21 „nur die forschung kann uns helfen“liebe: heute brauchen sie kon-takt zu gleichgesinnten....

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Lebensart Wassermänner brauchen Gesellschaft Steinbock (22. 12. bis 20.1.) Erfolg: Halten Sie sich an bewährte Methoden. Ex- perimentieren schafft Komplikationen. Liebe: Heute brauchen Sie Kon- takt zu Gleichgesinnten. Wohlbefinden: Selbst nach einem harten Tag fällt es Ihnen leicht, sich zu rege- nerieren. Fische (20. 2. bis 20. 3.) Erfolg: Hauptsache, die Arbeit macht Spaß. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Liebe: Die Sonne in Ihrem Zeichen bringt Sie zum Strahlen. Singles bitte Lächeln! Wohlbefin- den: Ein geselliger Abend und Sie leben auf. Suchen Sie sich Gleichgesinnte! Stier (21. 4. bis 20. 5.) Erfolg: Beobachten Sie al- le Entwicklungen gelas- sen, bevor Sie konkret ak- tiv werden. Liebe: Wid- men Sie sich heute Ihrem Schatz. Nehmen Sie mehr Anteil an seinem Leben! Wohlbefinden: In Ihrer Haut lässt es sich heute sehr gut leben. Krebs (22. 6. bis 22. 7.) Erfolg: Alte Fehler rächen sich. Nehmen Sie ehes- tens die nötigen Korrektu- renvor. Liebe: Nunsollteal- les super laufen, Singles profitieren von der Gunst der Sterne. Wohlbefinden: Auf die Form achten. Et- was Sport hilft Ihnen, schlank zu bleiben. Jungfrau (24. 8. bis 23. 9.) Erfolg: Es kommt oftmals ganz anders, als man denkt. Flexibel sein. Liebe: Hitzige Wortgefechte bringen heute Spannun- gen mit sich. Sachlich dis- kutieren! Wohlbefinden: Ehe Sie sich verausgaben, sollten Sie sich fragen, ob sich die Mühe lohnt. Skorpion (24. 10. bis 22. 11.) Erfolg: Bescheidenheit ist nun nicht nötig. Sie kön- nen Stolz auf Ihre Leis- tung sein. Liebe: Gemein- same Interessen verbin- den und bringen Schwung in den Bezie- hungsalltag. Wohlbefinden: Gönnen Sie sich einen ent- spannten Abend. Wassermann (21. 1. bis 19. 2.) Erfolg: Umsichtige Organi- sation macht sich heute bezahlt. Erst planen, dann handeln! Liebe: Heu- te ist Ihnen nach Gesell- schaft zumute. Unterneh- men Sie etwas Spannen- des. Wohlbefinden: Auf dem sportlichen Sektor können Sie sich austoben. Widder (21. 3. bis 20. 4.) Erfolg: Viel Verantwor- tung ruht auf Ihre Schul- tern. Keine Angst, Sie schaffen das. Liebe: In der Liebe könnte Ihnen unver- hofft der Zufall zur Hilfe kommen. Wohlbefinden: Alles bestens! Dennoch müssen Sie etwas tun, um in Schwung zu bleiben. Zwillinge (21. 5. bis 21.6.) Erfolg: Immer die Ruhe be- wahren, lassen Sie kriti- sche Bemerkungen an sich abprallen. Liebe: Das Arbeitsklima ist nun et- was angespannt, trotzdem diplomatisch bleiben. Wohlbefinden: Es ist heute wichtig, auf Ihr inneres Gleichgewicht zu achten. Löwe (23. 7. bis 23. 8.) Erfolg: Ihre ruhige und freundliche Ausstrahlung macht Sie beliebt. Gehen Sie aus. Liebe: Kontrollie- ren Sie Ihre Gefühle, Sie sind ihnen sonst wehrlos ausgeliefert. Wohlbefinden: Kurz ausruhen und Sie fühlen sich viel besser. Hektik ist Gift für Sie. Waage (24. 9. bis 23.10.) Erfolg: Wenn Sie heute nicht wunschgemäß vo- rankommen, Fehler su- chen und korrigieren. Lie- be: Heute sind Sie sehr sen- sibel und kuschelig. Sie brauchen viel Zärtlich- keit. Wohlbefinden: Heute brauchen Sie ein Ventil für Ihre Energie. Schütze (23. 11. bis 21. 12.) Erfolg: Vereinbarungen schriftlich festzuhalten beugt heute Missverständ- nissen vor. Liebe: Ihr SchatzwillLiebesbeweise. Schöne Worte ohne Taten genügen heute nicht. Wohlbefinden: Tun Sie heu- te aktiv etwas für Ihre Kon- dition! VON ERNST MAURITZ ZuerstsahesnacheinemStill- problem aus. „Luis konnte nicht gut von der Brust trin- ken und wurde immer schwä- cher, unser Kinderarzt riet zum Zufüttern“, erzählt Bo- ris Marte, der Vater des heu- te sieben Jahre alten Buben. „Zur Sicherheit wollte er aber auch eine Herzuntersu- chung und ein Blutbild.“ Die am gleichen Tag (einem Donnerstag) durch- geführte Herzuntersuchung zeigte keine Auffälligkeit. Am Montag darauf erfolgte im Wiener Wilhelminenspital die Blutkontrolle. „Dort hat man einen lebensbedrohlich niedrigen Hämoglobinwert festgestellt und uns sofort zu- rückgeholt“, erinnert sich Marianne Marte. „Das Blut für Luis‘ erste Transfusion kam dann mit Blaulicht. Der Wachsamkeit unseres Kin- derarztes verdanken wir, dass Luis noch am Leben ist.“ Einige Wochen danach stand die Diagnose durch die Spezialisten im St-Anna- Kinderspital in Wien fest – Diamond-Blackfan-Anämie (DBA): Eine Blutarmut, bei der im Knochenmark die Bil- dung roter Blutzellen beein- trächtigt ist. Ein Auslöser sind bestimmte genetische Muta- tionen – aber nicht nur. Alarmglocken geläutet Zuerst dachte die Familie, es handle sich bei Luis‘ Erkran- kung um eine spontane – zufällig aufgetretene – Muta- tion. „Als ein Jahr später unserer Tochter Josefine mit derselben Mutation auf die Welt kam, läuteten alle Alarmglocken.“ Gen-Unter- suchungen der engsten Fami- lienmitglieder brachten ein überraschendes Ergebnis: Auch Boris Marte und seine Mutter hatten diese Muta- tion, konnten aber trotzdem rote Blutkörperchen produ- zieren. „Es muss also neben der genetischen Verände- rung noch andere Ursachen geben, warum es zur Blutbil- dung kommt oder nicht.“ Luis und Josefine erhal- ten alle drei Wochen eine „Nur die Forschung kann uns helfen“ Seltene Anämie. Josefine und Luis benötigen regelmäßig Fremdblut. Die Eltern initiierten ein einzigartiges Projekt Bluttransfusion. „Das bedeu- tet, alle drei Wochen mindes- tens zwei Mal stechen.“ Ein- mal für die Kreuzprobe (dabei wird die Verträglichkeit von Emp- fänger- und Spenderblut getestet), am Tag darauf für die Trans- fusion,diefünfbissechsStun- den dauert. Nicht immer funktioniert das Stechen beim ersten Versuch. Täglich müssen die Kinder Medika- mente gegen die trans- fusionsbedingte übermäßige Eisenzufuhr einnehmen, um Organschäden durch Eisen- überladung zu vermeiden. „Diese Präparate können er- hebliche, auch langfristige Nebenwirkungen haben.“ Boris Marte schrieb eine eMail an Spitzenforscher Jo- sef Penninger, Wissenschaft- licher Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnolo- gie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften: „Er er- kannte sofort: Könnte man entschlüsseln, warum trotz genetischer Mutation bei dem einen die Krankheit aus- bricht und bei dem anderen nicht, würde das die For- schung auf dem Gebiet mei- lenweit nach vorne katapul- tieren – und vielleicht Hoff- nung auf eine Therapie eröff- nen.“ Marianne und Boris Marte starteten mit dem IM- BA ein einzigartiges Projekt: „Wir haben uns verpflichtet, in drei Jahren 650.000 Euro an Spenden aufzutreiben – um das Personal für diese For- schung zu finanzieren. Das IMBA stellt die Infrastruktur zur Verfügung und unter- stützt das Projekt auf allen Ebenen. Aber die öffentli- chen Mittel für derartige Grundlagenforschung sind viel zu niedrig.“ Das Ehepaar Marte kennt mehrere Fälle, wo derartiges Engagement von Eltern zu neuen Thera- pien geführt hat: „Unseren – und vielen anderen – Kindern kann nur ein Durchbruch in der Forschung helfen.“ www.imba.oeaw.ac.at/dba www.dbaexperiment.org IMBA FAMILIE MARTE · · ······························································································································· · · ······························································································································· So können Sie das Projekt unterstützen Spendenkonto Spenden an die gemeinnützige „Stiftung Philantrophie Österreich“ Capital Bank – GRAWE Gruppe AG (steuerlich absetzbar). IBAN: AT45 1960 00001505 9413; BIC: RSBUAT2K. Verwendungszweck: Diamond-Blackfan-Anämie FAMILIE MARTE Die Suche nach einem Schutzfaktor · · ··························································· FAMILIE MARTE Montag I 5. März 2018 21 GESUNDHEIT a/leben/21-a - # 21 # - 05.03.2018 gedruckt am 03.03.2018 17:38:48 REGINA BINDER Ihre Sterne heute HOROSKOP Labor-Arbeit. Die Black-Dia- mond-Anämie ist extrem sel- ten: „Ich überblicke in unse- rer Ambulanz neun Patien- ten“, sagt Oberarzt Leo Kager, Leiter der Ambulanz für Hä- matoonkologie im St.-Anna- Kinderspital in Wien. „Es gibt viele verschiedene Formen dieses angeborenen Kno- chenmarkversagensyn- droms.“ Manche Kinder sind ausschließlich von der Anä- mie (also der beeinträchtig- ten Bildung roter Blutkörper- chen) betroffen, bei anderen gibt es auch andere Sympto- me – etwa Herz- oder Skelett- anomalien. „Man versteht nicht, wie das unter einen Hut zu bringen ist.“ Und man- che Patienten benötigen nach einiger Zeit keine Trans- fusionen mehr. „Es geht da- rum herauszufinden: welche modifizierenden Faktoren entscheiden bei derselben Gen-Mutation darüber, dass der eine gesund bleibt und der andere nicht.“ Was im Labor passiert Genau das versucht Stamm- zellspezialist Chukwuma Agu, Leiter der IMBA-Stamm- zellforschung, herauszufin- den. „Wir haben Blutproben von acht Familienmitglie- dern. In unserem Labor repro- grammieren wir weiße Blut- zellen zu ,induzierten pluri- potenten Stammzellen‘“ Vorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Zelltypen entwickeln können. „Und die- se Stammzellen differenzie- ren (entwickeln, Anm.) wir an- schließend zu roten Blutkör- perchen.“ Biochemische Untersuchungen dieser Pro- zesse sollen helfen herauszu- finden, was schützende Fak- toren sein könnten: „Ein Supergen, das den Krank- heitsausbruch verhindert? Antikörper? Noch wissen wir es nicht. Aber wir tun alles, um etwas zu entdecken.“ Josef Penninger (li.) mit Marianne und Boris Marte: Die Eltern sammeln 650.000 Euro für die Forschung Josefine,5, bei einer Bluttransfusion im St.-Anna-Kinderspital und mit ihrem Bruder Luis,6: Noch kennen sie das Ausmaß ihrer Krankheit nicht

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  • Lebensart

    Wassermänner brauchen GesellschaftSteinbock(22. 12. bis 20.1.)

    Erfolg: Halten Sie sich anbewährte Methoden. Ex-perimentieren schafftKomplikationen. Liebe:Heute brauchen Sie Kon-takt zu Gleichgesinnten.Wohlbefinden: Selbst nacheinem harten Tag fällt esIhnen leicht, sich zu rege-nerieren.

    Fische(20. 2. bis 20. 3.)

    Erfolg: Hauptsache, dieArbeitmachtSpaß.LassenSie sich nicht unter Drucksetzen. Liebe: Die Sonnein Ihrem Zeichen bringtSie zum Strahlen. Singlesbitte Lächeln! Wohlbefin-den: Ein geselliger Abendund Sie leben auf. SuchenSie sich Gleichgesinnte!

    Stier(21. 4. bis 20. 5.)

    Erfolg: Beobachten Sie al-le Entwicklungen gelas-sen, bevor Sie konkret ak-tiv werden. Liebe: Wid-men Sie sich heute IhremSchatz. Nehmen Sie mehrAnteil an seinem Leben!Wohlbefinden: In IhrerHaut lässt es sich heutesehr gut leben.

    Krebs(22. 6. bis 22. 7.)

    Erfolg: Alte Fehler rächensich. Nehmen Sie ehes-tens die nötigen Korrektu-renvor.Liebe: Nunsollteal-les super laufen, Singlesprofitieren von der Gunstder Sterne. Wohlbefinden:Auf die Form achten. Et-was Sport hilft Ihnen,schlank zu bleiben.

    Jungfrau(24. 8. bis 23. 9.)

    Erfolg: Es kommt oftmalsganz anders, als mandenkt. Flexibel sein. Liebe:Hitzige Wortgefechtebringen heute Spannun-gen mit sich. Sachlich dis-kutieren! Wohlbefinden:Ehe Sie sich verausgaben,sollten Sie sich fragen, obsich die Mühe lohnt.

    Skorpion(24. 10. bis 22. 11.)

    Erfolg: Bescheidenheit istnun nicht nötig. Sie kön-nen Stolz auf Ihre Leis-tung sein. Liebe: Gemein-same Interessen verbin-den und bringenSchwung in den Bezie-hungsalltag.Wohlbefinden:Gönnen Sie sich einen ent-spannten Abend.

    Wassermann(21. 1. bis 19. 2.)

    Erfolg: Umsichtige Organi-sation macht sich heutebezahlt. Erst planen,dann handeln! Liebe: Heu-te ist Ihnen nach Gesell-schaft zumute. Unterneh-men Sie etwas Spannen-des. Wohlbefinden: Aufdem sportlichen Sektorkönnen Sie sich austoben.

    Widder(21. 3. bis 20. 4.)

    Erfolg: Viel Verantwor-tung ruht auf Ihre Schul-tern. Keine Angst, Sieschaffen das. Liebe: In derLiebe könnte Ihnen unver-hofft der Zufall zur Hilfekommen. Wohlbefinden:Alles bestens! Dennochmüssen Sie etwas tun, umin Schwung zu bleiben.

    Zwillinge(21. 5. bis 21.6.)

    Erfolg: Immer die Ruhe be-wahren, lassen Sie kriti-sche Bemerkungen ansich abprallen. Liebe: DasArbeitsklima ist nun et-wasangespannt,trotzdemdiplomatisch bleiben.Wohlbefinden: Es ist heutewichtig, auf Ihr inneresGleichgewicht zu achten.

    Löwe(23. 7. bis 23. 8.)

    Erfolg: Ihre ruhige undfreundliche Ausstrahlungmacht Sie beliebt. GehenSie aus. Liebe: Kontrollie-ren Sie Ihre Gefühle, Siesind ihnen sonst wehrlosausgeliefert.Wohlbefinden:Kurz ausruhen und Siefühlen sich viel besser.Hektik ist Gift für Sie.

    Waage(24. 9. bis 23.10.)

    Erfolg: Wenn Sie heutenicht wunschgemäß vo-rankommen, Fehler su-chen und korrigieren. Lie-be: HeutesindSiesehrsen-sibel und kuschelig. Siebrauchen viel Zärtlich-keit. Wohlbefinden: Heutebrauchen Sie ein Ventilfür Ihre Energie.

    Schütze(23. 11. bis 21. 12.)

    Erfolg: Vereinbarungenschriftlich festzuhaltenbeugtheuteMissverständ-nissen vor. Liebe: IhrSchatzwillLiebesbeweise.Schöne Worte ohne Tatengenügen heute nicht.Wohlbefinden: Tun Sie heu-teaktivetwasfürIhreKon-dition!

    VON ERNST MAURITZ

    ZuerstsahesnacheinemStill-problem aus. „Luis konntenicht gut von der Brust trin-kenundwurdeimmerschwä-cher, unser Kinderarzt rietzum Zufüttern“, erzählt Bo-ris Marte, der Vater des heu-te sieben Jahre alten Buben.„Zur Sicherheit wollte eraber auch eine Herzuntersu-chung und ein Blutbild.“

    Die am gleichen Tag(einem Donnerstag) durch-geführte HerzuntersuchungzeigtekeineAuffälligkeit.AmMontag darauf erfolgte imWiener Wilhelminenspitaldie Blutkontrolle. „Dort hatman einen lebensbedrohlichniedrigen Hämoglobinwertfestgestellt und uns sofort zu-rückgeholt“, erinnert sichMarianne Marte. „Das Blutfür Luis‘ erste Transfusionkam dann mit Blaulicht. DerWachsamkeit unseres Kin-derarztes verdanken wir,dass Luis noch am Leben ist.“

    Einige Wochen danachstand die Diagnose durchdie Spezialisten im St-Anna-Kinderspital in Wien fest –Diamond-Blackfan-Anämie(DBA): Eine Blutarmut, beider im Knochenmark die Bil-dung roter Blutzellen beein-trächtigtist.EinAuslösersindbestimmte genetische Muta-tionen – aber nicht nur.

    Alarmglocken geläutetZuerst dachte die Familie, eshandle sich bei Luis‘ Erkran-kung um eine spontane –zufällig aufgetretene – Muta-tion. „Als ein Jahr späterunserer Tochter Josefine mitderselben Mutation auf dieWelt kam, läuteten alleAlarmglocken.“ Gen-Unter-suchungenderengstenFami-lienmitglieder brachten einüberraschendes Ergebnis:Auch Boris Marte und seineMutter hatten diese Muta-tion, konnten aber trotzdemrote Blutkörperchen produ-zieren. „Es muss also nebender genetischen Verände-rung noch andere Ursachengeben, warum es zur Blutbil-dung kommt oder nicht.“

    Luis und Josefine erhal-ten alle drei Wochen eine

    „Nur die Forschung kann uns helfen“Seltene Anämie. Josefine und Luis benötigen regelmäßig Fremdblut. Die Eltern initiierten ein einzigartiges Projekt

    Bluttransfusion. „Das bedeu-tet, alle drei Wochen mindes-tens zwei Mal stechen.“ Ein-mal für die Kreuzprobe (dabeiwird die Verträglichkeit von Emp-fänger- und Spenderblut getestet),am Tag darauf für die Trans-fusion,diefünfbissechsStun-

    den dauert. Nicht immerfunktioniert das Stechenbeim ersten Versuch. Täglichmüssen die Kinder Medika-mente gegen die trans-fusionsbedingte übermäßigeEisenzufuhr einnehmen, umOrganschäden durch Eisen-

    überladung zu vermeiden.„Diese Präparate können er-hebliche, auch langfristigeNebenwirkungen haben.“

    Boris Marte schrieb eineeMail an Spitzenforscher Jo-sef Penninger, Wissenschaft-licher Direktor des Institutsfür Molekulare Biotechnolo-gie (IMBA) der Akademieder Wissenschaften: „Er er-kannte sofort: Könnte manentschlüsseln, warum trotzgenetischer Mutation beidem einen die Krankheit aus-bricht und bei dem anderennicht, würde das die For-schung auf dem Gebiet mei-lenweit nach vorne katapul-tieren – und vielleicht Hoff-nung auf eine Therapie eröff-nen.“ Marianne und BorisMarte starteten mit dem IM-

    BA ein einzigartiges Projekt:„Wir haben uns verpflichtet,in drei Jahren 650.000 Euroan Spenden aufzutreiben –umdasPersonalfürdieseFor-schung zu finanzieren. DasIMBA stellt die Infrastrukturzur Verfügung und unter-stützt das Projekt auf allenEbenen. Aber die öffentli-chen Mittel für derartigeGrundlagenforschung sindviel zu niedrig.“ Das EhepaarMarte kennt mehrere Fälle,wo derartiges Engagementvon Eltern zu neuen Thera-pien geführt hat: „Unseren –undvielenanderen–Kindernkann nur ein Durchbruch inder Forschung helfen.“

    www.imba.oeaw.ac.at/dbawww.dbaexperiment.org

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    So können Sie das Projekt unterstützenSpendenkontoSpenden an die gemeinnützige„Stiftung PhilantrophieÖsterreich“ Capital Bank –GRAWE Gruppe AG (steuerlichabsetzbar). IBAN: AT45 196000001505 9413;BIC: RSBUAT2K.Verwendungszweck:Diamond-Blackfan-Anämie

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    G E S U N D H E I Ta/leben/21-a - # 21 # - 05.03.2018 gedruckt am 03.03.2018 17:38:48

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    HOROSKOP

    Labor-Arbeit. Die Black-Dia-mond-Anämie ist extrem sel-ten: „Ich überblicke in unse-rer Ambulanz neun Patien-ten“,sagtOberarztLeoKager,Leiter der Ambulanz für Hä-matoonkologie im St.-Anna-Kinderspital in Wien. „Es gibtviele verschiedene Formendieses angeborenen Kno-chenmarkversagensyn-droms.“ Manche Kinder sindausschließlich von der Anä-mie (also der beeinträchtig-ten Bildung roter Blutkörper-chen) betroffen, bei anderengibt es auch andere Sympto-me – etwa Herz- oder Skelett-anomalien. „Man verstehtnicht, wie das unter einenHutzubringenist.“Undman-che Patienten benötigennacheinigerZeitkeineTrans-fusionen mehr. „Es geht da-rum herauszufinden: welchemodifizierenden Faktorenentscheiden bei derselbenGen-Mutation darüber, dassder eine gesund bleibt undder andere nicht.“

    Was im Labor passiertGenau das versucht Stamm-zellspezialist ChukwumaAgu, Leiter der IMBA-Stamm-zellforschung, herauszufin-den. „Wir haben Blutprobenvon acht Familienmitglie-dern. In unserem Labor repro-grammieren wir weiße Blut-zellen zu ,induzierten pluri-potenten Stammzellen‘“ –Vorläuferzellen, aus denensich verschiedene Zelltypenentwickelnkönnen. „Unddie-se Stammzellen differenzie-ren (entwickeln, Anm.) wir an-schließend zu roten Blutkör-perchen.“ BiochemischeUntersuchungen dieser Pro-zesse sollen helfen herauszu-finden, was schützende Fak-toren sein könnten: „EinSupergen, das den Krank-heitsausbruch verhindert?Antikörper? Noch wissen wires nicht. Aber wir tun alles,um etwas zu entdecken.“

    Josef Penninger (li.) mit Marianne und Boris Marte:Die Eltern sammeln 650.000 Euro für die Forschung

    Josefine,5, bei einer Bluttransfusion im St.-Anna-Kinderspital und mit ihrem Bruder Luis,6: Noch kennen sie das Ausmaß ihrer Krankheit nicht