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Bericht der Fachzentren Rinderzucht

in Ansbach und Würzburg

Ein neu geprüfter Vererber ist im abgelaufenen Berichts-

jahr für den Zweiteinsatz freigegeben worden:

Inova 10/400590 GZW 110 MW 111 FW 89

Inova, ein Isaring-Sohn, wurde vom Gelbviehzuchtbetrieb

Kleemann in Dittenheim gezüchtet. Er ist ein milchbetonter

Gelbviehbulle und besticht vor allem mit einer sehr guten

Fundament- und Eutervererbung. Die Exterieurzuchtwerte

von 21 bewerteten Nachkommen liegen derzeit bei 92 - 95

- 108 - 123 (110). Aufgrund seiner guten Zuchtwerte wird

er bereits im Zuchtprogramm eingesetzt.

Im Berichtsjahr wurden drei neue Prüfbullen beim Besamungsverein Neustadt an der Aisch eingestellt.

Aktuelles aus der Zucht

Das Zuchtprogramm beim Deutschen Gelbvieh 2019

Neue Prüfbullen

Kanzler 400700

Der Bulle Kanzler wurde von Wolfgang Kraus aus Hohe-

stadt gezüchtet. Er ist ein Kevin-Sohn aus der Urgent-

Tochter SixEco, die bei fünf Kalbungen eine Durchschnitts-

leistung von 11.045 kg Milch bei 3,92 % Fett und 3,66 %

Eiweiß vorzuweisen hat und daher ihren Gesamtzuchtwert

von 117 Punkten und Milchwert von 131 Punkten verdient

hat. Die Bewertung von 89-87-89-88 bei 151 cm Widerrist-

höhe beschreibt diese großrahmige Kuh, die ein sehr gu-

tes Fundament und Euter hat. Bei der Körung im Juli 2019

zeigte sich der 12 Monate alte Bulle mittelrahmig, mit mitt-

lerer Bemuskelung aber ausgezeichnetem Fundament. Mit

1.315 g täglicher Zunahme hatte er eine gute Entwicklung.

Kaiser 400690

Mit ihm wurde ein zweiter Kevin-Sohn in Prüfung gestellt.

Kaiser stammt von der Isatin-Tochter Ingart von Bernd

Schirmer in Uttenhofen. Sie hat bisher fünf Kälber geboren

und zeigt mit durchschnittlich 8.031 kg Milch bei hervor-

ragenden Inhaltsstoffen von 4,73 % Fett und 3,82 % Ei-

weiß eine sehr gute Leistungsbereitschaft, was durch einen

Milchwert von 121 Punkten untermauert wird. In Bemuske-

lung, Fundament und Euter ist sie leicht überdurchschnitt-

lich, zeigt aber mit 146 cm Kreuzbeinhöhe einen anspre-

chenden Rahmen. Der Bulle wurde bereits mit 11 Monaten

im März 2019 gekört und zeigte bei durchschnittlichem

Rahmen und Bemuskelung ein sehr gutes Fundament.

Heiko 400701

Anfang Juni 2019 wurde der Hernach-Sohn Heiko gekört,

wobei er ein durchschnittliches Exterieur zeigte. Er stammt

von der Isaring-Tochter Meli, die nach drei Kalbungen mit

einer Durchschnittsleistung von 9.018 kg Milch bei 4,49 %

Fett und 3,68 % Eiweiß aufwarten kann. Die Kuh hat ein

sehr gutes Fundament und Euter bei mittlerem Rahmen.

Sie steht im Stall von Josef Maurer in Massendorf und hat

einen Gesamtzuchtwert von 125 Punkten.

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Prüfeinsatz läuft wieder gut

Wir streben mindestens 400 Erstbesamungen für jeden

Bullen an, um letztlich 50 Töchter in MLP-Betrieben zu er-

halten. Der Zuchtverband für Gelbvieh in Nürnberg fördert

weiter unbürokratisch die Gelbviehkälber von Prüfbullen

mit 150 Euro.

Bitte unterstützen Sie weiter die Gelbviehzucht, indem Sie

die streng selektierten Prüfbullen in Ihrer Herde einsetzen.

Da der Zuchtverband für Gelbvieh in Nürnberg bisher die

vollen Spermakosten der ungesexten Gelbvieh-Prüfbullen

übernimmt, ist der Einsatz von Prüfbullen auch finanziell

besonders interessant.

Selektion der Bullenmütter

Die Grenze für die Aufnahme in das Zuchtprogramm liegt

weiter bei 112 Gesamtzuchtwert. 54 Bullenmütter wurden

bereits in der Gezielten Paarung genutzt. Im Berichtsjahr

haben 87 Herdbuchkühe erstmals die Mindestwerte er-

reicht. Neu aufgenommen wurden 21 linear beschriebene

Bullenmütter. Da 39 Tiere abgegangen sind, befinden sich

in unserem Bestand an Bullenmüttern jetzt 36 Tiere. In der

nebenstehenden Tabelle sind die Kühe mit den höchsten

Gesamtzuchtwerten aufgeführt.

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Gelbvieh-Kühe Anz. D.Leb.

Besitzer Kuh Vater �� MW Lakt. Leistg.

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�� 2019Ablehnungsgründe

Bei der Besichtigung der Kühe wurden

24 Tiere zurückgestellt. Hier soll zu-

nächst die weitere Entwicklung abgewar-

tet werden.

Die Ablehnungsgründe waren: Eutermän-

gel mit 19 Prozent der abgelehnten Tiere,

Fundamentschwächen mit 9 Prozent, Li-

nien- und Fitnesskriterien mit 24 Prozent.

Bei 13 Prozent waren die Tiere zu klein.

34 Prozent wurden aus sonstigen Grün-

den abgelehnt, da entweder gesundheit-

liche Kriterien nicht erfüllt wurden oder

auch kein Interesse an der gezielten Paa-

rung bestand.

Die Kühe mit den höchsten Gesamt-

zuchtwerten sind in der nebenstehenden

Tabelle aufgeführt.

Abstammung unserer Bullenmütter

Beim Gelbvieh ist die Erhaltung der einzelnen Linien besonders wichtig. Die

Tabelle zeigt die Väter unserer Bullenmütter. Den größten Anteil nimmt

weiter die Inger-Linie (43%) über Isatin, Isaring und Insig ein. An zweiter

Stelle folgt wieder die Uff-Linie (27%) mit Ururmel- Urgent- und Utlan-Töch-

tern. Die Hemd-Linie (12%) ist über Herling aber auch schon über Hernach

vertreten. Die Moritz- und die Sommer-Linie ist jeweils nur mit einer Bul-

lenmutter im Bestand, die Meibo-Linie mit zwei. Aus der Halsig-, Merl- und

der K-Linie ist derzeit leider kein Bulle mehr als Vater einer Bullenmutter

vertreten. Kanzler und Kaiser sind hier unsere Hoffnungsträger.

Bei den Muttersvätern dominiert inzwischen Herling mit 31 %, gefolgt von

der Meibo-Linie (21 %) und der Inger-Linie(18 %). Mit vier Enkeln sind Bullen

der Moritz- Linie im Bestand, jeweils drei aus der Sommer- und Uff-Linie. Die

Merl-, Utex- Kegler-, Frater- und Halsig-Linie ist hier nicht mehr vertreten.

Wir wollen daher versuchen, von diesen Linien Sperma aus der Genreserve

auf passende Bullenmütter einzusetzen.


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Paarungsempfehlungen

Beim Gelbvieh wurden im letzten Be-

richtsjahr 45 Paarungsempfehlungen

bei Bullenmüttern ausgesprochen.

Eingesetzt wurden vor allem Ururmel,

Kevin und Isendorf. Das Einhalten

der Paarungsempfehlung belohnt der

Zuchtverband für Gelbvieh in Bayern

bei seinen Mitgliedern mit 200 Euro

je ZP-Kalb, das die vorgeschlagene

Abstammung hat. Für die Betriebe

in Unterfranken wird die gleichho-

he Prämie vom Bezirk Unterfranken

über unseren Verband ausgezahlt.

Junge Tiere als Bullenmütter

14 Jungkühe und fünf Jungrinder

wurden im Berichtsjahr zur Selektion

als Bullenmutter besichtigt. Während

nur zwei Jungrinder akzeptiert wer-

den konnten, wurden von den Jung-

kühen sechs als Bullenmütter aner-

kannt und empfohlen.

Starker Einsatz

des Embryotransfers

Vor allem um den Einzug von Gelbvieh

in moderne Laufställe zu fördern, hat

der Gelbviehverband Nürnberg, der

das Gelbvieh aus Eigenmittel stark

fördert, vor zwei Jahren zusammen

mit dem Rinderzuchtverband Franken

ein Embryotransferprogramm gestar-

tet. Dabei werden von den besten

Gelbviehkühen Embryonen gewonnen

und nicht nur den Mitgliedern sondern

auch Laufstallbetrieben mit anderen

Rassen vergünstigt angeboten.

Im abgelaufenen

Berichtsjahr wurden

22 Embryotrans-

fers beim Gelbvieh

durchgeführt. 290

transfertaugl iche

Embryonen konn-

ten dabei gewon-

nen werden. Mit

insgesamt neun

Bullen wurde be-

samt. Dass Merlot

als Prüfbulle 17

mal sowie Idol und

Kaiser bei den Spülungen eingesetzt

wurden, zeigt, dass vor allem weib-

liche Tiere das Ziel der Spülungen

waren. Wie oft die einzelnen Bullen

eingesetzt wurden, können Sie der

Grafik entnehmen.

Aufgrund der Unterstützung durch

den Gelbviehverband Nürnberg kön-

nen von unseren Mitgliedern einige

Embryonen sehr günstig erworben

werden. Sie werden unter https://

www.rzv-franken.de/markt/embryo-

nenangebot.html angeboten. Die Ein-

pflanzung eigener Embryonen wird

mit 180 Euro gefördert.

Anerkennung der Kälber

Um frühzeitig über die geborenen

Kälber aus der gezielten Paarung

Informationen zu haben, werden die-

se vom zuständigen Zuchtberater

besichtigt und - wenn Entwicklung,

Fundament und Hodenzitzen passen

- als aufzuchtwürdig anerkannt. Das

Kalb soll aus der gezielten Paarung

stammen und einen Vater haben,

von dem noch keine drei Prüfbullen

eingestellt wurden. Im Berichtsjahr

konnten nur vier Tiere anerkannt wer-

den. Ich bitte, die Empfehlungen zur

gezielten Paarung einzuhalten und

die männlichen Kälber alle zu mel-

den.

Sicherung der Aufzucht

Die Aufzucht von männlichen Kälbern,

die vom zuständigen Zuchtberater als

zuchttauglich und damit aufzuchtwür-

dig anerkannt wurden, wird besonders

gefördert. Wird ein solches Zuchtkalb

an einen Aufzüchter verkauft, so erhält

der Züchter aus dem Gelbvieh-Auf-

zucht-Fonds eine Prämie von 100 Euro.

Der Käufer erhält eine Ankaufsbeihilfe

von 20 Prozent des Kaufpreises für

jedes anerkannte Zuchtkalb. Können

dann solche Bullen nur zu einem Preis

unter 1800 Euro verkauft werden, so

werden bis zu 150 Euro Aufzucht prä-

mie an den Aufzüchter bezahlt.

Vertragsaufzucht

Findet sich kein Käufer für das Kalb,

so kann es der Verband ankaufen

und vertraglich aufziehen lassen. Der

Aufzüchter erhält einem Tagessatz

von 3,50 Euro. Außerdem erhält der

Vertrags-Aufzüchter beim Verkauf an

eine Besamungsstation eine Prämie

von 100 Euro, beim Verkauf in den

Natursprung 50 Euro.

Klaus Förster und Albrecht Strotz

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Anzahl Spülungen mit GV-bullen 2018-19

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