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102 13 / 2011
GARTEN Landwirtschaftliches Wochenblatt
Die wollen wir auch!“, dachten sichdie Landfrauen aus Laer-Holthau-sen im Kreis Steinfurt, als ihnen ei-
nige rustikale Tische bei einer Gartenbe-sichtigung auffielen. Und da selbst ge-macht am schönsten ist, bat LandfrauGertrud Stegemann ihren Sohn Guido,der eine Tischlerei im Ort betreibt, umUnterstützung. „Kein Problem“, meinteder junge Tischlermeister und hatte kur-ze Zeit später passende Baupläne ent-worfen. Mit einem so großen Andrang zuder Veranstaltung „Do it yourself! Meinrustikaler Gartentisch“ in der vergange-nen Woche hatte Guido Stegemann aller-dings nicht gerechnet. 34 Landfrauenhatten sich zum Werkeln in seinemHandwerksbetrieb angemeldet. Um siealle an den Werktischen unterzubringen,wurden aus dem einen Termin kurzer-hand vier.
Vielfältig einsetzbarMit dem Zuschneiden der Fichtenbohlenhatte der Tischlermeister den Frauen be-reits einen Teil der Arbeit abgenommen.Ausgerüstet mit Materialliste und Bau-plänen, schnappten sich die Teilneh-merinnen die passenden Bretter undrund eine Stunde später stand bereits dererste Tisch. Blieb nur noch die Frage, wieder im Garten künftig genutzt wird. AlsArbeitstisch? Als Dekotisch? „Von we-gen Pflanztisch, das ist ein prima Tresen.Da pflanzen wir uns selbst dran!“, scherz-ten einige Landfrauen. Da der Tisch miteinem rustikalen Grauschleier besondersschön wirkt, sollte der Tisch unbehan-delt bleiben. Ein wenig Geduld ist jedochgefragt. „Bleibt er das Jahr über draußen,
dürfte der Tisch im nächsten Sommer ei-nigermaßen ‚verwittert‘ aussehen“, er-klärte Guido Stegemann.
Verwittert, nicht morschDamit das Holz nicht morsch wird, kenntder Tischlermeister einige Tipps: Wird dieArbeitsplatte von unten angeschraubt,kann sich kein Wasser um den Schrauben-kopf sammeln. Außerdem sollte vor demFestbohren der Platte auf die Jahresringegeachtet werden. Denn Holz krümmt sichmit der Zeit entgegen dem Verlauf der Jah-resringe. Damit sich später keine Pfützenauf der Platte bilden, sollten die äußerenRinge zum Boden zeigen. Die Lücken zwi-schen den Arbeitsplatten dienen nicht nurzur Dekoration, auch sie verhindern, dasssich Wasser sammelt. Elisabeth Budde
MateriallisteTisch klein:• 2 x obere Platte: 558 x 275 mm
• 1 x untere Platte breit:
458 x 275 mm• 2 x untere Platte schmal:
298 x 80 mm• 4 x Blende: 538 x 60 mm im 45°-
Winkel anschrägen• 2 x Leiste: 458 x 60 mm
• 4 x Tischbein: 900 x 80 mm
Mindestens 42 Spanplattenschrauben
5 x 80 mit Senkkopf
Tisch groß:• 2 x obere Platte: 1500 x 275 mm
• 1 x untere Platte breit: 1400 x 275 mm
• 2 x untere Platte schmal: 1240 x 80 mm
• 2 x Querblende: 538 x 60 mm
im 45°-Winkel anschrägen
• 2 x Längsblende: 1480 x 60 mm
im 45°-Winkel anschrägen
• 2 x Leiste: 458 x 60 mm
• 4 x Tischbein: 1000 x 80 mm
Mind. 42 Spanplattenschrauben
5 x 80 mit Senkkopf
Gartentische selbst gemachtFür ein neues Schmuckstück im Garten griffen die Landfrauen aus Laerund Holthausen vergangene Woche zu Bohrmaschine und Akkuschrauber.
Der selbst gebauteGartentisch bekommteinen Ehrenplatz ander Hauswand.Fotos: E. Budde
Eine Nummer kleiner, aber nach dem gleichen Prinzip,ist dieser Tisch entstanden.
Brigitte Mersmann und Gertrud Stegemann (rechts)brachten die Landfrauen ans Werkeln.
10313 / 2011
Landwirtschaftliches Wochenblatt GARTEN
Im Nu zum eigenen HolztischSind die Bretter zurechtgesägt, kann es losgehen.
1. Schritt: Die scharfen Kantender Fichtenbohlen mit einem Ho-bel abrunden.2. Schritt: Die zwei Leisten, aufdie später die untere Platte ge-schraubt wird, an die Innensei-ten je zweier Tischbeine schrau-ben, der Abstand der oberenKante zum Boden beträgt 250 mm(siehe Zeichnung).3. Schritt: Die zwei Querblendenoben bündig an die Außenseitender Tischbeine schrauben. Dieoberen zwei Längsblenden an-schrauben und so die vier Tisch-beine miteinander verbinden.4. Schritt: Die zwei oberen Plat-
ten nebeneinanderlegen, dazwi-schen eine kleine Lücke lassen.Die Tischbeine mit den Blendennach unten auflegen und diePlatten durch die Blenden hin-durch anschrauben. Die Plattensollten außen leicht überstehen.5. Schritt: Den Tisch aufstellen.Zunächst die beiden äußeren,schmalen Platten unten an dieLeisten schrauben. Zum Schlussdie untere breite Platte zwischendie beiden schmalen Platten le-gen, dazwischen eine Lücke las-sen und ebenfalls von oben andie Leisten schrauben.
Elisabeth Budde
1
2
Das Abrunden der Holzkantennahm einige Zeit in Anspruch.
Tischlermeister Guido Stegemann zeigte den Landfrauen, wodie Leisten anzuschrauben sind.
3
Maria Homann hält die Längsblendenfest, während Maria Marschall zu denpassenden Schrauben greift.
4Die oberen Arbeitsplatten werden mitinsgesamt zehn Schrauben an denLängsblenden befestigt.
Zu zweit geht’sschneller: Einmal
Synchronbohren unddie untere Arbeits-platte kann ange-schraubt werden.
Oben: Die Seitenan-sicht des kleinen unddie Queransicht desgroßen Tisches
Die Längsansicht desgroßen Tisches
Zeichnungen: Homann &Stegemann GmbH
5
Obere Platten
Blenden
Leisten
Untere Platte,breit
Untere Platten,schmal
Obere Platten
Untere Platten,schmal
UnterePlatte,breit
Quer-blendeLängsblende
Leisten
Kleiner und großer Tischwerden auf gleiche Weisezusammengeschraubt. Die
Seiten des kleinen Tisches ha-ben dieselben Maße wie dieQuerseite des großen Tisches.Die Enden der Blenden sind je-weils im Winkel von 45° anzu-schrägen. Wer den Tisch zumPflanzen benutzen möchte, kanndie Tischbeine auf eine bequemeArbeitshöhe kürzen. Die Fich-tenbohlen haben eine Dicke von4 cm. Die Materialkosten für denkleinen Tisch betragen etwa 30bis 40 €, für den großen Tisch 60bis 70 €.
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