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about about Das Kundenmagazin von ABB Deutschland 4 | 16 Ganzheitliche Prozesskompetenz | 06 Lösungen für den Energiemarkt der Zukunft Produkte und Innovationen | 30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 36 Eier vom laufenden Band Richtig Gas geben

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aboutaboutDas Kundenmagazin

von ABB Deutschland

4 |16

Ganzheitliche Prozesskompetenz | 06

Lösungen für den Energiemarkt der Zukunft

Produkte und Innovationen | 30

Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse | 36

Eier vom laufenden Band

Richtig Gas geben

2 ABB about 4 |16

Inhalt

im deutschen Energiemix spielt Gas

eine wichtige Rolle. Ungefähr 20 % der

eingesetzten Primärenergie entfallen auf

diesen Energieträger. Haushalte und Klein-

gewerbe auf der einen sowie Industrie und

Kraftwerke auf der anderen Seite verbrau-

chen je etwa die Hälfte des deutschen

Gasaufkommens. Weil sehr ergiebige

eigene Vorkommen fehlen, ist Deutsch-

land auf Gasimporte angewiesen. Die

wichtigsten europäischen Pipelines lan-

den in Deutschland an, das die Gasdreh-

scheibe des Kontinents darstellt.

Seit der Liberalisierung des Energie-

marktes hat sich die Lage der Gasbranche

entscheidend verändert. Die Unternehmen

haben zum Teil Gestaltungsspielräume

verloren und ihre Investitionsbereitschaft

sinkt. Zugleich wachsen auch die techni-

schen Herausforderungen. Wo beispiels-

weise früher Speicher vor allem in saiso-

nalen Zyklen funktionieren mussten, gibt

Jörg TheisGlobal Head of Service Oil,

Gas & Chemicals bei ABB

about 4 |16

06Richtig Gas geben

Tausende erfolgreich durchgeführte Projekte

auf der ganzen Welt – ABB ist kompetenter

und gefragter Partner für die Gasindustrie.

Unser Titelbild

Bei der Förderung von Erdgas spielt

Propan nur eine Nebenrolle, aber

beim Heißluftballonfahren ist es der

unverzichtbare Stoff, der Brenner mit bis

zu 4.000 kW Leistung antreibt.

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Im Netz Per QR-Code direkt zum Digital-MagazinDie digitale about mit zusätzlichen Features unter

abb-kundenmagazin.de

heute der tagesaktuelle Handel auf dem

Gasmarkt den Rhythmus vor.

In dieser Ausgabe der about beschrei-

ben wir ab Seite 6, wie diese Marktver-

hältnisse das Gasgeschäft prägen und wie

die Gasindustrie die Herausforderungen

bewältigen kann. Zudem stellen wir Ihnen

vor, wie ABB als kompetenter Partner alle

Felder bedient, die für den Betrieb von

Gasanlagen relevant sind – von der Mittel-

und Niederspannungsverteilung über intel-

ligente Schaltanlagen, Antriebe und Pro-

zessleittechnik mit hohem Schutz gegen

Cyberangriffe bis hin zu Sicherheitssyste-

men, Feldinstrumenten und Analyse-Tools.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei

der Lektüre dieser Ausgabe der about!

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3ABB about 4 |16

Inhalt

Fokus06 Richtig Gas geben

ABB unterstützt Gasunternehmen mit umfassender

Prozesskompetenz und den passenden Produkten

Fertigungsautomatisierung12 Der süße Geschmack des Erfolgs

IRB 1200 schneidet personalisierte Marshmallows

14 Zupackend bei edlen AutoteilenHohe Prozesssicherheit und Verfügbarkeit mit

robotergestützten Anlagen

16 Ununterbrochener GenussKrombacher setzt bei der unterbrechungsfreien

Stromversorgung auf modulare Technik

18 Für Großes wie geschaffenABB-Wechselrichter im britischen Solarpark Vine Farm

20 Flexibel und präzise mit mobilen MessboxenEnergiezähler von ABB sind dem Stromverbrauch auf

der Spur

Energietechnik22 Anti-Aging für Schaltanlagen

Retrofit-Lösungen verlängern die Lebensdauer

24 Flexibel bei volatiler EnergieSchonender Anlagenbetrieb im Kraftwerk Zolling

26 Hochspannung im ContainerNetzbetreiber TenneT nutzt mobile 380-kV-Schaltanlage

22

36

Anti-Aging für Schaltanlagen

Pilotversuch: ABB-Techniker tauschen einen

von 24 Leistungsschaltern im Umspannwerk

Altbach aus, ohne die Anlage abzuschalten.

Eier vom laufenden Band

In den Geflügelhaltungssystemen von Salmet

herrschen dank umfassender Automatisierung

artgerechte Bedingungen.

Prozessautomatisierung28 Stahlkolosse im Akkord

Größte Senkrecht-Stranggießanlage der Welt produziert

Brammen der Superlative

Produkte30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse36 Eier vom laufenden Band

Steuerungs- und Automatisierungstechnik für die

Geflügelhaltungssysteme von Salmet

04 Nachrichten38 Blickpunkt39 Leserservice, Impressum

4 ABB about 4 |16

Nachrichten

Berlin. Am 1. September feierte ABB im

PankowPark in Berlin-Wilhelmsruh mit

Auszubildenden sowie zahlreichen Gästen

aus Wirtschaft und Politik die Eröffnung

des neuen Ausbildungszentrums. Die Ein-

richtung bietet Platz für bis zu 800 Auszu-

bildende aus 17 gewerblich-technischen

Berufen. „Mit dem Neubau erweitern wir

unsere Kapazitäten deutlich“, sagt Mar-

kus Ochsner, Arbeitsdirektor und Finanz-

vorstand von ABB Deutschland. „Vom

Elek troniker für Automatisierungstechnik

über den Anlagenmechaniker bis hin zum

Technischen Produktdesigner – alle erhal-

ten eine praxisnahe Ausbildung auf dem

technologisch neuesten Stand.“ Das Aus-

bildungszentrum verfügt über drei ABB-

Roboter, mehr als 80 Werkzeugmaschi-

nen, 16 moderne Schweißarbeitsplätze,

eine Messmaschine für Qualitätsmanage-

ment und drei indus trienahe Hydraulik-

anlagen. Zusätzlich hat das Land Berlin

die finanzielle Förderung für einen Erweite-

rungsbau freigegeben. Das Multifunktions-

gebäude soll bis Ende 2018 entstehen und

für die zukünftigen Herausforderungen an

die Ausbildung von Fachkräften mit Blick

auf die Digitalisierung von Fertigungs- und

Dienstleistungsprozessen oder Industrie

4.0 bestens geeignet sein.

Weitere Infos: http://tiny.cc/Ausbildung-ABB

Zürich. Der Sohn eines englischen Inge-

nieurs und ein junger Deutscher gründe-

ten am 2. Oktober 1891 ein Start-up im

schweizerischen Städtchen Baden: BBC.

Die Vision von Charles Brown und Wal-

ter Boveri: elektrische Energie als Schritt-

macher für ein neues Zeitalter. Der Rest

ist erfolgreiche Geschichte: BBC entwi-

ckelte sich rasant zu einem international

führenden Elektrotechnikkonzern. 1900

wurde in Mannheim das erste von zahl-

reichen Tochterunternehmen gegründet.

1988 erfolgte der Zusammenschluss mit

der schwedischen ASEA zu ABB – die bis

dato größte Fusion der Industriegeschich-

te. In der Tradition von Charles Brown und

Walter Boveri sorgt ABB heute dafür, die

Erzeugung, Verteilung und Nutzung elek-

Mekka des Wissens

125 Jahre Fortschritttrischer Energie – insbesondere mit Auto-

mationslösungen – noch effizienter und

ressourcenschonender zu gestalten. Seit

125 Jahren trägt das Unternehmen in der

Schweiz und weltweit zum technischen

Fortschritt bei. Am 20. Oktober feiert ABB

das Jubiläum mit einer Gala.

Weitere Infos: new.abb.com/ch/125-jahre-abb

Mit dem symbolischen Durchschneiden des roten Bandes eröffneten ABB-Arbeitsdirektor Markus Ochsner, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, Marcus Braunert, Leiter der ABB-Ausbildung in Deutschland, Henner Bunde, Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und For-schung im Berliner Senat, und Bernhard Antmann, Leiter des ABB Ausbildungszentrums in Berlin (v. l.), das neue Ausbildungszentrum.

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Nachrichten

Oldenburg. Mit einer Kapazität von

ungefähr 2,1 Mrd. m3 Arbeitsgas ist die

EWE Gasspeicher GmbH einer der gro-

ßen Speicherbetreiber im deutsch-euro-

Einmal um die Welt

Auf Nummer sicher

Leitwarte der EWE Gasspeicher GmbH in Nüttermoor.

Starke MarkeDie Busch-Jaeger Elektro GmbH hat

den German Brand Award 2016 in

der Kategorie „Industry Excellence

in Branding“ gewonnen. Die Aus-

zeichnung wird vom German Brand

Institute und vom Rat für Form-

gebung verliehen. „Der German

Brand Award ist für uns eine wert-

volle Bestätigung und auch Ansporn,

unsere führende Marktposition weiter

auszubauen“, sagt Adalbert M. Neu-

mann, Vorsitzender der Geschäfts-

führung von Busch-Jaeger.

Weitere Infos: www.busch-jaeger.de

RahmenvertragMit einem erfolgreichen Werksaudit

haben die Thüga-Gruppe und ABB

im Schaltanlagenwerk Skien in Nor-

wegen einen kürzlich geschlossenen

Rahmenvertrag für die Lieferung

von Ringkabelanlagen (Ring Main

Units = RMUs) bestätigt. Somit ist

ABB künftig in der Lage, die RMUs

vom Typ SafePlus in den rund 100

Beteiligungsunternehmen der Thüga-

Gruppe als zugelassenes Produkt in

der Energieversorgung einzusetzen.

Weitere Infos: [email protected]

Handbuch

verfügbar

Das Anwendungshandbuch Siche-

rungsautomaten, Haupt-Sicherungs-

automaten und Hochleistungs-

Sicherungsautomaten von ABB

Stotz-Kontakt ist erschienen. Als

Ergänzung zum Katalog Niederspan-

nungsprodukte schließt es die Lücke

für alle Anwender, die tiefer gehende

technische Beschreibungen und

Tabellen benötigen. Das Handbuch

steht ab sofort zum Download bereit.

Weitere Infos: http://tiny.cc/Anwendungshandbuch

Abu Dhabi. Die Solar Impulse 2 hat ihre

Reise um die Welt erfolgreich beendet.

Zwei Tage nach dem Start in Kairo zur

letzten von insgesamt 17 Etappen lan-

deten die Piloten Bertrand Piccard und

An dré Borschberg am 26. Juli wieder in

Abu Dhabi. Von dort war der Sonnenflieger

im März 2015 zur Weltumrundung aufge-

brochen. Die Gesamtflugzeit betrug knapp

510 h, mehr als 40.000 km legte die Solar

Impulse 2 zurück. Der aus Carbonfasern

gebaute Flieger mit einer Spannweite von

72 m verfügt über mehr als 17.000 Solar-

zellen und kommt völlig ohne Treibstoff

aus. ABB war einer der Hauptpartner die-

ses zukunftsweisenden Projekts, das auf

das beeindruckende Potenzial umwelt-

freundlicher Technologien aufmerksam

machen sollte. „Hinter der Verwirklichung

dieser Pionierleistung stand die gemein-

same Vision aller Beteiligten, dass wir die

Welt bewegen können, ohne die Erde zu

verbrauchen“, sagte Ulrich Spiesshofer,

CEO von ABB.

Weitere Infos: www.solarimpulse.com

Nach mehr als 40.000 km und knapp 510 h in der Luft ist die Solar Impulse 2 wieder an ihrem Ausgangspunkt Abu Dhabi gelandet.

päischen Erdgasmarkt. ABB rüstet die

Leittechnik des Unternehmens gegen

Cyberangriffe aus, damit die EWE die

verschärften gesetzlichen Auflagen zur

IT-Sicherheit erfüllt, denen Betreiber kri-

tischer Infrastrukturen unterliegen. In den

kommenden Monaten wird das ABB-Leit-

system 800xA in den vier Erdgasspeichern

der EWE jeweils über einen Plant Security

Server an das öffentliche IT-Netz angebun-

den. Demilitarisierte Zonen, ein umfang-

reiches Patch-Management, regelmäßige

Online-Monitorings und das ABB-Service-

personal vor Ort sorgen dafür, dass das

geforderte Sicherheitsniveau dauerhaft

aufrechterhalten wird.

Weitere Infos: www.ewe-gasspeicher.de

kurz notiert

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Fokus

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Die oberirdischen Anlagen steuern den unterirdischen Gas-speicher im ostfriesischen Jemgum, der 33 Kavernen mit einem Volumen von ungefähr 1,5 Mio. m3 besitzt.

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Fokus

Deutschland ist die Drehscheibe des

europäischen Gashandels. Hier landen die

wichtigsten Pipelines an; die hiesige Spei-

cherlandschaft ist die viertgrößte der Welt.

Die Liberalisierung des Energiemarktes

hat die Geschäftsfelder der Gasindustrie

stark verändert. Heute muss nicht nur auf

jahreszeitliche Zyklen, sondern auf Abrufe

in Stundenfrist reagiert werden. Dies stellt

höchste Anforderungen an Prozesse,

Anlagen, Systeme und Geräte.

in der Erdkruste ab ungefähr 2 km Tiefe

dafür, dass aus der organischen Substanz

Erdgas wird. Durch den gleichen geolo-

gischen Prozess entsteht Erdöl, das oft

zusammen mit Erdgas vorkommt.

Hauptlieferant RusslandDer Energieträger Gas spielt eine

wesentliche Rolle im deutschen Ener-

giemix. Über 20 % des Primärenergie-

verbrauchs entfallen auf Gas; ungefähr

die Hälfte aller Wohnungen sind mit Gas

beheizt. Zugleich importiert Deutsch-

land 93 % seines Gasbedarfs, 40 % allein

aus Russland. Über die Ostsee-Pipeline

Nord Stream fließen jährlich ungefähr

50 Mrd. m3 Erdgas von Russland über

1.224 km nach Lubmin bei Greifswald.

Wichtigste Lieferländer nach Russland

sind Norwegen und die Niederlande, die

gemeinsam ungefähr 50 % des deutschen

Gasbedarfs liefern.

Gas birgt einiges an Explosions-

gefahr. Nicht nur, dass Erdgas

je nach Lagerstätte aus bis

zu 99 % hochentzündlichem

Methan besteht; das Thema Gasversor-

gung war in den vergangenen Jahren auch

politisch gelegentlich explosiv – sei es,

dass sich Russland und die Ukraine um

Gaslieferungen streiten oder Ex-Kanzler

Gerhard Schröder in seiner aktiven Zeit

den Vertrag der Nord-Stream-Pipeline

unterschreibt und später im Aufsichtsrat

der Betreibergesellschaft sitzt.

Am Anfang war das PlanktonWeniger explosiv ist die Entstehung

einer Erdgaslagerstätte. Abgestorbenes

Plankton sinkt allmählich ab und wan-

delt sich in einen Faulschlamm um, der

im Laufe von Jahrmillionen von weiteren

Sedimenten überdeckt wird. Schließlich

sorgen hohe Drücke und Temperaturen

8 ABB about 4 |16

Fokus

Die größten Pipelines besitzen einen

Durchmesser von circa 1 m; in ihnen steht

das Gas unter einem Druck von ungefähr

100 bar. Das landesweite 60-bar-Netz in

Deutschland ist sehr gut ausgebaut. Die

städtischen Netze haben 20 bar Druck; in

den einzelnen Haushaltsanschlüssen ist

der Gasdruck dann bis auf 1 bar reduziert.

Drehscheibe Deutschland„Deutschland stellt für den Energie-

träger Gas die europäische Drehscheibe

dar“, sagt Dirk Junge, Account Manager

für die Gasindustrie bei der ABB Automa-

tion GmbH. „Deshalb ist hier die Speicher-

landschaft besonders ausgeprägt.“ Bei

der unterirdischen Speicherung von Gas

unterscheidet man zwischen Kavernen-

und Porenspeichern. Die Kavernen befin-

den sich in Salzstöcken, die vor allem in

Norddeutschland liegen. Sie werden durch

Solung – die zielgerichtete Spülung mit

Wasser – in den Salzkörpern geschaffen.

Schnelle Kavernen, langsame PorenTypische Dimensionen einer Kaver-

ne sind ungefähr 300 mal 50  m. Das

sie umgebende Salz hat viele vorteilhaf-

te Eigenschaften, die es zu einem opti-

malen Medium für die Gaseinlagerung

machen: Es ist sehr druckbeständig, dicht

und besitzt zudem gewisse selbstheilende

Kräfte, um etwaige Risse wieder mit Salz-

mineralen zu verschließen.

Bei den Porenspeichern – sie liegen vor

allem im süddeutschen Raum – handelt

es sich meist um abgebaute Erdgas- und

Erdölfelder. Insgesamt verfügt Deutsch-

land über ein Speichervolumen von unge-

fähr 20 Mrd. m3 – das ist Platz vier in der

Welt hinter Russland, der Ukraine und den

USA.

Porenspeicher lassen sich nur ver-

gleichsweise langsam befüllen und ent-

leeren. Sie eignen sich deshalb gut für den

saisonalen Ausgleich. „Für den heutigen

tagesaktuellen Handel auf dem Gasmarkt

sind die in Stundenfrist beschickbaren

Kavernenspeicher besser geeignet“, sagt

Dirk Junge. „Das bedeutet zugleich hohe

Leistungsanforderungen an Prozesse,

Systeme und Geräte.“ Beim Einspeichern

muss das Gas zunächst gemessen, dann

gesäubert und anschließend mit einem

Druck von bis zu 160 bar in den Unter-

grund gebracht werden. Beim Ausspei-

chern wird das Gas dann erwärmt, expan-

diert, getrocknet und wieder gemessen.

Cybersecurity immer wichtigerDie Speicher besitzen ein komplexes

Wegesystem. Die optimale Nutzung der

Wege ist ein komplexer Prozess, der heu-

te automatisch gesteuert wird. Die Auto-

matisierung von Gasanlagen reicht über

die klassische Leittechnik und den Ein-

satz von Controllern weit hinaus. Gefor-

dert ist Prozesskompetenz für komplexe

„In Deutschland ist die

Speicherlandschaft

besonders ausgeprägt.“

Messen und schützen

SwirlMaster für DurchflussmessungHohe Genauigkeit (0,5 % vom Mess-

wert), integrierte Online-Selbstüber-

wachung, kürzeste Ein- und Auslauf-

strecken (dreifacher Rohrdurchmesser)

sowie die Druck- und Temperaturkom-

pensation direkt im Gerät prädestinieren

den SwirlMaster FSS430/450 für die

Messung von Gasen im Energiebereich.

Schutz vor CyberangriffenWeltweit gewachsene Gefahren zwin-

gen Produktionsunternehmen dazu, die

Cybersicherheit ihrer Anlagengüter zu

verbessern. In Automatisierungssyste-

me von ABB sind Sicherheitsfunktionen

bereits integriert. Zusammen mit den

Kunden entwickelt ABB weitere maßge-

schneiderte Sicherheitsvorkehrungen für

die jeweilige Produktionsumgebung.

Multivariabler Messumformer 266CSHDurch mehrere Sensorsysteme misst der

Messumformer Differenzdruck, Absolut-

druck sowie Prozesstemperatur und

berechnet den Massedurchfl uss von

Flüssigkeiten, Dämpfen und Gasen mit

dynamischer Zustandskorrektur. Geeig-

net bis zu Betriebsdrücken von 41 MPa,

trägt die integrierte Prozessdiagnose zu

einer hohen Anlagenverfügbarkeit bei. Fo

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Fokus

Abläufe und Einrichtungen. Das Prozess-

leitsystem übernimmt Aufgaben, die frü-

her manuell erfolgten.

Weil viele Speicher als kritische Infra-

strukturen mit besonderen Pflichten und

Anforderungen für den Betreiber verbun-

den sind, spielt die Cybersecurity bei

einem steigenden Automatisierungsgrad

eine wichtige Rolle. „Der wache Blick auf

kritische Infrastrukturen und deren etwaige

Verletzlichkeit durch Cyberangriffe sowie

deren systematische Abwehr sind unver-

zichtbar“, sagt Dirk Junge. „Dieses The-

menfeld spielt derzeit eine große Rolle bei

unseren Kunden.“

Herausforderungen aus RegulierungDie Gaswirtschaft in Deutschland ist

durch jeweils ungefähr zehn namhaf-

te Transport- und Speicherunternehmen

charakterisiert. Deren Geschäftsmodell

hat sich mit der Liberalisierung am Ener-

giemarkt gewandelt. Früher waren alle

Transportunternehmen frei in ihrer wirt-

schaftlichen Entscheidung, in bestimmte

Abschnitte des Leitungsnetzes zu inves-

tieren. Seit der Regulierung des Gas-

marktes durch das novellierte Energie-

wirtschaftsgesetz 2005 entscheidet die

Bundesnetzagentur alle fünf Jahre über

die Zulässigkeit von Investitionen ins Lei-

Aus den drei wichtigsten Lieferländern stammen 90%

der deutschen Gasimporte. Nur 7% des Gasbedarfs

werden in Deutschland gefördert.

In den vergangenen Jahren

schwankte der Gasver-

brauch in Deutschland vor

allem witterungsbedingt.

Deutschland speichert

in Kavernen- und

Porenspeichern

20 Mrd. m3 Gas und

liegt damit weltweit

auf Platz vier.

866Erdgasverbrauch

Mrd.kWh

20Gasspeicher-kapazität

Mrd. m3

93%Importinsgesamt

21,1% des

Primärenergie-verbrauchs

NL

N

RUS

29%

D20

UKR34

RUS94

USA111

930

2013

823

2014

866

2015

21,1%Erdgas

7,5%Kernenergie

0,4%Sonstige

24,5%Braun-und Steinkohle

33,9%Mineralöl

0% 100%

12,5%Erneuerbare

Energien

40%

Gaskraftwerke erzeugen

9,1% des Bruttostroms

in Deutschland.

9,1%Bruttostrom-erzeugung

Fast die Hälfte der Gesamtmenge an Gas verbrauchen in Deutschland Haushalte und Kleingewerbe.

Ungefähr 50% des Woh-

nungsbestands in Deutsch-

land sind mit Gas beheizt.

21,3 Mio.

45%Haushalte

und Kleingewerbe

Wohnungen

42%

13%

45%

Quelle: AG Energiebilanzen e.V.

21%

Gasmarkt in Deutschland

Alle Mess- und Auto-mationslösungen für die Gasindustrie im Video: http://tiny.cc/Oil-Gas

10 ABB about 4 |16

Fokus

tungsnetz. Dadurch verlieren die Unter-

nehmen Gestaltungsmöglichkeiten und

die Investitions bereitschaft sinkt. Für Spei-

cherunternehmen besteht eine generel-

le He rausforderung darin, dass ihnen die

Aufrechterhaltung der Versorgungssicher-

heit bei Gas – anders als bei der 90-Tage-

Reserve von Öl – nicht vergütet wird. Kein

Kubikmeter der eingespeicherten Gasmen-

ge ist staatlich; jeder Kubikmeter gehört

privaten Unternehmen. Zusätzlich hat die

Regulierung die Unternehmensstruktu-

ren der Gasbetriebe aufgebrochen; diese

konnten zuvor alles aus einer Hand anbie-

ten. Statt eines Betriebs mit vielen Spar-

ten und der Möglichkeit der – zumindest

zeitweiligen – Querfinanzierung sind heute

viele Einzelbetriebe getrennt zu betrachten

und müssen sich jeweils allein rechnen.

Während Transport und Netzdienste

noch auskömmliche Erlöse verwirklichen,

ist die Situation für Speicher besonders

anspruchsvoll geworden. Verfügbarkeit,

Flexibilität, Effizienz und Verlässlichkeit

sowohl im Saisongeschäft als auch im

Gashandel erfordern ein ausgeklügeltes

Speichermanagement. Eine Lösung könn-

te für Speicherbetreiber darin bestehen,

sich noch stärker als früher als Profitcen-

ter zu verstehen und in die Optimierung

ihrer Prozesse zu investieren.

Tausende erfolgreiche ProjekteUnterstützung für ihre anspruchsvol-

len neuen Aufgaben finden die Gasunter-

nehmen bei ABB. „Mit umfassender Pro-

zesskompetenz für komplexe Abläufe

und Anlagen bringen wir als kompeten-

ter Lösungsanbieter unseren ganzheitli-

chen Blick ein“, sagt Dirk Junge. Weltweit

viele Hundert erfolgreiche Projekte in der

Gasindustrie in den vergangenen 50 Jah-

ren sprechen eine deutliche Sprache. Ein

Welche Bedingungen beeinfl ussen heute das Gasgeschäft in Deutsch-land am stärksten?Die stärksten Treiber sind die Energie-

wende und der Klimaschutz. Im Wär-

memarkt können Erdgastechnologien

zur CO2-Minderung beitragen. In der

Stromerzeugung kann Erdgas den

Umbau der Energieversorgung unter-

stützen. Um die Potenziale von Erdgas

hier zu nutzen, benötigen wir jedoch

ein Strommarktdesign, das der Ver-

sorgungssicherheit stärker Rechnung

trägt. Und: Deutschland ist schon

heute europäisches Gastransitland

und Drehscheibe im Energiemarkt.

Welche sind heute die wichtigsten Leis-tungen der deutschen Gasspeicher?Deutschland kann mehr als ein Vier-

tel seines Jahresbedarfs speichern.

Die Speicher sind technisch hervor-

ragend; allerdings ist die wirtschaft-

liche Situation schwierig. Durch die

mittlerweile hohe Liquidität im Gas-

markt sinkt der Anreiz für langfristi-

ges Einspeichern.

Welche Entwicklungen sind bei der Gasversorgung in Zukunft zu erwarten?Der Energieträger Erdgas hat im

Rahmen der Energiewende eine Per-

spektive über 2030 hinaus, ebenso

wie die Gasinfrastruktur. Erneuer-

bare Energien und die Dezentrali-

sierung der Energiewirtschaft erfor-

dern mehr Flexibilität – diese bieten

Erdgastechnologien.

„Flexibel mit Erd-

gastechnologien“

Interview

Dr.-Ing. Anke TuschekMitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundes-

verbands der Energie- und Wasserwirtschaft

Team von erfahrenen Spezialisten garan-

tiert die zuverlässige Umsetzung und ein

effizientes Projektmanagement von gro-

ßen Industrieprojekten. Um im laufenden

Betrieb höchste Anlagenverfügbarkeit zu

gewährleisten, sind ABB-Experten rund

um die Uhr 365 Tage im Jahr einsatzbe-

reit. Aktives Lifecycle- Management bietet

nachhaltigen Investitionsschutz, transpa-

rente Lebenszykluskosten und Planungs-

sicherheit. Das Spektrum zugehöri-

ger ABB-Produkte ist weit und umfasst

Mittel- und Niederspannungsverteilung,

intell igente Schaltanlagen, Antriebe,

Prozess leit- und Automatisierungstech-

nik, Sicherheitssysteme, Feldinstrumente

und Analyse-Tools.

Bedeutung von Biogas wächstSeit ungefähr 15 Jahren hat sich Bio-

gas zu einer relevanten Größe auf dem

Energiemarkt entwickelt. Im Jahr 2015

hat die Bruttostromproduktion aus Bio-

gas mit ungefähr 30 Mrd. kWh in Deutsch-

land einen neuen Spitzenwert erreicht.

Mit dieser jährlichen Strommenge lassen

sich ungefähr 8,4 Mio. Haushalte ver-

sorgen. Bei der Ausrüstung von Biogas-

anlagen setzen viele Hersteller auf Tech-

nologien von ABB. Ein Beispiel ist die

Geisberger Gesellschaft für Energieopti-

mierung mbH, ein Spezialist für Blockheiz-

kraftwerke (BHKW) und Biogasanlagen.

Der Mittelständler verwendet in seinen

schlüsselfertigen BHKW für die Biogas-

verstromung Asynchrongeneratoren von

ABB. Die Besonderheit: Geisberger hat

vor vier Jahren wegen Änderungen im

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die

Firmenausrichtung grundlegend geändert.

Das Unternehmen hat eine Entwicklungs-

offensive gestartet und erheblich inves-

tiert. Die Aggregatetechnologie wurde für Fo

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11ABB about 4 |16

Fokus

„Wir bringen als

kompetenter

Lösungsanbieter

unseren ganzheit-

lichen Blick ein.“

Im Jahr 2015 hat die Brutto-stromproduktion aus Biogas mit unge-fähr 30 Mrd. kWh in Deutschland einen neuen Spitzenwert erreicht.

die Regelenergie weiterentwickelt, um den

neuen Anforderungen in der Stromproduk-

tion gerecht zu werden. Heute ist Geisber-

ger der einzige Hersteller weltweit, der die

Asynchrontechnologie für das deutsche

Nieder- und Mittelspannungsnetz zertifi-

ziert hat. Der Leistungsbereich geht von

75 bis 560 kW. „Hier kommen hohe eige-

ne Kompetenz von Geisberger und sei-

nem Team sowie die intensive Zusam-

menarbeit mit ABB positiv zum Tragen“,

sagt Jonas Spoorendonk, Local Business

Unit Manager Motors & Generators bei

ABB. „Wir unterstützen auch kleinere Mit-

telständler sehr gerne, um dann gemein-

sam die Früchte zu ernten.“ Das Geschäft

von Geisberger wächst heute wieder stark

– im Jahr 2016 wird das Unternehmen

ungefähr 100 Generatoren von ABB bezie-

hen. Mit dem Erfolg belegt Geisberger,

wie sich die Energiewende gerade auch

für Mittelständler in wachsendes Geschäft

ummünzen lässt.

Größte schwimmende LNG-AnlageGas findet nicht nur in seinem ursprüng-

lichen Aggregatzustand Verwendung. Wirt-

schaftlich und technisch immer wichtiger

wird LNG (Liquefied Natural Gas). Auf dem

Gebiet des LNG hat ABB zuletzt einen

Fünfjahresvertrag für die größte schwim-

mende Anlage der Welt abgeschlossen.

Die Prelude – ihr zukünftiger Standort liegt

zunächst vor der australischen Westküste –

ist 488 m lang, 74 m breit und wiegt bei

voller Beladung 600.000 t. Die Beweglich-

keit der Anlage ermöglicht Öl- und Gas-

unternehmen die Erschließung von sonst

unrentablen Feldern. ABB liefert Motoren,

Generatoren, drehzahlgeregelte Antriebe

sowie Niederspannungsschaltanlagen und

übernimmt das Service- und Lifecycle-

Management für die elektrischen Anla-

gen sowie den Service und Support für

Motoren externer Anbieter. Die elektri-

schen Anlagen werden 14 Gasanlagen-

module antreiben, womit die Prelude jähr-

lich 5,3 Mio. t Flüssigprodukte erzeugen

kann. ABB wird einen Ersatzteilbestand,

einen Reparaturservice und einen Schu-

lungsbetrieb aufbauen und sowohl tele-

fonisch als auch vor Ort rund um die Uhr

technischen Support bereitstellen.

Weitere Infos: [email protected]

[email protected]

12 ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

Der süße Geschmack des ErfolgsSeit das britische Start-up-Unternehmen Boomf den IRB 1200

in der Produktion einsetzt, konnte der Süßwarenhersteller um

600 % wachsen. Installiert wurde der ABB-Roboter vom

System integrator Newtech Intelligent Automation Ltd., einem

engen Partner von ABB Robotics.

Boomf aus dem englischen Rea-

ding wurde 2013 von Andy Bell

und James Middleton – dem

Bruder von Catherine „Kate“

Middleton, der heutigen Herzogin von

Cambridge und Frau von Prinz William –

gegründet und hat sich auf die Herstellung

personalisierter Marshmallows speziali-

siert. Kunden können eigene Fotos oder

Texte auf Marshmallows drucken und die-

se als Alternative zu Blumen, Schokola-

de oder Grußkarten verschicken lassen.

Die Idee kam so gut an, dass die Produk-

tion bereits nach einem Jahr Schwierigkei-

ten hatte, der Auftragslage Herr zu wer-

den. Da jedes Produkt sorgfältig per Hand

zugeschnitten werden musste, kam es bei

diesem Schritt zu den größten Verzöge-

rungen. Außerdem kam es aufgrund der

hohen Qualitätsanforderungen zu einem

vergleichsweise hohen Ausschuss.

Auf der Suche nach einer Automati-

sierungslösung stieß Middleton auf ein

Video einer Anlage, in dem ein sechsach-

siger ABB-Roboter Kuchen schnitt. Diese

weltweit erste kommerzielle Lösung, bei

der ein Roboterarm mit einer ultraschall-

erregten Klinge kombiniert ist, war von

Newtech integriert worden. „Ich dachte

sofort: Das ist genau das, was wir brau-

chen!“, so Middleton.

Klebrige Marshmallows Da die ursprünglichen Maschinen auf

den Zuschnitt von Kuchen oder Käse aus-

gerichtet waren, konnten sie für Marsh-

mallows – ein viel klebrigeres Produkt –

nicht unverändert übernommen werden.

Also stattete Newtech den IRB 1200 mit

einer mit Teflon-Regenerat beschichte-

ten Klinge aus. Diese Klinge durchläuft

vor dem Schnitt ein Ölbad, um eine idea-

le Oberfläche für den Schnitt zu erhalten.

Sobald die Marshmallows portioniert sind,

wird die Klinge gesäubert und der Prozess

beginnt von Neuem.

Ein präziser Zuschnitt ist das A und O.

„Wir brauchen perfekte Quadrate mit

scharfen Kanten, damit wir eine optimale

Grundlage für den Druck erhalten“, erklärt

Middleton. Als der Prozess noch manuell

„Der Erfolg spricht für

sich. In einem Markt,

der immer stärker digital

ausgerichtet ist, lohnt

sich eine Investition in

Roboter technologie auf

jeden Fall.“

Königliches Konfekt mit dreifacher Kompetenz – hinter Boomf steckt Prinzessin Catherines Bruder.

13ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

durchgeführt wurde, waren zehn Mitarbei-

ter mit dem Zuschneiden der Marshmal-

low-Platten beschäftigt. Nach fünf oder

sechs Schneidevorgängen wurde die

Klinge gereinigt. Dies dauerte insgesamt

5 min. Mit dem automatisierten Prozess

dauert der Vorgang nur noch 17 s.

Präzision dank BildverarbeitungJaz Gill, Vertriebsmanager von New-

tech, erklärt, dass die Produkte deshalb

so präzise zugeschnitten werden können,

weil Newtech eine hochwertige Bildver-

arbeitungstechnologie verwendet. „Die

Technologie scannt Bilder und erkennt das

Produkt von oben in der Zelle“, erklärt er.

Die Daten werden dann an den Roboter

gesendet, der den passenden Prozess

durchführt. „Wir haben nun quasi keinen

Verschnitt mehr“, freut sich Middleton.

Durch die Roboterlösung wurde nicht

nur die Qualität erheblich verbessert, son-

dern auch die Produktivität. Boomf kann

nun flexibel reagieren – zum Beispiel,

wenn im Vorfeld von besonderen Tagen

wie Weihnachten oder dem Valentinstag

die Nachfrage stark ansteigt.

Einfach und sicher zu bedienenDank des IRB 1200 konnte Boomf

zudem die Sicherheit im Werk verbes-

sern. Da es keine menschlichen Eingriffe

im Schneideprozess mehr gibt, sinkt auch

das Risiko von Unfällen und die Mitarbei-

ter können ihre Fähigkeiten an anderen

Stellen im Betrieb einsetzen. Dank einer

Mensch-Maschine-Schnittstelle ist eine

hohe Benutzerfreundlichkeit gegeben

und die Mitarbeiter können die Zelle nach

einer einfachen Schulung bedienen. Jetzt

werden weitere Einsatzmöglichkeiten für

Roboter ausgelotet. „Wir untersuchen, an

welchen Stellen entlang der Produktionsli-

nie wir Mehrwert schaffen können“, erklärt

Gill. „Das Verpacken des Produkts erfolgt

nach wie vor manuell. In den nächsten

Monaten wird Newtech hierzu Tests mit

einem ABB-Roboter aufnehmen.“

Investitionskosten zahlen sich ausDen Gründern von Boomf war klar,

dass durch die Anschaffung hohe Kos-

ten entstehen würden. Doch sie haben

sich gelohnt: Bereits im zweiten Jahr

des Bestehens konnte Boomf um 600 %

wachsen. „Das haben wir dem Robo-

ter zu verdanken“, so Middleton. Gill

meint, Automatisierungstechnik sei in

der Lebensmittel- und Getränkeindust-

rie noch viel zu wenig verbreitet: „Intel-

ligente Roboter- und Automatisierungs-

systeme sind nicht nur wirtschaftlicher

denn je und amortisieren sich schnell; sie

sind auch einfach zu bedienen.“ Middle-

ton ergänzt: „Der Erfolg spricht für sich.

In einem Markt, der immer stärker digital

ausgerichtet ist, lohnt sich eine Investi-

tion in Robotertechnologie auf jeden Fall.“

Weitere Infos: [email protected]

Die Mitarbeiter können die Zelle dank der optimalen

Schnittstelle einfach bedienen. http://tiny.cc/Boomf

14 ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

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Zupackend bei edlen Autoteilen

In mehreren neuen Spritzgießanlagen für Dekorteile kommen ABB-Industrieroboter zum Einsatz – ihr Traglastprofil passt ideal.

15ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

Ob Instrumententafel, Mittelkonsole oder Türverkleidung –

Produkte für den Fahrzeuginnenraum gehören zur Kern-

kompetenz von HIB Trim Part Solutions. Für den Neuauftrag

eines Automobilherstellers realisierte SAR Elektronic mehrere

Spritzgießanlagen, in denen ABB-Roboter das Teilehandling

übernehmen.

Das Auge fährt mit: Für einen

edlen Look in Automobilen

ist die HIB Trim Part Solu-

tions GmbH, ein Unterneh-

men der NBHX Trim Group, eine der ers-

ten Adressen. Als Technologiepartner der

Automobilindustrie entwickelt und fertigt

das Unternehmen Komponenten für den

Innenraum hochwertiger Mittel- und Ober-

klassefahrzeuge.

Der Neuauftrag eines deutschen Her-

stellers machte am Standort Bruch-

sal Ende 2015 Investitionen in mehrere

Spritzgießanlagen für Dekorteile notwen-

dig. HIB beauftragte die SAR Elektro-

nic GmbH – einen Systemlieferanten für

die Industrie- und Prozessautomation –

damit, die Anlagen zu planen und zu bau-

en. Das Unternehmen SAR, das eine über

30-jährige Erfahrung mit ABB-Produk-

ten aufweist, ist in der Sparte Kunststoff-

systeme auf komplexe, robotergestütz-

te Automatisierungsanlagen spezialisiert.

Skalierbarkeit von Vorteil„HIB verwendet bereits seit Länge-

rem ABB-Roboter und ist mit ihnen sehr

zufrieden“, sagt Heiko Schramm, Senior-

Projektleiter bei SAR. Das Praktische an

den Roboterbaureihen von ABB sei die

Skalierbarkeit: „Man kann die Robo-

ter dadurch ideal für eine Automatisie-

rung von Spritzgießmaschinen einsetzen.

Für jede Maschine findet sich der ideale

Roboter.“

In den fünf Spritzgießmaschinen mit

Schließkräften von 80 bis 1.000 t über-

nehmen fünf ABB-Industrieroboter das

Be- und Entladen. Eingesetzt werden die

Typen IRB 2600 (20 kg Handhabungs-

kapazität; 1,65 m Reichweite), IRB 4600

(40 kg; 2,55 m) und IRB 6700 (155 kg;

2,85 m). Neben dem Be- und Entladen von

Kunststoffteilen übernehmen sie zudem

spezifische Nachbearbeitungen, etwa füh-

ren sie ein zu entgratendes Bauteil zur

thermischen Bauteilnachbearbeitung.

Positionsgenau und kraftvollDas Beispiel einer Anlage mit einem IRB

2600 verdeutlicht, wie der Einsatz eines

ABB-Roboters abläuft: Ein Staurollenket-

tenförderer schleust sogenannte Lackrah-

men (Materialablage für den nachgelager-

ten Lackierprozess) in die Roboterzelle ein.

Der Roboter nimmt den Lackrahmen auf

und fährt ihn an einem RFID-Lesekopf vor-

bei. Hier wird überprüft, ob der Rahmen

richtig herum gedreht ist und zum aktuel-

len Spritzgusswerkzeug passt. Trifft dies

zu, positioniert ihn der IRB 2600 an der

Hub- und Zentrierstation am Ausschleus-

förderband. Ist der Lackrahmen vom Wer-

ker falsch eingelegt worden beziehungs-

weise passt der Lackrahmen nicht zum

Spritzgusswerkzeug, wird der Lackrah-

men auf der Hubstation abgelegt und aus-

geschleust.

Anschließend entnimmt der Industrie-

roboter mit einem Mehrkavitätenwerkzeug

von SAR bis zu vier Bauteile aus der Spritz-

gießmaschine und stapelt sie sicher und

ausgerichtet in den Lackrahmen. Mit dem

gleichen Greifer handhabt der IRB 2600

auch den gesamten Lackrahmen. Sobald

der Rahmen befüllt ist, wird er aus der Zel-

le ausgeschleust.

Durch den komplexen Greifer ist der

Roboter in der Lage, Tätigkeiten mit sehr

unterschiedlichen Anforderungen aus-

zuüben: Zum einen muss er schnell und

positionsgenau die einzelnen Bauteile

handhaben, zum anderen den schweren

Lackrahmen tragen können.

Die robotergestützten Anlagen im

Bruchsaler Werk von HIB weisen eine hohe

Prozesssicherheit und Verfügbarkeit auf

und sind einfach zu bedienen. „Mittels Off-

line-Programmierung mit RobotStudio las-

sen sie sich zudem leicht planen“, betont

Heiko Schramm. SAR hatte zusammen mit

HIB die Anlagen im Vorfeld mit Robot Studio

designt und die Prozesse kontrolliert.

Weitere Infos: [email protected]

Die HIB Trim Part Solutions GmbH

ist ein Unternehmen der NBHX

Trim Group, die mit Standorten in

Deutschland, Rumänien, der Tsche-

chischen Republik, den USA und

China zu den weltweit führenden

Automobilzulieferern im Bereich inno-

vativer Oberflächen im Innenraum

von Premiumfahrzeugen gehört. In

Deutschland zusammengefasst sind

unter anderem Vertrieb, Forschung

und Entwicklung, Qualitätsmanage-

ment, Einkauf, Logistik sowie die

kaufmännischen Zentralfunktionen.

Die HIB Trim Part Solutions GmbH ist

Systempartner für Dekorteile, Design-

elemente, Zierleisten und Blenden für

den Fahrzeuginnenraum. Das Unter-

nehmen produziert unter anderem

für Audi, BMW, Mercedes-Benz und

Porsche. Für Aufträge, die beson-

dere Anforderungen an handwerk-

liches Können stellen, beispielsweise

für Stein- oder Carbonoberflächen,

unterhält HIB eine Manufaktur.

HIB Trim Part

Solutions GmbH

Die ABB-Roboter bei HIB in Aktion gibt es im Video: http://tiny.cc/ABB-HIB

16 ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

Fo

to:

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mb

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Ununterbrochener GenussSeit 500 Jahren braut Deutschland nach dem Reinheitsgebot. Die Zutaten – Hopfen,

Malz, Hefe und Wasser – sind geblieben; die Technik hat sich gewandelt. Bei der

Krombacher Brauerei sorgen seit Herbst 2015 drei USV-Anlagen DPA UPScale ST

von ABB für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.

Ende 2014 stellte ABB ihre Next-

Level-Strategie vor, deren Haupt-

ziel eine beschleunigte nachhaltige

Wertschöpfung ist. Erreicht wer-

den soll dies durch einen verstärkten Fokus

auf wachstumsstarke Endmärkte. Der Nah-

rungsmittel- und Getränke indus trie kommt

hierbei eine besondere Bedeutung zu.

Die Bierindustrie ist ein wichtiger Kun-

de für ABB und das Unternehmen bie-

tet der Branche ein umfassendes Ange-

bot an Produkten, um deren Bedürfnisse

zu erfüllen. Das Beispiel der Krombacher

Brauerei zeigt, wie eine ABB-Lösung hilft,

Prozesse möglichst effi zient und mit hoher

Sicherheit zu betreiben.

Sichere StromversorgungDie Krombacher Brauerei ist eine der

führenden Premiumbrauereien Deutsch-

lands. Im Geschäftsjahr 2015 konn-

te sie ein Allzeithoch bei Ausstoß und

Umsatz verzeichnen. Von ihrem Flagg-

schiff, dem Krombacher Pils, wurden allein

4,26 Mio. hl abgesetzt.

Um die kontinuierliche Produktion und

Logistik derart großer Mengen sicherzu-

stellen, muss unter anderem eine durch-

gängige Versorgung mit sauberem, das

heißt störungsfreiem Strom gewährleis-

tet sein. Die entscheidende Komponente

hierbei ist die unterbrechungsfreie Strom-

versorgung (USV).

Als es 2015 um den Ersatz in die Jah-

re gekommener USV-Technik ging, hat die

Krombacher Brauerei mit der Installation

von Systemen des Typs DPA UPScale ST

den Schritt hin zu einer modularen Tech-

nik gemacht. Die alten Anlagen hatten viel

Platz in Anspruch genommen; zudem war

keine Redundanz gegeben gewesen.

Reibungslose AbwicklungTimo Kleinsorge betreut bei der Krom-

bacher Brauerei das Projektgeschäft im

Bereich der Elektrotechnik. Er sagt: „Bei

der Vergabe eines solchen Auftrags sind

für uns ein technisch stimmiges Konzept

und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis

entscheidend. ABB lag bei beidem vorne

und überzeugte mit dem Gesamtkonzept.“

Er lobt die gute Arbeit von ABB: „Die kom-

plette Projektabwicklung war top.“

Ein wichtiger Entscheidungsgrund war

die dezentrale Parallelarchitektur (DPA) der

einschubmodularen DPA UPScale  ST.

Jede Anlage besteht aus autonomen

USV-Modulen, die jeweils die komplette

Hard- und Software enthalten, die für den

Betrieb des Gesamtsystems erforderlich

ist. In dem ungünstigen Fall, dass ein USV-

Modul ausfällt, arbeitet das Gesamtsys-

tem normal weiter, nur mit der Kapazität

eines Moduls weniger (N+1-Redundanz).

„Das Konzept des modularen Aus-

tauschs war für uns im Hinblick auf die

Fehlersicherheit ein entscheidendes Kri-

terium. Mit den 10- beziehungsweise

20-kVA-Modulen ließ sich zudem jede

Anlage nach dem jeweiligen Leistungs-

bedarf gut skalieren“, stellt Timo Klein-

sorge heraus.

Erste Installation in einer BrauereiFür ABB war es die erste Installation

einer USV in einer Brauerei. Die Lieferung

beinhaltete die Anlieferung, Montage und

Inbetriebnahme der drei USV-Anlagen mit

den zugehörigen Batterieschränken. Bei

Netzstörungen oder -ausfällen schalten

die Anlagen auf Batteriebetrieb um. Im

Abfüll- und Logistikzentrum der Braue-

rei ersetzt eine DPA UPScale ST120 mit

Die Krombacher Brauerei wurde

1803 gegründet. Seitdem ist sie im

Besitz der Familie Schadeberg. Mit

einem jährlichen Ausstoß von über

5 Mio. hl ist sie eine der größten

Premiumbrauereien in Deutschland.

Neben dem Flaggschiff Krombacher

Pils, der meist gekauften und belieb-

testen Pilsmarke in Deutschland,

wurde mit weiteren Biersorten eine

erfolgreiche Markenfamilie aufgebaut.

Seit 2006 gehören auch Schweppes,

Orangina und Dr Pepper zum

Markenportfolio.

Weitere Infos: www.krombacher.de

Krombacher Brauerei

Bernhard Schadeberg

GmbH & Co. KG

17ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

vier 20-kVA-Modulen mehrere kleine USV-

Anlagen, die zuvor einzelne Bereiche wie

Rechenzentrum, Abfüllung oder den Logis-

tikbereich separat abgesichert haben. All

diese Aufgaben sind jetzt in der zentralen

Anlage zusammengefasst. Über die zwei-

te Anlage, eine DPA UPScale ST120 mit

vier 10-kVA-Modulen, werden im Produk-

tionsbereich der Brauerei prozessrelevante

Server abgesichert. Auch der Lagerkeller,

die Schaltwarten und einige verfahrens-

technische Anlagen werden geschützt. Im

sogenannten Pförtner gebäude der Braue-

rei steht eine DPA UPScale ST80 mit zwei

10-kVA- Modulen. Am Aufstellort im Keller-

geschoss mit niedriger Decke und schma-

len Durchgängen ist ihre kompakte Bau-

form vorteilhaft.

Timo Kleinsorge sieht die Vorteile der

neuen Lösung in einer erhöhten Flexibili-

tät, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit:

„Die Anlagen sind so gut wie möglich auf

die benötigte Leistung abgestimmt und

nicht überdimensioniert. Durch die modu-

lare Technik können wir die Systeme ein-

fach erweitern, ohne eine komplett neue

USV-Anlage kaufen zu müssen.“

Weitere Infos: [email protected]

„Bei der Vergabe sind für

uns ein technisch stim-

miges Konzept und das

beste Preis-Leistungs-

Verhältnis entscheidend.“

ABB-Lösungen unterstützen die Krombacher Brauerei dabei, möglichst sicher und effi-zient zu produzieren. Ein Mitarbeiter über-zeugt sich im Sudhaus von der Bierqualität.

18 ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

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BayW

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.

Der Solarpark Vine Farm umfasst 146.572 Photovoltaikmodule auf ungefähr 1 km2.

Für Großes wie geschaffen In einem der größten britischen Solarparks werden

erstmals die neuen TRIO-50.0-String-Wechselrichter

von ABB eingesetzt. BayWa r. e., das die Anlage errich-

tet hat, schätzt die Vorteile des TRIO-50.0 für große,

dezentrale Photovolataik-Anlagen wie den Solarpark

Vine Farm.

Der neue Solarpark Vine Farm

ist ungefähr 1 km2 groß. Er ver-

fügt über insgesamt 146.572

Photovoltaikmodule (PV-Modu-

le), die zu Strings zusammengefasst sind.

Neben 435 TRIO-50.0-Einheiten kommen

in dem Solarpark 341 TRIO-27.6- und 351

TRIO-20.0-Wechselrichter zum Einsatz,

um Sonnenlicht in 46 MWp elektrische

Energie für die Versorgung von 11.500

Haushalten umzuwandeln.

Das deutsche Unternehmen BayWa r.e.

renewable energy GmbH, einer der größ-

ten Systemanbieter von PV-Anlagen in

Europa, hat den Solarpark in South Cam-

bridgeshire errichtet. Es ist für ABB und

BayWa r.e. das größte dezentrale PV-Pro-

jekt. Bisher hat BayWa r.e. in Großbritan-

nien Solar- und Windfarmen mit einer

Gesamtleistung von 390 MWp gebaut.

Hochleistungs-String-Wechselrichter Der TRIO-50.0 ist der String-Wechsel-

richter der neuesten Generation von ABB

und erweitert das Angebot an dreiphasi-

gen Modellen auf 50 kW. Die Entscheidung

für den transformatorlosen Wechselrichter

sowie den TRIO-27.6 und den TRIO-20.0

fiel wegen der Nennleistung und des ein-

heitlichen Kommunikationsprotokolls.

Dies sind wichtige Vorteile bei dezentra-

len Anlagen mit mehr als 100 kW, wie es

bei dem Kraftwerk Vine Farm der Fall ist.

Seit mehreren Jahren nutzt ABB die

Standorte von BayWa r.e. zum Testen

ihrer Wechselrichter und um die Techno-

logie an das anlagenspezifische Design

des Kunden anzupassen. Der TRIO-50.0

verfügt über eine zweistufige Topologie

mit einer vergleichsweise niedrigen Min-

desteingangsspannung. Eine höhere Fle-

xibilität und ein höherer Energieertrag sind

das Ergebnis.

Ein Vorteil beim Einsatz des TRIO-50.0

in diesem großen Solarkraftwerk ist, dass

er bei bedecktem Wetter den Energieer-

trag verbessern kann. Wenn sich eine

Wolke über die Solarfarm schiebt, sind

nicht alle Solarmodule gleichzeitig betrof-

fen. Da jeder Wechselrichter für eine klei-

nere Anzahl von Solarmodulen zuständig

ist, kann hierdurch bei bewölktem Himmel

oder einem hügeligen Standort der Ener-

gieertrag verbessert werden.

Einfache Installation Die einfache Installation, Inbetrieb-

nahme und Wartung des TRIO-50.0 sind

angesichts der Größe von Vine Farm ein

erheblicher Vorteil. Installation und Inbe-

triebnahme werden aufgrund des gerin-

gen Gewichts der String-Wechselrichter

vereinfacht.

In seiner Rede bei der Eröffnung von Vine

Farm im Mai 2016 sagte Christof Thann-

bichler, Geschäftsführer der BayWa r.e.

19ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

Solar Projects GmbH: „Mit dem TRIO-50.0

von ABB haben wir die richtige Lösung, die

perfekt zu unserem Anlagendesign passt.

Durch seine Konstruktion eignet sich die-

ser Wechselrichter gut für PV-Kraftwerke.

Aufgrund seines Gewichts sowie seiner

einfachen Handhabung und Montage vor

Ort ist er hervorragend für unsere Anlagen

geeignet. Für BayWa r.e. sind Einfachheit

und Standardisierung bei unseren Projek-

ten ein entscheidender Faktor.“

Christof Thannbichler fuhr fort: „Die

Konstruktion der Anlagen um die String-

Wechselrichter herum hat zwei Vorteile.

Erstens ergibt sich eine einfache, effiziente

Anlage, sodass die Baukosten gering sind.

Und zweitens sind die laufenden Betriebs-

und Wartungskosten bei dieser Konfigu-

ration deutlich niedriger als bei einer eher

zentralen Anordnung.“

Der TRIO-50.0 verfügt über drei Seg-

mente: einen zentralen Teil, der aus der

Leistungseinheit selbst besteht, und zwei

seitliche, abnehmbare Anschlussboxen für

den vorgeschalteten DC-Anschluss (Rich-

tung Photovoltaikanlage) beziehungswei-

se den nachgeschalteten AC-Anschluss

(Richtung Netz). Montage und Demonta-

ge werden durch die Unterteilung in drei

separate Einheiten vereinfacht. Die War-

tung ist einfacher und kostengünstiger,

denn die Leistungseinheit kann für sich

allein ausgetauscht werden, während die

beiden Anschlussboxen verdrahtet blei-

ben.

Weitere Infos: [email protected]

„Die laufenden Betriebs-

und Wartungskosten

sind deutlich niedriger als

bei einer eher zentralen

Anordnung.“

Weitere Infos und Bilder zur Vine Farm gibt es im Video: http://tiny.cc/Vine-Farm

20 ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

Ob aus wirtschaftlichen Interes-

sen, der Umwelt zuliebe oder

aufgrund rechtlicher Vorga-

ben – es gibt viele Gründe,

den Energieverbrauch von Maschinen zu

messen. Schnell und problemlos geht dies

mit den mobilen Stromzählern der im bay-

rischen Wittelshofen beheimateten Stark

Elektronik GmbH.

Der Großhändler für Energiemesstech-

nik und Gebäudeautomation hat die ste-

ckerfertige Box selbst entwickelt. Sie ist

einfach zu handhaben: „In nur 30 Sekun-

den ist der mobile Stromzähler ange-

schlossen“, betont Geschäftsführer

Johann Stark. „Er wird mit den passen-

den Steckern zwischen den Verbraucher

und das Netz gesteckt und kann sofort

den Stromverbrauch geeicht messen.

Es braucht dazu nur einen Drehstrom-

anschluss bis maximal 63 A.“ Die Mess-

einheit steht mit Steckern in 16 A, 32 A

und, als Sonderanfertigung, in 63 A zur

Verfügung. Auch ein Schukostecker für

die Steckdose daheim ist im Programm.

Das flexible System verfügt unter ande-

rem über M-Bus, Modbus sowie eine S0-

Schnittstelle mit Impulsausgang als Kom-

munikationsschnittstellen.

Das Messgerät war ursprünglich für

einen großen Automobilhersteller ent-

wickelt worden, um an Prüfständen von

Elektroautos die Ladekurve der Fahrzeuge

aufzeichnen zu können. Das Konzept war

eine mobile Box, die geeicht messen kann

und einen Schnittstellenausgang in ver-

schiedenen Versionen bietet. Zwischen-

zeitlich haben sich für das Gerät weitere

Einsatzmöglichkeiten ergeben, etwa Mes-

sungen zur Umsetzung der EU-Energieef-

fizienz-Richtlinie, im Rahmen eines Ener-

giemanagements nach DIN EN ISO 50001

oder zum Nachweis der Energieeffizienz

von Verkaufsgeräten und -maschinen.

Hohe Genauigkeit überzeugtDie mobilen Stromzähler ermöglichen

präzise und lageunabhängige Messun-

gen unterschiedlichster Parameter. Das

Herzstück der Geräte bilden Energie-

zähler der A- und B-Baureihe von ABB

Stotz-Kontakt. Johann Stark: „Ein gro-

ßer Hersteller von Schweißgeräten wollte

auch deren Stand-by-Verbrauch messen.

Mit dem alten Zähler war das nicht mög-

lich. Nachdem uns ABB die Energiezähler

vorgestellt hatte, habe ich sie in unserem

Messlabor getestet. Im Vergleich zu ande-

ren Geräten haben sie in puncto Genauig-

keit herausgestochen. Der Test mit einem

extra kalibrierten Messsystem hat erge-

ben, dass mit ihnen selbst kleinste Werte

bis auf 0,5 W genau gemessen werden

können.“ Diese Präzision sowie das gute

Preis-Leistungs-Verhältnis haben Stark

dazu bewogen, die ABB-Energiezähler

in seine mobilen Messboxen einzubauen.

Zähler je nach Anforderung Stark kann die erforderliche Lösung

genau nach Anforderung des Kunden bau-

en: „Durch die einzelnen Komponenten

Die Zähler der B-Serie gehören zu

einer Basis-Baureihe für Anlagen bis

65 A mit direktem Anschluss oder

einem Anschluss über Stromwandler.

Sie haben einen großen LCD-Bild-

schirm mit Hintergrundbeleuchtung.

Neben Standardmesswerten wie

Strom, Spannung und Wirkleistung

zeigen die Geräte je nach Typ auch

Scheinleistung, Blindleistung und

Frequenz an. Die Zähler der A-Serie

verfügen über eine Reihe von Zusatz-

funktionen und eignen sich für

Anwendungen bis 80 A mit Direkt-

oder Wandleranschluss.

Vielseitige Energiezähler

Flexibel und präzise mit mobilen Messboxen Die Energiezähler der A- und B-Serie von ABB sind das Herzstück der mobi-

len Stromzähler von Stark Elektronik. Die flexiblen und präzisen Messgeräte sind

sofort einsatzfähig und denkbar einfach zu handhaben. Ihre Einsatzmöglichkeiten

reichen von Energieaudits über den Nachweis der Energieeffizienz von Verkaufs-

produkten bis hin zur Sensibilisierung der Kunden.

21ABB about 4 |16

Fertigungsautomatisierung

sind wir sehr flexibel. Wir haben die Zäh-

ler und Gehäuse in verschiedenen Formen

und die Stecker in verschiedenen Grö-

ßen auf Lager und können unsere Mess-

boxen so auch in größeren Stückzahlen

kundenindividuell konfektionieren“, betont

Johann Stark.

Der Geschäftsführer sieht verschie-

denste Einsatzfelder für die mobilen

Messboxen. Ein potenzieller Zielmarkt

sind Filialisten mit steckerfertigen Groß-

verbrauchern, etwa Bäckereiketten. Für

Industriebetriebe sind die Messboxen

zum Nachweis des Energieverbrauchs

von deren Bearbeitungsmaschinen inte-

ressant. Hersteller von Industriegeräten

und -maschinen können mit ihnen die

Energieeffizienz ihrer Produkte belegen.

Stark verweist auch auf die Anfrage eines

Energieversorgers, der mit den Messge-

räten bei seinen Kunden Anreize zur Ener-

gieeinsparung schaffen will.

Gesicherte QualitätJohann Stark: „Mitentscheidend für die

Wahl der Geräte war auch die Tatsache,

dass ich weiß, was ich von ABB erwarten

kann. Viele Hersteller lassen ihre Geräte

irgendwo labeln und man weiß nicht, was

in den Zählern drin ist und welche Eich-

stelle sie geeicht hat. Bei den ABB-Zäh-

lern ist garantiert ABB-Technik drin.“ Die

Geräte werden in Schweden hergestellt

und geeicht. Die Platine der B-Zähler wird

unter der Regie von ABB Stotz-Kontakt im

badischen Hornberg gefertigt.

Johann Stark ist mit den Energiezählern

von ABB sehr zufrieden. „Und die Kunden

sind es auch“, betont er.

Weitere Infos: [email protected]

„Bei den ABB-Zählern

ist garantiert auch ABB-

Technik drin.“

Johann Stark (l.) erläutert Dominik Zerweck, Product Marketing Manager bei ABB Stotz-Kontakt, das Energie-monitoring von Stark Elektronik.

22 ABB about 4 |16

Energietechnik

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Anti-Aging für SchaltanlagenPer Retrofit lassen sich in die Jahre gekommene Schalt-

anlagen kostengünstig modernisieren; ihre Lebensdauer

lässt sich deutlich verlängern. In der Pilotanlage der

Netze BW hat ABB einen Leistungsschalter erfolgreich

dieser Maßnahme unterzogen.

01

23ABB about 4 |16

Energietechnik

Mit steigendem Alter einer

Schaltanlage nimmt auch

deren Betriebssicherheit ab,

da die einzelnen Komponen-

ten für Störungen anfälliger werden. Pas-

sende Ersatzteile gibt es jedoch häufig

nicht mehr; die Fehlerbehebung im Fal-

le einer Störung gestaltet sich schwierig.

Eine Möglichkeit, dem vorzubeugen, sind

Retrofit-Maßnahmen. Dabei werden kriti-

sche Bauteile durch neue, maßgeschnei-

derte Elemente ersetzt. Die Lebensdau-

er der gesamten Anlage wird verlängert;

dank Retrofit lassen sich Anlagen für wei-

tere 25 bis 30 Jahre betreiben. Eine gute

Alternative also – denn der Austausch

einer kompletten Schaltanlage ist teuer

und aufwendig. „Beim Retrofit ersetzen

wir üblicherweise nur das Herzstück der

Anlage, den Leistungsschalter mit Antrieb.

Alle anderen Komponenten des Schaltfel-

des bleiben erhalten. Bei minimalem Mit-

teleinsatz stellen wir so langfristig eine

hohe Verfügbarkeit der Anlage sicher“,

sagt Christoph Kappey, Produktmanager

High Voltage Service bei ABB. So war das

Vorgehen auch beim Umspannwerk Alt-

bach der Netze BW, wo ABB im April 2016

im Rahmen eines Pilotversuchs einen von

24 Leistungsschaltern austauschte.

Technologischer FortschrittDer ausgewechselte Leistungsschal-

ter, ein BBC-Produkt, war seit Inbetrieb-

nahme des Umspannwerks 1984 im Ein-

satz. Nach mehr als 30 Jahren dient er

jetzt als Ersatzteillager. Innerhalb von

zwei Wochen baute ABB die neue Tech-

nik ein, ohne die Anlage abzuschalten.

Zuvor unterzog ABB die Austauschteile

im Werk und im Hochspannungsprüfla-

bor in Ludvika umfangreichen Tests. Der

neue Leistungsschalter – ein SF6-Selbst-

blas-Schalter – benötigt deutlich weniger

Energie als die alten Kammern, die nach

dem Pufferprinzip schalteten. Gleichzeitig

erhöht sich der Abschaltkurzschlussstrom

von 31,5 kA auf 40 kA. Auch den Antrieb

des Leistungsschalters ersetzte ABB: Der

neue mechanische Antrieb mit hydrauli-

01 Hans-Joachim Winkler führt letzte Arbeiten am

Antrieb des neuen Leistungsschalters durch.

02 Ein erkennbarer Unterschied: links der alte An-

trieb, rechts der neue.

03 Insgesamt 24 Leistungsschalter beherbergt das

Umspannwerk Altbach der Netze BW.

02

03

„Beim Retrofi t ersetzen

wir mit dem Leistungs-

schalter das Herzstück

einer elektrischen Anlage.“

scher Energieübertragung vom Typ HMB

benötigt keinerlei Wartung. Die Ölmenge

konnte von 30 l auf 1,75 l reduziert wer-

den; die Aufladezeit nach einer vollstän-

digen Schaltung beträgt nur noch 28 s.

Störungen vermeidenDie fachgerecht ausgebauten Einzel-

teile wanderten in den Reservepool der

Netze BW: Im Falle einer Störung an einer

baugleichen Anlage kann diese mit den

Restteilen schnell und effi zient behoben

werden. „Dank des Retrofi ts haben wir kos-

tengünstig Service und Ersatzteile für die

Zukunft gesichert. Gleichzeitig minimie-

ren wir das Risiko für Störungen an ver-

alteten Bauteilen. Das ist für den Betrieb

unserer Umspannwerke wichtig“, erklärt

Simon Foth, Projektleiter bei der Netze BW.

„Die gesamte Planung und Installation des

Retrofi t-Leistungsschalters durch ABB ver-

lief reibungslos. Die Erfahrungen, die wir in

Altbach sammeln, können wir für andere

Standorte nutzen.“ Weitere Maßnahmen

sind bei der Netze BW bereits geplant:

In den Umspannwerken Ensingen und

Michelau werden zum Teil noch in diesem

Jahr Retrofi t-Lösungen realisiert.

Weitere Infos: [email protected]

24 ABB about 4 |16

Energietechnik

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Flexibel bei volatiler EnergieWie begegnen Betreiber konventioneller Kraftwerke den

neuen Marktanforderungen, die sich durch die wachsende

Nutzung volatiler erneuerbarer Energien ergeben? Am

besten mit einem hohen Maß an Flexibilität. OPTIMAX von

ABB liefert die passende Lösung für die Systemsteuerung.

In Deutschland, Europa und weiten Tei-

len der Welt wird die Stromversorgung

in immer größerem Maße durch die

Einspeisung erneuerbarer Energien ins

Stromnetz gewährleistet. Die erneuerba-

ren Energien erhöhen die Unsicherheit

von Kraftwerksfahrplänen und machen

eine Anpassung der Stromproduktion

erforderlich. Abschalten und kurzfristi-

ges Anfahren der Blöcke werden immer

mehr zur Normalität. Daher wandelt sich

die Rolle von konventionellen Kraftwer-

ken: Fossil befeuerte Kraftwerke werden

vom Grundlastversorger zum Regelener-

gieversorger. Als solcher sorgen sie für

eine hohe Netzstabilität und gleichen

immer häufiger Lastschwankungen im

Stromnetz, die durch unvorhersehbare

Nachfragespitzen bei Regelenergie ent-

stehen, aus. Dafür müssen Kraftwerke auf

verschiedenen Laststufen optimal laufen.

Sowohl bei Schwachlast und Teillast als

auch bei Voll- und Spitzenlasten ist das

Ziel, einen höchstmöglichen Wirkungs-

grad im Betrieb zu erreichen.

Intelligente LastwechselOptimierungslösungen helfen dabei,

konventionelle Erzeugeranlagen zuver-

lässiger, flexibler und dadurch wirtschaft-

licher zu betreiben. Ein Beispiel ist das

Steinkohlekraftwerk Zolling in Oberbay-

ern: Seit vielen Jahren setzt das Kraftwerk

Zolling der ENGIE Deutschland Closed-

Loop-Lösungen von ABB ein. In diesem

Zusammenhang wurde eine Vielzahl an

Optimierungsapplikationen aus der Pro-

duktreihe OPTIMAX erfolgreich realisiert.

Diese ermöglichen schnellere und grö-

ßere Lastwechsel und vorausschauen-

des Arbeiten unter Berücksichtigung von

mehrfach täglich wechselnden Lastfahr-

plänen. Flexibilität ist gefragter denn je:

Gab es in Zolling bis 2015 etwa 50 bis

100 Startvorgänge pro Jahr, so waren

es bis Mitte August 2016 bereits mehr

als 90 Starts. Zudem muss die Anlage

mit größeren und schnelleren Lastram-

pen fahren.

Rundum versorgtUm das seit 1986 betriebene Kraft-

werk wettbewerbsfähig zu halten, moder-

nisierte ABB von 2006 an zunächst die

gesamte Leittechnik per Retrofit auf das

Prozessleitsystem Symphony Melody.

Nach und nach wurden zusätzlich Soft-

wareoptimierungslösungen aus dem

OPTIMAX-Portfolio implementiert. Die

Anfahroptimierung OPTIMAX BoilerMax

beschleunigt das Anfahren der Anlage.

Dadurch kommt das Kraftwerk schnel-

ler ans Netz und der Anlagenbetreiber

verdient früher Geld. Gleichzeitig wird

teurer Hilfsbrennstoff eingespart. Dafür

identifiziert der Optimierer zu jedem Zeit-

25ABB about 4 |16

Energietechnik

Wegen der Schwankungen von erneuer-baren Energien werden die Aufgaben in der Leitwarte des Kraftwerks Zolling immer anspruchsvoller.

punkt das für die Anfahrt kritische Bauteil

und nutzt die Grenzen des Bauteils mög-

lichst vollständig aus. Läuft das Kraft-

werk, ist die modellbasierte Blockrege-

lung Modakond, die Kessel und Turbine

koordiniert, die Basis für alle weiteren

Optimierungen im Betrieb. Modakond

nutzt im System vorhandene Energie-

speicher, um die Regelgüte der Block-

leistung zu erhöhen, schnellere Last-

wechsel zu fahren und eine niedrigere,

stabile Mindestlast zu gewährleisten.

Die fortschrittliche Temperaturregelung

SteamTMax mit Zustandsregler und

Beobachter reduziert die Schwingungen

der Dampftemperatur im Kessel. Damit

unterstützt die Optimierungslösung die

Blockregelung beim Erreichen der Regel-

güte. Durch eine geringere Schwingungs-

bandbreite sinkt die Zahl der Lastwech-

selbeanspruchungen der Kesselbauteile.

Das wirkt sich langfristig positiv auf die

Wartungskosten aus.

Abweichung von unter 1 % Wegen der Schwankungen von erneuer-

baren Energien erhält das Kraftwerk Zolling

pro Tag zehn bis 20 neue Lastfahrpläne.

Deshalb hat die vorausschauende Lastziel-

wertoptimierung einen großen Effekt auf die

Effi zienz des Kraftwerks Zolling. Für jedes

15-Minuten-Intervall des Fahrplanes wird

ein vorausschauender Lastsollwert ermit-

telt, sodass die Abweichung der tatsäch-

lichen Fahrweise vom Fahrplan möglichst

gering ist. „In Summe konnte mit der vo-

rausschauenden Lastsollwertführung eine

Reduzierung der Fahrplanabweichung über

24 Stunden auf bis zu 0,6 % erreicht wer-

den“, sagt Hubertus Dünschede, Leiter der

Produktion im Kraftwerks Zolling. Die Opti-

mierungslösungen von ABB tragen somit

wesentlich zur Kosteneinsparung und zum

schonenden Anlagenbetrieb bei.

Weitere Infos: [email protected]

„Mit der vorausschauen-

den Lastsollwertführung

konnte eine Reduzierung

der Fahrplanabweichung

auf bis zu 0,6 % erreicht

werden.“

26 ABB about 4 |16

Energietechnik

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Hochspannung im Container

Einblicke in die mobile Schaltanlage gibt es digital: http://tiny.cc/mobile-schaltanlagen

27ABB about 4 |16

Energietechnik

Die Betreiber machen das Stromnetz fi t für die Herausforderun-

gen der Zukunft. Sie erneuern Schaltanlagen und Umspannwerke.

Auch bei Umbauarbeiten soll die Energie versorgung über

Zwischenlösungen zuverlässig sein. In Kooperation mit TenneT

hat ABB eine mobile Hochspannungsschaltanlage entwickelt,

die sich im harten Praxis einsatz bewährt.

Mobile Schaltfelder sind eine

effektive Lösung, wenn Ener-

gieversorger oder Industrie-

unternehmen eine temporä-

re Stromversorgung benötigen. Das kann

während Umbauarbeiten an Umspannwer-

ken, bei Störfällen, größeren Fehlern oder

in Notfallsituationen wie Bränden der Fall

sein. Im Verteilnetz stehen mobile Schalt-

anlagen für solche Situationen schon seit

Längerem zur Verfügung; im Transportnetz

waren sie bisher jedoch nicht zu finden.

Kompakte Technik bringt DurchbruchSeit Ende 2015 nutzt der Netzbetreiber

TenneT jetzt erstmals eine mobile 380-kV-

Schaltanlage. Damit überbrückt TenneT

die Ausfallzeit während des Upgrades

einer bestehenden Schaltanlage im nie-

dersächsischen Conneforde. Der Anforde-

rungskatalog war groß: Die Anlage sollte

autark und ohne Nebenanlage funktio-

nieren und wie jedes normale Schaltfeld

begehbar sein. Die Hauptanforderungen

waren eine schnelle Einsatzmöglichkeit

und die Eignung für den Straßentransport.

Die Technik machte dabei bisher einen

Strich durch die Rechnung. „Die Kom-

ponenten ließen sich bisher nicht so ver-

bauen, dass sie für den regulären Stra-

ßentransport geeignet gewesen wären.

Das hat erst die hochkompakte, gasiso-

lierte Schaltanlagentechnik der jüngsten

Generation von ABB möglich gemacht“,

sagt Marco Becker, ABB-Vertriebsleiter

im Bereich Grid Integration Deutschland.

Einfach installiert, schnell am neuen OrtGemeinsam mit dem Netzbetreiber

TenneT entwickelte ABB von 2012 an

auf der Basis dieser Technik ein mobi-

les Schaltfeld für die Höchstspannung.

„ABB hat immer intensiv an praktischen

Lösungen für die verschiedenen Anforde-

rungen gearbeitet“, sagt TenneT-Teamlei-

ter Wolfram Fräbel aus dem Bereich Sys-

temtechnik Umspannwerke. Das Ergebnis:

Ein autarkes Schaltfeld, dessen Haupt-

komponenten in zwei schmalen Contai-

nern Platz finden und problemlos per LKW

transportiert werden können. „Die Installa-

tion ist wenig aufwendig“, erklärt Wolfram

Fräbel. Der Container mit der Primärtech-

nik steht auf Betonfundamenten, um die

Sicherheitsabstände zu den unter Span-

nung stehenden Teilen zu gewährleisten.

Dadurch kann die Anlage ohne Absper-

rungen begehbar betrieben werden. Der

voll ausgerüstete Sekundärcontainer funk-

tioniert autark und bringt alle Funktionen

mit, die ein Schaltfeld benötigt. Darüber

hinaus wird die (De-)Montage durch die

Unterbringung der kompletten Ausrüstung

in zwei Containern vereinfacht. Für den

Transport müssen lediglich die Hochspan-

nungsdurchführungen demontiert und die

Steckverbindungen der Sekundärverka-

belung gelöst werden. Nach dem Abbau

kann das Schaltfeld einfach an ein ande-

res Umspannwerk verlegt werden. Dies ist

„Die hochkompakte,

gasisolierte Schalt-

anlagen technik von

ABB ist für den regu-

lären Straßen transport

geeignet.“

ein großer Vorteil gegenüber früher: Bevor

mobile Schaltfelder in hohen Spannungs-

ebenen verfügbar waren, bestanden die

Provisorien aus vielen Einzelgeräten, deren

Aufbau zeitaufwendig war und die nach

der Nutzung zum Teil nicht mehr wieder-

verwendet werden konnten.

Bereit für raue Bedingungen Die Inbetr iebnahme der mobilen

380-kV-Schaltanlage in Conneforde wur-

de von Stefan Loos von der Service-

gruppe West von TenneT durchgeführt.

Die Containerlösung arbeitet sogar unter

rauen Bedingungen ohne Schwierigkeiten.

„Das Schaltfeld funktionierte trotz Eis und

Schnee ohne Probleme“, sagt Stefan Loos.

Aufgrund der Robustheit, Mobilität und

autarken Leistungsfähigkeit gibt es auch

überall dort weitere Einsatzmöglichkeiten

für mobile Anlagen, wo Zugang und Infra-

struktur eine besondere Rolle spielen. Bei-

spielsweise bietet ABB mobile Schaltfelder

in Afrika und Südamerika für die Arbeit in

Minen an, wo sich die Abbaugebiete rela-

tiv schnell verändern und für Zeitspannen

von bis zu zehn Jahren autarke, schnell

zu errichtende Sonderlösungen gebraucht

werden. Die vormontierten und fabrikge-

testeten Lösungen sind für Spannungs-

ebenen bis 420 kV und für eine Stromüber-

tragungsfähigkeit von 5.000 A erhältlich.

Die Konfi gurationen sind kundenspezifi sch

und reichen von einem einfachen Leitungs-

feld bis hin zu kompletten AIS-, GIS- und

hybriden Umspannwerken in H-Konfi gura-

tion, welche an die lokalen Netzanschluss-

regeln und Standards angepasst werden.

Weitere Infos: [email protected]

28 ABB about 4 |16

Prozessautomatisierung

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Bildunterschrift Faccumet auda dolorporest, siminve liquatur? Occus ma sunt dempostia

Stahlkolosse im AkkordDie neue Senkrecht-Stranggießanlage des Stahlherstellers Dillinger

ist ein Projekt der Superlative: Es ist die weltweit größte Anlage ihrer

Art. Für optimale Prozesse beim Stahlguss sorgt ein umfangreiches

Automatisierungs- und Instrumentierungspaket von ABB.

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Der neue Kran in der CC 6 befördert die Brammen zur Weiterbearbeitung in den Ausförderrollgang.

29ABB about 4 |16

Prozessautomatisierung

Die AG der Dillinger Hüttenwerke

(Dillinger) im Saarland ist einer

der weltweit führenden Herstel-

ler von Grobblechen. Das hier-

zu benötigte Vormaterial, die Strangguss-

brammen, werden im Stahlwerk der Hütte

produziert. Beim Bau der neuen Strang-

gießanlage CC 6 handelt es sich mit rund

400 Mio. Euro um eine der bisher größten

Einzelinvestitionen am Stahlstandort Dillin-

gen. 4.500 Arbeiter haben über fünf Jahre

hinweg an der neuen Anlage gebaut, die

im Juli dieses Jahres offiziell vorgestellt

wurde. Mit ihr lassen sich Brammen neu-

er Größenordnungen herstellen: Mit einer

Dicke von 300 bis 500 mm handelt es

sich um die weltweit dicksten Brammen,

die insbesondere beim Bau von Pipelines

oder Windrädern benötigt werden.

Umfangreiches LieferpaketABB lieferte im Auftrag der SMS group,

einem weltweit führenden Unternehmen

der Hütten- und Walzwerkstechnik, ein

umfassendes Leistungspaket. Dazu gehör-

ten neben der Hardware das Engineering,

das Projektmanagement, die Montage-

aufsicht, die Inbetriebnahme und die Ruf-

bereitschaft. Es gibt allein 75 Bedienplät-

ze für das Leitsystem 800xA mit 1.200

Grafikbildern, über 110 System- und

Schaltschränke, 20 Controller und 38

Profi buslinien. Hinzu kommen für die Ins-

trumentierung über 550 Druck-, Durch-

fl uss- und Temperaturmessgeräte sowie

40 Regelventile. Entsprechend umfangreich

war das Projekt auch mit Manpower aus-

gestattet: „In Spitzenzeiten programmier-

ten 20 ABB-Mitarbeiter im Testfeld das Pro-

zessleitsystem 800xA mit Melody PM876

für die gesamte Anlage; bei der Inbetrieb-

nahme waren wir mit 35 Personen vor Ort“,

sagt ABB-Projektleiter Jürgen Flothmann.

Im anlageneigenen Schalthaus reiht

sich über sechs Etagen Schaltschrank an

Schaltschrank: Hier laufen alle 25.000 Sig-

nale der Anlage über mehr als 500 km ver-

legte Kabel zusammen. „Unser Prozessleit-

system ist sozusagen das Nervensystem,

das diese Signale auswertet und über das

das Bedienpersonal die Anlage steuert“,

erklärt Jürgen Flothmann.

Mit Blick aufs WesentlicheHerzstück inmitten der CC 6 ist der Leit-

stand mit fast kleinstädtischen Ausma-

ßen: 26 Bildschirme hat der Bediener im

Blick. Sie zeigen jederzeit den Fortschritt

des Gießprozesses an. „Stranggießen ist

kompliziert. Der kleinste Fehler kann zum

Gießabbruch führen und sehr kostspielig

werden“, sagt Jürgen Flothmann. Daher

konzentriert sich die Visualisierung auf das

Wesentliche: Alles ist grau in grau gehal-

ten; Farben – etwa Rot – sind Fehlermel-

dungen vorbehalten. So soll der Bediener

auf den ersten Blick einen Alarm erkennen

und nicht von den vielen anderen Meldun-

gen abgelenkt werden.

Wasser spielt bei der Stahlherstellung

eine zentrale Rolle. Um sicherzustellen,

dass der gegossene Strang von 17,5 m

Länge vollkommen erstarrt, muss er über

776 Düsen, auf 19 Regelkreise verteilt, mit

Wasser heruntergekühlt werden. In der

Wasserversorgung kommen ABB-Instru-

mentierungsprodukte wie Druck-, Durch-

fl uss- und Temperaturmesser zum Einsatz.

Ein wichtiger Meilenstein des Pro-

jekts war der erste Guss: Im Herbst 2015

gelang es im Rahmen von Versuchen an

der CC 6, die weltweit größte und erste

500 mm dicke Bramme zu gießen – Dillin-

ger nimmt damit den Weltrekord für sich in

Anspruch. Derzeit arbeitet die Anlage im

Probebetrieb unter produktionsähnlichen

Bedingungen. Wenn die Inbetriebnahme

erfolgt ist, wird Dillinger mit ihr Stahlko-

losse im Akkord herstellen: Pro Tag sollen

hier bis zu 200 Brammen mit einer Län-

ge von bis zu 11.800 mm bei einer Breite

von 2.200 mm und einer Dicke von 300 bis

500 mm gegossen werden. Eine Bramme

wiegt bis zu 120 t – so viel wie 24 Elefan-

ten. Die Brammen liefern die Dillinger an

ihre eigenen Walzwerke in Dillingen und

im französischen Dünkirchen.

Weitere Infos: [email protected]

„Unser Prozessleitsystem

ist sozusagen das

Nervensystem, das diese

Signale auswertet und

über das das Bedien-

personal die Anlage

steuert.“

Beim Strangguss wird der Stahl nicht

in Blöcken, sondern in einem Strang

gegossen. Wegen seines flüssigen

Kerns muss der Strang bis zur Durch-

erstarrung gekühlt werden. Danach

wird er durch Schneidbrenner oder

Scheren in die gewünschten Längen

zerteilt. Das Besondere an der CC 6:

Üblicherweise wird der senkrecht

gegossene, noch heiße Stahlstrang in

die Waagrechte gebogen, um ihn dann

in Brammen zu zerschneiden. Dieses

Biegen beeinträchtigt jedoch die Stahl-

qualität. Anders als bei herkömmlichen

Anlagen werden die Brammen bei der

CC 6 in einer neuen Brennschneid-

maschine bereits in der Senkrechten

geschnitten und in Teilen weiter nach

unten transportiert. Ein beeindru-

ckender Kipper legt die geschnitte-

nen Brammen in der Horizontalen auf

einem Transferwagen ab; dann geht es

weiter zur Walzung.

Stranggießanlage CC 6

30 ABB about 4 |16

Produkte

Vorteile – Kurzzeitparallelbetrieb bei

Netzwiederkehr möglich

– Komfortable Funktionstests

– Elektronisches Melde- und

Prüfsystem mit intuitiver

Benutzer oberfläche und

Touchscreen

– Zugelassen für bauordnungs-

rechtlich vorgeschriebene

sicherheitstechnische

Einrichtungen

Von null auf sicherNotstromversorgung Twister S1 springt

innerhalb von 1 s an

Stromversorgungssysteme

auch dann versorgt werden, wenn eine

Zuleitung durch einen Brand ausfällt.

Automatische Tests und eine schnel-

le Fehlererkennung vereinfachen die

In spektion und senken die Betriebs-

kosten.

Weitere Infos: [email protected]

besonders robuste Ausführung erfüllt

er die hohen Anforderungen, die an

eine Stromversorgung für Sicherheits-

zwecke gestellt werden. So ermöglicht

er den Betrieb von Personenaufzügen,

Anlagen zur Löschwasserversorgung

und Sicherheitsbeleuchtung. Die

Notstromversorgung arbeitet vollauto-

matisch, leise, kostensparend und

ohne Abgase. Die räumliche Trennung

des Hauptverteilers vom Twister-Raum

gewährleistet, dass die Einrichtungen

Für den Netzausfall gerüstetDer Twister S1 ist eine zentrale, uni-

verselle Stromquelle, die innerhalb von

1 s einspringt, wenn die allgemeine

Stromversorgung unterbrochen ist.

Basierend auf einem batteriegespeis-

ten Motor-Generator-Umwandler,

versorgt der Twister S1 zum Beispiel

Bürohäuser, Hotels und industrielle

Fertigungshallen für bis zu 3 h zuver-

lässig mit Strom. Er ist jedoch mehr als

nur eine Notstromversorgung. Durch die

Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.

Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights

unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte

Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.

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31ABB about 4 |16

Produkte

Integrierte KabelDas kompakte Handgelenk des neuen

IRB 1660ID verfügt über leistungsstar-

ke Motoren, die schnelle und sichere

Bewegungen bei maximaler Beschleu-

nigung und Geschwindigkeit erlauben,

ohne dass dabei Kabel beschädigt

werden. Die Kabel werden als Inte grated

DressPack (ID) im Inneren des Oberarms

geführt. In Kombination mit der Quick-

Move-Technologie sind bis zu 10 %

kürzere Zykluszeiten als mit ähnlichen

Robotern möglich. Der IRB 1660ID ver-

fügt über eine Traglast von 6 kg und ist

besonders für das Lichtbogenschweißen

sowie die Maschinenbedienung konzi-

piert. Seine Achsen vier bis sechs bieten

einen Arbeitsbereich von 1.390°, was

vor allem in CNC-Maschinen von Vorteil

ist. Dank Schutzart IP67 und speziellem

Kabelschutz verursacht der Roboter bis

zu 50 % geringere Wartungskosten und

hat eine längere Produktlebensdauer.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Geringerer Verschleiß und

geringere Wartungskosten

– Bahnwiederholgenauigkeit von

0,05 mm beim Schweißen

– Kompaktes Handgelenk mit

135 mm Radius

Bewegungs-künstlerRoboter für Licht-

bogen schweißen und

Maschinen bedienung

Robotics

Daten gebündelt bereitgestellt Das Connected-Services-Portfolio be-

steht aus fünf Bausteinen, die in fl exiblen

Robot-Care-Servicevereinbarungen auf

individuelle Bedürfnisse zugeschnitten

werden können: Condition Monitoring &

Diagnostics (Zustandsüberwachung

und Diagnose), Backup-Management,

Remote Access (Fernzugriff), Fleet

Assessment (Beurteilung des Roboter-

bestands) und Asset Optimization

(Systemoptimierung). Die fünf Services

werden über die MyRobot-Website

bereitgestellt, sodass alle relevanten

Roboterdaten überall und jederzeit ver-

fügbar sind. Alle ABB-Roboter können

sowohl kabellos als auch per LAN ange-

bunden werden. Dadurch erweitern sich

die Möglichkeiten des vorausschauenden

und sofortigen Supports.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – 25 % weniger Störungen

und bis zu 60 % kürzere

Reaktionszeiten

– Services individuell zusammen-

stellbar

– Auf ältere Robotermodelle

nachrüstbar

Rundum versorgtConnected-Services-

Portfolio für die Fabrik

der Zukunft

Robotics

Anpassen der GeschwindigkeitSafeMove2 ist eine Sicherheitslösung

für ABB-Roboter, die personensicher die

Roboterbewegung, geführte Werkzeuge,

Stillstände und die Robotergeschwindig-

keit überwacht. Basierend auf SafeMove

ermöglicht es SafeMove2, innovative

Roboterapplikationen zu entwickeln, bei

denen Sicherheitsfunktionen direkt in die

Robotersteuerung IRC5 integriert sind.

Die Lösung verbessert die Zusammen-

arbeit von Mensch und Maschine: Muss

ein Bediener mit dem Robotersystem

interagieren, können Sicherheitssenso-

ren in die Roboterzelle integriert werden,

um die Präsenz der Person in der Zelle

festzustellen. Betritt der Bediener einen

definierten Bereich, stellt SafeMove2

eine reduzierte Robotergeschwindigkeit

ein oder stoppt den Roboter. Nach Ver-

lassen des Bereichs setzt der Roboter

seine Arbeit in der Ausgangsgeschwin-

digkeit fort.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Feldbuskommunikation in Robo-

tersteuerung integriert

– Verfügbar für fast jeden

ABB-Roboter

– Sicherheitskonfi gurationen offl ine

in RobotStudio durchführbar

Immer in SicherheitSafeMove2 schützt

Bediener beim Roboter-

einsatz

Robotics

32 ABB about 4 |16

Produkte

Stromwandlung bündelnDer neue Zentralwechselrichter PVS980

verbessert die Wirtschaftlichkeit von

Solaranlagen und senkt die Gesamt-

betriebskosten. Dank seiner maximalen

Eingangsspannung von 1.500 V DC

kann der PVS980 an zentraler Stelle nun

noch mehr Solarenergie in Wechsel-

strom umwandeln. So lassen sich die

(Zentral-)Wechselrichter pro Anlage um

bis zu 30 % reduzieren und die Kosten

für den Anlagenbetreiber senken. Der

PVS980 findet deshalb in Feld- oder

Freiflächeninstallationen Verwendung.

Durch eine kompaktere Bauweise

wurde seine Leistungsdichte um mehr

als 40 % gesteigert. Die kritischen Teile

des Zentralwechselrichters sind vor

Außenluft geschützt, sodass er sowohl

bei Kälte als auch bei extremer Hitze

und 100 % Luftfeuchtigkeit zuverlässig

Modulare Dreiphasen-USVDie unterbrechungsfreie Stromversorgung DPA UPScale ST eignet sich besonders

für kritische Anwendungen, die eine hohe Leistungsdichte erfordern. Die System-

schränke enthalten USV-Einschubmodule, einen Wartungsbypass, Batterien,

potenzialfreie Kontakte und eine Kommunikationsschnittstelle. Ein einzelnes System

bietet einen Leistungsschutz von 10 bis 200 kW mit einschubmodularen Einheiten

von 10 oder 20 kW. Bei einer kontinuierlich wachsenden, mittelgroßen Infrastruk-

tur kann die DPA UPScale ST parallel bis zu einer Leistung von 400 kW erweitert

werden. Die Fähigkeit, die Leistung abhängig von der kritischen Last zu erhöhen,

hat einen optimierten Betrieb und reduzierte Installationskosten zur Folge.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Autarkes Kühlungssystem

– Geringerer Bedarf an

Wechselrichtern pro Anlage

– Nahtlose Integration in

Smart Grids

– Optionale Fernzustands-

überwachung

Vorteile – Online-Doppelwandlung

– Bis zu vier Schränke parallel

– Online Swap Modularity (OSM)

– Hohe Leistungsdichte von

472 kW/m²

Leistung steigernWechselrichter PVS980 für raue

Umgebungen in Solaranlagen

Komplette Leistungs-schutzlösungDPA UPScale ST ist vertikal skalierbar bis 200 kW

Photovoltaik

USV-Systeme

arbeitet. Dank eines wasser- und staub-

dichten Außengehäuses kann die Anlage

bei bis zu 50 °C selbst in sehr rauen

Umgebungen betrieben werden. Das

patentierte, autarke Kühlungssystem

sorgt dafür, dass weder Flüssigkeiten

nachgefüllt noch Pumpen oder Ventile

gewartet werden müssen. Eine optionale

Fernzustandsüberwachung ermöglicht

es Anlagenbetreibern, Betriebsdaten zu

gewinnen und die Wartung genauer zu

planen.

Weitere Infos: [email protected]

33ABB about 4 |16

Produkte

Vorausschauend optimieren Konventionelle Stromerzeugungs-

anlagen werden immer öfter zur

Absicherung der volatilen Energien

aus erneuerbaren Quellen eingesetzt.

Aufgrund der häufigen Laständerungen

muss die Fahrweise eines Kraftwerks

kontinuierlich optimiert werden. Auch

der kurzfristige Stromhandel zur

Erlösmaximierung und immer häufi-

gere Redispatches der Netzbetreiber

führen zu wechselnden Fahrplänen im

Tagesverlauf. Die vorausschauende

Zielsollwertführung gehört zur ABB-

Produktfamilie von OPTIMAX PowerFit.

Diese Optimierungslösung ermöglicht

das präzise 15-minütige Anfahren

der Lastenpunkte trotz fortwährender

Fahrplanänderungen. Durch die hohe

Regelgüte wird die Anlage schonender

betrieben.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Automatisches Einlesen von

Fahrplänen

– Extrem präzise Fahrplanführung

– Exakte Einhaltung der

15-minütigen Bilanzierung

– Minimierung der Ausgleichs-

zahlungen

Präzise im FahrplanZielsollwertführung für

konventionelle Kraftwerke

Leittechnik

Ebenen verknüpftDie neuen Interface-Relais und Opto-

koppler der CR-S-Reihe von ABB

sind schmal gebaut und besonders

platzsparend. Sie dienen als Schnitt-

stelle zwischen der elektronischen

Steuerungsebene, beispielsweise der

SPS, dem Industrie-PC oder dem Feld-

bussystem, und der anlagenseitigen

Sensor-/Aktor ebene. Die Interface-

Relais übernehmen Funktionen wie das

Schalten von Gleich- oder Wechsel-

spannungslasten mit unterschiedlichen

ohmschen, induktiven oder kapazitiven

Anteilen, das Schalten im Strombereich

von einigen mA bis 16 A oder die

galvanische Trennung von Steuer- und

Lastseite. Die 24-V-DC-Optokoppler der

CR-S-Reihe sind nur 5 mm breit und mit

Schraub- sowie Federzuganschlüssen

erhältlich. Als Ausgangskontakte sind

Transistor (100 mA – 48 V DC), MOSFET

(2 A – 24 V DC) und Triac (2 A – 240 V

DC) wählbar.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Passend für Sockel der

bisherigen CR-S-Reihe

– Integrierte LEDs in allen Sockeln

– Zubehör für Relais und

Optokoppler verwendbar

Platzsparend verbindenCR-S-Reihe bietet volle

Funktion auf kleiner Fläche

Niederspannung

Erhöhte Sicherheit in Zügen PMA bietet drei Brandschutzlösungen

für die Bahnindustrie. Der PMA-Adapter

ermöglicht es einfach und sicher, Kabel

durch eine Brandschutzwand zu führen.

Im Falle eines Feuers dehnt sich das in

den PMA-Adapter eingelegte intumes-

zente (schäumfähige) Material auf das

40-fache Volumen aus. Dadurch werden

Hohlräume zwischen den Kabeln gefüllt

und abgedichtet. Für mindestens 30 min

sind damit angrenzende Räume vor

Feuer, Rauch und Gasen sicher. Eine

alternative Lösung mit PMA-Zugent-

lastungsverschraubung mit speziellen

feuerfesten Dichteinsätzen schützt an-

grenzende Räume mindestens 15 min

vor Rauch- und Feuerentwicklung. Die

eigens von PMA entwickelte Kom-

bination mit einer Adapterlösung für

Roxtec-Dichtmodule stellt die dritte

Lösung dar. Alle drei Produkte erfüllen

die Europä ische Norm EN 45545-3.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Schutz angrenzender Räume für

mindestens 30 min

– Kompatibel mit allen PMA-Kabel-

schutzprodukten für die Bahn

– Erfüllt vollständig die Norm

EN 45545-3

Dicht bei FeuergefahrAktuelle PMA-Brand-

schutzlösungen für die

Bahnindustrie

Brandschutz

34 ABB about 4 |16

Produkte

Erkennt offenen SekundärstromkreisDie Stromwandler der Typen CT PRO XT

und CT MAX Stromwandler lassen sich

einfach und sicher installieren. Dank

schraubloser Klemmtechnik – zusätzlich

zu den klassischen Schraubklem-

men – können die Wandler schnell auf

verschiedene Weise befestigt werden:

Kabelmontage, Stromschienen, DIN-

Schiene oder Wandmontage. Die in den

SELV-Versionen integrierte Elektronik

bietet Sicherheit vor den Gefahren beim

Öffnen des sekundär seitigen Strom-

kreises. Ein elektronischer Selbstschutz

reagiert auf eine unabsichtliche Unter-

brechung des Sekundärstromkreises

und verhindert durch selbstständiges

Kurzschließen Schäden im Schalt-

schrank. Die Sicherheitsspannung an

den Kurzschlussklemmen von unter

25 V Ueff macht Kurzschlussklemmen

überflüssig. Plombierbare Anschlüsse

erhöhen die Manipulationssicherheit.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile– Schraub- und Steckklemmen für

Sekundärleiter

– SELV-Versionen ersparen Kurz-

schlussklemmen

– Plombierbare Sekundär-

anschlüsse

– Montagezubehör liegt bei

HöchsteSicherheitStromwandler CT PRO XT

und CT MAX XT (SELV)

Niederspannung

Platzsparend und funktional Mit den kompakten Hybridstartern der

Baureihe HF bietet ABB eine funktionale

Lösung auf engstem Raum. Dank ihrer

Breite von nur 22,5 mm sparen die

elektronischen Starter bis zu 90 % Platz

im Schaltschrank. Dadurch und mit ihrer

elektrischen Lebensdauer von 30 Mio.

Schaltspielen eignen sie sich besonders

für den Einsatz in Automatisierungs-

systemen, bei Förderbändern und im

Maschinenbau. Da Funktionen wie

Motorüberlastschutz, Drehrichtungs-

umkehr und Notfallstopp bereits im

Gerät integriert sind, verkürzt sich die

Installationszeit um bis zu 75 %. Mittels

LED-Anzeige kann der Status des

Starters leicht abgelesen werden. Den

Hybridstarter gibt es in fünf Versionen:

als Direkt- und als Wendestarter, jeweils

mit integriertem Überlastschutz oder

zusätzlich mit Notfallstopp, sowie als

reinen Wendestarter.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile– Platzsparend, da geringe Breite

– Bis zu vier Funktionen in

einem Gerät

– Integrierter Notfallstopp,

zusätzlich mit Atex-Zulassung

– Für Motoren bis zu 3 kW

und 400 V AC

Auf engstem RaumHybridstarter HF für den

Maschinenbau

Niederspannung

Schutz vor Übertemperatur Das Analogmodul AI111 dient als

Erweiterungsmodul der UMC100.3-

Familie. Es verfügt über drei Eingänge,

die individuell für Temperatursensoren

oder Standard-Analogsignale konfi guriert

werden können. Dabei unterstützt das

Modul die Sensortypen PT100, PT1000,

KTY83, KTY84 und NTC. Typischer-

weise wird das AI111 eingesetzt, um

eine Motortemperatur zu messen. Ist ein

konfi gurierter Grenzwert erreicht, schaltet

das Modul den Motor zum Schutz vor

Übertemperatur ab. Die Temperatur-

werte werden auf dem Bedienpanel

des UMC100.3 angezeigt und können

zum Leitsystem übertragen werden.

Die Eingänge des Moduls lassen sich

auch zum Messen der gebräuchlichen

Analogsi gnale 0…10 V, 0/4…20 mA kon-

fi gurieren. Damit überwacht das Modul

etwa Druck oder Flüssigkeitsstände und

schaltet den Motor ab, wenn kritische

Werte erreicht werden.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile– UMC100.3 mit zwei AI111 erwei-

terbar

– Gleichzeitige Messung von drei

Größen

– Messwerte über mehrere Wege

abrufbar

Drei Werte im BlickAnalogmodul AI111 als

Erweiterung des UMC100

Niederspannung

35ABB about 4 |16

Produkte

Vorteile– Großer Nennweitenbereich

– Praxiserprobtes Sensor-

ApplicationMemory zur

Selbst konfi guration und

Daten sicherung

– Intuitive Bedienbarkeit redu-

ziert Zeit- und Kostenaufwand

– Erdungscheck für genauere

Messergebnisse

check. Dieser analysiert die Qualität der

Erdung und beugt damit ungenauen

Messergebnissen vor. Der neue Durch-

flussmesser bietet eine umfangreiche

Online-Diagnose und eine kontinuier-

liche Selbstüberwachung. Hardware-,

Handhabungs- und Anwendungsfehler

werden erkannt, angezeigt und/oder

an ein Prozessleitsystem weitergeleitet.

Eingebauter ErdungscheckDer FEP610 ergänzt seit Sommer

2016 die ProcessMaster-Familie der

magnetisch-induktiven Durchfluss-

messer. Das Gerät fügt sich nahtlos in

das einheitliche Bedienkonzept aller

ABB-Messinstrumente ein. Das reduziert

den Schulungsaufwand, beschleunigt

Inbetriebnahme sowie Servicearbeiten

und reduziert menschliche (Bedien-)

Fehler während des Betriebs. Das

Durchflussmessgerät ist in einem

großen Nennweitenbereich und mit

verschiedenen Auskleidungen verfüg-

bar. Der FEP610 zeichnet sich durch

viele neue Funktionen aus: Neben einem

Service-Intervall-Timer, der auf den

Ablauf von Wartungsintervallen hinweist,

verfügt das Gerät über eine neuartige

Gehäuse innentemperaturüberwachung,

die bei der Beurteilung der Lebensdauer

des Messumformers hilft. Eine weitere

Neuerung ist der eingebaute Erdungs-

Als einziges Gerät seiner Klasse gibt

es für den FEP610 einen optionalen

Infrarot adapter. Er erlaubt die Kommu-

nikation mit dem Gerät vor Ort, ohne

die Messung zu unterbrechen oder das

Gehäuse zu öffnen.

Weitere Infos: [email protected]

Alles im FlussProcessMaster-Familie wächst mit FEP610

Instrumentierung

Ein Adapter, viele Möglichkeiten Eine neue Generation löst die bisherige

Serie von Universaladaptern von ABB

ab. Beim neuen Universaladapter lässt

sich die Phase der Steckkontakte von

L1 auf L2 oder L3 verschieben. Bei der

Neutralleiterversion steht der Steck-

kontakt fix. Einzeladapter können mittels

Verbinder E210-SPV einfach zu Mehr-

fachadaptern kombiniert werden. Um

die Übersichtlichkeit zu steigern und den

Aufwand zu senken, wurde die Produkt-

auswahl von 94 auf 21 Ausführungen

reduziert. Die kundenseitige Einstellmög-

lichkeit der Polleiterkontaktierung (L1,

L2, L3) und die ebenfalls kundenseitige

Verbindung von mehrpoligen Adaptern

erhöhen die Flexibilität und erleichtern

die Planung.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile– Kontakte für Polleiter einstellbar

– Mehrpolige Adapter selbst

kombinierbar

– Produktauswahl auf 21 Ausfüh-

rungen reduziert

– Version für den SU200-UL489-

Leitungsschutzschalter

Einstellbarer Kontakt Universaladapter zur Montage von

Hutschienengeräten auf Smissline TP

Niederspannung

36 ABB about 4 |16

Impulse

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Axel H

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Eier vom laufenden BandAus dem Kraichgau in die Welt: Die Firma Salmet produziert

Geflügelhaltungssysteme und installiert diese rund um den

Globus. Seit 2013 setzt das Unternehmen bei der Steuerung

und Automatisierung seiner Systeme auf Qualität aus dem

Hause ABB – zum Wohl von Tieren und Farmern.

ABB-Produkte garantieren den schnellen und sicheren Abtransport der Eier über Eierquerförderbänder.

37ABB about 4 |16

Impulse

Gesunde Tiere unter artgerech-

ten Bedingungen halten und

durch optimierte Abläufe bes-

te Ergebnisse für die Hühner-

farmer erreichen – die modernen Haltungs-

systeme von Salmet ermöglichen beides.

Bereits seit 1962 entwickelt und produ-

ziert das Unternehmen mit Sitz in Ittlingen

in Baden-Württemberg hoch automatisier-

te Systeme für die Haltung von Legehen-

nen und Broilern sowie zur Kükenaufzucht.

Seine Anlagen installiert das Traditions-

unternehmen weltweit. Da diese in Europa

aufgrund von Gesetzesänderungen in den

vergangenen Jahren umfassend moderni-

siert worden sind, erschließt Salmet immer

neue Märkte. Der Großteil des Neukun-

dengeschäfts spielt sich aktuell außerhalb

der EU-Grenzen ab: von Süd- und Nord-

amerika über den Nahen Osten bis nach

Asien und Australien.

„Made in Germany“Neben Lösungen für die konventionel-

le Käfighaltung produziert Salmet auch

Anlagen für die alternative Boden- und

Freilandhaltung. Während die errichteten

Hühnerfarmen weltweit zu finden sind,

bündelt das Unternehmen seine Fertigung

in Deutschland. „Dass wir unsere Produk-

tion nicht auslagern, sondern unsere Sys-

teme ausschließlich in Deutschland her-

stellen, zeichnet unser Unternehmen aus

und unterscheidet uns von vielen Wett-

bewerbern“, sagt Ingo Duske, Head of

Purchasing bei Salmet. „So können wir

die Qualität unserer Produkte bestmög-

lich sicherstellen.“ Salmet unterhält zwei

Produktionsstandorte in Deutschland; es

fertigt an seinem Sitz in Ittlingen und im

brandenburgischen Berge alle Komponen-

ten vom automatischen Eierlift bis zu Ven-

tilations- und Lüftungssystemen.

Frische Luft dank ABBDie hohen Qualitätsansprüche, die Tie-

ren und Betreibern gleichermaßen zugu-

tekommen, stellt Salmet auch an seine

Partner. Deshalb vertraut der Geflügel-

haltungsspezialist seit Ende 2013 im glo-

balen Seriengeschäft auf Technik von

ABB: Damit es den Tieren in den Anla-

gen gut geht und die hochautomatisier-

ten Abläufe zuverlässig funktionieren, sind

die Systeme mit Motorschutzschaltern,

zahlreichen Relais und Schützen sowie

Softstartern für die Motoren ausgestattet.

Diese garantieren beispielsweise, dass in

den Ställen eine konstante Wohlfühltem-

peratur herrscht und die Tiere viel frische

Luft bekommen. Darüber hinaus stellen

sie sicher, dass den Hühnern und Küken

jederzeit genügend Futter und Wasser zur

Verfügung steht.

In Zukunft wird Salmet darüber hinaus

die neuen ABB Machinery Drives ACS380

zusammen mit der speicherprogrammier-

baren Steuerung AC500-eCo und dem

Bedienpanel CP600-eCo zur Regelung

von Eierquerförderbändern und Eierlif-

ten verwenden. Dem Unternehmen steht

damit ein skalierbares System zur Verfü-

gung, das sich einfach bedienen sowie

parametrieren lässt und zudem eine kos-

tengünstige Modbuskommunikation für

größere Entfernungen ermöglicht. Überall

dort, wo in den Haltungssystemen Moto-

ren laufen und Abläufe automatisiert wer-

den, kommt ABB-Technik zum Einsatz –

ganz gleich, ob in Anlagen mit 400 oder

mit 400.000 Tieren.

Insbesondere zwei Anforderungen

erfüllt ABB dabei aus Sicht von Salmet

bestens: „Die Anlagen unserer Kunden

liegen abseits von großen Ballungsgebie-

ten; nicht immer ist direkt ein Techniker

zur Stelle. Die zuverlässige Funktion aller

Komponenten und ein geringer Wartungs-

aufwand sind daher wichtig“, erklärt Mat-

thias Pfeil, Abteilungsleiter Steuerungs-

technik bei Salmet. „Zudem müssen die

Relais und Schütze sehr staubresistent

sein. ABB stellt alle Kriterien sicher.“

Weltweit verfügbarAuch die globale Verfügbarkeit der

ABB-Produkte überzeugte den System-

hersteller Salmet: „Im Bedarfsfall können

wir dank des umfassenden Standortnetzes

von ABB kurze Lieferzeiten für Ersatztei-

le garantieren und sparen den Weg über

unsere Produktions- und Lagerstand-

orte in Deutschland. ABB ist weltweit

ein großer Name. Das passt zu unserem

Premium angebot und darauf vertrauen

unsere Kunden“, sagt Matthias Pfeil.

Bevor Salmet die Lösungen mit ABB-

Technik in den Farmen installiert, unterzieht

der Hersteller alle neuen Käfigsysteme

und Systemkomponenten umfassenden

Tests. Als einer der größten Eierprodu-

zenten Deutschlands ist Salmet nicht nur

Hersteller, sondern auch Anwender, und

betreibt eigene Hühnerfarmen. Perfekte

Bedingungen, um neue Lösungen im rea-

len Umfeld zu prüfen. Die ABB-Produk-

te überzeugten sowohl in den Tests als

auch im Produktionsalltag weltweit. Über

eine Ausweitung der Zusammenarbeit tau-

schen sich Salmet und ABB bereits aus.

Weitere Infos: [email protected]

„Unsere Kunden erwarten

Premiumqualität. Diese

garantieren auch die Pro-

dukte unseres Partners

ABB.“

Gegründet 1962, fertigte Salmet

zunächst Zubehörteile für aus Eng-

land importierte Käfigsysteme. Heute

stellt Salmet vollständige Hühner-

haltungssysteme und Systemkom-

ponenten selbst her und produziert

diese ausschließlich in Deutschland.

Am Vertriebsstandort Dietzenbach,

Hessen, und den beiden Produk-

tionsstätten Ittlingen und Berge

arbeiten derzeit mehr als 200 Mit-

arbeiter. Acht internationale Vertre-

tungen in verschiedenen Ländern

und Kontinenten unterstützen den

internationalen Vertrieb.

Weitere Infos: www.salmet.de

Salmet GmbH &

Co. KG

38 ABB about 4 |16

Blickpunkt

Jubiläum mit

Zukunft

Ein Blick in die Produktionshalle bei ABB

Stotz-Kontakt mit der neuen Linie ML2

für die Polfertigung von Sicherungsauto-

maten ist ein Blick in die Zukunft: Sie

ist ein Musterbeispiel für eine Anlage im

Zeitalter von Industrie 4.0. Mit ihr erreicht

das Unternehmen äußerst wirtschaftlich

eine größere Variantenvielfalt bei kleineren

Losgrößen. Am Anfang, bald nach der

Unternehmensgründung vor 125 Jahren

durch Hugo Stotz, stand die Erfindung

des Sicherungsautomaten, den Stotz

zunächst von 300 Monteuren manuell

herstellen ließ. Über die Jahre hinweg hat

ABB Stotz-Kontakt die Produktivität kon-

tinuierlich erhöht. Im Herbst 2014 wurde

die stolze Zahl von 1 Mrd. in Heidelberg

produzierten Sicherungsautomaten über-

schritten. Heute läuft die Produktion hoch

automatisiert ab. Pünktlich zum 125-jähri-

gen Jubiläum in diesem Jahr weihte ABB

Stotz-Kontakt die neue Fertigungslinie

ML2 in Heidelberg ein.

Weitere Infos: [email protected]

39ABB about 4 |16

Leserservice

Messen &

Veranstaltungen

K 2016 (Halle 12, Stand B21)19. bis 26. Oktober, Düsseldorfwww.k-online.de

MEORGA MSR-Spezialmesse9. November, Bochum

www.meorga.de/messen/bochum-2016

sps ipc drives22. bis 24. November, Nürnbergwww.mesago.de/SPS

Aluminium und Valve World Expo29. November bis 1. Dezember,

Düsseldorfwww.aluminium-messe.com

www.valveworldexpo.de

eltec11. bis 13. Januar, Nürnbergwww.eltec.info

Seminare & Workshops

ABB Wissensforum 2016 (NSP 20)9. November, Heidelberg

Anmeldung: [email protected]

Wandschränke für den Verteilerbau (NSP 10)1. Dezember, Sasbach

Anmeldung: [email protected]

Aktuelle Normen der Sicherheits-beleuchtung (SiLi 2016)8. November, Nürnberg

Anmeldung: [email protected]

DE451 – System 800xA Tipps und Tricks

16. bis 17. November, Ladenburg

T560 – Freelance Systemgrund-lagen und Engineering Basics7. bis 11. November, Burghausen

S331 – Symphony Plus Melody – Wartung, Service und Diagnose5. bis 9. Dezember, Frankfurt a. M.

T135F – System 800xA Engineering Part 1 – Function Designer12. bis 16. Dezember, Frankfurt a. M.

Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity

HVDC Light Technology Seminar9. bis 10. November, Bad Honnef

Anmeldung: [email protected]

VDI-Konferenz „Leittechnik in Kraftwerken“30. November bis 1. Dezember,

Karlsruhe

Anmeldung: www.vdi-wissensforum.de/kraftwerksleittechnik

Social-Media-Highlights

Mit Strom durch die StadtGenf fährt elektrisch; die

Flash-Ladestationen der

Buslinie 23 kommen von ABB.

Mehr dazu auf Facebook.

Vom Schalter zum NetzWelche Rolle intelligent ver-

netzte Gebäude in der zukünf-

tigen Energieinfrastruktur spie-

len, zeigt das Video.

ABB-Termine: eine AuswahlImpressum

about 4 | 16

Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

HerausgeberABB AG, Klaus Treichel,

Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,

60488 Frankfurt am Main

RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH,

Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen

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Service für Informationen, Kritik und [email protected]

Adressänderungen und [email protected]

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Mo. – Fr. 9:30 bis 12:00 Uhr und

13:30 bis 16:00 Uhr

Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen,

nur mit Genehmigung der ABB AG.

Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation

enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.

Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungs-

fall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen.

Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich

die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern.

Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie

bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.

Aussagen und Lösungen von ABB-Partnerunternehmen

entsprechen nicht immer den Regeln und Lösungs-

wegen, die ABB anwendet.

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ABB’s Field Information Manager ist ein Geräte-Management Tool das die

Konfiguration, Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung von Instrumentierung

einfacher und schneller ermöglicht als je zuvor. Als erstes Geräte-Management Tool

verwendet es FDI- (Field Device Integration) Technologie und kann schnell auf

dem PC, Laptop oder Tablet installiert werden. Testen Sie es jetzt kostenfrei.

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verwalten, FDI basiert. Measurement made easy.