2017.04 aktueller marktausblick dale
TRANSCRIPT
ALEDDer erfahrene Begleiter großer Vermögen.
Wir hatten in unserem Jahresausblick zwei
mögliche Szenarien gezeichnet. Das von uns
präferierte sah so aus, dass der seit Mitte 2016
zunehmende Aufschwung globalen
Wachstums, verstärkt durch die Hoffnungen,
dass Trump seine Wahlversprechen
„deregulation, tax reduction, infrastructure
spending“ zügig umsetzen würde, im Jahr 2017
einen konjunkturellen Boom auslösen könnte,
der letztlich in eine längst überfällige und
kräftige Rezession münden würde. Mit dem
Versagen der Trump Administration im
Kongress eine Alternative zu „Obamacare“
durchzusetzen sind die Chancen, dass der
Präsident seine anderen Vorhaben rasch und
im erhofften Ausmaß wird durchsetzen
können, deutlich gesunken. Damit ist unser
alternatives Szenario – eine Rückkehr in eine
Phase der „Great Moderation“ (= unterdurch-
schnittliches Wirtschaftswachstum, geringe
Inflation, tiefe Zinsen) – wieder wahrschein-
licher geworden.
Noch sind die Würfel nicht gefallen, noch
deuten Umfrageergebnisse sowohl unter
Konsumenten (Conference Board) als auch in
der Geschäftswelt (Ifo-Index) auf eine
anhaltend positive Stimmungslage, und unser
DALE Frühindikator deutet weiterhin auf
ungebrochenes globales Wachstum.
Eine unmittelbare Gefahr droht derzeit von
den französischen Präsidentschaftswahlen.
Während die Rechtspopulistin Marine Le Pen,
die im Falle ihrer Wahl einen Austritt
Frankreichs aus dem Euro betreiben wird, mit
einer entschlossenen Gefolgschaft rechnen
kann, wird ihr voraussichtlicher Gegenkandidat
in der Stichwahl, Emmanuel Macron, von der
Linken als „Davos Man“ (ehemaliger Rothschild
Banker) eingestuft. Die Rechte hingegen ordnet
ihn als ehemaligen Minister im Hollande
Kabinett dem sozialistischen Lager zu. Der
Konsens stuft derzeit das Risiko einer Wahl von
Le Pen zur französischen Präsidentin aus
unserer Sicht zu tief ein. Sollte sie mit großer
Mehrheit aus dem ersten Wahlgang
hervorgehen, werden die zwei Wochen vor der
Stichwahl von hohen Volatilitäten in den
Finanzmärkten geprägt sein, der Euro wird
unter erheblichen Druck geraten.
2
Aktueller MarktausblickApril 2017
DALE Investment Advisors GmbH
Stimmungslage unter Konsumenten und
Geschäftsleuten ausnehmend gut
Anhaltend starke Wachstumssignale, kaum rezessive Elemente
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
30
.06.
200
8
30
.09.
200
8
31
.12.
200
8
31
.03.
200
9
30
.06.
200
9
30
.09.
200
9
31
.12.
200
9
31
.03.
201
0
30
.06.
201
0
30
.09.
201
0
31
.12.
201
0
31
.03.
201
1
30
.06.
201
1
30
.09.
201
1
31
.12.
201
1
31
.03.
201
2
30
.06.
201
2
30
.09.
201
2
31
.12.
201
2
31
.03.
201
3
30
.06.
201
3
30
.09.
201
3
31
.12.
201
3
31
.03.
201
4
30
.06.
201
4
30
.09.
201
4
31
.12.
201
4
31
.03.
201
5
30
.06.
201
5
30
.09.
201
5
31
.12.
201
5
31
.03.
201
6
30
.06.
201
6
30
.09.
201
6
31
.12.
201
6
31
.03.
201
7
Der globale DALE Frühindikator
RB GR CD RC
ÜBERBLICK
ZINSENAllgemein wird von einer Zinswende
gemunkelt. Zugegeben, wenn
jemand Mitte 2016 eine 50-jährige
Schweizer Franken Staatsanleihe
gekauft hat – damals mit einer
negativen Rendite von 0,10% p.a. –
sitzt er heute, da sie mittlerweile
eine Rendite von über 0,4% p.a.
aufweist, auf einem Bewertungs-
verlust von über 15%.
Dennoch: 0,4% für derartig lange
Laufzeiten, 2,4% für 10-jährige US-
Treasuries, 0,4% für 10-jährige
deutsche Staatsanleihen sind wohl
kaum bereits die Zinswende, wohl
eher ein Trendende. Derzeit scheint
jedenfalls die Luft aus weiteren
Renditeanstiegen draußen zu sein,
die Inflation in der Eurozone ist von
annualisierten 2% im Februar auf
1,5% im März zurückgefallen, primär
eine Folge stagnierender Energie-
preise, die in den kommenden
Monaten weiterhin für ein desinfla-
tionäres Klima sorgen sollten. Hinzu
kommt, dass die US-Wirtschaft im
1.Quartal mit einem voraussicht-
lichen Wachstum von 1% p.a.
deutlich hinter dem Konsens
zurückbleibt.
So rechnen wir bis auf Weiteres mit
geringen Volatilitäten im Zins-
bereich, lediglich die Spannen
französischer Staatsanleihen über
jenen der deutschen könnten in den
nächsten Wochen weiter aufgehen.
AKTIENViele Weltbörsen sind im
1.Quartal um 5% und mehr
angestiegen, wenige haben
allerdings ihr Allzeithoch von
2000 bzw. 2007 übertroffen, wie
dies etwa dem globalen Leitindex
S&P 500 und dem Londoner FTSE
100 Index (allerdings nur in Lokal-
währung!) gelungen ist.
Wir nähern uns nunmehr mit
Riesenschritten der gefährlichen
Phase für die Aktienmärkte,
zwischen Mai und Oktober,
während der die meisten
kräftigen Kursrückschläge statt-
finden.
Noch ist die innere Struktur der
US-Börsen gefestigt, noch halten
sich die kleinkapitalisierten Werte
gut, ebenso die Finanztitel, und
die Käufe auf Pump (Margin
Debt) legen weiter zu. Mit dem
Einsetzen eines zyklischen Bär-
marktes mit Rückschlägen von
20% und mehr ist daher vorläufig
nicht zu rechnen, kleinere
Korrekturen bis zu 10% sind aber
jederzeit möglich, ab Mitte April
sogar wahrscheinlich. Ein
Auslöser könnte auch hier der
erste Wahlgang in Frankreich
sein.
3
Aktueller MarktausblickApril 2017
DALE Investment Advisors GmbH
20 Jahre Renditen 10-jähriger US-
Staatsanleihen
Trendende, aber noch
keine Wende.
Vergleich der Entwicklung des S&P 500 mit Margin Debt
WÄHRUNGEN
Die erstaunlich geringen Wert-
schwankungen im Währungspaar Euro/US-
Dollar halten nunmehr seit über zwei
Jahren an, die alte Tradingrange zwischen
1,05 und 1,15 scheint nun am oberen Ende
auf 1,085 zurückgeschmolzen zu sein.
Solange dieser Zustand anhält ist es müßig,
über einen Ausbruch in die eine oder
andere Richtung zu spekulieren.
Es sprechen ebenso gute Gründe für einen
festeren Dollar – das höhere Zinsniveau, die
konservativer agierende Zentralbank, die
Ungereimtheiten der Eurozone – wie für
einen festeren Euro, hier insbesondere der
Handels- und Leistungsbilanzüberschuss
der Eurozone. Bleibt abzuwarten, ob die
aktuelle Tradingrange den Spannungen der
französischen Wahlen stand hält.
4
Aktueller MarktausblickApril 2017
DALE Investment Advisors GmbH
1,05 eine kritische Schwelle
GOLDSolange das Vertrauen in das
Agieren der Zentralbanken aufrecht
ist und die Aktienmärkte von
spekulativem Enthusiasmus getra-
gen werden, und solange der US-
Dollar relativ fest bleibt, ist einem
nachhaltig positivem Trend des
Goldpreises ein Riegel vorge-
schoben.
Die anhaltenden politischen
Unsicherheiten, insbesondere die
Unabwägbarkeiten der „executive
order“ Politik der Trump Admini-
stration und die bevorstehenden
französischen Wahlen sollten aller-
dings sicherstellen, dass das
Interesse an Gold nicht vollends
erlischt.
Der Goldpreis dürfte sich im ersten
Halbjahr innerhalb einer Bandbreite
zwischen USD 1140/Feinunze und
USD 1300/Feinunze (aktuell 1245)
bewegen.
Ein nachhaltiger Durchbruch des US-
Dollar durch die psychologisch
wichtige 1,05 Schwelle zum Euro
würde dem Goldpreis nicht guttun.
So oder so ähnlich stand es in den
Ausblicken im Februar und März.
Wir haben dem aktuell nichts
hinzuzufügen.
ROHSTOFFE
5
Aktueller MarktausblickApril 2017
DALE Investment Advisors GmbH
Erholung, aber noch kein Trend
Ölpreis in einer Tradingrange – USD 47/Barrel unsere Prognose für 2017
Der Ölpreis, der 2014 von über
USD 100/Barrel (Nymex Crude)
auf knapp USD 50/Barrel
zurückgefallen ist, um dann
Anfang 2016 ein Tief unter USD
30 zu erreichen – das tiefste
Niveau seit 2004 – bewegt sich
nun in einer Tradingrange zw.
USD 45 und USD 55/Barrel. Diese
Range ist auch insofern
interessant, als der inflations-
bereinigte Durchschnittspreis seit
1861 bei USD 47/Barrel liegt –
dort wo wir in unserem Jahres-
ausblick den Durchschnittspreis
für 2017 angesiedelt haben. Die
Bemühungen der OPEC Mit-
glieder, den Ölpreis nachhaltig
höher anzusiedeln, werden
scheitern, aus Gründen, die wir
bereits ad nauseam angeführt
haben.
Der globale Rohstoffindex CRB,
der zu über 50% aus Energie-
elementen besteht, wird sich
somit schwer tun, die Höchst-
stände des vergangenen Jahres zu
überwinden.
Mag. Karol Zygmunt, CFA
Direktor
Mag. Julia Krawczyk
Assistenz und Administration
6
Aktueller MarktausblickApril 2017
DALE Investment Advisors GmbH
Barbara Hager, M.A.
Senior Relationship Manager
Mag. Heimo Neuhold, CPM
Investment Manager
Tel.: +43/1/890 35 07 - 35Fax: +43/1/890 35 07 - 50E-Mail: [email protected]
Tel.: +43/1/890 35 07 - 44Fax: +43/1/890 35 07 - 50E-Mail: [email protected]
Tel.: +43/1/890 35 07 - 33Fax: +43/1/890 35 07 - 50E-Mail: [email protected]
Dr. Anton Fink
Geschäftsführer
Gesellschafter
Dr. Marko Musulin
Geschäftsführender
Gesellschafter
Mag. (FH) Josef Reiter
Geschäftsführer
Gesellschafter
Tel.: +43/1/890 35 07 - 60Fax: +43/1/890 35 07 - 50E-Mail: [email protected]
7
Disclaimer
DALE Investment Advisors GmbH
Die genannten Anlageziele stellen Richtlinien für die Verwaltungs- und/oder Beratungstätigkeit dar. Die Entwicklung der nationalen undinternationalen Kapitalmärkte ist volatil: Eine Vorhersage zukünftiger Entwicklungen ist daher nicht möglich. In der Vergangenheit erzielteErträge sind keine Garantie dafür, dass derartige Erträge in der Zukunft wieder erreicht werden können. Eine Haftung der für die Erreichungvon in dieser Publikation genannten Anlagezielen, oder für die Erreichung von Erträgen die in der Vergangenheit erzielt wurden, istausgeschlossen.
Diese Publikation dient ausschließlich zu Ihrer Information, und stellt kein Angebot oder Aufforderung zur Offertenstellung zum Kauf oderVerkauf von Anlage- oder anderen spezifischen Produkten dar. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen und Meinungen stammenaus zuverlässigen Quellen, trotzdem lehnen wir jede vertragliche oder stillschweigende Haftung für falsche oder unvollständige Informationenab. Alle Informationen und Meinungen sowie angegebenen Preise können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. EinzelneDienstleistungen und Produkte sind rechtlichen Restriktionen unterworfen, und können deshalb nicht uneingeschränkt weltweit angebotenwerden.
Alle Daten und Informationen wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt und geprüft. Die Inhalte werden regelmäßig aktualisiert undspiegeln den Informationsstand zum Aktualisierungszeitpunkt wider. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit undVollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann nicht übernommen werden.
Alle Angaben ohne Gewähr.