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Eine Orientierungshilfe im Buch- und Medienmarkt für ELTERN, LEHRERINNEN UND LEHRER 6–10 Jahre 2014 www.leipziger-lesekompass.de

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Page 1: 2014 - Leipziger Buchmesse · Der froschmäulige Erlkönig und seine Töchter, die den ge hetzten Vater und sein wimmerndes Kind wie böse Biene MajaKlone umschwirren, lassen den

Eine Orientierungshilfe im Buch- und Medienmarkt für

ELTERN, LEHRERINNEN UND LEHRER

6–10 Jahre

2014

www.leipziger-lesekompass.de

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Bilderbücher/Vorlesebücher

Es kann nie schaden, die Nase in ein Buch zu stecken! Das gilt auch für die kleine Maus, die ihre Zeit am liebsten in Bibliotheken verbringt. Doch als sie eines Tages aus ihrem staubigen Versteck hervorkommt, sind alle anderen Mäuse verschwunden, vertrieben von einer tödlichen neuen Er­findung namens Mausefalle. Sind sie etwa nach Amerika ausgewandert, wo angeblich eine große Statue alle Neu­ankömmlinge begrüßt? Und wie soll die kleine Maus dorthin gelangen? Ihre geflügelten Fledermausverwandten liefern die zündende Idee – und es beginnt ein Flugzeug­Konstruktions­Abenteuer, das neben allerhand Material jede Menge Mäuse­grips verlangt …

Eine Maus als Flugpionier? In diesem liebevoll gestalteten Bilderbuch mit vielschichtigen, witzigen und bis ins Detail aus­getüftelten Collagen im Stil alter Fotos und Zeitungsberichte wird die Geschichte der Luftfahrt lebendig. Und die Atlantik­überquerung des herzbewegend mutigen Helden wird selbstverständlich Vorbild für die fliegerische Großtat eines gewissen Charles Lindbergh. Gute Leser/innen können die kurzen Kapitel selbst lesen, die anderen entziffern vielleicht nur Buchstaben oder Wörter aus Artikelüberschriften. Man kann die Geschichte vorlesen oder die Kinder zu den Bildern erzählen lassen. Knappe Sachinfos gibt‘s im Anhang und Ideen für weiterführende Projekte fliegen einem nur so zu!

Themen: Luftfahrt, Geschichte, Mäuse, Mut, Abenteuer, Basteln und Konstruieren

Torben Kuhlmann

Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden MausNordSüd Verlag

ab ca. 6–7 JahrenISBN 978-3-314-10210-3

96 Seiten

€ 17,95

„Märchenhaftes Abenteuer, das die Fantasie beflügelt!“

eher für Vielleser

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Erstleserbücher

Man kann fast alles in Reime fassen. Jedenfalls, wenn man so begabt für das Reimwörter­Finden ist wie Wanda! Bei der klappt das sogar in schwierigen Situationen – zum Beispiel wenn sie ihren Hund Wuschelmeier malen will. Naja, fast. „Der Hund hopst wild umher – da fällt das Malen schwer.“ Und dabei gehört das Abmalen von Tieren doch zur Vorbereitung für den Schulausflug in den Wildpark! Was Wanda – und auch ihre Lehrerin – nicht wissen können: Herumhopsende Tiere sind nicht das einzige, was einen Ausflug zu einer ziemlichen turbulenten Veranstaltung werden lassen kann ...

Frisch, farbenfroh und fröhlich: Wandas Abenteuer sind sehr ansprechend aufgemacht, überzeugen mit einer lesefreund­lichen und stark aufgelockerten Gestaltung und einfacher, altersgerechter Erzählweise. Leseanfänger werden durch die große Fibelschrift, kurze Absätze und integrierte „Zettel“, überschaubare Kapitel und ein Text­Bild­Verhältnis von 1:1 zum Selberlesen ermutigt; das Buch eignet sich aber auch zum Vorlesen und als Erzählanlass. Anschließend kann man gemeinsam Reimpaare suchen, Lieblingstiere malen, Proviant­listen schreiben und den nächsten Klassenausflug planen!

Themen: Malen, Tiere, Ausflug, Reime, Freundschaft, Abenteuer, Regeln

Dagmar Geisler

Wandas erster Schulausflugdtv junior

ab ca. 6–7 JahrenISBN 978-3-423-76077-5

112 Seiten

€ 9,95

„Eine wunderbar humorvolle Geschichte mit hohem Identifikationspotenzial!“

auch für L

eseune

rfahrene

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Sachbücher

Gerda Gelse ist etwas unter Zeitdruck: Zwar ist sie erst vor acht Tagen geschlüpft, doch leider werden Stechmücken nur drei bis acht Wochen alt – und sie hat doch noch sooo viel zu erzählen!

Von ihren durchsichtig feinen Flügeln, ihren beachtlichen zwei Milligramm Gewicht oder ihrem wunderschönen Sirren zum Beispiel. Spätestens an dieser Stelle mag sich der ein oder andere Leser vielleicht schon kratzen. Aber Gerda lässt finstere Gedanken erst gar nicht aufkommen. Begleitet von traum­haft schönen, zartfarbigen Illustrationen und knappen Sach­infos, erzählt sie von abendlichen Tänzen über das Wasser, beschreibt die Feinheiten ihres Stechrüssels oder macht sich Sorgen um ihre – bedauerlich zahlreichen – Larven in der Regentonne. Und im Vor­ und Nachsatz des Buches kann man ihren Familiennamen in zahlreichen Sprachen nachlesen …

Wer sich von einem juckenden Mückenstich ablenken will, kann mithilfe der beiliegenden Anleitung selber ein natür­liches Kunstwerk mittels Pflanzendruck gestalten. Und setzt die Mückenklatsche nach der Lektüre dieser Gelsenbeichte eventuell mit schlechtem Gewissen ein. Denn das erzählende Sachbuch beschreibt die Plagegeister aus einem höchst originellen Blickwinkel: dem eigenen! Toller Ansatz, fantastische Umsetzung! Eine Idee, die im wörtlichen Sinne Schule machen könnte …

Themen: Stechmücken, Natur, Kunst, Kreativität

Heidi Trpak/Laura Momo Aufderhaar

Gerda Gelse – Allgemeine Weisheiten über StechmückenWiener DOM Verlag

ab ca. 6–7 Jahren (zum Vorlesen auch früher)ISBN 978-3-85351-247-0

26 Seiten

€ 14,90

„Fantasievoll und wunderbar kreativ!“

eher für Vielleser

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Fantastische Romane

Gleich zu Anfang werden ein paar Dinge klar gestellt: Bert und Bart sind Jungs, sie mögen Außerirdische und sie schießen gerne. Besonders auf Außerirdische, die zurückschießen. Wer mit dieser Ausgangssituation ein Problem hat, sollte lieber nicht in die völlig abgedrehte Geschichte der beiden Welten­Retter einsteigen, sondern sich lieber – wie Viola Frühlings­hauch, die Mutter der Jungs – mit einem richtig guten Buch und einer Tasse Tee in den Garten zurückziehen. Allerdings ist man auch da nicht wirklich sicher. Zumindest dann nicht, wenn Bert und Bart gerade ihre Anti­Zurgh­Vernichtungswaffen ausprobieren. Und ob es wirklich zielführend ist, wenn man in diesem Fall als Strafe „Elfen malen“ verhängt, bleibt abzu­warten …

Wer Sinn für allerschrägsten Humor mit deutlichem Hang zu außerirdischem Klamauk hat und genüsslich bis an die Grenze ausgereizter Klischees gehen mag, wird hier auf jeden Fall fündig. Und an die medialen Erfahrungen vieler Kinder knüpft das Abenteuer auch an. Falls Erwachsene (ins­besondere Väter!) noch mehr Spaß an der Alien­Geschichte haben sollten als ihre Kinder (insbesondere Söhne!): Hier kann man sich auch bestens als Vorleser betätigen! Wenig Text, viele witzig­krakelige Illustrationen und ordentlich Action …

Themen: Außerirdische, Kampf, Krieg, soziales Verhalten, Familie

Tjibbe Veldkamp/Kees de Boer

Bert und Bart retten die WeltFischer Sauerländer

ab ca. 7–8 JahrenISBN 978-3-7373-6717-2

96 Seiten

€ 9,99

auch als eBook erhältlich

„Hier kriegen alle ihr Fett weg – zum größten Vergnügen von Klein und Groß!“

auch für L

eseune

rfahrene

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Apps

Man hört die Vögel zwitschern und die Kirchturmuhr schlagen. Aber sonst hört man nichts im Land der großen Wörterfabrik. Denn Wörter sind kostbar und um Sprache muss man sich bemühen! Das weiß nicht nur Paul, der sich die Worte nicht leisten kann, um einem ganz bestimmten Mädchen etwas zu sagen. Auch die Leser sind gefordert: Per Fingertipp können nach (!) dem Lesen spielerische Elemente aktiviert werden. Zum Beispiel im Laden, wo man vergessene, böse oder lustige Wörter kaufen kann, die dann einschweben und – Plopp! – nach dem Lesen verschwinden. Oder in der Fabrik, wo man englische, französische oder deutsche Wörter am Fließband produzieren und zuordnen kann. Oder beim Einsammeln miss­achteter, weggeworfener, auseinandergerissener Wörter …

Die App­Umsetzung des preisgekrönten Bilderbuchs belässt der Geschichte ihren Zauber und ermöglicht Sprech­Experi­mente. Auf jeder Seite werden interaktive Elemente angeboten – von zusammengesetzten Wörtern über Reimbildung bis zu Farbspielen. Vorlesefunktion und die musikalische Begleitung können weggelassen werden; anwählbar ist auch eine englische und französische Version sowie der entsprechende Bilderbuchfilm. Ob beim Einsatz in der Familie oder in Klein­gruppen: Hier wird ein spielerischer und achtsamer Umgang mit Sprache kreativ in Bild und Aktion umgesetzt!

Themen: Sprache, Gesellschaft, Freundschaft, Mut, Kreativität

Agnès de Lestrade

Die große WörterfabrikMixtvision digital

ab ca. 7–8 Jahren (zum Vorlesen auch früher)App für iOS (iPad) und Android

Preis zum Zeitpunkt der Rezension: € 3,95

„Eine ganz wunderbare, gefühl- und fantasievolle Freundschaftsgeschichte!“

auch für L

eseune

rfahrene

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Sachbücher

Das großformatige Buch wirkt ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Es könnte auch aus dem staubigen Bücherregal eines belesenen Urgroßvaters stammen, den man sich bestens beim Blättern in diesem außergewöhnlichen Atlas vorstellen kann. Der einem staunenden Kind anhand der zahllosen detailver­liebten Vignetten die Wunder der Welt erklärt und dabei – zum Vergnügen beider Betrachter – kein Ende findet: von den gewundenen Hörnern der russischen Schraubenziege über den Hut Napoleons und die Schlangenbeschwörung in Marokko bis zum Schelfeis der Antarktis. Auf dieser Bilder­buch­Weltreise lernt man nämlich neben den Kontinenten viele Länder mit ihren besonderen Tieren, markanten Bau­werken, historischen Figuren, typischen Speisen und vielem mehr kennen …

Ein Augenschmaus und ein (Lese­)Schatz, der wunderbar von Kindern und Erwachsenen gemeinsam gehoben werden kann. Natürlich erhebt dieser Atlas der ganz anderen Art keinen An­spruch auf Vollständigkeit. Aber genau das liefert vielfältige Aktionsideen! Fehlende Länder, Persönlichkeiten, typische Berufe oder Spezialitäten können gemeinsam recherchiert und anhand selbst gestalteter Karten und Vignetten ergänzt werden. Ein Lese­ und Lernvergnügen ohne Verfallsdatum!

Themen: Landkarten, Reise, Geografie, Kunst, Geschichte, Architektur, Spezialitäten

Aleksandra Mizielińska/Daniel Mizieliński

Alle Welt – Das LandkartenbuchMoritz Verlag

ab ca. 8 JahrenISBN 978-3-89565-270-7

112 Seiten

€ 26,00

„Entdeckungsreise durch eine überwältigende Bilderschau!“

eher für Vielleser

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Fantastische Romane

Eigentlich hat Tom ja geglaubt, dass es mit seinem großen Bruder Mark gar nicht mehr schlimmer kommen könnte. Dabei fängt alles erst richtig an, als der von den Großeltern einen Chemie­Baukasten zum Geburtstag bekommt! Denn danach mutiert er zum fiesen Wissenschaftler, dessen erstes Experiment für Frankie, den Goldfisch, tödlich endet. Oder zu­mindest fast. Denn Tom und sein bester Freund Mesut bringen Frankie mit einem Elektroschock ins Leben zurück und setzen damit unbeabsichtigt einen Rachefeldzug in Gang …

Sehr skurril, sehr komisch und nicht gerade zimperlich: Diese Zombie­Geschichte der glitschigen Art spielt mit Slapstick­Elementen, Medienvorlieben (insbesondere von Jungs) und einem Hang zur Schadenfreude, der wohl den wenigsten fremd ist. Spätestens seit „Gregs Tagebuch“ sehen Buch­helden eben etwas anders aus. Große Schrift, kurze Kapitel, eingestreute Illustrationen im Comic­Stil und der steil an­steigende Spannungsbogen motivieren auch Lesemuffel. Die Experimente sind explizit nicht zur Nachahmung empfohlen – die kreative Gestaltung eigener Zombie­Fische (ggf. wie im Buch mit Leuchtfolie) dagegen schon!

Themen: Geschwister, Wissenschaft, Umweltverschmutzung, Fische, Zombies, Abenteuer

Mo O‘Hara

Mein dicker fetter Zombie Goldfisch Frankie – Fischig, fies und untotSchneiderbuch

ab ca. 8 JahrenISBN 978-3-505-13301-5

124 Seiten

€ 9,99

auch als eBook erhältlich

„Wenn man erstmal angebissen hat, lässt einen die Geschichte nicht los!“

auch für L

eseune

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Lyrik

Vater und Kind ... gehen in die Bahnhofsbuchhandlung. Wem dieser Anfang von Goethes „Erlkönig“ etwas seltsam vor­kommt, der hat noch nicht in die Bearbeitung im Rahme der schönen Reihe „Poesie für Kinder“ geschaut. Denn hier ist der gruseligen Ballade eine wortlose Comic­Rahmengeschichte verpasst worden, die dem Ganzen einen originellen Dreh gibt. Die von Vater und Sohn erstandene Reiselektüre scheint nämlich die Fantasie des Kindes so anzuregen, dass ein un­heimlich aussehender Fahrgast, der mit den beiden im Abteil sitzt, im Dämmerschlaf flugs zum grünlich­gräulichen Erlkönig mutiert. Es folgt die allseits bekannte, aber grandios neu be­bilderte Ballade, die leider auch hier nicht gut ausgeht. Für den kleinen Träumer allerdings schon: Er wacht auf!

Der froschmäulige Erlkönig und seine Töchter, die den ge­hetzten Vater und sein wimmerndes Kind wie böse Biene­Maja­Klone umschwirren, lassen den unumgänglichen Klassiker wirklich wie einen Alptraum erscheinen – allerdings mit Happy­End in der Wirklichkeit. So wird er einerseits auch für Jüngere bekömmlicher und liefert andererseits jede Menge Gesprächs­ und fächerübergreifendes Aus­gestaltungspotenzial. Nicht nur als Impuls für den Deutsch­unterricht wärmstens zu empfehlen!

Themen: Literatur, Fantasie, Sprache, Angst, Übernatürliches, Tod

Johann Wolfgang von Goethe/Sabine Wilharm (Ill.)

Der ErlkönigKindermann Verlag Berlin

ab ca. 8–9 JahrenISBN 978-3-934029-48-4

24 Seiten

€ 15,50

„Man fühlt sich beim Lesen wie verzaubert!“

eher für Vielleser

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Realistische Romane

Diese Geschichte beginnt mit einem Loch. Einem ziemlich tiefen sogar. Und darin sitzt Henrik, Mitglied der geradezu beängstigenden perfekten Familie Gruber, die trotzdem vor kurzem – wie fast alle Bewohner der Stadt – begonnen hat, im Garten Löcher zu graben. Wie es dazu kam? Da muss man ein wenig ausholen und mit dem Tag beginnen, als Oma Cordula unverhofft vor der Tür steht, nachdem ihr Altersheim – selbst­verständlich ohne ihr Zutun – überraschend abgebrannt ist. Von da an rücken lebenswichtige Themen wie Mamas prachtvolle Bromelien, Papas superteure Modelleisenbahn und sogar der angehimmelte Lieblingsstar von Henriks Schwester Fabienne in den Hintergrund. Oder besser: in den Untergrund …

Das Figurenpersonal ist einfach hinreißend! Allen voran die radikale Oma, die das Leben der hilflosen Bilderbuchfamilie auf den Kopf stellt. Und die den Helden der Geschichte, der etwas hilflos „Kaugummi“ als wesentliches Interesse be­nennt, in eine vielschichtige Schatzsuche mit märchenhaften Folgen verwickelt. Nebenbei werden auch noch alle weiteren Personen geläutert und das Generationenproblem wird im Hand­ bzw. Schaufelumdrehen gelöst. Ach, wie schön! Wer ein bisschen anarchischen Humor und das hemmungslose Spiel mit Klischees mag, wird die Geschichte lieben und jede Menge Ansätze für Diskussionen darin entdecken. Vielleicht ja auch beim Vorlesen!

Themen: Schatzsuche, Familie, Abenteuer, Generations-konflikte, Freundschaft, Hobbys, Selbstbewusstsein

Salah Naoura/Stefanie Jeschke (Ill.)

Hilfe! Ich will hier raus!Dressler Verlag

„Wer sucht, der findet! Was auch immer …“

auch für L

eseune

rfahrene

ab ca. 9 JahrenISBN 978-3-7915-1429-1

160 Seiten

€ 12,95

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Abenteuerromane

Drei Jungs, ein altes Haus am Rande einer kleinen Stadt in Arizona, ein legendenumwobener Berg namens Superstition, eine davongelaufene Katze und ein striktes Verbot, allein auf Erkundungstour zu gehen. Was wird daraus? Na klar, ein Abenteuer! Denn Simon, Henry und Jack stoßen auf der Suche nach ihrer Katze Josie auf drei Totenschädel. Gegen ihren Willen unterstützt vom verdammt anhänglichen Nach­barsmädchen Delilah, machen sich die drei Brüder auf, um die höchst mysteriösen Zusammenhänge zwischen dem rätsel­haften Fund, den auffällig häufigen Warnungen vor dem Auf­enthalt in den Bergen, dem seltsamen Verhalten einiger Be­wohner von Superstition und der Geschichte ihres verrückten Großonkels Henry aufzuklären …

Es gibt ihn doch noch, den klassischen Abenteuerroman! Im Alltag von heute angesiedelt, aber mit einem ordentlichen Schuss Wildwest, viel Witz, Spannung und originellen Figuren.

Durch die überschaubaren Kapitel und das lesefreundliche Layout eignet sich das Buch trotz des Umfangs auch für nicht ganz so lesefreudige Kinder – und zum Vorlesen! Und die Barker Boys machen‘s vor: Die Zeit der Goldgräber ist eine wahre Ideenfundgrube für Projekte; von Geschichte über Geografie bis zum Entdecken von Genre­Klassikern.

Teil 2 erscheint demnächst.

Themen: Abenteuer, Goldgräber, Geschwister, Natur, Geschichte, Wilder Westen

Elise Broach/Constanze Spengler (Ill.)

Die Barker Boys – Das Geheimnis in den BergenAladin Verlag

ab ca. 9–10 JahrenISBN 978-3-8489-2003-7

308 Seiten

€ 12,90

auch als eBook erhältlich

„Besonders toll: die vielen realen Bezüge!“

auch für L

eseune

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Fürs Lesen begeistern? Unbedingt – aber wie?

Der Rückgriff auf Bewährtes ist nicht automatisch Erfolg versprechend. Im Gegenteil: Gerade schräge  Titel oder un­gewöhnliche Genres bieten sich zur Leseförderung an, da sie den Nerv junger Menschen treffen – von Viellesern bis zu Lesemuffeln.

Der Leipziger Lesekompass möchte Orientierung bieten – und Antworten geben:

■ Mit welchen Büchern und Medien erreicht man Kinder und Jugendliche wirklich?

■ Welche Titel favorisieren Leseförderer aus ganz unterschiedlichen Bereichen?

■ Welche Bücher motivieren auch Jungs zum Weiterlesen?

■ Welche interessanten aktuellen Trends gibt es?

Eine unabhängige Fachjury aus den Bereichen Schule, Kinderta­ges stätte, Bibliothek, Fachpresse, Buchhandel und Social Media sowie jugendliche Lesescouts haben ihre Favoriten unter den Neu erscheinungen seit der letzten Leipziger Buchmesse gewählt.

www.leipziger-lesekompass.de

©Stiftung Lesen, Dr. Jörg F. Maas, Römerwall 40, 55131 Mainz, 2014 www.stiftunglesen.de

Layout: COMANDO GmbH – Kommunikation und Medien, Leipzig

Titelfoto: kate_sept2004@iStockphoto

Ein Projekt der Stiftung Lesen und der Leipziger Buchmesse, Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, www.leipziger-messe.de

Der Leipziger Lesekompass

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2–6 Jahre

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