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1 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung Örtliche und Regionale Gesamtplanung Thema: Akteure - Bedarfe – Konflikte - Vermittlung örtliche und regionale Gesamtplanung im Geflecht von Interessen und Ansprüchen Literatur: 1. "Grundriss der Landes- und Regionalplanung" 2. "Methoden und Instrumente der räumlichen Planung"

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1 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Thema:

Akteure - Bedarfe – Konflikte - Vermittlung

örtliche und regionale Gesamtplanung im Geflecht von Interessen und Ansprüchen

 Literatur: 1. "Grundriss der Landes- und Regionalplanung"2. "Methoden und Instrumente der räumlichen Planung"

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2 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Akteure und ihr „Bedarf“AKTEUR Bedarf, Bedürfnis, Interesse, (Handlungslogik) Ressource

(Kommunal-) Politiker Sichtbare Erfolge vorweisen, Wiederwahl (Machterhalt, Orientierung auf Mehrheiten)

Macht, (Geld)

Raumplanung Ausgleichen, Entwickeln, Ordnen, Sichern, (Integrieren, Gestalten)

Gesetze, informelle Instrumente

Fachplanung / öffentliche Planungsträger

Bodennutzungsansprüche für Fachbelang Gesetze

Träger öffentlicher Belange gesetzliche Normen Standards durchsetzen (Sachzwang) Gesetze

„Investoren“ Projekte realisieren (Geld verdienen) Geld, Arbeitsplätze

„Wirtschaft“ / Unternehmen (als Betroffene)

gute Bedingungen f. Produktion, Arbeit, Transport (Standortfaktoren)

Netzwerke, Geld

Eigentümer keine Wertverluste für Immobilien Geld, Recht

Bevölkerung / Haushalte (als Betroffene)

gute Bedingungen für Wohnen, Verkehr, Erholung (Lebenswelt)

(Macht), Recht

Interessengruppen, Verbände, Vereine

Mitsprache (Gruppenziele zur Geltung bringen) Macht, Recht

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3 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Typische Konfliktlagen

 

• Immission (Lärm (Straße, Schiene, Luft), Geruch, Schadstoffe, Erschütterung; Verschattung, Sichtbehinderung)

http://www.schienenlaerm.de/Alpha/INDEX.HTM

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4 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Typische Konfliktlagen

 

• Wertverlust (durch Immissionen – Bsp. Schönefeld)

• Eingriff ins Eigentum, Enteignung (Bsp. ICE-Neubautrassen; Griebnitzsee; Finkenwerder 3/30.000)

Identität-stiftendes Eigentum Nutzenmaximierendes Eigentum Projekt-hemmendes Eigentum

• Öffentliche Belange (Daseinsvorsorge)

• Gruppenbelange/Verbändeinteressen (Naturschutz, Umweltschutz, Heimatschutz)

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5 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Vermittlung

• Beteiligung• Anhörung, Erörterung• Stellungnahmerecht• Abwägung der Belange• Vermeidung, Verminderung• Entschädigung

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6 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Abwägung - Leitfragen

1. Hat Abwägung stattgefunden? A-Ausfall

2. Alle Belange eingestellt? A-Defizit

3. Bedeutung, Gewicht erkannt? A-Fehleinschätzung

• Konflikt-Ausgleich unverhältnismäßig? A-Disproportionalität

Schranken planerischer Gestaltungsfreiheit Planungsentscheidung, Planungsermessen (Vorrang

bestimmen, entscheiden bei Zielkonflikten)

Abwägung nicht auf alle Zeit „richtig“ (Wertewandel)

BVerwG, Flachglas, 5.7.74 (BVerwGE 45, 309) Handwörterbuch der Raumordnung 1995 S. 14

http://www.jura.uni-halle.de/download/vronline/FACHPLAN/FSkript.pdf

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7 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Abwägung der Belange – 3 Phasen

1. Ermittlung und Feststellung2. Bewertung3. Abwägung (Entscheidung)

• Keine überspannten Anforderungen an Ermittlungstiefe (bauleitplanerische Abwägung)

• Soviel ermitteln, wie für sachgerechte Planungsentscheidung erforderlich (Bsp. Bestandsaufnahme: Ist-Zustand Tier- und Pflanzenwelt versus wissenschaftliches Erfahrungswissen)

BVerwG, Urt. V. 30.1.2003 – 4 CN 14/01 (Kassel), NVwZ2003, Heft 6 S. 746BVerwG, Flachglas, 5.7.74 (BVerwGE 45, 309) Handwörterbuch der Raumordnung 1995 S. 14 http://www.jura.uni-halle.de/download/vronline/FACHPLAN/FSkript.pdf http://www.fu-berlin.de/jura/veranstaltungen/lehrveranstaltungen/03ws0203/OR_VwBT_Heinzen/160103__Das_Abw__gungsgebot.pdf

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8 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Abwägung der Belange

• Private Belange Eigentum, Grundstück, Besitz (Mieter, Nachbarschutz)

Alle Interessen, die nicht objektiv geringwertig oder nicht schutzwürdig sind

• Gemeinde (Selbstverwaltungskompetenz, Planungshoheit)

• Öffentliche Belange (u.a. Allgemeinwohlbelange überörtlicher Fachplanung)

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9 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Abwägung: Rangfolgen, „Gewichtsklassen“

• „Ober sticht Unter“ • Regel-, Planhierarchie• Vorrang-, Vorbehaltsregeln bei

Konkurrenzen; Privilegierung (§ 35,

§ 38 BauGB), Raumordnungsklauseln• „Wer zuerst kommt, malt zuerst“

• Je konkreter und verbindlicher gemeindliche Planung, umso strenger Anforderungen an Gewicht überörtlicher Interessen

• Gemeinwohl vor Eigenwohl (Art. 14 GG)

• Aber: öffentliche und private Belange gegeneinander und untereinander gerecht abwägen (§ 1 Abs. 7 BauGB)

• 1. Mensch, 2. Tier, 3. Pflanze

Planhierarchie:

• Fachplanung (Bund, Land, Gemeinde, Private)

• Planfeststellung• Nutzungsfestlegung

• Grundsätze der RO (Bund)

• Ziele der RO, Raumordnungsplan (Land, Region)

• ROV• Bauleitplan (Gemeinde)

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10 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

1. Mensch 2. Tier 3. Pflanze

• Hierarchie des Lebens (Mensch - Einzeller) hoch entwickelt, niedrig entwickelt

Tierschutz: Bsp. Vegetarier aus ethischen Motiven (Löwe frisst Stroh wie das Rind Jes. 11, 6-9)

Natur- und Tierschutz neu im Grundgesetz

• Hierarchie menschlicher Bedürfnisse Bedürfnispyramide Abraham Maslow

Lit.: Motivation und Persönlichkeit 1954

40 Tage ohne zu essen 8 Tage ohne zu trinken 3 Tage ohne zu schlafen 1 Minute ohne zu atmen

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11 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Konfliktvermeidung

Immissionsschutz• Abstandsleitlinien• § 50 BIMSchG: Trennungsgebot der Planung• BauNVO (Zulässigkeit von Nutzungen, Regel und Ausnahme;

Allg. Wohngebiet: „nicht störende Handwerksbetriebe“, Bsp. Vergnügungsstätten)

• 16. BImSchV - VerkehrslärmschutzVO (Straßen-/Schienen-, Straßenbahn-, Magnetbahnneubau u. -erweiterung)

• Fluglärmgesetz

Vorrangschutz • Fachplanung: Nutzungsregelung/Planfeststellung

• Landes- u. Regionalplanung: Festlegung (Ziele: Vorranggebiete, Vorbehaltsgebiete)

• Bauleitplanung: Darstellung und Festsetzung Nutzungsarten; Zulässigkeit konkurrierender Nutzungen: BauNVO

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12 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Konfliktvermeidung - Lärm

16. BimSchV (VerkehrslärmschutzVO)

§ 2 Immissionsgrenzwerte

Tag Nacht1. an Krankenhäusern, Schulen, Kurheimen und Altenheimen 57 dB (A) 47 dB (A)

2. in reinen und allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten

59 dB (A) 49 dB (A)

3. in Kerngebieten, Dorfgebieten und Mischgebieten 64 dB (A) 54 dB (A)

4. in Gewerbegebieten 69 dB (A) 59 dB (A)

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13 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Konfliktvermeidung - Abstandsleitlinie

Abstand zur Wohn- und sonst. schutzbedürftigen Gebieten:

Abstandsklasse I: 1.500 m (Raffinerie)

Abstandsklasse II: 1.000 m (Spanplattenwerk)

Abstandsklasse III: 700 m (Sauerkrautherstellung > 10 t/Tag, Automobilfabrik)

Abstandsklasse IV: 500 m (110 kV-Umspannanlagen, Haus-/Sondermülldeponie,

Abfallbehandlungsanlagen, Schweinemast > 1.900)

Abstandsklasse V: 300 m (Windkraftanlagen > 500 kW, Steinbruch)

Abstandsklasse VI: 200 m (Brotfabrik, Räuchereien, Müllfabrik, Busunternehmen)

Abstandsklasse VII: 100 m (Tischlerei, Schlosserei, KFZ-Werkstatt)

Quelle: Abstandsleitlinie Brandenburg http://www.mlur.brandenburg.de/cms/media.php/2318/i_ab_lei.pdf

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14 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Koordination Standortanforderungen

• Koordination durch gesetzliche Verfahren Raumordnungsverfahren (UVP) Planungs- und Planfeststellungsverfahren Genehmigungsverfahren

• Koordination durch Mitteleinsatz (Investitionen)

• Standortanforderungen Fachplanungsträger• Standortkonkurrenz

Bodenmarkt

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Standortanforderungen Fachplanungsträger

• Wer ist Fachplanungsträger? = TÖB? (Vgl. öffentliche Planungsträger § 7 BauGB)

• Fachplanungsträger: mit rechtsverbindlicher Wirkung Regelungen zur Bodennutzung treffen und gegenüber Eigentümern auch durchsetzen - bei Ausgleich der Nachteile (Entschädigung) und wenn nötig durch Enteignung

• Ca. 20 öffentliche Planungsträger: Abfall, Bergbau, Bodenschutz, Denkmalschutz, Energie, Forst, Immissionsschutz, Landwirtschaft, Naturschutz, Verkehr (Schiene, Straße, Wasserstraße, Luftfahrt), Verteidigung und Wasserwirtschaft (Trinkwasserschutz, Hochwasserschutz, Gewässerschutz)

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16 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Standortanforderungen Fachplanungsträger

• Planung, Nutzungsregelung, Vorhaben mit eigener Zulassungskompetenz außerhalb von B-Plan und Bauordnung (vgl. § 7 und § 38 BauGB):

verbindlich erklärter Plan Verordnung Planfeststellung Ca. raumbedeutsame 20 Fachplanungen

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17 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Standortanforderungen Fachplanung

§ 5 Inhalt des Flächennutzungsplans(4) Planungen und sonstige Nutzungsregelungen nach anderen

gesetzlichen Vorschriften ... sollen nachrichtlich übernommen werden. Sind derartige Festsetzungen in Aussicht genommen, sollen sie im Flächennutzungsplan vermerkt werden. 

§ 9 Inhalt des Bebauungsplans  (6) Nach anderen gesetzlichen Vorschriften getroffene

Festsetzungen ... sollen in den Bebauungsplan nachrichtlich übernommen werden

§ 7 Anpassung an den Flächennutzungsplan  • Öffentliche Planungsträger (TÖB) müssen sich FNP anpassen,

wenn sie nicht widersprochen haben. • Nachträglicher Widerspruch möglich, bei wesentlichem

Überwiegen der Belange des Fachplanungsträgers • Übernahme der Kosten für FNP- und B-Planänderung 

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18 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Standortanforderungen Fachplanungsträger

I von Eigenbindung zur Außenwirksamkeit1.vorbereitende Fachplanung2. verbindliche Fachplanung3. gebietsbezogene Fachplanung

Nutzungsregelung, Schutzgebiete

4.Vorhaben-bezogene FachplanungPlanfeststellung (privilegiert, nicht-privilegiert)

II erschließende bzw. schützende Fachplanung

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19 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

1. vorbereitende Fachplanung

Abfall Abfallwirtschaftsplan

Landschaft LaPro, Landschaftsrahmenplan, Landschaftsplan,

Landwirtschaft agrarstrukt. Entwicklungsplang., integr. ländl. Entwickl.-konzepte Lärm Lärmminderungsplan, Aktionsplan

Luft Luftreinhalteplan

Wald forstliche Rahmenplanung

Wasser wasserwirtschaftlicher Rahmenplan --------------------------

Krankenhaus KrankenhausplanHochschule HochschulplanSchule SchulentwicklungsplanJugendhilfe Jugendhilfeplan, Kindertagesbetreuungs-BedarfsplanSport Sportstättenentwicklungsplan

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1. vorbereitende Fachplanungverbindlich erklärt

• Abfall Abfallwirtschaftsplan

• Abwasser Abwasserbeseitigungsplan

• Boden Sanierungsplan (§ 13 Abs. 6 BBodSchG)

• Natur Grünordnungsplan (Satzung)

• Wasser Bewirtschaftungsplan,

Wasserversorgungsplan

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21 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

3. gebietsbezogene Fachplanung

„Nutzungsregelung“, Schutzgebiete

rechtsverbindlich (RVO) Veränderungssperre/Sicherstellung Genehmigungsvorbehalt,

Nutzungsbeschränkung ggf. entschädigungsrelevant von Gesamtplanung zu beachten: Übernahme

nachrichtlich oder als Festsetzung

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22 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

3. gebietsbezogene Fachplanung

“Nutzungsregelung“, Schutzgebiete

• Boden Bodensanierungs-, Bodenbelastungsgebiet

• Denkmal Denkmalbereiche, Grabungsschutzgebiete

• Gewässer Überschwemmungsgebiete

• Militär Schutzbereich

• Natur NSG, LSG, Naturdenkmale, geschützte Landschaftsbestandteile, Großschutzgebiet,

Nationalpark (Gesetz)

• Natur örtlich Grünordnungsplan

• Wald Schutzwald /Bannwald/Erholungswald • Wasser Wasserschutzgebiet,

Heilquellenschutzgebiet

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23 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

4. Vorhaben-bezogene Fachplanung

Planfeststellung (u.a.)

rechtsverbindliche Zulassung Veränderungssperre enteignungs-/entschädigungsrelevant von Gesamtplanung zu beachten:

Übernahme nachrichtlich oder als Festsetzung

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24 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

4. Vorhaben-bezogene Fachplanung

privilegierte Fachplanung nach § 38 BauGB: Planfeststellung überörtlich bedeutsamer Vorhaben

öffentlich zugängliche Abfallbeseitigungsanlagen

• Landwirtschaft Flurbereinigung (Wege- und Gewässerplan

• Bergbau Rahmenbetriebsplan

• Militär Landbeschaffung

• Verkehr Straßen, Schienenwege, Magnetbahn, Wasserstraße, Luftverkehr, Personenbeförderung

• Energie Hochspannungsleitung, Gasdruckleitung • Gewässer Gewässerausbau, Deichbau • Abfall atomarer Abfall (L-Sammelstelle, Endlager), Deponie

• Abfallbeseitigungsanlage nach BimSchG

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25 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Privilegierte Fachplanung

nach § 5 ROG (besondere Bundesmaßnahmen) besondere Zweckbestimmung erfordert best. Standort oder Linienführung

Planungen und Maßnahmen in Verfahren (i.d.R. Planfeststellungsverfahren):

• Abfall Atomgesetz

• Verkehr Allgemeines Eisenbahngesetz Bundesfernstraßengesetz Bundeswasserstraßengesetz Luftverkehrsgesetz MagnetschwebebahnplanungsG Personenbeförderungsgesetz

• Verteidigung Landbeschaffungsgesetz Schutzbereichsgesetz

Atom. Zwisch.-/Endlager

BAV, beV

Bundesfernstraßen BAV Art. 90Bundeswasserstraße

nbeV Art. 87Eisenbahn beV Art. 87e Luftverkehr beV/BAV Art. 87d

Magnetschwebebahn MPG-Gesell.

Personenbeförderung i.d.R Kreis Verteidigung beV Art.

87b

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II schützende und erschließende Fachplanung

Ca. 20 Fachplanungenin F-Planung (örtl. Gesamtplanung) und RO-Planung (reg. Gesamtplanung) zu

beteiligen und Belange zu berücksichtigen (vgl. §§ 1 und 5 BauGB, §§ 2 und 7 ROG)

schützende Fachplanungen: • Agrarplanung• Denkmalschutz• Forstplanung• Immissionsschutz (Luft, Lärm, Boden)

• Natur- und Landschaftsschutz• Wasserwirtschaft (Wasserversorgung,

Abwasserbeseitigung, Gewässerschutz, Gewässerausbau, Hochwasserschutz)

Nutzungsregelung/SchutzgebietPlanfeststellung

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27 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

II schützende und erschließende Fachplanung

erschließende Fachplanungen:• Abfallplanung• Bergbau-, Rohstoffplanung• Verkehrsplanung (Schiene, Straße, Wasserstraße,

Luftverkehr)

• Verteidigung (Landbeschaffung, Schutzbereich)

Nutzungsregelung/SchutzgebietPlanfeststellung

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28 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Welche Standort- und Nutzungsanforderungen?überwiegend

Innen AußenAbfall atomarer Abfall (L-Sammelstelle, Endlager) X

Deponie X

Abfallbeseitigungsanlage BimSchG X

Agrar Flurbereinigung X

Bergbau Rahmenbetriebsplan X

Boden Bodensanierungs-,-belastungsgebiet x x

Denkmalschutz Denkmalbereiche, Grabungsschutzgebiete x x

Energie Hochspannungsleitung X

Gasdruckleitung X

Gewässer Gewässerausbau, Deich X X

Überschwemmungsgebiete s.o. x

Militär Landbeschaffung X

Schutzbereich s.o. x x

Natur Naturschutzgebiet, EU-Natura 2000 x

Landschaftsschutzgebiete x

Naturdenkmale x

geschützte Landschaftsbestandteile x

Nationalpark (Gesetz) x

örtl. Fachplg. Freiraum (Grün, Spiel, Sport, Friedhf), Grünordngspl. x x

Verkehr Bundesfernstraßen X

Schienenwege X X

Magnetbahn X

Wasserstraße X

Luftverkehr X

Personenbeförderung X

Wald Schutz-/Bannwald x

Erholungswald x

Wasser Wasserschutzgebiet x x

Heilquellenschutzgebiet x

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29 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

 Wie groß sind „Fachplanungsinseln“?

• 1 . PlanfeststellungFlächenanteil Bund

Bergbau Rahmenbetriebsplan 0,50%Militär LandbeschaffungVerkehr 4,8 % (2001) Straßen 2,10%

Schienenwege ca. 0,5 %

Magnetbahn Wasserstraße 0,04%

Luftverkehr ca. 0,06 %, 2 % BSB

PersonenbeförderungEnergie Hochspannungsleitung 4,50%

Gasdruckleitung Gewässer Gewässerausbau, Deich Abfall atomarer Abfall 3 Standorte

Deponie 0,05%

Abfallbeseitigungsanlage BimSchG

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30 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

 Wie groß sind „Fachplanungsinseln“?

• 1 . NutzungsfestlegungFlächenanteil

Militär Schutzbereich Wald Schutz-/Bannwald 62%

Erholungswald 33 % Bbg.Natur Naturschutzgebiet, EU-

Natura 2000 2,6 % -

LSG, Naturdenkmale, 24,9 %.Nationalpark (Gesetz) 2,1 %.

Wasser Wasserschutzgebiet 6,1 % Bbg.Heilquellenschutzgebiet

Gewässer ÜberschwemmungsgebieteBoden Bodensanierungsgebiet,

Bodenbelastungsgebiet

örtliche Fachpl. Freiraum (Grünfl, Spiel, Sport, Friedhof) Grünordnungsplan

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32 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Nutzungsansprüche - Auf wessen Kosten?

Landwirtschaftsfläche: geringster Widerstand• urbar gemachtes Land• i.d.R. gute Baugrundeigenschaften• keine Beräumungskosten • Flächenumwandlung nicht wie bei

Waldumwandlung öffentlicher Belang und gesondert genehmigungspflichtig (Bodenschutzklausel als Belang im Rahmen der Bauleitplanung überwindbar)

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33 TU Berlin - ISR - Einführung SSP III Örtliche und Regionale Gesamtplanung

Bodenmarkt

• „Wanderung des Bodens zum besten Wirt“

Durch Baurecht teilweise konterkariert