2016 09-26 csu ake - stellungnahme hgÜ-trassen

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………………………………………………………………………………………………………………………… CSU-Landesleitung, Franz Josef Strauß-Haus, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München Arbeitskreis Energiewende der CSU Telefon 089/1243-312, Telefax 089/1243-321, [email protected], www.csu.de/ake HypoVereinsbank München, IBAN DE17 7002 0270 0015 2495 93, BIC HYVEDEMMXXX An den Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Franz Josef Pschierer per E-Mail München, 26. September 2016 Haltung des AKE zu den HGÜ Trassen nach Bayern Sehr geehrter Herr Staatssekretär, lieber Franz, ich möchte mich im Namen des AKE nochmals sehr herzlich für Dein Kommen zu unserer AKE Landesversammlung am vergangenen Samstag, den 17.09.2016 in München, bedanken. Du hast uns dabei u.a. gebeten, unsere Haltung zu den geplanten HGÜ Trassen nach Bayern (Süd-Link und Südost-Link) mitzuteilen. Der AKE befürwortet den Bau der beiden HGÜ-Trassen nach Bayern. Ebenso befürwortet der AKE eine Erdverkabelung in solchen Bereichen, in denen das Landschaftsbild unter Berück- sichtigung der Siedlungsstruktur entlastet wird. Dadurch wird die Akzeptanz der Bevölkerung für den Bau der HGÜ-Trassen gesichert und die Weichen für eine baldmögliche Fertigstellung der HGÜ-Trassen gestellt. Die Trassenführung sollte nach Möglichkeit vorhandene Infrastrukturen nutzen, im Einklang mit Mensch und Natur stehen und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigten. Bedingt durch das Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland bis zum Jahr 2022 sowie das Pariser Klimaabkommen müssen die atomaren und fossilen Energieträger in den kommenden drei Jahrzehnten durch Strom aus erneuerbarer Energien ersetzt werden. Die bestehenden Netze können diese zusätzlichen Lasten nicht aufnehmen und sind entsprechend anzupassen.

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Page 1: 2016 09-26 CSU AKE - Stellungnahme HGÜ-Trassen

………………………………………………………………………………………………………………………… CSU-Landesleitung, Franz Josef Strauß-Haus, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 München

Arbeitskreis Energiewende der CSU

Telefon 089/1243-312, Telefax 089/1243-321, [email protected], www.csu.de/ake

HypoVereinsbank München, IBAN DE17 7002 0270 0015 2495 93, BIC HYVEDEMMXXX

An den Staatssekretär

im Bayerischen Staatsministerium für

Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

Franz Josef Pschierer

per E-Mail

München, 26. September 2016

Haltung des AKE zu den HGÜ Trassen nach Bayern

Sehr geehrter Herr Staatssekretär,

lieber Franz,

ich möchte mich im Namen des AKE nochmals sehr herzlich für Dein Kommen zu unserer AKE

Landesversammlung am vergangenen Samstag, den 17.09.2016 in München, bedanken.

Du hast uns dabei u.a. gebeten, unsere Haltung zu den geplanten HGÜ Trassen nach Bayern

(Süd-Link und Südost-Link) mitzuteilen.

Der AKE befürwortet den Bau der beiden HGÜ-Trassen nach Bayern. Ebenso befürwortet der

AKE eine Erdverkabelung in solchen Bereichen, in denen das Landschaftsbild unter Berück-

sichtigung der Siedlungsstruktur entlastet wird. Dadurch wird die Akzeptanz der Bevölkerung

für den Bau der HGÜ-Trassen gesichert und die Weichen für eine baldmögliche Fertigstellung

der HGÜ-Trassen gestellt.

Die Trassenführung sollte nach Möglichkeit vorhandene Infrastrukturen nutzen, im Einklang

mit Mensch und Natur stehen und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigten.

Bedingt durch das Abschalten der Kernkraftwerke in Deutschland bis zum Jahr 2022 sowie das

Pariser Klimaabkommen müssen die atomaren und fossilen Energieträger in den kommenden

drei Jahrzehnten durch Strom aus erneuerbarer Energien ersetzt werden. Die bestehenden

Netze können diese zusätzlichen Lasten nicht aufnehmen und sind entsprechend anzupassen.

Page 2: 2016 09-26 CSU AKE - Stellungnahme HGÜ-Trassen

Der AKE sieht deshalb einen dringenden Bedarf für die geplanten Trassen Süd-Link und Südost-

Link, durch die der Austausch von Strom zwischen dem Norden und Süden Deutschlands sicher-

gestellt werden kann. Im windreichen Norden des Landes werden immer größere Mengen

Windstrom produziert, während im Süden durch einen weiteren Ausbau der Photovoltaik Pro-

duktionsspitzen entstehen, die eine Windflaute im Norden ausgleichen können. Durch die

HGÜs kann die Versorgungssicherheit im Süden, aber auch im Norden unterstützend abgesi-

chert werden.

Die beiden HGÜ-Leitungen wurden von der Europäischen Union als „Projekt von gemeinsamem

Interesse“ (project of common interest, PCI) eingestuft. Sie sind seit 2012 im Netzentwicklungs-

plan (NEP) und Bundesbedarfsplangesetz (BBPIG) enthalten. Die Bundesnetzagentur hat im

September 2015 die Notwendigkeit der Gleichstromverbindung im Netzentwicklungsplan

Strom 2024 erneut geprüft und wiederholt bestätigt. Damit sind die Trassen von hoher Wichtig-

keit für die Versorgungssicherheit und den Ausbau der erneuerbaren Energien auf nationaler

und europäischer Ebene.

Ein zusätzlich wichtiges Argument ist, dass durch die Stromtrassen potenzielle Strompreiszo-

nen in Deutschland vermieden werden. Das ist vor allem für Bayern von hohem Interesse.

Um eine schnelle Umsetzung der HGÜ-Trassen zu erreichen, ist darüber nachzudenken, be-

schleunigte Verfahren durchzusetzen und eventuell dazu erforderliche gesetzliche Grundlagen

zu schaffen.

Neben dem zügigen Ausbau der HGÜ-Trassen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit,

setzt sich der AKE ebenfalls für die Entwicklung dezentraler Energieproduktion ein, um einen

Strukturwechsel im deutschen Energiesystem voranzutreiben. Dabei sollen vor allem Bürger-

energiegenossenschaften und der Ausbau von kommunalen Gemeinde- und Stadtwerken ge-

stärkt werden.

Eine weitere Idee wollen wir gerne erneut in diesem Zusammenhang anregen: Es bietet sich

an, an den Endpunkten der HGÜ-Leitungen, also an den bisherigen KKW-Standorten, großtech-

nische Speicheranlagen zu installieren und somit die KKW-Gebäude und Netzanbindungen sys-

temdienlich im künftigen Energiesystem zu nutzen. Die Voraussetzungen dazu scheinen ideal.

Welche Speichertechniken hierbei zum Einsatz kommen könnten, ist zu prüfen.

Page 3: 2016 09-26 CSU AKE - Stellungnahme HGÜ-Trassen

Gerne stehen wir für einen weiteren Meinungsaustausch zur Verfügung und freuen uns auf

eine weitere gute Zusammenarbeit mit dir, der Ministerin und deinem Haus,

Martin Ehrenhuber

Landesvorsitzender des AKE

Telefon: 0177-213415

E-Mail: [email protected]