2009 pedal nr. 4

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Landesverband Bremen Kreisverband Bremerhaven Kreisverband Oldenburg Kreisverband Osterholz Die Fahrradzeitschrift des ADFC für Bremen und umzu Nr. 4 2009 September – Dezember 2009 GLÜCKWUNSCH BREMEN! 30 Jahre ADFC 6. September: Bremer City autofrei

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regionale Fahrradzeitung des ADFC Landesverband Bremen und der Kreisverbände Cuxhaven, Rotenburg, Osterholz, Verden, Diepholz und Delmenhorst

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Page 1: 2009 pedal Nr. 4

Landesverband BremenKreisverband BremerhavenKreisverband OldenburgKreisverband Osterholz

Die Fahrradzeitschrift des ADFC für Bremen und umzu

Nr. 4 • 2009 September – Dezember 2009

GLÜCKWUNSCH BREMEN!

30 Jahre ADFC

6. September: Bremer City autofrei

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pedal Nr. 4 • 2009

2INHALT/IMPRESSUM

InhaltImpressum 2Editorial 3Glückwunsch Bremen! Glückwunsch ADFC!Magazin 4Kurznachrichten, Termine, Kurse

6Buten&BinnenDer Kirchentag war fahrradfreundlich – Eine Nachlese 7Der Deutsche Fahrradpreis 8Autofreier Sonntag in Bremens City 9Diebstahlprävention – Codieren oder Registrieren? 10Das neue Fahrgefühl – Pedelecs 11Schwerpunkt30JahreADFC 12Glückwunsch Bremen! 30 Jahre ADFC

Iduna Franzius-Tebbe im Interview: Auftakt am Küchentisch

Weggefährten des ADFC: Henning Scherf | Harald Vogt

Kommentar von Jan Brüning „Man muss eben Lobbyist sein ...“

Verkehr 16Plus Minus - kommentierte FotosADFCKreisverbandOsterholz 18Neue Schatzmeisterin stellt sich vor | Freie Fahrt für Radler und Fußgänger in Osterholz! |Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ ADFCKreisverbandOldenburg 1930 Jahre ADFC – auch in Oldenburg?! | 20 Jahre ADFC-Infoladen ADFCBremerhaven/Bremen-Nord 20Bremerhavener Stadtnotizen | Radstation Vegesack: Jetzt Tagestickets ADFCKompakt 21ADFC-Kontakt | Ludger Koopmann wiedergewählt Fördermitglieder stellen sich vor :„Zweirad - Center H.- P. Jakst“ 22

IMPRESSUMpedal Regionale Fahrradzeitschrift des ADFC für Bremen, Bremerhaven und Olden-burg sowie die Landkreise Oldenburg, Osterholz und Wesermarsch.Herausgeber: Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) - Landesverband Bremen e. V. Bahnhofsplatz 14 a, 28195 Bremen (0421) 70 11 79, [email protected] www.adfc-bremen.de und die niedersächsischen ADFC-Kreis-verbände Oldenburg und Osterholz.ISSN 0934-1161 Heft 4/2009Auflage: 10 000 StückVerlag: Dieter König Buntentorsteinweg 262 28201 Bremen (0421) 5 57 70 10 [email protected]: 10 Euro / JahrFür Mitglieder der herausgebenden ADFC-Gliederungen ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2009.Redaktion: Ludger Koopmann (verantw.), Brigitte Breyling, Jan Brüning, Hannah Grundey, Antje Hoffmann, Klaus-Peter Land, Hans-Joachim Reimann.Layout: Manfred Koopmann, HamburgTitelbild: Hannah GrundeyNachdruck nur mit Erlaubnis des ADFC.Gedruckt auf Umweltpapier RecyMago

Die nächsten pedal-Hefte: Ausgabe 1/10 Redaktionsschluss 15. Oktober 2009 Erscheint Mitte Dezember 2009Ausgabe 2/10 SPEZIAL „rad & touren“ Redaktionsschluss 15. Dezember 2009 Erscheint Mitte Februar 2010

Auf dem Titel: Bäckermeister und ADFC-Tourenleiter Hans-Jürgen Schröder gratuliert zum 30. am Bischofstor, Sitz der ersten ADFC-Geschäftsstelle in Bremen.

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Bremen hat Glück. Seit dreißig Jahren gibt es hier Menschen, die sich als Lobbyisten verstehen – fürs Fahrrad und für eine lebenswerte Stadt. Und es werden immer mehr. Nicht auszudenken, wie Bremen ohne den ADFC und seine engagierten Mitglieder aussähe.

Damals, anno 1979, galten Sie noch als Exoten: Menschen die sich fürs Fahrrad und den Umwelt-schutz stark machten. ADFC-Gründer Jan Tebbe musste sich enttäuscht von seiner Partei tren-nen, weil er dort kein Gehör fand. Und getreu der Losung: „Gemeinsam sind wir stark!“ gründeten er und seine Mitstreiter einen Verein. Nicht von ungefähr kam die Idee zur Namenswahl. Es gab da schon einen Club, dem sie nacheifern wollten, allerdings in eine andere Richtung. Flugs tausch-ten Sie ein „A“ gegen ein „F“.

Die Lobby fürs Fahrrad wird dreißig. In diesem pedal werfen wir einen Blick zurück: Die Zeit-zeugin Iduna Franzius-Tebbe steht Rede und Antwort, zwei – auf unterschiedliche Art – pro-minente Weggefährten werden vorgestellt, ein Jung-Lobbyist sagt seine Meinung und die Chro-nik gibt einen Überblick über eine dreißigjährige Erfolgsgeschichte.

Glücksfall Kirchentag!Außerdem finden Sie in diesem Heft ein Resü-mee zum fahrradfreundlichen Kirchentag, der

größten Herausforderung für den Landesverband seit seiner Gründung. Selten waren so viele Ak-tive für den ADFC gleichzeitig auf den Beinen, gaben an Infopunkten Rat und Tipps rund ums Rad. Im „Zentrum Zukunft“ betreuten sie sach-kundig die Präsentation Bremens als fahrrad-freundliche Gastgeberstadt. Bei Sternfahrt und Fahrradgottesdienst leiteten sie Touren, gaben Informationen und Impulse.

Dieses gelungene Projekt wurde ausgezeichnet als fahrradfreundlichste Entscheidung des Jah-res 2009. Damit ging der deutschen Fahrradpreis "best for bike" an den 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag, die Stadt Bremen und den ADFC.

Der Kirchentag hat gezeigt, dass es geht: friedli-ches Feiern auf allen Straßen und Plätzen, unge-stört zu Fuß, per Rad und Bahn unterwegs sein, ohne Motorenkrach und ohne Abgase. So schön ist Bremen bislang selten zu erleben gewesen.

Glückstag Autofrei!Am Sonntag, 6. September wird wieder gefei-ert. Die Innenstadt ist autofrei und rund um die Martinistraße Ramba Zamba. – Feiern Sie mit! Und fahren Sie mit: Die ADFC-Riesenradtour über Bremens Hochstraßen nimmt an diesem Tag sogar ein Stück Autobahn unter die Räder!

Es geht weiter!Ludger Koopmann

Ludger Koopmann VorsitzenderADFC Bremen

Glückwunsch Bremen! Glückwunsch ADFC!

Unterstützt durch Projektpartner RWE Westfalen-Weser-Ems

ERLEBNIS & EVENT

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Der RuhrtalRadwegBegeben Sie sich auf die Spuren der Industriekultur – natürlich auf dem Rad.Info- und Bestellhotline:Ruhr Tourismus 01805 / 18 16 30(0,07 €/ 30 Sek. Festnetz Dt. Telekom, Mobilfunkpreise können abweichen)

Sauerland-Tourismus 01802 / 40 30 40(0,06 €/Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen)

3EDITORIAL

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Digital von Aachen bis Zwickau:radort bremen neu aufgestellt

Bremen. Mit neuer Technik und deutlich übersichtlicher präsentiert der ADFC Bre-men seit diesem Sommer seinen Info-service in der Radstation am Hauptbahn-hof. Auf einem 81 Zentimeter großen Bild-

schirm können die neuen elektronischen Werkzeuge für die Planung von Radtouren wie GPS, das ADFC-Tourenportal und digi-tale Karten großflächig und anschaulich erprobt werden. Das reichhaltige Sortiment an Büchern, Karten und Reiseführern rund um Rad und Touren wurde neu sortiert: Deutschland per Rad entdecken geht jetzt ganz einfach in den Regionen Nord, Süd, Ost und West. Kos-tenloses Infomaterial liegt extra bereit.ADFC-Mitglieder und solche, die es werden möchten, haben hier ihren zentralen An-laufpunkt genauso wie alle Radinteressier-ten, die einfach nur mal stöbern wollen: Bahnhofplatz 14a, 28195 Bremen, Tel. (0421) 794 795 11.

Melkhus – Die „Tanke“ für Radler

Rotenburg/wümme. Wer im Landkreis Rotenburg mit dem Rad unterwegs ist und

ein grünes Holzhäuschen mit rotem Dach entdeckt, sollte sich eine Pause gönnen und die frisch auf dem Hof hergestellten Milchspezialitäten kosten. Die elf Melkhus im Landkreis sind ausgestattet mit Tischen und Bänken sowie Infotafeln mit dem Rad-

wegenetz samt Ausflugstipps. Außerdem bekommt man dort kostenlose Infos über die Region. Den Begleitprospekt „Land-erlebnis: Melkhus - Milch und mehr“ kön-nen Interessierte beim Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme) per Tel. (04261) 819 60 oder über [email protected] anfordern. Weitere Infos gibt es auf der Internet- seite www.melkhus-row.de.

Auch neu: Bio-Melkhus bei Dehlwes

Lilienthal. Ein neues Melkhus gibt es seit Juni in Lilienthal, direkt vor der Bremer Haustür. Es gehört zur Bio-Hofmolkerei Dehlwes in der Trupe 17 und ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Fertig: Schulwegeplan Vahr/Selbaldsbrück

Bremen. Ab dem neuen Schuljahr gibt es für die Grundschüler und Fünftkläss-

ler in der Vahr und in Sebaldsbrück einen Schulwegeplan (pedal 3/2009 berichtete), ,,der im Rahmen von ADFC-Verkehrssicher-heitsaktionen zusammen mit SchülerIn-nen, LehrerInnen, Eltern, Polizei und Beirat erarbeitet wurde.

Im Plan sind sichere Wege und Gefahren- bzw. Aufmerksamkeitspunkte mit Tipps grafisch ansprechend aber auch die wich-tigen Orientierungspunkte wie Spielplätze und Vereine eingezeichnet. Die beteiligten Schulen erhalten die Plä-ne direkt, weitere interessierte Schulen können sie sich abholen beim Ortsamt Schwachhausen/Vahr, Wilhelm-Leuschner-Straße 27, Telefon (0421) 361- 30 63.

ADFC-Fahrradcodierung

Bremen. Wer sein Rad behalten will, der sollte es codieren lassen. Denn ein ver-schlüsselt eingravierter Name samt Ad-resse erschwert es Dieben, die Fahrräder weiter zu verkaufen. Daher raten Polizei und Versicherungen zu einer Codierung. Der ADFC codiert Fahrräder jeden ersten

Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten+++Termine+++Kurse

MAGAZIN

pedal Nr. 4 • 2009

Wir freuen uns auf

Ihren Besuch auf unserer

Sommerterrasse!

• Kaffee & Kuchen • kleine Speisen• Frühstück auf VorbestellungKunsthandwerk & Töpferkurse

Di.-So. 10 Uhr - Open End , Mo. RuhetagWasserhorst 11 • 28719 Bremen (Blockland) • 04 21 /61 95 63 97

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Die Inhalte dieses Planes wurden im Rahmen von Verkehrsicherheits-aktionen der aktiv beteiligten Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen der Schule Alter Postweg mit der Dependance Auf der Hohwisch sowie durch den Beirat Hemelingen, die Polizei und den ADFC Bremen erarbeitet.

Herausgeber ADFC Landesverband Bremen, Bahnhofsplatz 14a, 28195 BremenTelefon (0421) 70 11 79, www.adfc-bremen.de

1. Aufl age 2007Auftraggeber Beirat Hemelingen, vertreten durch das

Ortsamt HemelingenRedaktion ADFC Bremen, Birgit Klose / Sigrun BösemannSatz, Layout liauw konzeptunddesignKartengrundlage Dt. Grundkarte 1 : 5000Kartenrechte geoInformation BremenTitelfoto ADFC BremenDruck Klingenberg Buchkunst Leipzig

Vervielfältigungen jeglicher Art sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers / Auftraggebers unter Angabe der Quellen gestattet.

Gefördert durchden Beirat Hemelingen,den Senator für Bau, Umwelt und Verkehrund die Sparkasse Bremen

Schulwegeplan Vahr / Sebaldsbrück

Bremen 2009

MEIN SCHULWEGEPLANMEIN NAME

HIER WOHNE ICH

MEIN SCHULWEG

HIER WOHNEN MEINE FREUNDE UND FREUNDINNEN

Gesponsort u.a. von Sparkasse Bremen undGEWOBA:DerSchulwegeplanfürdieVahr.

Foto: Hannah Grundey

Foto: Köneke

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Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten+++Termine+++Kurse Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten+++Termine+++Kurse

und dritten Samstag im Monat im radort bremen in der Radstation am Hauptbahn-hof. Bitte Personalausweis und Kaufbeleg mitbringen! Preise: 15 Euro pro Rad, für ADFC-Mitglieder 6 Euro. Familien und Gruppen mit gleicher Adresse bezahlen 25 Euro für alle Räder, ADFC-Mitglieder nur 11 Euro. ADFC radort bremen, in der Radstation, Bahnhofsplatz 14 aInfos unter Tel. (0421) 794 795 11www.adfc-bremen.de > Service > Codierung

Oldenburg. Beim ADFC-Infoladen Olden-burg werden an jedem dritten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr Fahrräder codiert. Mitzubringen sind Personalausweis und Eigentumsnachweis für das Fahrrad (Rech-nung / Kaufquittung). Eine Codierung kos-tet 12 Euro. Familien zahlen für alle Fahrrä-der 19 Euro. ADFC-Mitglieder erhalten eine Codierung kostenlos. Der ADFC empfiehlt einen Termin zu vereinbaren. Dienstags bis samstags, 10 bis 12 Uhr. Umwelthaus im Kulturzentrum PFL, Peter-straße 3, Hintereingang! Tel. (0441) 1 37 81.

Einen Beitrag zum Thema „Codieren oder Registrieren?“ finden Sie auf Seite 10.

Cartoonwettbewerb des ADFC BremenAnd the winner is...Bremen – Berlin. Den ADFC-Cartoon-wettbewerb anlässlich der Fahrradwoche im Roland-Center hat MatthiasKiefelaus Berlin gewonnen. Für seine Zeichnung bekam er den 1. Preis und einen OfficeBag von ORTLIEB. Herzlichen Glückwunsch!

ADFC-Stammtische

Zum gemütlichen Plausch lädt der ADFC Mitglieder, Freunde und Interessierte ein. Bremen:erster Mittwoch im Monat, 19 Uhr Schlachthofkneipe, Findorffstr. 51Kontakt: ADFC, Tel. (0421) 70 11 79Bremen-Vegesack: erster Donnerstag im Monat, 19:30 Uhr

NEUER ORT: Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, Raum 227, Kirchheide 49 Kontakt: Klaus Wilske, Tel. (0421) 658 63 55Bremerhaven: erster Mittwoch im Monat, 19 Uhr Eine-Welt-Zentrum, Lange Straße 131Kontakt: Knut Müller, Tel. (04740) 13 63

Freitag, 4 September und 27. November 2009

Treffen für Neue und Interessierte

Bremen . Neu im oder interessiert am ADFC? Dann kommen Sie doch zum Neu-entreff! In gemütlicher Runde können Sie sich über die Aktivitäten und den Service des ADFC informieren lassen und mit er-fahrenen ADFClern über Ihre brennenden Fragen zum Radfahren klönen. Jeweils um 18 Uhr im ADFC-Treff Jan Tebbe, Bahnhofsplatz 14a. Weitere Informationen gibt es unter Tel. (0421) 794 795 11.

Sonntag, 6. September 2009

ADFC-Fahrradmarkt

Bremen. Der letzte ADFC-Gebrauchtfahr-rad-Markt in diesem Jahr wird auf Sonntag, den 6. September verlegt. Er findet im Zen-trum der Aktivitäten zum autofreien Sonn-tag in der Martinistraße zwischen 10 und 14 Uhr statt. Dort können wie immer Fahrrä-der und Ersatzteile von privat an privat ver-kauft werden. VerkäuferInnen sollten ihren

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Servicerund

ums Rad28199 BREMEN

Lahnstr.33 Ecke Delmestr.0421 - 30 21 14

5MAGAZIN

fairbündet

DerneueRegistrieraufkleberderBremerPolizei

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Personalausweis mitbringen, denn für jedes Rad wird ein Fahrradpass ausgestellt. Keine Chance, gestohlene Räder los zu werden!www.adfc-bremen.de >Service >Fahrradmarkt

5. bis 7. Oktober 2009 „Fahrrad und Orientierung“

Bremen. Für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren hat der ADFC In den Herbst-ferien ein besonderes Angebot: Drei Tage lang stehen "Fahrrad und Orientierung" im Mittelpunkt. Mit dem umweltschonenden Verkehrsmittel Fahrrad fährt die Gruppe an spannende Orte, die mit Orientierung zu tun haben, wie der Blindengarten und ein Labyrinth. Auf der Ideenliste stehen außerdem Orientierung im Dunkeln, nach Sternen, anhand von Verkehrsschildern und Zeichensprache sowie Orientierung im Tierreich und Geocaching. Ausprobiert werden verschiedene Hilfsmittel wie Kar-ten, Kompass und GPS. Über ihre Erleb-nisse werden die TeilnehmerInnen einen Film drehen.Das Projekt findet vom 5. bis 7. Oktober statt, jeweils von 10 bis 16 Uhr. Treffpunkt ist

die Radstation am Bremer Hauptbahnhof. Eine Anmeldung ist erforderlich. Kontakt: [email protected]. (0421) 790 17 58. Für dieses Projekt wurde der ADFC mit

dem Preis „Sei ein Futurist“ ausgezeichnet, ein Wettbewerb zum Thema Lernen und Nachhaltigkeit der deutschen UNESCO-Kommission, gesponsort von der dm-Drogeriemarkt-Kette.

ADFC-Kurse mit der VHS BremenWie repariere ich mein Fahrrad? Der Reifen platt, die Speiche gebrochen - wie man sich in solchen Fällen selbst hilft, zeigt ADFC-Experte Klaus Wendelken. Samstag, 24. Oktober 2009 Radpanne - was nun? Samstag, 14. November 2009 Gute Laufräder – und wie man sie baut Sonntag, 15. November 2009 Die Kettenschaltung Die Samstagskurse dauern jeweils 6 Stunden und kosten 22 Euro, Sonntags-kurse kosten 27 Euro für 7,5 Stunden. Veranstaltungsort ist das Schulzentrum Obervieland.

Weitere Infos gibt Wolfgang Reiche vom ADFC Tel. (0421) 70 11 79.Anmeldungen bitte direkt bei der VHS BremenTel. (0421) 361-595 25 www.vhs-bremen.de

Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten

MAGAZIN

… war ich auch auf dem Evangelischen Kirchentag. Als ers-tes fiel mir das Kir-chentagsrad auf. So viele Menschen fuhren damit in der Stadt rum. Da musste ich doch wenigs-tens auch mal eine Runde mit fahren – und war begeistert. Es fuhr sich so leicht, hat alles was Mann/Frau braucht und es hält die Erinnerung wach. Jetzt bin ich stolze Besitzerin und die Leich-tigkeit ist geblieben.

Fasziniert haben mich beim Kirchentag vor allem die Gäste aus aller Welt und dass so viele Menschen ohne Nörgelei-en und Drängeleien entspannt feiern konnten - niemand war hektisch. Ich kam mir vor wie in einer anderen Welt und erstaunt stellte ich fest, dass ich in den Tagen immer gute Laune hatte. Die vielen Eindrücke und die netten kleinen Erlebnisse mit den Menschen wirken immer noch nach.

Was für BremerInnen selbstverständ-lich ist, fiel den Kirchentagsgästen auf. So bemerkte eine Frau, mit der ich mich am ADFC-Stand über das Radfahren im Alltag unterhielt: „Hier ist es so schön flach.“ Da konnte ich nur antworten: „Stimmt, ideal zum Radfahren.“

An dem radelnden Pastor auf der Post-karte vom ADFC fanden offenbar auch andere Gefallen. Eine Teilnehmerin ver-riet mir, die werde sie „ihrem" Pfarrer schicken. Für mich war das jedenfalls das schönste Bild des Kirchentages.

So hat hoffentlich jeder seine persön-lichen Momente mit den Kirchentags-gästen gehabt. Und was wir Bremer-Innen schon längst wissen, nahmen hoffentlich viele Gäste als Eindruck mit nach Hause: Bremen ist schön. Und Radfahren in Bremen erst recht! In diesem Sinne wünsche ich allen pedal-LeserInnen eine schöne (Som-mer-)Zeit.

Foto: Hannah Grundey

ADFC-VerkehrspädagoginKimiKlemmfreutsichüberdenPreis

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Kurznachrichten+++Termine+++Kurse+++Kurznachrichten

BUTEN & BINNEN

So wie nie zuvor: Der Kirchentag war fahrradfreundlich

Das Kirchentagsrad war lange vor dem Kirchentag ein hervorragen-

der Botschafter für das große Vorha-ben, die gesamte Veranstaltung fahr-radfreundlich auszurichten - über 800 Kunden fanden das Angebot gelun-gen. Denn das Kirchentagsrad erfüll-te alle Anforderungen an Qualität und vielfältige Einsatzmöglichkei-ten zu einem ausgezeichneten Preis. ADFC, Hersteller und Händler hatten gemeinsam das Konzept für dieses „Event-Rad“ entwickelt.

600 Leihräder aus Spenden und Fundamtsbeständen wurden fahr-tüchtig gemacht von den gemeinnüt-zig arbeitenden Werkstätten BWU, Fahrradpark Tenever, Recyclinghof Findorff und WaBeQ. Ein Team von mehreren Dutzend Kirchentags-Hel-ferInnen sorgte für die reibungslose Ausleihe und Rückgabe.Verluste? Keine!

1 000 mobile Fahrradparkbügel für 2 000 Räder wurden zusätzlich gelie-hen und anschließend von der Messe und der Stadt Bremen übernommen.

Ein Großteil davon wird in den nächs-ten Wochen in Bremer Stadtteilen fest aufgestellt.

Dem Kirchentag gelang wunderbar die Anbindung der Überseestadt an die City per Rad. Das alte Hafenre-vier im Umbruch wurde lebendig: Mit Schiffen und Bühnen im Euro-pahafen, mit dem Markt der Mög-lichkeiten auf bislang brachliegen - den Flächen, einer fast vollständig

regionalen und ökologischen Versor-gung der BesucherInnen durch Ange-bote der Regionalmarke weserklasse, mit einer vielfältig anderen Nutzung alter Lagerschuppen und mit einem nahezu ununterbrochenen Fahrrad-Pilgerstrom dorthin und zurück.

Das Fahrrad erwies sich als das op-timale Verkehrsmittel einer dezen-tralisierten und doch zentralen Groß-veranstaltung, für schätzungsweise zehntausend BesucherInnen. Sogar der amtierende Bundesaußenminis-ter Frank Walter Steinmeyer soll auf dem Kirchentagsrad gesichtet wor-den sein.

Wie weitere Großveranstaltungen fahrradfreundlich zu gestalten sind, ist Thema einer Experten-Tagung am 21. Oktober. Außerdem wird ein Handbuch dazu veröffentlicht. Mehr Infos: www.adfc-bremen.de > Events > Kirchentag

Text und Fotos: Klaus-Peter Land

Mensch-wobistDu?Fahrrad-wolang?FreundlichkeitfandimmereinenWeg,manchmalauchimprovisiert.

Nicht enden wollender PilgerstromperRadindieÜberseestadt.

Bremen. Alle Erwartungen wurden übertroffen: Eine größere Veranstal-tung hat Bremen noch nicht erlebt. Ein Kirchentag mit so vielen Rad fah-renden BesucherInnen war für alle neu. Hier ein paar Schlaglichter vom fahrradfreundlichsten Ereignis des Jahres:

AmEuropahafensortiertensichdieFahrradmassenrundumdieBaumschutz-pfosten-Kirchentagsrädereingeschlossen(linksimBild).

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BUTEN & BINNEN

Als fahrradfreundlichste Ent-scheidung des Jahres 2009

wurde (wie erhofft) am 8. Mai im Rahmen des Nationalen Radverkehrskongresses in Ber-lin ausgezeichnet das Projekt „Fahrradfreundlicher Kirchen-tag“. Den Preis nahmen Ver-kehrssenator Dr. Reinhard Los-ke (Mitte) für die Stadt Bremen, Landesvorsitzender Ludger Koopmann (links) für den ADFC und Hartwig Bodmann (rechts) als Geschäftsführer für den Deutschen Evangelischen Kir-chentag aus der Hand des Par-lamentarischen Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Ulrich Kasparick entgegen. Daneben wurde Professor Dr. Klaus Töpfer als „fahrradfreund-lichste Persönlichkeit 2009“ ausgezeichnet. Er bestellte üb-rigens gleich zwei Kirchentags-räder für seine Familie.

Text: Klaus-Peter Land

Bremen hat gewonnen

Foto

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Tausendfach bewährt!

Der offi zielle Kirchentag-

Fahrradständer von wsm.

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NEU!

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BUTEN & BINNEN

Bremen. Einen autofreien Sonntag in der City erleben Bremerinnen und Bremer am Sonntag, dem 6. September. Dann dürfen alle über die Straßen der Bremer Innenstadt und der vorderen Neustadt

flanieren, ohne Lärm und Abgase. Der erste Septembersonntag verspricht Spaß und Unterhaltung im Zeichen des Klimaschutzes: Vor dem Pressehaus in der Langenstraße steht Bremens längs-te Frühstückstafel. Auf den vier freien Fahrbahnen der Martinistraße finden Veranstaltungen und Aktionen statt. Und auch das Parkhaus am Pressehaus kann zu Fuß, per Rad oder mit Inline-Skates erkundet werden. Mit dem elek-trischen Rückenwind von Pedelecs ist die Fahrt bis aufs Sonnendach eine leichte Sache, auch mit Gepäck. Einfach mal ausprobieren! Der ADFC präsentiert Radfahren im All-tag, in der Freizeit und als Sport. Verei-

ne zeigen, was sie drauf haben, Händler bringen Räder zum Ausprobieren mit. In-formative Führungen laden dazu ein, die Verkehrsbrennpunkte in der Innenstadt aus neuer Perspektive zu entdecken. Hamburg macht mehrere autofreie Sonntage im Jahr, um auf Klimaschutz und CO2-Reduktion aufmerksam zu machen. in Hannover kamen im letzten Jahr 75 000 Menschen aus diesem An-lass in die Stadt. In Bremen unterstützt die Bürgerschaft das Konzept erstmals und hat den Senat aufgefordert, künftig jährlich mindestens einmal im Jahr dazu einzuladen.

Tobias Leuze

Glatter Tipp:ADFC Riesenradtour auf Bremens HochstraßeStart: 6. September, 14 Uhr, Bahnhofsplatz.Am autofreien Sonntag geht es mit dem ADFC über Bremens feinsten Asphalt, der sonst ausschließlich den Autos vorbehalten ist. Diesmal ist sogar ein Autobahnab-schnitt eingeplant.Die Hochstraßentour wird in einem mäßigen Familien-Tempo gefahren, ist zirka zehn Kilometer lang und dauert eine gute Stunde.Ziel ist die autofreie Martinistraße. Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt: ADFC Bremen, Tobias Leuze, Tel. (0421) 70 11 79

10 Jahre Weser-Inline-Tour – jetzt auch mit dem Fahrrad!

Am 6. September startet in Bremerhaven und Oldenburg die (bis zu) 110 km lange Weser-Inline-Tour. Auch sie hat die autofreie Martinistraße zum Ziel. Gestartet wird in Bremerhaven oder Oldenburg bzw. an Etappenstopps wie in Brake. Die Teilnahme an der Jubiläumstour kostet 47 Euro (inklusive VBN-Kombiticket, Gepäcktransport, Verpfle-gung), ADFC-Mitglieder erhalten 25 Prozent Rabatt.

Anmeldung und weitere Infos unter www.weser-inline-tour.de, Tel. (0421) 790 12 00.

Autofreier Sonntag in Bremens City6. September 2009

LandesverbandBremen

Mit Unterstützung von:

Weitere Infos zum autofreien Tag stehen in der Tagespresse und unter www.adfc-bremen.de ab Mitte August.

Hochstraßentour2009:NeueZeit,neueStrecke,neueDimension!

Foto: Andreas Wegmann-Klose

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10BUTEN & BINNEN

ADFC-Technik-Experte Wolfgang Reiche: „An erster Stelle gegen Fahrraddieb-stahl steht ein gutes Schloss. Und na-türlich ist Registrieren besser als Nichts-tun. So lange jedoch die Fahrradindustrie

keine weltweit gültige Rahmennum-merierung verwendet, bietet für den ADFC die Gravur des EIN-Codes in den Fahrradrahmen die größtmögliche dauerhafte Sicherheit. In Fällen, wo eine Gravur nicht möglich oder unerwünscht ist, empfiehlt der ADFC die Klebeetiket-ten. Zum Beispiel bei Kinderrädern, deren Rahmen häufig für die Gravurma-schine zu klein sind. Und bei Rahmen aus Carbon verbietet das Material eine Gravur.“ADFC Bremen und Oldenburg prüfen derzeit die Möglichkeit, alternativ zur Gravur ein Klebeetikett mit EIN-Code

anzubieten. Dann kann der Kunde wäh-len, wie er sein Rad sichern möchte.Reiche: „Der einheitliche EIN-Code ist anerkannt sicher, unbürokratisch und dauerhaft. Nur sollte der einzige Nach-teil des EIN-Codes beseitigt werden: Er wird bislang nur in Deutschland be-nutzt.“Weitere Infos zur Fahrradcodierung und zum Diebstahlschutz bietet der ADFC an auf www.adfc.de > Technik > Tipps gegen FahrradklauAktuelle Codiertermine in der Region finden Sie in diesem pedal auf Seite 5.

Hannah Grundey/Wolfgang Reiche

Der EIN-Code kann leicht entschlüsselt und ein aufgefundenes Rad seinem Besitzer zurückgegeben werden. Das dafür not-wendige Straßenverzeichnis ist allen beteiligten Stellen zugänglich. Da codierte Räder die Initialen des Eigentümers tragen, ist auch ein „Grobcheck“ auf dem Flohmarkt möglich. Das macht EIN-codierte Räder für Diebe uninteressant. Zusätzlich erschwert die Gravur des Codes den Verkauf gestohlener Fahrräder, da sich diese kaum entfernen lässt.

DerEIN-gravierteCode

Seit dem Frühjahr 2009 ist die Bremer Polizei, wie zuvor in den „Fahrradhochburgen“ Oldenburg und Münster, dazu überge-gangen, Räder zu registrieren anstatt zu codieren. Dies soll „zu einem noch besseren Diebstahlschutz führen“, so die Polizei. Das Fahrrad erhält einen Aufkleber mit einer beliebigen fortlaufenden Nummer. Gleichzeitig werden in einer polizeilichen Datenbank Eigentümer- und Fahrraddaten erfasst (u.a. Rahmennummer wie sonst in einem „Fahrradpass“). Die Polizei kann dadurch nach eigener Einschätzung wesentlich mehr Fahrräder gegen Diebstahl schützen. Ein fertig nummerierter Aufkle-ber ist schneller angebracht als ein individuell zu ermittelnder und zu gravierender Code. Das Verfahren ist für die Bürger kostenlos.

DieRegistrierung

Seine Robustheit muss der Aufkleber noch in der Praxis beweisen, denn das Material dürfte sowohl mechanischen Entfer-nungsversuchen als auch Heißluft oder Lösungsmitteln kaum dauerhaft widerstehen können. Die Polizei verspricht aber, durch die zusätzlich registrierten Fahrraddaten sichergestellte Fahrräder ihren BesitzerInnen wieder zuordnen zu können. Ein weiterer Nachteil der neuen Registrierung gegenüber dem EIN-Code ist die erforderliche polizeiliche Datenbank, die in den Revieren bedient und gepflegt werden muss. Bisher handelt es sich um regionale Insellösungen für jede Stadt. Von einer bundesweiten Vernetzung ist bislang nicht die Rede.

DieFragen

DasFazitdesADFC

DiebstahlpräventionCodiert oder registriert? Das ist hier die Frage!

1996 hat der ADFC beim Bremer Fahrradfestival erstmals ein Fahrrad in Bremen codiert. Es war das Dienstrad des damaligen Bremer Polizeiprä-sidenten. Seither haben Polizei, ADFC und Fahrradhändler zig-tausend Fahrräder nach dem sogenannten „EIN-Code“ graviert*, das heißt mit ei-ner „Eigentümer-Identifizierungs-Nummer“ versehen. Eigentümerdaten verschlüsselt in den Rahmen zu gravieren wurde somit zum Standard. Das Verfahren hat bundesweit die Innenministerkonferenz 1997 mit ihrer Empfehlung als Maßnahme gegen Fahrraddiebstahl sozusagen geadelt.

* den Code maximal 0,2 mm tief in den Rahmen "einritzen" FrischEIN-graviertbeimBremerFahr-radfestival=Gutgeschützt

Foto: Hannah Grundey

Foto: Gernot Lucks

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pedal Nr. 4• 2009

Nur fliegen ist schöner!

Endlich ist sie da, die Gelegenheit. Sich ein Elektrorad aus der Nähe

anzuschauen, mal eben so auszuprobie-ren und viele Fragen stellen zu können. Die erste Überraschung: Man sieht es dem Rad nicht unbedingt gleich an! Bei „meinem“ Rad ist der Akku in den Ge-päckträger integriert. Und es ist gar nicht so schwer – keine 25 kg. Ein Victo-ria Münster Rad. Der Motor ist in der Vorderachse versteckt. Das gefällt mir auch, weil ich Fahren mit Rücktrittbrem-se gewohnt bin. Also 7-Gang-Naben-schaltung und alles wie gewohnt.

Die zweite Überraschung für mich: Man fährt nicht entweder oder, sondern tritt immer in die Pedale – das ist sogar Vorraussetzung – und kann erst dann nach Bedarf oder Lust und Laune den Motor dazuschalten und „Gas“ geben, mit dem Drehgriff rechts.

Für die gewünschte Motorleistung gibt es hier zwei Stufen: Normal, für dauer-

hafte maximale Unterstützung, zum Beispiel bei Gegenwind oder Steigun-gen, und einen Sparmodus für lange Strecken bei gleich bleibender Ge-schwindigkeit. Der Akku und damit die Motorunterstützung reicht bei diesem Rad bis zu 60 Kilometer.Es gibt zwei Jahre Garantie und bei manchen Rädern auch einen Ersatzak-ku. Ein Display zeigt den Ladezustand an. Ein Akku kann etwa 500 Mal geladen werden, bei diesem Rad muss er dazu nicht vollständig entleert sein, jedoch zählt jede Ladung für das Akku-Leben.Muss ich mir Sorgen um die Stromrech-nung machen? Nein. Eine durchschnitt-liche Akkuladung braucht bis zu 0,35 Kilowattstunden und kostet je nach Stromanbieter zwischen 4 und 10 Cent. Da sind die Kosten für einen Ersatz-Akku der wesentlich bedeutsamere Faktor.Dann wäre da noch der Preis, in diesem Fall knapp 1 400 Euro – für die Qualität

sicherlich fair. Für schmalere Geldbeutel gibt es aber auch ab und zu schon mal ein gebrauchtes E-Rad. Ich bedanke mich bei Reiner Lange für die erstklassige Beratung.

Irmgard Kenkenberg

11BUTEN & BINNEN

Fahrräder mit eingebautem Rückenwind sind stark im Kommen – heißt es. Beim diesjährigen Bremer Fahrradfestival präsentierte sie der Bor-

steler Fahrradhändler Kappel & Lange. Irmgard Kenkenberg hat eins seiner Pedelec*-Modelle getestet. Hier ist ihr Bericht.

Das neue Fahrgefühl – Pedelecs*

AufdemFahrradfestivalauchvonPro-jektleiterinAntjeHoffmanngetestet

WozusindelektrischunterstützteFahrräderinBremengut?BesucherInnendesBremerFahrradfestivalsistfolgendesdazueingefallen: Für alle wenn ich morgens keine Kraft habe, um 7 Uhr zur Schule zu fahren ohne Schwitzen zur Arbeit machen ungleiche Radelpartner gleich stark hilfreich an Steigungen bei Gegenwind bei Knie-Erkrankungen spart kostbare Kalorien sind umweltfreundlich bringen Spaß machen glücklich

*Pedelecs (Pedal Electric Cycle) mit Tretunterstützung bis 250 Watt gelten als Fahrräder. Pedelecs mit stärkeren Motoren benötigen, wie E-Bikes, die auch ohne Treten mit Mo-torantrieb fahren, eine Zulassung und ein Versicherungskennzeichen.Weitere Infos zu Pedelecs finden Sie in der ADFC-Radwelt 6/08 und auf www.adfc.de, www.bremer-umwelt-beratung.de oder www.extraenergy.org

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Die Ampel zeigt, wie lange derMotornochschiebt

Foto: Hartje

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pedal Nr. 4• 2009

Ob sich die Gründer des ADFC auch nur im Entferntesten haben vor-

stellen können, was aus ihrer kleinen Initiative entstehen würde? Damals, vor rund dreißig Jahren, an Tebbes Kü-chentisch in Bremen ging es noch da-rum, die ersten hundert Mitglieder zu werben. Wären sie nicht rasch einge-treten, der Allgemeine Deutsche Fahr-rad-Club wäre nicht gegründet wor-den.

FahrRadgegendenTrendWelche Ziele hatten Jan Tebbe und seine Mitstreiter vor Augen und was hatte sie dazu bewogen einen Verein zu gründen? Ende der Siebziger war das Auto im Vormarsch und so manch einer träumte von der autogerechten Stadt. Diesem Trend wollten die er-sten Fahrrad-Lobbyisten etwas ent-gegensetzen und für eine menschen-gerechte Stadt das Fahrrad als Alter-native etablieren. Was der ADAC für Autofahrer, sollte der ADFC für Rad-fahrer sein: Eine starke Interessenver-tretung!

Die pedal-Redaktion hat in Archi-ven gewühlt, eine Zeitzeugin befragt und sich an Weggefährten erinnert: Im Interview erzählt Iduna Franzius- Tebbe von den Anfängen und was ih-ren Mann Jan bewegt hat. Wie selbst-

verständlich heute viele Utopien von damals sind und wie viel es dennoch zu tun gibt steht im Kommentar von Jan Brüning. Die Chronik am Rand wirft Streiflichter auf mehr oder we-niger bedeutende Ereignisse auf dem Weg des ADFC Bremen durch die letz-ten 30 Jahre. Und ein Dank geht an die ADFC-Weggefährten Henning Scherf und Harald Vogt – stellvertretend für viele.

IndieRathäuser! Als neuer Verband grenzte sich der ADFC damals durch seine Strategie von den Bürgerinitiativen ab. Um ih-ren Zielen näher zu kommen, wollten die Altvorderen lieber mehr auf das sachliche Gewicht ihrer Argumente setzen und eher im Rathaus verhan-deln als davor demonstrieren. Dieses Vorgehen ist bis heute eine erfolg-reiche Leitlinie des ADFC (Ausnahmen gehören selbstverständlich dazu).

Aber auch das gemeinsame Radfah-ren war damals und ist bis heute im-mer wieder wichtig für die Stärke der Gemeinschaft und das gegenseitige Vertrauen. Wer Engagement, Service und Kontakte rund um das Radfahren sucht, ist heute mehr denn je beim ADFC an der richtigen Adresse. ■

Jan Brüning/Klaus-Peter Land

12

Glückwunsch Bremen! 30 Jahre ADFC

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

Gründung18.April1979 Der Bremer Transport-unternehmer Jan Tebbe und 17 weitere Fahrradinteressierte gründen in Bre-men den ADFC27. September 1979 Gründung des ADFC Bundesverbands15. Oktober 1979 Gründung des ADFC Bremen (als Bezirksverein) 30. Juli 1985 ADFC-Gründer Jan Tebbe stirbt überraschend während eines Ur-laubs im Alter von 58 Jahren.

Geschäftsstelle1979 Bundesverband und ADFC Bre-men nutzten als erste Geschäftsstelle das Wachhaus am Bischofstor/Ein-gang Wallanlagen am Präsident-Ken-nedy-Platz1981 Umzug zum Fedelhören1983ADFC zieht um in die Rutenberg-Villa (Ortsamt Mitte/Östliche Vor-stadt), Am Dobben 911989 Landesverband Bremen, Mathil-denstraße 89, Aufbau eines Infoladens. 2003 ADFC radort bremen (Infoser-vice) und Landesgeschäftsstelle in der Radstation am Hauptbahnhof 2009 Erweiterung: ADFC-Treff Jan Tebbe

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

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pedal Nr. 4 • 2009

13SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

ADFC-Gründer Jan Tebbe ging es um mehr Lebensqua-

lität und Menschlichkeit, als er am 18. April 1979 den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club in Bremen gründete. Als er 1985 unerwartet starb, befürchte-ten viele seiner damaligen Weggefähr-ten, dass der gerade noch im Aufbau befindliche ADFC den Verlust seines Gründungsvaters nur schwer verkraf-ten würde. Seine Frau Iduna Franzius-Tebbe blickt im Interview zurück.

Auftakt am KüchentischAUS DEN (BREMER)

Radstation1981bis2003 provisorische Fahrrad-station in zwei Containern mit Service und Mieträdern vor dem Bremer Hauptbahnhof (Gelände des heutigen ZOB)

2003 Eröffnung der Radstation am Hauptbahnhof, erbaut von der BRE-PARK (seit 2006 ist der ADFC Betreiber, zusammen mit 1-2-3Rad) 2008 Radstation in Vegesack von BRE-PARK eröffnet (Betrieb durch ADFC und 1-2-3Rad)

Mitgliederzahlen1981 ADFC hat 11 Bezirksvereine mit ca. 5 000 Mitgliedern1989 ADFC bundesweit 23 000 Mitglieder1999 100 000 Mitglieder 2009 124 000 Mitglieder; in Bremen über 2 900 Mitglieder

Fachkongresse1980 Erster VeloCity Kongress in Bremen mit 400 Teilnehmern1989 „Bremer Fahrradtage“ 1993 Bremer Fahrrad Kongress der BREPARK (mit ADFC) „Ein Platz fürs Fahrrad in der Stadt“ 1999 2. Bremer Fahrrad Kongress „Stadt Land Rad“ (Fahrradtourismus). 2006 3. Bremer Fahrrad-Kongress „Kin-der er-fahren die Stadt“

pedal: Tebbe war immerhin schon 53 als er den ADFC gründete. Was brachte er für diese Aufgabe an Erfahrung mit?Iduna Franzius-Tebbe: Den Anstoß hat er bekommen, als er in Indonesi-en ein Mautsystem einrichten sollte. Deutschland hatte in dem Land zur Ent-wicklungshilfe Autobahnen gebaut und Jan sah hautnah wie die traditionelle Infrastruktur mit den vielen Rikschas vernichtet wurde. Als er zurück nach Bremen kam, war er geläutert. ? Wer half beim Aufbau?! Es war gar nicht so einfach, genügend Gründungsmitglieder zusammen zu be-kommen. Sogar unsere Kinder zogen los und warben in ihrer Schule bei den Leh-rern für den ADFC. Für die ersten Treffen reichte noch unser runder Familientisch im Esszimmer. Später kamen auch Pro-minente, wie Bürgermeister Henning Scherf dazu.? War Jan Tebbe politisch organisiert?! Umwelt- und Wasserschutz waren schon immer Jans Themen. Zunächst brachte er diese in den Gremien der FDP ein – die „Grünen“ gab es ja noch nicht. Das war so mühsam, dass er aus der Partei austrat und beschloss: Man muss eben Lobbyist sein, nur so kriegt man etwas durch. ? Wurde er von Anfang an bei politi-schen Gegnern respektiert?! Er packte die Leute beim Schlips, wenn sie ihm nicht zuhörten – zum Schock seiner Kinder: Papa, das kannst Du doch nicht wirklich machen, haben die immer gesagt.? Gab es Momente, in denen er Erfolge

genießen konnte?! Das glaube ich schon. Wenn der ADFC auf den Fahrradmessen erwähnt wurde und der Minister an den Stand kam, das waren schon Höhepunkte.? Nach seinem Beruf gefragt, antwor-tete er gelegentlich: Schriftsteller?! Ja, er schrieb und schrieb und schrieb. Über die Sicherheit von Atommülltrans-porten oder - als wir in Südafrika waren - für die Frankfurter Allgemeine Zeitung über Wirtschaftsthemen. In neue Projek-te arbeitete er sich immer ganz schnell ein und wenn alles einmal lief wurde es uninteressant. Unser Sohn sagte dann immer: Papa wird schon wieder was finden.? Was würde Jan Tebbe heute am ADFC überraschen?! Also, Jan lebte immer zehn Jahre im Voraus. Unser Hausarzt in Südafrika be-ruhigte ihn immer: „Die Menschen sind noch nicht so weit!“ Vielleicht hat er den ADFC in seinen Visionen aber schon so gesehen, wie er jetzt dasteht. ? In diesem Jahr wird der Name Jan Tebbe wieder öfter genannt. Wie wirkt das auf Sie?! Es freut mich. Dann habe ich aber im-mer das Gefühl, es tut mir leid, dass er das gar nicht mitbekommt. Er hat nur die schwere Zeit miterlebt und nicht wie der ADFC wächst, gedeiht und rollt – auch ohne ihn, was er ja eigentlich im-mer wollte.

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

ÜberNachtbekamBremeneine(sym-bolische) Fahrradstation auf demBahnhofsplatz geschenkt – auch eineIdeevonJanTebbeundseinenfrühenMitstreitern

Sehr erfreut: Der ADFC Bremen be-grüßteIdunaFranzius-TebbebeiderEröffnung des neuen ADFC-Treffs„JanTebbe“imJanuardiesesJahres.

Foto: Hannah Grundey

Foto: ADFC-Archiv

Interview

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pedal Nr. 4 • 2009

14SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

Weggefährten des ADFC:

Veranstaltungen1992 Erste ADFC-Radlerbörse „Radrei-sen – grenzenlos!“, seitdem jährliche ADFC-Urlaubsmesse1996 1. Bremer Fahrrad-Festival auf dem Goetheplatz, seitdem jährlich 1998– 2000 Bremer Fahrrad-Cup von ADFC und ÖVB2000 – 2006 ÖVB-Fahrradsicherheits-Checks2003 – 2006 Nordlichter / WeserKlasse - Frühlingstouren ins Weserlandseit2005 Tour de Natur und Fahrrad-woche jährlich im Roland-Center Bre-men-Huchtingseit 2007 Bremen.kinder.leicht.ge-sund Familientourenseit 2008 Mobil mit Kind und Rad – Familienrallyes

Veröffentlichungen1981 Erscheinen der ersten ADFC-Rad-routen-Karten 1984 Erster Bremer Radfahrerstadt-plan von Dieter König1988 Der erste ADFC-Dachgeber er-scheint. Der Bremer Weltumradler Wolfgang Reiche brachte die Idee mit aus Australien. 2009 enthält dieses Übernachtungsverzeichnis auf Gegen-seitigkeit in der 22. Auflage über 3 000 Adressen.2005 Bremer Radverkehrsplan neu er-stellt von GeoInformation, Bausenator und ADFC

Mit dem Rad zur Arbeit1983 Erste Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“; weitere 1984 und 19852004 Erstmals in Bremen als Gemein-schaftsaktion mit AOK Bremen/ Bremerhaven2006 ADFC eröffnet gemeinsam mit dem Bundesverkehrsminister die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, die erstmals in allen Bundesländern und erstmals einheitlich vom 1.6. bis 31.8. stattfand2008 Über 5 000 Teilnehmer im Land Bremen = bundesweit Spitze

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

Fünfzehn Jahre lang hat Harald „Hacky“ Vogt die provisorische

Fahrradstation in den zunächst roten, später gelben Containern als Pächter betrieben. Seit März 1988 gehörte er zum Bahnhofsplatz genauso wie der Wurstpavillon. Hacky kannten auch fast alle – und er sie. Bei ihm holten sich die Rad fahrenden BremerInnen fast im Vorbeifahren kostenlosen Rat oder ein Ersatzteil, denn keine Laden-tür trennte die Kundschaft vom Ser-vice rund ums Rad – fast alles Open Air. Kleinigkeiten wurden meistens sofort behoben. Wenn’s mal länger dauerte, bekam man bei Hacky auch

ein Leihrad. Außerdem verkaufte er Neu- und Gebrauchträder, die Fahr-radkarte für den nächsten Ausflug und immer das pedal. Einen Scherz und ein Eukalyptusbonbon gab’s gra-tis dazu. Kamen Radtouristen aus dem Bahn-hof, konnten sie die bunten Container nicht verfehlen. Heiß begehrt bei Dau-erkunden waren die vier abschließ-baren Park-Boxen. Sicheres Fahrrad-parken unter Dach konnte die offene Fahrradstation leider nicht bieten, le-diglich eine Reihe von besonders gut verriegelbaren Fahrradständern war monatlich anzumieten.Nichts zum Reichwerden, aber das Auskommen war gesichert – zeit-weise auch für einen Mitarbeiter. Wirtschaftlich schwere Zeiten hat-te Harald Vogt jedoch durchzuste-hen, als während der Umbauphase des Bahnhofsplatzes die Container vorübergehend in der hintersten Ecke verschwinden mussten, wo sie kaum noch jemand fand.

Der langjährige Bremer Sena-tor und Bürgermeister Henning

Scherf wurde mit 41 Jahren am 6. Ju-ni 1979 ADFC-Mitglied, ist also eines der ersten Mitglieder. In seinem Buch „Grau ist bunt – was im Alter mög-lich ist“ (Herder, Freiburg 2007) be-schreibt er die Anfänge:„Die Bremer Gruppe hat Radwande-rungen nach Worpswede und Gras-berg organisiert und später Rad-wanderwege entwickelt. Für diese Wegenetze haben wir dann politische Überzeugungsarbeit in den Land-kreisen geleistet. Später haben wir Reiseführer über unsere Radtouren geschrieben, mit praktischen Tipps, welche Strecken man gut in einem Tag schaffen kann, welche Sehens-würdigkeiten am Wegesrand liegen und welche Übernachtungsmöglich-keiten es gibt.“

Die Vorzüge des Radfahrens preist er so: „Man kommt vor die Tür, ist unter Menschen, tut etwas für seine Kondi-tion, entdeckt wunderschöne Flecken in der Landschaft, die man mit ande-ren Verkehrsmitteln kaum erreichen würde, und bekommt all dies für we-nig Geld.“

Henning Scherf

Harald Vogt

Als Bremer Bürgermeister für denADFC aktiv: Henning Scherf, hier alsSchirmherr der ADFC-ÖVB-Fahrrad-Sicherheitswochen2003inderGrund-schuleLessingstraße

Foto: Sigrun Bösemann

Foto: Hannah Grundey

Harald Vogt vor seinem GeschäftLahnstraße/EckeDelmestraße.

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pedal Nr. 4 • 2009

15SCHWERPUNKT 30 JAHRE ADFC

Brüssel-BremenSept. 1983 12 europäische Radfahrer-verbände gründen in Kopenhagen den Europäischen Fahrradfahrer-Verband (ECF); der ADFC gehört zu den Grün-dungsmitgliedern

März 1988 Einführung der Haftpflicht-versicherung für alle Mitglieder; 1989 folgte die Rechtsschutzversicherung; 1992 Angebot einer Fahrrad-Diebstahl-Versicherung

Juni 1989 Die Bundeshauptversamm-lung tagt 10 Jahre nach der Gründung erstmals in Bremen und setzt die seit 1987 geführte Debatte zu einem ADFC-Grundsatzprogramm fort und be-schließt die „Bremer Thesen“

Mai 1999 Die ADFC Bundeshaupt-versammlung tagt zum 2. Mal in Bremen

2009 „best for bike“, der Preis für die fahrradfreundlichste Entscheidung des Jahres geht an Stadt, Kirchentag und ADFC Bremen für das Projekt „Fahrradfreundlicher Kirchentag“

zusammengestellt von Hans-Joachim Reimann

AUS DEN (BREMER) ADFC-CHRONIKEN

Senat empfängt ADFC

Der Bremer Senat, vertreten durch Se-nator Dr. Reinhard Loske, lädt den ADFC zum Geburtstagsempfang ins Rathaus ein: Freitag, 2. Oktober 2009. ADFC-Mit-glieder können sich unter Angabe ihrer Mitgliedsnummer gerne anmelden, bis zum 25. September, per E-Mail an [email protected], per Fax an (0421) 70 11 59 oder schriftlich an die Bremer Landesgeschäftsstelle.

Foto: Hannah Grundey

Provisorien dauern bekanntlich etwas länger. Dieses dauerte einundzwan-zig Jahre – geduldet von der Stadt Bremen. Denn 1982 zauberte ADFC-Gründungsmitglied Jan Tebbe die-se Container auf den Bahnhofsplatz - als Keimzelle einer Fahrradstation. Damit wollte er Bremen auf „nieder-ländisches Niveau" heben. HeuteinderNeustadtAls 2003 die neue Radstation bezugs-fertig war und sich Jan Tebbes Traum

erfüllte, mussten die Container end-gültig weichen. Harald Vogt zog mit seinem Betrieb auf die andere We-serseite um. Die Fahrradstation Neu-stadt ist auch ohne Parken und Verleih ein gutgehendes Geschäft geworden. Dort fühlt er sich heute sichtlich wohl - der ADFC freut sich mit und dankt seinem langjährigen Fördermitglied und Weggefährten Harald Vogt für die Treue! ■

Brigitte Breyling

Ja, wir sind Lobbyisten. Wir vertre-ten Interessen. Unsere Interessen

als Radfahrer im Alltag und in der Frei-zeit. Wir haben einiges durchsetzen können, vieles noch nicht.

In zwei Richtungen gefahrlos befahr-bare Einbahnstraßen, komfortable Radstationen, erfolgreiche Aktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“, jede Menge Radtouren, das Fahrrad als all-gemein akzeptiertes modernes Ver-kehrsmittel und ein starker Verband, der die Interessen der Radfahrer ver-tritt – alles heute Selbstverständlich-keiten für Menschen, die wie ich, zur Zeit der ADFC-Gründung noch gar nicht auf der Welt waren

Umweltschutz ist kein Nebenthema mehr. Er steht auf der Agenda der ganz großen Politik. Die Erkenntnis, dass das Verkehrsmittel Fahrrad den zusammenbrechenden Stadtverkehr entlasten kann und stärker in die Stadtplanung eingebunden wird, ist auch unser Verdienst. Auch wer auf zwei nicht motorisierten Rädern zur Arbeit fährt, wer schwärmerisch von seinem neuen und mit allen damals nicht erdenklichen Extras ausgestat-tetem „Bike“ erzählt, wer seinen Ur-laub mit vollen Packtaschen in Regen und Hitze verbringt – all diese Men-schen werden nicht mehr belächelt. Keine Exoten, ganz normaler deut-scher Durchschnitt.

Normal ist leider aber auch, dass nicht alle Rad fahren oder sich ein Fahrrad leisten können. Damit ist ihnen zwar auch Freude, vor allem aber Mobilität und Selbstständigkeit genommen. Ich meine: Das darf nicht sein! Mehr so-ziales Engagement könnte das Profil des ADFC künftig ergänzen. Dass da-rüber die erfolgreichen „Urtugenden“ – Verkehrspolitik und, ja, Freizeitge-staltung – nicht vernachlässigt wer-den dürfen, versteht sich von selbst. In diesem Sinne: Es ist viel erreicht, es fehlt noch vieles und ein Ende ist nicht abzusehen. ■

„Man muss eben Lobbyist sein ....“ ( Jan Tebbe)

Kommentar von Jan Brüning

Foto: Hannah Grundey

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PLUS MINUS

pedal Nr. 4 • 2009

16VERKEHR

Zweiseitigfrei–erstmaleinseitigesVergnügenBremen-Mitte. Alle tun es. Bislang war es verboten.

Das Radfahren „in der falschen Rich-tung“ über die Wilhelm-Kaisen-Brücke. Die „Zielplanung Fahrrad“ schrieb es in ihr „Sofortprogramm Innenstadt“ von 2003: Die Brücke braucht Beid-Rich-tungs-Radwege. Seit diesem Sommer ist schon fast „sofort“: Erst musste die Brücke saniert, das Geländer erneuert (erhöht), Parkplätze aufgehoben, einige

Radwegabschnitte verbreitert und die Furt über die Straße Franziuseck ge-kennzeichnet werde. Jetzt hängen seit Juni auf der stadteinwärts führenden Seite die Schilder für den Radverkehr mit dem Doppelpfeil-Zusatz. Doch be-reits seit vier Wochen (Red. Schluss) nur auf ausgewählten Abschnitten auch für die Gegenrichtung. Und auf der stadt-auswärtigen Seite gar nicht. Das wird hoffentlich nicht noch einmal Jahre dauern...

Glattundgut(fast)ohneRadweg–gehtdoch!Bremen-Peterswerder. Die Verdener Straße hat

zwischen Am Schwarzen Meer und Hamburger Straße eine Asphaltdecke bekommen. Die schmalen und holprigen Radwege sind verschwunden, lediglich zwischen Achimer Straße und Hambur-ger Straße dienen sie einerseits als „Vor-beifahrstreifen“ bis zur Ampel. Warum andererseits der Radweg auf diesem Stück auch wieder neu angelegt wurde,

erschließt sich planerisch nicht. Durch wechselndes Parken ist die tatsächli-che Geschwindigkeit des Autoverkehrs verringert. Zusammen mit der Asphalt- Oberfläche ermöglicht dies zügiges und komfortables Radfahren auf der Fahr-bahn. Um die gute Radverbindung zwi-schen Weserstadion und Gete-Viertel vollständig zu machen, fehlt noch eine bessere Oberfläche im Abschnitt zwi-schen Osterdeich und Hamburger Stra-ße, wo dann die Radwege in der Tempo-30-Zone ebenfalls entbehrlich würden.

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Huckelweg–wielange?Bremen-Huchting. Der Zu- stand des Heulandswegs war noch im letzten

pedal genauso beklagenswert wie die Nicht-Zuständigkeiten für diese wichti-ge Alltagsverbindung zwischen Hucht-ing und dem restlichen Bremen. Doch seit Jahresanfang ist hier die haneg zu-ständig (die Hanseatische Naturent-wicklung GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Stadtgemeinde Bremen).

Sie hat sich umgehend des Heulands-weges angenommen und die lästigen Untiefen eingeebnet. Anfänglich gab es stellenweise Probleme mit zu viel aufgefülltem Schotter – doch die haben sich mit der Zeit gelegt. Es bleibt die Be-fürchtung, dass nach der nächsten landwirtschaftlichen „Offensive“ neue Schäden „nachwachsen“. Asphalt oder zumindest Betonspur-Pflaster wäre deshalb die von Radlern ersehnte Dau-erlösung!

Engundholprigstatteinfachregelgerecht

Bremen-Neustadt. Neues Zwangs-korsett in der Neuenlander Straße: Der kürzlich erfolgte Umbau an der Einmün-dung der Hohentorsheerstraße zwingt Radfahrer von der Senator-Apelt-Straße kommend in Richtung Langemarckstra-ße erneut auf den alten, für beide Rich-tungen mit 1,60 Meter viel zu schmalen Radweg. An der Langemarckstraße dür-fen Radfahrer dann nur noch über die Fußgängerfurt weiter schieben.

Zum Greifen nahe lag die bessere Lö-sung: einfach die Radfahrer auf die Seitenfahrbahn führen (Einbahnstraße mit 30 Km/h Höchstgeschwindigkeit, Radverkehr in Gegenrichtung frei) und an der Kreuzung Langemarckstraße einen gesicherten Ampel-Warteplatz abstecken und die Furten ordentlich markieren. Schon hätte der ohnehin nötige Umbau eine StVO-gerechte Radfahrmöglichkeit gebracht.

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Page 17: 2009 pedal Nr. 4

PLUS MINUS in Bremerhaven

17VERKEHR

Ein Rat fürs Fahrrad

ADFC Landesverband Bremen in der Radstation Bahnhofsplatz 14a 28195 Bremen Fon (0421) 70 11 79 www.adfc-bremen.de [email protected]

geöffnet: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr Samstag 10 bis 14 Uhr

Bücher Karten Infos Touren Reisen Codieren GPS Technik Fahrradmarkt-Termine

UmkehrenamSperrgitter

Bremerhaven. Vom Wohngebiet „Leher- heide“ im Norden Bremerhavens führt eine gern genutzte Radroute zur Innen-stadt über die Brücke der Cherbourger Straße in das Wohngebiet „Schierholz“. Am Ende dieser Brücke stellte die Stadt nun ein Drängelgitter auf, welches nur mit Mühe zu durchfahren ist. Radfahrer mit Anhänger, müssen diesen umset-zen, dass heißt absteigen. Fußgänger

mit Doppelkinderwagen passen über-haupt nicht durch. Sie müssen zurück über die Brücke. Egal ob die Verant-wortlichen die Radfahrer oder die Brü-cke vor den Autofahrern schützen woll-ten: Man hätte dazu die Gitter auch weiter auseinander platzieren können oder nur zwei Pfosten zu setzen brau-chen. Radfahrer haben sich schon eine eigene Umfahrung geschaffen – leider nicht ganz risikolos.

Grünwegaufgepeppt

Bremerhaven. Die Stadt hat den Grün-weg auf der alten Bahntrasse an der El-bestraße besser nutzbar gemacht. Der alte etwas grobsteinige Belag wurde durch einen feineren ausgetauscht, so dass man jetzt mit dem Rad dort ziem-lich erschütterungsfrei fahren kann.

Außerdem hat der Rückschnitt der Bü-sche den Zwei-Richtungs-Mischweg deutlich verbreitert. Ein Plus verdienen auch die Auffahrten des Weges an der Marineschule. Sie sind breiter und in der Oberfläche deutlich besser gewor-den. Wo vorher hoch stehende Wurzel- und Erosionsschäden waren, kann jetzt risikolos gefahren werden.

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Page 18: 2009 pedal Nr. 4

Neue Schatzmeisterin stellt sich vor Ein runder ADFC-Samstag

Geestenseth. Sechs Uhr morgens, raus aus den Federn, der ADFC ruft!Mit dem Zug, das Fahrrad im „Gepäck“,

geht es nach Osterholz-Scharmbeck. Beim Umsteigen in Bremerhaven gibt es Probleme, denn noch immer werden auf der Strecke Bremerhaven – Bremen im Regionalverkehr uralte Waggons eingesetzt - mit Stufen und engem Einstieg. Die Aktiven in Osterholz haben an diesem Samstag volles Programm: Während Klaus, Lars, Hartmut und ich bei unserem Fördermitglied Hei-ko Wellbrock einen Infostand mit Ge-brauchtradmarkt aufbauen, begrüßt Jörg in Kramelheide die Teilnehmer zum Tourenleiterseminar des Landes-verbandes Niedersachsen und Stephan startet ab Lilienthal zu einer Radtour nach Wilstedt zu den Olivenöltagen.Seit fünfzehn Jahren bin ich Mitglied im ADFC und mir macht die Arbeit am Infostand immer wieder Spaß. Mittags schwing ich mich aufs Fahrrad, denn bis

vierzehn Uhr will ich in Kramelheide sein, um eine Gruppe von angehenden Tourenleitern beim praktischen Teil zu begleiten. Jeder von ihnen soll anhand einer auf der Karte vorgegebenen Route die Tourenleitung üben. Dazu gehören eine Ansprache zu Beginn der Radtour, entsprechende Fürsorge für die Mitfahrer und genaue Beachtung der StVO unterwegs. Da ich schon viele Jahre Touren im ADFC leite, kann ich auf diesem Wege meine eigenen Erfahrun-gen weiterge Abend die Gruppe zum gemütlichen Teil übergeht, radele ich heimwärts. Frisch geduscht und zu-frieden sitze ich nun auf meiner Couch. Genussvoll einen heißen Tee trinkend greife ich zu meinem Buch. Titel? Nein, heute nicht „Vereine und Steuern“!

Gabriela Grunenberg

pedal Nr.4 • 2009

18ADFC KRE ISVERBAND OSTERHOLZ

Foto: Stephan Koch

Osterholz-Scharmbeck. In guter Ko-operation mit den zuständigen Stellen im Rathaus in der Kreisstadt wurden im Mai die ersten Sackgassenschilder mit einem neuen Aufkleber versehen. Durch den Aufkleber, der StVO- konform oben rechts aufgebracht wird, erfahren Radfahrer und Fußgänger, dass es für sie am Ende einer Sackgasse eine Passage gibt. Der Erste Stadtrat Jörg Fanelli- Falcke, selbst auch aktiver Radler, bekleb-

te beim Pressetermin das erste Schild. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt in Richtung radlerfreundliche Stadt - da-von profitieren sowohl Einheimische als auch Touristen. Weitere Schilder sollen im Herbst diesen praktischen Aufkleber erhalten. Vorschläge dafür nimmt der ADFC Kreisverband Osterholz gern ent-gegen. Adressen gibt es unter www.adfc-osterholz.de.

Lars Grundmann

Freie Fahrt für Radler und Fußgänger in OHZ!

Foto: Klaus Plump

Osterholz-Scharmbeck. Drei aktive Mitglieder des Kreisverbandes stellten sich einen Vormittag lang mit Kodier-maschine und Infostand vor das Haupt-gebäude des Landkreises Osterholz , um bei diesem großen Arbeitgeber für die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ zu wer-ben. Die im Vorfeld gelaufene Werbung im hauseigenen Intranet und die Mund-propaganda zeigten Wirkung. Mitarbei-terInnen kamen während ihrer Pause,

um sich zu informieren und mit Radkar-ten der Umgebung einzudecken. Auch Sozialdezernentin Heike Schumacher besuchte den Stand. Leider konnten wegen des angekündigten schlechten Wetters nur vier Räder kodiert werden, aber eine Wiederholung der Aktion im nächsten Jahr ist angedacht.

Lars Grundmann

Promotion-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

Foto: Stephan Koch

Die ADFC-Mitglieder im Landkreis Osterholz erhalten mit diesem pedal als Beilage die Einladung zum „Radlerfest“!.

Page 19: 2009 pedal Nr. 4

20 Jahre ADFC-Infoladen, 15 Jahre im Umwelthaus

Verkehrspolitik

Mitglieder

Die erste noch erhaltene Er-wähnung des ADFC in Ol-

denburg findet sich in einem Ar-tikel / Leserbrief der Nordwest-Zeitung (NWZ) vom 19.03.1982 zur NWZ-Aktion „Rund ums Rad“: „Der ADFC Bremen e.V., der bis zur Gründung eines ADFC-Bezirksvereins Oldenburg die Region zwischen Weser und Ems betreut, kann nur neidisch auf die Stadt Oldenburg blicken.“

Mitte Oktober 1986 lud die ADFC Ortsgruppe Oldenburg (im ADFC

Bremen) ihre Mitglieder dazu ein, einen Arbeitskreis Verkehrspolitik zu gründen, um die „etwas brachliegenden verkehrs-politischen Aktivitäten besser in Gang zu bringen“. Wie wenig sich manches doch ändert …

1988 gehörten Fahrradreparaturkurse, Radwanderungen, Dia-Vorträge und Ge-brauchtfahrradmärkte, aber auch ver-kehrspolitische Themen zu den regelmä-ßigen Aktivitäten. 1989 kam die Fahrrad-beleuchtungswoche dazu.

Die 1989 gemieteten feuchten Räum-lichkeiten im Tiefparterre am Röwe-

kamp verließ der ADFC Ende 1994, um in das Umwelthaus im Obergeschoss des städtischen Kulturzentrums PFL an der Peterstraße zu ziehen. Das PFL ist das spätklassizistische ehemalige Peter

Friedrich Ludwigs Hospital. Anfang der 90er-Jahre lautete die Ant-wort auf die Frage nach einer Radwan-derkarte oft noch „Gibt’s nicht“ oder „Die-se ist nicht besonders gut – kaufen Sie sie trotzdem, etwas besseres gibt es nicht“. Heutzutage sind im ADFC-Infoladen

nicht nur alle 27 ADFC-Radtourenkarten und 68 ADFC-Regionalkarten, sondern auch hunderte weitere Titel erhältlich. Das Sortiment stellt nur noch einen nach Qualität ausgesuchten Teil des liefer- baren Angebotes dar.

Im Januar 1992 wurde erst-mals ein ADFC-Vertreter

als beratendes Mitglied in den Verkehrsausschuss be-rufen. Leider haben ADFC-Aktive dort meist vergeb-lich versucht Radverkehrs-belange durchzusetzen. Auch im Rahmen des Ver-kehrsentwicklungsplanes (1998–2000) wurde der ADFC beteiligt. Damals war es ein Fortschritt, dass die Stadt sich an „die Ein-

haltung ausreichender Radwegebreiten“ halten und die „Öffnung von Ein-bahnstraßen für Radfah-rer“ prüfen will. Letzteres wurde Anfang 2006 mit Freigabe der letzten Ein-bahnstraße abgeschlos-sen – bundesweit immer noch einmalig. Weitere gute Beispiele sind das Abstellanlagenkonzept für die Innenstadt und die Fahrradstationen.

2008 gehörte der ADFC Oldenburg zu den zehn wachstumsstärksten Kreis-verbänden bundesweit. Anfang 2009

gab es in Niedersachsen nur noch im Landkreis Osterholz und der Stadt Emden mehr ADFC-Mitglieder pro Ein-

wohner als in der Stadt Oldenburg (0,276%). Damit wurde sogar die Landes-hauptstadt Hannover überholt.

pedal Nr. 4 • 2009

Text

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Die1998schondiskutiertegetrennteSignalisierungvonRad-undFußverkehrwurdeEnde2008erstmalsamLappanumgesetzt.

ADFC-Mitglieder StadtOldenburg LandkreisOldenburg

1999 387 Mitglieder (in 220 Haushalten) 133 Mitglieder (in 56 Haushalten)

2009 455 Mitglieder (in 247 Haushalten) 218 Mitglieder (in 92 Haushalten)

19ADFC KRE ISVERBAND OLDENBURG

30 Jahre ADFC – auch in Oldenburg?!

Das Vereinsjubiläum ist auch für den ADFCOldenburg ein Anlass, zurück- und ins bruch-stückhafteArchiv(Foto)zublickenundeinFazitzuziehen:WashatderADFCin30Jahrenverän-dert,woranistergescheitert?

Foto: ADFC OL Archiv

Foto: ADFC-Oldenburg

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Bremerhaven, Mittwoch, 22. April. Es ist unangenehm kühl, leichter Nieselre-gen setzt ein. Gegen neun Uhr befahre ich von Speckenbüttel kommend die Langener Landstraße in südlicher Rich-tung – mit dem Fahrrad auf der Fahr-bahn. Der Berufsverkehr ist schon ab-geklungen und nur einige Nachzügler wählen mit mir zusammen diesen Weg in die Stadt. Gleich an der ersten Kreu-zung beginnt der Fahrer eines Wagens aufdringlich zu hupen. Stört es ihn, dass ich vor ihm an der roten Ampel stehe? Bis zur Stadtmitte werde ich insgesamt von sechzehn Autofahrern angehupt und zum Teil auch angepöbelt.

Unwissend oder ohne Verstand? Auf den Gedanken, dass Radfahrer nicht die viel zu schmalen, kaputten und dreckigen Radwege benutzen möchten, kommen viele Autofahrer nicht. Auch verstehen manche nicht, dass viele Bordsteinradwege durch Pol-

ler, Schilder, Pfosten, Fußgänger, Müll-tonnen, Baustellen und parkende Autos schlicht versperrt sind. Auch wenn ein benutzungspflichtiger Radweg vor-handen ist, muss er nicht unbedingt befahren werden. Und dass Radfahrer bei einem nichtbenutzungspf lichtigen Radweg wählen dürfen, ob sie diesen oder die Fahrbahn benutzen wollen, wissen viele auch nicht.

Endlich Ruhe!Als ich am späten Vormittag zurück nach Speckenbüttel fahre, allerdings diesmal nicht über die Hauptstraßen, sondern durch das Wohngebiet Eckern-feld, gibt es kein Gehupe. Nicht etwa, weil ich dort auf Radwegen fahren wür-de, nein, weil es dort keine gibt.

Christian Peters

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EinsendungvonChristophDepenbuschbeim ADFC-Cartoonwettbewerb zurFahrradwoche2009imRoland-Center,Bremen-Huchting

BREMEN-VEGESACK. Eine gute Nach-richt für alle RadfahrerInnen in Bremen-Nord und umzu: Um einen Münzauto-maten für Tagesparker hat die BREPARK das Zugangssystem der Radstation Bremen-Vegesack ergänzt. Gegen ei-ne Gebühr von fünfzig Cent kann jetzt auch außerhalb der offiziellen Öff-nungszeiten das Fahrrad jederzeit aus der Radstation abgeholt werden (oder eingeparkt werden).

Kein Wechselgeld Der Münzautomat steht gut sichtbar vor dem Eingang und öffnet die Tür nach Einwurf einer 50-Cent-Münze. Wechseln kann der Automat allerdings nicht. Zuviel Gezahltes, bleibt drin! AD-FC-Mitarbeiterin Renate Suck rät daher, immer eine passende Münze beim Ab-

holen des Fahrrades in der Tasche zu haben. Während der Öffnungszeiten bleibt das Tagesticket weiterhin ge-bührenfrei. „Ein freundliches Angebot an alle Tagesparker!“

Die Radstation Vegesack (Werkstatt, Laden 1-2-3Rad) hat (mindestens) geöffnet: Montag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr Samstag 10:00 bis 14:00 Uhr

Der ADFC-Infopunkt ist besetzt: Dienstag 14:30 bis 18:00 Uhr Donnerstag 10:30 bis 13:30 Uhr

ADFC BREMERHAVEN /BREMEN-NORD20

Bremerhavener StadtnotizenGestörte Verhältnisse

Radstation Bremen-VegesackTagestickets aus dem Münzautomaten

Der Automat macht’s möglich: Rund-um-die-Uhr-Zugang nicht nur fürDauerparker.

Cartoon Christoph. Depenbusch

Foto: Hannah Grundey

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pedal Nr. 4 • 2009

ADFC-Arbeitskreise, Aktiventreffs, Offene Treffen von Kreisverbands-, Stadtteil- und Ortsgruppen, Radfahrerstammtisch, Liegeradklönschnack, Neuentreff: Termine und Orte sind jeweils über die Kontaktadressen oder die Web-Seiten zu erfahren.

ADFC-Landesverband BremenGeschäftsstelle: Bahnhofsplatz 14 a, 28195 Bremen (0421) 70 11 79, Fax 70 11 59, [email protected] www.adfc-bremen.de

radort bremen - der ADFC-Infoservice in der Radstation(0421) 794 795 11, [email protected], www.radort-bremen.de montags bis freitags 10 - 18 Uhr, samstags 10 - 14 Uhr

ADFC-Stadtteilgruppe Bremen-Nord in der Radstation Vegesack, dienstags 14:30 - 18:00 Uhr, donnerstags 10:30 – 13:30 Uhrc/o Klaus Wilske (0421) 6 58 63 55 [email protected]

ADFC-Kreisverband Bremerhavenc/o Knut Müller, Alte Deichstraße 5927612 Loxstedt-Ueterlande, Telefon und Fax: (04740) 13 63

ADFC-Infoladen Bremerhavenim Eine Welt-Zentrum, Lange Straße 131, 27580 BremerhavenTelefon während der Öffnungszeiten samstags 10 - 12 Uhr: (0471) 5 01 00 94

ADFC-Kontakt:

ADFC-Kreisverband Osterholzc/o Stephan Koch, Auf dem Kamp 23 E 28865 Lilienthal (04298) 46 70 66, [email protected] www.adfc-osterholz.de

ADFC-Kreisverband und Infoladen Oldenburg / Oldenburger Landim Umwelthaus im PFL Peterstraße 3, 26121 Oldenburg (0441) 137 81, Fax (0441) 248 93 30 [email protected], www.adfc-oldenburg.de donnerstags 18 - 20 Uhr bis 22. Dezember samstags 10 - 12 Uhr bis 30. Oktober

ADFC-Landesverband NiedersachsenPostfach 352, 30003 Hannover Leonhardtstraße 6, 30175 Hannover (0511) 28 25 57, Fax (0511) 2 83 65 61 [email protected], www.adfc-niedersachsen.de

ADFC-BundesverbandPostfach 10 77 47, 28077 Bremen Grünenstraße 120, 28199 Bremen (0421) 3 46 29 - 0, Fax 3 46 29 - 50 [email protected], www.adfc.de

Ludger Koopmann wieder gewählt

ADFC-Mitglied sein − wo man will

ADFC-Mitgliederzahlen so hoch wie nie

Bremen. Die Mitgliederversammlung des Landesverbands Bremen wähl-te im April den Vorstand neu. Ludger Koopmann wurde als Vorsitzender für die nächsten zwei Jahre wieder gewählt.

Als seine Stellvertreter sind weiterhin im Amt: Jörg Lückemeyer (Finanzen), Peter A. Busch (radort / Radstation), Hans-Joachim Reimann (Mitglieder, Radtouren), Tobias Wolf (Verkehrspo-

litik, -pädagogik). Neu im Vorstand ist der Bremen-Norder Stadtteilgruppen-sprecher Klaus Wilske (Events, Stadtteil-arbeit).

Bremen. Ab 1. Januar 2010 kann offizi-ell jedes Mitglied die Zugehörigkeit zum ADFC-Kreis- oder Landesverband aus-drücklich auch abweichend vom Wohn-ort wählen; beispielsweise, weil man

sich stärker am Arbeitsort orientiert….Mit dieser Satzungsänderung orientier-te sich die Landesversammlung an der Bundesverbandsregelung. Jedes Mit-glied kann die geänderte Satzung beim

Verein anfordern oder auf der Home-page einsehen/herunterladen. www.adfc-bremen.de > Wir über uns > Satzung.

Deutschland. Der ADFC wächst weiter: Erstmals verzeichnet der ADFC bundes-weit mehr als vier Prozent Steigerung bei den Mitgliederzahlen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Der ADFC hatte bei Redaktionsschluss ge-nau 123 102 Mitglieder bei 66 291 Adres-sen. Gratulation und herzlichen Dank allen, die daran mitgewirkt haben.Auch so erhöhen sich die Mitglieder-zahlen: Neue Haushalts- oder Famili-

enmitglieder jetzt nachmelden! Das stärkt die Lobby fürs Radfahren und hat Perspektive!Ganz einfach online: www.adfc.de > Mitgliedschaft > Änderung der Mitgliedsdaten,oder formlos schriftlich mit Mitglieds-nummer, Namen und Geburtsjahr der neuen Mitglieder.

Alle Texte: Klaus-Peter LandNeumitgliedJan-HendrikC.

21ADFC KOMPAKT

Foto: privat

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pedal Nr.4• 2009

ADFC-Fördermitglieder...inderStadtBremen1-2-3RadinderRadstation Bahnhofsplatz 14a, 28195 Bremen, (0421) 169 01 001-2-3RadamZweiradeck Buntentorsteinweg 270, 28201 Bremen, (0421) 578 65 811-2-3RadinderRadstationVegesack Vegesacker Bahnhofsplatz, 28757 Bremen, (0421) 258 39 3628Zoll-DerFahrradladen Lesumer Heerstraße 78, 28717 Bremen, (0421) 620 88 62Blaukopp-U.Kasten Gevekohtstraße 14, 28213 Bremen, (0421) 21 62 66Fahrrad-StudioBüsselmann Karl-Marx-Straße 168 C, 28279 Bremen, (0421) 83 25 84ZweiradmarktHuchting Kirchhuchtinger Landstr. 36, 28259 Bremen, (0421) 579 92 93Dalladas,Räderu.Service Friedrich-Ebert-Straße 142, 28201 Bremen, (0421) 5 57 86 99Zweirad-FachmarktDutschke Waller Ring 141, 28219 Bremen, (0421) 61 15 56Fahrrad-Express-Gertzen&Peukert Bohnenstraße 7, 28203 Bremen, (0421) 70 70 27FahrradstationNeustadt Lahnstraße 33 (Delmestraße), 28199 Bremen, (0421) 30 21 14FREY-RAD Am Schwarzen Meer 143, 28205 Bremen, (0421) 494 07 71GaststätteDammsiel Niederblockland 32, 28357 Bremen, (0421) 64 07 33Zweirad-CenterH.-P.JakstGmbH Davoser Straße 67 - 69, 28325 Bremen, (0421) 40 45 55DieJugendHerbergen(DJH)gGmbH Woltmershauser Allee 8, 28199 Bremen, Tel. (04 21) 598 30 -0FahrradhausMeyer Mühlenstraße 78, 28779 Bremen, (0421) 60 15 06QuoVadisGmbH Bürgermeister-Smidt-Straße 43, 28195 Bremen, (0421) 1 47 78rabbitBMXbremen Auf dem Hohen Ufer 86, 28759 a, (0421) 62 75 70radschlagFahrradhandelGmbH Humboldtstraße 16, 28203 Bremen, (0421) 70 41 05Dr.AndreasReich-Rechtsanwalt Hollerallee 67, 28209 Bremen, (0421) 34 50 91SpeicheFahrradhandels-GmbH Fehrfeld 62 / Vor dem Steintor, 28203 Bremen, (0421) 70 03 31UnterwegsTrekkingundmehrGmbH Domshof 14 - 15, 28195 Bremen, (0421) 3 36 55 23VeloSport-IhrRadsporthausGmbH Martinistraße 30 - 32, 28195 Bremen, (0421) 1 82 60MaxWeigl,Inh.OlafOtto–IhrZweiradspezialist Holsteiner Straße 123, 28219 Bremen, (0421) 38 12 15KorporativeMitglieder:Landesinnungd.Zweiradmechanikerhandwerks Martinistr. 53-55, 28195 Bremen, (0421) 3 05 00-620VerkehrsvereinBremen/BTZ Findorffstraße 105, 28215 Bremen, (0421) 3 08 00 - 0

...imLandkreisOsterholzFahrradladenWorpswede Findorffstraße 28, 27726 Worpswede, (04792) 23 23Fahr-zu-Rolf-GmbH Hauptstraße 42, 28865 Lilienthal, (04298) 27 97 20FlyingDutchmanFahrradservice In der Heide 8, 27729 Vollersode, (04793) 95 34 21 HeikoWellbrock Bahnhofstraße 80, 27711 Osterholz-Scharmbeck, (04791) 5 76 68Wiegetritt,Inh.MatthiasBöcker Hauptstraße 86, 28865 Lilienthal, (04298) 41 70 61

...inOldenburgdefietsenmakers Ziegelhofstr. 14, 26121 Oldenburg, (0441) 85 080 FahrradzentrumOldenburg(Fahrradstationen) Willy-Brandt-Platz 1, 26123 Oldenburg, (0441) 21 882-40 KVStours Am Patentbusch 14, 26125 Oldenburg, (0441) 4 85 97-14 RückenwindReisenGmbH Am Patentbusch 14, 26125 Oldenburg, (0441) 48 59 70 DieSpeicheGmbH Donnerschweer Str. 53, 26123 Oldenburg, (0441) 84 123KorporativeMitglieder:Touristik-PaletteHudee.V. Parkstrasse 106, 27798 Hude, (04408) 80 90 950

22ADFC KOMPAKT

Nicht nur der ADFC feiert Jubilä-um,sondernauchdaslangjährigeFördermitglied Hans-Peter Jakst.DerehemaligedeutscheRad-Profi-Meistergründeteam1.März1984seinGeschäftinBremen-Osterholz. Erstellteshiervor:

„Auf über 700 qm präsentieren wir für Sie City-Bikes, Trekking-/Cross- bzw. Rennräder sowie Kinder- und Jugend-räder in jeder Preislage.

Außerdem entwickeln wir IHR Fahrrad nach Ihren Vorstellungen mit hoch-wertigen Komponenten zum günsti-gen Preis. Bei Umbauten und Repara-turen hilft Ihnen unser kompetentes ,Schrauber‘-Team. Wir führen eine reichhaltige Auswahl an Zubehör sowie Sportswear. Überzeu-gen Sie sich von der Qualität und dem hervorragenden Fahrkomfort unserer Räder. Machen Sie eine Testfahrt!“Kontakt: www.zweirad-jakst.de

Fördermitglieder stellen sich vor 25 Jahre Zweirad-Center H.-P. Jakst

H.-P.Jakst1976beidenOlympischenSpieleninMontreal

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GESUNDHEIT IN BESTEN HÄNDEN.

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Bahnhofsplatz 14a • 28195 Bremen • Tel. (0421) 794 795 11 • www.adfc-bremen.de

Vegesacker Bahnhofsplatz • 28757 Bremen • (1-2-3Rad): Tel. (0421) 258 39 36

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