08.02.2012 vortrag zu dem thema k-sigma-intervalle humboldt-universität zu berlin...
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08.02.2012
Vortrag zu dem Thema
k-Sigma-Intervalle
Humboldt-Universität zu BerlinMathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II
Seminar Ausgewählte Kapitel der Didaktik der MathematikInstitut für Mathematik
Dozentin: Dr. rer. nat. Elke WarmuthReferenten: Martin Breslein, Alexander Friedrich
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Bernoulli-Versuch
- Nur 2 mögliche Ausgänge (Erfolg und Misserfolg)
- bei n-facher Ausführung von voneinander unabhängigen Bernoulliversuchen gilt
wobei p Erfolgswahrscheinlichkeit und X Anzahl der Erfolge
knk pp
k
nkXP
1)(
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Binomialverteilung
knk pp
k
nkXP
1)(
- Wie ist X verteilt?
X, als die Anzahl der Erfolge, ist binomialverteilt
Terme
k
n sind Binomialkoeffizienten
Erwartungswert E(X) = np
Varianz V(X) = np(1-p)
Standardabweichung )(XV = )1( pnp
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
knk pp
k
nkXP
1)(
k-Sigma-Intervalle
- Für n gilt, dass rund o 68, 27% der Ausgänge in der - Umgebung
des Erwartungswertes [ )1( pnpnp ; )1( pnpnp ] liegen
o 95,45% der Ausgänge in der 2 - Umgebung des Erwartungswertes [ )1(2 pnpnp ; )1(2 pnpnp ] liegen
o 99,73% der Ausgänge in der 3 - Umgebung des Erwartungswertes [ )1(3 pnpnp ; )1(3 pnpnp ] liegen
Warum ist das so?
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
k-Sigma-Intervalle
)|(| kXP )( kXkP
)(
kXkP ; Z
X
)( kZkP ))(1()()()( ZkPZkPZkPZkP NV ))(1()()()( kkkk 1)(2 k
=> für n %27,68)1|(| XP %45,95)2|(| XP %73,97)3|(| XP
1. These
Die Behandlung der Normalverteilung ist für die Schule zu komplex, daher sollte auch die k-Sigma-Regel nicht behandelt werden.
Forderungen des Rahmenlehrplans
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
4. KH Leistungskurs Stochastik:
- Normalverteilung als Grenzfall einer Binomialverteilung
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Umsetzung in Lehrbüchern
Bildquelle: Baum (2007), S.30.
2. These:
Die k-Sigma-Regeln nur zu nennen und danach anzuwenden, ist für den Schulunterricht ausreichend.
Bsp.: Schroedel (1986 und 2007)
- Normalverteilung vorerst nicht erwähnt
- Nur Beobachtung der Histogramme von
Binomialverteilungenmit zunehmendem Stichprobenumfang Histogramme immer symmetrischer Ermittlung der Werte für k- -Umgebungen an verschiedenen Stichproben
- Begleitender Satz: „Dies gilt insbesondere, wenn
(Laplace-Bedingung).“
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Umsetzung in anderen Lehrbüchern:
9)1( ppn
Fachmathematischer Hintergrund
Hochschul- und schulmathematische Herangehensweisen
Eigene Lerneinheit
Stimmanteile in Prozent SPD CDU GRÜNE DIE LINKE FDP PIRATEN Sonstige 28,3 23,3 17,6 11,7 1,8 8,9 8,3 Berlinwahl vom 18.09.2011 32 23 20 11 4 4 6 Vorhersage Emnid vom 04.09.2011
a) Angenommen Emnid hat 2000 Berliner Wahlberechtigte gefragt, was sie wählen werden. In welchem Sigma-Intervall um den Erwartungswert liegt dann die Vorhersage von Emnid bezüglich des Stimmenanteils der Piratenpartei, wenn deren Anteil 8,9% beträgt?
b) Schätze ab, welchen Stichprobenumfang Emnid gewählt haben müsste, damit die Vorhersage bezüglich des Stimmenanteils der Piratenpartei (mit einem tatsächlichen Anteil von 8,9%) im 3-Intervall liegt! Ist die Laplace-Bedingung ( >3) erfüllt?
c) Welche Gründe (abgesehen vom gewählten Stichprobenumfang) könnte es für die Qualität der Vorhersage von Emnid geben?
d) Du sollst bei der nächsten Bundestagswahl eine Prognose erstellen. Wie groß wählst du deinen Stichprobenumfang? Begründe!
Aufgabe:
Zahlenquelle: Die Landeswahlleiterin für Berlin unter http://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE2011/ergebnis/karten/zweitstimmen/ErgebnisUeberblick.asp?sel1=1052&sel2=0651
Zu a) n=2000; p = 0,089; E (X)= 178; 12,734127; => Für Piratenpartei ist
1- Intervall um Erwartungswert [166;190] 2- Intervall um Erwartungswert [153;203] 3- Intervall um Erwartungswert [140;216] 4% von 2000 sind 80 => 8- Intervall Zu b) Übertritt von 4 -Intervall zu 3 -Intervall bei n=303 Stichprobenumfang Erwartungswert Standardabweichung 3- Untergrenze 4% 2000 1000 500 250
178 89 44,5 22,25
12,7 9 6,4 4,5
140 62 25 8,75
80 40 20 10
Zu c)
- Datum (Infratest Dimap vom 8.9.: 6,5%; Forschungsgruppe Wahlen vom 9.9: 5,5%) - eventuell falsch eingeschätzte Wahlbeteiligung (Wahlbeteiligung 60,2%) - Befragung des falschen Klientel - …
Zu d) Um Laplace-Bedingung bei Wähleranteil von 8,9% der Piraten zu erfüllen reicht Stichprobenumfang von 112 Personen. => scheint aber nicht auszureichen um repräsentative Ergebnisse zu erhalten
Die Laplace-Bedingung ist eine Faustregel!Sie sollte nicht als Gütekriterium herangezogen werden und beispielsweise auch nicht dafür verwendet werden, einen geeigneten Stichprobenumfang herauszufinden.
Für Meinungsumfragen ist ein möglichst großer Stichprobenumfang ( ≥ 2000) das entscheidende Gütekriterium.
3. These:
Literatur
Baum, M. (2007). LS Stochastik. Stuttgart: Klett.
Bosch, K. (2007). Basiswissen Statistik. München: Oldenbourg.
Griesel, H. u.a. (2007). Elemente der Mathematik - Stochastik. Braunschweig: Schroedel.
Kütting, H. & Sauer, M.J. (2008). Elementare Stochastik. Berlin: Springer.
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Berlin (2006). Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe - Mathematik. Berlin: Oktoberdruck AG.
Strick, H. K. (1986). Einführung in die Beurteilende Statistik. Hannover: Schroedel
Warmuth, E. & Warmuth, W. (1998). Elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung. Leipzig: Teubner.