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1 4. März 2015 Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen (§14 Altlastensanierungsgesetz) Bohrarbeiten zur Errichtung der Bodenluftabsaugung und eines Sperrbrunnens (2011) Zusammenfassung Auf dem Altstandort „Tankstelle Stiglechner“ wurden beginnend im Jahre 1939 rund 60 Jahre lang Mineralölprodukte gelagert und umgeschlagen. Durch Manipulationsverluste gelangten Mi- neralölprodukte in den Untergrund, sodass dadurch auf einer Fläche von rund 200 m² eine erheb- liche Verunreinigung des Untergrundes gegeben war. Ausgehend von dieser Untergrundverun- reinigung waren im Grundwasserabstrom des Altstandortes hohe Belastungen mit Benzol und MTBE zu beobachten. Die Schadstofffahne war mehr als 500 m lang und gefährdete die Brunnen der Trinkwasserversorgungsanlage „Linzerberg“, die seit 2002 mittels Sperrbrunnen gesichert werden. Im Jahre 2011 wurde im Bereich der „Tankstelle Stiglechner“ durch Aushubmaßnahmen der überwiegende Teil des mineralölkontaminierten Untergrundes entfernt. Wie die Kontrollunter- suchungen des Grundwassers belegen, konnte dadurch der Schadstoffeintrag in das Grundwas- ser stark verringert werden, sodass im Grundwasserabstrom nunmehr sehr geringe Schadstoff- konzentrationen vorliegen und daher die Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ als saniert zu be- werten ist.

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Page 1: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

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4 . M ä r z 2 0 1 5

Al t las t O 73 „Tankste l le S t ig lechner “

B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

( § 1 4 A l t l a s t e n s a n i e r u n g s g e s e t z )

Bohrarbeiten zur Errichtung der Bodenluftabsaugung und eines Sperrbrunnens (2011)

Z u s a m m e n f a s s u n g

Auf dem Altstandort „Tankstelle Stiglechner“ wurden beginnend im Jahre 1939 rund 60 Jahre

lang Mineralölprodukte gelagert und umgeschlagen. Durch Manipulationsverluste gelangten Mi-

neralölprodukte in den Untergrund, sodass dadurch auf einer Fläche von rund 200 m² eine erheb-

liche Verunreinigung des Untergrundes gegeben war. Ausgehend von dieser Untergrundverun-

reinigung waren im Grundwasserabstrom des Altstandortes hohe Belastungen mit Benzol und

MTBE zu beobachten. Die Schadstofffahne war mehr als 500 m lang und gefährdete die Brunnen

der Trinkwasserversorgungsanlage „Linzerberg“, die seit 2002 mittels Sperrbrunnen gesichert

werden. Im Jahre 2011 wurde im Bereich der „Tankstelle Stiglechner“ durch Aushubmaßnahmen

der überwiegende Teil des mineralölkontaminierten Untergrundes entfernt. Wie die Kontrollunter-

suchungen des Grundwassers belegen, konnte dadurch der Schadstoffeintrag in das Grundwas-

ser stark verringert werden, sodass im Grundwasserabstrom nunmehr sehr geringe Schadstoff-

konzentrationen vorliegen und daher die Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ als saniert zu be-

werten ist.

Page 2: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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1 LAGE DER ALTLAST

B u n d e s l a n d : O b e r ö s t e r r e i c h

B e z i r k : U r f a h r - U m g e b u n g

G e m e i n d e : G a l l n e u k i r c h e n ( 4 1 6 0 7 )

K a t a s t r a l g e m e i n d e : G a l l n e u k i r c h e n ( 4 5 6 2 4 )

G r u n d s t ü c k s n u m m e r n : . 3 1 2 , 1 2 0 / 3 , 1 5 6 4

A b b i l d u n g 1 : Ü b e r s i c h t s l a g e p l a n

2 BESCHREIBUNG DER STANDORTVERHÄLTNISSE

2.1 Betriebliche Anlagen und Tätigkeiten

Die „Tankstelle Stiglechner“ befindet sich an der Bundesstraße 125 („Prager Straße“) im Stadt-

gebiet von Gallneukirchen rund 300 m südwestlich des Zentrums (siehe Abbildung 1). Hier wurde

im Zeitraum von 1939 bis 1998 eine Tankstelle betrieben. Im Jahre 1939 wurden zwei unterirdi-

sche Tanks (Volumen 10.000 l bzw. 6.000 l) angelegt, im Jahre 1958 ein zusätzlicher Tank für

Superbenzin (Volumen 3.000 l). Im Jahre 1979 wurde ein Tank durch einen größeren, doppel-

wandigen Tank mit mehreren Kammern (Gesamtvolumen 20.000 l) ersetzt. Im Zuge der Auflas-

sung der Tankstelle im Jahre 1998 wurden im Bereich der Zapfsäulen Verunreinigungen des

Untergrundes festgestellt und entfernt.

Die für die Lagerung und den Umschlag von Mineralölprodukten genutzte Fläche war etwa

200 m² groß. Abbildung 2 zeigt einen Lageplan der ehemaligen Betriebsanlagen auf dem Alt-

standort.

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A b b i l d u n g 2 : L a g e p l a n m i t e h e m a l i g e n B e t r i e b s a n l a g e n

2.2 Untergrundverhältnisse

Der Altstandort befindet sich im Bereich des Gallneukirchner Beckens am Südrand des Kristallins

der Böhmischen Masse. Es handelt sich um ein Senkungsbecken, das im Tertiär mit feinkörnigen

marinen und fluviatilen Sedimenten verfüllt wurde. Das Festgestein wird von unterschiedlichen

Schichtfolgen (Pielacher Tegel, Linzer Sande, Schlier) überlagert. In den Linzer Sanden ist der

erste Grundwasserhorizont ausgebildet. Als Grundwasserstauer fungieren Pielacher Tegel, die

sich am Beckenrand im Bereich der Großen Gusen in wenigen Metern Tiefe befinden und gegen

das Beckeninnere (Süden) bis zu 60 m tief abtauchen. Entlang der Gusen werden die Linzer

Sande durch bis zu 3 m mächtige schluffig-tonige Deckschichten überlagert (siehe Abbildung 3).

Das Gelände des Altstandortes ist eben und befindet sich auf etwa 327 m ü. A. Die anstehenden

Linzer Sande sind bis zu 24 m mächtig und zeigen mit zunehmender Tiefe erhöhte Schluffanteile.

Zum Teil bestehen oberflächennah Überlagerungen mit gering durchlässigen Deckschichten (bis

max. 3 m) oder anthropogenen Auffüllungen.

Den lateral wechselnden, zum Teil sehr gering durchlässigen Untergrundverhältnissen entspre-

chend, können kleinräumig oberflächennahe Schichtwasserhorizonte auf etwa 325 m ü. A. fest-

gestellt werden. Der Spiegel des durchgehenden ersten Grundwasserhorizontes befindet sich

etwa 8 m bis 10 m unter Gelände zwischen 319 m ü. A. bis 317 m ü. A. Im Bereich des Altstan-

dortes ist ein äußerst hohes Spiegelgefälle von bis zu 8 % vorhanden. Die Strömungsrichtung

des Grundwassers ist generell nach Südwesten gerichtet. Der Durchlässigkeitsbeiwert des

Grundwasserleiters im Bereich des Altstandortes kann mit einer Größenordnung von 7x10-6

m/s

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A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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abgeschätzt werden. Unmittelbar südwestlich des Altstandortes ist eine deutliche Abnahme des

Grundwasserspiegelgefälles auf rund 0,2 % zu beobachten. In einer Entfernung von rund 250 m

vom Altstandort werden die Strömungsverhältnisse durch dauerhafte Grundwasserentnahmen

beeinflusst (siehe Abbildung 3).

A b b i l d u n g 3 : S c h e m a t i s c h e r g e o l o g i s c h e r P r o f i l s c h n i t t ( N o r d o s t -S ü d w e s t ; 5 - f a c h ü b e r h ö h t )

2.3 Schutzgüter und Nutzungen

Derzeit wird das Gebäude auf dem Altstandort als Blumengeschäft und der nördlich anschlie-

ßende Bereich als Parkplatz genutzt. Die unmittelbare und weitere Umgebung des Altstandortes

ist der Lage im Ortsgebiet von Gallneukirchen entsprechend von aufgelockerter Bebauung

(Wohn- und Gewerbegebiet) geprägt. Die Große Gusen fließt etwa 80 m nördlich des Altstandor-

tes Richtung Südosten. Im näheren und weiteren Umfeld des Altstandorts befinden sich zahlrei-

che weitere Altstandorte, darunter mehrere Tankstellen und die Altlast O72 „Putzerei Wurm“ (sie-

he Abbildung 4 und Abbildung 5).

Der Altstandort „Tankstelle Stiglechner“ befindet sich im Einzugsbereich der Schutzgebiete für die

zur Trinkwasserversorgung genutzten Brunnen Linzerberg und Klaus (siehe Abbildung 3 und

Abbildung 5). Die beiden Brunnen haben einen wasserrechtlich Konsens zur Entnahme von ins-

gesamt 28 l/s (Brunnen Linzerberg 15 l/s). Im Jahr 2001 wurden im Bereich des Schutzgebiets

der Brunnenanlage Linzerberg Verunreinigungen des Grundwassers durch aromatische Kohlen-

wasserstoffe (vorwiegend Benzol), MTBE (Methyl-tert-butylether) und leichtflüchtige chlorierte

Kohlenwasserstoffe (vorwiegend Tetrachlorethen) festgestellt. In weiterer Folge wurden zum

Schutz der Brunnenanlage zwei Sperrbrunnen (siehe Abbildung 3 und Abbildung 5) errichtet.

Diese werden seit April 2002 mit einer Entnahme von jeweils 2 l/s betrieben. Die bestehenden

Grundwasserverunreinigungen werden durch diese Maßnahmen vollständig erfasst.

Neben den beiden Trinkwasserversorgungsbrunnen befinden sich etwa 20 weitere Grundwas-serentnahmen, durchwegs Haus- und Betriebsbrunnen, im Umkreis von 500 m anstromig bzw. 1 km abstromig des Altstandortes.

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A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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A b b i l d u n g 4 : L a g e d e r A l t l a s t u n d d e r u m g e b e n d e n A l t s t a n d o r t e im L u f t b i l d ( B e f l i e g u n g 2 0 1 2 )

3 GEFÄHRDUNGSABSCHÄTZUNG

Auf dem Altstandort „Tankstelle Stiglechner“ wurden rund 60 Jahre lang Mineralölprodukte gela-

gert und umgeschlagen. Durch Manipulationsverluste bei der Befüllung von Tanks sowie bei der

Betankung von Fahrzeugen gelangten Mineralölprodukte in den Untergrund. Die Ergebnisse der

Untersuchung von Bodenluft- und Feststoffproben im unmittelbaren Bereich des Altstandortes

zeigten, dass auf einer Fläche von rund 200 m² eine massive Verunreinigung des Untergrundes

durch Mineralölprodukte gegeben war. Der Hauptschadensherd befand sich im Bereich der

früheren Zapfsäulen und eines ehemaligen unterirdischen Tanks (siehe Abbildung 2). Die Fest-

stoffproben aus der wasserungesättigten Untergrundzone zeigten sehr hohe Mineralölgehalte

von bis zu 4.900 mg/kg TM (Maßnahmenschwellenwert gemäß ÖNORM S 2088-1: 500 mg/kg).

Die Kontaminationen wurden überwiegend durch niedrigsiedende Mineralölprodukte (Benzine)

und durch den Treibstoffzusatz MTBE verursacht. Letzteres ließ darauf schließen, dass der

Hauptanteil der Verunreinigung erst nach dem Jahr 1980 erfolgte. Es war davon auszugehen,

dass die Verunreinigungen in Abhängigkeit des lokal stark wechselnden Untergrundaufbaus lokal

auch bis in den Grundwasserschwankungsbereich (ca. 8 m bis 10 m unter Gelände) reichen wür-

den.

Grundwasseruntersuchungen seit dem Jahr 2004 zeigten, dass im Grundwasseranstrom des

Altstandortes keine relevanten Benzol- oder MTBE-Belastungen gegeben waren. Im Vergleich

dazu wurden im nahen Grundwasserabstrom der „Tankstelle Stiglechner“ deutlich erhöhte Gehal-

te für Benzol (bis zu 1,4 µg/l) und hohe Gehalte für MTBE (bis zu 470 µg/l) nachgewiesen.

Page 6: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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Auf Grund der Ergebnisse der 24-stündigen Pumpversuche im Jahr 2004 sowie im Vergleich mit

den Ergebnissen der Grundwasserbeweissicherung für die Sperrbrunnen zur Sicherung des

Wasserwerkes „Linzerberg“ konnte abgeschätzt werden, dass im nahen Abstrom des Altstandor-

tes Schadstofffrachten in der Größenordnung von bis zu 1 g/d Benzol bzw. bis zu 20 g/d MTBE

gegeben waren.

A b b i l d u n g 5 : A l t s t a n d o r t e u n d M T B E - V e r u n r e i n i g u n g d e s G r u n d w a s s e r s i n G a l l n e u k i r c h e n ( M a x im a l k o n ze n t r a t i o n e n 2 0 0 2 b i s 2 0 0 6 )

Die Schadstofffahne war im unbeeinflussten Zustand vor Inbetriebnahme der Sperrbrunnen mehr

als 500 m lang. Durch die Inbetriebnahme der Sperrbrunnen wurde die Schadstofffahne nach ca.

250 m gefasst (Abbildung 5).

Der Altstandort „Tankstelle Stiglechner“ verursachte eine weitreichende Verunreinigung des

Grundwassers durch Benzol und MTBE und stellte eine Gefahr für eine Trinkwasserversor-

gungsanlage dar.

Page 7: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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4 MASSNAHMEN ZUR SICHERUNG UND SANIERUNG

4.1 Ziel der Maßnahmen

Übergeordnetes Sanierungsziel im Sinne der ÖNORM S 2089 ist es, die Verunreinigung des Untergrundes so weit zu reduzieren, dass es mittel- bis langfristig zu einer dauerhaften Rückbil-dung der Schadstofffahne im Grundwasser kommt, sodass im weiteren Abstrom dauerhaft und uneingeschränkt eine Nutzung des Grundwassers zu Trinkwasserzwecken gewährleistet werden kann.

Zur Konkretisierung des übergeordneten Sanierungsziels wurden als Sanierungszielwerte für das Grundwasser im Abstrom folgende Schadstoffkonzentrationen festgelegt:

Summe aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX): 50 µg/l

Benzol: 1 µg/l

Kohlenwasserstoff-Index (KW-Index): 100 µg/l

Für den Stoff Methyl-tert-butylether (MTBE) wurde kein Sanierungszielwert festgelegt, als Orien-

tierungswert kann ein Wert von 10 µg/l herangezogen werden.

In Hinblick auf die Dekontamination des ungesättigten Untergrundes durch Bodenluftabsaugung (siehe 4.2.2) wurden folgende Sanierungszielwerte für die Bodenluft festgelegt:

Summe aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX): 10 mg/m³

Benzol: 10 mg/m³

Summe n-Alkane: 50 mg/m³

4.2 Beschreibung der Maßnahmen

Auf dem Altstandort wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:

Teilaushub des kontaminierten Untergrunds (siehe 4.2.1)

Bodenluftabsaugung (siehe 4.2.2)

Hydraulische Sicherungsmaßnahmen (siehe 4.2.3)

Kontrolluntersuchungen (siehe 4.2.4)

4 . 2 . 1 T e i l a u s h u b d e s k o n t a m i n i e r t e n U n t e r g r u n d s

Im August 2011 wurde auf einer Fläche von etwa 150 m² der kontaminierte Untergrund zwischen

dem Gebäudebestand und der Linzer Straße sowie im nördlich anschließenden Bereich ab-

schnittsweise bis in eine standsicherheitsbedingte Maximaltiefe von 4 m ausgehoben und das

ausgehobene Material entsorgt. Der Aushubbereich erfasste großteils organoleptisch deutlich

kontaminiertes Material. Im Nahbereich des Gebäudes konnte aus statischen Gründen die Bau-

grube nicht wie geplant hergestellt werden (siehe Abbildung 6). In Summe wurden rund 820 Ton-

nen Material entsorgt.

Im Zuge der Aushubmaßnahmen wurden sämtliche, noch bestehende Einbauten der ehemaligen

Tankstelle entfernt. Dies umfasste einen 5000 l fassenden, mit Magerbeton verfüllten Tank an der

Nordecke des Gebäudes, einen 3.000 l fassenden, mit Sand verfüllten Tank im nördlichen Aus-

hubbereich, die Leitungen zwischen den Tanks und den ehemaligen Zapfsäulen sowie Schlamm-

fang- und Ölabscheider. Bei letzteren wurden die darin befindlichen ölhaltigen Schlämme und

Wässer vor dem Aushub abgesaugt und entsorgt. Weiters musste die im Aushubbereich liegende

Grundwassermessstelle Z18 entfernt werden.

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A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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Im nördlichen Aushubbereich wurde in einer Tiefe von ca. 3 m Schichtwasser angetroffen, das

über den zuvor errichteten Drainagebrunnen ST1 erfasst, mittels Tauchpumpe abgesaugt und

über Aktivkohle gereinigt wurde (siehe 4.2.3).

Im Anschluss an die Aushubmaßnahmen wurde der Bereich zwischen Linzer Straße und Gebäu-

de bis 1 m unter GOK mit Drainagebeton verfüllt. An der Sohle des nördlichen Aushubbereichs

wurde eine Drainage zum Brunnen ST1 verlegt und die Aushubgrube bis 1 m unter GOK mit nicht

kontaminiertem Material wiederverfüllt. Der gesamte Aushubbereich wurde schließlich mit der

Verlegung von Bodenluftabsaugleitungen (siehe 4.2.2) sowie einem Straßenunterbau und einer

Asphaltdecke abgeschlossen.

A b b i l d u n g 6 : L a g e p l a n d e s A u s h u b b e r e i c h s u n d d e r Bo d e n l u f t a b s a u g -s t r e c k e n

4 . 2 . 2 B o d e n l u f t a b s a u g u n g

Zur Dekontamination des ungesättigten Untergrundes unterhalb bzw. im Nahbereich des Gebäu-

debestands wurden mittels Schrägbohrungen vier Bodenluftabsaugstrecken hergestellt (siehe

Abbildung 6). Darüber hinaus wurden in den wiederverfüllten Aushubbereichen (siehe 4.2.1)

oberflächennah Bodenluftabsaugleitungen verlegt. Die Absaugung der sechs Absaugstrecken

erfolgte mit zwei Seitenkanalverdichtern, die abgesaugte Bodenluft wurde über zwei in Reihe

geschaltete Aktivkohlefilter gereinigt.

Die Bodenluftabsauganlage wurde Ende Oktober 2011 in Betrieb genommen. Aufgrund der ge-

ringen Schadstoffgehalte in der abgesaugten Bodenluft wurde die Anlage einen Monat später

vom kontinuierlichen Betrieb auf einen Intervallbetrieb von 2 Stunden pro Tag mit Förderraten

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A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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von maximal 180 m³ pro Stunde umgestellt. Auch im Intervallbetrieb lagen die gemessenen Bo-

denluftkonzentrationen an allen Absaugstrecken durchwegs unter den Sanierungszielwerten,

sodass die Anlage im April 2012 vorläufig außer Betrieb genommen wurde. Nach dreimonatigem

Stillstand erfolgte im Juli 2012 ein 48-stündiger Absaugversuch an sämtlichen Absaugstrecken.

Die analysierten Schadstoffgehalte in der abgesaugten Bodenluft lagen durchwegs unter den

Sanierungszielwerten. Im Oktober 2012 erfolgte die Demontage der Bodenluftanlage.

4 . 2 . 3 H y d r a u l i s c h e S i c h e r u n g s m a ß n a h m e n

Um die Ausbreitung verunreinigten Grundwassers zu verhindern, wurde im Abstrom des Altstan-

dortes der Sperrbrunnen ST2 (Bohrdurchmesser: 400 mm; Tiefe 18 m) errichtet. Weiter nördlich

wurde zusätzlich ein 3,75 m tiefer Schachtbrunnen (Brunnen ST1) zur Erfassung der in diesem

Bereich vorliegenden Schichtwässer über eine Drainage errichtet. Die durchschnittlichen Förder-

raten lagen beim Drainagebrunnen ST1 über den gesamten Betriebszeitraum bei rund 0,02 l/s

und beim Sperrbrunnen ST2 zwischen 0,06 l/s und 0,3 l/s. Die geförderten Wässer beider Brun-

nen wurden über zwei in Reihe geschaltete Aktivkohlefilter gereinigt und das gereinigte Wasser

über die kommunale Kanalisation entsorgt.

Die Schadstoffkonzentrationen des über den Drainagebrunnen geförderten Grundwassers lagen

großteils unter den jeweiligen Nachweisgrenzen. Lediglich beim 1. Messtermin im September

2011 war eine hohe BTEX-Konzentration von 600 µg/l (Benzol: 3 µg/l) und ein hoher Wert hin-

sichtlich des Parameters KW-Index von 0,4 mg/l zu beobachten. Danach waren vereinzelt gerin-

ge Gehalte an aromatischen Kohlenwasserstoffen (BTEX: max. 0,6 µg/l; Benzol: n. n.), MTBE

(max. 0,4 µg/l) und Mineralölkohlenwasserstoffen (KW-Index: max. 0,9 mg/l) nachzuweisen.

Im Einzugsbereich des Sperrbrunnens ST2 lagen die BTEX-Konzentrationen des Grundwassers

durchwegs unter der Nachweisgrenze und die MTBE-Konzentrationen fast durchwegs unter

2 µg/l. Im März 2013 konnte einmalig ein erhöhter MTBE-Wert von 26 µg/l nachgewiesen werden

(siehe Abbildung 7). Der maximale Wert für den Parameter KW-Index lag bei 0,05 mg/l.

Aufgrund der dauerhaften Unterschreitung der festgelegten Sanierungszielwerte erfolgte im Feb-ruar 2014 eine vorläufige Einstellung des Sperrbrunnenbetriebs. An den darauffolgenden vier Messterminen betrug die maximale MTBE-Konzentration 0,2 µg/l (siehe Abbildung 7), BTEX war zu keinem Zeitpunkt nachweisbar, sodass der Sperrbrunnenbetrieb in der Folge nicht mehr auf-genommen wurde.

Page 10: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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A b b i l d u n g 7 : B e n zo l - u n d M T B E - Ko n ze n t r a t i o n e n d e s ü b e r d e n S p e r r -b r u n n e n ST 2 g e f ö r d e r t e n G r u n d w a s s e r s

4 . 2 . 4 K o n t r o l l u n t e r s u c h u n g e n

Untergrund

Im Zuge der Aushubmaßnahmen und der Herstellung der Bodenluftabsaugstrecken unter dem

Gebäude wurden aus der Baugrubensohle, den Böschungsbereichen sowie den Schrägbohrun-

gen Feststoffproben entnommen und hinsichtlich des Parameters KW-Index analysiert.

Die Analysen ergaben für diejenigen Bereiche, die aus statischen Gründen nicht ausgehoben

werden konnten, Werte zwischen 400 mg/kg und 3.700 mg/kg (Sohl- und Böschungsbereich der

Baugrube) bzw. zwischen 2.200 mg/kg und 9.300 mg/kg (Schrägbohrungen unter dem Gebäu-

de). In den übrigen, organoleptisch unauffälligen Bereichen der Baugrube wurden maximal rund

50 mg/kg festgestellt (siehe Abbildung 10).

Grundwasser

Vor, während der und nach den Sanierungsmaßnahmen wurden die abstromigen Grundwasser-

messstellen Z15 und Z19 zumindest vierteljährlich und die anstromige Messstelle Z13 jährlich in

Hinblick auf die maßgeblichen Parameter BTEX, MTBE und KW-Index untersucht. Die Lage der

Messstellen ist aus Abbildung 5 ersichtlich.

In Abbildung 8 sind die MTBE- und in Abbildung 9 die Benzol-Konzentrationen im Grundwasser-

abstrom des Altstandortes dargestellt. Bis etwa Mitte 2013 waren starke Schwankungen der

Schadstoffkonzentrationen zu beobachten. Danach pendelten sich die Konzentrationen unter den

jeweiligen Sanierungszielwerten ein. Auch nach Abschaltung des Sperrbrunnens ST2 im Februar

2014 verblieben die Schadstoffkonzentrationen deutlich unter den Sanierungszielwerten.

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/l] ST2 - Benzol

ST2 - MTBE

Sanierungsziel Benzol

Sanierungsziel MTBE

Betriebsphase Sperrbrunnen

Page 11: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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A b b i l d u n g 8 : M T B E - K o n ze n t r a t i o n e n im G r u n d w a s s e r a b s t r o m

A b b i l d u n g 9 : B e n zo l - K o n ze n t r a t i o n e n im G r u n d w a s s e r a b s t r o m

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Sanierungszielwert

Betriebsphase Sperrbrunnen

Page 12: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

12

In der anstromigen Grundwassermessstelle konnten im Beobachtungszeitraum keine auffälligen

Schadstoffwerte festgestellt werden.

4.3 Beurteilung der Maßnahmen

Durch die Aushubmaßnahmen wurden rund 460 m³ bzw. 820 Tonnen kontaminiertes Unter-

grundmaterial entfernt. Bei Annahme einer durchschnittlichen Schadstoffkonzentration von

5.000 mg/kg entspricht dies grob geschätzt einer Schadstoffmasse (Kohlenwasserstoffe) von

etwa 4.000 kg. Die aus statischen Gründen im Nahbereich des Gebäudes sowie unter dem Ge-

bäude nicht entfernte Restbelastung (siehe Abbildung 10) kann grob mit 150 m³ bzw.

250 Tonnen abgeschätzt werden. Wird für diese Menge dieselbe durchschnittliche Schadstoff-

konzentration angesetzt wie für das ausgehobene Material, ergibt sich für die Restbelastung eine

Schadstoffmasse von etwas mehr als 1.000 kg. Durch die Aushubmaßnahmen wurden somit

rund 75 % der im Untergrund vorhandenen Schadstoffmasse entfernt. Die Restbelastung setzt

sich hauptsächlich aus Mitteldestillaten (Diesel, Heizöl) und nur untergeordnet aus niedrig sie-

denden Mineralölkohlenwasserstoffen (Benzin) zusammen.

Trotz der nachgewiesenen vergleichsweise hohen Feststoffbelastung trug die Bodenluftabsau-

gung mit in Summe etwa 0,3 kg Schadstoffmasse in nur sehr geringem Ausmaß zur Schad-

stoffentfernung bei.

A b b i l d u n g 1 0 : L a g e s k i zze d e r R e s t b e l a s t u n g e n

Page 13: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

13

Wie die Kontrolluntersuchungen des Grundwassers belegen, konnte durch die Entfernung des

überwiegenden Teils des mineralölkontaminierten Untergrundes der Schadstoffeintrag in das

Grundwasser stark verringert werden. Nach einer wahrscheinlich aushubbedingten temporären

Schadstoffmobilisierung sind im Grundwasserabstrom mittlerweile nur mehr sehr geringe Schad-

stoffkonzentrationen festzustellen. Die festgestellten MTBE-Konzentrationen liegen deutlich unter

dem Sanierungszielwert, Benzol war zuletzt nicht mehr nachzuweisen.

Der Verlauf der Messwerte seit Errichtung der Messstellen im Jahre 2004 zeigt bereits vor den

Sanierungsmaßnahmen einen deutlichen Rückgang der Schadstoffkonzentrationen (siehe Abbil-

dung 11). Ein ähnliches Bild – wenngleich zeitversetzt und auf höherem Konzentrationsniveau –

ergibt sich im weiteren Abstrom der Altlast, der z. B. durch den „Sperrbrunnen 2“ repräsentiert

wird. Die MTBE-Konzentrationen sind dort seit 2002 bis dato etwa um den Faktor 10 zurückge-

gangen, Benzol war seit Anfang 2009 nicht mehr nachzuweisen (siehe Abbildung 12).

Die Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ ist als saniert zu bewerten.

A b b i l d u n g 1 1 : L a n g f r i s t i g e En t w i c k l u n g d e r M T B E - K o n z e n t r a t i o n e n im A b s t r o m d e r A l t l a s t

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Page 14: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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A b b i l d u n g 1 2 : V e r l a u f d e r B e n zo l - u n d M T B E - K o n ze n t r a t i o n e n im „ Sp e r r -b r u n n e n 2 “ d e r T r i n k w a s s e r v e r s o r g u n g s a n l a g e „ L i n ze r -b e r g “

5 HINWEISE ZUR NUTZUNG

Aktuell wird der gegenständliche Altstandort wie in 2.3 beschrieben gewerblich genutzt. Bei der

Nutzung des Altstandortes ist folgendes zu beachten:

Das bei Tiefbauarbeiten ausgehobene Untergrundmaterial kann teilweise erheblich kon-

taminiert sein.

In Zusammenhang mit allfälligen zukünftigen Bauvorhaben bzw. der Befestigung von

Oberflächen sind sowohl für die Bau- als auch für die Nutzungsphase die Möglichkeiten

der Ableitung der Niederschlagswässer zu prüfen, um eine zusätzliche Mobilisierung von

Schadstoffen und ein erhöhter Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser durch Ver-

sickerungen zu vermeiden. Dies ist insbesondere für den Bereich mit Restbelastungen

(siehe Abbildung 10) zu berücksichtigen.

Dr. Gernot Döberl e.h.

Abteilung Altlasten

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MTBE Benzol

Page 15: Altlast O 73 Tankstelle Stiglechner2c12fbc8-c263-46f7-8902...Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner “ – Beurteilung der Sanierungsmaßnahmen 3 Abbildung 2: Lageplan mit ehemaligen

A l t l a s t O 7 3 „ T a n k s t e l l e S t i g l e c h n e r “ – B e u r t e i l u n g d e r S a n i e r u n g s m a ß n a h m e n

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Anhang

V e r w e n d e t e U n t e r l a g e n u n d B e w e r t u n g s g r u n d l a g e n

Gefährdungsabschätzung und Prioritätenklassifizierung Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“.

Umweltbundesamt, Juni 2006, Wien.

Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ in Gallneukirchen – Variantenstudie zur Sanierung der

Untergrundverunreinigung. April 2009, Linz.

Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ in Gallneukirchen – Einreichprojekt zur Sanierung der

Untergrundverunreinigung. März 2011, Linz.

Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“ in Gallneukirchen – Untergrundsanierung, 1. bis 4. Sa-

nierungsbericht. Dezember 2011, Dezember 2012, Dezember 2013, Dezember 2014, Linz.

Ergebnisse der Grundwasseranalysen aus den Sperrbrunnen der Trinkwasserversorgungs-

anlage „Linzerberg“ 2002 bis 2014. Linz.

Bescheid vom 5. Juli 2011 betreffend die wasserrechtliche Bewilligung zur Sanierung der

Altlast O 73 „Tankstelle Stiglechner“. Linz.

ÖNORM S 2088-1: Altlasten – Gefährdungsabschätzung für das Schutzgut Grundwasser,

1. September 2004, Wien.

ÖNORM S 2089, Altlastensanierung – Sicherungs- und Dekontaminationsverfahren, 1. Juni

2006, Wien.

Die Ergebnisse und Berichte zu den Sanierungsmaßnahmen wurden von der Liegenschaftsei-

gentümerin und die Ergebnisse der Grundwasseranalysen aus den Sperrbrunnen der Trinkwas-

serversorgungsanlage „Linzerberg“ vom Amt der Oberösterreichischen Landesregierung zur Ver-

fügung gestellt.