12 meilensteine - wangen im allgäu · jahre stadtgeschichte und stadtentwicklung zu begeben....
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Führungen
Geführte Rundgänge (ca. 2 Std.) bieten wir vom 3. Mai – 25. Oktober jeden Sonntag (außer 20. Sept.) um 14 Uhr an. Treffpunkt: Im Kellhof am Gemeindezentrum St. Martin (hinter Fidelisbäck).Kosten: 5,00 EUR/Person (ink. begleitende Broschüre), Kinder sind frei. Eine vorherige Anmeldung ist NICHT erforder-lich.
Für Gruppen bieten wir diese Führung zu jedem gewünsch-ten Termin an. Kosten: 60 €/Gruppe, max. 25 Personen. Eine vorherige Anmeldung im Gästeamt IST erforderlich.
12 Mei lensteine
Wangen feiert Geburtstag und zwar einen runden.
Seit die Stadt im Jahre 815 erst-mals urkundlich erwähnt wur-de, sind 1200 Jahre vergangen. Heute prägen Türme, Tore, schmucke Patrizier- und farben-prächtige Handwerkerhäuser mit kunstvoll geschmiedeten Auslegern die denkmalge-schützte Altstadt.
Zum Jubiläumsjahr haben wir uns auf Spurensuche gemacht, um herauszufinden, wie sich
die Stadt in 1200 Jahren ent-wickelt hat und so geworden ist, was sie heute ist, nämlich ein liebens- und erlebenswer -tes Kleinod.
Wir laden Sie ein, sich auf eine Erkundungstour durch 1200 Jahre Stadtgeschichte und Stadtentwicklung zu begeben. Goldene Punkte weisen Ihnen den Weg von Meilenstein zu Meilenstein, von Jahrhundert zu Jahrhundert.
Wir wünschen Ihnen schöne Erlebnisse auf Ihrer Tour durch 1200 Jahre Stadtgeschichte!
durch 1200 Jahre Geschichte
Dieser Rundgang ist entweder auf eigene Faust mit dieser begleitenden Broschüre oder als geführtes Angebot zu erleben. Die Broschüre ist gegen eine Schutzgebühr von 1 € bei uns im Gästeamt erhältlich.
Bindstraße 10
815-915 915-1015 Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Wangen Erweiterung des Gotteshauses von St. Martin
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Standort:Hinter der Kirche bei der Treppe
Standort:Im Kellhof
Magnusstab, Aufnahme von 1910
Es ist sehr wahrscheinlich, dass genau an diesem Ort hier, östlich des Niederdorfes, bereits im 9. Jahrhundert ein Martinskirchlein stand. Um die Jahrtausendwende wurde es vergrößert und war religiöser Mittelpunkt der Kellhofsied-lung. Der markante und weithin sichtbare Kirchturm reicht bis in die romanische Zeit zurück. Er ist bis zur Glockenstube mit unregelmäßigen romanischen Findlingssteinen gemauert. Der gotische Chor, die hochmittelal-terliche Pfeilerbasilika mit den Seitenschiffen folgten im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts. Neben dem Kirchenpatron St. Martin wurden und werden in Wangen ebenso die Patrone St.
Gallus und St. Magnus verehrt. Die Kirche St. Martin, Gallus und Magnus ist bis heute Sitz der noch bestehenden Priester-bruderschaft des Heiligen Ulrich von Augsburg, die 1515 an die-sem Ort begrün-det wurde und die folglich am 1. Juli 2015 ihr 500-jähriges Be-stehen feiert. Da-mit ist sie neben der Kirchenge-meinde St. Martin die älteste noch bestehende „Ver-eins-Vereinigung“ Wangens.
Die Urkunde im Stifts-archiv St. Gallen mit der
ersten Nennung Wan-gens in der 5. Zeile von oben etwas rechts der
Mitte (Bild: Stiftsarchiv St. Gallen)
Die Stadt Wangen wurde zum ersten Mal im Jahre 815 urkundlich erwähnt. Nach dieser Urkunde schenkte der freie Grund besitzer Hadupert dem Kloster St. Gallen eine Hube (etwa 30 Morgen) Land. Nach den um lie genden Wiesen und Weiden wurde dieses, im Argengau gelegene Land, „Uangun“ genannt.
Vor dem Lindauer Tor im „Nie-derdorf“ entstand ein Kell- oder Maier hof, zu dem die zu Diens-ten verpflichteten hörigen Bau-ern ihre Abgaben an das Kloster brachten.
Im 9. und 10. Jahrhundert wur - de die Siedlung durch das Klos-ter St. Gallen erweitert und all-mählich hierher in diesen Be-reich von heutigem Marktplatz, Paradiesstraße und „Im Kellhof“ verlegt.
Vom Kellhof aus verließen im Mittelalter zahlreiche Fuhr wer-ke mit landwirtschaftlichen und handwerklichen Produkten den Ort Wangen in Richtung St. Gallen.
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1115-1215 1015-1115
Die Entwicklung und Bedeu-tung des Marktes um den Marktplatz und in der Herren-straße waren zu Beginn des 13. Jahrhunderts weit voran-geschritten.
Der junge Stauferkaiser Fried-rich II., der am Frauentor, am Ende der Herrenstraße, links oben abgebildet ist, erhob bei seinem ersten Aufenthalt in Deutschland Wangen zur Stadt. Er versprach im Jahre 1217 auf dem Hoftag zu Ulm auf Bitten des ihm freundschaftlich ver-bundenen Abts von St. Gallen und der „cives“ (Stadtbürger) von Wangen, dass die Vogtei immer in königlichen Händen bleiben solle.
Um die Gründungszeit herum dürfte sicherlich die Stadtbe-festigung mit ersten Toren und Türmen und vorgelagertem breiten Graben errichtet wor-den sein.
Nach dem Ende der Stauferzeit geriet die Stadt entgegen der Zusicherung Friedrichs schon bald in die Verpfändung des Klosters und damit wieder unter dessen Vorherr-schaft.
Es gab mehrere Voraussetzun-gen, die in Wangen im 12. Jahr - hundert zur allmählichen Ent-wicklung eines rasch aufblü-henden Marktes um den heuti-gen Marktplatz herum führten.
Eine wesentliche war die güns-tige Verkehrslage als Schnitt-punkt zweier mittelalterlicher Handelsstraßen, von denen die Nord-Süd-Achse Augsburg-Mai-land die wichtigste war.
Eine andere wichtige war das große Hinterland zur Herstel-lung bäuerlicher, landwirt-
schaftlicher Produkte. Hand-werker und Kaufleute siedelten sich an. Das Kloster St. Gallen sah in Marktzoll und Standgeld eine ergiebige Einnahmequelle.
Es war auch der Anfang der Geldwirtschaft. Naturalzinsen der hörigen Bauern konnten jetzt in Geldzinsen umgewan-delt werden. Der Markt schuf wesentliche Voraussetzungen für die spätere Gründung der Stadt Wangen.
Entstehung eines Marktes im 12. Jahrhundert Wangen erhält Stadtrechte Ende des 12. Jahrhunderts
Standort:
Marktplatz,
am Martinsbrunnen
Standort:Herrenstraße ggn. Marienbrunnen
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Stauferkaiser Kaiser Friedrich II.
Goldgulden 1372-1385, Münzstätte Koblenz des Erzbistums Trier (d:22 mm, 3,9 g) 1963 in einer Brandschuttschicht unter der Stadtapotheke in der Herrenstraße gefunden. Schenkung von Dr. Dieter Strauss (1927-2013) an die Stadt Wangen im Jahr 2010.
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1315-1415
Dieser Zeitraum ist geprägt von der Ablösung der Stadt Wangen von der Herrschaft des Klosters St. Gallen und der Einführung der Zunftverfassung von 1347.
Acht Zunftmeister aus den vier Handwerkerzünften (Schuh-macher, Bauleute, Schmiede, Weber) bildeten das städtische Wahlkollegium und vertraten die gesamte Bürgerschaft bei der jährlichen Wahl des Bürger-meisters, des Stadtammanns und des städtischen Rates.
Die Verfassung gewährte ein großes Maß an Bürgerbeteili-gung bis zur Einführung einer oligarchischen Verfassung 1552.
Die erneute Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit durch König Wenzel 1377 akzeptier-ten auch seine Nachfolger. Dies bedeutete Unabhängigkeit der Freien Reichsstadt Wangen ge-genüber dem einstigen Pfand-herrn, dem Kloster St. Gallen.
Das sich hier an diesem Stand-ort befindliche Weberzunfthaus war im 15. und 16. Jh. ein wich-tiger Treff-punkt der städtischen Handwerker-schaft.
1215-1315
Im Jahre 1286 gewährte König Rudolf von Habsburg Wangen die Rechte und Freiheiten der Stadt Überlingen. Das Erbrecht der Verwandten am Nachlass der Bürger, die alleinige Zuständigkeit des Stadtgerichts und das Besteu-erungsrecht der Stadt auf alle Güter waren die weitreichen-den Privilegien.
Außerdem bestätigte Rudolf I. das Recht zur Abhaltung des Wochenmarktes. Er fand bis etwa 1330 freitags statt, dann wurde er auf mittwochs verlegt.
Die Gleichstellung der Stadt mit den Rechten und Freiheiten der benachbarten Reichsstädte war sicherlich ein erster unumkehr-barer Schritt zur Beseitigung der Vorherrschaft des Klosters, auch wenn in der gleichen Urkunde von 1286 König Ru-dolf dem Abt von St. Gallen zusicher te, dass dadurch kein Schaden an den Besitzrechten des Klosters entstehen sollte.
1286 Rechte und Freiheiten der Stadt Überlingen
Wappen im ehemaligen Archivraum des Ratlochturmes. Links das Wangener Stadtwappen. Das Schildhaupt mit den drei Wangenköpfen ist hier silbern (weiß) dargestellt. Rechts das zweite Stadtwappen mit dem Adler unter rotem Schildhaupt. Oben der Doppelkopfadler des Reiches.
Loslösung von der klösterlichen Herrschaft
Standort:Vor dem
RitterhausStandort:Weberzunfthaus im Zunftwinkel
Deckel-Innenseite der Zunftlade der Schuhmacher von 1682 (Rathaus)
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EvangelischeStadtkirche
Rochus-Kapelle
Polizei
Finanz-amt
Rupert-Ness-Gymnasium
Kaufmännische Schule/Wirtschaftsgymnasium
Bus + PKW
StadthalleAlte Sport-halle
Argensport-halle
Lothar-Weiß-Sporthalle
Land-ratsamt
Post
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Marktplatz
Kreuz-platz
Rathaus
Kornhaus
Museen
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Im Niederdorf
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St.Martinskirche
Pulver-turm
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Anlässlich des Stadtjubiläums wurde von Stadtarchivar
Dr. Rainer Jensch eine Stadt- chronik verfasst.
Diese ist im örtlichen Buch- handel zum Preis von 44,00 EUR
zu er werben. 10
12 Meilensteinedurch 1200 Jahre Geschichte
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Standort:Lange Gasse, BadstubeIm 16. Jh. erreichte der Handel
mit Leinwand, Sensen und Papier einen glanzvollen Höhe-punkt. Dieser war unzertrenn-lich mit der Tätigkeit der Wan-gener Kaufleute verbunden, besonders mit dem Patrizierge-schlecht der Hinderofen.
Nach dem verheerenden Stadt-brand des Jahres 1539 ließ Onofrius Hinderofen hier an diesem Standort einen statt-lichen Renaissance-Palast nach italienischem Vorbild am Rande des Marktplatzes errichten.
Als wichtiger Teilhaber der Ra-vensburger Handelsgesellschaft, dem größten süddeutschen Handelsunternehmen vor dem
Aufkommen der Fugger, trugen unsere Fernhändler wesentlich dazu bei, dass nicht nur allerlei exotische Gewürze und Waren im Allgäu Einzug hielten, son-dern dass auch eine rege Bautä-tigkeit begann, die unser Stadt-bild bis heute noch prägt.
Standort:Esel mühle
1515-16151415-1515
Der blühende Leinwandhandel sorgte für einen rasanten wirt-schaftlichen Aufschwung der Marktstadt Wangen und brach-te einen Anstieg der Bevölke-rung wohl über 1000 Einwoh-
ner mit sich.
Deshalb musste die staufische Oberstadt ost-wärts bis zur Argen erweitert und mit Wehr-mauer und Tür-men gesichert werden.
In der zuvor als Gartengelände genutzten Ebene, der „Bünd“, fanden zahlreiche Handwerker eine Bleibe: Müller, Färber, Ger-ber, Bader, Weber und Schuh-macher. Dazu kam die einzige Fürsorgeeinrichtung der Stadt, das Heilig-Geist-Spital, das hier um 1440 errichtet wurde.
Hier am Standort an der Esel-mühle wurde wahrscheinlich im 15. Jh. ein Durchfahrt in die Stadtmauer gebrochen, um Ober- und Unterstadt besser zu verbinden.
Die Stadterweiterung anfangs des 15. Jahrhunderts
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Wirtschaftliche Blütezeit der Stadt
Hinderofen-Wappen: ein Ofen in Gestalt eines Burgturms mit Zinnen. Aus-schnitt aus dem Bronze-Epitaph des Paulus Hinderofen zum Muthen (†29.12.1550) in der St. Rochus- Kapelle, ursprüng-lich St. Martins-kirche.
Stadtgrundriss-Schema. Die Stadthälfte auf der rechten Seite wurde kurz vor 1400 ummauert. Die Bindstraße zieht sich als Hauptachse durch diese neue Unterstadt.
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Standort:Kornhaus, ggn. Kornhausmeister
Auch in den letzten hundert Jahren der Reichsstadtzeit wur-de die Stadt durch weitere Feld-züge sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Bürger warfen den Obrigkeiten vor, dass sie die Lasten der ständigen Einquar-tierungen ungerecht zu ihren eigenen Gunsten verteilten.
Noch härter traf es die Stadt beim großen Stadtbrand im Jahre 1793, als in Ober- und Unterstadt über 70 Häuser in Schutt und Asche gelegt wur-den. Auch hier am Standort am Postplatz wütete das Feuer mit gewaltiger Zerstörungskraft, das Kornhaus konnte glückli-cherweise gerettet werden. Im Jahre 1800 endete mit dem
Einmarsch napoleonischer Trup-pen in Wangen die über 500 Jahre währende Reichsfreiheit der Stadt.
Zunächst kam Wangen von 1802 bis 1810 unter bayerische Herrschaft, was an den beiden Wappen am Gebäude „Zum Kornhausmeister“ zu erkennen ist. Ab 1810 wurde Wangen schließlich zur württembergi-schen Ober-amts-stadt.
Standort:
Lange Gasse, Badstube Der Dreißigjährige Krieg über-
zog Wangen mit schweren Lasten, sowohl finanziellen als auch menschlichen, wie Zerstörung, Hunger und Plün-derungen durch durchziehende Soldateska.
Eine besonders düstere Be-gleiterscheinung des Krieges war der mehrmalige Ausbruch der Pest. Sie forderte 1628-1630 mehr als 679 Tote, eine gewaltige Reduzierung der
Bevölkerung. Bader, vom Rat der Stadt bestellt, versorgten in den Wangener Badstuben die von der Pest infizierten Menschen. Oft wurden sie selbst mit ihren Familien Opfer der Krankheit.
Die „Obere Badstub“ wird an diesem Standort hier bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1409 zum ersten Mal genannt. All diese Ereignisse verursach-ten u. a. starke Rückgänge im Handel mit Leinwand und
Sensen, allerdings nahm gegen Ende dieses Zeit-raums die Wangener Papierherstellung einen Aufschwung.
1715-18151615-1715
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Krieg, Pest und Zerstörung in Wangen
Bauinschrift an der Oberen Badstube von 1589
Das Ende der Reichsstadt
Wappenfries am Lindauer Tor von August Braun, 1924
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Standort:Treppenaufgang am Metzigbach
Das Ensemble der historischen Altstadt ist Anziehungspunkt für etwa 27 000 Einwohner und zigtausende Gäste aus Nah und Fern. Wangen präsentiert sich heute als hervorragender wirtschaftlicher, kultureller und touristischer Standort. Mehr als 150 Einzelhandelsgeschäfte und der „schönste Wochen-markt“ der Region prägen eben-so das Stadtleben wie auch die zahlreichen Feste und Veran-staltungen.
Zu Beginn des 20. Jh. nahm die Wangener Käseindustrie einen steilen Aufschwung, vor allem durch das Errichten des Adler-Areals. Leid und Entbehrungen der beiden Weltkriege folgten
und hatten ihre Auswirkungen bis weit in die 1950 und 1960er Jahre. Seit den 1970er Jahren wird die denkmalgeschützte Altstadt vorbildlich restauriert.
Mit großem Optimismus bli-cken die Wangener Bürger in die Zukunft: 2024 wird die Lan-desgartenschau stattfinden, für die Große Kreisstadt Wangen ein Jahrhun-dertprojekt mit vielen Chancen und Mög-lichkeiten.
Standort:Argenufer
bei der Insyer Brücke Nach überstandenen Hunger-
jahren von 1816/17 blühte Wangen als württembergische Oberamtsstadt auf. Die könig-liche Regierung von Württem-berg ermöglichte 1822 einen Schuldentilgungsplan, der die Stadt von einer drückenden Last befreite. Schulen, Vereine, Parks und Bäder zeugen nun von einer wachsenden Kulturent-wicklung.
Die bedeutendste Veränderung dieser Zeit war in der zweiten Hälfte des 19. Jh. der Einzug der Industrie. Südlich der Stadt, in den Auwiesen, erwarben zwei Schweizer Unternehmer Grundstücke und Wasserrechte. Die Spinnerei entstand. Energie zum Antrieb der Maschinen lieferte der neu erbaute Argen-kanal.
Viele weitere techni-sche Neuerungen folg-ten in der Gründerzeit: Eisenbahnlinie, Was-serdruckleitungen, Kanalisation sowie die elektrische Straßenbe-leuchtung.
1915-20151815-1915
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Industrialisierung und Gründerzeit
Die Baumwollspinnerei um das Jahr 1913
Auf Krieg und Entbehrung folgen Wachstum und Wohlstand
Der Wangener Wochenmarkt findet seit 1330 immer mittwochs statt. Er wurde schon mehr-fach zum schönsten Wochenmarkt der Region gekürt.
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2015Hammerwende 1389 – Historienspiel2015Stadtansichten – Sonderausstellung
Eine Zeitreise durch die Wangener Geschichte
anhand von historischen und aktuellen Fotografien
und Bildern, Luftaufnahmen, historischen Post karten
und mehr.
Sonderausstellung:1. April bis 31. Oktober 2015
Di. bis So. 14-17 UhrSamstag 10-12 Uhr
Stadtmuseum Eselmühle
Im Jahr 1389 zieht ein schwer bewaffnetes Ritterheer gegen die noch junge Stadt Wangen. Vieles steht auf dem Spiel, vor allem die Freiheit. Mit entschlossenem Mut und den blanken Hämmern der Schmiede gelingt das Unglaub liche – der Angriff wird zurückgeschlagen und damit die entscheidende Wende herbeigeführt. Die Freiheit Wangens ist gerettet.
Spieltermine: 2./3./4./10./11. Juli 2015, jeweils 20.15 Uhr Postplatz Wangen
Vorverkauf: Gästeamt – Tourist Information oder unter www.reservix.de
STADTANSICHTEN
ZEITREISE DURCH
DIE WANGENER
STADTGESCHICHTE
Stadtmuseum Eselmühle1. April bis
31. Oktober 2015Dienstag bis Sonntag 14 bis 17 Uhr
Samstag 10 bis 12 Uhr
1389HAMMERWENDEDASSCHAUSPIELZUM STADTJUBILÄUMOPEN AIR POSTPLATZ WANGEN2. | 3. | 4. | 10. | 11. JULI 2015JEWEILS 20.15 UHREINLASS AB 19.15 UHR17 € | ERMÄSSIGT 13 € | SZ-ABOCARD 15 €KARTEN: GÄSTEAMT WANGENUND UNTER WWW.RESERVIX.DEINFOS: WWW.WANGEN2015.DE
HAMMERWENDE