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11. April 2023 · Seite 1
Der aufgabenorientierte Gemeinde-Finanzausgleich
Fachtagung: Gute kommunale Grundversorgung braucht solide Gemeindefinanzen, 27. Mai 2013
Dr. Karoline Mitterer
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 2
Ausgangssituation Finanzausgleich
Verteilungswirkung des Finanzausgleichs ist kaum nachvollziehbar
Wenig ausgewogene Ausrichtung an gesamtwirtschaftlichen und allokativen (aufgabenbezogenen) strategischen Zielen
Keine Diskussion über grundsätzliche Zielsetzung des Finanzausgleichs
Keine Knüpfung der Verteilungswirkungen an die Aufgabenerfordernisse
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Ausgangssituation Finanzausgleich
Hoher Ressourcenausgleich – geringer Lastenausgleich
Umlagen, Landesförderungen und Gemeinde-Bedarfszuweisungen haben eine stark finanzkraftausgleichende Wirkung
Wichtigstes Verteilungsinstrument „Abgestufter Bevölkerungsschlüssel“ wurde weitgehend ausgehöhlt
Fehlende spezifische Lastenausgleiche (z.B. zentralörtliche Lasten, sozio-demografische Lasten)
Große Unterschiede nach Bundesländern
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 3
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Finanzkraftausgleich
Auswirkungen des Finanzausgleichs auf die Finanzkraft nach EW-Klassen
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 4Quelle: Biwald et.al.: Gemeinde-Transferbericht 2011, 2013, S. 11.
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Finanzkraftausgleich
Auswirkungen des Finanzausgleichs auf die Finanzkraft nach Finanzkraft-Quintilen
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 5Quelle: Biwald et.al.: Gemeinde-Transferbericht 2011, 2013, S. 11.
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Ausgangssituation Finanzausgleich
Kaum Berücksichtigung der Effizienz der Leistungserbringung
Kaum Knüpfung der Fördervergabe an Effizienzkriterien
Nur bedingt Nutzung von Effizienzeffekten durch interkommunale Kooperationen
Fehlende fiskalische Äquivalenz Auseinanderfallen von Nutznießern sowie Kosten- und
Entscheidungsträgern von kommunalen Leistungen
Mangelnde Berücksichtigung zentralörtlicher Funktionen
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 6
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Unterschiedliche Funktionen
Gemeinden einer (Stadt)region erbringen unterschiedliche Leistungen
Aufgaben aufgrund unterschiedlicher sozio-demografischer oder geografisch-topografischer Rahmenbedingungen
Vielfältige Verflechtungen zwischen den Gemeinden
Auswirkungen der Funktion auf das Leistungsangebot und die finanzielle Situation
Z.B. Ausmaß als Dienstleistungs- und/oder Arbeitszentrum
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 7
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Unterschiedliche Aufgabenerfordernisse
Ausgaben nach Aufgaben- und Raumtypen
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 8
Anmerkung: Werte 2011, Aufgabentypen nach Bröthaler et.al.: Aufgabenorientierte Gemeindefinanzierung, 2002. Quelle: Prorok et.al.: Struktur, Steuerung und Finanzierung von kommunalen Aufgaben in Stadtregionen, KDZ-Studie, 2013.
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Unterschiedliche finanzielle Situation
Öffentliche Sparquote nach Raumtypen
Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 9
Anmerkung: Durchschnitt 2007-2011, Werte in Prozent, Öffentliche Sparquote gemäß KDZ-Quicktest.Quelle: Prorok et.al.: Struktur, Steuerung und Finanzierung von kommunalen Aufgaben in Stadtregionen, KDZ-Studie, 2013.
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 10
Kriterien der Aufgabenorientierung
Internationale Beispiele für Aufgabenorientierung
z.B. Schweiz, Spanien, Dänemark, Schweden
Verwendete Kriterien Einwohnerzahl Demografische Kriterien
z.B. Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur Sozio-ökonomische Kriterien
z.B. Beschäftigungsquote, Personen ohne
Ausbildung Geografisch-topografische Kriterien
z.B. Siedlungsdichte, Berggebiete Zentralörtliche Funktion
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Verstärkte Aufgabenorientierung
Studie „Grundsätzliche Reform des Finanzausgleichs: Verstärkte Aufgabenorientierung“ nach Bauer et.al. 2010
Untersuchung, welche Indikatoren neben der Bevölkerungszahl herangezogen werden sollten
Analyse der Abschnitte und Unterabschnitte in sieben Aufgabengruppen
Unterscheidung in Basisaufgaben (Verteilung mittels Volkszahl)
Sonderlasten (andere Verteilungskriterien)
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 11
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Verstärkte Aufgabenorientierung
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 12
Indikatoren zur Verteilung der Mittel – Teil 1
Quelle: Bauer et.al.: Grundsätzliche Reform des Finanzausgleichs: Verstärkte Aufgabenorientierung, 2010, S. 150.
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Verstärkte Aufgabenorientierung
Indikatoren zur Verteilung der Mittel – Teil 2
Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 13Quelle: Bauer et.al.: Grundsätzliche Reform des Finanzausgleichs: Verstärkte Aufgabenorientierung, 2010, S. 150.
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 14
KDZ-Vorschlag Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Stärker aufgabenorientierte Verteilung der Ertragsanteile
Drei Mitteltöpfe
Quelle: Mitterer: Der aufgabenorientierte Gemeinde-Finanzausgleich, KDZ-Studie 2011, S. 15.
Tabelle: Mitteltöpfe im aufgabenorientierten Finanzausgleich Mitteltöpfe abzudeckende Aufgaben Topf 1 - Basisaufgaben einheitliche Basisfinanzierung für
(Pflicht)aufgaben + DaseinsvorsorgeTopf 2 - sozio-demografisch und geografisch-topografisch bestimmte Aufgabenlasten
Basisfinanzierung unter Berücksichtigung strukturbedingter Belastungen in den Bereichen Soziales, Schulen, Kinderbetreuung, Migration, Infrastruktur
Topf 3 - Lasten aus der zentralörtlichen Funktion
strukturbedingte Belastungen durch die zentralörtliche Funktion und die Auftragsverwaltung
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 15
KDZ-Vorschlag Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Dotierung der Mitteltöpfe 40:40:20
Topf 1 – 40% Basisfinanzierung pro Kopf
Topf 2 – 40% Basisfinanzierung nach aufgabenorientierten Kriterien
Topf 3 – 20% Mittel für zentralörtliche Funktion
40%
40%
20%
Topf 1 - Basisaufgaben
Topf 2 - sozio-demograf isch undgeograf isch-topograf isch bestimmteAufgabenlasten
Topf 3 - Lasten aus derzentralörtlichen Funktion
Abbildung: Verteilung der Ertragsanteile auf drei Mitteltöpfe
Quelle: Mitterer: Der aufgabenorientierte Gemeinde-Finanzausgleich, KDZ-Studie 2011, S. 17.
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 16
KDZ-Vorschlag Aufgabenorientierter Finanzausgleich
Aufgabenorientierte Indikatoren
Kriterium Indikatoren Verteilungsgrundlage
1A Basisaufgaben pro EinwohnerIn
2Aa Anzahl 5-19-Jährige pro Person2Ab betreute Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache pro betreutem Kind2Ac betreute Kinder 0-5 Jahre pro betreutem Kind2Ba Anzahl Mindestsicherung-BezieherInnen pro Mindestsicherung-BezieherIn2Bb Anzahl über 75-Jährige pro über 75-Jährigem
2C Bevölkerungs-entwicklung 2Ca Bev. Entwicklung
5 Pauschalwerte pro EinwohnerIn - je nach Quintil
2Da Siedlungsdichte 5 Pauschalwerte pro Einwohnerin - je nach Quintil
2Db Seehöhe pro EW im 5. Quintil
3A Zentralörtliche Funktion
alternative Varianten:.) Stufe der Zentralörtlichkeit.) Bundes-, Landes- und Bezirkshauptstadtfunktion sowie Statutarstädte.) Indikator auf Basis der entgangenen Kommunalsteuer
alternativ:.) pro EinwohnerIn.) gemäß Schlüssel entgangener Kommunalsteuer
2B Soziallasten
2D geografisch-topografische Lasten
Topf 1 Basisaufgaben
Topf 2 sozio-demografische und geografisch-topografische Aufgabenlasten
Topf 3 Lasten aus der zentralörtlichen Funktion
2A Kinderbetreuungs- und Integrationslasten
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Aufgabenorientierter Gemeinde-Finanzausgleich
Dr. Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 17
Aufgabenorientierter FinanzausgleichSchlussfolgerungen
Gewichtung der Töpfe und Indikatoren bietet Diskussionsspielraum
Intendierte Zielsetzung beeinflusst Verteilungswirkung
Indikatoren stellen „Stellvertretergrößen“ dar
Zusätzliche Untersuchungen zum Einfluss einzelner Indikatoren
Schwierige Definition von zentralörtlichen Lasten
Veränderte Verteilungswirkungen durch neues Modell
Übergangslösungen notwendig
Aufgabenorientierung nur Teil einer Gesamtreform
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Ansprechpartnerin
Dr. Karoline Mitterer 01/8923492-19
0676/84957919
mitterer@kdz.or.at
Schwerpunkte:Finanzausgleich, Gemeindefinanzen, Budgetanalysen, Demografie, Gender Budgeting, Soziales und Kinderbetreuung
Gender Umfrage 2013 - Befragungsergebnisse
Karoline Mitterer11. April 2023 · Seite 18
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