stara žičara-kotor

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DIE SEILBAHN

CATTARO - CETINJE SKURDA – SEILBAHN CATTARO - KRSTAC I.

Sonderdruck – Berlin 2007

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Seilbahn-Bauleitung Major Nerad

Seilbahn

Cattaro-Cetinje

Skurda – Seilbahn

Cattaro-Krstac I.

Die von Cattaro auf den Krstacsattel führende Skurdaseilbahn ist eine feldmäßige Einseilbahn

(System Bleichert) mit Einzelladungen von ca. 100 kg. Die Seilbahn wurde von der 14. Eisenbahn

Kompanie in der Zeit vom 16. Januar bis 25. Februar 1916 erbaut. Als Beihilfe waren dieser

Kompanie eine Kgf. A. A. (Kriegsgefangenen Arbeiter Abteilung), eine Zivil A. A. und eine

Tragtierstaffel beigegeben. Die Seilbahn überwindet in einer horizontalen Länge von 2.607 m einen

Höhenunterschied von 963 m und ist für eine stündliche Höchstleistung von 7.500 kg eingerichtet.

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Sie besteht aus 4 Sektionen, deren jede von einem Benzinmotor von 25 PS angetrieben wird. Um

auch den Nachtbetrieb aufrecht erhalten zu können, sind Stationen und Magazine elektrisch

beleuchtet.

1. Anfangsstation Skurda (+ 6,00 m) gelegen an der Torrente Skurda und am Beginn des

nach Krstac führenden alten Montenegrinersteiges.

2. Station Spiljarie (+ 315 m).

3. Station Kövess von Kövessháza (+ 597 m).

4. Niederhaltestation (+ 620 m)m fast genau an der montenegrinischen Grenze.

5. Station Pracisce (+ 857 m).

6. Endstation Krstac I. (+ 970 m).

Erklärungen zu den Lichtbildern.

1. Gesamtansicht von Cattaro mit dem Kastell St. Giovanni und dem Krstacsattel, auf dem

die Seilbahnlinie endet, deren Trassenführung aus der Oleate zu ersehen ist.

2. u. 3. Feldbahnprovisorium über die Fiumera in Cattaro. Die Feldbahn bildet die Verbindung

zwischen dem Verpflegungsschuppen an der Mole und der Anfangsstation der Skurdaseilbahn.

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4. Anfangsstation Skurda (+ 6,00 m) gelegen an der Torrente Skurda und am Beginn des nach

Krstac führenden alten Montenegrienersteiges.

Das während des Baues aufgenommene Objekt ist der Verpflegungsschuppen. Links davon im

kleinen verschalten Objekt befindet sich die Spannstation der ersten Seilbahnsektion. Der Antrieb für

diese Sektion ist in der Seilbahnstation Spiljari gelegen, die im Bild knapp oberhalb des Daches des

am Berghang zu sehenden zweistöckigen Hauses schwach ersichtlich ist. Die zweite Sektion führt

von diesem Punkt den Hang nach links aufwärts. In der ersten Sektion sieht man eine der höchsten

Seilbahnunterstützungen der ganzen Anlage, die infolge ihrer bedeutenden Höhe einen

pyramidenartigen Holzunterbau erhalten hat. die im Bild ersichtliche Telegrafenleitung ist der nach

Cetinje führende Armeetelegraf.

5. Stationsauslauf der Station Skurda.

6. Inneres des an die Station Skurda anschließenden Verpflegungsschuppens.

7. u. 8. Inspizierung der Seilbahn durch seine Exelenz dem Kriegsminister Frh. v. Krobatin, bei

der Station Skurda.

9. Station Spiljari (+ 316 m) von oben gesehen. Unterhalb des längeren Schenkels des in einem

Winkel ausgebauten Daches ist der Antrieb für die erste Sektion, unterhalb des kürzeren Schenkels

die Spannvorrichtung für die zweite Sektion eingebaut. Auf dem Bild sind ferner ersichtlich: Knapp

vor dem Stationsanfang der ersten Sektion zwei Doppelstützen und im Verlauf eine normale

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Seilunterstützung. Die Auflagerung des Seiles auf den Stützentragrollen ist gut erkennbar. Im Bild

oberhalb der Station sind die Umfassungsmauern des alten Kastells S. Giovanni zu sehen. Jenseits

der Bucht die Osthänge des Vermacrückens.

10. Station Spiljari wie unter 9 beschrieben.

Die Aufnahme ist von einem höheren Standpunkt erfolgt und man sieht im Hintergrund die

Gesamtansicht des Kastells S. Giovanni und den Vermac hinauf führend eine Fortifikationsstraße.

11. Blick von der Station Kövess von Kövesshaza (+ 597 m) gegen die Station Spiljari. Die

letztere befindet sich im Bild links unterhalb des Kastells S. Giovanni, so daß auf dem Bild die

Sektion 2 ihrer ganzen Länge nach zu sehen ist. Der Hintergrund wird durch die Abhänge des

Vermacrückens und den Ausblick in die offene See gebildet.

12. Gesamtansicht der Station Kövess von Kövesshaza (+ 597 m).

Diese Station ist in ihrer inneren Ausgestaltung der Station Spiljari ähnlich. Den Hintergrund

bilden die Steilhänge des Pestingrad.

13. Gesamtansicht der Station Kövess von Kövesshaza mit Ausblick auf die innere Bocche.

14. Niederhaltstation (+ 620 m), fast genau an der montenegrinischen Grenze gelegen. Die

Anordnung dieser Niederhaltstation hatte den Zweck, hohe Seilstützen zu vermeiden. Die Station

besitzt an maschinellen Einrichtungen weder eine Antriebs- noch eine Spannvorrichtung, sondern

zwei große Ablenkscheiben, welche das Seilknapp über den Erdboden leiten. Am Bild rechts sieht

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man durch einen ausgesprengten Felseinschnitt auf die Station Kövess von Kövesshaza. Vorher

übersetzt die Seilbahn eine tiefgeschnittene Schlucht.

15. Blick in das Innere der Niederhaltstation.

16. Station Pracisice (+ 857 m). Das Bild zeigt die Einmündung der Sektion 3. Von der Sektion 4

ist am Hang links oben der höchste von der Seilbahn überschrittene Punkt erkenntlich, an dem ein

Doppelrollenbock zur sanfteren Seilbahnüberführung angeordnet ist. Im Bild sieht man auch die

Lehmmauern der in den Felsen eingesprengten nach Cetinje führenden Hochstraße.

17. Blick vom höchsten von der Seilbahn überschrittenen Punkt gegen das Tal. Im Bild links die

Station Pracisice. In der rechten unteren Ecke des von der Sonne grell beleuchteten Dreiecks die

Niederhaltstation und am scheinbaren unteren Ende des von Vermac herunterführenden

Serpentinenweges die Station Kövess von Kövesshaza. Im Hintergrund die Bucht von Teodo und die

Trastenhöhen. Im linken Teil des Bildes die Straße nach Cetinje.

18. Endstation Krstac I. (+ 970 m). Das Drahtseil führt bevor es in die Station gelangt über

einen Doppelrollenbock, den höchstgelegenen Punkt der ganzen Seilbahnlinie. Rechsts von der

Station ein Verpflegungsschuppen, im Hintergrund der Mrajanik.

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Skaljari-Seilbahn

Cattaro-Krstac II.

Die von Cattaro auf den Krstacsattel führende Skaljariseilbahn ist in gleicher Weise wie die

früher erbaute Skurdaseilbahn eine feldmäßige Einseilbahn (System Bleichert) mit Einzellasten von

etwa 100 kg. Die Seilbahn wurde von der 23. Eisenbahn Kompanie trassiert und erbaut. Das

Aufsuchen und Trassieren der Linie erfolgte vom 11. bis 20. Februar, während der Bau die Zeit vom

21. Februar bis 15. April in Anspruch nahm. Als Beihilfe für den Bau waren der Kompanie zwei

Arbeiterabteilungen und 100 Kriegsgefangene zugeteilt.

Die Seilbahn überwindet in einer horizontalen Länge von 3.433 m einen Höhenunterschied von

1.036 m und ist für eine stündliche Höchstleistung von 7.500 kg eingerichtet. Sie besteht aus sechs

Sektionen, von denen die 2., 3. und 4. Sektion mit Muffenbetrieb arbeitet. Jede Sektion wird durch

einen 25 PS Benzinmotor angetrieben, der jeweils am oberen Ende der Sektion angeordnet ist, so

daß das beladene Seiltrum von der Antriebsscheibe direkt gezogen wird. Eine Ausnahme macht in

dieser Hinsicht die erste Sektion, bei welcher der Motor in der Anfangsstation, also am unteren Ende

der Sektion angeordnet ist, da er ursprünglich auch zum Antrieb eines Dynamos für die Beleuchtung

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der Kanzlei in Skaljari bestimmt war. Für den Nachtbetrieb sind die Stationen und Magazine

elektrisch beleuchtet.

1. Anfangsstation Skaljari (+ 6,70 m).

2. Station Erzh. Friedrich (+ 120 m).

3. Station Conrad von Hötzendorf (+ 350 m).

4. Station Mokra ploce (+ 616 m).

5. Station Reichsgrenze (+ 824 m), in unmittelbarer Nähe der früheren Reichsgrenze gelegen.

6. Station Zanjev do (+ 939 m), in der gleichnamigen Ortschaft gelegen.

7. Endstation Krstac II (+ 947 m).

Erklärungen zu den Lichtbildern.

1. Gesamtansicht der Ortschaft Skaljari und der Westseite des Lovcen, auf welcher die

Skaljariseilbahn verläuft, deren Trassenführung aus der Oleate zu ersehen ist.

2. Feldbahnprovisorium bei der Bastion Gordicchio Cattaro. Die Feldbahn bildet die Verbindung

zwischen dem Verpflegungsschuppen am Molo in Cattaro und der Anfangsstation der

Skaljariseilbahn.

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3. Transport von Seilbahn- und Feldbahnmaterial mit der Feldbahn.

4. Anfangsstation Skaljari (+ 6,70 m) und Gesamtüberblick über die erste Sektion.

5., 6. u. 7. Station Erzherzog Friedrich (+ 120 m). Der linke Flügel des Stationsgebäudes nimmt

die Spannvorrichtung für die erste Sektion, der rechte Flügel jene für die zweite Sektion auf. Der auf

dem Bild ersichtliche Verankerungsblock hat den durch die Seilspannung hervorgerufenen

gewaltigen Zug (etwa 5 t) aufzunehmen, um die Konstruktion des Stationsgebäudes zu entlasten.

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Cetinje-Seilbahn.

Krstac III.-Cetinje.

Die von Krstac nach Cetinje führende Seilbahn ist in gleicher Weise wie die früher erbaute

Skurda- und Skaljariseilbahn eine feldmäßige Einseilbahn (System Bleichert). – Die beiden

letztgenannten Linien gehören der Hunderter-Type an, während die Seilbahn Krstac-Cetinje der

Hundertfünfziger-Type angehört, d. h. die zu fördernden Einzellasten können 150 kg betragen,

während jene der Skurda- und Skaljariseilbahn bloß 100 kg betragen dürfen.

Die Beförderung größerer Einzelgewichte ist ermöglicht teils durch die Verwendung eines

härteren Stahlseils von größerer Festigkeit, teils durch eine entsprechend abgeänderte und

verstärkte Konstruktion der Antriebs- und Spannvorrichtung.

Die Endstation der Skurdaseilbahn, Krstac I, die Endstation der Skaljariseilbahn, Krstac II, und

die Anfangsstation der Cetinje-Seilbahn, Krstac III, sind durch ein System von Hängeschienen mit

eingeschalteten Weichen derart verbunden, daß die Gehänge mit ihren Förderlasten, ohne

umgeladen zu werden, von der einen Seilbahn auf die andere übergeführt werden können.

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Die Seilbahn Krstac-Cetinje wurde von der 14. Eisenbahn Kompanie trassiert und erbaut. – Das

Aufsuchen und Trassieren der Seilbahn erfolgte vom 15. März bis 15. April, während der Bau die Zeit

vom 1. April bis 25. Juni in Anspruch nahm. Als Beihilfe für den Bau waren der Kompanie zwei

Arbeiterabteilungen und eine Kgf. A. A. zugeteilt. Die Seilbahn hat eine horizontale Länge von

12.136 m; sie steigt von Krstac (+ 949 m) bis zur Station Korbatin (+ 1.146 m) am Golo brdo und

erreicht, stetig fallend, in Cetinje die Kote + 635. Die stündliche Höchstleistung beträgt rund 11 t.

Die Bahn hat sechs Sektionen, deren jede durch einen 35 PS Motor angetrieben wird.

1. Station Krstac III.

2. Niederhaltestation I.

3. Station Njgusi.

4. Station Dugi do.

5. Niederhaltestation II.

6. Station Korbatin.

7. Station Trollmann.

8. Station Bajce.

9. Winkelstation.

10. Station Cetinje.

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Erklärungen zu den Lichtbildern.

1. Panorama von Mrajanik aus gesehen mit dem Lovcenmassiv im Hintergrund. Das Bild zeigt

den Verlauf der Seilbahn von Krstac über Niederhaltstation II bis Krobatin.

2. Panorama vom Jezerski vrh aus gesehen. Das Bild zeigt den Verlauf der Seilbahn von Krobatin

über Trollmann, Bajce, Winkelstation bis Cetinje. Der Verlauf der ganzen Trasse von Krstac bis

Cetinje ist aus der Oleate ersichtlich, in welche auch die Trassen der Skurda- und Skaljari-Seilbahn

eingezeichnet sind.

3. Station Krstac III. Im Bild links sind die letzten Stützen der Skaljari-Seilbahn sichtbar.

4. Überführungsblock auf dem Kopitofelsen zwischen Krstac III und Niederhaltstation I.

5. Niederhaltstation I mit dem Überführungsblock im Hintergrund.

6. Station Njegusi mit dem Golo brodo im Hintergrund rechts; die in der Mitte des Bildes

sichtbare Serpentienenstraße führt nach Cetinje.

8. Turmstütze zwischen Station Njegusi und Dugi do.

9. Niederhaltstation II. Im Hintergrund der Aufstieg durch das Krivacko zdrijelo.

10. Station Krobatin.

11. Turmstütze hinter Station Krobatin mit den albanischen Alpen und dem Skutarisee im

Hintergrund.

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12. Turmstütze und Station Trollmann.

13. Spannvorrichtung in Station Trollmann.

14. Antriebsvorrichtung samt Motor in Station Trollman.

15. Station Bajce mit einer Turmstütze links im Hintergrund.

16. Winkelstation vor Cetinje; im Hintergrund rechts ist die Infanteriekaserne zu sehen, neben

welcher sich die Endstation der Seilbahn befindet.

17. Station Cetinje mit der Infanteriekaserne im Hintergrund rechts.

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Diese Seilbahnen wurden direkt nach der Eroberung des Lovcen, in unglaublich kurzer Zeit, von

den k. u. k. Eisenbahn-Truppen in schwierigstem Gelände und unter denkbar schlechtem Wetter –

Winter – errichtet und in Betrieb genommen. Ich wünschte sie würden noch heute in ähnlicher Art

existieren, sie währen eine noch zusätzliche Attraktion für Cattaro.

Bearbeitet: Norbert Zsupanek. Berlin, Mai 2007.

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