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TATSACHEN | KINDER IN SCHWEDEN 1 | In Schweden leben zwei Millionen Menschen unter 18 Jahren. Die meisten von ihnen glauben, dass kostenlose Schulen, ein großer Familien- und Freundeskreis, viel Natur und das Internet die normalsten Dinge der Welt sind. Kindheit in Schweden FOTO: PERNILLE TOFTE/FOLIO KINDER IN SCHWEDEN: Von den neun Millionen Einwohnern des Landes Schweden sind fast zwei Millionen jünger als 18 Jahre. Gesetze regeln den Schutz von Kindern und Jugendlichen, und viele verschiedene Organisationen arbeiten dafür, dass die Bestimmungen auch beachtet werden und dass es den jungen Leuten wirk- lich gut geht. Schweden verbot im Jahr 1979 als erstes Land der Welt Schläge zur Bestra- fung von Kindern. Die schwedische Regierung hat extra eine Person ausgewählt, die sich für die Rechte und Interessen der Kinder stark macht. Der Kinderbeauftragte oder Kinder- ombudsmann, wie man diese Person auch bezeichnet, sorgt für die Einhaltung und Umsetzung der so genannten Kinder- rechtskonvention. Dieses internati- onale Über- einkommen wurde 1989 von der Or- ganisation der Vereinten Nationen erarbeitet und fasst die Rechte der Kinder zusammen. Schweden hat diese Vereinbarung als eines der ersten Länder unterschrieben. Hilfe für Kinder In Schweden gibt es viele Organisationen, bei denen Kinder und Jugendliche Hilfe finden. Die Organisation „Barnens rätt i samhället“ (BRIS, Recht der Kinder in der Gesellschaft) hat zum Beispiel ein Sorgente- lefon und berät junge Menschen per E-Mail. „Friends“ (Freunde) ist eine Vereinigung, die gegen Mobbing in Schule und Freizeit kämpft. „Save the Children Sweden“ ist eine andere Organisation, die Kindern hilft und sie schützt. Sie hat über 87 000 Mitglieder. Familienleben Von zehn schwedischen Kinder werden neun in eine Familie mit Mutter und Vater gebo- ren (90 Prozent); die schwedische Familie hat im Allgemeinen ein bis zwei Kinder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Eltern sich trennen; oft finden sie neue Partner, mit denen sie dann zusammenziehen. Von fünf Kindern unter 18 Jahren haben zwei Kinder eine Stiefmutter oder einen Stiefvater (ge- nauer: 27 Prozent), von zehn Kindern leben sieben mit ihren leiblichen Eltern zusam- men (genauer: 72 Prozent). Jedes vierte in Schweden lebende Kind wurde im Ausland geboren oder hat Eltern, die im Ausland zur Welt kamen – viele von ihnen im Irak oder im ehemaligen Jugoslawien. In Schweden leben ungefähr 16 000 Kinder, die in ande- ren Ländern geboren und als Adoptivkinder in schwedische Familien aufgenommen wurden. Von 100 schwedischen Kindern wohnen 58 in freistehenden Einfamilienhäusern (58 Prozent), 29 in Mehrfamilienhäusern (29 Prozent) und 13 in Reihenhäusern (13 Prozent). Eltern und Arbeit Von zehn schwedischen Müttern arbeiten acht (80 Prozent) und von zehn schwedi- schen Vätern arbeiten neun (90 Prozent) außer Haus. In Schweden erhalten Eltern Geld vom Staat, damit sie mehr Zeit zu Hau- se verbringen können, wenn die Kinder noch klein sind. Schwedische Eltern bekommen für jedes

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TATSACHEN | KINDER IN SCHwEDEN

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In Schweden leben zwei Millionen Menschen unter 18 Jahren. Die meisten von ihnen glauben, dass kostenlose Schulen, ein großer Familien- und Freundeskreis, viel Natur und das Internet die normalsten Dinge der Welt sind.

Kindheit in Schweden

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KINDER IN SCHwEDEN:

Von den neun Millionen Einwohnern des Landes Schweden sind fast zwei Millionen jünger als 18 Jahre. Gesetze regeln den Schutz von Kindern und Jugendlichen, und viele verschiedene Organisationen arbeiten dafür, dass die Bestimmungen auch beachtet werden und dass es den jungen Leuten wirk-lich gut geht. Schweden verbot im Jahr 1979 als erstes Land der Welt Schläge zur Bestra-fung von Kindern.

Die schwedische Regierung hat extra eine Person ausgewählt, die sich für die Rechte und Interessen der Kinder stark macht. Der Kinderbeauftragte oder Kinder- ombudsmann, wie man diese Person auch bezeichnet, sorgt für die Einhaltung und

Umsetzung der so genannten Kinder-rechtskonvention.

Dieses internati-onale Über-einkommen

wurde 1989

von der Or-

ganisation der Vereinten Nationen erarbeitet und fasst die Rechte der Kinder zusammen. Schweden hat diese Vereinbarung als eines der ersten Länder unterschrieben.

Hilfe für KinderIn Schweden gibt es viele Organisationen, bei denen Kinder und Jugendliche Hilfe finden. Die Organisation „Barnens rätt i samhället“ (BRIS, Recht der Kinder in der Gesellschaft) hat zum Beispiel ein Sorgente-lefon und berät junge Menschen per E-Mail. „Friends“ (Freunde) ist eine Vereinigung, die gegen Mobbing in Schule und Freizeit kämpft. „Save the Children Sweden“ ist eine andere Organisation, die Kindern hilft und sie schützt. Sie hat über 87 000 Mitglieder.

FamilienlebenVon zehn schwedischen Kinder werden neun in eine Familie mit Mutter und Vater gebo-ren (90 Prozent); die schwedische Familie hat im Allgemeinen ein bis zwei Kinder. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Eltern sich trennen; oft finden sie neue Partner, mit denen sie dann zusammenziehen. Von fünf Kindern unter 18 Jahren haben zwei Kinder

eine Stiefmutter oder einen Stiefvater (ge-nauer: 27 Prozent), von zehn Kindern leben sieben mit ihren leiblichen Eltern zusam-men (genauer: 72 Prozent). Jedes vierte in Schweden lebende Kind wurde im Ausland geboren oder hat Eltern, die im Ausland zur Welt kamen – viele von ihnen im Irak oder im ehemaligen Jugoslawien. In Schweden leben ungefähr 16 000 Kinder, die in ande-ren Ländern geboren und als Adoptivkinder in schwedische Familien aufgenommen wurden.

Von 100 schwedischen Kindern wohnen 58 in freistehenden Einfamilienhäusern (58 Prozent), 29 in Mehrfamilienhäusern (29 Prozent) und 13 in Reihenhäusern (13 Prozent).

Eltern und ArbeitVon zehn schwedischen Müttern arbeiten acht (80 Prozent) und von zehn schwedi-schen Vätern arbeiten neun (90 Prozent) außer Haus. In Schweden erhalten Eltern Geld vom Staat, damit sie mehr Zeit zu Hau-se verbringen können, wenn die Kinder noch klein sind.

Schwedische Eltern bekommen für jedes

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WINTERSPORTEnde Februar oder Anfang März sind Sportferien. Während der freien Woche reisen

viele Schweden in die Gebirgsregionen im

Norden des landes, um Ski oder Snowboard zu fah-ren. Auf den vielen zugefro-

renen Seen kann man auch prima Schlittschuh laufen.

OSTERNIm März oder

April sind Osterferien. Dann kann man entweder die letzten reste des Winters oder die ers-ten Anzeichen des Frühlings ge-nießen. Ostern wird meistens in der Familie gefeiert. Viele Kinder verkleiden sich als „Osterhexen“; in einem Kostüm aus langem Kleid, Schürze und Kopftuch erbetteln sie bei den Nachbarn Süßigkeiten. Auch in Schweden ist das Bemalen und Essen von Eiern ein typischer Osterbrauch.

SOMMERFERIENDie acht Wochen langen Sommerferien beginnen Mitte Juni. Viele leute reisen in ihre Sommerhäuser, und die Kinder nehmen oft an einem Ferien-lager teil. Natürlich gehen alle schwimmen. In Schweden gibt es mehrere tausend Seen, und die schwedische Küste ist 2 700 Kilometer lang (drei Mal so lang wie Deutschland).

MITTSOMMERAm 21. Juni erreicht die Sonne ih-ren höchsten Stand. Die meisten Schweden feiern den längsten Tag des Jahres mit dem Mitt-sommerfest, an dem Kinder und Erwachsene um die Mittsom-merbäume tanzen, die mit Blät-tern und Blumen geschmückt sind. An Mittsommer isst man eingelegten Hering oder Fleisch-bällchen mit Frühkartoffeln. Zum Nachtisch gibt es Erdbeeren. Es ist ganz einfach, bis zum nächsten Morgen durchzu- feiern – schließlich geht die Sonne nie ganz unter.

HERBSTMitte August, wenn sich das laub färbt, beginnt mit dem Herbstsemester das neue Schuljahr. Ende Oktober/Anfang November sind dann eine Woche Herbstferien. Über die Hälfte der Fläche Schwedens ist mit Wald bedeckt, und viele leute gehen im Herbst Pilze und Beeren sam-meln.

Kind bezahlten Urlaub: Diesen dürfen sie bis zum achten Geburtstag des Kindes neh-men. Die Eltern können insgesamt 480 Tage bei ihrer Tochter oder ihrem Sohn bleiben und verdienen während dieser Zeit trotzdem Geld (Elterngeld). Noch sind es vor allem die Mütter, die zu Hause bleiben. Aber immer mehr Väter wollen die Kinderzeit mit ihren Partnerinnen teilen. Vereinfacht kann man sagen, dass schwedische Mütter nach der Geburt ihres Kindes 380 Tage (80 Prozent der 480 Tage) und schwedische Väter 100 Tage bezahlten Urlaub nehmen (20 Prozent der 480 Tage).

SchuleBevor sie im Alter von sieben Jahren in die Schule kommen, gehen schwedische Kinder in den Kindergarten bzw. in die Vorschule. In Schweden gehen alle Kinder mindestens neun Jahre lang zur Schule. Der Schulbesuch ist kostenlos. Im Moment werden nur in der achten und neunten Klasse Noten gegeben, das kann sich aber in Zukunft ändern. Das Schuljahr ist in Halbjahre unterteilt; diese Halbjahre werden Frühlingssemester und Herbstsemester genannt. Wenn sie im Alter von 15 bis 16 Jahren die neunjährige Pflichtschulzeit hinter sich haben, können die Jugendlichen eine weiterführende Schule besuchen. Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren dürfen vor und nach den Schul-stunden in den Kinderhort.

Hobbys und FreizeitbeschäftigungenWie allen Kindern und Jugendlichen macht es auch den jungen Schweden Spaß, Musik zu hören, im Internet zu surfen und sich mit Gleichaltrigen zu treffen. Schwedische Kin-der und Jugendliche werden gleichfalls dazu ermuntert, Musik zu machen oder Sport zu treiben.

Internet und FernsehenJunge Schweden verbringen gleich viel Zeit im Internet wie vor dem Fernseher. Mehr als einer von vier 12- bis 15-Jährigen verbringt jeden Tag mindestens drei Stunden mit fern- sehen oder surfen. Von zehn 5-Jährigen haben fünf Kinder (50 Prozent), von zehn 3-Jährigen haben zwei Kinder schon im In-ternet gesurft (20 Prozent). Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren chatten gern, die 9- bis 11-Jährigen spielen lieber Computer-Spiele. „Die Sims“ ist das beliebteste Computer-Spiel.www.facebook.comwww.lunarstorm.sewww.skunk.spray.sewww.hamsterpaj.sesind die beliebtesten Chaträume.

MusikMusik und Singen sind in Schweden beliebte Hobbys. 18 von 100 vierzehnjährigen Mäd-chen (18 Prozent) und 22 von 100 Jungen (22 Prozent) spielen ein Instrument oder singen.

LUCIAAm 13. Dezember wird mit dem luciafest licht in den dunklen schwedischen Winter gebracht. In allen Schulen finden lucia-prozessionen statt. Ein Mädchen, das zur lucia ernannt wurde und ein weißes Gewand und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf trägt, führt den feierlichen Um-zug an. Der Chor, der hinter dem Mädchen hergeht, singt Weihnachtslieder. Zu lucia wird natürlich auch ordentlich genascht.

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WEIHNACHTENPünktlich zum Heiligen Abend endet in Schweden das Herbstschulhalbjahr. Die Weihnachtsferien, die bis Anfang Januar dauern, werden im Kreis der Familie ver- bracht. In den meisten Häusern sind Adventslichter und geschmückte Weih-nachtsbäume zu sehen. An Weihnachten isst man gern Schinken, lachs, Hering oder Fleischbällchen. Silvester wird mit ei-nem guten Essen und Feuerwerk gefeiert.

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Jokkmokk

Luleå

Haparanda

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Skellefteå

Umeå

Örnsköldsvik

Härnösand

Östersund

Sundsvall

Hudiksvall

Mora

GävleFalun

Uppsala

Västerås

Örebro

KarlstadStockholm

Eskilstuna

Nyköping

Norrköping

Linköping

VisbyJönköping

Strömstad

Uddevalla

Göteborg

Borås

Halmstad

Växjö

Kalmar

Karlskrona

Malmö

Lund

NORWEGEN

FINNLAND

ESTLAND

LETTLAND

LITAUEN

DÄNEMARK

Åland

Bottenwiek

Bottnischer Meerbusen

Ostsee

Kattegat

Skagerrak

Göta kanal

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66° 33´ 39"

Storsjön

KARTE UND ILLUSTRATIONEN: JENNY FINDAHL 2009

DAS IST SCHWEDENEinwohner: 9,2 Millionen – ungefähr 0,1 Prozent der WeltbevölkerungSprachen: Schwedisch, Samisch, Finnisch, Me-änkieli (Finnisch der region Tornedalen), Jiddisch, romaniFläche: 450 000 Quadratkilometer (Deutschland: 357 100, Österreich: 83 870, Schweiz: 41 285)Länge: 1 574 Kilometer (Deutschland: 890)waldfläche: 50 ProzentBergregionen: 11 ProzentSeen und Flüsse: 9 ProzentHöchster Berg: Kebnekaise mit 2 103 Metern über dem MeeresspiegelGrößter See: Vänern mit 5 585 QuadratkilometernReligionen: 80 Prozent der Schweden sind Ange-hörige der Schwedischen Kirche. Der Islam ist die zweitgrößte religion in Schweden.wichtigste Exportgüter: Elektronische Geräte und Telekommunikationsausrüstung, Maschinen, Autos, Papier, Arzneimittel, Eisen und Stahlwichtigste Importgüter: Elektronische Geräte und Telekommunikationsausrüstung, Maschinen, lebensmittel, Erdöl, Textilien, Schuhe und Autos

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Das Schwedische Institut (SI) ist eine staatliche Behörde, die damit betraut ist, im Ausland das Inter-esse an und das Vertrauen zu Schweden zu erhöhen. Durch strategische Kommunikation und Austausch in den Bereichen Kultur, Ausbildung, Wissenschaft und Wirtschaft fördert das SI internationale Kooperationen und dauerhafte Beziehungen zu anderen ländern.

weitere Informationen über Schweden:auf www.sweden.se, über die schwedische Botschaft bzw. das schwedische Konsulat in Ihrem land oder über das Schwedische Institut, Box 7434, SE-103 91 Stockholm, SchwedenTel.: +46 8 453 78 00 E-Mail: [email protected], www.swedenbookshop.com

Herausgegeben vom Schwedischen InstitutFebruar 2009 TS 5Weitere Tatsachen finden Sie auf www.sweden.se

Copyright: Vom Schwedischen Institut auf www.sweden.se veröffentlicht. Alle Inhalte sind durch das schwedische Urheberrechtsgesetz geschützt. Mit Ausnahme von Fotos und Illustrationen sind Vervielfältigung, Verbreitung, Ausstellung, Veröffentlichung oder Sendung des Textes in allen Medien für nichtgewerbliche Zwecke und unter Hinweis auf www.sweden.se gestattet. Für weitere Informationen über das allgemeine Urheberrecht und Geneh-migungen klicken Sie bitte hier.

Nützliche links

DIE KÖNIGSFAMILIESchweden ist zwar ein Königreich, aber der König hat nur wenig politi-sche Macht. Vielmehr leiten das von der Bevölkerung gewählte Parlament und die regierung den schwedischen Staat. König Karl XVI. Gustav ist mit Königin Silvia verheiratet. Das Königs- paar hat drei Kinder: Prinzessin Vic-toria, die einmal schwedische Königin werden wird, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine.

KLIMA UND WETTERSchweden hat vier Jahreszeiten, und was das Klima betrifft, kann das land in acht Gebiete unterteilt werden. Die Temperatur im Süden des landes unterscheidet sich von der weiter im Norden. Dank einer warmen Mee-resströmung im Atlantik (Golfstrom) ist das Klima milder, als man es bei einem so weit im Norden liegenden land erwarten könnte. Die Durch-schnittstemperatur liegt in Stockholm im Sommer bei ungefähr 18 °C und im Winter bei –1°C. Im Frühling kann in Nordschweden noch viel Schnee liegen, während in Südschweden die Blumen zu blühen beginnen. Im Norden Schwedens ist es im Sommer Tag und Nacht hell – die Sonne ist also zur Mitternacht noch zu sehen (Mitternachtssonne). Im Dezember gibt es in Nordschweden dafür fast kein Tageslicht.

WAS JUNGE SCHWEDEN GERN LESENAstrid lindgren – die „Mutter“ von Pipi langstrumpf, Michel von lönneber-ga, Karlsson vom Dach und vielen an-deren Figuren – ist die Schriftstellerin,

deren Bücher die schwedischen Kinder am liebsten lesen. Ihre

Bücher wurden in über 90 Sprachen übersetzt und aus vielen Geschichten wurden Filme oder Theaterstücke gemacht. Auch Sven Nord- qvists Erzählungen von Pet-tersson und Findus sowie Anders Jacobssons und Sö-ren Olssons Buchreihe über Berts Katastrophen sind sehr beliebt. Martin Widmarks lasseMaja-Bücher wurden in 19 Sprachen übersetzt.

SportSportliche Aktivitäten werden in Schweden gefördert, und von 100 Jugendlichen im Al-ter von 13 bis 15 Jahren sind 68 Mitglied in einem Sportverein (68 Prozent). Fußball ist der Lieblingssport der schwedischen Jungen und Mädchen. Die zweitliebste Sportart der Mädchen ist das Reiten. Die Buben bevor-zugen Unihockey, gefolgt von Schwimmen und Eishockey.

NaturIn Schweden wohnen auf einer Fläche von einem Quadratkilometer nur 22 Menschen. (In der EU wohnen auf einem Quadratkilo-meter über 100 Menschen.) Das so genannte Jedermannsrecht erlaubt es allen Menschen, sich frei in der Natur zu bewegen. Es schreibt aber auch vor, dass man mit der Natur, den Tieren und anderen Menschen rücksichts-voll sein muss. Schwedische Kinder verbrin-gen bei jedem Wetter täglich einen Teil der

Schulzeit im Freien. Das tut ihnen gut, und dabei lernen sie auch jede Menge über die Natur und den Naturschutz. Viele Vereine organisieren Freiluftaktivitäten, darunter die Waldkindergärten der Stiftung „Skogsmul-le“ und die Pfadfinder.

UmweltschutzUmweltschutz ist in Schweden wichtig, und die meisten Schweden sortieren ihren Müll. Jeden Frühling, wenn der Schnee geschmol-zen ist, veranstaltet die Organisation „Håll Sverige rent“ (Haltet Schweden sauber) einen Tag, an dem die Schulkinder herum-liegenden Müll einsammeln. In Schweden gibt es auf fast alle Dosen sowie Glas- und Kunststoffflaschen Pfand. Das Wasser in Schweden ist sauber, und das Leitungswasser kann man trinken. Sogar in Stockholm sind die Gewässer so sauber, dass man mitten in der Hauptstadt schwimmen kann. n

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www.bris.se – Kinderschutzbund „BrIS“www.friends.se – Kinderschutzbund „Friends“www.bo.se – Kinderombudsmannwww.savethechildren.se – Kinderhilfswerk „Save the Children Sweden“www.unicef.org – Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen/UNICEFwww.skogsmullestiftelsen.org – Stiftung „Skogsmulle“www.scout.se – Schwedische Pfadfinderbewegungwww.hsr.se – Organisation „Håll Sverige rent“www.naturvardsverket.se – Schwedisches Amt für Umweltschutzwww.tomtit.se – Wissenschaftszentrum für Kinder „Tom Tits Experiment“www.royalcourt.se – Offizielle Website des schwedischen Königshofs