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1 notre dame christmas day ensemble organun marcel pére`s HMA 1951148 ÉCOLE DE NOTRE-DAME PÉRIODE ROMANE MASS FOR CHRISTMAS DAY ensemble organum marcel pére ` s Schon Mitte des 12. Jahrhunderts überstrahlt die Sängerschule von Paris durch die Qualität ihrer Sänger und vor allem deren Kunst, das Organum zu improvisieren, das christliche Abendland. Der polyphone Gesang war im wesentlichen eine Kunst der Improvisation, aber mit allem, was das Wort “improvisieren” in den Zivilisationen mit mündlicher Überlieferung bedeutete. Es handelte sich in der Tat um eine Kunst der “Centonisation”, der Zusammensetzung. Eine spezielle Formel, gebunden an eine bestimmte Bewegung, war ihrerseits an eine andere Formel gekettet. Das ging so weiter, bis das sich daraus ergebende Mosaik ein harmonisches Ganzes formte. Einige klassifizierungswütige Musikhistoriker haben den Beginn der Geschichte der Polyphonie des Westens in drei Perioden eingeteilt: – Die Periode des parallelen Kontrapunkts, 9.-10. Jahrhundert (einige sprechen von Heterophonie). – Die Periode des Kontrapunkts in Gegenbewegung, 11. Jahrhundert. – Die Periode des verzierten Kontrapunkts, 12. Jahrhundert. Die Wirklichkeit dürfte komplexer sein. Obwohl das erste Zeugnis von Parallelbewegung aus dem Ende des 9. Jahrhunderts stammt, wurde die Ausübung noch im 16. Jahrhundert nachgewiesen. Sogar heute findet man noch in gewissen volkstümlichen Polyphonien Spuren davon. Die Gegenbewegung kennt man seit Ende des 10. Jahrhunderts, aber es scheint, als ob Johannes Scotus Eriguena bereits in der Mitte des 9. Jahrhunderts davon spricht. Auch sie wurde mancherorts bis zum 16. Jahrhundert ausgeübt. Was den verzierten Kontrapunkt anbelangt, so wird er erstmal im 11. Jahrhundert nachgewiesen. Auch er war bis in das 16. Jahrhundert bekannt und entwickelte sich verschieden, je nach Ort und Zeit. In der Reihe der bedeutenden Komponisten, die einander im 12. Jahrhundert in Paris an Notre-Dame gefolgt sind, waren Leonin und Perotinus die berühmtesten. Der erste dürfte in der Mitte des 12. Jahrhunderts, der zweite gegen sein Ende bzw. zu Beginn des 13. Jahrhunderts gewirkt haben. Diese beiden Komponisten kennt man vor allem dank der Aufzeichnungen eines unbekannten englischen Chronisten aus dem 13. Jahrhundert. Durch ihn wissen wir, daß Leonin wegen seiner zweistimmigen Polyphonien berühmt war. Sie waren dazu bestimmt, an hohen Festtagen des Kirchenjahres den Gesang zu bereichern. Diese Stücke waren in einem Buch, dem Magnus Liber Organi niedergeschrieben. Eine Generation später kam dann Perotinus Magnus, der einige im Organum gesungene Stücke veränderte und andere für drei und vier Stimmen komponierte. Ist nun Leonin der Komponist aller dieser zweistimmigen Organi? Wir wissen es nicht. Es ist vielleicht richtiger, ihn als Katalysator eines bereits vorhandenen Stiles zu betrachten, den er jedoch auf meisterliche Weise bereicherte. Um ihn dürfte sich eine Sängerschule innerhalb jener Tradition gebildet haben, die er zu Ruhm gebracht hatte. Das Magnus Liber Organi ist verschollen. Die drei uns zur Verfügung stehenden wichtigsten Manuskripte der Schule von Notre-Dame sind eine mehr oder weniger getreue Zusammenstellung des Magnus Liber Organi. Aber die in ihnen aufgezeichnete Musik ist um mehr als ein Jahrhundert älter als sie. Die Notenschrift des 13. Jahrhunderts, in der man die Stücke aus des Mitte des 12. Jahrhunderts notierte, scheint der metrisch rhythmischen Notenschrift des 13. Jahrhunderts zu entsprechen.

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école de notre damemass for christmas day

ensemble organunmarcel pére`s

HMA 1951148

ÉCOLE DE NOTRE-DAME PÉRIODE ROMANE MASS FOR CHRISTMAS DAY

ensemble organum

marcel péres

Schon Mitte des 12. Jahrhunderts überstrahlt die Sängerschule von Paris durch die Qualität ihrer Sänger und vor allem deren Kunst, das Organum zu improvisieren, das christliche Abendland. Der polyphone Gesang war im wesentlichen eine Kunst der Improvisation, aber mit allem, was das Wort “improvisieren” in den Zivilisationen mit mündlicher Überlieferung bedeutete. Es handelte sich in der Tat um eine Kunst der “Centonisation”, der Zusammensetzung. Eine spezielle Formel, gebunden an eine bestimmte Bewegung, war ihrerseits an eine andere Formel gekettet. Das ging so weiter, bis das sich daraus ergebende Mosaik ein harmonisches Ganzes formte.Einige klassifizierungswütige Musikhistoriker haben den Beginn der Geschichte der Polyphonie des Westens in drei Perioden eingeteilt:– Die Periode des parallelen Kontrapunkts, 9.-10. Jahrhundert (einige sprechen von Heterophonie).– Die Periode des Kontrapunkts in Gegenbewegung, 11. Jahrhundert.– Die Periode des verzierten Kontrapunkts, 12. Jahrhundert.Die Wirklichkeit dürfte komplexer sein. Obwohl das erste Zeugnis von Parallelbewegung aus dem Ende des 9. Jahrhunderts stammt, wurde die Ausübung noch im 16. Jahrhundert nachgewiesen. Sogar heute findet man noch in gewissen volkstümlichen Polyphonien Spuren davon.Die Gegenbewegung kennt man seit Ende des 10. Jahrhunderts, aber es scheint, als ob Johannes Scotus Eriguena bereits in der Mitte des 9. Jahrhunderts davon spricht. Auch sie wurde mancherorts bis zum 16. Jahrhundert ausgeübt.Was den verzierten Kontrapunkt anbelangt, so wird er erstmal im 11. Jahrhundert nachgewiesen. Auch er war bis in das 16. Jahrhundert bekannt und entwickelte sich verschieden, je nach Ort und Zeit.In der Reihe der bedeutenden Komponisten, die einander im 12. Jahrhundert in Paris an Notre-Dame gefolgt sind, waren Leonin und Perotinus die berühmtesten.Der erste dürfte in der Mitte des 12. Jahrhunderts, der zweite gegen sein Ende bzw. zu Beginn des13. Jahrhunderts gewirkt haben. Diese beiden Komponisten kennt man vor allem dank der Aufzeichnungen eines unbekannten englischen Chronisten aus dem 13. Jahrhundert. Durch ihn wissen wir, daß Leonin wegen seiner zweistimmigen Polyphonien berühmt war. Sie waren dazu bestimmt, an hohen Festtagen des Kirchenjahres den Gesang zu bereichern. Diese Stücke waren in einem Buch, dem Magnus Liber Organi niedergeschrieben. Eine Generation später kam dann Perotinus Magnus, der einige im Organum gesungene Stücke veränderte und andere für drei und vier Stimmen komponierte.Ist nun Leonin der Komponist aller dieser zweistimmigen Organi? Wir wissen es nicht. Es ist vielleicht richtiger, ihn als Katalysator eines bereits vorhandenen Stiles zu betrachten, den er jedoch auf meisterliche Weise bereicherte. Um ihn dürfte sich eine Sängerschule innerhalb jener Tradition gebildet haben, die er zu Ruhm gebracht hatte.Das Magnus Liber Organi ist verschollen. Die drei uns zur Verfügung stehenden wichtigsten Manuskripte der Schule von Notre-Dame sind eine mehr oder weniger getreue Zusammenstellung des Magnus Liber Organi. Aber die in ihnen aufgezeichnete Musik ist um mehr als ein Jahrhundert älter als sie. Die Notenschrift des 13. Jahrhunderts, in der man die Stücke aus des Mitte des 12. Jahrhunderts notierte, scheint der metrisch rhythmischen Notenschrift des 13. Jahrhunderts zu entsprechen.

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Ihr Grundsatz bestand in der Verzierung der Konsonanzen, während die Dissonanzen leicht und lebhaft gesungen wurden. Und zwar waren es die Sänger, die übereinkamen, auf welchen Noten sie lange verweilten und auf welchen nur kurz. Die Notenschrift als solche gibt den Rhythmus nicht systematisch an. Deswegen spricht auch der Vatikanische Organumtraktat nicht von Rhythmus, da es dem Verfassen klar war, daß er durch das Spiel zwischen Konsonanzen und Dissonanzen zustande kommt.

DieWeihnachtsmesse

Die Konzerte des Ensembles Organum sind, sofern es sich um geistliche Musik handelt, immer eine Restitution mittelalterlicher Liturgien. Die verschiedenen Stücke einer Liturgie müssen einer bestimmten Reihenfolge gehorchen. Diese Reihenfolge nicht zu respektieren, wäre genauso absurd, wie die Akte einer Oper zu verwechseln. Die mittelalterliche Liturgie ist ein wahrhaft dramatischer Vorgang in einem Raum und innerhalb einer Zeit, der von der Tradition des Rituals genau festgelegt ist. Die Texte und die Musik haben nur innerhalb der Erhabenheit eines Ablaufs eine wirkliche Bedeutung. Eine Liturgie ist ein vollkommenes Ganzes. Sie nicht in ihrer Vollständigkeit zu respektieren, hieße, nicht nur die Form zu zerstören, sondern auch den Geist zu verfälschen. Die Dauer einer Schallplatte legte uns Schranken auf. Sie zwang uns, aus einer liturgischen Einheit die Höhepunkte auszuwählen, die uns jedoch unter Bewahrung ihrer Reihenfolge einen Leitfaden liefern. Die vorliegenden Polyphonien dürften aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammen. Sie gehören demnach der romanischen Zeit der Pariser Schule von Notre-Dame an.Der Introitus eröffnet die Messe. Er ist hier mit Tropen versehen, wie es bei großen Festen immer der Fall war. Die Tropen waren poetische und musikalische Kommentare zu den von der Tradition festgelegten liturgischen Gesängen. In ihnen begegnen wir diesem unerschöpflichen Sinn des Mittelalters für Verzierungen und Ausschmückungen. Jeder Kommentar wird von einem Solisten gesungen, der eigentliche Introitus vom Chor.Zwischen der Epistel und dem Evangelium sangen die Solisten ihre “Bravourstücke”: das Graduale und das Halleluja, beide im Organum. Die Stücke im Organum sang man an ganz genauen Stellen im liturgischen Ablauf, hier zwischen den beiden Lesungen. Sie hoben den Höhepunkt des ersten Teils der Messe hervor: den Vortrag des Evangeliums. Alle Stücke im Organum der Schule von Notre-Dame für das Graduale und das Halleluja folgen demselben Plan:Responsorium: die ersten Worte werden im Organum gesungen, die anderen als Monodie.Versus: alles wird im Organum gesungen, die letzten Worte ausgenommen.Nach dem Gesang des Evangeliums veränderte sich der Charakter der Messe. Alles verinnerlichte sich während der geheimnisvollen Handlung, wo sich Brot und Wein in Fleisch und Blut Christi verwandeln. Diejenigen, die noch nicht getauft waren, wurden nach der Lesung des Evangeliums entlassen, während die Getauften dablieben, um der Wandlung beizuwohnen. Natürlich bekamen die Gesänge dann einen ganz anderen Charakter.Die Gesänge des Offertoriums, sehr melismatische Stücke, waren die längsten des Repertoires. Das Weihnachtsoffertorium, dessen Text dem 88. Psalm entnommen ist, stellt eine Art große kosmische Meditation dar. Es erinnert an eines der großen Themen der mittelalterlichen Spiritualität: “Vom Sichtbaren zum Unsichtbaren.”Die Präfation folgt dem Sanctus, dessen Tropen von zwei Solisten im Organum gesungen werden.Das monodische Agnus Dei wird hier im VII. Modus gesungen, während es in der vatikanischen Ausgabe im V. Modus ist.Die Antiphon der Kommunion nimmt wieder die Form der responsorialen Psalmodie auf, die wir vom Introitus her kennen: alternierend wird ein Refrain vom Chor gesungen und ein Psalmenvers von einem Solisten. Ein letztes Mal erreicht die Meditation die kosmische Dimension des Weihnachtsmysteriums (Viderunt omnes fines terrae).Ite missa est und Deo gratias vollenden die Messe. Die Melodie des Tenors erinnert an das Symbol der Wurzel von Jesse, deren Blume Christus ist. Die Noten des Tenors sind extrem in die Länge gezogen und erreichen fast eine Bewegungslosigkeit, während sich ihre Ausschmückung im Diskantus vollzieht, der ununterbrochen die Quinten und Oktaven ausziert. Könnte man ein deutlicheres Symbol für die von der Ewigkeit befruchtete Zeit finden?

Marcel Pérès

Übersetzung Helga Perz

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1 | Introït

Gaudeamus hodiequia Deus descendit de celiset propter nos in terris.Puer natus est nobisquem prophete diu vaticinati sunt.Et Filius datus est nobis.Hunc a Patre iam novimusesse missum in mundum,cuius imperium super humerum eiuset vocabitur nomen eiusadmirabilis Consiliarus,Deus fortis, Princeps pacis,magni consilii Angelus.Cantate Domino canticum novum,eya, dic Domine, eya.Cantate Domino canticum novum,quia mirabilia fecit.Puer natus est nobis,et Filius datus est nobis,cuius imperium super humerum eiuset vocabitur nomen eiusmagni consilii Angelus.

Vera Dei forma Patrishodie suscepit pro nostra saluteformam humanam.Hoc iam psallite et ovantes canite.Glorietur Pater cum Filio suo unigenito.Gloria Patri et Filio et Spiritui ancto,sicut erat in principio et nunc et semperet in secula seculorum, amen.

Ecce adest de quo prophete cecinerunt dicentes:Puer natus est nobisquem virgo Maria genuitet Filius datus est nobis;nomen eius Emmanuel vocabitur,cuius imperium super humerum eius,et vocabitur nomen eiusmagni consilii Angelus.

2 | Kyrie

Kyrie eleisonChriste eleisonKyrie eleison

3 | Graduel

Viderunt omnes fines terraesalutare Dei nostri.Jubilate Deo omnis terra.Notum fecit Dominussalutare suum,ante conspectum gentiumrevelavit justitiam suam.

4 | Alleluia

Dies sanctificatus illuxit nobis.Venite gentes et adorate Dominum,quia hodie descendit lux magna super terram.

Freuet euch heute,Denn Gott ist unseretwillenVom Himmel auf die Erde gekommen.Ein Kind ist uns geboren,Das die Propheten angekündigt hatten.Ein Sohn ist uns geschenkt.Jetzt wissen wir, daß er vom VaterAuf die Erde geschickt wurde,Und seine Herrschaft ruht auf seinen Schultern,Und sein Name, der wird sein:Wunder-Rat,Gott-Held, Friedensfürst,Künder des großen Rates.Singet dem Herrn ein neues Lied,Eya, dem Herrn, Eya!Singet dem Herrn ein neues Lied,Weil Wunder er getan.Uns ist ein Kind geboren,Und die Herrschaft ruht auf seinen Schultern,Und sein Name, der wird sein:Künder des großen Rates.

Die wahre Gestalt des GottvatersHat heute zu unserem HeilMenschengestalt angenommen.Lobet ihn mit Musik und mit fröhlichem Gesang.Ehre sei dem Vater mit seinem einziggeborenen Sohn.Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.Wie es war im Anfang und jetzt und allzeit Und zu ewigen Zeiten. Amen.

Derjenige ist gekommen, den die Propheten verheißen hatten.Ein Kind ist uns geboren,Das die Jungfrau Maria gebarUnd ein Sohn ist uns geschenkt;Und sein Name, der wird sein Emmanuel,Und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter,Und sein Name, der wird sein:Künder des großen Rates.

Herr, erbarme Dich unserChristus, erbarme Dich unserHerr, erbarme Dich unser

Alle Länder der Erde schauenDas Heil unseres Gottes.Jubelt Gott, alle LandeKundgetan hat der HerrSein Heil,Vor dem Angesicht der VölkerHat er seine Gerechtigkeit offenbart.

Ein heiliger Tag ging uns leuchtend auf.Kommt, Völker, und betet an den Herrn;Denn heute kam ein großes Licht zur Erde nieder.

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5 | Evangile

In principio erat Verbum, et Verbum erat apud Deum, et Deus erat Verbum. Hoc erat in principio apud Deum. Omnia per ipsum facta sunt, et sine ipso factum est nihil quod factum est. In ipso vita erat, et vita erat lux hominum; et lux in tenebris lucet, et tenebrae eam non comprehenderunt.Fuit homo missus a Deo, cui nomen erat Johannes. Hic venit in testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine, ut omnes crederent per illum. Non erat ille lux, sed ut testimonium perhiberet de lumine. Erat lux vera, quae illuminat omnem hominem venientem in hunc mundum. In mundo erat, et mundus per ipsum factus est, et mundus eum non cognovit. In propria venit, et sui eum non receperunt. Quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem filios Dei fieri, his qui credunt in nomine eius, qui non ex sanguinibus neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri, sed ex Deo nati sunt.Et Verbum caro factum est, et habitavit in nobis. Et vidimus gloriam eius, gloriam quasi Unigeniti a Patre, plenum gratiae et veritatis.

6 | Offertoire

Tui sunt coeli et tua est terra.Orbem terrarum et plenitudinem eius tu fundasti.Justitia et judicium praeparatio sedis tuae.Magnus et metuendus super omnes qui in circuitu eius

[sunt.Tu dominaris potestati maris, motum autem fluctuum eius Justitia et judicium praeparatio sedis tuae. [tu mitigas.Misericordia et veritas praeibunt ante faciem tuam, et in beneplacito tuo exaltabitur cornu nostrum.Justitia et judicium praeparatio sedis tuae.Tu humiliasti sicut vulneratum superbum,et in virtute brachii tui dispersisti inimicos tuos.Firmetur manus tua et exaltetur dextera tua, Domine.Justitia et judicium praeparatio sedis tuae.

7 | Préface

Dominus vobiscum!et cum spiritu tuo.Sursum corda.Habemus ad Dominum.Gratias agimus Domino Deo nostro.Dignum et justum est.Vere dignum et justum est aequum et salutare, nos tibi semper et ubique gratias agere, Domine sancte, Pater omnipotens, aeterne Deus, quia per incarnati Verbi mysterium, nova mentis nostrae oculis lux tuae claritatis infulsit; et dum visibiliter Deum cognoscimus, per hunc in invisibilium amorem rapiamur. Et ideo cum Angelis et Archangelis, cum Tronis et Dominationibus, cumque omni milita caelestis exercitus, hymnum gloriae tuae canimus, sine fine dicentes:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dies war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch das Wort gemacht, und ohne das Wort ist nichts gemacht. Für alles, was geworden ist, war in ihm das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht schien in der Finsternis, aber die Finsternis hat‘s nicht begriffen.Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam als Zeuge, um für das Licht Zeugnis abzulegen, damit alle durch ihn zum Glauben kommen sollten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte Zeuge sein für das Licht. Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; doch die seinem nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die nicht aus dem Blut und nicht durch den Trieb des Fleisches oder den Willen des Mannes, sondern durch Gott geboren sind.Und das Wort wurde Mensch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes, die vom Vater kommt, voller Gnade und Wahrheit.

Dein sind die Himmel, dein die Erde;Den Erdkreis hast gegründet du samt seiner Fülle.Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze.Gott ist groß und furchtbar über alle, die um ihn sind.Du herrschst über das ungestüme Meer, du stillest seine Wenn sie sich erheben. [Wellen,Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze.Gnade und Treue gehen vor dir einher,Und durch deine Gnade wirst du unser Haupt erhöhen.Du hast den Stolzen zu Tode geschlagen,Und deine Feinde zerstreut mit deinem starken Arm.Stark ist deine Hand, und hoch ist deine Rechte.Gerechtigkeit und Gericht sind deines Thrones Stütze.

Der Herr sei mit euch!Und auch mit deinem Geiste.Erhebet eure Herzen.Wir haben sie beim Herrn.Lasset uns danksagen dem Herrn, unserm Gott.Es ist würdig und gerecht.Wahrhaft würdig ist es und gerecht, billig und heilsam, daß wir dir immer und überall danken, heiliger Herr, allmächtiger Vater, ewiger Gott; denn durch das Geheimnis des fleischgewordenen Wortes ist ein neues Licht deiner herrlichen Klarheit den Augen unsres Geistes aufgestrahlt, damit wir, Gott nunmehr sichtbar erkennend, durch ihn zur Liebe des Unsichtbaren hingerissen werden. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, mit den Thronen und Herrschaften und mit der ganzen himmlischen Heerschar den Lobgesang deiner Herrlichkeit und sprechen ohne Unterlaß:

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9 | Sanctus

Sanctus Sanctorum exultatio,Sanctus Sanctorum benedictio,Sanctus Sanctorum consolatio,Dominus quem decet laus, salus et honor.Deus Sabaoth, pleni sunt coeli et terra gloria tua,Hosanna in excelsis.Benedictus qui venit in nomine Domini, Cui dulci jubilo sanctorum concinit ordo,Hosanna in excelsis.

9 | AgnusDei

Agnus Deiqui tollis peccata mundi,miserere nobis.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,miserere nobis.Agnus Dei, qui tollis peccata mundi,dona nobis pacem.

10 | Communion

Viderunt omnes fines terraesalutare Dei nostri.Jubilate Deo omnis terra.Notum fecit Dominussalutare suum,ante conspectum gentiumrevelavit justitiam suam.

Cantate Domino canticum novum quia mirabilia fecit.

Jubilate Deo, omnis terra,erumpite, exultate et psallite.

Sonet mare et plenitudo eius,orbis terrarum et qui habitant in eo.

Gloria Patri et Filio et Spiritui sanctosicut erat in principio et nunc et semperin secula seculorum, amen.

11 | Itemissaest

Deogratias

Heilig, du bist das Frohlocken der Heiligen!Heilig, du bist der Segen der Heiligen!Heilig, du bist der Trost der Heiligen!Dir, Herr, Lob, Heil und Ehre!Gott Sabaoth! Himmel und Erde sind deiner Herrlichkeit voll.Hosanna in der Höhe!Gebenedeit sei, der da kommt im Namen des Herrn!Ihm der süße Gesang der Freude der Heiligen!Hosanna in der Höhe!

O du Lamm Gottes, Das du hinwegnimmst die Sünden der Welt,Erbarme dich unser.O du Lamm Gottes,Das du hinwegnimmst die Sünden der Welt,Erbarme dich unser.O Lamm Gottes,Das du hinwegnimmst die Sünden der Welt,Schenk uns den Frieden.

Alle Länder der Erde schauenDas Heil unseres Gottes.Jubelt Gott, alle LandeKundgetan hat der HerrSein Heil,Vor dem Angesicht der VölkerHat er seine Gerechtigkeit offenbart.

Singet dem Herrn ein neues Lied,Denn er tut Wunder.

Jauchzet dem Herrn, alle Welt,Singet, rühmet und lobet!

Das Meer brause und was darinnen ist,Der Erdkreis und die darauf wohnen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste.Wie es war im Anfang und jetzt und allzeit Und zu ewigen Zeiten. Amen.

Gehet hin, es ist Entlassung.

Gott sei Dank.