watt`n eiland 9-2/2009
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WATT `n EILAND
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S P I E K E R O O G
- SPÖKENKIEKER Ansgar Ohmes - EILAND & LÜ Emil Nolde – Zweite Ausstellung im Herbst,
Dünenschutz auf der Insel, Spiekeroog musikalisch - MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Gesunde Tipps: Fit und beweglich im Alltag - INKIEK Die „Schönmacher“ von Spiekeroog,
Dramatische Inszenierung am Strand (Titelbild), Künstlerporträt - BUTEN & BINNEN
Spiekerooger Runde zur Tourismusbranche - WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN Bastelt ippsWA
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INHALT
SPÖKENKIEKER
Ansgar Ohmes 4
EILAND & LÜ
Emil Nolde – Zweite Ausstellung startet im Herbst 6
Bitte nicht betreten! Dünenschutz auf der Insel 12
Kulturgenuss und frische Brise: Insel musikalisch 16
Sommerprogramm im Galerie- und Künstlerhaus 20
Malen wie Nolde: Die schönsten Farbspiele 24
Sommerwettbewerb Fotografie 27
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Arrangements, Aktiv+ / Auszeit nehmen 28
Gesunde Tipps: Fit und beweglich im Alltag 30
Sommermenü 32
INKIEK
Eine Reportage bei Nacht 34
Dramatische Inszenierung am Strand 40
Die Botschafterin der Ostfriesen 46
Künstlerporträt Anke Gruß 48
BUTEN & BINNENSpiekerooger Runde diskutiert über Tourismusbranche 52
Vivere – Lebensthemen in den Blick nehmen 54
Claudia Linke: Sportlich mit Leidenschaft 56
Günstig & Gut: Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog 58
Sport & Spaß: alljährliches Schlagballturnier 60
Heimische Tiere: der Austernfischer 62
Impressionen von der Insel – Leserbriefe 64
WATT’n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
Lesetipp: Die Wattbewohner 66
Basteltipps 68
Impressum:
Kontakt: Watt´n Eiland
Am Deich 86, 28199 Bremen
E-Mail: redaktion@watt-n-eiland.de
Redaktion und Produktion: Harriet Eversmeyer
Konzeption: Verena Beckhusen, Harriet Eversmeyer
Autoren: Timo Cyriacks, Marcus Duroldt, Harriet Eversmeyer,
Sabine Henkel, Judith Remke
Mitarbeit: Verena Beckhusen, Viola Tallowitz
Fotos: Julia Bauer, Robert Geipel, fotolia
Grafische Gestaltung & Realisation: Anke Wragge Werbebüro
Druck: Text Team, Medien und Druck, Rastede
Juni 2009, 10.000 Exemplare
Herausgeber: Wundervolle Ferien Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG
Noorderpad 6, 26474 Spiekeroog
Spiekeroog ist einfach etwas ganz Besonderes: Nur hier auf Spieker-
oog gibt es diese herrlich breiten Sandstrände, an denen es selbst in
der Hauptsaison noch ruhige, ja fast schon einsame Plätze gibt. Nur
Spiekeroog hat einen denkmalgeschützten und von liebevoll gestal-
teten Häusern geprägten Dorfkern. Und nur auf Spiekeroog fühlt
man die Natur und ihre Ursprünglichkeit so hautnah und direkt,
vollkommen autofrei und immer mit einer frischen Brise vom Meer
kommend.
Für die Spiekerooger ist die Insel seit Generationen Heimat, Lebens-
grundlage und Lebensphilosophie zugleich. Als Urlauber spürt man
sofort die Begeisterung und den Stolz der Spiekerooger für ihre Insel,
der sich auch auf die Gäste überträgt. So werden sie nicht nur zu
Stammgästen, sondern auch zu Botschaftern unserer Insel.
Kennen Sie übrigens den Unterschied zwischen Insulanern und Spieker-
oogern? Als Spiekerooger werden grundsätzlich alle hier ständig
lebenden Bewohner bezeichnet. Ein Insulaner hingegen wird man
nicht einfach durch die Verlegung des Wohnsitzes, sondern als Insu-
laner muss man hier geboren sein, das heißt die Eltern müssen schon
auf der Insel gelebt haben. Ein feiner, aber bedeutender Unterschied!
Doch allen gemein ist ihre Liebe für die Insel: Über mehrere Monate
haben sie sich von Ende 2007 bis Anfang 2008 in einem moderierten
Prozess miteinander ausgetauscht, um Gemeinsamkeiten und Ziele
für die künftige Entwicklung Spiekeroogs zu definieren. Ergebnis
waren 33 so genannte Zukunftsziele, die anschließend einstimmig
vom Spiekerooger Gemeinderat beschlossen wurden. Seitdem ist ein
Jahr vergangen und die ersten Maßnahmen wurden umgesetzt, wie
zum Beispiel die Schaffung einer Personalstelle in der Gemeinde, um
die Entwicklung einer nachhaltigen, CO2-freien Ausrichtung der In-
sel voranzutreiben.
SPÖKENKIEKER ANSGAR OHMES
DIE ZUKUNFT SPIEKEROOGS
WEITER GEMEINSAM GESTALTEN!
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5
Für mich als Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog
GmbH stellen diese Zieldefinitionen, insbesondere aus
dem Bereich „Tourismus und Wirtschaft“, wichtige Grund-
pfeiler für die künftige Ausrichtung und Positionierung
der Insel dar. Gemeinsam mit den politischen Fraktionen,
mit den Gastgebern und mit allen Leistungsanbietern
der Insel gilt es nun, diese Ziele zu konkretisieren und
abgestimmte Strategien, Konzepte und Maßnahmen zu
entwickeln.
Einig sind sich alle Beteiligten, dass Spiekeroogs Einzigar-
tigkeit und Natürlichkeit erhalten bleiben muss. Statt ei-
ner austauschbaren Urlaubsdestination, die von Massen-
tourismus geprägt ist, wird Spiekeroog auf eine nach-
haltige, sozial und ökologisch vertretbare Weiterentwicklung der touristischen Wertschöpfung
setzen: Denn die Authentizität der Insel ist eine ihrer größten Stärken. Deshalb wird nun unter
breiter Einbeziehung von Leistungsanbietern und Politik ein Tourismus- und Schifffahrtskonzept
erstellt, das Themen erörtert wie die Ausrichtung als CO2-freie Insel und als Qualitätsurlaubsregion.
Beispielsweise ist Spiekeroog auf dem Weg, sich zu einer nachhaltig ausgerichteten Nordseeinsel
zu entwickeln. Seit diesem Jahr können Gäste der Insel ihr Gepäck erstmalig direkt ab Neuharlinger-
siel zur Unterkunft befördern lassen. Oder im Bereich der Schifffahrt: Hier stellen wir uns der
Frage, wie unsere Schiffe in Zukunft aussehen sollten. Werden Sie größer oder kleiner, werden Sie
neue Antriebstechniken haben oder im Kombibetrieb fahren? Seit Herbst 2008 präsentiert sich
auch der Hafen Neuharlingersiel neu und gästefreundlicher. Gleichzeitig haben die Planungen für
eine Weiterentwicklung von Hafen und Hafengebäude auf der Spiekerooger Seite begonnen.
Dies sind nur einige Beispiele auf unserem Weg zur Verbesserung von Qualität und Service auf der
Insel: Spiekeroog hat hervorragende Potenziale, neue Standards für einen Qualitätstourismus in
Deutschland zu setzen. Durch gemeinsamen Zusammenhalt, gegenseitige Hilfe und die Einbezie-
hung aller am Tourismus Beteiligten mit ihren Stärken und mit ihren Schwächen wird sich Spieker-
oog weiterhin so gut wie in der Vergangenheit behaupten können – wenn nicht noch besser!
Ansgar Ohmes Ansgar Ohmes ist seit Januar 2009 Geschäftsführer der Nordseebad Spiekeroog GmbH und damit verantwortlich für die tou-ristischen Geschicke Spiekeroogs sowie für die Schifffahrt zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog. Bis Ende 2008 arbei-tete er bei einer Unternehmensberatung in Lüneburg mit dem Schwerpunkt Tourismus, zuvor war der studierte Betriebswirt fünf Jahre lang als stellvertretender Geschäftsführer und Projektleiter bei einer Tourismusorganisation an der Nordseeküste tätig. Ansgar Ohmes wurde 1974 in Herdecke bei Dortmund geboren, ist verheiratet und Vater eines dreijährigen Sohnes sowie einer viermonatigen Tochter.
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SPÖKENKIEKER ANSGAR OHMES
5
„Ich bin mir ganz sicher, Spieker-
oog, das Galerie- und Künstler-
haus sowie die Auswahl seiner
Werke hätten ihm gefallen“,
sagte Lutz Stratmann (CDU),
niedersächsischer Minister für
Wissenschaft und Kultur, über
Emil Nolde anlässlich der Eröff-
nung der bisher bedeutendsten
Kunstausstellung auf Spieker-
oog. Die Begründung lieferte
der niedersächsische Minister
gleich mit: Auf der grünen
Nordseeperle Spiekeroog, wo
mit der Natur behutsam umge-
gangen wird, wo sie üppig in
Wind und Wetter und im Takt
der Gezeiten wächst und blüht,
hätten sich die Sehnsüchte des
Naturliebhabers Nolde erfüllt.
Vom 2. Mai bis 4. Juni 2009 prä-
sentierte das Galerie- und
Künstlerhaus Spiekeroog eine
exklusive Auswahl von ins-
gesamt 34 Aquarellen und
Grafiken aus der gesamten
Schaffensperiode des großen
Expressionisten. Für eine Insel
sei diese Ausstellung etwas Un-
gewöhnliches, nicht nur weil es
selten Ausstellungen auf ost-
friesischen Inseln gibt, waren
sich Stratmann und Galerist
Rainer M. Ludorff aus Düssel-
dorf einig, der ebenso wie die
Galerie Thomas aus München
und ein privater Kunstsammler
dem Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog Nolde-Werke zur
Verfügung stellte. „Mit der Aus-
stellung ist es gelungen, Kunst
�
ÜBER 7.000 BESUCHER BEWUNDERTEN EMIL NOLDES AQUARELLE UND GRAFIKENZWEITE AUSSTELLUNG STARTET AUFGRUND DES GROSSEN ERFOLGES IM SEPTEMBER
Spannende Erläuterungen zu Noldes Werken: Rainer M. Ludorff erklärt die Bilder des großen deutschen Expressionisten.
EILAND & LÜ
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und Kultur aus der Bildungsbür-
ger-Nische zu holen und einem
breitgefächerten Publikum zu-
gänglich zu machen“, lobte
Lutz Stratmann in seiner Begrü-
ßungsrede das Engagement von
Niels Stolberg, geschäftsführen-
der Gesellschafter der Bremer
Reederei Beluga Shipping und
Initiator der Ausstellung.
Die über 150 Vernissage-Gäs-
te, die sich trotz strahlendem
Sonnenschein im Galerie- und
Künstlerhaus einfanden, weih-
te Galerist Rainer M. Ludorff
fachkundig in die Geheimnisse
von Noldes leuchtenden Farben
ein. Der berühmteste Aquarel-
list des 20. Jahrhunderts malte
auf Japan-Papier, das durch
seine enorme Saugkraft die
Farbe wie Löschpapier einzieht
und vollständig durchfärbt, so
dass sich dem Betrachter das
Motiv gleich von beiden Seiten
zeigt. Außerdem verwendete
Nolde als Einziger deckende
Temperafarben und nicht wie
üblich Aquarellfarben, berich-
tet Ludorff. Emil Nolde hielt
sich auch nicht lange mit der
Planung und Vorzeichnung
seiner Bildideen auf. Er malte
aus dem Gefühl heraus. Nolde-
Liebhaber schätzten vor allem
seine floralen Motive und die
beeindruckenden, farbenpräch-
tigen Landschaftsaquarelle, die
die vierwöchige Ausstellung
zeigte.„Der Künstler entdeckt
das, was vorher in ihm angelegt
war“, erklärte Prof. Dr. Wulf
Herzogenrath, Direktor der
Kunsthalle Bremen, in seiner
Einführung in die Ausstellung.
Der Farbenfreund Nolde legte
gemeinsam mit seiner Frau
Ada nicht nur einen blühenden
Garten mit vielen bunten Blu-
men an, er hat auch die Räume
in seinem Haus in knalligen
Farben angemalt und es darin
30 Jahre lang ausgehalten,
wusste der Kunsthistoriker zu
berichten.
Begrüßung: Dr. Hans-Herwig Geyer Kunstexperte: Prof. Dr. Wulf Herzogenrath Kulturförderer: Lutz Stratmann
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Wie viele seiner Zeitgenossen
begriff Emil Nolde die Male-
rei als eine Kunst, die wie die
Musik über die Sinne auf die
Seele wirkt. Er beschreibt die
Wirkungsweise von Farben mit
vielen musikalischen Termini:
„Die Farben sind meine Noten,
mit denen ich zu- und gegen-
einander Klänge und Akkorde
bilde.“ „Farben können so
schön sein – wie Musik“, soll
Nolde einmal geschwärmt ha-
ben. Schönheit, die inspiriert.
„Wir wollen Kunst nicht nur
präsentieren, sondern die Men-
schen anregen, selbst kreativ
zu werden. Die Strahlkraft der
Werke von Emil Nolde aktiviert
einfach“, forderte Dr. Hans-
Herwig Geyer, Direktor Galerie-
und Künstlerhaus Spiekeroog,
in seiner Begrüßungsrede die
künstlerisch Ambitionierten
unter den Ausstellungsbesu-
chern heraus. Das Galerie- und
Künstlerhaus Spiekeroog ist als
„kreativer Ort“ und Anbieter von
vielfältigen Kreativkursen eine
ideale Präsentationsplattform für
die Emil Nolde Ausstellung. So
wurde der große Expressionist
vom Kurs- und Künstlerma-
nagement des Hauses in eini-
gen Workshops gleich in The-
orie und Praxis integriert. Auch
Vorträge widmeten sich dem
bedeutenden Künstler und Do-
kumentationsfilme informierten
die Galerie-Besucher über sein
Leben und Werk.
Dass seine Farben anregen,
selbst zum Pinsel zu greifen,
belegt auch die positive Reso-
nanz auf die Malwettbewerbe,
die im Vorfeld der Ausstellungs-
eröffnung stattfanden. „Mut
zur Farbe“ hieß es am 04., 05.
und 11. April mitten in Bremen
und Oldenburg. Rund 60 Bre-
mer und Oldenburger ließen
sich inspirieren, in der Öffent-
lichkeit mit Aquarellfarben
wie Emil Nolde zu malen. Der
Platz an der Staffelei war sehr
gefragt – insbesondere von
kleinen Nachwuchskünstlern,
die spontan und ideenreich
die Leinwände kunterbunt
verschönerten. Hermine Meier
aus Rastede, Sonja Riera-Apel
aus Kirchweyhe und der jun-
ge René Kamprath aus Bre-
men durften sich schließlich
über Gewinne freuen, einen
Ausflug zur Nolde-Ausstel-
lung sowie Schnupperkurse im
Galerie- und Künstlerhaus.
Gespannt wartet man in der
Bremer Geschäftstelle des Ga-
lerie- und Künstlerhauses auf
weitere Werke von einigen der
700 eingeladenen Grundschul-
klassen, die mit dem Malwett-
bewerb „Emil Nolde macht
Schule“ herausgefordert wur-
den, es dem großen Meister
farbenfroh und ausdrucksstark
gleichzutun. Auch hier lockt
als Hauptgewinn „ein Inseltag
mit Emil Nolde“, der sich bei
Interessenten der Ausstellung
großer Beliebtheit erfreute.
Eines steht fest: Die Ausstel-
lung „Emil Nolde – Aquarelle
und Grafiken“ wie auch das
Rahmenprogramm fanden so
viel Anklang, dass im Galerie-
und Künstlerhaus Spiekeroog
zurzeit eine zweite Emil Nolde
Ausstellung konzipiert wird.
Die Werke werden noch in die-
sem Jahr, vom 05. September
bis 28. Oktober, auf der Insel
gezeigt werden. Dann heißt es:
EMIL NOLDE –
DIE KRAFT DER FARBE
„Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und
gegeneinander Klänge und Akkorde bilde. Farben
können so schön sein – wie Musik.“ (Emil Nolde)
WATT ´n EILAND
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GROSSER MALWETTBEWERB IN BREMEN UND OLDENBURG
EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe05.09. – 28.10.2009
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroogwww.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe05.09. – 28.10.2009
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
EMIL NOLDE – Die Kraft der Farbe 05.09. – 28.10.2009
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
EILAND & LÜDER SCHUTZ DER DÜNEN SICHERT DEN ERHALT DER INSEL
HINWEISSCHILDER ENTSTANDEN VOR MEHR ALS 30 JAHREN
Es gibt hohe Güter auf Spieker-
oog. Ruhe und Behutsamkeit
gehören dazu. Und weit vor-
an: praktizierter Dünenschutz.
„Bitte nicht betreten“ ist in
diesem Fall keine Drangsalie-
rung der Urlauber, sondern eine
zwingende Notwendigkeit, um
Spiekeroog langfristig zu er-
halten. Auf den Ostfriesischen
Inseln regieren infolge der Kraft
von Wind und Wasser Beweg-
lichkeit und Dynamik. Dünen
entstehen und verschwinden.
Aus naturwissenschaftlicher
Perspektive ist der Wandel hier
das einzig Beständige. Doch auf
Spiekeroog ist die Entschleuni-
gung ein willkommener Koali-
tionspartner, auch hinsichtlich
der unvermeidbaren Endlichkeit
von Dünenlandschaften, wel-
che ihre schützende Wirkung
in vollem Umfang und lang an-
haltend nur entfalten können,
wenn sie selbst geschützt wer-
den – vor allzu sorglosen Men-
schen. Wer die Natur der Insel
missachtet, riskiert den Verlust
der Insel.
12
Experte für Umweltschutz und Inselbewahrer: Ulrich Bauer „erfand“ die Dünenschutzhinweisschilder.
Herumtrampeln auf Dünen zieht Aus-
kiesungen und Verwehungen nach
sich, die zu reparieren extrem schwie-
rig und teuer sind. „Wenn unsere
Dünenlandschaften wandern, verschwindet
irgendwann auch die Ortschaft. Ich habe
etwas dagegen, wenn der Weststrand an
meine Hauswand klopft“, sagt Ulrich Bau-
er, ehemaliger Bürgermeister, Wattführer
und Dünenexperte. Wohnhaft am Noor-
derpad.
Ulrich Bauer ist so etwas wie die ökologische
Leitfigur der Insel und das auch deshalb,
weil er sich 1976 selbst nicht führen ließ.
Spiekeroog hatte den Ausschuss für Umwelt
und Natur frisch ins Leben gerufen. Eines
der hehren Ziele war es, in enger Zusam-
menarbeit mit dem damaligen Bauamt für
Küstenschutz Maßnahmen zu entwickeln,
welche der Zerstörung der Dünenlandschaft
durch unkontrollierte Fußgängerströme
und die menschliche Neigung, für eine tol-
le Aussicht gerne auf den höchsten Punkt
zu steigen, wirkungsvoll Einhalt gebieten
sollte. Ausschussmitglied Ulrich Bauer hatte
die Lösung parat: Er holte ein paar Bretter
vom Strand, beizte sie dunkel, schrieb „Bitte
Dünen nicht betreten“ darauf und stellte die
selbst gebastelten Hinweise an strategische
Zulaufpunkte zu einer malträtierten Groß-
düne hinter dem heutigen Nolde-Haus,
Bi d‘ Utkiek. „Verbotenerweise und nicht
autorisiert“, bekennt er heute.
13 13
Doch das Solo hat geholfen. Bei einer der obli-
gatorischen Inselbegehungen fielen den Amts-
vertretern die Schilder ins Auge. Ulrich Bauer
erklärte schnell, dass es Zeit zum Handeln war
und ein langes Brett als optische Sperre ge-
paart mit einer freundlichen Bitte mehr bewirke
als ein klassisches Verbotsschild. Die Beamten
murrten etwas ob der Aktion im Alleingang, er-
kannten aber die Regeneration des Dünenare-
als und stimmten zu. Besonders Behördenleiter
Heie Focken Erchinger setzte sich fortan dafür
ein, dass Ulrich Bauer bloß genügend Holz be-
käme, welches er hinstellen möge, wo er es für
richtig halte.
Längst sind die Hinweisschilder flächendeckend
postiert und Spiekeroog dankt es mit der am
besten erhaltenen Dünenlandschaft weit und
breit. Kornweihen und Sumpfohreulen, Enten
und Brandgänse, eine Vielzahl an Kleinvögeln,
Kulturfolger wie Fasane und Hasen oder unzäh-
lige Insektenarten nutzen die intakten Dünen
als Lebensraum, Brutstätte und Versteck. Und
beim erlaubten wie gewünschten Spaziergang
auf den ausgeschilderten Wegen durch dieses
einzigartige Gelände, wird der Mensch wieder
eins mit der Natur. Der Blick ist frei, die Seele
kann baumeln. Die Bitte, Dünen nicht zu be-
treten, dient dem Schutz der Tierwelt, die auf
ihnen lebt, mehr noch dem Schutz der Pflan-
zenwelt, die sie zusammenhält und nicht zuletzt
dem Schutz der Insel, der Anwohner und der
vielen Gäste, die davon profitieren.
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WATT `n EILAND
Entstehen und Vergehen einer Düne
Durch das Meer und den Wind wird Sand antransportiert. Unter passenden
Voraussetzungen bewirkt im Prozess der so genannten Saltation jedes flie-
gende und dann aufprallende Sandkorn, dass im folgenden Sog mehrere
Sandkörner aufgewirbelt werden. Auf der windzugewandten Seite wird
so immer mehr Sand einen aufsteigenden Dünenhang hochgetrieben. Über
den Dünenkamm rollen Körner auf der Gegenseite hinunter und formen den
Leehang. Bald ist eine Schwellenhöhe erreicht, die es an der feuchten und
vegetationsfreundlichen Küste im Gegensatz zu einer Wüstendüne ersten Pio-
nierpflanzen ermöglicht, sich anzusiedeln. Der Strandweizen wächst als erste
Pflanze und bewirkt als Windbrecher zugleich, dass zunehmend Sand festge-
halten wird. Überlagert der Sand mit der Zeit die Pflanze, werden die zuge-
schütteten Blätter in Wurzeln umgewandelt und der Strandweizen wächst
oben wieder durch, während sich im Inneren der entstehenden Düne mehr
und mehr zähe Wurzeln lianenartig verankern, was die Düne relativ fix hält.
Erreicht diese Embryonaldüne ein Höhenniveau von etwa 2,50 Meter, wird
die regelmäßige Überflutung immer unwahrscheinlicher und der Strandwei-
zen stößt auch nicht mehr durch die Sanddecke. Die Durchsalzung kann nicht
mehr stattfinden, das Salz des Meeres als Ausgangsmineral wird nicht mehr
nachgeführt. Strandhafer übernimmt den Standort an der Oberfläche. Diese
Pflanze wächst dichter, enger und höher, so dass der Sand noch effektiver
gesammelt wird und die Düne an Masse weiter zunimmt. Wasser kann jetzt
nur senkrecht vom Himmel auf die gesamte Düne gelangen, was zur Folge
hat, dass nach und nach die Mineralien in den Boden verspült werden. Ist
die Oberfläche bereits ausgesüßt, siedeln sich Disteln und Strandnachtkerzen
an. Durch die Wurzelung im Oberflächenbereich haben diese Pflanzen eine
begrenzte Lebenserwartung, gekoppelt an den Mineralgehalt. Die Verände-
rung des Bewuchses der Düne setzt sich fort, bis infolge der Ausspülung kein
Mineral mehr im Boden vorhanden ist und jeglicher Bewuchs verschwindet.
Ohne die Haltekraft der Pflanzenwurzeln gewinnt der Wind die Oberhand
und trägt die gesammelten Sandkörner wieder ab. Was bis dato eine Insel-
düne ist, wird unter normalen natürlichen Bedingungen und ohne externes
Einwirken nach 200 bis 300 Jahren an der ursprünglichen Stelle nicht mehr zu
sehen sein. Dünen bilden eine Landschaft, die geboren wird, ein Jugendsta-
dium durchläuft, älter wird, vergreist und vergeht. Positives menschliches
Eingreifen verzögert, negatives Einwirken des Menschen beschleunigt diesen
Prozess. Darum: Bitte die Dünen nicht betreten – jedenfalls nicht auf eigene
Faust abseits der markierten Wege.
INFORMATION
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WATT `n EILAND
Grandiose Gesangspartien
und orientalisches Kolorit auf
Spiekeroog: Am Mittwoch,
8. Juli 2009, wird der Hafen von
Spiekeroog Schauplatz einer
einmaligen konzertanten Open-
Air-Aufführung der spannenden
Geschichte von Radames und
der Königstochter Aida.
Die Bremer Philharmoniker un-
ter Leitung von Generalmusik-
direktor Markus Poschner, der
Chor des „Theater Bremen“ mit
hochkarätigen, internationalen
Gastsängern und noch viele
weitere Künstler und Akteure
reisen mit reichlich Gepäck
von der Weser ans Meer: Alle
Mitwirkenden auf und hinter
der Bühne machen sich auf zur
grünen Perle, der Nordseeinsel
Spiekeroog: Zum zweiten Mal
wird der Hafen zur Bühne für
ein außergewöhnliches Open-
Air-Event. Im vergangenen Jahr
für den „Fliegenden Holländer“,
dieses Jahr für AIDA. In der
beeindruckenden Hafenkulisse
entfaltet der Sonnenuntergang
eine ganz eigene Romantik
und verleiht der Geschichte
der tragischen Liebe des ägyp-
tischen Feldherrn Radames
und der äthiopischen Königs-
tochter Aida einen besonders
stimmungsvollen natürlichen
Theaterhimmel.
Der Kooperationspartner des
„Theater Bremens“ für dieses
Opernerlebnis ist das Galerie-
und Künstlerhaus Spiekeroog,
das einen facettenreichen Ort
der Begegnung mit Kunst
und Kultur bietet – auf der
autofreien Insel, fernab von
Festland und Alltag. Während
des Gastspiels von AIDA bietet
das Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog unter anderem
mehrtägige Workshops an,
beispielsweise zu Porträtma-
lerei, zur faszinierenden Tra-
dition der Mosaikkunst oder
zur Stopptrick-Technik, mit der
ein eigener Trickfilm produziert
werden kann. Auch für Kinder
und Jugendliche gibt es span-
nende Kursangebote: Sie kön-
nen sich in der Kreativwerkstatt
als „Strand-, Sand- und Was-
serkünstler“ entdecken oder
„Tänze aus der Feenwelt“ und
„Bollywood Dance“ erleben.
Und am Abend, nach einem
inspirierenden und erlebnis-
reichen Tag zwischen Muse
und Meer, erleben die Zuschau-
er unter freiem Himmel AIDA
und lassen sich auf eine Reise
ins ferne Ägypten entführen.
Falls Petrus nicht mitspielt und
es an diesem Sommerabend
regnet, haben die Veranstalter
mit überdachten Zuschauer-
tribünen vorgesorgt.
AIDA auf Spiekeroog – ein kul-
turelles Sommer-Highlight des
„Theater Bremen“, präsentiert
vom Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog und der Nordsee-
bad Spiekeroog GmbH.
KULTURGENUSS UND „FRISCHE BRISE“AIDA WIRD OPEN-AIR INSZENIERT
EILAND & LÜ
Guiseppe Verdi AIDA | Oper in vier Akten
Mittwoch, 08. Juli 2009 | 19. 00 Uhr
Seebühne Spiekeroog | Der Eintritt ist frei
Für Tagesgäste ist im Anschluss
an die AIDA-Aufführung eine Fähre
zurück zum Festland organisiert.
Mit AIDA auf Spiekeroog und dem Inselmusikfest fängt die Insel an zu klingen: Spiekeroog musikalisch!
Weitere Informationen:
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
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EILAND & LÜINSELMUSIKFEST: HOCHKLASSIGE LITERARISCH-MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN
Von Donnerstag, 17. September 2009, bis Sonntag,
20. September 2009, ist das Musikfest Bremen wieder
auf Spiekeroog zu Gast – mit musikalischen Kostbar-
keiten und Künstlern der Extraklasse:
Beispielsweise Schauspiel-Star Martina Gedeck und
Pianist Sebastian Knauer, die ein literarisch-musika-
lisches Programm rund um Felix Mendelssohn-
Bartholdy und die schwedische Opernsängerin Jenny
Lind präsentieren.
„Er war der einzige Mensch, dem ich eine tiefe Zu-
neigung entgegenbrachte. Der einzige, der meinem
Gemüt Ruhe geben konnte, und kaum hatte ich ihn
gefunden, da habe ich ihn nun wieder verloren.“ So
schrieb die Sängerin Jenny Lind im Dezember 1847,
einen Monat nach dem plötzlichen frühen Tod Felix
Mendelssohn-Bartholdys, an eine mütterliche Freun-
din. Die schwedische Operndiva, die dem erfolgreichen
Komponisten und gefeierten Dirigenten drei Jahre zuvor
zum ersten Mal begegnet war, stand nach Darstellung
ihrer Biografen unter Schock. Sie hatte den elf Jahre äl-
teren – und verheirateten – Mendelssohn nicht nur als
Künstler vergöttert, sondern nach eigener Aussage auch
geliebt. Seit einer gemeinsamen Rheinfahrt wollten die
Gerüchte nicht verstummen, dass er ihre Gefühle erwi-
1�
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EILAND & LÜINSELMUSIKFEST: HOCHKLASSIGE LITERARISCH-MUSIKALISCHE KOSTBARKEITEN
dert habe, doch Belege für eine
Romanze zwischen den beiden
gab es nie. In dem Wort-Mu-
sik-Programm „Auf Flügeln des
Gesanges“ wird die Verbin-
dung zwischen Mendelssohn
und Jenny Lind nach Briefen
und Zeitdokumenten nacher-
zählt. Es zeichnet zugleich die
letzten Lebensjahre Mendels-
sohns nach, die geprägt waren
von rastloser und kräftezeh-
render Tätigkeit als Komponist
und Dirigent und mit seinem
unerwarteten Tod nach zwei
Gehirnschlägen endete. Mu-
sikalisch umrahmt wird der
als Erinnerungen von Jenny
Lind verfasste Text von Klavier-
werken Mendelssohns, unter
anderem den populären „Lie-
dern ohne Worte“ und den
„Variations sérieuses“, einem
der Gipfelwerke der roman-
tischen Klavierliteratur.
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ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE
ECHO Klassik-Preisträger Albrecht Mayer,
Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker,
macht mit seinem Barockensemble den
Zauber der Oboe lebendig.
„Ausgangspunkt für mein Projekt New Seasons
waren einige Arien Händels, die mich schon
vor Jahren in ihren Bann gezogen und seither
nicht mehr losgelassen haben. Ich fand es toll,
dass sie schon zu Händels Zeiten das Publikum
zur Raserei bringen konnten und heute immer
noch das Potenzial dazu haben.“
Der weltweit gefeierte Oboist Albrecht Mayer
beweist, welchen Esprit und welche Vielfarbig-
keit die Musik des barocken Meisters Händel
besitzt. Sein neues Projekt nun widmet sich
der venezianischen Barockmusik eines Anto-
nio Vivaldi, Tomaso Albinoni oder Alessandro
Marcello.
Anders als gemeinhin üblich, spielt Mayer nicht
mit einem großen Barockorchester, sondern
mit seinem Barockensemble, in dem jeder ein-
zelne ein ausgewiesener Barockspezialist ist.
INSELMUSIKFEST UNTER ANDEREM MIT
Martina GedeckSebastian Knauer
Julia Hülsmann Trio
Fazil Say
Franck Tortiller Quartett
Paquito D‘Rivera & Quintett des Orchestre National de Jazz Luxembourg
Albrecht Mayer & Barockensemble
Weitere Informationen
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de,
Service-Telefon: 0421 – 460 44 440
service@kuenstlerhaus-spiekeroog.de
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MIT ALLEN SINNEN IN DEN SOMMER PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 18.30 Uhr)
VERANSTALTUNGEN
AIDA, GUISEPPE VERDI, Spiekeroog Hafen,OPEN-AIR-KONZERT IN 4 AKTEN MI 08.07.2009 | 19.00 Uhr Eintritt frei MARTINA GEDECK/SEBASTIAN KNAUER DO 17.09.2009 | 19.00 UHR Insel-Musikfest
JULIA HÜLSMANN TRIO DO 17.09.2009 | 19.30 UHR Insel-Musikfest
FAZIL SAY FR 18.09.2009 | 19.00 UHR Insel-Musikfest
FRANCK TORTILLER QUARTETT FR 18.09.2009 | 21.30 Uhr Insel-Musikfest
PAQUITO D’RIVERA & QUINTETT DES ORCHESTRE NATIONAL DE JAZZ LUXEMBOURG SA 19.09.2009 | 20.30 Uhr Insel-Musikfest
ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE SO 20.09.2009 | 17.00 Uhr Insel-Musikfest
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Sommerfrische, Kulturgenuss und Insel-Flair … Was wollen Sie mehr? Eines steht fest: Der Sommer auf Spiekeroog wird
schön. Erleben Sie ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm, auch unter freiem Himmel, und genießen Sie mit allen
Sinnen.
Es lohnt sich, auch schon einen Blick in den Herbst zu wagen. Wie wäre es mit erlesenen Klassik-Konzerten, leidenschaft-
lichem Tango oder einer Schreibwerkstatt auf der Insel? Unsere Arrangements bieten Ihnen interessante Angebote inklusive
Übernachtung und Verpflegung.
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KURSPROGRAMM
SCHMUCK SO 12.07. – FR 17.07.2009 Objets Trouvés, Margret Grewenig
MALEREI DO 23.07. – DI 28.07.2009 Faszinierende Farbwelten, Renate Palt
DRUCKGRAFIK SO 26.07. – FR 31.07.2009 Unter Druck,Bernhard Lehmann
TANZ SO 02.08. – SA 05.08.2009 Von Fred Astaire bis Stomp,Barbara Bartel
KINDER DO 06.08. – FR 14.08.2009 Wasserwelten,Gerda Schlautmann
FOTOGRAFIE SO 30.08. – DI 01.09.2009 On location,Ann Grabysch
TöPFERN FR 11.09. – MO 14.09.2009 Individuelles aus Keramik,Kattrin Stähle
BILDHAUEREI FR 25.09. – SO 27.09.2009 Spiekeroog LandArt,Frank Nordiek
AUSTELLUNGEN
LANDSCHAFTSMALEREI SA 06.06. – DI 28.07.2009 Galerie der Gezeiten von Hinrich JW Schüler
FOTOGRAFIEN SA 20.06. – DO 30.07.2009 20 Fuß – Mit Containern über die Weltmeere von Sabine Vielmo
GEDANKENGäNGE SA 20.06. – DO 30.07.2009 In between von Hanna Schwingenheuer
PHäNOMEN LEBEN SA 02.08. – DO 03.09.2009 Zeichnungen, Skulpturen und Malerei von Bernd Finkenwirth
HOHER NORDEN SA 02.08 – DI 20.10.2009 Faszinierende Fotografien von Polarlichtern von Serian T. Kallweit
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MIT ALLEN SINNEN IN DEN SOMMER PROGRAMM IM GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG
EIN INSELTAG MIT EMIL NOLDE
MO 07.09.2009 | DO 17.09.2009 | DI 22.09.2009 | MI 30.09.2009 | DO 15.10.2009 | SA 17.10.2009
So ausdrucksstark wie die Bilder des friesischen Malers Emil Nolde, so farbenprächtig präsentiert sich die Natur auf
Spiekeroog. Lassen Sie sich vom Meister der Expressionisten zur Ausstellung „Die Kraft der Farbe“ auf die grüne
Insel entführen.
Preis pro Tag und Person 75,- Euro
NOLDES FARBENSPIEL
SO 20. – MI 23.09.2009 | SO 27. – MI 30.09.2009 | SO 18. – MI 21.10.2009 | SO 25. – MI 28.10.2009
Erleben Sie die grüne Nordseeinsel Spiekeroog und lassen Sie sich von den Werken des großen Expressionisten
Emil Nolde inspirieren: Genießen Sie das dreitägige Arrangement „Noldes Farbenspiel“ und werden Sie in unseren
Ateliers selbst kreativ.
Preis pro Person im Doppelzimmer 254,- Euro
ATELIERZEIT „INSEL-MUSIKFEST“
MI 16.09. – MO 21.09.2009
Hier wird Ihr kreativer Geist aus dem Vollen schöpfen. Inspiriert von Konzert-Erlebnissen des Insel-Musikfestes besuchen
Sie an drei Nachmittagen unsere Ateliers für experimentelles freies Arbeiten unter fachkundiger Betreuung.
Preis pro Person im Doppelzimmer 626,- Euro
INSEL-MUSIKFEST KOMPAKT
DO 17.09. – SO 20.09.2009
Erleben Sie Musikgenuss und Künstler der Extraklasse im familiären Rahmen des Galerie- und Künstlerhauses
Spiekeroog. Vielleicht wohnen Sie sogar mit einem der Künstler im selben Hotel und genießen das reichhaltige
Frühstücksbuffet gemeinsam.
Preis pro Person im Doppelzimmer 317,- Euro
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Service-Telefon: 0421 - 460 44 440(täglich von 9.00 - 18.30 Uhr)
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ARRANGEMENTS
TANGO IM HERBST
SO 11.10. – DO 15.10.2009
Sanfte Entspannung, leichtes Körpergefühl, innere Balance – Tanzen ist Träumen auf zwei Beinen. Zum Tango-
Tanzen laden Karin Josephs und Stefan Rattay Anfänger wie auch Fortgeschrittene ins Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog ein. Musikalische Entfaltung und Technik werden von den langjährigen Tanz-Trainern humorvoll und
leidenschaftlich vermittelt. Beim Tango-Abschlussabend können die neu entdeckten Horizonte gemeinsam aufs
Parkett gebracht werden.
Preis pro Person im Doppelzimmer 542,- Euro
ZEIT FÜR DIE EIGENE GESCHICHTE
Schreibworkshop
FR 04.12. – SO 06.12.2009
„Irgendwann muss ich das alles mal aufschreiben“ – haben Sie das auch schon mal gedacht? Woher rührt das tiefe Be-
dürfnis, die eigene Geschichte zu erzählen oder aufzuschreiben? Warum fällt die Umsetzung oft so schwer? Wie können
Sie die Angst vorm leeren Blatt überwinden und das Schreiben genießen? Lebenserinnerungen sind immer eine Ent-
deckungsreise, eine Reise zu den Wurzeln und ein Weg in die Zukunft. Dies veranschaulicht Dr. Birgit Schreiber in einem
Einführungsvortrag und leitet die Teilnehmer an, ein kreatives Lebenspanorama zu entwerfen. Dabei besuchen Sie das
„Haus der Kindheit“ und schreiben kurze oder lange Stücke über Menschen, Orte und Ereignisse Ihrer Wahl.
Preis pro Person im Doppelzimmer 336,- Euro
AUSFLUG IN DIE LITERATUR
Autorengespräch und Schreibwerkstatt mit dem Schriftsteller Hans Pleschinski
DO 22.10. – SO 25.10.2009
Der Schriftsteller Hans Pleschinski gibt vor dem Hintergrund seines Werdegangs und aktuell nach der Frankfurter
Buchmesse einen Einblick in den Literaturbetrieb, dessen Lockungen, Gefahren und Möglichkeiten. Zur Einstimmung
der Teilnehmer, selbst literarisch kreativ zu werden, liest der studierte Germanist und Romanist aus seinen Werken.
Anschließend werden die Literaturfreunde bei der Themenfindung für ihre eigene Kurzgeschichte unterstützt. Die
am Abend und Vormittag entstandenen Texte werden gelesen und gemeinsam besprochen, wobei der Fokus auf
den individuellen künstlerischen Ausdruck gelegt wird.
Preis pro Person im Doppelzimmer 583,- Euro
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EILAND & LÜ
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DIE SCHÖNSTEN FARBENSPIELE GEWINNER DES FRÜHLINGSWETTBEWERBS „MUT ZUR FARBE“
„Haben Sie Mut zur Farbe?“,
wollte die Redaktion von
Watt´n Eiland in ihrer Früh-
lingsausgabe wissen. Nach
den grauen Wintertagen an-
scheinend genau die richtige
Frage zum richtigen Zeitpunkt.
Erfreulich viele fühlten sich an-
gesprochen und griffen zu Pin-
sel und Farbstiften. Sogar „von
der Kamera gemalte Werke“
gingen in der Martinistraße 34
ein. Farbenprächtige Werke
gaben die vielen Briefumschlä-
ge frei: Ein Vogel fliegt durch
eine Farbenwelt, fröhliche,
bunt gekleidete Menschen
vergnügen sich am Strand
von Spiekeroog, farbenfroh
leuchtet das colorierte Por-
trait einer Teilnehmerin aber
auch Blumen erfreuen in jeder
Couleur. Gegenständlich oder
abstrakt gemalt – die Auswahl
fiel der Jury des Galerie- und
Künstlerhauses Spiekeroog
nicht leicht. „Besonders hat
uns das Aquarell von Harth-
mut Geßner gefallen“, erklärt
Karen Flau, Künstlerische Lei-
tung des Galerie- und Künst-
lerhauses Spiekeroog. Seine
bunte Blumenwiese „Tulpen
im Frühling“ zeigt neben der
gewünschten Farbintensität
auch Können im Umgang mit
Farbe und der Aquarelltechnik.
Schön, dass das florale Motiv
an den großen Expressionisten
Emil Nolde erinnert.
Da die vielfältigen Farbwelten
der Wettbewerbsteilnehmer
so sehenswert sind, zeigen wir
diesmal neben dem Gewin-
nerbild auch eine kleine, feine
Auswahl der Einsendungen.
Hartmuth Geßner kann sich
als Sieger über die Teilnahme
an einem Offenen Atelier im
Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog freuen, einem
Schnupperkurs, in dem er
unter fachkundiger Anlei-
tung eines Künstlers seine
Kreativität entfalten kann
– je nach Kursprogramm
in der Malerei, Fotografie,
Schmuckgestaltung oder in
einer anderen Kunstsparte.
Die Redaktion von Watt´n
Eiland gratuliert sehr herz-
lich.
Allen anderen Teilnehmern
ebenfalls ein großes Danke-
schön für die schönen Bilder,
Ideen und sympathischen
Briefe. Die nächste Chance
wartet schon. Auch in dieser
Ausgabe wollen wir wieder
alle kreativen Geister heraus-
fordern.
Hanna Kerkow-Richter: Luca
Preisträger Hartmuth Geßner: Tulpen im Frühling (rechts)
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DIE SCHÖNSTEN FARBENSPIELE GEWINNER DES FRÜHLINGSWETTBEWERBS „MUT ZUR FARBE“
Preisträger Hartmuth Geßner: Tulpen im Frühling (rechts)
Rainer Dietrich: Der Frühling startet vor dem Himmel (oben links)
Ute Bruns: Tulpenblüte (oben Mitte)
Günther Petschat: Der Weg ist bunt (oben rechts)
Karin Wille: ohne Titel (Mitte links)
Wilfried Hildebrand: ohne Titel (Mitte mitte)
Margret Mäge: Faltbrief (Mitte rechts)
Astrid Paradies: Here comes the sun ... (unten)
AUSWAHL DER EINGEREICHTEN KUNSTWERKE - MUT ZUR FARBE
Herzlichen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
GRAZIEN AM STRAND VON SPIEKEROOGSOMMERWETTBEWERB – FOTOGRAFIE
Sommer, Sonne, Strand – die schönste und sonnigste Jahreszeit beginnt. Haben Sie schon ein schönes
Urlaubsziel in Aussicht oder schmieden Sie noch Urlaubspläne? Wie wäre es mit einem Ausflug auf
die grüne Nordseeperle Spiekeroog? Dabei sollten Sie als Fotografie-Fan auf jeden Fall Ihre Kamera im
Gepäck haben. Thema des diesjährigen Sommerwettbewerbs ist „Grazien am Strand von Spiekeroog“.
Grazien, in der griechischen Mythologie „Göttinnen der Anmut“, dürfen dabei gern sehr persönlich
interpretiert werden. Die drei unbekleideten Grazien des Künstlers Raffael, die in einer Umarmung zu
sehen sind, müssen hier kein Vorbild sein. Fangen Sie mit ihrer Kamera ein Gute-Laune-Bild von einer,
zwei oder mehrere Frauen ein, die einen fröhlichen Tag am Strand von Spiekeroog genießen. Spielen
Sie mit der Perspektive, nehmen Sie gern ungewöhnliche Blickwinkel ein. Auch eine kleine Serie kann
reizvoll sein.
Den Gewinner erwartet wieder ein Gutschein für ein „Offenes Atelier“, das heißt eine kreative Zeit von
drei Stunden im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog, in dem er/sie sich nach Herzenslust in einer der
Kunstsparten unter fachkundiger Betreuung eines Künstlers ausprobieren kann.
Schicken Sie Ihre charmanten Sommer-Szenen bis zum 28. August 2009 an:
Redaktion Watt´n Eiland
Kennwort: „Grazien am Strand …“
Am Deich 86, 28199 Bremen
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MIT KOPP UN SINN GENEITEN
Leistungen
• Vier Übernachtungen im Doppelzimmer
• Täglich reichhaltiges Frühstücksbuffet
• Täglich ein Drei-Gang-Abendmenü
• Drei original friesische Tee-Zeiten mit Rosinenstuten
• Nordic Walking Kurs
• Bewegungstherapie
• Nutzung der Sauna und des Dampfbades
• Fruchtkorb bei Anreise
Optional
• Wellness Massagen in unserem Hause
• Besuche der offenen Ateliers des Galerie- und Künstlerhauses Spiekeroog
Zeitraum
17. Oktober 2009 bis 31. März 2010
(ausgenommen 18. Dezember 2009 bis 06. Januar 2010)
Preise
Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft
480,- Euro pro Person in der Nebensaison
520,- Euro pro Person in der Zwischensaison
80,00 Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)
Künstlerherberge
420,- Euro pro Person in der Nebensaison
460,- Euro pro Person in der Zwischensaison
80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)
ARRANGEMENT
„Aktiv+“ bietet allen Freunden eines gesunden
Lebens das Nordsee-Heilklima mit den richtigen Kom-
ponenten, um eine Woche hier auf Spiekeroog in
vollen Zügen zu genießen.
Verbringen Sie fünf Tage/vier Nächte von Montag bis
Freitag in einem gemütlichen Doppelzimmer in un-
serem Hotel „Spiekerooger Leidenschaft“ oder in der
„Künstlerherberge“. Genießen Sie zwei Drei-Gang-
Menüs, hergestellt aus frischen regionalen Produkten,
in unserem Restaurant der Leidenschaft und zwei
Abende bei einem Drei-Gang Menü in unserem Res-
taurant Inselzauber mit Mediterraner Küche.
Lernen Sie, sich zu entspannen bei einem Einführungs-
oder Fortgeschrittenenkurs in „Nordic Walking“ sowie
einem Kurs in Bewegungstherapie mit unserer ausge-
bildeten Sportbetreuerin Claudia Linke zwei Stunden
täglich.
AKTIV+
Informationen zu den Saisonzeiten finden Sie unter:
www.spiekerooger-leidenschaft.de/Service/Saisonkalender
ARRANGEMENT
AUSZEIT – die haben Sie sich verdient!
Leistungen
• vier Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet
• zwei Zwei-Gänge-Menüs
• eine ostfriesische Tee-Zeit
• Nutzung des griechischen Dampfbades und der finnischen Holzsauna
• Bollerwagen leihweise
• Mitbringsel für die Daheimgebliebenen
• 10 % Rabatt auf alle Workshops, Kurse und Ateliers
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
Zusatzleistung
• Sport- & Wellnessangebot
unter Leitung der Sportbetreuerin Claudia Linke
Zeitraum
17. Oktober 2009 bis 31. März 2010
(ausgenommen 18. Dezember 2009 bis 6. Januar 2010)
Preise
Aparthotel Spiekerooger Leidenschaft
372,- Euro pro Person in der Nebensaison
412,- Euro pro Person in der Zwischensaison
80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)
Künstlerherberge
372,- Euro pro Person in der Nebensaison
412,- Euro pro Person in der Zwischensaison
80,- Euro Einzelzimmerzuschlag (pauschal)
Weitere Arrangements unter: www.spiekerooger-leidenschaft.de
oder telefonisch unter: 04976 - 70600
Informationen zu den Saisonzeiten finden Sie unter:
www.spiekerooger-leidenschaft.de/Service/Saisonkalender
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Gesund leben, vielseitige und gesunde Ernährung sowie sportliche Bewegung in unseren stressigen Alltag integrieren!
Unsere Gesundheitstipps zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Wohlbefinden steigern können und eine bunte Vielfalt von kleinen
Veränderungen Ihren Tagesablauf in Schwung bringt. Geben Sie Ihren guten Vorsätzen eine Chance!
Bewegung im Alltag: Zum Anfangen ist es nie zu spät!
• Gehen Sie möglichst viele Wege zu Fuß
• Meiden Sie den Fahrstuhl und nehmen lieber den Treppenaufgang
• Gehen Sie regelmäßige Strecken und Treppen bewusst schneller.
• Machen Sie Armschwünge, während der Computer das Betriebssystem lädt.
• In der Mittagspause einen Spaziergang machen
• Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, viele Vitamine, wenig Fett!
• Stellen Sie sich frisches Obst an den Arbeitsplatz und greifen Sie so oft Sie mögen einfach zu!
• Trinken Sie mindestens zwei Liter am Tag
• Fleißiges Putzen verbraucht Kalorien und bringt Bewegung
• Stellen Sie sich zum Telefonieren hin
MIT KOPP UN SINN GENEITENGESUNDE TIPPS VOM APARTHOTEL SPIEKEROOGER LEIDENSCHAFT
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• Räkeln und strecken Sie sich häufiger mal am Tag
• Rollen Sie mehrmals am Tag mit Ihrem Bürostuhl vom Tisch weg,
lassen Sie beide Hände mit langen Armen auf der Tischplatte liegen
und nehmen den Kopf zwischen die Arme und schauen auf Ihre Füße,
Beine dabei anwinkeln. Entspannung und Dehnung im Schulter und
Nackenbereich.
• Strecken Sie öfter die Beine mal aus, auch im Sitzen.
Ziehen Sie dabei die Fußspitze Richtung Schienenbein
und halten diese Spannung während Sie dabei bis 10 zählen.
• Setzen Sie sich mehrmals am Tag gerade auf Ihren Stuhl und drücken
das Brustbein nach vorne. Arme hängen seitlich zum Boden hinunter,
Schulterblätter zusammendrücken. Die Schultern bleiben entspannt
und die Halswirbelsäule gerade.
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Tipp: Wenn Sie nicht einschätzen können, ob Sie gerade sitzen, nehmen Sie sich z.B. einen Besenstiel und halten ihn vom
Hinterkopf bis an das Gesäß der Wirbelsäule entlang. Hinterkopf, Schulterblatt sowie Steißbein sollten den Stab berühren.
So sitzen Sie gerade!
• Bleiben Sie auf Ihrem Stuhl sitzen und lassen den gesamten Oberkörper auf die Oberschenkel sinken.
Beine sind dabei hüftbreit aufgestellt und die Arme hängen seitlich zum Boden. Der Kopf bleibt zwischen den Knien
und so entspannen Sie den gesamten Wirbelsäulenbereich. Halten und bis 10 zählen.
• Stellen Sie sich hinter Ihren Stuhl und legen die Hände auf die Rückenlehne. Hüftbreites Stehen.
Greifen Sie den Stuhl an der Lehne und schieben Sie diesen beim Nachvornebeugen von sich weg
bis Ihr Oberkörper zum Unterkörper einen rechten Winkel bildet. Kopf, Rücken und Gesäß sollten eine Linie bilden.
• Wenn Sie bei der Büroarbeit sitzen, schaukeln Sie mit Ihren Füßen von den Fußspitzen bis zu den Fersen
und halten diese Dehnung für eine Zeit. Öfter wiederholen.
• Greifen Sie oft mal zum Telefonhörer o.ä. mit Ihrer nicht dominanten Hand
• Stellen Sie sich öfter am Tag mal aufrecht hin und gehen bewusst auf der Stelle
und ziehen die Knie näher an den Oberkörper heran.
Dieses sind kleine Tipps um Ihren Alltag etwas bewegungsfreudiger zu gestalten.
Probieren Sie es doch mal aus und Sie werden schnell feststellen, wie gut Ihnen das tut!
Übung des Monats: Gut fürs Kreuz
Stehen Sie in aufrechter Position, Beine hüftbreit, etwas in den Knien stehen, das Becken nach vorne gekippt, Schultern entspannt,
die Arme in Verlängerung der Schultern nach vorne gerichtet, Handinnenflächen aneinander, die Daumen nach oben zeigend.
Im gesamten Radius der Arme den Oberkörper nach rechts drehen. Blickrichtung folgt der rechten Hand.
Wieder langsam in die Ausgangsposition zurück bewegen und einen Halbkreis zur linken Körperseite wiederholen.
Die Blickrichtung folgt dann der linken Hand.
DIE VORSPEISE
Carpaccio von Roter Beete in Walnussmarinade
mit Wildkräutersalat,Sobrasada Croutons,
Ziegenkäse und gerösteten Pinienkernen
4 mittelgroße Rote Beete Knollen
100 g Wildkräutersalat
100 g Ziegenkäse
50 g Sobrasada = Spanische Schinken Paste ( Wurst)
1 Baguette
20 g Pinienkerne
4 El Walnussöl
2 El Olivenöl
4 El Champagner-Essig
1 kleine Zwiebel
1 Tl Senf
30 g Walnuss
Zucker, Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
Walnussöl, Olivenöl, Essig, Senf, Walnüsse und Gewürze
zusammen mit dem Zauberstab mixen. Je nach Bedarf abschmecken
und mit Hinzugabe von Gemüsebrühe die Konsistenz bestimmen.
Die Rote Beete mit etwas Meersalz in Alufolie einwickeln und bei
180° ca. 90 Minuten garen. Abkühlen lassen und schälen.
Danach die Rote Bete in hauchdünne Scheiben schneiden.
Für die Sobrasada Croutons das Baguette in Scheiben schneiden und mit
Sobrasada bestreichen. Die Croutons im Ofen überbacken.
ANRICHTEN
Den Teller mit dem Dressing bestreichen und mit der Rote Beete
kreisförmig auslegen. Kräutersalat mittig platzieren
und mit Dressing beträufeln. Die Croutons und den Ziegenkäse
um den Salat platzieren. Mit Pinienkernen bestreuen und servieren.
SOMMERMENÜ für vier bis sechs Personen
Carpaccio von Roter Beete
in Walnussmarinade mit
Wildkräutersalat, Sobrasada
Croutons, Ziegenkäse und
gerösteten Pinienkernen
******Knusprig gebratenes Zanderfilet
auf einem Ragout von Belugalinsen
mit Räucheraalstreifen und
Brunnenkresse-Schaum
******Buttermilchmousse mit Himbeersorbet
MIT KOPP UN SINN GENEITEN
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DAS HAUPTGERICHT
Knusprig gebratenes Zanderfilet
auf einem Ragout von Belugalinsen
mit Räucheraalstreifen
und Brunnenkresse-Schaum
600 g Zanderfilet
200 g Belugalinsen
50 g Karotten gewürfelt
50 g Speck gewürfelt
25 g gehackte Schalotten
1/8 l Schlagsahne
¼ l Rauchfond vom Aal
1 kleiner Räucheraal
1 Bd. Brunnenkresse
¼ l Schmand
Weißwein
Pernod
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Koch aus Leidenschaft: Guido Albrecht
ZUBEREITUNG
Für die Belugalinsen kleine Gemüsewürfel, Speck und Schalotten in etwas Butter
goldbraun anrösten. Mit Sahne und Rauchfond ablöschen und aufkochen,
die Belugalinsen zugeben und so lange kochen, bis sie kernig sind.
Mit etwas Salz, Pfeffer, Zucker und Essig abschmecken.
Schalotten mit Butter anschwitzen mit einem Schuss Weißwein und Pernod ablöschen.
Schmand hinzufügen und aufkochen lassen. Klein geschnittene Brunnenkresse
hinzufügen und aufkochen. Masse mit Zauberstab sehr fein mixen und servieren.
Zanderfilet in vier gleich große Stücke schneiden. Würzen und in heißer geklärter Butter
auf der Hautseite anbraten bis es schön knusprig ist. Wenden und gar ziehen lassen.
Linsen mittig auf dem Teller platzieren, den knusprigen Fisch anrichten. Den Brunnenkresse-
Schaum hinzufügen und mit Räucheraalstreifen und Brunnenkresse garnieren.
DESSERT
Buttermilchmousse mit Himbeersorbet
1/4 l Buttermilch
65 g Puderzucker
3 Blatt Gelatine
20 ml Limettensaft
190 g Rahm 35 %
ZUBEREITUNG
Zucker und Milch verühren, Gelatine und Saft erwärmen und auflösen.
Mit der Milch mischen, auf Eiswasser anziehen lassen, Rahm unterheben
sobald es anzieht. Weich in Schalen oder Nocken servieren.
250 g Himbeeerpüree passiert
200 g Zucker
100 g Wasser
50 ml Himbeergeist
Für das Sorbet
alles vermischen und frieren.
3�
Spiekeroog: Das steht für alles, was schön
ist – Urlaub, Strand, Meer, Natur, Idylle,
Erholung. Doch Genuss wird erst mög-
lich durch Arbeit, fast unsichtbare Arbeit.
Ein Koch, ein Nationalparkwächter, ein
Dünen- und Küstenschützer, ein Strand-
korbvermieter, ein Spediteur und ein
Müllentsorger sind im Dienst, wenn die
meisten Menschen noch sanft träumen.
Was ist los, während die Insel schläft?
Watt’n Eiland hat sie zur goldenen Mor-
genstund begleitet: die „Schönmacher“
von Spiekeroog.
Ein köstlicher Tagesbeginn nimmt sei-
nen Anfang schon zu später Uhrzeit.
Das Eindecken der Tische zum Frühstück
geschieht in der „Spiekerooger Leiden-
schaft“ nach Geschäftsschluss kurz vor
Mitternacht. Etwa eine Stunde wird be-
nötigt, um Teller, Tassen, Besteck und
dergleichen adrett zu verteilen. Die Dame
an der Rezeption leitet die Telefonanlage
nun auf ihr Handy weiter und geht nach
Hause. Auch in der Küche und im Restau-
rant ist jetzt Feierabend. Als es draußen
allmählich wieder hell wird am nächsten
Morgen, wirbeln in den öffentlichen Ho-
tel- und Gasträumen die Reinigungskräf-
te. Ab 6.30 Uhr verfeinern der „Chef
de Rang“ und der „Commis de Rang“
die Vorbereitungen im Frühstücksraum.
Frühstückskoch Conny Tost ist da längst
im Einsatz. Brötchen, Wurst- und Käse-
platten, Eierspeisen, Salate – alles will in
Eigenproduktion frisch zubereitet sein.
Conny Tost startet in der Küche gegen
4 Uhr seinen leidenschaftlichen Groß-
einsatz. Um 8 Uhr erscheinen die ersten
Frühstücksgäste und füllen ausgeschlafen
ihre Teller am reichhaltigen Büfett.
Michael Reiner und Norman Rühlmann
sind zu dieser Zeit im Hochgeschwindig-
keitstempo durch den Ortskern unter-
wegs. Groß, breit und kräftig sind beide.
Gut gebaut für ihren Job als Müllwerker
und E-Karren-Kraftfahrer. Zugereist vor
sieben und drei Jahren, haben sie sich in
ihre neue Heimat von Anfang an verguckt.
Umso gewissenhafter sorgen sie dafür,
dass Spiekeroog glänzen kann. Gegen
5 Uhr klingelt in den jeweiligen Schlaf-
zimmern der Wecker, Kaffee bringt den
Kreislauf in Gang, ab 5.40 Uhr machen sie
in der Abfallbeseitigungsanlage am Deich
den Arbeitstag startklar, ab 6 Uhr werden
zuerst die abgelegenen Straßen beackert,
ab 7 Uhr Restmüll in üppigen 80 Liter-
Säcken, Verpackungen, Altpapier, Pfand-
gut und saisonal Bauschutt aus dem Orts-
kern eingesammelt. „Morgens geben
wir richtig Feuer, damit wir aus dem Dorf
schnell wieder raus sind und ab vielleicht
11 Uhr mal einen Gang zurückschalten
können“, sagt Michael Reiner.
INKIEKDIE „SCHÖNMACHER“ VON SPIEKEROOGAUF TOUR MIT DENEN, DIE ARBEITEN, BEVOR DIE INSEL ERWACHT
WATT `n EILAND
35
Im großen Presscontainer lässt das Spieker-
ooger Entsorgungs-Duo aus den Müll-
ladungen zehn bis 15 dicke Bündel wer-
den und bringt diese an den Hafen. Dort
werden die Pakete von einem Landungs-
boot abgeholt, nach Harlesiel befördert,
von einem Müllwagen nach Wiefels trans-
portiert und im Abfallwirtschaftszentrum
weiterverarbeitet. „Auf dem Festland wird
alles vorgeschrieben. Auf Spiekeroog ar-
beiten wir eigenständig anhand einer von
uns gestalteten Logistik. Wir müssen nur
dafür sorgen, dass es gut läuft“, erläutert
Michael Reiner die Vorzüge. Dass er und
Kollege Norman Rühlmann sowie beider
Frauen auch privat bestens miteinander
auskommen, alle gerne gemeinsam grillen
und die Insulaner „ein sehr nettes Volk“
seien, macht das Leben und Schaffen auf
Spiekeroog umso angenehmer.
Wegen der Anlieferung von Lebensmitteln
für das „nette Volk“ und seine treuen Gäs-
te wird es am Hafen gerade schwungvoll.
Die „Tilde“ läuft ein, der „Versorgungs-
dampfer“ aus Neuharlingersiel. Die Hafen-
arbeiter löschen das Schiff. Die Ladung
reicht von hunderten Litern Mineralwasser
über ein paar Kisten Saft und Bier bis zu
Gasflaschen und Hochleistungsdämm-
stoffen. Schnell ist die Fracht auf ein paar
E-Karren verteilt. Und dann: Volle Kraft
voraus über die Insel zu den Nutzungs-
und Verkaufsstellen.
Unterdessen erreichen Aufbauten für die
Open-Air-Theateraufführung „Untergang
der Johanne“, die auch von der Spedition
Bellstedt in Empfang genommen werden den
Weststrand. Etwa zehn Mal im Jahr ergän-
zen solche Sondereinsätze, zu denen außer-
dem das Jazz-Festival oder das Dorffest
3�3�
im Sommer zählen, das Tagesgeschäft.
„Wir arbeiten eng mit den Veranstaltungs-
koordinatoren zusammen, um das alles mit
vorausschauender Planung gut hinzube-
kommen“, sagt Jochen Bellstedt, der die
Inselspedition 1992 von Gerhard Oltmanns
übernommen hat und mit Bruder Heiner
führt. Wichtiger Grundstock für das Gelin-
gen der Arbeit: Die Kanne Kaffee, welche
frisch aufzubrühen die zunächst dringlichs-
te Aufgabe des Frachtmeisters ist, wenn er
als Erster im Büro am Hafen eintrifft.
Als im Eiswinter 1996 die Insel zufror, ar-
beiteten nicht zuletzt die Spediteure von
vor Sonnenauf- bis nach -untergang.
Die letzte Fähre ab Spiekeroog legte um
6 Uhr ab. Ab 4.30 Uhr wurde das Gepäck
eingesammelt, die Lebensmittel danach
drei Wochen lang erst per Hubschrauber
eingeflogen und später von der „Spieker-
oog I“ gebracht, die sich am Weststrand
trocken fallen ließ, von wo die begehrte
Ware auf Anhänger umgeladen und ins
Dorf gezogen wurde. So gesehen können
die Bellstedts sowie ihre sechs Mitarbeiter
fast geruhsam ausschlafen, wenn sie an
einem normalen Tag wie heute zwischen
5.30 Uhr und 7 Uhr beginnen und ihre
sechs E-Karren mit Anhängern für die Kof-
ferabholtouren mobilisieren. 90 Minuten
vor Schiffsabfahrt geht es los, die Runde
durchs Dorf dauert maximal 45 Minuten.
„Es ist ein erkennbarer Trend, dass der
Gepäckumschlag wegen der kürzeren Be-
legungszeiten zunimmt und sich verstärkt
um die Wochenenden herum abspielt“,
sagt Jochen Bellstedt. Zu Pfingsten oder
Himmelfahrt herrscht natürlich erst recht
„erhöhte Alarmbereitschaft“, damit keine
Engpässe bei der Verladung auf die Fähr-
schiffe entstehen.
WATT `n EILAND
3737Fortsetzung auf Seite 38
Mit Engpässen ganz anderer Art beschäf-
tigen sich Christopher Brandes und
Nicolas Ertmann. Der Singvogelbestand
ist weltweit und mithin auch auf Spieker-
oog rückläufig. Doch ihre Runde über
die Ostplate, das Oster- und Westergrün
bringt heute auch gute Nachrichten: Mehr
Eulen als im Vorjahr. Christopher Brandes,
die Fachkraft des Niedersächsischen Lan-
desbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten-
und Naturschutz (NLWKN), sowie Nicolas
Ertmann, sein Nachfolger als „Vogelzivi“,
zählen an diesem Morgen unter ande-
rem 23 Nester in der Löfflerkolonie, sie-
ben brütende Sumpfohreulenpaare, sechs
Brutpaare bei den Waldohreulen und
fünf Rohrweihennester. Um 5 Uhr wa-
ren sie aufgebrochen. Das ist erforderlich,
weil sich beim frühmorgendlichen Abge-
hen der Insel zur Kartierung der „Brut-
verdacht“ am besten nachweisen lässt und
zudem „möglichst wenig Leute sehen sol-
len, dass wir in den Vogelbrutgebieten un-
terwegs sind, damit sie nicht denken, da
kann man einfach so hineingehen“, sagt
Christopher Brandes. Solche Aufklärungsar-
beit leistet er regelmäßig nebenbei, wenn
ornithologisch interessierte Urlauber ihm
mit Fragen doch mal erfolgreich auflau-
ern oder die vogelkundlichen Führungen
auf dem Programm stehen. Für die zwei-
te Kartierungstour, welche auf die Spuren
von Eulen und Schnepfen führt, bleibt
nun noch etwas Zeit zum Verschnaufen,
sie folgt am Abend kurz vor Sonnenunter-
gang. Insgesamt sind gut 20 Brutvogelarten
zu erfassen, dazu regelmäßig Wasser- und
Wattvögel zu zählen, um den Nationalpark
Niedersächsisches Wattenmeer als wich-
tigen Lebensraum und Rastplatz für die
Vogelwelt zu analysieren und zu bewahren.
Die „Vogelzivis“ sind offiziell anerkannt
vom Bundesamt für Zivildienst in der Sparte
Naturschutz und arbeiten für die National-
parkwacht Niedersächsisches Wattenmeer
als Teil des NLWKN seit 1986 auch auf
Spiekeroog. Dass die Plätze so begehrt
sind, weil die Unterkünfte der Spiekerooger
„Vogelzivis“ in direkter Nachbarschaft zum
legendären „Old Laramie“ liegen, ist un-
bestätigt, hält sich aber als Gerücht hart-
näckig. Nicolas Ertmann aus Berlin und
Christopher Brandes aus Schortens, der
in seinem Leben auch schon 1900 Kühe
in Außenstallhaltung auf Neuseeland ge-
molken hat, zog die Begeisterung für die
Natur auf das Eiland: Der Fund beein-
druckender Nestburgen der Löffler oder
die schönen Sonnenaufgänge, „hier bie-
tet jeder Tag etwas Besonderes“, sagt
Christopher Brandes. Für ihn gilt das umso
mehr: Seine Freundin ist Spiekeroogerin.
Jeden Tag etwas Neues hält die Arbeit auf
Spiekeroog auch für Gerhard Eilts be-
reit. Manchmal werden der NLWKN-Be-
triebshofleiter und seine fünf festen Mit-
arbeiter dabei sogar fotografiert. „Aber
nur von den Neulingen, die Stammgäste
wissen Bescheid“, sagt Gerhard Eilts. Die
Kontrolle der Schumacherwand und der
Hessenmauer, das Setzen von Büschen zur
Sandgewinnung, der Erhalt der Schutzdü-
nen, das Mähen des Deiches und weitere
Unterhaltungsarbeiten laufen ab 7 Uhr.
Wenn die Wasserbauer draußen auf dem
Meer an einer der 13 festen Buhnen tätig
werden müssen, beginnen die Arbeiten ti-
deabhängig auch schon mal um 5 oder 6
Uhr. Die Küstenschutzmaßnahmen an den
Wellenbrechern sind besonders beliebte
Fotomotive bei den Frühaufstehern und
3�
Fortsetzung von Seite 37
morgendlichen Strandläufern unter den
Urlaubern.
Rund 1600 Meter Deich und mehrere Kilo-
meter Dünenkante haben Gerhard Eilts und
Kollegen stets im Visier. „Was hat der blan-
ke Hans, was haben Wind und Wasser an-
gerichtet?“ – dieser Frage gehen sie heute
Morgen mit Vertretern der Inselgemeinde
und zusätzlichen Fachleuten aus der NL-
WKN-Betriebsstelle in Norden nach. „Zu-
standskontrolle der Küstenschutzanlagen
und Schutzdünenschau“ heißt die wichtige
Veranstaltung, die im Volksmund Deich-
schau genannt wird und zweimal im Jahr
vonstatten geht. Auch schwierige Bezirke
wie der auf niedrigem Strandniveau liegen-
de Zeltplatz, auf dem vor zwei Jahren mit
etwa 25.000 Kubikmetern original Spieker-
ooger Sand ein Schutzwall aufgefüllt
wurde, überstehen die kritischen Blicke der
Prüfer gut. „Keine größeren Probleme“ lau-
tet nach der Begehung das positive Fazit.
Für den Strand gilt das sowieso. Des Urlaubers
liebstes Ziel ist das Revier von Peter Hart-
mann und Harald Janssen. Der fällt aus
der Rolle, denn er trinkt nach dem Wecker-
bimmeln keinen Kaffee, sondern eine
Tasse Tee. Und frühstücken tut er in aller
Herrgottsfrühe auch noch gemütlich. „Dann
bin ich fit“, sagt er und es sieht bald nach
einem Wettkampf aus, wer eher am Strand
ist: Harald Janssen oder der Sonnenschein.
Brütende Austernfischer, die gerade recht
angriffslustig sind, wenn man ihnen beim
Arbeiten nur einen Schritt zu nahe kommt,
erfreuen wohl die „Vogelzivis“, beeinträchti-
gen nun aber etwas das idyllische Bild. Sand
und Wasser, wohin das Auge reicht, dazu
als schmückendes Beiwerk wie in einem
Stillleben dekorativ platzierte Strandkörbe.
Es finden sich heute keine leeren Flaschen
wie manchmal nach Feten, aber auch so
haben die Männer vom Arbeitsbereich
Strand genug zu tun. Rund 600 Strand-
körbe stellt die Kurverwaltung zur Ver-
fügung, im Herbst und Winter wurden
sie aufwändig gereinigt, lackiert und je
nach Zustand aufpoliert, renoviert oder
kernsaniert. Jetzt in der Saison sind
Peter Hartmann und Harald Janssen
ab 6 Uhr unterwegs, um den Sand
von den Sitzkissen zu fegen, die Müll-
eimer zu leeren und die Strandkörbe
korrekt aufzustellen. Bis 9 Uhr sind
sie fertig: Jetzt lauern schon die ers-
ten Sonnenanbeter auf das Öffnen
des Strandkorbvermietungswagens.
Die Insel ist erwacht, die Urlauber kom-
men vom Frühstück, schlendern durch
den Ortskern oder die Dünen, gehen an
den Strand und freuen sich auf einen
wundervollen Ferientag. Urlaub, Strand,
Meer, Natur, Idylle, Erholung – alles ist
bereitet: Guten Morgen Spiekeroog!
WATT `n EILAND
3�
UNTERGANG DER JOHANNE
�2
INKIEKDRAMATISCHE INSZENIERUNG VOR BEEINDRUCKENDER STRANDKULISSE
Kurze Zeit ist Stille, dann applau-
dieren die mehr als 250 Zuschau-
er am Strand von Spiekeroog
laut und zeigen ihre Begeiste-
rung für eine außergewöhnliche
Leistung einer ganz besonderen
Theatergruppe: Die Inszenierung
beeindruckt, man fröstelt beim
Zuschauen mit den durchgefro-
renen Schiffbrüchigen, die die
Mitglieder des Ensembles „Das
letzte Kleinod“ so glaubhaft
auf der „Naturbühne“ unter
freiem Himmel darstellen. Mit
überschäumender Begeisterung
stellen sie die Auswanderer
dar, die voller Zuversicht und
Hoffnung auf ein Leben in der
„Neuen Welt“ blicken – und die
sich dann mit letzter Kraft als
Überlebende eines gestrandeten
Schiffes retten und von den Be-
wohnern Spiekeroogs versorgt
werden.
Ereignet hat sich diese Katas-
trophe im Jahr 1854.
�3
Der Untergang der Bark „Jo-
hanne“ war das Initial für die
Gründung der Deutschen Ge-
sellschaft zur Rettung Schiff-
brüchiger. Bei der Katastrophe
trieben erstmals Menschen
als Strandgut ans Ufer, die
dramatischen Szenen spielten
sich direkt vor den Augen der
mangels Rettungsmöglich-
keiten hilflosen Insulaner ab.
Mit dem Theaterstück „Un-
tergang der Johanne“ ist auf
Spiekeroog die Erinnerung
an diese große Katastrophe
der deutschen Passagier-
schifffahrt wach geworden.
Hier, am Originalschauplatz,
hat die Schauspielgruppe
„Das letzte Kleinod“ das Er-
eignis inszeniert und gezeigt,
wie dicht Hoffnung und Hilf-
losigkeit beieinander liegen
können. Das Stück ist aus
mündlichen Überlieferungen
und historischem Quellenma-
terial entstanden. In Kirchen-
büchern, Zeitungsartikeln und
Gerichtsprotokollen finden
sich zahlreiche Berichte über
das Unglück. Außerdem sam-
melte das Theater mündliche
Überlieferungen auf Spieker-
oog und Erzählungen in Hes-
sen.
THEATERGRUPPE „DAS LETZTE KLEINOD“ ZEIGT DEN „UNTERGANG DER JOHANNE“ UNTER FREIEM HIMMEL
��
WATT ´n EILAND
Realisiert wurde das Schauspiel
am Spiekerooger Hauptstrand
mit Unterstützung des Galerie-
und Künstlerhauses. Unter
Regie von Jens-Erwin Siems-
sen probte das Ensemble vier
Wochen lang auf der Nord-
seeinsel.
Und dann endlich die Premi-
ere: Zum Auftakt versinkt die
Sonne in der ruhigen Nordsee.
So kontrastiert die roman-
tische Stimmung zunächst die
Dramatik der Ereignisse. Doch
mit aufkommender Abend-
dämmerung gewinnen sowohl
Schauspiel als auch Naturkulis-
se an Dramatik. Die Darsteller
ziehen das Zuschauer-Auge
sofort in ihren Bann − trotz
der grenzenlosen Weite des
Strandes. Dabei verleiht der
natürliche Theaterhimmel
den Szenen eine ganz eige-
ne Intensität. Während sich
das Geschehen um die „Jo-
hanne“ zur Katastrophe ent-
wickelt, kommt Flut auf und
schäumt Wellen über die bis
dahin spiegelglatte Nordsee.
Mit dem Stück wird Geschich-
te lebendig: Noch heute, nur
wenige Meter hinter dem Ort
des Schauspiels, befindet sich
die Original-Grabstelle der
70 Opfer der „Johanne“. Die
Schauspieler verleihen dem
damaligen Engagement der
Insulaner Gewicht und ma-
chen deren Leistung deutlich:
Über Monate versorgten die
Spiekerooger 146 Überleben-
de der Katastrophe − und
damit mehr Menschen, als da-
mals auf der Insel lebten. Eine
Erinnerung, die auf Spieker-
oog bis heute wach ist.
Warm eingepackt: Die Zuschauer warten gespannt auf die Premiere.
Die Schauspielgruppe „Das letzte Kleinod“
Schwere See vor Spiekeroog
Das Unglück des
Auswandererschiffs Johanne
64 Seiten, broschiert
Euro 9,95 [D] / Euro 10,30 [A]*/ sFr. 17,90
ISBN 978-3-86648-118-3
„Schwere See vor Spiekeroog“ ist die erste
Publikation der »Edition Beluga bei mare«.
Ein Euro aus dem Erlös jedes verkauften
Buchs wird an die „Seenotretter“,
die Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger, gespendet.
BUCH TIPP
MIT EINER STIMME FÜR ALLE! BOTSCHAFTERIN OLIVIA AMBROSELLI WIRBT FÜR DIE OSTFRIESISCHEN INSELN
Ohne Diplomatenköfferchen und jenseits
politischer Immunität ist Olivia Ambroselli in
Sachen Ostfriesische Inseln unterwegs. Ihre
Mission: Zusammen mit 17 weiteren im
Februar 2009 gekürten „Botschaftern“ die
Region voranbringen und die Menschen von
den Qualitäten der sieben Eilande vor der
Küste Niedersachsens zu überzeugen.
Das Türschild und ein Aufkleber am Auto kün-
den seitdem von der neuen Rolle der Bremerin.
Ein Jahr lang wird sie nun zusammen mit ihren
Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutsch-
land – jedes Bundesland hat ein eigenes „Kon-
sulat“ – sowie Österreich und der Schweiz die
Inseln bei ihrem Auftritt nach außen unterstüt-
zen. Ausgestattet mit Infomaterial und eini-
gen Privilegien wie kostenlosem Fährtransport
erzählt sie von endlosen Stränden, weißem
Sand sowie Beschaulichkeit, Ruhe und Idylle
an der wilden Nordsee. Und die Leute hören
zu. „Ich bin von der Schönheit der Landschaft
und der heilsamen Wirkung einer Reise zu die-
sem besonderen Fleckchen Erde einfach über-
zeugt – und das überzeugt auch andere. Viele
werden neugierig, fragen nach und sind dank-
bar für diese Urlaubsidee abseits der üblichen
Touristenpfade.“
��
INKIEK
Auch wenn sie quasi von Amts
wegen Neutralität walten las-
sen muss und keine der Inseln
bevorzugen darf, hat sie ihren
mehr oder weniger heimlichen
Favoriten doch bereits gefun-
den. „Ich glaube, die Liebe zu
Spiekeroog habe ich schon mit
der Muttermilch aufgesogen“,
erklärt sie. Eigentlich nicht sehr
erstaunlich, denn die erste
Überfahrt trat sie noch vor ihrer
Geburt wohlbehütet im Bauch
der Mutter an. Mit wenigen
Ausnahmen zieht es sie seither
wenigstens einmal im Jahr nach
Spiekeroog. „Mich packt dann
geradezu die Sehnsucht nach
der Ruhe und Stille der Insel.
Mir gefällt auch das Stückchen
auf der Fähre. Ich finde, man
lässt Ärger und Stress einfach
auf dem Festland – ganz weit
weg.“
Ein Stück Käsekuchen im Old
Laramie, Bernstein am Alten
Anleger suchen oder einfach
nur die Zeit bei einem Kaffee
auf der Sonnenterrasse des
Galerie- und Künstlerhauses
verstreichen lassen – es sind
die kleinen Dinge, auf die sich
Ambroselli jedes Mal aufs Neue
freut. „Wie schon zu Kinderta-
gen ticken die Uhren auf Spie-
keroog anders – langsamer“,
bemerkt die beruflich stark ein-
gebundene Bauzeichnerin eines
Architekturbüros.
Sie schätzt besonders die reine,
frische Luft Spiekeroogs, die sie
vorzugsweise im Frühling oder
Herbst genießt. Ein Charakte-
ristikum der Nordsee, das sie
auch von anderen Inseln wie
Norderney und Wangerooge
kennt und liebt. „Deshalb spre-
che ich auch mit einer Stimme
für alle Inseln, trotz meiner Vor-
liebe für Spiekeroog“, sagt die
34-Jährige.
Eher zufällig hatte sie sich mit
den Worten „Ich bin Botschaf-
terin, weil ich immer, wenn
ich auf meiner absoluten Lieb-
lingsinsel Spiekeroog bin, weiß,
was die Ohren hören, wenn es
still ist“ um die ehrenamtliche
Tätigkeit beworben und dann
die Ausschreibung wieder ein
wenig aus den Augen verloren.
„Als ich um die Weihnachtszeit
im vergangenen Jahr von der
Zusage erfuhr, konnte ich es
wirklich kaum glauben“, schaut
sie zurück. Immerhin 1300
Nordsee-Begeisterte kandi-
dierten für einen der begehrten
Posten, aber nur knapp 20
berief der Niedersächsische Mi-
nisterpräsident Christian Wulff
persönlich ins Amt.
Die Ernennung zur Botschafte-
rin hat eine Lawine losgetreten:
Fernsehen, Hörfunk und Zei-
tungen berichteten über ihre
neue Funktion. Sie hat sich viel
vorgenommen für die nächsten
Monate: Dazu gehört das Ken-
nenlernen von einigen bis jetzt
zu kurz gekommenen Inseln
und ihres ganz speziellen Cha-
rakters. Dazu gehört aber auch,
die vielen Facetten Spiekeroogs
noch genauer zu entdecken.
„Dieses Klima der Ruhe fördert
nicht nur die Entspannung,
sondern auch die kreative Ader.
Ein Fotokurs im Galerie- und
Künstlerhaus steht deshalb in
diesem Jahr ebenfalls mit auf
dem Programm“, beschreibt
Olivia Ambroselli ihre Pläne.
Die Bremerin nimmt ihre neue
Aufgabe als Botschafterin ernst.
Sie spricht nicht nur im Bekann-
tenkreis Leute an, sondern ver-
sorgt wichtige Multiplikatoren
mit Informationen oder pflegt
unter www.echtundklar.de ih-
ren eigenen Blog im Internet
– ganz ohne diplomatische
Floskeln, dafür aber mit viel
Herzblut.
�7
INKIEK
INKIEKSEHNSUCHT NACH DEM WESENTLICHENKÜNSTLERPORTRÄT ANKE GRUSS
Im Interview mit Viola Tallowitz-Scharf vom Galerie- und
Künstlerhaus Spiekeroog berichtet Künstlerin Anke Gruß von
ihrer Arbeit als Dozentin
Anke Gruß wurde 1970 in Köln geboren und studierte Malerei/
Kunsttherapie in Ottersberg und Grafik-Design in Bremen. Seit 2000
ist sie als Dozentin und im Museumspädagogischen Dienst Berlin
tätig. 2007 bis 2008 gab sie Kurse im Ocean Sounds Art and Sci-
ence Center in Norwegen und unterrichtet seit 2008 im Galerie- und
Künstlerhaus Spiekeroog.
��
Was hat Sie dazu bewegt ,
Kunst zu studieren?
Ich hatte schon immer den
Wunsch im künstlerischen Be-
reich tätig zu sein. Es gab zu
Anfang verschiedene Ansätze
wie Mode, Kostüm, Bildhau-
erei und Malerei. Als Schwer-
punkt während des Studiums
wählte ich die Malerei. Nach
dem Studium habe ich lan-
ge Zeit als Trickfilmfiguren-
bauerin, unter anderem auch
für die Sesamstraße gearbeitet.
Anschließend habe ich mich
entschieden, als freischaffen-
de Künstlerin zu arbeiten und
meine ganz eigenen Ideen
und Vorstellungen kreativ um-
zusetzen.
Sie leben und arbeiten in
Berlin und hielten sich aber
auch oft in Norwegen auf.
Welche Einflüsse haben
dieses Land und die dortige
Landschaft auf Ihre Arbeit
ausgeübt?
Alles begann mit einer Reise
nach Island. Der Norden mit
seinen Lichtstimmungen, sei-
ner Ruhe und Weite und sei-
ner Einsamkeit hat mich be-
geistert und etwas in mir zum
Klingen gebracht. Ein norwe-
gischer Maler sagte zu mir:
„Man wird nicht von außen
inspiriert, sondern findet im
Außen das wieder, was im In-
neren bereits vorhanden ist.“
Insbesondere die Lofoten lös-
ten dies in mir aus.
Vor jener Reise habe ich
wesentlich figürlicher und
auch expressiver gearbeitet.
Ihre Landschaftsbilder sind
sehr meditativ. Finden Sie
selbst zur Ruhe beim Ma-
len?
Im Grunde genommen ist das
so. Man vergisst für die Zeit
des Malens alles um sich her-
um. Das Zeitgefühl verschwin-
det und man ist vollkommen
bei sich selbst.
Führt die Einsamkeit in den
Bildern den Betrachter auf
��
sich selbst zurück? Wird er
sich seiner selbst bewuss-
ter?
Das ist zu hoffen. Für mich
waren die Reisen, aufgrund
der ganz anderen Atmo-
sphäre durch einsame Weite
und ungewohnte Ruhe, eine
Konfrontation mit mir selbst.
Es kommt natürlich auf den
einzelnen Betrachter an, in-
wieweit er sich auf die Bilder
einlässt und einlassen will.
Die Offenheit gegenüber die-
sen Eindrücken ist ein ganz
wesentlicher Aspekt.
Welche Rolle spielt der
Mensch in seiner Abwesen-
heit in Ihren Bildern?
Es geht darum, der Natur
nahe zu sein und was die Na-
tur im Menschen auslöst. Der
Mensch neigt häufig zu einer
Dominanz gegenüber der Na-
tur. Die zunehmende Techni-
sierung führt zu einer schein-
baren Sicherheit, die uns von
der Natur immer weiter ent-
fernt. Die Gewaltigkeit der
nordischen Natur konfrontiert
ihn mit seinem Ursprung.
Im Ocean Sounds Center
habe ich mich künstlerisch
viel für den Umweltschutz
und Ökotourismus mit ein-
gesetzt. Es ist mir wichtig,
eine Welt zu erhalten, die
dem Menschen lebenswert
erscheint. Das bedarf aber
auch eines entsprechenden
Bewusstseins und Umgangs
mit der Natur. Dies möchte
ich in meinen Bildern mit zum
Ausdruck bringen.
Was möchten Sie dem Be-
trachter außerdem mit Ih-
rer Kunst vermitteln?
Einerseits geht es inhaltlich
um Mensch und Natur und
andererseits um die Suche
nach dem Wesentlichen. Diese
Sehnsucht nach dem Wesent-
lichen und Ursprünglichen
ist etwas, das sich in dem
diffusen Zusammenspiel von
Himmel und Meer, also an der
Horizontlinie, widerspiegelt.
Sie bildet eine Projektionsflä-
che, in der sich auch die Wün-
sche des Betrachters und der
Drang nach Freiheit bemerk-
bar machen.
Sie arbeiten mit Aqua-
rell- und Ölfarben. Welche
Technik bevorzugen Sie für
die Kurse im Künstlerhaus?
Im Galerie- und Künstlerhaus
Spiekeroog gebe ich haupt-
sächlich Aquarell-, Acryl- und
Zeichenkurse. Diese Tech-
niken eignen sich sehr gut für
das schnelle Erfassen von Mo-
tiven. Doch nicht nur das skiz-
zenhafte Arbeiten bildet hier
einen Schwerpunkt, sondern
ebenfalls das Ausarbeiten
dieser Skizzen, das Erfassen
und Umsetzen von Farbklän-
gen sowie auch das Erproben
von Mischtechniken.
Was möchten Sie den Kurs-
teilnehmern vermitteln?
Ich möchte ihnen eine ande-
re Art und Weise des Sehens
vermitteln. Die Kursteilnehmer
sollen ihre Sehgewohnheiten
überprüfen und sich auf Neu-
es einlassen. Die Dinge sollen
aus verschiedenen Perspekti-
ven betrachtet werden. Des
Weiteren werden die Harmo-
nie und das Zusammenspiel
von verschiedenen reinen
Farben, auch in Verbindung
mit Mischfarben, untersucht.
Experimentelles Arbeiten mit
Tusche, Pastell, Acryl und Col-
lage regt die Kursteilnehmer
ebenfalls dazu an, von alten
Gewohnheiten abzulassen
und Neues auszuprobieren.
50
ANKE GRUSS
im Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
WORKSHOP-TERMINE 2009/2010
Kreatives Reisetagebuch 8.09. bis 04.10.2009
Farbspiel und Lichterzauber 30.01. bis 02.02.2010
Bildaufbau, Rhythmus und Farbenklang 03.02. bis 06.02.2010
Die Welt im Blick 07.02. bis 10.02.2010
Kreatives Reisetagebuch 30.05. bis 02.06.2010
Farbspiel und Lichterzauber 03.06. bis 06.06.2010
Kreatives Reisetagebuch 25.10. bis 28.10.2010
Sehen, Sehgewohnheiten und Wirklichkeit 29.10. bis 01.11.2010
Die Welt im Blick 02.11. bis 05.11.2010
AUSTELLUNG
Dem Himmel so nah, Malerei Ein Bilderzyklus aus Island und Norwegen
23.10. bis 03.12.2009
Mehr Informationen
www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
www.ankegruss.de
www.kultur-freun.de51
Dass auch die Tourismusbran-
che von der aktuellen Finanz-
und Wirtschaftskrise nicht ver-
schont bleibt, daran ließen die
Experten der fünften „Spieker-
ooger Runde“ im Galerie- und
Künstlerhaus keinen Zweifel.
Gleichzeitig stellten sie jedoch
heraus, dass sich das schma-
ler werdende Urlaubsbudget
durchaus positiv auf die deut-
sche Urlaubsregionen auswir-
ken kann. „Ausschlaggebend
dafür sind ideenreiche und ser-
viceorientierte neue Angebote“,
machte Carolin Ruh, Ge-
schäftsführerin der Touris-
musMarketing Niedersachsen
GmbH, beim Gesprächsauftakt
deutlich.
Neben Sarah Schulz, Dehoga
Niedersachsen, berichtete sie
als Fachfrau aus der touristi-
schen Praxis. Beide betonten,
wie wichtig Freundlichkeit,
Flexibilität und Kundenbin-
dung im Umgang mit Gästen
sind. „Eigentlich Selbstver-
ständlichkeiten, die trotzdem
oft zu kurz kommen“, so die
Pressesprecherin des Dehoga.
Hier müssten auch die Hotel-
lerie- und Gastronomiebetriebe
noch etwas umdenken, denn
das Reiseverhalten ändere sich
und damit auch die Ansprüche
der Urlauber: „Zimmer nur mit
Mindestbuchungsdauer anzu-
bieten, ist heute einfach nicht
mehr zeitgemäß“, bestätigt Ca-
rolin Ruh. Die Angebote müs-
sen flexibel und auf die geän-
derten Bedürfnisse abgestimmt
sein. Dass die Deutschen immer
stärker auf Kurztrips und Ta-
gesreisen setzen, machte auch
Dr. Ulrich Reinhardt, Tourismus-
forscher von der BAT Stiftung
für Zukunftsfragen, deutlich.
„Durch die Wirtschaftskrise
erleben viele Menschen eine
unsichere Situation am Arbeits-
platz. Sie verzichten deshalb
darauf, mehrwöchige Jahres-
urlaube zu buchen – dieser
Trend ist deutlich spürbar“, so
der Wissenschaftler. Der Durch-
schnittsaufenthalt liege schon
jetzt unter elf Tagen.
52
BUTEN & BINNENTOURISMUS UND WELTWIRTSCHAFTSKRISEKEIN TOURISMUS FÜR DIE MASSEN – URLAUBSANGEBOTE MÜSSEN INNOVATIV, INDIVIDUELL UND PERSÖNLICH SEIN
53
Diskutierten unter dem Motto „Urlaub ade?“ – Auswirkungen der Finanzkrise auf die Tourismusbranche: Ansgar Ohmes, Carolin Ruh, Sarah Schulz und Dr. Ulrich Reinhardt. Moderiert wurde die Talkrunde von Dr. Rüdiger Hoffmann (Mitte).
Wollen Hotel- und Gastrono-
miebetriebe weiter erfolgreich
sein, müssen sie auf diese
strukturellen Veränderungen
frühzeitig reagieren, mahnte
er und gab ganz praktische
Tipps: Viele Eltern könnten
aufgrund der Arbeitsmarktlage
mit ihren Kindern nicht über
längere Zeit in Urlaub fahren.
Also sollte es spezielle Ange-
bote für Großeltern geben, die
mit ihren Enkelkindern reisen.
Oder einfach mehr betreute
Kinder- und Jugendreisen, die
mit Gemeinschaftserlebnis und
Abenteuer ein unvergessliches
Urlaubserlebnis bieten. Davon
könnte insbesondere die nahe
gelegene und gut zu errei-
chende deutsche Nordseeküste
profitieren.
Denn die Referenten waren
sich einig, dass Arbeitslosig-
keit und Kurzarbeit als Aus-
wirkung der Finanzkrise die
Fremdenverkehrsorte unter-
schiedlich hart treffen werden.
Besonders starke Einbrüche
erwarten die Experten im Ge-
schäftsreisebereich. Klassische
Naherholungsziele könnten
jedoch profitieren. Ansgar
Ohmes, Geschäftsführer der
Nordseebad Spiekeroog GmbH,
bescheinigte der Grünen Insel
gute Aussichten für ihre tou-
ristische Zukunft. „Das pure
Naturerlebnis, der idyllische
Ortskern, aber auch vielfäl-
tige kulturelle und kreative
Angebote sorgen für gleich-
bleibend hohe Buchungen
und Aufenthalte auch außer-
halb der Hochsaison“, bestä-
tigt Ohmes. Doch auch eine
hervorragend gebuchte Insel
wie Spiekeroog mit sehr ho-
hem Stammgästeaufkommen
müsse sich mit den grundle-
genden Trends in der Touris-
muswirtschaft auseinander-
setzen. „Dazu gehören zum
Beispiel Angebote, die das
Gesundbleiben oder -werden
wirklich unterstützen“, erklärt
er. Der Grund: Die Gesamtbe-
völkerung wird immer älter
– gleichzeitig ein Teil der Ge-
sellschaft mit Zeit und Geld
zum Reisen. „Im Bereich der
Gesundheitswirtschaft verfügt
Spiekeroog über viele qualita-
tiv hochwertige Einrichtungen
– zum Beispiel ein eigenes
Kurmittelhaus, das hier einen
wichtigen Beitrag leistet“,
schließt Ohmes.
„Der Gast erwartet heute
Qualität in allen Bereichen“,
fügt Zukunftsforscher Rein-
hardt hinzu und betont, dass
„08/15“-Angebote ausge-
dient haben. „Ein Gast muss
wirklich begeistert sein, damit
er wiederkommt,“ wendet
sich der Wissenschaftler an
Gastronomie- und Hotellerie-
betriebe: „Gastgeber sollten
vor allem freundlich, hilfsbe-
reit und authentisch sein und
nur das versprechen, was sie
auch halten können. Das galt
vor und es gilt auch nach der
Finanzkrise“, so der Freizeit-
forscher schmunzelnd.
EIN „REISEBERICHT“VON GEFÜHLSLANDSCHAFTEN UND DER ERMUNTERUNG ZUM AUFBRUCH
Ankommen! Nein, im Grun-
de stimmt das nicht. Auf den
Weg machen, das ist es. Oder
beides?
Das „Um und Auf“ für die
genommene Auszeit passt ins
kleine Reisegepäck, der Wa-
gen bleibt in Janssens Garagen
vor dem Hafen von Neuharlin-
gersiel zurück, dann rauf auf
die Fähre – langsam, tatsäch-
lich langsam, nähere ich mich
der Insel. Schon jetzt ist dem
gewohnten, meist ungelieb-
ten Tempo etwas genommen,
hat Eile keine Chance mehr,
weil sie im Rhythmus der Insel
eigentlich zu nichts führt. Die
Fährmänner hinter dem Tresen
verkaufen mir den Kaffee und
den Imbiss für den kleinen
Hunger nicht schneller, nur
weil ich noch angespannt dar-
auf warte. Gut, nun werde ich
der Ruhe nicht mehr auswei-
chen, mit der Spiekeroog mich
empfängt und meine Inselzeit
begleiten wird.
Nach dem ersten Gang durch
das malerische Dorf führt
mein Weg gleich zum Strand.
Der Holzbohlenweg zum
Meer verläuft durch die weit-
läufige Dünenlandschaft, die
Brandung ist lange Zeit nur
hörbar und dann gibt die letz-
te Anhöhe aus feinem, hellem
Sand den Blick frei auf das
weiß bekrönte Blaugrau der
Wellen so weit mein Blick es
möchte: eine befreiende Wei-
te mit dem tröstlichen Gefühl,
angekommen zu sein.
Zeit, sich auf den Weg zu
machen. Den Noorderloog
entlang bis zum Rande des
Dorfes vor dem Deich nach
links in den Weg Achter
d’ Diek abbiegen, direkt zum
Künstlerhaus. In den groß-
zügigen hellen Räumen setzt
sich die Weite fort und hier
beginnt, umgeben von Kunst,
Inselschwärmern, Lebens-
künstlern, Suchenden und
Mentoren meine eigentliche
Reise. Ich hole mir die Anstö-
ße, die ich brauche und ver-
abrede mich neu mit meinem
Leben. Vivere – leben: ruhig,
entspannt, ermuntert und mit
neuen Möglichkeiten.
Ab Herbst 2009 startet das
Galerie- und Künstlerhaus in
Zusammenarbeit mit Prof. An-
nelie Keil, Dr. Rüdiger Dahlke,
Dr. Michaela Glöckler und wei-
teren namhaften Dozenten die
Reihe „VIVERE“, die sich mit
mehrtägigen Seminaren dem
kreativen, weitsichtigen Um-
gang mit herausfordernden
Lebensthemen widmet.
Mögliche ernste Motive der
eigenen Biografie, wie die
Konfrontation mit der Diagno-
se Krebs, der Erschöpfung bis
zum Burn-out, dem Umgang
mit chronischer Erkrankung
oder diffizilen Gefühlsland-
schaften beunruhigen und for-
dern uns. Sie stellen uns Auf-
gaben, die eines behutsamen
Blicks nach innen bedürfen.
Der Rückzug auf die Insel und
in die Gemeinschaft Gleich-
gesinnter im Künstlerhaus
mit seiner Musik, den Farben
und Formen erleichtert den
Wechsel der Perspektive und
ermuntert zum Aufbruch.
5�
BUTEN & BINNEN
5�
55
07.12. – 11.12. 2009 Gefühlslandschaften I
„Die Liebe ist ein seltsames Spiel – Beziehungen und Trennungen leben lernen.“
Seminarleitung: Prof. Annelie Keil
08.02. – 12.02. 2010 Gefühlslandschaften II
„ Wenn das Leben Angst macht – vom Nutzen und der Last eines großen Gefühls.“
Seminarleitung: Prof. Annelie Keil
05.05. – 09.05. 2010 Krankheit als Sprache der Seele
Seminarleitung: Dr. Rüdiger Dahlke
Aus dem VIVERE – Programm stehen folgende Termine bereits jetzt fest:
VIVERE – SEMINARE
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Programm zu, das ab Juli
2009 in der Geschäftsstelle Bremen des Galerie- und Künstlerhauses erhält-
lich sein wird und auf der Webseite www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de
veröffentlicht wird.
Bereits im Oktober startet im Rahmen der Kooperation mit der AOK Bremen/
Bremerhaven das erste Gesundheitswochenende „VIVERE exklusiv“ unter
dem Zeichen der Bewegung und Entspannung, gefolgt von einer Inselzeit im
November zum Thema Ess-Genuss.
Ziel des Gemeinschaftsprojektes „VIVERE exklusiv“ ist es, den AOK-Versi-
cherten neue Zugangswege zu mehr Gesundheit zu eröffnen. Die gemein-
samen Veranstaltungen sollen alle diejenigen unterstützen, die ihre Freude
auf ein bewusstes Leben entdecken und aktiv etwas für sich tun möchten.
Weitere Informationen und Beratung zur gesamten VIVERE- Reihe:
Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog
Geschäftsstelle Bremen
Telefon: 0421-460 44 440
service@kuenstlerhaus-spiekeroog.de
Prof. Annelie Keil
Dr. Rüdiger Dahlke
Das VIVERE – Programm für die Zeit von November 2009 bis Mai 2010
umfasst sieben mehrtägige Seminare.
Claudia Linke lebt seit sieben Jahren auf der Grünen
Insel Spiekeroog. Seit Anfang dieses Jahres ist die
zertifizierte Fitnesstrainerin für die „Spiekerooger Lei-
denschaft“ als Sportbetreuerin aktiv: Eine Zusammen-
arbeit, die einfach passt – schließlich ist die gebürtige
Osnabrückerin „sportlich mit Leidenschaft“! Warum
sie die Gäste Spiekeroogs so gern in Schwung bringt,
erklärt Claudia Linke in Watt´n Eiland mit viel Charme
im folgenden Selbstporträt:
„Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was ist wohl „Porsche-Sport“ auf der Insel Spiekeroog?
Er ist langlebig, laufstark, bewegungsfreudig, leiden-
schaftlich!
Der Porsche 911 CL
Der Motor: Claudia Linke
Baujahr 09.06.1970 in Osnabrück
Der Grundstein für mein Interesse an der Natur ist
durch jahrelangen Urlaub an der Nordsee gelegt wor-
den. Meine Eltern sagen, dass schon damals auffiel,
dass ich als Kind ziemlich bewegungsfreudig war …
man könnte auch sagen, ich kannte keine Belastungs-
grenzen. Schon in meiner Ausbildung zur Arzthelferin
gab ich Sportkurse – auch zur Finanzierung etlicher
Sportscheine. Ich habe unter anderem ein Diplom als
Wellness- & Aktivtrainer, Nordic-Walking-Instruktor,
Wirbelsäulen, Aqua- und Pilatestrainer. Anderen Men-
schen zu helfen, ihr Leben aktiver zu gestalten, mit Rat
und Tat zur Seite zu stehen, das gilt bei mir als ganz
großes „Muss“.
SPORTLICH MIT LEIDENSCHAFTCLAUDIA LINKE
BUTEN & BINNEN
5�
Mit Sack und Pack zog ich vor sieben Jahren auf die Insel Spie-
keroog – den „Alltagsschrott“ ließ ich hinter mir. Seitdem habe
ich hier schon so manchen Sandkorn beim Nordic Walking
oder bei der Strandgymnastik von einem Ort zum anderen
bewegt. Die grüne Insel ließ mich aufatmen, hier konnte ich
meinen Intuitionen freien Lauf lassen. Mein Zentrum ist die
Kraft, andere zum Sport zu bewegen und aktiv am Leben teil-
zunehmen!
Das Eiland mit dem spezifischen Flair inspiriert mich dabei jeden
Tag aufs Neue, Sport ist mein Leben, die Insel mein Zuhause!
Meiner Vielseitigkeit setze ich auch heute keine Grenzen: Ich
bin mir treu geblieben und habe meinen Traum verwirklicht, da
zu arbeiten, wo andere Urlaub machen.
Mein sportliches Leistungspaket sehe ich als ideale Ergänzung
des Freizeitangebotes vom Aparthotel Spiekerooger Leiden-
schaft. Ich beherrsche die komplette Klaviatur des gesund-
heitsorientierten Freizeitsports mit Ausrichtung auf eine Ver-
besserung des Lebensgefühls, des Selbstwertgefühls und der
Lebensfreude.
Auch die Ernährungsberatung spielt hierbei eine große Rolle.
Mit meinem „Personal Training“ für die Gäste biete ich indivi-
duelle Gesundheitsprogramme zur dauerhaften Erhaltung und
Verbesserung der körperlichen, geistigen und emotionalen Leis-
tungsfähigkeit und Belastbarkeit, ergänzt durch ein hohes Maß
an exklusiver persönlicher Beratung, das über ein klassisches Fit-
nesstraining weit hinausgeht. Die Basis dieses Leistungspaketes
bilden die drei Bereiche Bewegung, Ernährung, Entspannung.
Denn genau so unterschiedlich wie die Gästestruktur innerhalb
eines Jahres ist, so individuell muss auch das sportliche Ange-
bot ausgerichtet sein. Machen Sie bei Ihrem nächsten Spieker-
oog-Urlaub doch einfach mal mit! Ich freue mich auf Sie.“
Ihre Claudia Linke
BUTEN & BINNENErnährungsanalyse und -beratung
Analyse der Essgewohnheiten, Gesundheitstipps
Stretching / Beweglichkeitstraining
Dehnungsprogramm von Kopf bis Fuß
Entspannung / Muskelentspannung nach Jacobsen
Tiefenentspannung, Progressive Muskelentspannung,
Autogenes Training
Lauffitness für Einsteiger
Verbesserung der allgemeinen Ausdauer; Gewichtsreduktion
Walking / Nordic Walking
Gelenkschonendes Herz-Kreislauftraining; Gewichtsreduktion /
Dynamisches Walking mit Einsatz spezieller Stöcke
Gymnastik Ü50
Rehabilitativ und gesunderhaltend (präventiv)
Fatburner Workout
Konditionsförderndes Ganzkörpertraining in Verbindung
mit leichter Choreographie
Problemzonen-Gymnastik
Training für Bauch, Beine und Po
Pilates
Ganzheitliches figurformendes Trainingsprogramm
Wirbelsäulengymnastik
Kräftigung und Dehnung für einen gesunden Rücken
Yoga
Fernöstliches Training zur Kräftigung und Entspannung
Kraft- und Ausdauertraining
Unter Einsatz von Kurzhanteln, Tubes, Theraband, Pezziball etc.
Herz- /Kreislauftraining
Leichtes Ausdauertraining zur Stabilisierung
des Herz-Kreislaufsystems
Fitnesstraining
z. B. Zirkeltraining, Aerobic, Stepp-Aerobic, T.B.O, Dance
Aquafitness / Wassergymnastik
Gelenkschonendes Ausdauer- und Krafttraining im Wasser
Inlineskating (demnächst im Kursprogramm)
Ausdauer- und Koordinationstraining
Weitere Informationen:
www.spiekerooger-leidenschaft.de
AUF EINEN BLICK: DAS AKTUELLE SPORTANGEBOT VON CLAUDIA LINKE
57
Mit Spaß dabei: Ausgelassenes Spielen ist im Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog erwünscht
5�
Um Spiekeroog zu erleben,
braucht man eigentlich nur
wache Sinne. Zum Beispiel
eine Nase für die frische sal-
zige Luft, den Blick für die
Weite des Himmels, ein Ohr
für das Rauschen des Mee-
res oder das Gefühl für durch
die Fingern rieselnden Sand:
„Spiekeroog pur“ sozusagen.
Viele Urlaubswillige verzichten
deshalb während der schöns-
ten Zeit des Jahres bewusst
auf besonderen Komfort und
unternehmen stattdessen viel
gemeinsam im Freien. Gera-
de für junge Menschen oder
junge Familien ist es häufig
auch eine Frage des Budgets,
welche Art des Urlaubs in Be-
tracht kommt und wohin die
Reise sie führt.
Für alle Vorlieben und Brief-
taschengrößen soll es eine
Möglichkeit geben, Spiekeroog
zu erleben und preisgünstig
auf der Insel übernachten zu
können, dachten sich die Be-
treiber des Haus Sturmeck
vom Diakonie-Freizeitzentrum
Spiekeroog und verzichteten
in ihrem Konzept auf kostspie-
lige Extras.
BUTEN & BINNENDIE INSEL ERLEBEN FÜR WENIG GELDNEUES ANGEBOT IM DIAKONIE-FREIZEITZENTRUM SPIEKEROOG
5�
WATT `n EILAND
„Das Angebot ist auf Einzel-
reisende, Gruppen oder ganze
Schulklassen zugeschnitten.
Das bedeutet Erholung für alle
an einem der schönsten Orte
Deutschlands“, erklärt Man-
fred Berg von der Hausleitung.
Ab 27 Euro pro Person kann
man nun auf Spiekeroog über-
nachten, sogar das Frühstück
ist bereits im Preis inbegriffen.
Abgewohnte Zimmer oder her-
untergekommene Möbel muss
niemand befürchten, denn
der Komplex wurde erst 2008
renoviert und wiedereröffnet.
Das Haus Sturmeck ist weder
Jugendherberge noch Hostel,
sondern verfügt über einen
höheren Standard als viele ver-
gleichbare Unterkünfte. Auch
die Lage und Ausstattung
lassen keine Zweifel aufkom-
men, dass Individualisten und
Backpacker hier ihr Paradies
gefunden haben. Das im In-
selstil gehaltene Gebäude liegt
direkt an den Dünen zwischen
Café Westend und dem histo-
rischen Ortskern Spiekeroogs.
Nur wenige Meter vom Strand
entfernt, integriert es zudem
Kicker, Tischtennisplatten,
Grillplatz und mehrere Ge-
meinschaftsräume.
Wer eine schöne, aber dennoch
günstige Unterkunft auf der In-
sel sucht und dabei auf allerlei
Luxus verzichten mag, dem sei
das Diakonie-Freizeitzentrum
Spiekeroog ans Herz gelegt.
Das Diakonie-Freizeitzentrum Spiekeroog liegt am Westend direkt in den Dünen
Mehr Informationen unter: www.diakonie-freizeitzentrum-spiekeroog.de, Telefon: 04976 - 258
�0
BUTEN & BINNENHIMMELFAHRTSTURNIER IM SCHLAGBALLKIELER KEULEN HATTEN DIE NASE VORN
Perfekte Wetterbedingungen beim 7. Himmelfahrts-
turnier im Schlagball auf Spiekeroog: Bis auf einen
kurzen Platzregen nur Sonnenschein, Temperaturen
um die 20 Grad Celsius und vor allem fast kein Wind,
der das Geschehen auf dem 80 mal 25 Meter groß-
en Spielfeld am Strand hätte beeinflussen können.
Fünf Mannschaften aus ganz Deutschland waren am
22. und 23. Mai 2009 angetreten, um „jeder gegen
jeden“ den Sieger zu ermitteln. Am Ende hatten die
Kieler Keulen die Nase vorn und konnten das Feld un-
geschlagen verlassen. Nachdem im vergangenen Jahr
noch die Spiekerooger Gästemannschaft gewonnen
hatte, musste sie sich dieses Mal mit dem zweiten Platz
zufriedengeben und den Wanderpokal wieder aus ihren
Händen entlassen – vorübergehend.
�1
Gelebte Tradition: Fünf Mannschaften nahmen am 7. Schlagballtunier auf Spiekeroog teil.
Eingeladen hatte wie immer
die Hermann-Lietz-Schule, die
das Turnier zusammen mit der
Kurverwaltung organisierte
und natürlich auch selbst eine
Equipe stellte. Das Team um
Fabian Best, der vergangenes
Jahr als bester Jugendspieler
ausgezeichnet wurde, hatte
viele Neulinge in seiner Mit-
te, zeigte aber dennoch eine
sehr gute Leistung. Durch ei-
nen knappen 24:23-Sieg über
Köln belegte es am Ende den
vierten Platz. Dritter wurden
die Kieler Hummeln. Da die
Schar der Schlagball-Anhän-
ger in Deutschland (noch)
recht überschaubar ist, stan-
den natürlich nicht allein der
Wettkampf, sondern vor allem
die Freude am Sport und das
Wiedersehen mit den Aktiven
im Vordergrund. Bei zwölf
Mitgliedern pro Mannschaft
und einigen mitgereisten Fans
feierte abends eine stattliche
Anzahl an Schlagballbegeis-
terten im Beathaus der Her-
mann-Lietz-Schule ein erfolg-
reiches Turnier. Spiekeroog ist
eine der letzten Hochburgen
des alten deutschen Traditi-
onssportes Schlagball, einem
Vorläufer des heute so popu-
lären Baseballs. Noch bis in die
50er-Jahre des vergangenen
Jahrhunderts hinein stand er
auf vielen Schullehrplänen,
da sich viele Grundtechniken
wie Schlagen, Werfen, Ren-
nen, aber auch Taktik und
Geschicklichkeit auf einmal
trainieren lassen. Spiekeroog
und Langeoog pflegen seit
den 1950er-Jahren eine aus-
geprägte Rivalität, die einmal
im Jahr in einem Vergleichs-
wettkampf ihren Höhepunkt
findet. Die Mannschaften,
deren Mitglieder größtenteils
aus Urlaubern bestehen, tre-
ten dabei in jährlichem Wech-
sel des Austragungsortes in
verschiedenen Klassen gegen-
einander an. Nach mehreren
Remis konnten die Spiekerger
2007 und 2008 das Duell für
sich entscheiden. Am 30. Juli
2009 stehen sich die beiden
„Erzfeinde“ wieder gegenü-
ber, dieses Mal auf Langeoog.
�2
�3
Austernfischer mit ihrem
schwarz-weißen Gefieder und
ihren leuchtend orange-roten
Augen, Schnabel und Stelzbei-
nen gehören zu den charak-
teristischsten Bewohnern des
Wattenmeers. Aufgrund ihres
Aussehens tragen sie auch den
Beinamen „Halligstörche“, ob-
wohl sie bei Weitem nicht an
das Gardemaß von Meister
Adebar heranreichen und von
der Größe her gerade mal mit
Krähen oder Raben vergleich-
bar sind.
Unüberhörbar ihr schrilles und
lautes Rufen, mit dem sie häu-
fig auf sich aufmerksam ma-
chen. „Liplip“ schallt es über
den Strand. Austernfischer
wirken die meiste Zeit sehr ge-
schäftig und eilen häufig hin
und her. Mit ihrem kräftigen
Schnabel stochern sie dabei
auf der Suche nach Nahrung
im Schlick herum. Der Lebens-
wandel der Austernfischer rich-
tet sich nach den Gezeiten. Bei
Flut ruhen sie oder sind dann
auch schon mal schwimmend
weit vor der Küste anzutreffen.
Zieht sich das Meer zurück,
beginnt die Jagd nach Futter.
Auf ihrem Speiseplan stehen
vor allem Herzmuscheln, von
denen sie sich große Mengen
am Tag einverleiben können.
Aber auch Krebse, Schnecken
oder Würmer verschmähen sie
nicht. Dagegen bereiten ihnen
trotz ihres Namens echte Aus-
tern Probleme − die Schale ist
einfach zu dick!
Zum Öffnen größerer Mu-
scheln – die kleinen verschlin-
gen sie am Stück – gibt es
zwei verschiedene Methoden:
Entweder der Austernfischer
bringt sie zu einem glatten und
festen Untergrund und häm-
mert sie auf oder er versucht,
seinen Schnabel zwischen die
zwei Muschelhälften zu schie-
ben. Das dauert selten länger
als 10 bis 15 Sekunden. Wel-
che Methode zur Anwendung
kommt, hängt von den Eltern
und Großeltern ab: Sie wird in
der Familie von Generation zu
Generation weitergegeben.
Überhaupt ist das Verhalten
der „Halligstörche“ sehr auf
Traditionen bedacht: Ihrem
einmal gefundenen Partner
bleiben sie ein Leben lang
treu, es sei denn, sein Ableben
kommt dazwischen. In diesem
Fall „vermählt“ sich die Wit-
we oder der Witwer innerhalb
kurzer Zeit wieder neu. Auch
ihr einmal erlangtes Brut- und
Nahrungsrevier behalten sie
ein Leben lang und verteidi-
gen es energisch gegen alle
Eindringlinge.
Während der Brutzeit im Früh-
ling legt das Weibchen meis-
tens drei Eier in eine einfache
Mulde auf dem Boden, aus de-
nen dann im Juni die Jungtiere
schlüpfen. Am begehrtesten
sind die Plätze mit Meerblick
und direktem Zugang zur
Schatzkammer Wattenmeer.
Der Austernfischer ist das gan-
ze Jahr an der Nordseeküste
anzutreffen. Im Winter stoßen
zahlreiche Artgenossen aus
dem Norden hinzu, so dass sich
die Population verfünffachen
kann.
Ob diese Anziehungskraft
an den hervorragenden Be-
dingungen im Wattenmeer
liegt? Die „Halligstörche“ sind
zwar an den Küsten Europas,
Afrikas und Asiens und sogar
in den Steppen Russlands an-
zutreffen, am bedeutendsten
ist aber das Nordsee-Areal.
Auch der älteste bekannte
Vertreter dieser Tierart kam
hier zur Welt: Deutlich über
der durchschnittlichen Lebens-
erwartung von 15 Jahren seg-
nete er erst im „Biblischen Alter“
von 43 Jahren das Zeitliche.
Für „Kleine Leser“ hält die
Rubrik „För de Lüttjen“ ei-
nen interessanten Lesetipp
über Austernfischer und an-
dere Wattbewohner bereit.
HEIMISCHE TIEREDER AUSTERNFISCHER
BUTEN & BINNEN
WATT `n EILAND
Richtigstellung
Leider hatte in der letzten
Ausgabe von Watt ´n Eiland
trotz sorgfältiger Recherche
der Fehlerteufel zugeschlagen.
Wie mehrere Leser richtig be-
merkten, handelte es sich bei
den auf Seite �� und �5 abge-
bildeten Tieren nicht um Rehe,
sondern um Damwild und ei-
nen Rothirsch. Wir bitten, die-
sen Fehler zu entschuldigen
und bedanken uns noch einmal
bei allen Freunden von Watt ´n
Eiland für den Hinweis.
����
BINNEN
Impressionen von der Insel
��
Den leckeren Milchkaffee auf der
Sonnenterrasse des Künstlerhauses
genießen sogar die „fliegenden
Inselbewohner“: In einem unbeob-
achteten Moment lässt es sich die-
ser gefiederte Gast – allerdings unge-
laden! – so richtig schmecken …
Eine Momentaufnahme „zum Schmunzeln“
von unserer Leserin Barbara Endermann
Ein großer Erfolg war die Emil Nolde
Ausstellung auf Spiekeroog: Innerhalb
von vier Wochen bewunderten über
7.000 Besucher die Werke des heraus-
ragenden Expressionisten im Galerie-
und Künstlerhaus. Doch schon vor Aus-
stellungsbeginn erregte Emil Nolde viel
Aufmerksamkeit. Dafür hatte das Team
des Künstlerhauses mit farbigen und
auffälligen Plakaten und Flyern gesorgt:
Und mit den kleinen Decken- und Tür-
hängern, die der Watt´n Eiland Leserin
Gretchen Claußen aus Bremen beson-
ders gut gefielen, wie sie in einem Le-
serbrief an die Redaktion zum Ausdruck
brachte:
„Über das Künstlerhaus habe ich schon einige Artikel gelesen.
Dann blättert man weiter in der Zeitung oder im Magazin und
irgendwann denkt man nicht mehr daran. Anders bei diesen
schönen Hängern. Am Montag stieg ich in die Straßenbahn und
sofort fielen mir diese bunten Dinger auf. Ein großes Kompli-
ment an die Gestalter. Beim Aussteigen aus der Bahn pflückte
ich mir schnell einen Hänger von der Haltestange. […] Soeben
habe ich den Inseltag mit Emil Nolde gebucht – ich freue mich
schon.“ (Gretchen Claußen, Bremen, am 5. Mai 2009)
Die Watt´n Eiland Redaktion bedankt sich für dieses schöne Kompli-
ment: Nun freuen wir uns, dass am 5. September 2009 die zweite
Ausstellung Emil Nolde im Künstlerhaus startet – eine gute Gelegen-
heit für neue schöne Deckenhänger!
Leserbrief
�5
Der siebte Tag
Vor endlos vielen Jahren
erschuf der Herrgott – recht erfahren –
das Erdenrund mit Land und Meer.
Am siebten Tage ruhte er
sich aus vom Formen, Färben, Pinseln
und stellte fest: „Die Nordsee braucht mehr Inseln!
Vergeblich meine Plackerei,
wär´ Norderney nicht mit dabei!“
Das Land ringsum lag öd´ und leer.
Aus tiefstem Grund kam Juist daher.
Bilanz um vier. Ein Halt drum.
Heroisch hebt sich Baltrum.
Um sieben Wangerooge, Memmert -
im Handstreich Borkum, als es dämmert.
Nach acht erbat er sich Vergebung:
„Allein mir fehlt die Krönung!“
Und – endlich – als er alle Strippen zog,
entsprang sein Schmuckstück: SPIEKEROOG!
Vincenz Keuck
LESERBEITRäGE
�5
Seit sechs Jahren besucht Vincenz Keuck gemeinsam mit sei-
ner Frau Spiekeroog und zählt nach eigenen Worten zum
„Stammpublikum“ der Insel. Der Watt´n Eiland Redaktion
hat er dieses Gedicht zur Verfügung gestellt, das im Frühjahr
dieses Jahres entstanden ist.
WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
��
„Eddi Walfisch und die Tiere im Spiekerooger Watt“ –
von Vögeln, Robben, Fischen und anderen Meerestieren
Das Wattenmeer ist eine kleine Welt für sich. Dort leben die unterschied-
lichsten Tiere, wie rotbesockte Vögel oder Fische mit Vogelschnäbeln.
Anschaulich beschrieben werden zum Beispiel Heringsmöwe, Seehund
und Einsiedlerkrebs oder Miesmuscheln und Seenadeln. Eddi Walfisch
zählt zwar selbst nicht zu den typischen Wattbewohnern, dafür kennt
er sich dort umso besser aus. Mit zahlreichen Fotografien und liebevoller
Gestaltung bringt er dem Leser einen ursprünglichen Lebensraum näher,
der Spieker-oog und die anderen Ostfriesischen Inseln nahezu vollständig
umschließt. Eddi Walfisch und sein gestiefelter Freund Caspar erklären auf
lustige Art und Weise und ohne „erhobenen Zeigefinger“, was die jeweilige
Tierart ausmacht und wie man sie am besten beobachten kann, ohne zu
stören. Am Ende steht ein kleines Quiz, bei dem das neu gewonnene Wis-
sen unter Beweis gestellt werden kann. Wer neugierig ist, welches Tier
sich ein Boot bauen kann, wer über Wasser eine Brille braucht und für
welche Spezies rote Socken typisch sind, der ist mit dem Buch richtig beraten.
„Eddi Walfisch und die Tiere im Spiekerooger Watt“
Altersempfehlung: 7 bis 12 Jahre
ISBN: 978-3-938737-13-2
Preis: 10,90 Euro
KINDER-BUCHTIPP
�7
PAPIERSCHÖPFEN
Alte Zeitungen und gebrauchtes Papier las-
sen sich zu neuen kleinen Kunstwerken ver-
arbeiten und zum Beispiel als selbstgebastel-
te Karten für Oma, Opa oder deine Freunde
verwenden. Papierschöpfen funktioniert im
Prinzip genauso wie modernes Recycling, bei
dem aus Altpapier wieder Zeitungen oder
Kartons entstehen.
Deiner Fantasie bei der Gestaltung sind hier
keine Grenzen gesetzt. Du kannst fast jedes
alte Papier verwenden und die verschiedens-
ten Dinge einarbeiten.
WATT ´n EILAND FÖR DE LÜTTJEN
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Ein Lesezeichen mit eingearbeitetem Band, echten Blüten und einer Holzblume. (Foto links)
Text & Bilder: Katja von Lipinski
www.dekopress.de
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Du brauchst:
- Papier, Eierkartons, Tageszeitungen, Brötchentüten, Veranstaltungshinweise
oder sonstiges Papier (glänzendes Papier und feste Kartons oder Kisten sind nicht geeignet)
- Wasser, Mixer oder Pürierstab
- Siebe aller Art (am besten geeignet sind flache Siebe)
- Schüsseln, Küchenlappen, Handtücher
- Wäscheleine mit Wäscheklammern
- Blüten, Bänder und andere Materialien, die du einarbeiten möchtest
- zwei Bretter zum Pressen
So geht´s:
1. Das Papier in kleine Schnipsel reißen. Achte darauf, dass du die Papiere farblich trennst,
damit du später verschiedene Farben zur Verfügung hast und kein Einheitsbrei entsteht.
Übergieße die Schnipsel mit heißem Wasser, so dass sie ganz bedeckt sind.
Lasse sie 24 Stunden stehen.
2. Mixe die eingeweichten Schnipsel mit einem Mixer oder mit einem Pürierstab.
Bitte einen Erwachsenen um Hilfe.
3. Der so entstandene Brei nennt sich Pulpe. Verdünne nun die entstandene Pulpe mit Wasser
solange, bis sich das Gemisch so ähnlich wie Buttermilch anfühlt.
Führe dies mit allen verschiedenfarbigen Arten von Schnipseln durch.
4. Nun kannst du Papier schöpfen! Nimm dir hierfür einen Becher voll Pulpe
und gieße den Inhalt über ein Sieb. Jetzt ist deine Kreativität gefragt:
Du kannst verschiedenfarbige Pulpen übereinander gießen oder Blüten, Bänder und
andere Dinge einarbeiten. Lass das Sieb danach noch eine Minute abtropfen.
5. Breite auf einer flachen Unterlage ein oder mehrere Handtücher aus und lege einen
Vlieslappen darüber. Nun kippe das Sieb vorsichtig auf das Tuch.
Das Papier liegt jetzt zwischen Küchenlappen und Sieb. Drücke jetzt mit einem saugfähigen
Küchenlappen durch das Sieb das Wasser aus deinem Papier und drücke dein Papier
auf die unteren Tücher. Dieser Vorgang heißt Abgautschen. Wiederhole dies einige Male und
wringe dabei den Lappen mit dem du abgautschst einige Male aus.
Auch jetzt hast du die Möglichkeit, Blüten, andere Papiere oder Sonstiges einzuarbeiten.
6. Hebe nun das Sieb ab und lege einen zweiten Lappen von oben auf dein Papier.
Lege die Lappen mit deinem Papier zwischen zwei Bretter und presse es.
Du solltest zirka zwei Minuten auf den Brettern stehen.
7. Nun kannst du das Papier mit dem Lappen zum Trocknen aufhängen.
8. Anschließend kannst du dein Papier mit einer Schere auch noch
auf die gewünschte Form zurechtschneiden.
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Bei diesem Papier wurden Bast, Klee, Gewürze und Roibuschtee mit eingearbeitet. Hmm, das riecht toll! (Fotos rechts unten)
STEINE BEMALEN
Steine bemalen macht schon den Kleinsten Spaß.
Nimmt man dazu Fingerfarbe, stellt dies weder für die Kinder noch für das Gras ein
Problem dar. Fingermalfarbe lässt sich übrigens auch bestens mit dem Pinsel verarbei-
ten! Wenn die Farbe getrocknet ist, können die Erwachsenen die Steine mit Bootslack
versiegeln und so zum Glänzen bringen. Außerdem kann der Regen die Verzierungen
dann nicht mehr abspülen.
Du brauchst:
Fundsteine, Fingerfarbe, Pinsel
So geht´s:
Je nach Lust und Laune drauflos malen!
WARMES STOCKBROT VOM LAGERFEUER
Ein sommerlicher Bastelnachmittag im Freien kann mit einem Lagerfeuer wundervoll abgerun-
det werden. Das Feuer musst du unbedingt den Erwachsenen überlassen, aber den Brotteig,
den kannst du anrühren und anschließend zusammen mit den anderen backen.
Du brauchst für den Teig:
500 g Mehl, 1 Päckchen Trockenhefe, etwas lauwarmes Wasser
½ Teelöffel Salz
So geht´s:
1. Das Mehl mit der Hefe und dem Salz in eine Schüssel geben
2. Alle Zutaten mit etwas lauwarmem Wasser zu einem festen Teig verkneten
3. Eine halbe Stunde an einem warmen Ort aufgehen lassen
Du brauchst für die Stöcke:
Sammelt für jeden der „Bäcker“ einen frischen Stock. Am besten geeignet sind die Äste von
Haselnusssträuchern oder von Weiden. Achtung! Keine giftigen Gehölze verwenden!
So geht´s:
Lass dir von einem Erwachsenen die Äste mit einem Messer anspitzen. Rolle aus einer kleinen
Teigkugel eine dünne Wurst und legt diese um die Astspitze und drücke sie fest an. Nun noch
einige Zeit über der Glut backen lassen und fertig ist das Stockbrot. Lasst es euch schmecken.
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W A T T ´ n E I L A N D
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