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5. Structured FINANCE Deutschland
Finanzrisikomanagement –mehr als Zins und Währung
Karlsruhe, 3. November 2009, 11:45 – 12:45 Uhr
Dr. Lothar KonradGrillo-Werke AG, Duisburg
Agenda
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Agenda
Der Grillo-KonzernFortschritt als Tradition
• 1842 Gründung durch Wilhelm Grillo in Mülheim
• ab 1849 Zinkerzeugung und –verarbeitung in Duisburg und Oberhausen
• ab 1856 Zinkoxiderzeugung
• ab 1880 Aufnahme Produktion Schwefelchemie
• heute einer der bedeutendsten Zinkverarbeiter weltweit; 1.600 Mitarbeiter; rd. 500 Mio. EUR Umsatz; Exportquote: 50 %
• 7 Produktionsstätten in Deutschland und Westeuropa; Vertriebsstützpunkte/-gesellschaften in 30 Ländern auf allen 5 Kontinenten
• 100 % Familienbesitz; Unternehmensführung in 5. Generation
Der Grillo-KonzernIndustrielle Wertschöpfung in 4 Geschäftsbereichen
MetallZinkdraht, Zinkband,
Zinkpulver, Zinkanoden, ZAMAK,
Betonsanierung
ChemieSchwefelchemikalien,
Recycling schwefelhaltiger Rückstände,
Chemikalienhandel
ZinkoxidZinkoxide für Gummi/
Reifen, Glasuren/Keramik, Elektronik, Chemie,
Pharmazie, Ernährung
RHEINZINKTitanzink für Bedachungen,
Fassaden, Dachentwässerungs-
produkte
Der Grillo-KonzernKenndaten
Wir verarbeiten jährlich ca.170.000 t Zink- und zinkhaltige Entfallstoffe90.000 t Schwefel
100.000 t Schwefelhaltige Entfallstoffe50.000 t Diverse Chemikalien
Wir produzieren jährlich ca.160.000 t Produkte aus metallischem Zink245.000 t Schwefelsäuren und Oleum110.000 t Verflüssigtes Schwefeldi- und -trioxid105.000 t Natriumsulfite und -sulfate35.000 t Zinkoxide und -sulfate
Der Grillo-KonzernAnwendungsbeispiele RHEINZINK
Der Grillo-KonzernAnwendungsbeispiele RHEINZINK
Der Grillo-KonzernAnwendungsbeispiele RHEINZINK
Der Grillo-KonzernAnwendungsbeispiele RHEINZINK
Der Grillo-KonzernAnwendungsbeispiele RHEINZINK
Der Grillo-KonzernZinkhaus – Das RHEINZINK-Empfangsgebäude
… designed by Daniel Libeskind, New York
Der Grillo-KonzernZinkhaus – Das RHEINZINK-Empfangsgebäude
Der Grillo-KonzernZinkhaus – Das RHEINZINK-Empfangsgebäude
Agenda
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Übersicht Finanzrisiken
Zinsen Währung
RohstoffeVorräte
Energien
Forderungen
InflationLiquiditätKreditlinie
…
Gründe für Finanzrisiken
• Finanzrisiken gab es schon immer• In der Zwischenzeit müsste genügend Expertise
vorhanden sein, um Risiken zu managen
Ein Argument was dem entgegentritt sind die in einem komplexen und globalisierten Unternehmensumfeld vermehrt auftretenden Diskontinuitäten
Gründe für Finanzrisiken
Diskontinuitäten sind
• abrupte und unregelmäßig auftretende Änderungen. Diskontinuitäten beinhalten damit immer den Charakter der Überraschung
• tiefgreifende und massiv auftretende Änderungen. Diskontinuitäten haben demnach eine qualitative Niveauveränderung (neuartiges und erstmaliges Auftreten von Phänomenen, denen historische Parallelen fehlen) zur Folge
Risiken richtig steuern
Finanzrisiko-management
Handling
Controlling
Identifikation
Analyse
Agenda
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Handeln bei Bedarf - Spekulation - Hedging
Spekulation: lat. speculari: spähen, beobachten, von einem erhöhtenStandort aus in die Ferne spähen
• Die Spekulation hat die Welt ruiniert ….. (John Knittel)• Wer viel Geld hat, kann spekulieren;
wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren;wer kein Geld hat, muss spekulieren (André Kostolany)
Hedging: eng. to hedge: sich absichern, sich schützen• Ein perfekter Hedge eliminiert jegliches Risiko, ist aber in der Praxis
fast unmöglich
Gründe für Preisabsicherungen
• Hohe Volatilitäten an den Energie- und Rohstoffmärkten
• Erhöhung der Flexibilität, um auf Marktpreisänderungen und die Beschaffungssituation reagieren zu können
• Fixierte Preise ermöglichen eine bessere Planbarkeit der Beschaffungskosten
• KonTraG fordert Risikomanagement von der Unternehmensführung
• Es ist noch niemand an nicht realisierten Gewinnen gescheitert, aber schon viele an realisierten Verlusten
Handelsschwerpunktein Energie- und Metallprodukten
Ölprodukte Edelmetalle Buntmetalle Kohle CO2 Strom
Rohöl
Gas Oil
Fuel Oil
Heizöl*
Diesel
Kerosin
Gas TTF
Gold
Silber
Platin
Palladium
Aluminium
Kupfer
Nickel
Zinn
Zink
Stahl
API#2
API#4
API#3
BAFA
EUA
CER
ERU
Base**
Peak**
* HS/HEL Deutschland / HEL Rheinschiene** Deutschland
Blei
• Gründung der LME 1877
• Parkettbörse mit „open outcry“
• Laufzeiten Futures bis 15 bzw. 123 Monate
• Handel rund um die Uhr
• Täglicher Umsatz ca. 40 Mrd. US-$
• Weltweite Dominanz (ca. 95%iger Marktanteil)
• Veröffentlichung von „offiziellen“ Referenzpreisen
• Physische Lieferung durch LME-Lagerhäuser (in Deutschland: Bremen und Hamburg)
Zinkpreise USD/t
400
900
1.400
1.900
2.400
2.900
3.400
3.900
4.400
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Agenda
Instrumente des Hedgings
• SWAPS
• Forwards/Futures
• CAPS
• FLOORS
• Bandbreitenoptionen
Finanzielle Absicherung des Zinkpreises mit einem Swap
Kunde
Zink-lieferung
Kunde zahlt einen Fixpreis
Kunde erhält denvariablen Zinkpreis
Zinkswap
Lieferant
Kunde zahltden
variablenZinkpreis
Bank/Händler
Zinkswap - Ausgleichszahlungen
– Der variable Durchschnittspreis liegt über dem vereinbarten Fixpreis
– Allerdings stehen dem finanziellen Gewinn erhöhte physische Kosten gegenüber
– Der variable Durchschnittspreis liegt unter dem vereinbarten Fixpreis
– Dem finanziellen Verlust stehen geringere physische Bezugskosten gegenüber
FixpreisFixpreis
Preisbasis bei Forwards/Futures
• Contango beschreibt eine Preissituation, bei der der aktuelle Marktpreis für Zink niedriger ist als der Terminpreis. Lagerkosten, Versicherungskosten sowie Zinsaufwendungen sind Gründe, warum Rohstoffe mit Liefertermin in der Zukunft teurer sind als zum aktuellen Zeitpunkt.
• Backwardation beschreibt eine Preissituation, bei der der aktuelle Marktpreis für Zink höher ist als der Terminpreis. Das Vorhanden-sein einer Backwardation deutet auf Nachschubschwierigkeiten im korrespondierenden (physischen) Markt hin.
Finanzielle Absicherung des Zinkpreisesmit Optionen (Cap)
Absicherung gegen steigende Preise
Basispreis
Break-Even
• Kauf eines Caps mit individuellem Basispreis
• Überschreitet der variable Preis den Basispreis, erhält der Käufer Ausgleichszahlungen
• Partizipation an fallenden Preisen möglich
Finanzielle Absicherung des Zinkpreisesmit Optionen (Floor)
Absicherung gegen fallende Preise
Basispreis
Break-Even
• Kauf eines Floors mit individuellem Basispreis
• Unterschreitet der variable Preis den Basispreis, erhält der Käufer Ausgleichszahlungen
• Partizipation an steigenden Preisen möglich
Finanzielle Absicherung des Zinkpreisesmit Optionen (Bandbreitenoption)
Absicherung eines Preisbandes
Basispreis des Floors
Basispreis des Caps
• Kauf eines Caps und Verkauf eines Floors (Collar)
• Absicherung gegen steigende Preise bei gleichzeitig begrenzter Partizipation an fallenden Preisen
• Prämienneutrale Gestaltung möglich (Zero Cost Collar)
Agenda
Finanzrisikomanagement – mehr als Zins und Währung
• Der Grillo-Konzern
• Übersicht und Grundlagen der Finanzrisiken
• Spekulation versus Hedging am Zinkmarkt
• Instrumente des Zink-Hedgings
• Der Kunde ist König – Herausforderung Bestellverhalten
Der Kunde ist König
Bestellverhalten des Kunden:
• Zinktagespreis
• Zinktagespreis zum Liefertermin Konsignationslager
• Variable Preisliste Herausforderung eines weltweit agierenden Unternehmens mit
rund 4.000 Zink-Produkten und sofortiger Verfügbarkeit
Auftragesbestand/Auftragseingang in t
Tag Summe Jan. Feb. März April Mai JuniÜbertrag 10.600,00 5.600,00 2.000,00 1.300,00 800,00 500,00 400,00
12 895,89 797,40 -11,15 16,88 92,76 0,00 0,003 403,29 293,79 81,23 27,15 1,62 -0,50 0,004 323,30 291,41 28,67 -1,95 -5,13 0,00 10,305 224,77 198,34 19,82 11,83 -0,62 0,00 -4,60678 267,00 273,40 7,81 -5,03 -9,18 0,00 0,009 471,95 216,17 242,00 2,03 -0,25 0,00 12,0010 275,78 259,09 18,92 -11,00 3,00 5,77 0,001112 494,97 405,88 63,34 -1,50 24,25 3,00 0,00. .
31Stand 12.01. 13.956,95 8.335,48 2.450,64 1.338,41 906,45 508,27 417,70
Bestandsanalyse in t
Feinzinklagerbestand aktuell (Tag) 3.800
Lagerbestand Halb/Fert Monatsanfang 2.000 + Feinzinkeinsatz 3.000 Lagerbestand Halb/Fert Tag 3.000 - fakturierte Menge an Kunden und TG 2.500 - Basisbestand 2.100 = akt. Bestandsab-/aufbau Halb/Fert 2.500 = akt. Bestand Halb/Fert 900
Bestandssumme aktuell (Roh/Halb/Fert) 6.300
+ Obligo Feinzinklieferung 500Fixierung 4.000 - Feinzinklieferungen 3.500
Gesamt (Bestand + Obligo) 6.800 Gesamt Bestand 900
Muttergesellschaft TochtergesellschaftenLagerbestandsveränderung 12.01. Lagerbestandsveränderung 12.01.
Hedging täglich leicht gemacht
in t
Mutter-gesell-schaft
Tochter-gesell-schaft Gesamt
AE Summe 9.957 4.000 13.957fakturiert Gruppe an Kunde 3.000 3.000 6.000AE Verpflichtung 6.957 1.000 7.957Gesamt (Bestand + Obligo) 6.800 900 7.700Hedging 100 0 100long/short -57 -100 -157
Fazit
„Es kommt nicht darauf andie Zukunft richtig vorherzusagen,
sondern auf sie vorbereitet zu sein.“(Perikles)