1.3 erste schritte im programm - pearson.ch · die kleinen dreiecke symbolisieren dabei ... zur...

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14 1 Einleitung Bei einer bestehenden Installation von Allplan 2003 können Sie das auf der CD mitgelie- ferte Beispielprojekt aus dem Stammverzeichnis der CD einspielen. Der Einspielvorgang ist in der Datei README.TXT detailliert beschrieben. Bei einer bestehenden Installation von Allplan 2003 ist es möglich, dass nicht alle verwen- deten Makros vorhanden sind. 1.3 Erste Schritte im Programm Allplan ist ein CAD-Programm, das den unterschiedlichsten Anforderungen, wie sie sich im Laufe sämtlicher Planungsphasen ergeben können, mit teilweise sehr umfangreichen Funk- tionen gerecht wird. Dennoch ist es möglich, ganz ohne Vorkenntnisse und in nur wenigen Arbeitsgängen erste Bauteile zu erstellen und das Ergebnis in einer perspektivischen Darstel- lung sogleich anzusehen. Unternehmen Sie die ersten Schritte im Programm und sehen Sie in der folgenden Übung, wie Sie ganz unkompliziert eine kleine Raumsituation schaffen und sich diese in einer Animation zeigen lassen können. 1. Starten Sie das Programm. Sie sehen die weiße Zeichenfläche mit der voreingestellten Anordnung der Symbolleisten. Um sicherzugehen, dass die richtige Bildschirmdarstellung eingestellt ist, wählen Sie über die Menüleiste unter ANSICHT/STANDARDKONFIGURATIONEN die Option ARCHI- TEKTURKONFIGURATION. 2. Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Symbol WAND, das sich links am Bildschirm- rand befindet. 3. Die Funktion ist aktiv – Sie können sofort mit dem Konstruieren beginnen. Klicken Sie mit der linken Maustaste auf eine beliebige Stelle der Zeichenfläche. Dieser Punkt wird damit als Wandanfangspunkt definiert, hier beginnt also das erste Bauteil. Abbildung 1.1: Erstes Übungsbeispiel

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14 1 Einleitung

� Bei einer bestehenden Installation von Allplan 2003 können Sie das auf der CD mitgelie-ferte Beispielprojekt aus dem Stammverzeichnis der CD einspielen. Der Einspielvorgang istin der Datei README.TXT detailliert beschrieben.

� Bei einer bestehenden Installation von Allplan 2003 ist es möglich, dass nicht alle verwen-deten Makros vorhanden sind.

1.3 Erste Schritte im Programm

Allplan ist ein CAD-Programm, das den unterschiedlichsten Anforderungen, wie sie sich imLaufe sämtlicher Planungsphasen ergeben können, mit teilweise sehr umfangreichen Funk-tionen gerecht wird. Dennoch ist es möglich, ganz ohne Vorkenntnisse und in nur wenigenArbeitsgängen erste Bauteile zu erstellen und das Ergebnis in einer perspektivischen Darstel-lung sogleich anzusehen. Unternehmen Sie die ersten Schritte im Programm und sehen Sie inder folgenden Übung, wie Sie ganz unkompliziert eine kleine Raumsituation schaffen und sichdiese in einer Animation zeigen lassen können.

1. Starten Sie das Programm. Sie sehen die weiße Zeichenfläche mit der voreingestelltenAnordnung der Symbolleisten.

Um sicherzugehen, dass die richtige Bildschirmdarstellung eingestellt ist, wählen Sieüber die Menüleiste unter ANSICHT/STANDARDKONFIGURATIONEN die Option ARCHI-TEKTURKONFIGURATION.

2. Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Symbol WAND, das sich links am Bildschirm-rand befindet.

3. Die Funktion ist aktiv – Sie können sofort mit dem Konstruieren beginnen. Klicken Sie mitder linken Maustaste auf eine beliebige Stelle der Zeichenfläche. Dieser Punkt wird damitals Wandanfangspunkt definiert, hier beginnt also das erste Bauteil.

Abbildung 1.1: Erstes Übungsbeispiel

1.3 Erste Schritte im Programm 15

4. Wenn Sie jetzt die Maus bewegen, werden Sie feststellen, dass die Wand am Fadenkreuzhängt. Klicken Sie nun einige Male auf die Zeichenfläche, um den Verlauf einer abgewin-kelten Wand – es könnte zum Beispiel die Stellwand eines Messestands sein – zu definieren.

5. Haben Sie einige Wandpunkte abgesetzt, etwa wie in Abbildung 1.2 zu sehen, drücken Siezweimal auf (Esc), damit wird die Funktion beendet.

6. Damit ist eine kleine Raumecke gebaut. Um etwas Leben in diese erste Konstruktion zubringen, setzen Sie als Nächstes einige Figuren, die als Symbole bereitstehen, auf der Zei-chenfläche ab.

Das Einlesen von Symbolen ist ganz einfach. Klicken Sie auf die Funktion DATEN AUS

KATALOG LESEN, die sich am oberen Rand Ihres Bildschirms befindet.

7. Es öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie aus verschiedenen Katalogdateien, unter denendie Symbole abgelegt sind, wählen können.

Abbildung 1.2: Eine Wand wird Punkt für Punkt konstruiert

Abbildung 1.3: Dialogfenster KATALOG-AUSWAHL

16 1 Einleitung

Aktivieren Sie unter DATENART die Option SYMBOLE und wählen Sie unter PFAD den Kata-log ARCHITEKTUR 3D. In diesem Katalog befinden sich verschiedene dreidimensionaleObjekte, die sowohl im Grundriss als auch in der räumlichen Darstellung angezeigt werden.

8. Bestätigen Sie mit OK. Daraufhin öffnet sich ein weiteres Dialogfenster, in dem alle verfüg-baren Symbole dieses Katalogs aufgelistet sind.

Klicken Sie unter DATEI auf PERSONEN und wählen Sie unter EINTRAG ein beliebiges Sym-bol aus. Die Vorschau des aktivierten, blau unterlegten Symbolnamens erscheint jeweilsauf der rechten Seite im umrandeten Vorschaufenster.

9. Haben Sie Ihre Auswahl getroffen, bestätigen Sie sie mit OK.

Abbildung 1.4: Dialogfenster SYMBOLAUSGABE

1.3 Erste Schritte im Programm 17

10. Das gewünschte Symbol hängt nun am Fadenkreuz und wird per Mausklick auf demGrundriss abgesetzt.

Nach dem Absetzen des ersten Symbols öffnet sich erneut das Fenster SYMBOLAUSGABE.Entweder wählen Sie jetzt ein weiteres Symbol aus, das Sie einsetzen möchten, oder Siebeenden die Funktion mit einem Klick auf ABBRECHEN.

11. Um eine räumliche Vorstellung von der Konstruktion mit den Figuren zu bekommen, drü-cken Sie auf (F4). Der Grundriss wird ausgeblendet, und das Animationsfenster öffnetsich. Wände und Symbole werden im Modell dargestellt.

Abbildung 1.5: Platzierung der Symbole im Grundriss

Abbildung 1.6: Animation der Bauteile aus der Einstiegsübung

18 1 Einleitung

12. Nutzen Sie die Funktionen in der Schaltfläche am Bildschirmrand, um das Ergebnis zu ver-größern oder zu verkleinern oder um es von verschiedenen Seiten zu betrachten.

Sie sehen, nur wenige Schritte genügen, und Sie haben bereits erste Erfolge in Allplan erzielt.Steigen Sie jetzt etwas tiefer in die Materie ein und nehmen Sie sich ein wenig Zeit, dasProgramm Schritt für Schritt kennen zu lernen.

Abbildung 1.7: Schaltfläche am Bildschirmrand des Animationsfensters

292 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

4.9 Gebäudemodell – Dach

Grundlage zum Modellieren von Dächern sind so genannte Dachebenen, freie Ebenenpaare,die gegenüber den Standardebenen eine höhere Priorität haben. Die obere Ebene kann geneigtsein und definiert damit die Dachform, an welche dann Architekturelemente wie Sparren,Dachhaut oder auch Wände und Decken automatisch angepasst werden und entsprechendeHöhendefinitionen übernehmen. Die untere Ebene ist bezüglich ihrer Höhe ebenfalls variabel.

Es wird demnach zunächst ein virtuelles Dach, eine Anordung freier Ebenen erzeugt. Die geo-metrischen Definitionen der Dachelemente, beispielsweise Firsthöhe, Traufhöhe oder Dachnei-gung, beziehen sich ausschließlich auf diese Ebenen. Ein Dach kann auch aus mehrerenDachkörpern zusammengesetzt werden. Dazu werden beispielsweise Gauben definiert, derenGrundrisspolygone sich mit dem Grundriss eines vorhandenen Daches überschneiden. DieVerschneidung der daraus resultierenden Dachflächen wird automatisch ermittelt und dieDachkörper zu einem einzigen Dach zusammengefasst.

4.9.1 Satteldach

Im Übungsbeispiel soll ein gerades Satteldach erzeugt werden, angefangen bei der Erstellungder Dachebenen über die Sparren- und Pfettenverlegung bis hin zum Erzeugen einer Dach-haut.

Dachebenen erzeugen

1. Öffnen Sie das Dialogfenster ZEICHNUNGS- UND TEILBILDANWAHL über die Funktion ÖFF-NEN UND AKTIVIEREN. Schalten Sie TB 111 „OG Modell“ aktiv in den Vordergrund undblenden Sie alle Layer aus, die Elemente enthalten, welche zur Erstellung des Daches nichtunmittelbar nötig sind, beispielsweise Möblierung, Räume, Texte und Maßlinien.

Abbildung 4.186: Lage der Dachebene im Grundriss

4.9 Gebäudemodell – Dach 293

2. Wählen Sie aus dem Modul ARCHITEKTUR/DACHMODELLIERUNG die Funktion DACH-EBENE.

3. Die Eingabemaske der Dachebene öffnet sich. Neben der Auswahl der Dachform, bei-spielsweise Sattel-, Tonnen- oder Mansarddach, können hier die Einstellungen zur Dimen-sionierung und Lage der Dachebene vorgenommen werden. Unter NEIGUNG wird dieDachneigung in Grad, unter STEIGUNG in Prozent eingegeben – es reicht allerdings, eineder beiden Definitionen anzugeben, die andere wird jeweils automatisch ermittelt. Mit derOption HÖHENLINIEN können Sie sich eine vorher definierte Höhe der Dachebenen anzei-gen lassen. Diese Höhenlinien passen sich automatisch allen Änderungen des Dachebenen-körpers an. Unter TRAUFHÖHE wird der Abstand der Traufkante zur absoluten Nullebeneeingetragen, in dieser Höhe werden also die Dachschrägen angetragen. Mit OBERKANTE

und UNTERKANTE wird die obere und untere Begrenzung der Dachebene fixiert, das heißt,sie bezeichnen die maximale Ausdehnung des Ebenen-Kubus nach oben bzw. nach unten.

Nehmen Sie alle erforderlichen Eingaben für Neigung, Steigung, Traufhöhe sowie Ober-und Unterkante entsprechend der Abbildung vor.

4. Geben Sie in Form eines Polygonzuges die Umrisse der Dachebenen an, die genauenAbmessungen entnehmen Sie der vorherigen Abbildung. Legen Sie dazu das Fadenkreuzan eine der äußeren Wandecken, geben dann den gewünschten Abstand des Anfangspunk-tes von dieser Ecke an und definieren schließlich die Größe des Ebenenpolygons.

5. Als Nächstes müssen die beiden Traufkanten bestimmt werden. Dabei können Sie entwe-der manuell Punkte bestimmen oder direkt die Kanten anwählen. Klicken Sie also mit derlinken Maustaste auf die gekennzeichneten Kanten und zum Bestätigen der Eingabe aufSCHLIEßEN.

6. Die Dachebenen werden automatisch eingezeichnet. Im Grundriss sind dabei die Außen-kanten sowie die Firstlinie zu sehen. Beim Aufruf einer isometrischen Darstellung sehen Sieden Dachkörper in seiner dreidimensionalen Ausdehnung sowie dessen Einfluss auf dieBauteile des Obergeschosses. Deren Oberkanten werden automatisch an die obere Ebeneund damit an die Dachschräge angepasst.

7. Dieser Dachkörper, der durch die Dachebenen definiert ist, dient nun als Grundlage zurKonstruktion der Sparren, Pfetten sowie der Dachhaut.

Abbildung 4.187: Dialogfenster DACHEBENE

294 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

Sparren verlegen

1. Wählen Sie im Modul ARCHITEKTUR/SPARRENKONSTRUKTION, SKELETTBAU die FunktionSPARREN VERLEGEN. Es müsste damit automatisch der Layer AR_SPAR aktiviert wordensein.

Abbildung 4.188: Definition der Traufkanten

Abbildung 4.189: Obergeschoss mit Dachkörper in der ISOMETRIE VON VORNE/RECHTS

Abbildung 4.190: Symbolleiste ERZEUGEN mit Funktion SPARREN VERLEGEN

4.9 Gebäudemodell – Dach 295

2. Die DYNAMISCHE SYMBOLLEISTE bietet verschiedene Bezugselemente für die Sparrenverle-gung zur Auswahl. Wählen Sie EBENE, um die Sparren an die soeben erstellten Dach-ebenen zu koppeln.

3. Klicken Sie nun mit der linken Maustaste in die Dachebene. Die Dialogzeile fordert dazuauf, Verlegeanfangs- und Verlegeendpunkt der Sparren anzugeben. Klicken Sie dazu aufdie zwei Endpunkte der oberen Trauflinie.

Die Sparren werden zunächst rot markiert in einer Vorschau dargestellt. Sie sehen, dass dieSparren automatisch in einem gleichmäßigen Raster verlegt wurden. Dieser Verlegevorschlagkann später gegebenfalls noch korrigiert werden. Die kleinen Dreiecke symbolisieren dabeiden Anfangs- und den Endpunkt der Sparrenverlegung.

4. Mit einem Klick auf EIGENSCHAFTEN können die Sparren genau definiert werden.

Das Dialogfenster SPARREN bietet eine Reihe von Einstellungsmöglichkeiten, von der Aus-formung der Sparren an Traufe und First bis hin zu verschiedenen Querschnittformen.Unter PROFIL können Elemente, die in einem Katalog abgelegt sind, als Vorgabe für denSparrenquerschnitt verwendet werden. Neben weiteren Parametern wie ATTRIBUTE undMATERIALAUSWAHL, die Ihnen schon von anderen Architekturelementen bekannt sind,können auf der rechten Seite des Dialogfensters die VERLEGEPARAMETER eingestellt werden.

Abbildung 4.191: Auswahlmöglichkeit der Bezugselemente von Sparrenverlegungen

Abbildung 4.192: Vorschau der Sparren nach Definition des Verlegebereichs

296 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

5. Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

6. In einem weiteren Dialogfenster werden noch weitere Einstellungen ermöglicht wie etwazur Ausdehnungsrichtung zu Abstand und Anzahl der Sparren.

Im Dialogfenster der Abbildung 4.194 können Sie etwas mit den Verlegeoptionen fürSparren experimentieren. Vor allem die Option ABSTAND ist bei der Planung interessant,da hier die Sparrenlage nach vorheriger Definition automatisch berechnet wird, sowohlder achsiale als auch der lichte Sparrenabstand. Unter ANZAHL kann man die gewünschteAnzahl der zu verlegenden Sparren eingeben, die neue Sparrenanordnung sehen Sie dannals Vorschau im Grundriss. Darüber hinaus können Sie einen fixen Punkt bestimmen, vondem aus die Sparrenverlegung gestartet wird.

Abbildung 4.193: Dialogfenster SPARREN

Abbildung 4.194: Kleine Eingabemaske der Funktion SPARREN VERLEGEN

4.9 Gebäudemodell – Dach 297

7. Bestätigen Sie die Einstellungen mit SCHLIEßEN und lassen Sie die Einstellungen speichern,indem Sie nach der Abfrage auf JA klicken. Die Sparren werden daraufhin automatisch indem zuvor definiertem Bereich, also auf der ersten Dachhälfte, verlegt.

8. Für die Sparrenverlegung auf der anderen Dachhälfte müssen Sie den gerade beschriebe-nen Vorgang nicht wiederholen. Sie können einfach die bereits bestehenden Bauteilekopieren. Wählen Sie dazu die Funktion KOPIE SPIEGELN aus der Symbolleiste BASISFUNK-TIONEN.

9. Um alle Sparren auf einmal zu aktivieren, klicken Sie schnell hintereinander mit der mitt-leren und linken Maustaste auf die Zeichenfläche. Ein Aktivierungsrechteck hängt jetztam Fadenkreuz. Dann genügt ein Klick mit der linken Maustaste auf einen einzigen Spar-ren, und die gesamte Verlegung wird aktiviert und rot auf der Zeichenfläche dargestellt.

10. Geben Sie jetzt noch per Mausklick die Spiegelachse an, an der die Sparren gespiegeltwerden soll, in diesem Fall ist dies die Firstlinie.

11. Beenden Sie die Funktion mit (Esc).

12. Mit einer beliebigen isometrischen Ansicht oder der Darstellung in der Animation könnenSie nochmals die Eingabe überprüfen.

Abbildung 4.195: Lage der Sparren im Grundriss

Abbildung 4.196: Sparrenlage

298 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

Die Sparren sind nun verlegt, allerdings noch ohne Pfettenauflager. Um den Dachstuhl zu ver-vollständigen, werden diese Pfetten im nächsten Schritt konstruiert.

Pfetten erzeugen

Zunächst wird die Außenwand dahingehend vorbereitet, dass für die Pfetten ein geeigneterAufleger zur Verfügung steht. Die Oberkante der Außenwände ist noch an die obere, schrägeDachebene gebunden. Hier soll ein gerader Abschluss geschaffen werden.

1. Die Höhendefinition der Außenwände an der Traufseite wird modifiziert, indem Sie diejeweiligen Wände mit der rechten Maustaste anklicken und über das Kontextmenü dieFunktion EIGENSCHAFTEN wählen.

2. Öffnen Sie mit einem Klick auf HÖHE die Eingabemaske und nehmen Sie die Modifizie-rung wie folgt vor. Die Kopplung der Wand an die obere und untere Ebene bleibt zunächstbestehen. Ausschlaggebend ist in diesem Fall die Option OBERKANTE WAAGRECHT,ÄUßERE BAUTEILKANTE MAßGEBEND. Mit dieser Funktion behält das Außenmauerwerkzwar seine Anbindung an die Dachebene, jedoch nur bezüglich seiner Außenkante. Abdem Schnittpunkt von Mauerwerkskante und Dachebene wird die Wand dann horizontalfortgeführt und bietet somit ein Auflager für die noch zu konstruierenden Pfetten.

3. Bestätigen Sie die Einstellung mit OK. Nehmen Sie diese Modifizierung für alle traufseiti-gen Außenwände vor.

4. Wählen Sie nun die Funktion PFETTE im Modul ARCHITEKTUR/SPARRENKONSTRUKTION,SKELETTBAU.

Abbildung 4.197: Lage von Sparren und Pfetten im Schnitt

4.9 Gebäudemodell – Dach 299

5. Zunächst definieren Sie die Lage der Pfetten im Grundriss sowie deren Höhe. Mit diesenAngaben werden schon wichtige Daten automatisch in der Eingabemaske des Bauteils ein-geblendet, beispielsweise die Einbindetiefe, die dort bereits auf ihre Richtigkeit überprüftwerden kann. Klicken Sie zuerst an eine Innenecke der Aussenwand, um dort die Bezugs-punkte der Pfette zu platzieren.

Abbildung 4.198: Höhe der traufseitigen Außenwände

Abbildung 4.199: Symbolleiste ERZEUGEN mit Funktion PFETTE

Abbildung 4.200: Definition des Pfettenbezugspunkts

300 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

6. Die Dialogzeile fragt nun nach der Höhenlage der Pfette. Sicher ist Ihnen aufgefallen, dassdiese Option nicht wie gewohnt im Dialogfenster zur Verfügung stand. Wechseln Sie indie ISOMETRIE VON LINKS, um das Gebäude von der Giebelseite aus zu betrachten. GebenSie jetzt per Mausklick die Höhe an, in der die Pfette abgesetzt werden soll; im Übungs-beispiel ist dies die Oberkante der soeben modifizierten Außenwand, die in dieser Ansichtvon der Seite dargestellt wird. Die DYNAMISCHE SYMBOLLEISTE bietet nun eine Auswahlzwischen verschiedenen Auflagerbezugspunkten an. Wählen Sie die Option UNTERK.

7. Wechseln Sie zurück in die Grundrissdarstellung. Jetzt können die Attribute der Pfette ein-gegeben werden.

8. Klicken Sie zu deren Definition wie gewohnt auf EIGENSCHAFTEN. Gemäß Abbildung4.202 nehmen Sie in diesem Dialogfenster die Einstellungen vor.

Abbildung 4.201: DYNAMISCHE SYMBOLLEISTE zur Höhendefinition PFETTE

Abbildung 4.202: Dialogfenster PFETTE

4.9 Gebäudemodell – Dach 301

Zunächst werden natürlich die Geometriedaten festgelegt. Geben Sie im Eingabefeldunter BREITE/HÖHE die Größe der Pfette mit 0.16/0.20 an.

Eine interessante Option ist überdies die EINBINDETIEFE. Hier wird automatisch die Ver-schneidung von Pfette und Sparren berechnet, wobei sofort jede Änderung der Pfetten-größe berücksichtigt wird. Diese Funktion dient vor allem zur Kontrolle der zuverlegenden Bauteile.

9. Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

10. Jetzt können Sie Anfangs- und Endpunkt der Pfette angeben. Zur leichteren Eingabe kön-nen Sie hier mit dem Schnittpunkt zweier Linien arbeiten: Zur Definition des Anfangs-punktes klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die innere Außenwandkante undwählen über das Kontextmenü die Funktion Schnittpunkt. Jetzt müssen Sie mit einemKlick die Linie angeben, mit der die gerade definierte Kante geschnitten werden soll, indiesem Fall ist es die Außenkante des ersten Sparrens. Der Schnittpunkt dieser beidenLinien wird generiert und automatisch als Verlegeanfangspunkt der Pfette idendifiziert.Der Endpunkt kann nun entweder auf die gleiche Weise definiert werden oder aber überdie exakte Längeneingabe über die Tastatur.

11. Verfahren Sie analog mit der zweiten Trauf- und mit der Firstpfette. Beachten Sie bei derVerlegung der Firstpfette, dass die Oberkante der Trennwand zwischen den Kinderzim-mern 6 cm niedriger sitzen muss, um eine exakte Einbindetiefe der Pfette zu gewährleisten.

12. Um die Lage der Sparren und Pfetten zu überprüfen, rufen Sie eine Isometrie oder Anima-tion auf.

Abbildung 4.203: Absetzen der Pfette im Grundriss

302 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

Dachhaut erstellen

Bisher wurden die Dachebenen und die Bauteile Sparren und Pfetten verlegt. Die Dachhaut,also die Bauteile oberhalb der Sparrenebene, ist das Element, das im nächsten Schritt ergänztwird.

1. Rufen Sie im Modul ARCHITEKTUR/ DACHMODELLIERUNG die Funktion DACHHAUT auf.Aktiver Layer sollte automatisch AR_DACHH sein.

2. Öffnen Sie mit einem Klick auf EIGENSCHAFTEN das Dialogfenster DACHHAUT. Die Dach-haut kann sowohl aus einer als auch aus mehreren Schichten bestehen. Für das Übungs-projekt soll zunächst ein simples Ziegeldach erstellt werden.

Wie schon bei den Sparren können im Dialogfenster DACHHAUT Einstellungen zu verschie-denen Trauf- und Firstabschlüssen vorgenommen werden. Die Auswahl einer mehrschich-tigen Dachhaut kann unter AUFBAU getroffen werden. Interessant ist auch der PunktEINGABE TYP: Hier können Sie bestimmen, über welche Dachebene die Dachhaut gespanntwerden soll, vorausgesetzt natürlich, es existieren mehrere Dachebenen in der Konstruk-tion, beispielsweise für das Hauptdach und zusätzliche Gauben.

Abbildung 4.204: Dachstuhl in der Animation

Abbildung 4.205: Symbolleiste ERZEUGEN mit Funktion DACHHAUT

4.9 Gebäudemodell – Dach 303

3. Bestätigen Sie die Einstellungen mit OK.

4. Die Dachhaut kann nun im Grundriss als Polygonzug eingezeichnet werden. Er entsprichtin diesem Beispiel dem Umriss von Dachebenen und Sparren.

5. Beenden Sie die Funktion mit (Esc).

Abbildung 4.206: Dialogfenster DACHHAUT

Abbildung 4.207: Lage der Dachhaut

304 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

Dach über Windfang

Nach dieser Übung können Sie nun versuchen, das Pultdach des kleinen Anbaus selbstständigzu erstellen. Folgende Daten sollen Ihnen dazu eine kleine Hilfestellung geben.

Abbildung 4.208: Eingabe der Dachhaut

Abbildung 4.209: Erdgeschoss und Obergeschoss mit Dachaufbau

4.9 Gebäudemodell – Dach 305

1. Konstruieren Sie das Dach auf dem TB 101 „EG Modell“, damit ist der Höhenbezug zuden Standardebenen des Erdgeschosses gegeben.

2. Erstellen Sie die Dachebene, deren Neigung 3° und deren Traufhöhe 2,55 m beträgt, wie inAbbildung 4.210 gezeigt:

Die Funktion SATTELDACH bleibt auch beim Dach über dem Windfang aktiv. Um ein Pult-dach zu erzeugen, müssen Sie im Gegensatz zum Satteldach nur eine, die äußere, Trauf-kante anklicken, da eine automatische Berechnung der Firstlinie für ein Pult überflüssig ist.

3. Zeichnen Sie die Sparren mit einer Größe von 6x10 cm ein.

4. Konstruieren Sie zwei Pfetten. Achten Sie auch hier auf die entsprechende Anpassung vonWänden und Fenstern, da deren Höhe um die Stärke der Pfette, also etwa 12 cm, verrin-gert werden muss.

5. Schließlich kann die Dachhaut eingezeichnet werden. Da das Dach als Glaskonstruktiongeplant ist, geben Sie hier unter DICKE einen entsprechend geringen Wert ein.

4.9.2 Das Dach – Varianten

Die Grundlagen zur Erstellung eines Daches haben Sie nun kennen gelernt. Jetzt ist es an derZeit, mit den Werkzeugen des Dachmoduls zu experimentieren und spielerisch dessen Mög-

Abbildung 4.210: Dialogfenster EIGENSCHAFTEN des Pultdaches

Abbildung 4.211: Konstruktion des Windfangdaches

306 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

lichkeiten und Komplexität kennen zu lernen, denn sie befinden sich mit diesem Beispiel nochimmer in einer frühen Planungsphase. Und das bedeutet entwerfen und verwerfen, was hiermit einem Satteloberlicht und alternativ einer Gaube geschehen soll.

Die folgenden Beispiele sind Alternativen zum bereits eingezeichneten Dachkörper und kön-nen am Ende des Kapitels wieder aus der Originalzeichnung entfernt werden. Scheuen Sie sichalso nicht, auch selbstständig mit den Werkzeugen zu spielen, neue Bauteile einzusetzen undwieder zu löschen.

Das bereits gezeichnete, geschlossene Dach soll durch ein Dachoberlicht ergänzt werden.

1. Die konstruierten Pfetten und Sparren bleiben unverändert, lediglich die Dachhaut mussausgetauscht werden. Es bietet sich daher an, für die alternativen Dachformen jeweilseinen neuen Layer auszuwählen und das Originaldach unsichtbar zu schalten. So könnenmehrere Entwürfe parallel in einem Teilbild existieren, was vor allem für Präsentationenvon großem Vorteil ist.

2. Nach dem Ausblenden des Layers AR_DACHH und der Auswahl eines neuen, leeren Lay-ers müssen Sie zuerst die Lage des einzuzeichnenden Dachoberlichtes definieren. Diesgeschieht am einfachsten mit einer Hilfskonstruktion an der gewünschten Stelle im Grund-riss.

3. Ist die Lage des Oberlichtes gekennzeichnet, wählen Sie die Funktion DACHHAUT. Zuerstwird erneut das Hauptdach gezeichnet, und zwar mit den gleichen Einstellungen wie in dervorherigen Übung dieses Kapitels. Der einzige Unterschied besteht hier lediglich in der Ein-gabe des Polygonzuges, mit dem die Form der Dachhaut definiert wird.

4. Geben Sie nun die Dachhaut als Polygonzug ein. Die Abfolge der zu aktivierenden Punkteentnehmen Sie der Abbildung.

In der Dynamischen Symbolleiste kann durch das Umschalten von EINZEL auf MULTI

und der Aktivierung von MINUS ein polygonales Loch in einer Dachhaut erstellt wer-den.

5. Wenn Sie alle Ecken angeklickt und den Polygonzug geschlossen haben, beenden Sie dieEingabe mit (Esc). Die Dachhaut wird daraufhin auf der Zeichnung generiert.

Abbildung 4.212: Eingabe des Polygonzugs zur Erstellung der alternativen Dachhaut

4.9 Gebäudemodell – Dach 307

6. Um das Ergebnis zu überprüfen, rufen Sie eine Isometrie oder Animation auf, siehe Abbil-dung 4.213.

7. Über die Aussparung wird nun mit einem kleinen Überstand eine zweite, dünnere Dach-haut gespannt. Diese sollte etwas höher liegen als die zuerst gezeichnete Dachhaut desHauptdaches. Achten Sie zu deren richtigen Platzierung auf die Höhenangaben unterHÖHE UNTERKANTE ÜBER DACHEBENE: Um das Oberlicht von der bestehenden Dachhautabzusetzen, müssen Sie hier die Summe von bereits bestehender Dachhaut und dem einzu-haltenden Zwischenraum zwischen den beiden Bauteilen, etwa 15 cm, in Abhängigkeit derbestehenden Dachebenen eingeben.

Die Dachhaut des Oberlichts wird mit einem anderen Stift als die erste Dachhaut gezeich-net, um sie in der Animation besser von den übrigen Bauteilen zu unterscheiden und umihre Darstellung beeinflussen zu können.

Im einem weiteren Beispiel wird in das Satteldach mit wenigen Schritten eine Gaube einge-zeichnet, wiederum unter dem Motto „Entwerfen – Verwerfen“.

Für diese Übung können Sie entweder das fertige Dach von Layer AR_DACHH verwendenoder auf einem separatem Layer eine neue Dachhaut erstellen und mit dieser arbeiten. Dabeisei festgehalten, dass alle in diesem Zusammenhang erstellten Elemente am Ende dieses Kapi-tels ohne Probleme wieder gelöscht werden können, um das bereits komplett eingegebeneGebäudemodell unverändert zu lassen.

Abbildung 4.213: Dachhaut mit einer Aussparung für das Oberlicht

308 4 Grundlagen der Gebäudeplanung

1. Zeichnen Sie zuerst in den Grundriss mit einer Hilfskonstruktion die Umrisse der geplan-ten Gaube ein.

2. Wählen Sie die Funktion GAUBE im Modul ARCHITEKTUR/DACHMODELLIERUNG.

3. Aktivieren Sie per Mausklick das Dach, in welches die Gaube eingesetzt werden soll.

4. Die Dialog-Symbolleiste der Funktion öffnet sich. Hier können Sie nach Belieben mit Grö-ßen und Steigungsverhältnissen experimentieren und die verschiedensten Kombinationentesten. Die Parameter könnten wie in Abbildung 4.216 definiert werden.

Abbildung 4.214: Zweite Dachhaut als Oberlicht

Abbildung 4.215: Lage der Gaube im Grundriss

Abbildung 4.216: Parametereinstellung der Gaube

4.10 Schnitte und Ansichten 309

Die Höhenzuweisung orientiert sich an der des Hauptdaches. Die TRAUFHÖHE bezieht sichauf die Höhenlage der Gaube bezüglich der absoluten Nullebene. Die Eingabe unter OBER-KANTE entspricht der bereits angegebenen Firsthöhe, die Eingabe unter Unterkante ent-spricht der Geschosshöhe.

5. Nach Definition der Einstellungen bestimmen Sie nun mit einem Polygonzug die Lage derGaube. Orientieren Sie sich dabei an der zuvor erstellten Hilfskonstruktion.

6. Schließen Sie den Polygonzug mit (Esc). Die Gaube wird automatisch in die bestehendeDachhaut eingesetzt. Zur Ergänzung dieses Entwurfs können Sie zum seitlichen Abschlussder Gaube noch zwei Wände in den Grundriss setzen.

7. Sehen Sie sich das Ergebnis in der Animation an.

4.10 Schnitte und Ansichten

Das Gebäudemodell besteht nun vom Keller bis zum Dach. Um die Darstellung für die Einga-beplanung zu komplettieren, werden Schnitte und Ansichten erzeugt, zur Ausgabe auf einemPlan weiterbearbeitet und mit 2-D-Konstruktionen ergänzt.

4.10.1 Schnitte

Um einen Schnittt durch ein bestehendes Gebäudemodell zu generieren, muss zunächst dieLage der Schnittlinie bestimmt werden, welche die genaue Betrachtungsposition definiert. Die-ser Blick wird dann zunächst als Schnittdarstellung des dreidimensionalen Gebäudemodellsberechnet und im nächsten Schritt als zweidimensionales Abbild, gegebenenfalls in der Hid-den-Line-Darstellung, auf einem separatem Teilbild gespeichert. Die graphische Darstellung

Abbildung 4.217: Dach mit Gaube