allergie uebersicht 2012 - medlab-oldenburg.de · indikationen zur gesamt-ige-bestimmung: •...
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Indikationen zur Gesamt-IgE-Bestimmung: • Globale Bestätigung einer Allergie
• Interpretationshilfe zur Bewertung des spez. IgE
• Globale Verlaufskontrolle unter Therapie
• Diagnostischer Parameter bei klinischem Verdacht auf Myelom, Aspergillose, Parasitosen und auch Immundefekte
Indikationen zur Bestimmung von spez. IgE: • Allergiediagnostik bei Kindern/Säuglingen
• Verminderte Belastbarkeit des Patienten
• Verdacht auf hochgradige Sensibilisierung (z.B. Insektengift, Latex, Nahrungsmittel), besonders bei Einnahme von Beta-Blockern und ACE-Hemmern
• Hautveränderungen im Testbereich für Hautteste
• bei Arzneimitteltherapie (Antihistaminika u.a.)
• Allergen ist im Hauttest nicht verfügbar
• Verlaufskontrolle unter Immuntherapie
Abrechnung:
Hinweis: Bei Kindern bis zum vollendeten 6. Lebensjahr mit allergischen Erkrankungen werden die Laborunter-suchungen im GKV-Bereich NICHT auf das Laborbud-get angerechnet (Ziffer 32009). Für die Allergiediag-nostik gilt ein Höchstwert von 65,00 € je Behandlungs-fall für die Leistungen nach EBM 32426 und 32427. Für Kinder bis zum vollendeten 6. Lebensjahr ist der Höchstwert ab dem 01.10.09 auf 111,00 € im Be-handlungsfall festgelegt.
Laborfachinformation
Allergie-Diagnostik
Serologische Bestimmung von Gesamt-IgE und spezifischem IgE
Empfehlungen zur Stufendiagnostik
Update 2012
Untersuchungsmaterial und Versand: • ca. 1,0 ml Serum, Probenversand möglich
(Haltbarkeit ca. 14 Tage bei +2°C - +8°C) • die Untersuchung wird täglich durchgeführt
Referenzbereiche/Entscheidungsbereiche:
EBM EURO (Ziffer)
GOÄ 1,0 EURO (Ziffer)
Gesamt-IgE 4,60 (32426) 14,57 (3572)
spez. IgE
je 14,57 (3890)
(≤ 4 Mischungen, qualitativ)
je 14,57 (3890)
(≤ 10 Einzelallergene)
je 7,10 (32427)
(für Einzelallergene/Mischungen)
Stand der Information: 23.01.2012
Klasse kUA/l Interpretation des spez. IgE
0 < 0,35 Keine Reaktion/nicht nachweisbare Sensibilisierung
I 0,35 - 0,69 Schwache Reaktion/Sensibilisierung
II 0,70 - 3,49 Mäßige Reaktion/Sensibilisierung
III 3,50 - 17,49 Starke Reaktion/Sensibilisierung
IV 17,50 - 52,49
V 52,5 - 99,99
VI > 100
Sehr starke Reaktion/Sensibilisierung
Beurteilung des Gesamt-IgE bei Kindern
Alter (Jahre) Empfohlener Grenzwert
Nabelschnurblut bis 0,70 kU/l
0 - 0,5 Jahre bis 2,75 kU/l
0,5 - 2 Jahre bis 3,75 kU/l
2 - 5 Jahre bis 16,0 kU/l
5 - 8 Jahre bis 26,2 kU/l
8 - 12 Jahre bis 34,6 kU/l
12 - 16 Jahre bis 26,3 kU/l
Beurteilung des Gesamt-IgE bei Erwachsenen
bis 20 kU/l Allergie unwahrscheinlich
20 - 100 kU/l Allergie möglich
ab 100 kU/l Allergie wahrscheinlich
MVZ Dr. Müller und Kollegen Laboratoriumsmedizin, Bluttransfusionswesen, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Krankenhaushygiene
Koppelstraße 7 . 26135 Oldenburg Tel.: 04 41 / 24 88 311 Fax.: 04 41 / 24 88 315 e-mail: [email protected] Homepage: www.medlab-oldenburg.de
Das im Serum gemessene Gesamt-IgE erlaubt eine orientierende Beurteilung. Besonders bei hohen Spiegeln kann der Ausfall der Ergebnisse für die spezifi-
schen IgE-Konzentrationen gegen definierte Einzelal-lergene bzw. Allergenmischungen besser beurteilt werden. Allerdings schließen weder ein niedriger Gesamt-IgE-Spiegel noch eine nicht nachweisbare Konzentration an spezifischem IgE das Vorliegen ei-ner Allergie gänzlich aus. Bei Nachweis hoher Kon-zentrationen an spezifischem IgE kann mit hoher Wahrscheinlichkeit das Vorliegen einer Allergie an-genommen werden.
Abb. : Spezifische IgE-Antikörper bei atopischen Kindern
Bei der Auswahl der Allergene wird von den Fach-gremien ein stufenweises Vorgehen vorgeschlagen. Dieses sollte sich bei bekannter Symptomatik oder bekanntem Auslöser an Allergen-Mischungen bzw. Einzelallergenen orientieren. Bei unbekanntem Aller-gen kann über die führenden klinischen Symptome die Bestimmung des spez. IgE gegen die damit am häufigsten assoziierten Allergene oder aber eine Screeninguntersuchung zu den häufigsten Allergenen wegweisend sein. Besonders im Kindesalter ist der Ausschluss einer allergischen Genese von großer Be-deutung, da eine frühzeitige therapeutische Interven-tion den sonst unvermeidlichen Fortgang der Erkran-kung aufhalten oder zumindestens abmildern kann.
Die Zahl von Patienten mit atopisch-allergischen Erkrankungen nimmt stetig zu. Die Ursachen der Prävalenzsteigerungen sind noch nicht umfassend verstanden. Sich verändernde Lebensbedingungen bei zunehmender Industrialisierung, veränderte in-testinale Keimflora, Antibiotikaverwendung, Um-weltfaktoren, Adipositas und auch Bewegungsman-gel sind einige der diskutierten Erklärungsmodelle.
In der Diagnostik der allergischen Erkrankungen erschwert eine Vielzahl Krankheiten mit ähnlicher Symptoma-tik das tägliche praktische Vorgehen. Neben der ausführlichen Patienten-
anamnese, der Symptomatik (Rhinitis, Konjunktivitis, Asthma bronchiale, gastrointestinale Symptome) spielen Haut- und Provokationstest eine wichtige Rolle. Diese Verfahren sind jedoch bei vielen Pati-enten nur eingeschränkt anwendbar (Säuglinge, Kleinkinder, verminderte Belastbarkeit des Patien-ten, Gravidität, konsumierende Erkrankungen, Haut-veränderungen im Testbereich, Urtikaria factitia, Medikamente (Anti-Histaminika stören den Haut-Test), erhöhtes Gefährdungspotential, Verdacht auf hochgradige Sensibilisierung (Insektengift, Arznei-mittel, Latex, Nüsse, einige Fischsorten).
Allergie-spezifische Laboruntersuchungen sind da-her zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Diagnostik geworden. Die Testverfahren haben den Vorteil einer gut charakterisierten Sensitivität und Spezifität sowie einer kalkulierten Richtigkeit und Präzision der Ergebnisse; sie belasten den Patienten bis auf die Blutentnahme nicht und bedeuten auch bei sehr ausgeprägter Sensibilisierung keine akute Gefährdung.
Nachteilig ist für die in-vitro-Teste, dass sie nur einen Teil der Pathophysiologie der Allergie analysieren und keine Aussage hinsichtlich der Aktualität der klinischen Symptomatik erlauben.
Tab.: Aktuelle Empfehlungen zur Allergiediagnostik
Die Profile finden Sie auch auf den Anforderungs-bögen, die wir Ihnen gern zur Verfügung stellen. Bei Rückfragen stehen wir gern unter der bekann-ten Telefonnummer gern zur Verfügung. Diese Fachinformation finden Sie zudem in unserem In-ternet-Informationsangebot.
Screening im Profil enthaltene Einzelallergene
Gastrointestinale Symptome (Profil fx5)
f1 - Hühnereiweiß, f2 - Milcheiweiß f3 - Kabeljau, f4 - Weizenmehl f13 - Erdnuss, f14 - Sojabohne
Inhalationsscreen (Profil sx1)
g6 - Lieschgras, g12 - Roggen t3 - Birke, w6 - Beifuß d1 - Hausstaubmilbe e1 - Katzenschuppen/-epithel e5 - Hundeschuppen m2 - Cladosporum herbarum
Orientierende Diagnostik bei Kindern
bis zum 6. Lebensjahr
g6 - Lieschgras, t3 - Birke w6 - Beifuß, e1 - Katzenschuppten e5 - Hund, d1 - Hausstaubmilbe m6 - Alternaria alternata, f2 - Kuhmilch f1 - Hühnereiweiß, f3 - Kabeljau f4 - Weizenmehl, f13 - Erdnuss f14 - Sojabohne, f31 - Karotte f85 - Sellerie
Symptomorient im Profil enthaltene Einzelallergene
Ekzem (Haut)
f1- Hühnereiweiß, f2 - Kuhmilch f3 - Kabeljau, f13 - Erdnuss f14 - Sojabohne, f17 - Haselnuss f4 - Weizen, d1 - Hausstaubmilbe
Asthma, Rhinitis
t3 - Birke, g6 - Lieschgras w6 - Beifuß, w1 - Ambrosie (beifußbl.) d1 - Hausstaubmilbe e1 - Katzenschuppen/-epithel e5 - Hundeschuppen mx1 - Schimmelpilze
Gastrointestinale Symptome bei Kindern
f1 - Hühnereiweiß, f2 - Milcheiweiß f4 - Weizenmehl, f13 - Erdnuss f14 - Sojabohne, f17 - Haselnuss f31 - Karotte, f85 - Sellerie
Gastrointestinale Symptome
bei Erwachsenen
f3 - Kabeljau, f4 - Weizenmehl f13 - Erdnuss, f14 - Sojabohne f17 - Haselnuss, F24 - Garnele/Shrimps f84 - Kiwi, f85 - Sellerie