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Cardiologo de la clinica rotger, Palma de Mallorca.

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Álvaro Merino Otermin

„Der Konsum von Früchten, Ge-müse und Wein reduziert das Herz-Kreislauf-Risiko”

Álvaro Merino Otermin ist derzeit Direktor des Kardiologischen Institutes der Rotger Klinik und trägt einen Doktortitel der Universität von Navarra. Als Arzt aus Berufung ist er spezialisiert auf die interventionelle Kardiologie. „In den letzten Jahren trägt der technische Fortschritt dazu bei, die Todesfälle durch Herzinfarkt zu reduzieren. Das Wichtigste zur Vorbeugung von Krankheiten ist ein gesunder Lebensstil, eine gute Ernährung und regelmäßige Bewegung, aber auch eine Vermeidung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und Rauchen”, so versichert er in diesem Interview.

Text: María Pineda LázaroBinder: Manuel Malvar Tombo

Direktor des Kardiologischen Instituts der Rotger Klinik.

Warum haben Sie die Fachrichtung der Kardiologie gewählt?Mein Vater war bereits Kardiologe, daher war die Kar-

diologie bei mir eine Art familiärer Berufung. Für mich ist das Schönste an der Medizin, den Menschen zu helfen, in diesem Sinne ist das ein sehr erfreulicher Beruf. Außer-dem: wenn du dich mit dem Herzen beschäftigst, dann schenkst du Leben.

Fast die Hälfte aller Todesfälle haben ihre Ursache in einer kardiovaskulären Vorerkrankung, vor allem bei koronaren Herzerkrankungen und Schlaganfall.

Das stimmt, doch es sollte klargestellt werden, dass dank der Fortschritte in der Medizin, der Anwendung neuer Medikamente und der Durchführung von Präven-tionskampagnen die Sterblichkeitsrate erheblich gesenkt werden konnte.

Ist es möglich, den Tod durch eine kardiovaskuläre Erkrankung zu verhindern?

Ja. Aber wichtiger als jede elegante Technik der Herzchi-rurgie oder koronaren Angioplastie ist die Prävention durch Vermeidung von Risikofaktoren für Herz und Kreislauf.

Welche Faktoren sind das?Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Cholesterin, fami-

liäre Vorbelastung durch Herzkrankheiten unter anderem.

Gibt es auf den Balearen eine höhere Inzidenz an kardiovas-kulären Erkrankungen?

Die Statistiken bejahen dies, aber nur aufgrund von historisch bedingten Verzögerungen in der Einführung neuer Techniken in gewissen Regionen Spaniens, die in den letzten zehn Jahren glücklicher Weise behoben wer-den konnten. Daher denke ich, wenn die Statistiken der Herz-Kreislauf-Vorfälle nach Regionen aktualisiert werden würden, hätten wir auf den Inseln das gleiche Niveau wie in anderen Provinzen.

Europäische Kardiologen betrachten Spanien als ein Land der “eisernen Herzen”.

Wir können bestätigen, dass Spanien eine geringe-re kardiovaskuläre Erkrankungsrate hat, eine Realität, die mit weniger koronaren Risikofaktoren zu tun hat, was mit unserer Lebensweise zusammenhängt. Unsere berühmte Mittelmeer-Diät wird mit einer geringeren Inzidenz an kar-diovaskulären Erkrankungen assoziiert.

Je mehr Obst, Gemüse und Wein in einem Land genos-sen werden, desto weniger Herzkrankheiten und daraus resultierende geringere Sterblichkeitsraten gibt es.

Können Sie uns drei Ratschläge zum Schutz des Herzen geben?Ich würde den Lesern von www.whoiswhomallorca.es

zu einem für Herz und Kreislauf gesunden Lebensstil raten. Hierfür empfehle ich:

- Eine ausgewogenen Ernährungsweise mit reichlich Obst, Gemüse, etwas Wein oder Bier zum Essen und viel Fisch – sei es frischer, tief gefrorener oder konservierter Fisch.

- Übergewicht zu vermeiden.- Regelmäßige körperliche Bewegung, dabei reicht gemäßig-

ter Sport. Ich empfehle täglich eine halbe Stunde zu laufen.

Wie sehen Sie in diesem Zusammenhang die Zukunft?Auf der einen Seite gut, weil es immer neue Medika-

mente gibt, die nach den aktuellen ärztlichen Studien die Krankheitsgefahr reduzieren können.

Auf der anderen Seite sorgen wir Kardiologen uns, dass sich die Bevölkerung immer schlechter ernährt, was einen Anstieg der Krankheit zur Folge hat: ich denke da an indus-trielle Backwaren, Fast-Food, etc. Vorher aßen die Kinder wenigstens ein belegtes Brötchen, doch heutzutage bei der ganzen Eile und dem Wunsch nach Unabhängigkeit, essen sie alles Mögliche…

MEHR WISSEN

Der renommier te Kardiologe Álvaro Merino Oter-min kommentier t in www.whoiswhomallorca.es eini-ge Themen, die unsere Leser besonders beschäftigen.

Herzrhythmusstörung. Es wurden große Fortschritte bei der Einführung neuer Medikamente und in der Anwendung neuer Technologie erzielt, wie die implantierbaren Defibrillatoren, die das Leben des Patienten verlängern können.

Herzinsuffizienz. Seit Jahren werden neue Medikamente entwickelt, die das Leben verlängern. Wir haben das Glück, dass es mehr Spender gibt, vie-lleicht weil Spanien ein katholisches Land ist, in dem wir uns verstärkt darum kümmern, anderen zu helfen.

Interventionismus. In den letzten Jahren gab es nahezu eine Explosion an Geräten für Koronaar te-rien und Herzklappen.

Die Myocardial Regeneration hat eine neue Tür geöffnet; es hat sich gezeigt, dass die eigenen Stamm-zellen des Patienten seine Überlebenschancen nach einem Myokardinfarkt deutlich verbessern können.

In der Rotger Klinik wird derzeit ein Stammzell-Verfahren für Herzinfarkt-Patienten entwickelt.