allgemeine methodik, allgemeine bewegungs-lehre, trainingslehre… · 2010-11-17 · allgemeine...
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Allgemeine Methodik,
Allgemeine Bewegungs-
lehre, Trainingslehre,
Sportbiologie
Methodik
Kommunikation
Motivation
Trainingseinheit
Modellstunde
Führungsstile
Bewegungslehre
Trainingslehre
Anatomie
Physiologie
Skriptum für die Übungsleiter/innen Ausbildung in Österreich
Skriptum
Mag. Wolfgang Fischer, Land Steiermark 01.11.2010

2 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 3
Inhaltsverzeichnis
Methodik 4
Aufstellungsformen 5
Kommunikation 6
Motivation 8
Trainingseinheit 8
Modellstunde „Handball“ 9
Führungsstile 10
Bewegungslehre 11
Trainingslehre 15
Anatomie 25
Physiologie 30
Impressum 35

4 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Methodik
Lehre vom Vorgehen beim praktischen Unterricht im Sportbereich
Methodische Prinzipen: vom Einfachen zum Schwierigen
vom Bekannten zum Unbekannten
vom Langsamen zum schnellen
von der Grob-Form zur Fein-Form
Methodische Hilfsmittel:
Material: Hilfestellung, Gelände beim Skifahren, Geräte:
z.B. größere Bälle
Verbal: Bewegungsbeschreibung und –
Bewegungskorrektur
Optisch: Vorzeigen (wichtig bei Kindern), Medien:
Poster, Video
Akustisch: Musik, Zählen, Klatschen im
Bewegungsrhythmus
Psychisch: verbal durch Zuspruch und Lob
nonverbal durch Gestik, Mimik, Sichern
Taktil: Information über Berührung
„Erkläre soviel wie
nötig, aber so wenig
wie möglich“

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Aufstellungsformen:
Linie oder Stirnreihe: vvvvvvvvvvvvvvv
Doppelte Stirnreihe: vvvvvvvvvvvvvvv
vvvvvvvvvvvvvvv
Reihe oder Flankenreihe: <<<<<<<<<<<<<
Doppelreihe: <<<<<<<<<<<<<
<<<<<<<<<<<<<
Blockaufstellung: v v v v v v
v v v v v
Gasse: ▼▼▼▼▼▼▼▼
▲▲▲▲▲▲▲▲
Innenstirnkreis: Kreisaufstellung mit Blick zur Kreismitte
Außenstirnkreis: Kreisaufstellung mit Blick nach außen (Rücken
zeigt zur Kreismitte)
Flankenkreis: Seitliche Position (Blick → Körperrückseite
Vorderperson)
Freie Aufstellung: v < < > vv >
< v v v> > <
Betriebsformen:
Frontalbetrieb: Alle üben gleichzeitig
XXXXXXXXXXXXXXXX
Gruppenbetrieb: Aufteilung in Mannschaften
X1 X1 X1 X3 X3 X3 X3
X2X2
X2X2
Einzelbetrieb: X (z.B. Trampolinspringen)

6 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Betriebsweisen:
Fester Stationsbetrieb: Üben an einer Station(z.B.: Handstand)
Fließender Stationsbetrieb: Mehrere Stationen mit bestimmter Reihenfolge
(z.B.: diverse Ballübungen zum Thema
Basketball)
Kreisbetrieb (Zirkeltraining): Kondition (Kraft, Ausdauer) im Vordergrund
Spielbetrieb: Große und kleine Spiele (Technik, Taktik,
Regelwerk)
Kommunikation (Anlehnung an Schultz von Thun)
Kommunikation auf mehreren Ebenen
Sachinhalt Worüber rede ich? Kann ich mich klar und deutlich mitteilen?
Beziehung Wie stehen wir zueinander? Ein Mensch fühlt Akzeptanz oder Ablehnung, Annahme oder
Bevormundung.
Appell Welche Reaktion löse ich aus? Manipulation und Einfluss (z.B. Werbung)
Selbstoffenbarung Was gebe ich preis? Jede Aussage gibt ein Stück Persönlichkeit preis.

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Körpersprache (nonverbale Kommunikation)
Abb. 1 Körpersprache (www.timtim.com)
Äußeres Erscheinungsbild
Bekleidung, Haare, Make-up, Parfum
Körperhaltung und Körperbewegungen Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen, Muskeltonus
Mimik und Blickkontakt Emotionale Ausdrücke im Gesicht (z.B.: Angst, Freude, Überraschung, Wut, Ekel, Trauer
oder Interesse)
Gestik Bewegungen und Sprache der Hände sowie viele Handlungen (z. B.: verschränkte Arme,
öffnen der Autotür, einer Dame in den Mantel helfen)
Distanzebenen Intimzone, persönliche Zone, soziale Zone, öffentliche Zone
Sprechweise Lautstärke und Deutlichkeit, Sprechgeschwindigkeit und -rhythmus, Tonlage sowie
Husten, Seufzen, Stöhnen
Ein Blick sagt
mehr als 1000
Worte!"

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steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 9
Motivation
Intrinsische Motivation durch die Tätigkeit selbst motiviert
aus eigenem, inneren Antrieb gehandelt
Tätigkeit verschafft eine persönliche Befriedigung
Geld oder Status spielen untergeordnete Rolle
Extrinsische Motivation Durch die Folgen einer Tätigkeit motiviert (Belohnung)
Belohnung materiell (Geld) oder immateriell (Lob, Anerkennung, soziale Kontakte)
Tätigkeit selbst spielt eine untergeordnete Rolle
Trainingseinheit
Einleitung/Aufwärmen (ca. 1/6 Zeit)
Allgemeines Aufwärmen: gesamten Körper sportartunabhängig aktivieren (z.B. beim
Einlaufen, leichtes Einspielen, Dehnung)
Spezielles Aufwärmen: Übungen gezielt auf die Sportartanforderungen
ausgerichtet (u.a. Technikelemente wie z.B. Dribbel-,
Schlag- oder Wurfübungen)
Positive Effekte: Verringerung der Viskosität der Muskulatur Vorbereitung des Kreislauf- und Nervensystems (durch koordinative Aufgaben)
Hauptteil (ca. 2/3 Zeit)
Technik vor Kondition (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit) Koordination vor Schnelligkeit vor Kraft vor Ausdauer
Schlußteil (ca. 1/6 Zeit)
Auslaufen etc. baut Lakat ab
leichte Dehnung zum Senken des Verletzungsrisikos

10 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Inhalte der Trainingseinheit sind durch folgende Faktoren bestimmt
Zielsetzung (Spiele, Entspannung, Kräftigung, Ausdauer, etc.)
Alter / Geschlecht bzw. Entwicklungsstand
Leistungszustand (Anfänger / Fortgeschrittene: Schwierigkeitsgrad verschieden)
Teilnehmerzahl
Infrastruktur (Raumgröße, Hallenboden, Anzahl und Beschaffenheit von
Kleingeräten, Materialien bzw. Objekten, Qualität der Musikanlage)
Zeitrahmen der Inhalte
Modellstunde "Handball“ Passen/Ballannahme" (10-12 Jahre, 50 min.)
Erwärmung / Einstimmung (ca. 5-10 min.)
Pro Person: ein Ball und ein Markierungshütchen
Prellampel: drei oder vier Sechserreihen
Personen prellen Ball auf Zuruf um aufgestellte Hütchen zum
Ausgangspunkt zurück (Variation: rechte / linke Hand, im
Slalom, in der Rückwärtsbewegung,...)
Hauptteil / Erarbeitung (ca. 20-30 min.)
Pro Gruppe: ein Ball
Werfen/Fangen: zur Schulung der Grobform Personenpaare (ca. 7m-Abstand)
gegenüber aufstellen und Ball zupassen (ev.
Bewegungskorrekturen)
Paßübung 1: zur Steigerung der Schwierigkeit aus der Bewegung in 4er-
bzw. 6er-Gruppen zupassen (Präzision)

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 11
Paßübung 2: zum Festigen des Zuspiels 6 Personen bilden eine versetzte
Gasse und sind Zuspieler, die übrigen laufen durch (ohne zu tippen) und spielen Zuspieler an
Anwendung / freudvoller Stundenausklang (ca. 10-15 min.)
Pro Paar: ein Ball
2 gegen 1: zur Anwendung in einer spielnahen Wettkampfsituation
Paarweiser Angriff gegen anderes Paar (Verteidigung, Tor)
nach Torerfolg: Rollenwechsel
Welches Paar erzielt die meisten Tore?
Führungsstile (nach LEWIN)
Autoritärer (auch hierarchischer) Führungsstil
Anweisungen, Aufgaben und Anordnungen ohne Sportlermeinung einzuholen
Trainerentscheidungen alleine gelten
Gehorsam erwartet und weder Widerspruch noch Kritik geduldet (bei Fehlern:
Strafe)
Vorteil: Kompetenzen klar verteilt, gute Kontrolle, Sicherheit (Geräteturnen)
Nachteil: Motivationsmangel, keine persönliche Freiheit
Demokratischer (auch kooperativer) Führungsstil
Alle sind in das Trainingsgeschehen mit eingebunden
Einbringen bzw. Unterstützung durch/für alle (bei Fehlern: Hilfestellung)
Vorteil: Hohe Motivation (Kreativität, Selbstständigkeit), Trainerentlastung
Nachteil: Entscheidungsgeschwindigkeit eventuell verzögert

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Laissez-faire-Führungsstil
Viele Freiheiten
Regeln, sportliche Tätigkeit, Organisation → selbstbestimmt (keine Hilfe oder
Strafe)
Vorteil: Freiheiten, Individualität, eigenständige Arbeitsweise
Nachteil: Mangelnde Disziplin, Kompetenzstreitigkeiten, Durcheinander
Die Bewegungslehre (Außen- und Innenaspekt der Bewegungsanalyse)
Außenaspekt: ein objektives Beobachten der sichtbaren Bewegung (Zuschauer,
Betrachter, Trainer)
Bewegungsbeschreibung?
Voraussetzungen (biologisch,
gerätebedingt: z.B. Carver)?
Optimale sportliche Technik?
Bewegungen: Tempo, Umfang, Stärke, Rhythmus, Präzision, Fluss,
Konstanz, Kopplung

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Innenaspekt: die innere Sichtweise bzw. Bewegungssteuerung oder -regelung (der
Person)
Bewegungslernen
Bewegungssteuerung
Bewegungswahrnehmung
Bewegungskopplung
Darunter versteht man Teilkörperbewegungen miteinander zeitlich, räumlich und
dynamisch zu verbinden, woraus dann eine ökonomische Gesamtbewegung entsteht.
simultane (gleichzeitige) Kopplung
sukzessive (aufeinander folgende) Kopplung

14 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Aspekte der Bewegungskoppelung
Zeitliche Phasenverschiebung: (z.B. Tennisschlag: Hüftdrehung bereits vor dem
Schlag beendet)
Schwung- und Impulsübertragung: (z.B. Golf: Schwung des Schlägers auf den
Golfball übertragen)
Rumpfeinsatz: horizontal → Stoss- und Schiebebewegungen (Kugelstossen)
vertikal → Schlagbewegungen (Aufschlag beim Tennis) oder
Wurf (OUT-Einwurf)
rotatorisch → Körperdrehungen (Eiskunstlauf)
Verwringung → Verdrehung Schulter und Becken (Tennis)
Steuerfunktion des Kopfes: (z.B. Rolle vorwärts oder Salto)

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Bewegungsmerkmale:
Angespannt - locker, gleichmäßig - ungleichmäßig, flüssig - eckig, sicher - unsicher, ruhig -
unruhig, schnell - langsam, federnd - zittrig
Bewegungsstruktur
Azyklische Bewegungen (dreiphasig): Weitsprung, Diskus, Tennisaufschlag, etc.
Vorbereitungsphase (Anlauf, Anschwung, etc.)
Hauptphase (Weitsprung,Wurf)
Endphase (Ausschwingen, Ausklingen)
Zyklische Bewegungen (zweiphasig): Laufen, Radfahren, Rudern;
Vorbereitungsphase
Hauptphase
Zwischenphase
Hauptphase
Zwischenphase..........

16 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Bewegungswahrnehmungen (subjektiv): Sehen (visuell)
Hören (akustisch)
Fühlen (taktil)
Lernphasen
Entwicklung der Grobkoordination: Bewegungsablauf bekannt, Mängel und
leichte Fehler erkennbar
Entwicklung der Feinkoordination: Gute Bewegungskoordination unter
konstanten Bedingungen,
Bewegungsempfinden vorhanden
Stabilisierung der Feinkoordination Bewegung auch unter erschwerten bzw.
und variable Verfügbarkeit: variablen Bedingungen möglich, vieles läuft
schon unbewusst ab,
situative Anpassung
Trainingslehre „Anpassung vom Ist-Wert zum Soll-Wert
Unter Training versteht man eine zielgerichtete, planmäßige Einwirkung
auf den Organismus durch körperliche und geistige Maßnahmen“ Prinzip
der körperlichen Anpassung (Adaptation)
Einfluss äußerer Belastungen (Trainingsreize) → Anpassung innerer
Systeme
Trainingsziele
1. Verbessern / Erhalten der sportlichen Leistungsfähigkeit
2. Wiederherstellung (Rehabilitation) nach Krankheit/Verletzung
3. Vorbeugung (Prävention)
Trainingsziele über Trainingsinhalte (Übungen) unter Verwendung einer
entsprechenden Trainingsmethode (planmäßiges Verfahren) und Einsatz von
Trainingsmitteln (z.B. Geräte, Unterlagen, Informationen, ...)

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18 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Sportmotorische Grundfähigkeiten
Kondition Kondition ist nicht nur Ausdauer !
Kraft: Fähigkeit, einen äußeren Widerstand zu
überwinden oder ihm entgegenzuwirken
Ausdauer: Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei lang
andauernden Belastungen
Schnelligkeit: Fähigkeit, motorische Aktionen möglichst
schnell durchzuführen
Beweglichkeit: Gelenksbeweglichkeit und die
Dehnfähigkeit der Muskulatur
Koordination: Zusammenspiel von Zentralnervensystem
(ZNS) und Muskulatur
Abb. 1 Modell der Komplexität der konditionellen Fähigkeiten
Mischformen
Kraftausdauer: Ermüdungswiderstandsfähigkeit steigt bei
lang andauernder Kraftleistung (z.B.
Fahrradfahren, Bauchmuskeltraining,
Skiabfahrtshocke, Rudern)
Schnelligkeitsausdauer: z.B. 400 m Hürdenlauf, 100 m Schwimmen
Schnellkraft: Widerstände mit hoher
Bewegungsgeschwindigkeit überwinden
(z.B. Speerwurf, Sprintstart, Kugelstoßen,
Weitsprung)

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 19
Koordination Zusammenspiel zwischen ZNS (Gehirn, Rückenmark) und
Muskulatur
Die Koordination wird in 5 Fähigkeiten unterteilt:
Reagieren Wie kann der Mensch auf äußere Einflüsse
reagieren (z.B. Eisplatte)?
Orientieren Räumliche Orientierung mit dem Körper (z.B.
Salto, Rollen) oder Fremdkörper (Ball, Mitspieler)
Differenzieren Wie erfolgt eine Anpassung (z.B. Ski: Piste/ Tief-
schnee, Tennis: Sand/Rasen)
Rhythmisieren Alle Bewegungen über Eigen- oder
Fremdrhythmus anpassen (z.B. Aerobic,
Skifahren)
Gleichgewicht Den Körper im Gleichgewicht halten bzw. wieder
ins Gleichgewicht bringen (z.B. MFT-Disc,
Seilgehen, Einrad)
Abb. 2 Modell der kooordinativen Fähigkeiten

20 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Trainingsprinzipien
Prinzip des wirksamen Belastungsreizes
Unterschwellige Reize bleiben wirkungslos
starke (= optimale) Reize lösen Adaptationen (Anpassungen) aus
zu starke Reize schädigen
Optimaler Belastungsreiz ist vom Leistungszustand abhängig
Prinzip der ansteigenden Belastung
Gleichbleibende Trainingsbelastungen (Monate, Jahre) → Organismus angepasst und
keine Wirkung mehr
Trainingsbelastungen in gewissen Zeitabständen steigern/verändern
Im Trainingsprozess ist folgende Reihenfolge sinnvoll:
Erhöhung der Trainingshäufigkeit (Trainingseinheiten / Woche)
Erhöhung des Trainingsumfangs innerhalb der Trainingseinheit
Verkürzung der Pausen
höhere Trainingsintensität
Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung
Nach Trainingsbelastung ist eine Zeit zur Wiederherstellung notwendig (um erneute
Belastung durchzuführen), Belastung und Erholung sind eine Einheit
Überkompensation (Superkompensation)
Wiederherstellung (Kompensation)
Überkompensation (erhöhte Wiederherstellung)
Prinzip der Superkompensation (Störung der Homöostase):
Überkompensation bleibt nicht erhalten und bildet sich wieder zurück Niveaukurve
"pendelt" so um die Linie des Ausgangsniveaus
Abb. 3 Prinzip der Superkompensation (www.trinergy.at)

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 21
Trainingspraxis: optimaler Zeitpunkt der Wiederbelastung?
theoretisches Wissen und Erfahrung
Einflussfaktoren: individuelle Anpassungsfähigkeit, Ernährung,
trainingsbegleitende Maßnahmen
Belastungskomponenten
Reizintensität: kennzeichnet die Belastungsanforderung (Anstrengungsgrad)
→ Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Laktatwert im Blut, kg, Watt,
% zur Bestleistung, grobe Einteilung (maximal, submaximal,
gering)
Reizdauer: ist die Einwirkungszeit eines Einzelreizes oder einer Reizserie
→ Sek., Minuten
Reizdichte: Länge der Pausen zwischen den Einzelreizen bildet die
Reizdichte
→ Sek., Minuten
Reizumfang: Summe aller Einzelreize in einer Trainingseinheit
→ km, kg, Anzahl der Wiederholungen und Serien, Minuten,
Stunden
Trainingshäufigkeit: Trainingseinheiten pro Tag/Woche
Trainingsmethoden
Trainingsmethode: ist eine angewandte Belastung (vom jeweiligen
Trainingsziel abhängig)
Dauermethode: Reizintensität: gering-mittel
Reizdauer: lang
Reizdichte: dauernd
Reizumfang: hoch
Trainingsziel: Ausdauer
Intervallmethode: Reizintensität:
(extensiv und intensiv) mittel..submaximal..maximal
Reizdauer: kurz..mittel
Reizdichte: mittel (unvollständige Pausen)
Reizumfang: mittel
Trainingsziel: Kraft-, Schnelligkeitsausdauer
Wieder(er)holungsmethode: Reizintensität: maximal
Reizdauer: kurz
Reizdichte: gering (vollständige Pausen)
Reizumfang: gering
Trainingsziele Maximalkraft, Schnelligkeit,
Schnellkraft, Gleichgewicht und motorisches Lernen

22 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Ausdauer
"Aerobe Ausdauer" ist ein Grundlagenausdauertraining
Energiebereitstellung mit ausreichender Sauerstoffbereitstellung
(z. B. Joggen, Marathon, Skilanglauf, usw.)
Anpassung des Kreislaufsystems : Herz- und Blutvolumen vergrößert sich
(aerobes Ausdauertraining) Pulsfrequenz (Ruhe-, Belastungsspuls) wird
niedriger
Lungenvolumen steigt
Atemfrequenz sinkt
Blutgefäße: Vergrößerung, größere
Elastizität, vermehrte Kapillarbildung und
damit verbesserte Sauerstoffversorgung
Vergrößerung der Speicher (Zuckerspeicher)
Ziele (Grundlagen-)Ausdauertraining: Optimierung der Sauerstoffaufnahme,
Steigerung der Regenerationsfähigkeit
Ausdauertraining: mind. 1/6 gesamte Skelettmuskulatur (Beine
reichen schon aus)
Weniger Muskulatur ist eine lokale Ausdauer
(z.B. Heben und Senken eines Armes)
Herz-Kreislauf-System nicht ausreichend
trainiert
Ausdauertraining: Laufen, Schwimmen, Radfahren, Wandern,
Nordic Walking, Inlineskating, Rudern,
Eislaufen, Langlaufen
Kontrolle der Intensität beim reden können
Ausdauertraining: Pulskontrolle
Belastungssteuerung im Grobe Berechnung des Maximalpulses (nach
Ausdauertraining: ROST/HOLLMANN)
220 - Lebensalter = MAXIMALPULS
Werte: Annäherung; viele Personen nicht in
Normbereich (Lebensalter, Geschlecht,
Leistungsbereitschaft oder genetischen
Voraussetzungen)

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 23
Abb. 4 Intensitätsbereiche
AD 1 (Regenerations- u. Kompensationsbereich)
Ziel: Unterstützung der Regeneration (Abwärmen), Aufwärmen und Vorbereitung
auf hohe Belastungen, Fettverbrennung
Methode: Dauermethode
Belastung: sehr niedrig (60-65% vom MAXIMALPULS)
AD 2 (Grundlagenausdauer 1)
Ziel: Stabilisierungstraining (Herzkreislaufsystem), aerobe Leistungsfähigkeit,
Fett- und Kohlenhydratverbrennung (wenig Laktat)
Methode: Dauermethode, Fahrtspielmethode
Belastung: niedrig-mittel (70-75% vom MAXIMALPULS)
AD 3 (Grundlagenausdauer 2):
Ziel: Schwellentraining (Herzkreislaufsystem), aerobe-anaerobe
Leistungsfähigkeit, Kohlenhydratverbrennung (merklich Laktat)
Methode: Dauermethode, Fahrtspielmethode, extensive Intervallmethode
Belastung: mittel-hoch (80-85% vom MAXIMALPULS)
AD 4 (wettkampfspezifische Ausdauer):
Ziel: Entwicklungstraining, anaerobe Leistungsfähigkeit, Kohlenhydratverbrennung
(Laktatanhäufung)
Methode: Wettkampfmethode, intensive Intervallmethode, Wiederholungsmethode
Belastung: hoch-sehr hoch (über 90% v. MAXIMALPULS)

24 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Kraft
a) Krafttraining
Funktionsgymnastik (Kräftigung): Intensität (Anstrengung): mittel, 45-65 %
Dauer: mittel
Pause: unvollständige Pause (mehrere Minuten)
Wiederholungen / Serien: 8-15 Wh. / 3-6 Serien
Kleine Widerstände (Theraband, Intensität (Anstrengung): mittel-hoch, 50-75 %
Kurzhanteln): Dauer: mittel
Pause: unvollständige Pause (mehrere Minuten)
Wiederholungen / Serien: 5-20 Wh. / 3-6 Serien
Simulation (Prävention): Intensität (Anstrengung): gering
Dauer: mittel
Pause: unvollständige Pause (mehrere Minuten)
Wiederholungen / Serien: 5-10 Wh. / 2-3 Serien
Muskelaufbautraining Intensität (Anstrengung): submaximal, 60-80 %
(Hypertrophie): Dauer: kurz-mittel
Pause: vollständige Pause (mehrere Minuten)
Wiederholungen / Serien: 1 Wh. / 5-8 Serien
Maximalkrafttraining (Höchste Intensität (Anstrengung): maximal, 100 %
Kraft, die man ausüben kann): Dauer: kurz
Pause: unvollständige Pause (mehrere Minuten)
Wiederholungen / Serien: 5-12 Wh. / 5-8 Serien
Kinder: Nur eigenen Körper ohne Zusatzlasteneinsetzen
→ Wachstum
(z.B. Klettern, Stützen, Hängen, Schwingen,..)
Jugendliche: Technikerwerb (z.B. Kniebeuge) mit eigenem
Körper und Übergang zu leichten Zusatzlasten
→ hormonbedingte Muskelmassenzunahme (z.B.
Partnerübungen, leichtes Hanteltraining,
Rumpfstabilität)
Erwachsene: Kräftigung mit Eigenkörpergewicht
bzw.Zusatzlasten und Gleichgewichtselementen

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 25
b) Schnellkraft
Äußere Widerstände mit hoher Kontraktionsgeschwindigkeit überwinden
(Skispringen, Kugelstoßen, Weitsprung,...)
"Wiederholungsmethode" beim Intensität (Anstrengung): maximal (explosiv)
Schnellkrafttraining: Dauer: max. 6 Sekunden
Pause: Vollständige Pause
Wiederholungen / Serien: 1-5 Wh. / 1-3 Serien
Anpassung des Muskels: Keine bzw. nur wenig Muskelmassenzunahme
Kontraktionsgeschwindigkeit steigt an
Kreatinphosphat-Speicher in der Muskulatur erhöht
sich.
Intramuskuläre Koordination (Zusammenspiel der Muskelfasern des Muskels) besser
Intermuskuläre Koordination (Zusammenspiel mehrerer Muskeln) verbessert sich
Maximalkraft ↔ Schnellkraft (Leistungssport zusammen trainieren)
c) Kraftausdauer (statisch oder dynamisch)
Ermüdungswiderstandsfähigkeit steigt bei lang andauernder Kraftleistung
(Rudern, Fahrradfahren, Bauchmuskeltraining, Funktionsgymnastik, usw.)
"Extensive Intervallmethode" Intensität (Anstrengung): gering bis mittel (über
beim Kraftausdauertraining: 30% der Maximalkraft)
langsam dynamisch oder statisch
Dauer: dynamisch: 12-30 Wh.
statisch: bis 1 min.
lange Haltepositionen
Pause: Unvollständige Pause
Wiederholungen / Serien: 12-30 Wh. / 3-6 Ser.
Arten der Muskelkontraktionen
Konzentrische Muskelkontraktion: Muskel ändert bei der Kontraktion seine Länge
(verkürzt sich)
Exzentrische Muskelkontraktion: Muskel arbeitet nachgebend bzw. bremsend (z.B.
Absenken bei der Kniebeuge)
Isometrische Muskelkontraktion: Muskel kontrahiert, Länge des Muskels bleibt
gleich; nur Muskelspannung verändert sich(z.B.
Handflächen vor dem Körper zusammenpressen)
Auxotonische Muskelkontraktion: Länge und Spannung des Muskels ändern sich

26 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Schnelligkeit
Fähigkeit, motorische Aktionen möglichst schnell durchzuführen
Intensität "Schnelligkeitstraining":immer 100 % und darüber (z.B. Bergabläufe)
"Schnelligkeit kann nur mit Schnelligkeit trainiert werden"!
Wiederholungsmethode
Wiederholungsmethode: Erste und letzte Wiederholung gleich schnell
(andernfalls eher Schnelligkeitsausdauer trainiert)
Intensität: 100% und darüber (z.B. bergab sprinten)
Dauer: max. 6 Sekunden (länger:
Schnelligkeitsausdauer)
Pause: Vollständige Pause
Wiederholungen / Serien: 1-5 Wh. / 1-3 Serien
Reaktionsschnelligkeit: Schnellstmögliche Bewegungsstart auf ein Signal
(optisch, akustisch, taktil)
Aktionsschnelligkeit: azyklisch
Schnellstmögliche Einzelbewegung (z. B. Sprung,
Wurf, Stoß)
Frequenzschnelligkeit: zyklisch
Schnellstmögliche Dauerbewegung (z. B. Sprint)
Beweglichkeit
Beweglichkeit heißt Bewegungen mit großem Aktionsradius
aktiv (eigener Körpereinsatz) und passiv (mit Hilfe von außen)
Training der Beweglichkeit Elastische Eigenschaften der Muskulatur
bedeutet: auszunutzen
inter- und intramuskuläre Koordination der
Muskulatur zu verbessern
erforderliche Kraftentwicklung, um
Aktionsradius der Gelenke zu nutzen

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 27
Dehnungsmethoden
Statisches Dehnen: Dehnposition einnehmen bis nur leichtes Ziehen
spürbar
Position halten, Ziehen lässt nach Ruhetonus der
Muskulatur sinkt
Dynamisches Dehnen: Dehnposition einnehmen, bis leichter Zug spürbar
um diese Position weiche, federnde Bewegungen
(nur für Fortgeschrittene geeignet)
Ruhetonus der Muskulatur bleibt erhalten (bei
Schnellkraftsportarten wichtig)
Postisometrisches Dehnen: Zu dehnende Muskulatur isometrisch gegen einen
Widerstand anspannen und halten
nach einigen Sekunden locker lassen statische
Dehnposition einnehmen danach in dieser
Dehnposition isometrisch anspannen und halten
(Vorgang 2-3 Mal wiederholen)
Ruhetonus der Muskulatur bleibt erhalten
Anatomie
Der Bewegungsapparat
Aktiv (Muskeln mit Sehnen) / Passiv (Bänder, Knochen, Gelenkskapseln)
Die Muskulatur
Ursprung (rumpfnah) und Ansatz (rumpffern)
Sehnen an beiden Enden (Verbindung zum Knochen)
Muskelhülle (Faszie)
Muskelkontraktion (Zusammenziehen): Ursprung und Ansatz nähern sich an
Dehnung: Ursprung und Ansatz entfernen sich
Langsam (ST / slow-twitch) und schnell (FT / fast-twitch) zuckende Muskelfasern bei
FT-Fasern außerdem Intermediärtyp (wandlungsfähig)
Ausprägung der Skelettmuskeln als
tonischer (neigt zur Verkürzung) bzw.
phasischer (neigt zur Abschwächung) Muskel

28 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Skelettmuskel: viele Muskelfasern
Muskelfaser: 100-1000 Myofibrillen
Myofibrille: besteht aus tausenden Filamenten
Filamente: setzt sich aus Aktin- und Myosinfilamenten zusammen
Abb. 1 Muskelbestandteile (www.dkimages.com)
Funktionell unterscheidet man ein- bzw. mehrgelenkige Muskeln
gegensinnig wirkende Muskeln werden als Antagonisten
gleichsinnig wirkende Muskeln als Synergisten bezeichnet
Muskelspindeln: "Längenwächter" des Muskels (Dehnungsreflex = Eigenreflex)
Sehnenspindeln: "Spannungswächter" des Muskels (Eigenreflex)
Die Sehne
Die Sehne ist die Verbindung von Muskelgewebe und Knochen, sie ist unelastisch, aber
sehr zugfest, als Schutz dienen Schleimbeutel und Sehnenscheiden.

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 29
Die Bänder
Bänder stabilisieren ein Gelenk, ziehen von Knochen zu Knochen und sind nicht elastisch
(z.B. überdehntes Band bleibt lang)
Sehnen und Bänder von Kindern sind weniger zugfest!
Die Knochen
Röhrenknochen sind an den Enden (Gelenksflächen) mit Knorpel (2-5 mm) überzogen,
die äußere Hülle ist massiv (Substantia compacta), das Innere wird aus einer
schwammartigen Struktur (Substantia spongiosa) gebildet. Die Beinhaut (Periost)
umkleidet den Knochen (Nerven, Blut- und Lymphgefäße)
Abb. 2 Knochenaufbau (www.onmeda.de)
Bei Kindern sind die Knochen erhöht biegsam (d.h. sie haben eine verminderte Zug- und
Druckfestigkeit). Das Knorpelgewebe darf hohen Druck-und Scherkräfte nicht ausgesetzt
werden (Radsport : hohe Trittfrequenz, Sprünge: geringe Sprunghöhen wählen)

30 Mag. W. Fischer, Land Steiermark | steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu
Die Gelenke
2 Gelenkskörper: Mit einer Knorpelschicht überzogen
Gelenkskapsel: Umschließt das Gelenk und beinhaltet die Gelenksflüssigkeit (von der
Innenseite der Gelenkskapsel gebildet)
Gelenksspalt: Zwischenscheiben (z.B. Meniskus oder Bandscheibe)
Bänder: Gelenksverstärkung, definieren die Beweglichkeit des Gelenks
Muskeln: Gelenksbewegung
Abb. 3 Gelenksaufbau (www.wikipedia.de)
Die Bewegungen
Beugung (Flexion) - Streckung (Extension)
Beiziehen (Adduktion) - Abspreitzen (Abduktion)
Vorführen (Anteversion) - Zurückführen (Retroversion)
Innenwendung (Pronation) - Außenwendung (Supination)

steirische Unterlage f.d. Übungsleiter/innenausbildung neu | Mag. W. Fischer, Land Steiermark 31
Die Wirbelsäule
7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 4-5 Lendenwirbel
Kreuz- und Steißbein
Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule (HWS, BWS und LWS)
Wirbelsäule über das Darmbein-Kreuzbeingelenk (Iliosacralgelenk) mit dem Becken
in Verbindung
zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben
Wirbelkanal (in dem das Rückenmark eingebettet liegt) entlang der ganzen
Wirbelsäule
Dornfortsätze (siehe 7.Halswirbel): begrenzen WS-Überstreckung nach hinten
Innenwölbung (seitlich gesehen): Lordose (HWS, LWS)
Außenwölbung: Kyphose (BWS)
Abb. 4 Wirbelsäule (www.hu-berlin.de)

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Physiologie
Trainingsanpassungen
Bewegungsapparat: Muskeln (Wachstum, ausdauernder), Sehnen und Bänder
(Festigkeit), Knochen (Festigkeit)
Herz-Kreislauf-System: Sportherz (HMV=Herz-Minuten-Volumen), Lungenvolumen
(AMV=Atem-Minuten-Volumen), Kapillarisierung,
Sauerstoffaufnahme VO2max (ml/kg/min), Energiespeicher
(Kohlenhydratspeicher, Fett)
Blut: Rote Blutkörperchen transportieren Atemgase (O2 bzw. CO2)
Nervale Anpassung: Motorische Steuerung, Thermoregulation (Schwitzen)
Das Herz-Kreislaufsystem
Das Herz Das Herz des Menschen hat ca. die Größe einer "Faust"
Sportherz ist größer (vor allem der linke Teil) Jeweils rechter/ linker Vorhof bzw. rechte/linke Kammer Systole - Kontraktion/Diastole - Erschlaffung Vorhöfe und Kammern synchron
Abb. 5 Herzmuskel (www.kardionet.de)

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HMV (Herz-Minuten-Volumen) Ruhe = ca. 5 l
(Ruhepuls 70 x Schlagvol. 70 ml)
HMV unter Belastung : 25-30 l
Trainierte: Herzleistung nimmt über Schlagvolumen und Frequenzsteigerung zu
Untrainierte: Herzleistung nur über Frequenzsteigerung gesteigert
Die Lunge
2 Lungenflügel; Gaswechsel in den Lungenbläschen (Alveolen)
Oberfläche: ca. 80 m2
Abb. 6 Lunge (www.stefan.ganz.priv.at)
Atemvolumen: ca. 500 ml (=0,5 l)
Atemfrequenz: ca. 16 Atemzüge/min.
AMV (Atem-Minuten-Volumen) in Ruhe = ca. 8 l (Atemfrequenz 16 x Atemvolumen 0,5 l)
AMV unter Belastung : bis 100 l
Atemluft: 79% Stickstoff, 21% Sauerstoff

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Vitalkapazität
Die Vitalkapazität ist die Luftmenge, die nach maximaler Einatmung ausgeatmet werden
kann.
Abb. 7 Vitalkapazität (www.tgs-chemie.de)
Die Durchblutung
Vasokontraktion /Vasodilatation (Hirn und innere Organe oberste Priorität)
Essen + Sport
Die Herzfrequenz
Ruhepuls sinkt durch Ausdauertraining = Bradykardie (auch Kinder)
Ruhepulsmessung: Immer unter gleichen Umständen (nach dem Aufwachen)
kann auf einen Infekt hinweisen
Der Maximalpuls wird wie folgt errechnet
220 minus Lebensalter (30 Jahre: Max.-Puls = 190)
Werte Annäherung; viele Personen nicht in Normbereich
(Lebensalter, Geschlecht, Leistungsbereitschaft oder
genetischen Voraussetzungen)

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Maximale Sauerstoffaufnahme VO2max (ml/kg/min):
Untrainierte: Herren ... 35 ml/kg/min.
Damen ... 30 ml/kg/min.
Leistungssportler: Herren ... 78 ml/kg/min.
Damen ... 68 ml/kg/min.
Das Blut
Das Blut besteht zu 45% aus festen und 55% aus flüssigen Bestandteilen (Blutplasma)
Feste Bestandteile: roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
weiße Blutkörperchen (Leukozyten, Körperimmunsystem)
Blutplättchen (Thrombozyten, Wundverschluß)
Blut transportiert Hormone und diverse Stoffwechselprodukte (z.B.: Laktat ist das Salz der
Milchsäure)
Abb. 8 Blutbestandteile (www.bertelsmann-bkk.de)

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Etwa sechs Liter Blut beim Erwachsenen
ungefähr drei Liter Blut beim Kind
ein Liter Blut beim Baby
Das Schwitzen
Das Schwitzen ist ein Zeichen der Thermoregulation (bei Kindern nicht so ausgeprägt –
Gefahr des Hitzschlags)
Schweiß: Kochsalz (NaCl) mit abgegeben jedoch ist die Konzentration bei
Hitzegewöhnung sehr gering (Wüstenbewohner)
Normal: 1 g Kochsalz auf 1 l Wasser beigeben
Normaler Schweißverlust (nicht sichtbar) ca. 0,5 l / Stunde
Normaler Schweißverlust (sichtbar) ca. 1 l / Stunde
Starker Schweißverlust (tropfend) ca. 1,5 l / Stunde
Abb. 9 Schwitzen (www.pestalozzischulhaus.ch)

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