heinz opitz 70 jahre

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669Bautechnik 84 (2007), Heft 9

Nachrichten

maligen DDR. Professor Kerbach wurde2006 in das gemeinsame Fachgremium„Konstruktiver Ingenieurbau“ der Indu-strie- und Handelskammer (IHK) Mün-chen und Oberbayern und der IHKDresden als Vorsitzender im Fachgre-mium für die IHK Dresden berufen.Dieses Fachgremium ist zuständig fürdie Prüfung von Sachverständigen imkonstruktiven Ingenieurbau für alle IHKDeutschlands.

Falko Kerbach hat es immer verstan-den, Theorie und Praxis miteinander zuverbinden. Fachkollegen, die mit ihmzusammenarbeiteten, schätzten seinefachliche Kompetenz ebenso wie seinkollegiales Verhalten. Seine Lehrveran-staltungen waren bei den Studenten be-liebt, sein fachlicher Rat bei der Betreu-ung von Graduierungsarbeiten war sehrgefragt.

Falko Kerbach war ein außerordent-lich liebenswerter Mensch, sein Opti-mismus war unerschütterlich. Noch imNovember 2006 bei einem Treffen derehemaligen Mitarbeiter des Bürgermeis-ter-Lehrstuhls war er überzeugt, seineschwere Krankheit besiegt zu haben.Dass sich dies als Irrtum erwies, machtuns traurig.

Wir werden ihn stets in guter Erinne-rung behalten und ihm ein ehrendesGedenken bewahren.

Gerhard Burkhardt, Hellmut Reuß

Heinz Opitz 70 Jahre

Am 2. August 2007 vollendete Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz Opitz sein70. Lebensjahr.

Aufgewachsen in einem von humanisti-schen Idealen geprägten Elternhaus stu-dierte er nach dem Abitur Bauingenieur-wesen an der Technischen HochschuleDresden. Mit 23 Jahren schloss er alseiner der Besten des Studienjahrganges1955 sein Studium mit der Diplomarbeit„Ein Beitrag zum Tragverhalten durch-laufender schiefwinkliger Platten“ abund hatte von 1961 bis 1968 die Stelleeines wissenschaftlichen Assistenten amLehrstuhl für Stahlbeton, Spannbetonund Massivbrücken der TechnischenUniversität Dresden von Prof. Dr.-Ing.

E. h. Gottfried Brendel inne. Die Assis-tententätigkeit schloss seinerzeit eine11/2-jährige Praxistätigkeit im Projektie-rungsbüro zur Berechnung konstrukti-ver Ingenieurbauten am Lehrstuhl ein.In dieser Zeit erfolgte die Projektierungdes 10-geschossigen Dresdner Pädago-gischen Instituts, bei dem erstmals inDresden geschweißte Bewehrungs-elemente für Decken und geschweißteBügel eingesetzt wurden.

Danach war Heinz Opitz verantwort-licher Bearbeiter des Forschungsthemas„Mehrachsige Beanspruchung von Be-ton“ und als solcher gleichzeitig im „Ratfür gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW).Diese Tätigkeit fand in mehreren Veröf-fentlichungen und in der 1970 verteidig-ten Dissertation „Ein Beitrag zum Festig-keitsverhalten des Betons bei mehrach-siger Beanspruchung“ ihren Niederschlag.

Nach einem Praxiseinsatz kehrteHeinz Opitz im Jahr 1969 als wissen-schaftlicher Mitarbeiter an den Lehr-stuhl Baustoffe und Festigkeitslehre un-ter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. AlfredHütter zurück und begleitete dort ab1976 die Stelle eines wissenschaftlichenOberassistenten. Hier arbeitete er in derForschung u. a. an der Untersuchungder mechanischen Eigenschaften glas-faserverstärkter Kunststoffe im Auftragdes Kombinates Chemische Werke Bunaund war Mitglied der Arbeitsgruppe derBauakademie „Berechnung und Bemes-sung von Plastkonstruktionen“. Auchauf diesem Gebiet arbeitete Heinz Opitzim internationalen Rahmen, wobei u. a.die Veröffentlichung zum Verhalten vonglasfaserverstärkten Kunststoffen beiniederzyklischen Beanspruchungen ge-meinsam mit Professor P. A. Pawlowvom Polytechnischen Institut des heuti-gen Petersburg entstand. Am Lehrstuhlfür Festigkeitslehre und experimentelleBaumechanik von Prof. Dr.-Ing. HorstSchmidt war er weiterhin maßgeblich ander Bearbeitung von sieben Lehrbriefenüber Festigkeitslehre für die Fernstuden-ten des Bauingenieurwesens und ent-sprechenden Lehrmaterialien für Direkt-studenten beteiligt. In der Folgezeit tratauf dem Gebiet der Forschung die Be-wertung der experimentell gestütztenTragsicherheit in den Vordergrund sei-ner Tätigkeit. Als ein Ergebnis ist dieTGL 33407/04 „Betonbau, Nachweisder Trag- und Nutzungsfähigkeit auf-grund experimenteller Erprobung“ zunennen, die er gemeinsam mit Mitarbei-tern des Instituts für Stahlbeton in Dres-den erarbeitete. Aus diesen Forschungenund Praxisanwendungen resultiert seineHabilitationsschrift „ExperimentellerNachweis der Trag- und Nutzungsfähig-keit bestehender Bauwerke und Bau-werksteile aus Stahlbeton und Spann-beton“.

Nach der politischen Wende setztesich der parteilose Heinz Opitz für diegeistige und personelle Erneuerung derTU Dresden ein. Er stellte sich mit sei-ner ganzen Kraft der Einmaligkeit derAufgabe, die nicht ohne Mühen, Opferund Entbehrungen gelingen konnte. Erwurde Mitglied des WissenschaftlichenRates der TU Dresden, des Rates derFakultät Bau-, Wasser- und Forstwesen,Studienrichtungsleiter Konstruktiver In-genieurbau und der SenatskommissionLehre, Studium und Studienentwick-lung.

Mit der Berufung zum ProfessorNeuen Rechts für „BautechnischesMess- und Versuchswesen“ im Jahr 1992hatte Heinz Opitz zu seiner wahrenBestimmung gefunden. Die klassischeLehrstruktur der Professur anfangs nochauf dem Gebiet der Festigkeitslehre unddurchgängig auf dem Gebiet des Mess-und Versuchswesens wurde noch um dieVorlesungsreihen Mauerwerksbau undTragwerkslehre fürWirtschaftsingenieuresowie ausgewählte Vorlesungen im Rah-men der Vorlesungsreihe „Kreislaufge-rechtes Bauen“ erweitert. Einer ganzenGeneration von Bauingenieuren hat erdank seines pädagogischen Talentslogisch und rational nachvollziehbareErkenntnisse vermittelt. Bei den Studen-ten war er durch seine einfachen undfundierten Erklärungen auch kompli-zierter Sachverhalte beliebt.

Er wurde Leiter des fakultätseigenenOtto-Mohr-Laboratoriums und 1999 aufVorschlag des Rektors der TU DresdenDirektor im Nebenamt der Materialprü-fungsanstalt für das Bauwesen in Dres-den. Seine Mannschaft von wissen-schaftlichen Assistenten, Doktorandenund nichtwissenschaftlichem Personalhat er hervorragend angeleitet und zubeachtlichen Leistungen geführt.

Auf dem Gebiet der Forschung liefenschwerpunktmäßig die Arbeiten zur ex-perimentellen Tragsicherheitsbewertungweiter. Zu einem vom BMFT gefördertenkooperativen Forschungsprojekt mit derHochschule Bremen, der HTWK Leipzigund der Bauhaus-Universität Weimarwurden in vielen Jahren die praktischenMöglichkeiten der experimentellenTragsicherheitsbewertung für Hoch- undBrückenbauten wesentlich erweitert. Inzahlreichen Anwendungsbeispielen konn-ten manche Bauwerke vor dem Rückbaugerettet werden und Bauherren Kostenerspart bleiben.

Es ist zu einem ganz wesentlichenTeil das Verdienst von Heinz Opitz, dassdie experimentelle Tragsicherheitsbe-wertung in der gesamten Bundesrepu-blik „salonfähig“ wurde und in derRichtlinie „Belastungsversuche anBetonbauwerken“ des DAfStb 2000geregelt ist.

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Nachrichten

Bautechnik 84 (2007), Heft 9

Auch nach seiner Verabschiedung imJahr 2002 hat sich der Jubilar noch nichtzur Ruhe gesetzt. Schon während seinerTätigkeit an der Universität hat er nebenseinen Lehr- und Forschungsaufgabenstets Verbindung zu den praktischenAufgaben eines Bauingenieurs gehaltenund war bei zahlreichen Planungsaufga-ben und gutachterlichen Stellungnah-men beteiligt. Dies setzt er in begrenz-tem Maße bei der GWT-TU DresdenmbH fort, denn sein Urteil als Wissen-schaftler und Ingenieur zeichnet ihn alsgefragten Gutachter für baupraktischeProbleme aus.

Heinz Opitz hat mit großem Engage-ment Tagungen initiiert und organisiert.Erwähnt seien hier nur die Internationa-len Betonkolloquien 1969 und 1979 ander TU Dresden. 2000 rief er anlässlichdes 25-jährigen Bestehens des Otto-Mohr-Laboratoriums die Betonsympo-sien „Experimentelle Untersuchungenvon Baukonstruktionen“ ins Leben, vondenen das nunmehr 4. Symposium am27. September 2007 stattfindet.

Für die kommenden Jahre des „Un-ruhezustandes“ wünschen Freunde, ehe-malige Kollegen und Mitarbeiter/-innenGesundheit und Schaffenskraft, aberauch Entspannung bei familiären Haus-musikabenden zusammen mit seiner lie-benswerten Frau Leonore.

Jürgen Stritzke

Firmen und Verbände

Deutsche Fachzeitschriften beiRecherche gefragt

Experten nutzen bevorzugt qualifiziertetechnisch-wissenschaftliche Fachinforma-tionen aus Zeitschriften und Publikatio-nen deutscherVerlage. Zu diesem Ergeb-nis kommt eine Erhebung des Fachinfor-mationszentrums Technik in Frankfurtam Main (FIZ Technik). DerAnbieter vontechnisch-wissenschaftlichen Literatur-datenbanken hat über einen Zeitraum vonfünf Jahren dokumentiert, welche Publi-kationen am häufigsten bei Recherchenin Anspruch genommen werden. Das Er-gebnis: 52 % der Fachartikel, die das In-teresse der Datenbanknutzer fanden, sind„made in Germany“.

Als Basis der Analyse dienten vierMillionen Literaturempfehlungen, diedie Kunden des FIZ Technik zu den un-terschiedlichsten Fragen aus Naturwis-senschaft und Technik in den Datenban-ken abgerufen hatten. Printmedien ausden Vereinigten Staaten rangieren dem-nach mit 15 % auf dem zweiten Platz imSuchanfragen-Ranking. Das Angebotvon Verlagshäusern aus Großbritannienbelegt mit 14 % den dritten Platz.

startet am 7. Januar 2008; die Einschrei-bungen haben begonnen.

Die Organisation in nur drei Kom-paktblöcken an Stelle vieler kleinererSeminare hat zeitliche und didaktischeVorteile:– Wegfall des Zeitaufwands für häufigesAnreisen– kontinuierliches intensives Eintau-chen in den Stoff, was die Lerneffizienzerhöht und den Lernaufwand reduziert.

Lehrkräfte sind praxiserfahrene Pro-fessoren der Hochschule Biberach undnamhafte Fachleute aus Bauunterneh-men, Planungsbüros und Bauverwaltun-gen. Konsequente Ausrichtung auf dieUnternehmensführung im Bau undstrenge Praxisorientierung zeichnen die-ses Aufbaustudium aus. Das Studiumwird seit numehr rund 20 Jahren ange-boten. Wegen der großen Nachfragefinden pro Jahr mehrere Blöcke statt.

Auskünfte: Fachhochschule Biberach,Tel. 07351/582553, Fax: 07351/582559,kontakt@bauakademie-biberach.de,www.bauakademie-biberach.de/weiterbildung

Beginn einer neuen Reihe: Tragwerk-planer in der Denkmalpflege

Die Fortbildung zum Tragwerkplaner inder Denkmalpflege vermittelt Kennt-nisse zum Tragverhalten historischerBaukonstruktionen und Materialeigen-schaften und behandelt Bestandsauf-nahme, bautechnische Voruntersuchun-gen und schließlich die rechnerischeAnalyse sowie die denkmalverträglichePlanung erforderlicher Instandsetzun-gen von Zusatzkonstruktionen.

Die nunmehr 13. Seminarreihebeginnt mit dem Seminarblock 1 am13. Dezember 2007 und geht bis 15. De-zember 2007. Sie umfasst insgesamt sie-ben Seminarblöcke zu je drei Tagen, ver-teilt über eineinhalb Jahre. Die Teilnahmean den einzelnen Seminarblöcken wirdden Teilnehmern durch Zertifikate be-scheinigt, in denen die vermittelten Fach-inhalte und durchgeführten Übungenaufgeführt sind. Nach Absolvierung allersieben Seminarblöcke erhalten die Teil-nehmer ein Abschlusszertifikat.

Eine Besonderheit dieser Seminar-reihe besteht darin, dass das Konzeptund das Programm von einer Gruppeexterner, in der Denkmalpflege tätigerIngenieure entwickelt und betreut wer-den.

Die Seminarteilnahme ist eine we-sentliche Voraussetzung für den Versi-cherungsschutz (Berufshaftpflicht bera-tender Ingenieure) bei historischen Bau-werken. Der Tragwerkplaner in derDenkmalpflege muss das Risikomanage-ment im Bereich seiner Berufshaftpflicht-versicherung überprüfen und nachwei-

Das Ergebnis der Untersuchung zeigtnicht nur, dass Fachinformationen ausDeutschland gefragt sind, sondern auch,dass für Experten validiertes Qualitäts-wissen absolut entscheidend ist, anstattauf die Treffer herkömmlicher Internet-suchmaschinen zu vertrauen. Qualifi-zierte Fachinformationen werden geradein der Industrie, in Forschungseinrich-tungen, an Universitäten und Fachhoch-schulen besonders stark genutzt. DasFrankfurter Zentrum bietet seinen Nut-zern bereits Zugriff auf mehr als 1200Publikationen aus 41 Ländern; rund 39 %des Datenbestandes stammen von deut-schen Verlagen. Darüber hinaus bringtFIZ Technik in Kooperation mit FIZKarlsruhe, FIZ CHEMIE Berlin sowieder Technischen Informationsbibliothek(TIB) Hannover qualifizierte Fachinfor-mationen in das Portal www.getinfo.deein. Die gemeinsame Wissensplattformder Kooperationspartner bündelt Ange-bote aus ihren jeweiligen Datenbankenund ermöglicht den Nutzern einen ein-fachen, breiten und schnellen Zugang zuqualifizierten Fachinformationen ausNaturwissenschaft und Technik.

GetInfo ist das Wissensportal für Na-turwissenschaften und Technik. Es er-möglicht die parallele Recherche vonqualifizierten Fachinformationen in ver-schiedenen Datenbanken sowie die Lie-ferung der Volltexte in gedruckter oderelektronischer Form. Das Projekt wirdvom Bundesministerium für Bildungund Forschung gefördert.

Berufsbegleitendes Aufbaustudium„Unternehmensführung für Bauinge-nieure und Architekten“

Betriebswirtschaftliches Denken, Kosten-management, Baurecht, Führung undOrganisation – das gehört heute zu denAnforderungen, die an Bauingenieureund Architekten gestellt werden, undzwar zusätzlich zu den klassischen tech-nischen Disziplinen.

Deshalb bietet die Hochschule Bibe-rach gemeinsam mit der Bauakademieein dreisemestriges, betriebswirtschaft-liches Aufbaustudium für Bauinge-nieure und Architekten an, das mit demTitel Diplom-Wirtschaftsingenieur (FH)abschließt. Zielgruppe sind Bauinge-nieure und Architekten, die bereitseinige Jahre praktische Erfahrung ge-sammelt haben und sich auf die Über-nahme von Führungsaufgaben im mitt-leren und oberen Management vorbe-reiten.

Das Studium einschließlich der Prü-fungen erfolgt in Kompaktkursen überdrei Jahre jeweils im Januar/Februar, da-mit es berufsbegleitend mit nur begrenz-ter Abwesenheit vom Arbeitsplatz reali-siert werden kann. Der nächste Jahrgang

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