präsentation anlegerstudie 2012 / eqs roadshow
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1 / © 2012 Universität Leipzig
Anlegerstudie 2012:
Ergebnisse und Analysen für die professionelle Kommunikation mit Privatanlegern EQS Roadshow 2012 I Kristin Köhler, Universität Leipzig
2 / © 2012 Universität Leipzig
Agenda
I Kurzvorstellung der Anlegerstudie
II Ausgewählte Ergebnisse der Online-Befragung
III Handlungsempfehlungen für die Kommunikation mit Privatanlegern
IV Questions & Answers
V Kontakt
3 / © 2012 Universität Leipzig
I Kurzvorstellung der Anlegerstudie
4 / © 2012 Universität Leipzig
Anlegerstudie 2012 Eckdaten und Themenschwerpunkte
Eckdaten
_ Online-Befragung von Privatanlegern in Deutschland nach ihrem Informationsverhalten
und ihren Informationsanforderungen an Unternehmen (N = 530)
_ Forschungsprojekt der Universität Leipzig, Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft
_ Partner: Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW),
Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. (SdK), Deutsche EuroShop AG (DES)
Themenschwerpunkte
_ Typologie deutscher Privatanleger nach Anlegereigenschaften
_ Nutzung von Informationsquellen (online/offline, von Unternehmen/von Dritten)
und Informationsinhalten im Anlageprozess
_ Anforderungen in Bezug auf anlagerelevante Informationen
_ Zufriedenheit mit vorhandenen Informationsangeboten, insbesondere von Unternehmen
_ Perspektiven für die Investor Relations:
_ Informationswünsche von Privatanlegern (Quellen, Inhalte, Informationsaufbereitung)
_ Defizite in der Finanzkommunikation
_ Potenzial von Online-Investor-Relations und Social-Media-Anwendungen
_ Informationsverhalten und -anforderungen unterschiedlicher Anlegertypen
5 / © 2012 Universität Leipzig
Soziodemografie der befragten Privatanleger Vorwiegend männlich, älter, erfahren und breit investiert
Soziodemografie
Alter Ø 56 Jahre
Männlich 89,8 %
Weiblich 10,2 %
www.anlegerstudie.com; n = 467; F24: Wie alt sind Sie?; F25: Welches Geschlecht haben Sie?; F1: Welche der folgenden Anlageformen besitzen Sie oder planen Sie zu erwerben? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmensanleihen/Sonstige/Ich interessiere mich nicht für private Vermögensanleihen), Mehrfachantworten möglich; F17: Seit wie vielen Jahren halten Sie Ihre Kapitalanlagen?; F20: Wenn Sie direkt Aktien und/oder Unternehmensanleihen halten, bei wie vielen Unternehmen sind Sie aktuell insgesamt investiert?
Anlegereigenschaften
Anlageerfahrung Ø 22 Jahre
Diversifikation des Portfolios Ø 19 Unternehmen
Wichtigstes Anlageziel Langfristiger Vermögensaufbau und -erhalt
(88,9 %)
Anlageformen
Aktien 98,1 %
Investmentfonds 59,4 %
Unternehmensanleihen 46,2 %
6 / © 2012 Universität Leipzig
Anlageverhalten der Befragten Stark interessiert, aktiv und hoch investiert
96 % haben ein starkes Interesse am Börsengeschehen und der Entwicklung ihrer Anlagen
88 % schätzen ihr Informations-verhalten über Börsen- und Anlageentwicklungen als ausgeprägt ein
www.anlegerstudie.com; n = 463; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmens-anleihen) Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen. (Die Aussagen werden als Extrempole einer 10er-Skala dargestellt: (Linker Pol) Ich interessiere mich sehr dafür. (Rechter Pol) Ich interessiere mich gar nicht dafür.); F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (wie F4; (Linker Pol) Ich informiere mich intensiv. (Rechter Pol) Ich informiere mich gar nicht.); F19: Wie oft kaufen bzw. verkaufen Sie im Durchschnitt Aktien, Investmentfonds und/oder Unternehmensanleihen? (täglich/etwa ein Mal pro Woche/etwas ein Mal im Monat/etwa ein Mal im Quartal/etwa ein Mal im Jahr/nie); F18: Wieviel Prozent Ihres Vermögens haben Sie in Anlagen investiert? Angaben in Prozent (gerundet, ganze Zahlen) bzw. Angabe des Durchschnittswertes.
34 % handeln mindestens ein Mal im Monat
Ø 50 % ihres Vermögens haben die Befragten in Aktien, Fonds oder Unternehmensanleihen investiert
7 / © 2012 Universität Leipzig
Sehr niedriges Involvement
Sehr hohes Involvement
Typologie der Anleger Verteilung im Sample
Geringer Investment- anteil am Vermögen
www.anlegerstudie.com; n = 417; Involvement in einer Variable zusammengefasst (VIV) aus F4 und F5; F4: Wie beurteilen Sie Ihr Interesse für das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen?; F5: Wie schätzen Sie Ihr Informationsverhalten über das Börsengeschehen und die Entwicklung Ihrer Anlagen ein? (Bitte wählen Sie jeweils die Aussage, die am ehesten auf Sie zutrifft. Sie können diese entsprechend abstufen); F 20: Wieviel Prozent Ihres Vermögens haben Sie in Anlagen investiert?; Ergebnis der Two-Step-Cluster-Analyse mit den Variablen relatives Investment (zu 3 Kategorien zusammengefasst) und Involvement (aus F4 und F5, zu 5 Kategorien zusammengefasst) als kategoriale Variablen; Anlagemotive (4 Antwortmöglichkeiten), Handelsfrequenz (6 Antwortmöglichkeiten), Diversifikation (offene Antwort) und Anlageerfahrung (offene Antwort) als metrische Variablen.
Hoher Investment- anteil am Vermögen
Typ 1: 29,1 %
Typ 2: 23,6 %
Typ 3: 25,5 %
Passiver Mitspieler
Aktiver Gestalter
Typ 4: 21,4 %
Entspannter Beobachter
Erfahrener Profi
8 / © 2012 Universität Leipzig
II Ausgewählte Ergebnisse der Online-Befragung
9 / © 2012 Universität Leipzig
Absender: Unternehmen
Absender: Dritte
Art der Quelle: Online IR-Bereich auf Webseite (56,9 %)
Kostenfreie Online-Informationsportale
(68,3 %)
Art der Quelle: Offline Geschäftsbericht/ Zwischenbericht
(58,6 %)
Zeitungen/ Zeitschriften
(88,8 %)
Vergleich der am häufigsten genutzten Quellen IR-Publikationen weniger gefragt als Informationen Dritter
10 / © 2012 Universität Leipzig
Nutzung der Offline-Angebote von Unternehmen Print-Geschäftsbericht erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit
www.anlegerstudie.com; n = 458; F10: Wie häufig nutzen Sie die folgenden, vom Unternehmen bereitgestellten Offline-Quellen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Offline-Quellen von Unternehmen: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70%
Geschäftsbericht/Zwischenbericht (Printausgabe)
Aktionärszeitungen/-briefe
Teilnahme an einer Hauptversammlung
Besuch von Unternehmens-Ständen bei Finanzmessen
Gedruckte Anzeigen oder Werbung der Unternehme
Telefonischer Kontakt mit der Investorenbetreuung der
Unternehmen
Teilnahme am Tag der offenen Tür der Unternehmen
Jünger als 40 Jahre
40 - 49 Jahre
50 - 59 Jahre
60 - 69 Jahre
Älter als 69 Jahre
11 / © 2012 Universität Leipzig
Nutzung der Offline-Angebote von Dritten Printmedien am stärksten genutzt, wenig Vertrauen in Anlageberater
www.anlegerstudie.com; n = 458; F11: Und wie häufig nutzen Sie die folgenden, nicht von Unternehmen stammenden Quellen, um Informationen für Ihre Anlageentscheidungen zu bekommen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Offline-Quellen von Dritten: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Zeitungen und Zeitschriften
Wirtschaftssendungen im Fernsehen
Gespräche mit Familie, Freunden, Kollegen
Informationsmaterial Ihrer Bank/Ihres Finanzdienstleisters
Persönliche Gespräche mit Ihrem Bank-/Anlageberater
Persönliche Gespräche mit anderen Experten
Anleger-Veranstaltungen
Informationsmaterial von Anlegerschutzvereinigungen
Jünger als 40 Jahre
40 - 49 Jahre
50 - 59 Jahre
60 - 69 Jahre
Älter als 69 Jahre
12 / © 2012 Universität Leipzig
Nutzung der Online-Angebote von Unternehmen IR-Bereich auf der Webseite und Online-Berichte am wichtigsten
www.anlegerstudie.com; n = 440; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Online-Quellen von Unternehmen: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Allgemeine Webseite des Unternehmens
Investor-Relations-Bereich auf der Webseite des Unternehmens
Online-Geschäfts- oder Quartalsberichte
Newsletter-Abonnement
E-Mail-Kontakt
Präsentationen des Unternehmens
Audio- und Videobeiträge
Live-Angebote
Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite
Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung
Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für private Kontakte
Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für berufliche Kontakte
Microblogging-Seiten des Unternehmens
Jünger als 40 Jahre
40 - 49 Jahre
50 - 59 Jahre
60 - 69 Jahre
Älter als 69 Jahre
13 / © 2012 Universität Leipzig
Nutzung der Online-Angebote von Dritten Informationsportale und Online-Ausgaben von Printmedien im Fokus
www.anlegerstudie.com; n = 440; F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Häufige Nutzung der Online-Quellen von Dritten: Skalenpunkte 1 – 2. Signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen (Chi-Quadrat-Test, p ≤ 0,05).
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Online-Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften
Wirtschaftssendungen im Internet
Kostenfreie Online-Informationsportale
Kostenpflichtige professionelle Informationsportale
Finanz-Communities
Anlegerforen im Internet
Wirtschafts- und Finanzblogs
Online-Wissensportale
Online-Netzwerke für private Kontakte
Online-Netzwerke für berufliche Kontakte
Microblogging-Seiten
Jünger als 40 Jahre
40 - 49 Jahre
50 - 59 Jahre
60 - 69 Jahre
Älter als 69 Jahre
14 / © 2012 Universität Leipzig
4.9
4.9
5.2
5.6
5.6
6.7
9.7
11.0
12.8
14.6
15.1
23.1
29.2
32.1
33.3
8.5
5.6
6.7
11.5
5.6
10.3
14.4
17.1
20.4
21.8
21.3
16.2
25.4
28.8
17.8
86.5
89.4
88.1
82.9
88.8
82.9
75.9
71.9
66.7
63.6
63.6
60.7
45.4
39.1
49.0
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Microblogging-Seiten des Unternehmens
Microblogging-Seiten von Dritten
Online-Netzwerke für private Kontakte
Unternehmensprofil in Online-Netzwerken (beruflich)
Online-Netzwerke für berufliche Kontakte
Unternehmensprofil in Online-Netzwerken (privat)
Finanz-Communities
Wirtschafts- und Finanzblogs
Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung
Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite
Audio- und Videobeiträge
Live-Angebote
Online-Wissensportale
Präsentationen des Unternehmens auf Slidehare oder Webseite
Anlegerforen im Internet
sehr oft/oft gelegentlich selten/nie
Online-Quellen von Unternehmen und Dritten im Vergleich Anlegerforen, SlideShare, Wikis und Blogs vor Facebook und Twitter
www.anlegerstudie.com; n=445; F8b: Wie häufig nutzen sie die folgenden Online-Quellen direkt vom Unternehmen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informations-quellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. F9: Wie häufig nutzen Sie die folgenden Angebote, die nicht von den Unternehmen stammen, in die Sie investiert sind oder investieren wollen? Bitte geben Sie die Häufigkeit der genutzten Informationsquellen auf einer Skala von 1 (sehr oft) bis 5 (nie) an. Antwortzusammenfassung von 1 und 2 zu sehr oft/oft und 4 und 5 zu selten/nie. Alle Angaben in Prozent.
Präsentation des Unternehmens auf SlideShare oder Webseite
15 / © 2012 Universität Leipzig
29,5 %
32,4 %
36,4 %
48,0 %
55,6 %
56,2 %
71,4 %
77,9 %
79,7 %
81,1 %
81,3 %
86,9 %
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Corporate Governance
Analysteneinschätzungen
Nachhaltigkeit
Unternehmenskultur und Mitarbeiterbeziehungen
Kunden- und Industriebeziehungen
Adhoc- und Unternehmens-Nachrichten
Unternehmensstrategie
Qualität des Managements/der Unternehmensführung
Produkte des Unternehmens
Allgemeine Informationen zum Unternehmen
Kennzahlen des Unternehmens (z. B. Umsatz, Gewinn,
Investitionen)
Aktie/Kursentwicklung
Von Privatanlagern erwünschte Informationsinhalte Kennzahlen wichtig, aber auch Produkte, Strategie, Management
www.anlegerstudie.com; n = 525; F4: Welche Informationen sind für Sie wichtig, wenn es um Ihre bestehenden Vermögensanlagen bzw. Ihre Kauf- und Verkaufs-entscheidungen geht? Bitte bewerten Sie die Relevanz der aufgeführten Informationen auf einer Skala von 1 (sehr wichtig) bis 5 (gar nicht wichtig). Antwort „sehr wichtig“ und „wichtig“ wurden zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.
% % % % % % % % % % %
16 / © 2012 Universität Leipzig
Anforderungen an Informationsquellen und -aufbereitung Vertrauenswürdig, kostenlos und professionell
www.anlegerstudie.com;n=463; F12: Bitte geben Sie an, ob Sie den folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme überhaupt nicht zu) zustimmen; Antwortkategorien 1 und 2 zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.
27,0 %
39,7 %
42,8 %
58,1 %
64,4 %
65,7 %
75,6 %
78,8 %
80,8 %
82,9 %
83,4 %
0 20 40 60 80 100
Multimedial aufbereitete Inhalte (Audio/Video)
Unternehmen persönlich kennen lernen
Austausch mit anderen Privat- und auch professionellen
Anlegern
Informationen ohne spezielles technisches Wissen verfügbar
Informationen jederzeit und überall verfügbar
Mit einer Informationsquelle zu mehreren Unternehmen
gleichzeitig informieren
Ausführliche Hintergrundinformationen
Regelmäßig alle wichtigen Neuigkeiten kurz und präzise
Gleiche Informationen wie institutionelle Investoren und
Analysten
Kostenlos verfügbar
Vertrauenswürdigkeit der Information sicher einschätzbar
% % % % % %
17 / © 2012 Universität Leipzig
Anlegertypen und ihr Informationsverhalten Unterschiede in den Informationsanforderungen marginal vorhanden
Passiver Mitspieler Entspannter Beobachter
Ich wünsche mir regelmäßig alle
wichtigen Infos kurz und präzise dargestellt.
Ich wünsche mir die gleichen
Informationen wie institutionelle
Anleger.
Aktiver Gestalter Erfahrener Profi
Ich wünsche mir, dass ich die gleichen Informationen wie
institutionelle Anleger und Analysten
kostenlos erhalte.
Ich wünsche mir die gleichen
Informationen wie institutionelle
Anleger.
www.anlegerstudie.com; n = 463; F1 bis F6 und F18 bis F20 (Clusterbildung); F7: Informationsinhalt und F8 bis F11: Nutzung von verschiedenen Informationsquellen – Online und Offline; Häufigkeitsauswertung pro Frage, wobei nur die Antwortmöglichkeiten 1 und 2 berücksichtigt wurden (sehr wichtig/wichtig bzw. sehr oft/oft). F12: Bitte geben Sie an, ob Sie den folgenden Aussagen auf einer Skala von 1 (stimme voll und ganz zu) bis 5 (stimme überhaupt nicht zu) zustimmen; Antwortkategorien 1 und 2 zusammengefasst. Alle Angaben in Prozent.
18 / © 2012 Universität Leipzig
III Handlungsempfehlungen für die Kommunikation mit Privatanlegern
19 / © 2012 Universität Leipzig
Informationsanforderungen berücksichtigen
_ Privatanleger wünschen sich von der Investor Relations eine vertrauenswürdige, kostenlose und professionelle Informationspolitik, bei der sie dieselben Informationen wie institutionelle Anleger erhalten. Zugleich muss bei der Informationsaufbereitung sicherlich den unterschiedlichen fachlichen Voraussetzungen von privaten und institutionellen Investoren Rechnung getragen werden. Man sollte diese Annahme jedoch auch nicht pauschalisieren. Auch Privatanleger sind informierte, wie die Anlegertypen zeigen durchaus erfahrene und professionelle Akteure.
_ Interessanterweise unterscheiden sich Privatanleger in ihrem Informationsverhalten eher hinsichtlich ihres Alters, ihrer Online- und Social-Media-Affinität. Das Anlageverhalten mit Faktoren wie zum Beispiel Risikoaffinität, Anlageerfahrung, Involvement oder Diversifikation des Portfolios spielt eine weniger entscheidende Rolle bei der Informationsbeschaffung.
_ Die Kommunikation mit Privatanlegern als relativ heterogener Gruppe, deren einzelne Mitglieder den IR-Verantwortlichen meist nicht persönlich bekannt sind, gestaltet sich von daher weniger komplex als es auf den ersten Blick scheint.
_ Privatanleger informieren sich sowohl offline als auch online. Beide Kanäle müssen von Unternehmen bedient werden, um die Informationsanforderungen von Privatanlegern zu erfüllen.
20 / © 2012 Universität Leipzig
Die IR-Webseite zur zentralen Kommunikationsplattform machen
_ Die IR-Webseite ist neben Online-Informationsportalen die erste Anlaufstelle für Privatanleger im Internet und sollte von Unternehmen entsprechend gepflegt sein. Finanzkommunikatoren sollten ihre Online-Kommunikation entsprechend strategisch angehen und die Webseite als umfassendes Informations- und Kommunikationsportal gestalten. Neben „harten“ Fakten wie Aktienkurs und Kennzahlen suchen Privatanleger vor allem auch Informationen zu Produkten, zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens und zur Qualität des Managements.
_ Auf der IR-Webseite werden sowohl Präsentationen als auch Live-Events (Conference Calls, Live-Chat, Online-Hauptversammlung) und Audio- und Videoformate erwartet.
Der Online-Geschäftsbericht erfährt zudem eine hohe Zuwendung.
_ Social Media spielen vor allem bei jüngeren Anlegern eine Rolle und werden für die Informationsbeschaffung zu ihren Anlagen und Finanzthemen genutzt. Dabei spielen Anlegerforen, Online-Wissensportale, Blogs (IR-Blog vom Unternehmen als auch externe Wirtschafts- und Finanzblogs) und Micro-Blogging-Seiten bei den unter 40-Jährigen aktuell die größte Rolle.
_ Präsentationen im Internet werden zudem sehr häufig nachgefragt. Diese können sich sowohl auf der IR-Webseite als auch auf Plattformen wie SlideShare befinden. Unternehmen sind hier angehalten, verschiedene Kanäle zu nutzen um ihre Anleger anzusprechen. Verschiedene Plattformen stellen einen zusätzlichen Service dar, der dem unterschiedlichen Informationsverhalten und -anforderungen der Anleger begegnet.
21 / © 2012 Universität Leipzig
Media Relations und Printpublikationen nicht vernachlässigen
_ Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften sind die am häufigsten genutzten Informationsquellen im Online- und Offline-Bereich. Finanzjournalisten haben eine hohe Bedeutung als Vermittler und Meinungsbildner, Analysten spielen für Privataktionäre hingegen eine untergeordnete Rolle. Gute Media Relations sind also auch in der Finanzkommunikation essenziell. Hier sollte der Schulterschluss mit den Kollegen der Unternehmenskommunikation gesucht werden. Dabei sind auch Online-Informations-portale zu berücksichtigen. Diese werden neben den Printtiteln am häufigsten genutzt und im Vergleich zu anderen Quellen als relativ glaubwürdig bewertet.
_ Der Geschäftsbericht als auch die gedruckte Aktionärszeitung/-brief sind wichtige Medien in der Privatanleger-Kommunikation. Diese Printprodukte können sinnvoll durch Online-
Ausgaben ergänzt, perspektivisch sicher auch ersetzt werden. Aktuell sollten diese jedoch weiterhin Privatanlegern in der gedruckten Version zur Verfügung gestellt werden –
on demand könnte eine sinnvolle Alternative für Unternehmen sein.
_ Die Printpublikationen des Unternehmens werden häufiger als Live-Events wie die Hauptversammlung, Finanzmessen, Anlegerforen oder Tag der offenen Tür nachgefragt.
_ Privatanleger greifen zudem stark auf Informationen und Beratung von Anleger-schutzvereinigungen zurück. Finanzkommunikatoren können diese Multiplikatoren in ihre IR-Maßnahmen integrieren und so die heterogene Zielgruppe der Privatanleger gezielter ansprechen.
22 / © 2012 Universität Leipzig
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
23 / © 2012 Universität Leipzig
IV Questions & Answers
24 / © 2012 Universität Leipzig
Kristin Köhler, Wiss. Mitarbeiterin Universität Leipzig, Kommunikationsmanagement in Politik und Wirtschaft (Lehrstuhl Prof. Dr. Ansgar Zerfaß)
kristin.koehler@uni-leipzig.de | +49 (0)341 9735064|
www.communicationmanagement.de
Social Media:
twitter.com/kristin_koehler
slideshare.net/kkristin | slideshare.net/communicationmanagement
Skype: kristin koehler
linkedin.com/pub/dir/Kristin/Koehler
xing.com/profile/Kristin_Koehler
V Kontakt
25 / © 2012 Universität Leipzig
© Universität Leipzig 2012 / www.anlegerstudie.com
26 / © 2012 Universität Leipzig
Anhang
27 / © 2012 Universität Leipzig
Soziodemografie der befragten Privatanleger Vorwiegend männlich, älter, erfahren und breit investiert
Soziodemographie Zum Vergleich:
DAI-Studie (2009)
Alter Ø 56 Jahre Ø 49 Jahre
Männlich 89,8 % 58,7 %
Weiblich 10,2 % 41,3 %
www.anlegerstudie.com; n = 467; F24: Wie alt sind Sie?; F25: Welches Geschlecht haben Sie?; F1: Welche der folgenden Anlageformen besitzen Sie oder planen Sie zu erwerben? (Aktien/Investmentfonds/Unternehmensanleihen/Sonstige/Ich interessiere mich nicht für private Vermögensanleihen), Mehrfachantworten möglich; F17: Seit wie vielen Jahren halten Sie Ihre Kapitalanlagen?; F20: Wenn Sie direkt Aktien und/oder Unternehmensanleihen halten, bei wie vielen Unternehmen sind Sie aktuell insgesamt investiert? Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zu Verhalten und Präferenzen deutscher Aktionäre, Berlin, 2009, n = 36.499 (bevölkerungsrepräsentativ)
Anlegereigenschaften Zum Vergleich:
DAI-Studie (2009)
Anlageerfahrung Ø 22 Jahre Ø 14 Jahre
Diversifikation des Portfolios Ø 19 Unternehmen Ø 8 Unternehmen
Wichtigstes Anlageziel Langfristiger Vermögens-aufbau und -erhalt (88,9 %)
langfristige
Vermögensbildung (76 %)
Anlageformen
Aktien 98,1 %
Investmentfonds 59,4 %
Unternehmensanleihen 46,2 %
28 / © 2012 Universität Leipzig
Social-Media-Nutzung im repräsentativen Vergleich Jüngere Anleger im Sample nutzen Social Media stärker
www.anlegerstudie.com; n = 248; F23: Und wie häufig nutzen sie privat und/oder beruflich Social-Media-Anwendungen? Vergleich mit ARD/ZDF-Onlinestudie 2011 (Busemann/Gscheidle 2011, Repräsentativerhebung), n = 569; Nutzungshäufigkeit privater Communities/Netzwerke unter eigenem Profil. Alle Angaben in Prozent (gerundet, ganze Zahlen).
62
72
56
60
38
27
48
26
25
22
27
23
35
34
33
26
11
13
4
14
9
4
12
2
6
4
13
13
30
15
37
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
< 30 Jahre
30-39 Jahre
40-49 Jahre
50-59 Jahre
Anlegerstudie
ARD/ZDF-Onlinestudie
täglich wöchentlich monatlich selten
täglich wöchentlich monatlich selten
29 / © 2012 Universität Leipzig
Privatanleger nutzen vielfältige Informationsquellen Unternehmen und externe Quellen sind wichtig, On-/Offline ebenso
Absender: Unternehmen
Absender: Dritte
Art der Quelle: Online
Allgemeine Webseite des Unternehmens Investor-Relations-Bereich auf der Webseite des Unternehmens Online-Geschäfts- oder Quartalsberichte Newsletter-Abonnement E-Mail-Kontakt Präsentationen des Unternehmens auf der Webseite oder auf externen Plattformen (z. B. SlideShare) Audio- und Videobeiträge auf der Webseite oder in Videoportalen (z. B. YouTube) Live-Angebote (z. B. Conference Calls, Live-Chat, Online-Hauptversammlungen) Fragen- und Antworten-Bereich auf der Webseite Blog des Unternehmens/der Investor-Relations-Abteilung Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für private Kontakte (z. B. Facebook) Unternehmensprofil in Online-Netzwerken für berufliche Kontakte (z. B. XING) Microblogging-Seiten des Unternehmens (z. B. Twitter)
Online-Wirtschaftszeitungen und -zeitschriften Wirtschaftssendungen im Internet Kostenfreie Online-Informationsportale (z. B. onvista.de, finanztreff.de) Kostenpflichtige professionelle Informationsportale (z. B. Bloomberg, Thomson Reuters) Finanz-Communities (z. B. sharewise.com, seekingalpha.com) Anlegerforen im Internet (z. B. onvista.de, ariva.de) Wirtschafts- und Finanzblogs (z. B. dasboersenblog.de) Online-Wissensportale (z. B. Wikipedia, Wikinvest)
Art der Quelle: Offline
Geschäftsbericht/Zwischenbericht (Printausgabe) Aktionärszeitungen/-briefe Teilnahme an einer Hauptversammlung Besuch von Unternehmens-Ständen bei Finanzmessen (z. B. auf der IAM in Köln) Gedruckte Anzeigen oder Werbung der Unternehmen Telefonischer Kontakt mit der Investorenbetreuung der Unternehmen Teilnahme am Tag der offenen Tür der Unternehmen
Zeitungen und Zeitschriften (Tagespresse, Wirtschaftsmagazine, Finanz- und Börsentitel - Print) Wirtschaftssendungen im Fernsehen Gespräche mit Familie, Freunden, Kollegen Informationsmaterial Ihrer Bank/Ihres Finanzdienstleisters Persönliche Gespräche mit Ihrem Bank-/Anlageberater Persönliche Gespräche mit anderen Experten (z. B. Analysten, Börsenhändler) Anleger-Veranstaltungen (z. B. Anlegerforen, Vorträge) Informationsmaterial von Anlegerschutzvereinigungen (z. B. DSW, SdK)
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