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Wahlkampf im Körper: ForscherInnen der Uni Graz zeigen, wie Krebs- proteine in der Zelle ihr Programm durchsetzen. Druckfrisch: Bald könnten im Mund schmelzende, papier- dünne Streifen Pillen und Kapseln ersetzen. Bioplastik aus Pilzen: Forscher des acib ha- ben Schwarzschimmel- zellen dazu gebracht, Aconitat anzureichern. 03|17 An der Grenze zu einer neuen Ära The Power of Artificial Intelligence. At the Border to a New Era Die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz.

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Page 1: An der Grenze zu einer neuen Ära...Neue Ära Für Haig A. Peter steht die Menschheit an der Grenze zu einer neuen Ära, in der künstliche Intelligenz zum Alltag ge-hören wird –

Wahlkampf im Körper: ForscherInnen der Uni

Graz zeigen, wie Krebs-proteine in der Zelle ihr

Programm durchsetzen.

Druckfrisch: Bald könnten im Mund

schmelzende, papier-dünne Streifen Pillen und

Kapseln ersetzen.

Bioplastik aus Pilzen: Forscher des acib ha-

ben Schwarzschimmel-zellen dazu gebracht,

Aconitat anzureichern.

03|17

An der Grenze zu einer neuen Ära

The Power of Artificial Intelligence.At the Border to a New Era

Die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz.

Page 2: An der Grenze zu einer neuen Ära...Neue Ära Für Haig A. Peter steht die Menschheit an der Grenze zu einer neuen Ära, in der künstliche Intelligenz zum Alltag ge-hören wird –

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Inhalt Content

Vom Roboter Pepper bis zum Vortrag über das IBM-Super-hirn Watson: Am Sommerfest des Humantechnologie-Clusters Steiermark drehte sich alles um die Möglichkeiten der künst-lichen Intelligenz.

About the robot Pepper and IBM’s mastermind Waston: The summer event of Human.technology Styria was a hotbed about artificial intelligence that is integrated into more processes than we all might think.

04An der Grenze zu einer neuen ÄraAt the Border to a New Era

07Termine und Veranstaltungen

10Weg zum Koope-rationsvertrag

11 Arbeit mit 50+

14 – 15Druckfrische Medikamente

13Am Puls der Forschung

15Neubaufür die Zukunft

30Cluster-Unter-nehmen

17Wahlkampf im Körper hören

18Die digitale Fie-berkurve

19Selbstlernende Roboter

21Healthcarerevolutionieren

20Fast Forward Award

22Bioplastik aus Pilzen

25Erfolgreiche Digitalisierung

ImpressumINHALTLICHE VERANTWORTUNG: Human.technology Styria GmbH Neue Stiftingtalstraße 2 | Eingang B | 1. Stock | 8010 Graz | Austria

Johann Harer, Daniela Krasser REDAKTION: Viktoria Schichl, focuz kommunikation | Franz Zuckriegl, fz Strategie & Kommunikation | Thomas Stanzer, Human.technology Styria GmbH LAYOUT: Werbeagentur Rubikon GmbH, www.rubikon.at Satz: Viktoria Schichl, focuz kommunikation DRUCK: Medienfabrik Graz AUFLAGE: 3.000 Druck, 2.000 Verteiler e-Paper ERSCHEINUNGSWEISE: mind. vier Mal jährlich

Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw. des Herausgebers wiedergeben. Auf die Hinzufügung der jeweiligen weiblichen Formulierungen wurde bei geschlechterspezifischen Hinweisen im Sinne der flüs-sigen Lesbarkeit und einer angemessenen Sprechqualität zum Teil verzichtet. Alle personalen Begriffe sind sinngemäß geschlechtsneutral, also weiblich und männ-lich, zu lesen.

QR CodeLesen Sie den Botenstoff

als ePaper auf Ihrem Smartphone

27Spotlight: Start-up

26Wohltemperier-tes Blut

28 – 29Forscher- Profile

31Gastkommentar: Entering the Cognitive Era

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Vorwort Preface

Johann HarerGeschäftsführer/CEO | [email protected]

Seit Monaten wird mit Hingabe diskutiert, wie Industrie 4.0, Internet-of-Things, Big Data und die Digitalisierung ins-gesamt unser Leben verändern werden. Während die Einen das Ende unserer Zivilisation und unserer Arbeitswelt in der jetzigen Form prophezeien, preisen die Anderen die Seg-nungen, die die Menschheit zu erwarten hat – vom Arbeit abnehmenden Roboter bis zu IBMs „Dr.“ Watson, der indi-viduelle Diagnosen und Therapien empfehlen wird können.

All diese Themen hat HTS in den vergangenen zwei Jah-ren immer wieder aufgegriffen, wir haben uns bei der hitzigen Diskussion über diese Themen bisher aber bewusst zurück-gehalten. Dies liegt daran, dass die Pharma- und Medizin-technikindustrie eigenen Geschäftsmodellen folgt, geprägt von strenger Regulierung, aufwendigen Zulassungsverfah-ren und langen Lebenszyklen. Der „Industrie 4.0 Hype“ hat daher unsere Branche noch nicht voll erfasst.

Allerdings eröffnet die Digitalisierung in anderen Be-reichen ungeahnte Möglichkeiten. Man denke nur an Pro-gnose und personalisierte Therapie basierend auf der In-terpretation diagnostischer und genetischer Datenmengen oder an das Auswerten verschiedenster Sensordaten, um ältere oder chronisch kranke Personen und deren Betreuen-de rechtzeitig auf eine Verschlechterung des Gesundheits-zustandes aufmerksam zu machen.

Natürlich werden wir uns auch mit der Frage beschäf-tigen, inwieweit sich durch die Digitalisierung die Produk-tions- und Logistikprozesse in unseren Geschäftsbereich verändern werden oder überhaupt obsolet machen lassen. Im vorliegenden botenstoff wollen wir eine Kostprobe ge-ben, welche Fragen sich durch die Digitalisierung in unserer Branche auftun und welche Themen wir u.a. in den kom-menden Ausgaben des botenstoff anreißen werden. ■

Dear Readers,

For months, people have been discussing how industry 4.0, the internet-of-things, big data, and digitalization will change the shape of our world. While some think that the end of days and especially of our approach towards work is near, others praise the new technologies and the bene-fits that will derive from smart systems – beginning with robots that will replace unsatisfying workload up to IBM’s “Dr.” Watson that is already nowadays highly accurate in diagnosis and the suggestion of therapies.

Although Human.technology Styria stayed out of this emotional discussion, we have addressed several issues from time to time within the last two years. Mostly be-cause of the fact that the pharma, biotech and medtech industries are following slower business models that are driven by tight regulations, elaborate approvals, and long lasting life cycles. The hype around industry 4.0 did not fully strike our business yet.

Nevertheless, digitalization opens up unimagined op-portunities. Just think of diagnosis and personalized ther-apies based on the evaluation of huge piles of genetic and diagnostic data or the use of various sensors to alert elder-ly or chronically sick people and their caretakers in case of a deterioration of their health status.

Additionally, we will deal with questions like how dig-italization will modify the processes in production and logistics for our partners active in pharma and biotech or whether whole business models will change or become obsolete in the long run. In this journal, we offer a taste of digitalization and the burning questions that will engage our community. ■

Liebe Leserinnen und Leser!

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An der Grenze zu einer neuen Ära

At the Border to a New Era

Vom Roboter Pepper bis zum Vortrag über das IBM-Superhirn Watson: Am Sommerfest des Humantechnologie-Clusters Steiermark drehte sich

alles um die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz.

About the robot Pepper and IBM’s mastermind Waston: The summer event of Human.technology Styria was a hotbed

about artificial intelligence that is integrated into more processes than we all might think.

„Am Ende bin ich nur ein Roboter“, erklärte Pepper auf Nachfrage, ob er denn ein Bub oder ein Mädchen wäre. Der 1,2 m große, humanoide Roboter ist ein Beleg dafür, dass die künstliche Intelligenz in den Alltag Einzug hält. Verknüpft man die Maschine, die Emotionen erkennen und auf Änderungen in der Sprache und der Gestik reagieren kann, mit einem Su-perhirn wie jenem von IBMs Watson, sind schon heute Di-aloge möglich, die der menschlichen Kommunikation nicht mehr nachstehen. „Sie glauben gar nicht, was Menschen Ro-botern alles erzählen. Dinge, die von Mensch zu Mensch nie besprochen werden“, weiß Haig A. Peter. Der Spezialist für künstliche Intelligenz von der IBM-Europa-Forschungszentrale in Rüschlikon (Schweiz) zog mit seinem Vortrag über die nun beginnende „kognitive Ära“ beim Sommerevent des Human-technologie-Clusters Steiermark mehr als 100 Gäste in seinen Bann. Das Thema soll der lokalen Branche neue Impulse ge-ben, so Cluster-Chef Johann Harer: „Es gibt bei uns ein paar gute Ansätze in diese Richtung, ein paar Pflänzchen mit viel Entwicklungspotenzial.“

Big Data vergessen

Peter sieht hinter den Dialogen zwischen Mensch und Ma-schine Daten. Oder besser gesagt gewaltige Datenmengen, die sich aus Sprache, Industrie, Wirtschaft oder dem Alltags-leben ableiten lassen; allein 2.500 Fotos macht ein Mensch durchschnittlich pro Jahr. „Vergessen Sie Big Data, in Wirk-lichkeit gibt es einen Tsunami of Data“, erklärt Peter. Würde man alle aktuell vorhandenen Daten auf iPads speichern mit 128 Gigabyte Speicher, könnte man mit den notwendigen Ge-

“In the end, I am just a robot,” said Pepper when asked whether “she” is a girl or a boy. Being about 1,2 m tall, the cute machine is an example of artificial intelligence having reached daily life. When the handy robot that recognizes emotions and reacts to changes in speech and gestures is combined with a super mind like IBM’s Watson, it commu-nicates nearly like a human being. “You won’t believe what humans tell robots. Content that is never discussed from human to human,” says Haig A. Peter. The specialist for ar-tificial intelligence working at the IBM Research Lab in Rü-schlikon (Switzerland) fascinated more than 100 guests at the summer event of Human-technology Styria. The vision of HTS was to increase the momentum of the local com-munity. “There are some promising approaches towards the use of big data and the implementation of artificial intelligen-ce, but the potential for growth is still endless,” says Johann Harer, cluster manager of Human.technology Styria.

Forget Big Data

When talking about dialogues between humans and ma-chines, Peter is thinking of data – huge piles of data coming from speech, industry, economy or daily life. For example, every human produces 2500+ photos on average per year. “Forget big data, today we are dealing with a tsunami of data,” explains Peter. If you wanted to save all existing data on iPads with 128 GB memory each, it would be possible to build the Chinese wall with these devices; with an average height of ten meters. In 2025, 165 Zettabyte of data will be available – a quantity that is far beyond human imagination.

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räten die chinesische Mauer nachbauen – zehn Meter hoch. Bis 2025 werden es 165 Zetabyte sein – eine Menge weit jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens. Und dort ist noch lange nicht Schluss.

Für den KI-Spezialisten ist die künstliche Intelligenz ge-fordert, natürliche Sprache zu verstehen, auf Basis von rie-sigen Datenmengen Schlüsse zu ziehen und Empfehlungen für Menschen zu geben und zu lernen. „Wir bringen unserem System bei, mit Daten im Kontext umzugehen, mit Diagram-men, mit Fotos“, sagt Peter. Würde ein Onkologe alle Publi-kationen in seinem Umfeld lesen wollen, müsste er 160 Stun-den pro Woche aufwenden. Das kann niemand. IBM-Watson schafft das in Sekunden. Und „er“ kann die Studiendaten mit Patientendaten abgleichen und Diagnosen stellen, die schon heute gleich oder präziser seien wie jene von Ärzte. Mehr noch, gibt es schon jetzt Beispiele, wo die Diagnose von Wat-son zu erfolgreichen Therapien führte, wo Ärzte versagt ha-ben. Was kein Wunder ist, wurde doch Watson mit Milliarden von genetischen Daten und wissenschaftlichen Erkenntnissen gefüttert, die kein Mensch mehr berücksichtigen kann.

Neue Ära

Für Haig A. Peter steht die Menschheit an der Grenze zu einer neuen Ära, in der künstliche Intelligenz zum Alltag ge-hören wird – ebenso wie radikale Kooperation, weil man die Herausforderungen rund um kognitive, maschinelle Zugänge

And this won’t be the end.The specialist for artificial intelligence thinks of a system

capable of understanding natural languages, to conclude based on the analysis of huge piles of data, to learn, and to give advice to human beings. “We teach our system to handle data in context, to interpret diagrams or photos,” says Peter. If an oncologist wanted to read all available pub-lications in her field of expertise, she would need 160 hours a week. Nobody can handle that. IBM-Watson fulfills that task within seconds. And “he” compares data from studies and literature with those from patients and makes diagno-ses which are more precise than those from doctors even in our days. Moreover, there are examples where Watson’s diagnosis led to successful therapies where doctors have failed; which makes sense considering billions of genetic data and scientific know-how that Watson has learned yet and that no human being can take into account.

New Era

Haig A. Peter sees mankind at the border of a new era when artificial intelligence will be part of the daily life – like ra-dical cooperation because the challenges around cognitive approaches and machine learning can’t be handled isola-ted. This way, IBM is collaborating with Apple, Facebook or Salesforce. Watson’s artificial intelligence is not only imple-mented in the medical environment but also by producers of Fo

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Pepper, der 1,2 m große, humanoide Roboter im Gespräch mit Johann Harer.

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nicht im Alleingang lösen könne. IBM arbeite etwa mit Ap-ple, Facebook oder Salesforce zusammen. Auf die KI von Watson trifft man nicht nur im Medizin-Umfeld, sondern zum Beispiel bei Sportartikel-Herstellern, die verknüpft mit Watson Bekleidungstipps ebenso geben wie Anleitungen zu einem optimierten Trainingsverhalten. Durch das Beobachten der Atmung beim Schlaf könne man etwa Rückschlüsse auf eine mögliche COPD-Gefährdung ableiten.

Immer müsse man darauf achten, dass diese Systeme ordentlich und nachhaltig genutzt werden. „Wir dürfen den ethischen Aspekt nie vergessen. Die letzte Ent-s c h e i d u n g muss im-mer der M e n s c h t r e f f e n . Und eines wird eine M a s c h i n e nie haben – das Bauchge-fühl, das uns so oft richtig liegen lässt“, so Peter.

Cluster-Manager Harer hofft, dass man in der heimischen Life Science Ge-meinde den Anschluss zur internationalen Spitze in der künstlichen Intelligenz schafft: „Die KI stellt schon heute bessere Diagnosen als Me-diziner. Wenn unsere Kliniken und Krankenkassen dieses maschinelle Wissen ausnutzen würden, könne man mit per-sonalisierter Medizin so viel mehr zum Nutzen der Menschen machen.“ ■

sports equipment. They use Watson for supporting custo-mers in buying apparel and gear and for helping them in improving their workout. In another approach, by monitoring the breath while sleeping using an app on a mobile phone it is possible to detect risks for health like COPD.

Finally, people have to take care that these innovative systems are used properly and responsibly. “We must not

forget the ethical aspect. The final decision has to made by humans. And there is one aspect that a ma-

chine will never know – the gut feeling that helps us out so many times,”

so Peter. Cluster Manager Harer

hopes that the regional community will catch

up soon with the frontrunners re-garding artificial

intelligence and machine lear-ning: “Artificial intelligence is able to diag-nose much more precise than medi-cal doctors n o w a d a y s .

If our clinics and health care systems used that technology,

it would enable us to optimize persona-

lized medicine and to improve human health.” ■

Gastreferent Haig A. Peter sieht die Menschheit an der Grenze zu einer neuen Ära, in der künstliche Intelligenz zum Alltag gehören wird.

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Termine Dates

Weitere Termine online

http://www.humantechnology.at/de/veranstaltungen/ veranstaltungsdatenbank/

Frankfurtwww.cphi.com

24. – 26. Oktober 2017

CPhI Worldwide

Düsseldorfwww.medica.de

13. – 16. November 2017

MEDICA

Scrum oder wie agil ist Ihr Projektmanagement?

6. November 2017

Forum Enabling Innovation

Für nähere Informationen zur Teilnahme bzw. maßgeschnei-derten Angeboten bei den jeweiligen Veranstaltungen steht Ihnen das HTS-Team zur Verfügung.

DAS Karriere-Highlight der Universität Graz mit Informations-ständen und Vorträgen.

7. November 2017

Berufs- und Karrieremesse EXCELLENCE 2017

18. Oktober 2017, 09:30 – 17:00 Uhr17 MP 008 – Entwicklung von MedizinproduktenHuman.technology Styria, Neue Stiftingtalstr. 2, Eingang A, 1. Stock, Seminarraum, 8010 Graz

28. November 2017, 09:30 – 17:00 Uhr17 MP 009 – Medizinprodukte HerstellungHuman.technology Styria, Neue Stiftingtalstr. 2, Eingang A, 1. Stock, Seminarraum, 8010 Graz

Medizinprodukte Workshops

Steirische Delegationsreise mit Landesrätin MMag.a Barbara Eibinger-Miedl und WKO Vizepräsident Mag. Jürgen Roth.

5. – 11. November 2017

Zukunftsreise USA: Seattle, San Francisco, Silicon Valley

Labortechnologie – Probenidentifikation, Labordiagnostik & Messtechnik, Hygiene

12. Dezember 2017

Workshopreihe Medizin trifft Technik

Aktuelle Prognosen in der Medizintechnik – Fokusthema MDR & IVDR

13. November 2017

MEDICA Vernetzungstreffen

Innovationsmanagement: Verstehen. Planen. Umsetzen. Wie verschafft man sich mit Innovationen Wettbewerbsvorteile?

28. November 2017

Enabling Innovation – InnoLounge.

Zukunftsreise in das Land der Roboter, Japan.

28. November – 1. Dezember 2017

Marktsondierungsreise OK, ROBOT

Das EU Rahmenprogramm Horizon 2020 geht in seine finale Runde.

19. Oktober 2017

Horizon 2020: Der Endspurt.

Innovationen sind für den Ausweg aus der Krise notwendig, betonen Experten einhellig. Allerdings sind nicht nur tech-nische, sondern auch soziale Innovationen notwendig.

13. Dezember 2017

Innovation on stage. Mit der Krise zur Innovation.

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Wie die „Künstliche Intelligenz (KI)“ oder „Artificial Intelli-gence (AI)“ das Leben verändern kann und wird, ist schon in der Titelstory (ab Seite 4) nachzulesen. Die Zukunftsszenari-en sind herausfordernd, die Gegenwart ist oft noch ernüchternd. Christoph W. Sen-sen, Professor und Vorstand des Instituts für „Computational Biotechnologie“ an der TU Graz, sieht in der „Erfassung der bisher nicht digitalisierten Altbestände die schwierigste und wichtigste Aufgabe“. Alte Patientenakten zu digitalisieren, das schei-tert nämlich schon oft an den unleserlichen Aufzeichnungen des Behandlungsper-sonals. Und es gibt für die Dokumentati-on medizinischer Behandlungen weltweit keine einheitlichen Standards. Somit sieht Sensen in der Standardisierung dieser Systeme „ein weiteres enorm wichtiges Arbeitsfeld“.

Für Sensen ist es überhaupt der erfolgversprechendere Weg, „für die Zukunft einheitliche Systeme aufzubauen“ als mit enormem Aufwand zu versuchen, Erkenntnisse aus den völlig uneinheitlichen und schwer interpretierbaren alten Da-tenbergen zu generieren. „Einen Altbau zu sanieren ist im Schnitt drei Mal so teuer wie einen ordentlichen Neubau hin-zustellen“. Wobei auch die Neubauten nicht billig sind. „Deutschland hat gera-de eine 200 Millionen Euro schwere Me-dizininitiative angeschoben. Wobei aus meiner Sicht Top-Down-Ansätze weni-ger erfolgreich sind. Besser wäre es, Er-folgs-Stories bei der Digitalisierung von Patientendaten, wie zum Beispiel das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, das in Deutschland als ein Vorbild gilt, zu identifizieren und diese dann zu repli-zieren.“

„Big Data“, „Industrie 4.0“, „Smart Production“ – in tradi-tionellen Industriebranchen sind neue Technologien schon lange Grundlage des Handelns. Eva Eggeling, Leiterin des Geschäftsbereiches Visual Computing von Fraunhofer Aus-

„Der Experte Mensch

entscheidet“

tria, sieht in der Nutzung der Unmengen an Daten, die in der Medizin und Medizintechnik anfallen, eine große Chan-ce. „Es ist aber auch eine große Herausforderung, weil ich

im Gegensatz zu industriellen Daten auch den Menschen schützen muss, damit die persönliche Medizindatenla-ge nicht zum Nachteil der Menschen verwendet wird.“ Eggeling sieht im Weg zu „maßgeschneiderter perso-nalisierter Diagnose und Medikation“ noch mindestens zehn Jahre Entwick-lungszeit, um die großen Datenmen-gen auch sinnvoll und sicher nutzen zu können.

„Vielleicht wird etwa die Telemedi-zin in zehn Jahren für den breiten Ein-satz – sinnvolle Einzelanwendungen

gibt es ja schon – bereit sein. Besonders in Ländern mit dünner Besiedlung und großen Distanzen ist es nicht im-mer selbstverständlich, einen Arzt in akzeptabler Reichweite zu haben. Mit heutiger und vor allem künftiger Technologie kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Wartungs- und

Maintenance-Ansätze aus dem Feld der ‚Industrie 4.0‘ in die medizinische Betreuung übertragen werden und dort von großem Nutzen sein können.“ So könnten „schlaue Algorithmen“ dabei helfen, die richtige Therapie, Behand-lung oder Medikation für den jeweiligen Menschen auszuwählen. Wobei es na-türlich den Mediziner braucht, um, un-terstützt durch „Big Data“-Analysen, die richtige Wahl zu treffen. Eggeling

in ihrem Resümee: „Entscheiden muss immer der Experte Mensch“.

Intelligente Algorithmen

Dass „intelligente Algorithmen“ bei der Diagnose helfen können, stellt das Grazer Unternehmen CSD Labs mit seiner

Die „Künstliche Intelligenz“ hält Einzug in die Medizin und Medizintechnik. Was bereits möglich ist und was nicht,

darüber berichten Branchenexpertinnen und Experten …

„Wenn es darum geht, mittels Artificial Intelligence neue

Lösungen zu entwickeln, gibt es in den USA das mit Abstand

größte Volumen an Risiko- und Beteiligungskapital.“

Andreas Schriefl, Geschäftsführer CSD Labs

„Die Erfassung der bisher nicht digitalisierten Altbestände

ist die schwierigste und wichtigste Aufgabe.“

Christoph W. Sensen, Institut für „Com-putational Biotechnologie“, TU Graz

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medizinischen Software „eMurmur“ unter Beweis, die Ärzte beim „Abhören“ und der damit möglichen Diagnose des Her-zens unterstützt (mehr dazu auf Seite 27). „eMurmur“ steht kurz vor der Zulassung als Medizinprodukt der Klasse II in den USA und in Europa. Unternehmensgrün-der und Geschäftsführer Andreas Schriefl sieht in der „Artificial Intelligence (AI)“ den wesentlichen Zukunftstrend bei der Digi-talisierung im Medizintechnik-Sektor. Für Schriefl bedeutet das, dass „AI-Lösungen vermehrt für Health Screenings, Erstdia-gnosen etc. zum Einsatz kommen wer-den.“ Weiters erwartet Schriefl, dass „die Fortschritte in der Telemedizin und die damit einhergehenden Refundierungs-systeme den ‚Home Market‘ für entsprechende Lösungen, Stichwort ‚Remote Home Monitoring‘, öffnen werden.“ Eines ist für den steirischen Unternehmer aber auch klar: Wenn es darum geht, mittels Artificial Intelligence neue Lösungen zu entwickeln, gibt es in den USA das mit Abstand größte Volu-men an Risiko- und Beteiligungskapital.

Gratwanderung

Ganz grundsätzlich meint Schriefl, dass „der traditionelle Weg zum Arzt als Erstversorger mittelfristig zur Ausnahme“ wird. „Der Zugang zu Spezialisten über telemedizinische Por-

tale hingegen wird einfacher, schneller und günstiger werden.“ Eva Eggeling verweist in diesem Zusammenhang einmal mehr

darauf, „dass die Sicherheit der Daten essenziell dafür ist, dass solche Ansät-ze gelingen und auch akzeptiert werden. Man muss die Gratwanderung schaffen, die Personen-Daten einerseits vor Miss-brauch zu schützen, aber andererseits für die wissenschaftliche Forschung und die Therapie der Menschen nutzbar zu machen.“

Damit sind auch öffentliche Instituti-onen in die Pflicht genommen: „Die öf-fentliche Hand muss digitale Basisarbeit in der Medizin fördern“, so Eggeling. Etwa die Entwicklung einer digitalen Infra-

struktur für medizinische Einrichtungen, die die Voraussetzung für einen sicheren Datenaustausch erfüllt, und die auch für niedergelassene Ärzte zugänglich ist. Und es müssten Tech-nologien gefördert werden, die die tägliche Arbeit von Mitar-beiterInnen im Bereich der Medizin und im Gesundheitswesen einfacher und effektiver machen.

Es ist also wie immer: In der Zukunft ist noch viel zu tun. Oder, um mit einem abgewandelten literarischen Zitat zu schließen: „Und so sehen wir betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen“. ■

„Im Gegensatz zu industriellen Daten müssen wir auch den

Menschen schützen, damit die persönliche Medizindatenlage nicht zum Nachteil der Men-

schen verwendet wird.“Eva Eggeling, Visual Computing,

Fraunhofer Austria

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Eine erfolgreiche Kooperation star-tet mit einer Absichtserklärung, die auch hierzulande gerne LOI (letter of intent) ge-nannt wird. Der LOI (nicht zu verwechseln mit LOL) definiert, wie man in Zukunft zu-sammenarbeiten möchte. Wichtig sei die Präambel, in der die Partner vorgestellt werden und der Zweck des LOI definiert ist. „Je detaillierter die Präambel ist, desto einfacher ist es, einen Streit zu schlichten“, erklärt Robert Benedikt, ein auf Verträge spezialisierter Anwalt. Daneben gelte es, Geheimhaltungsklauseln einzubauen, die Exklusivität der Partnerschaft festzulegen – damit kein Partner das gleiche mit einem anderen Partner angeht – und die weitere Vorgehensweise, wie aus dem LOI eine verbindliche Projektpartnerschaft entste-hen kann.

Denn der LOI selbst ist nicht bindend und enthält keine rechtlichen Verpflich-tungen; bis auf den Exklusivitätsanspruch und die Geheimhaltungsrichtlinien oder was extra vereinbart wurde. Einen gewis-sen LOL-Effekt auslösen kann der Um-stand, dass im englischen Sprachraum nicht von einem (englischsprachigen) LOI die Rede ist, sondern von einem klarer-

weise englisch formulierten „memorand-um of understanding“. Laut Benedikt sei es wichtig, besonders auf die Formulie-rungen zu achten, weil die Verbindlichkeit eines solchen „Memorandums“ höher sein kann als man das von einem LOI er-warte.

Mehr Verbindlichkeit bringe jeden-falls ein LOC (letter of commitment); die-ser enthält Rechte und Pflichten, es sei denn, diese werden ausgeschlossen. Im englischen Sprachraum, vor allem in den USA, werde auch das als „memorandum of understanding“ abgewickelt, erklärt Be-nedikt. Für echte Kooperationen komme laut dem Spezialisten nur ein Koopera-tionsvertrag in Frage. Das könne auch ein „Master Service Agreement“ sein, ein Vertrag, der regelt, gegen welches Entgelt welche Dienstleistungen erbracht werden.

Der Kooperationsvertrag brauche wie-der eine ausführliche Präambel, in der die Interessenslagen beider Partner genau definiert sind. Der Vertrag habe Laufzeiten und Kündigungsmodalitäten ebenso zu enthalten wie wechselseitige Verpflich-tungen oder Schutzrechte, etwa wie man mit Erfindungen umgeht, die in der Koo-

peration entstehen oder wie man mit Ver-öffentlichungen umgehen wird. Benedikt: „Dem Träger des generierten Wissens muss vertraglich genug Zeit eingeräumt bekommen, um das Wissen zu schützen.“

Besonders wichtig sei die Wahl des geltenden Rechts und wie ein Streit beizu-legen ist. Hat man zum Beispiel mit einem US-Partner einen Vertrag nach US-Recht abgeschlossen und wird von diesem Partner verklagt, so werde ein US-Urteil in Österreich nicht vollzogen. Als österrei-chische Firma könne man dem US-Part-ner hingegen in den USA erfolgreich vor Gericht entgegentreten. Anders sei das mit dem Urteil eines Schiedsgerichtes. Das sei nämlich Nationen übergreifend wirksam.

Nie vergessen dürfe man laut dem Ver-tragsprofi auf ein NDA, das „Non Disclo-sure Agreement“, das den Umgang mit vertraulichen Informationen und speziell mit IP (intellectual property) und Know-how regelt. „Wer in der ersten Euphorie über das Interesse einer großen Firma wichtige Informationen verrät, sollte ein NDA sofort nachmachen, um das eigene Wissen zu schützen“, so Benedikt. ■

Wie man ein gemeinsames Projekt perfekt vertraglich fixiert und welche Fallstricke man besser vermeidet, erzählte Anwalt Robert

Benedikt beim Innovations-Forum des HTS.

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Der Weg zum perfekten Kooperationsvertrag

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Wir fühlen uns um rund vier Jahre jün-ger, als wir sind; und wären gerne zehn Jahre jünger, so das Ergebnis einer in Brasilien, Polen, Kroatien, der Ukraine und den USA durchgeführten Studie. Das psy-chologische, gefühlte Alter ist in der west-lichen Welt niedriger als das tatsächliche. „Älter werden ist kein Abbau, sondern ein Umbau“, bringt Bettina Majer, Beschäf-tigungsspezialistin von „move-ment Per-sonal- und Unternehmensberatung“, das Leben auf den Punkt. Und erfährt Bestä-tigung von Prof. Roberta Maierhofer von der Uni Graz: „Das Leben ist nicht Aufstieg und Fall, sondern unterliegt einer kontinu-ierlichen Veränderung.“

Unter dem Schlagwort „betriebliches Demographiemanagement“ hat mo-ve-ment schon mehrere 1.000 ältere ArbeitnehmerInnen in die Beschäfti-gungswelt integriert. Denn immer mehr Unternehmen erkennen, dass Motivation, Erfahrung oder realistische Selbstein-schätzung Werte sind, die viele Menschen ab 50 zu wertvolleren Arbeitskräften machen als das viele Junge sind. Fach-wissen, Marktkenntnisse, Pflicht- und

Qualitätsbewusstsein oder eine höhere Kreativität durch mehr Wissen und Erfah-rung zeichnen laut Cornelia Steiner von Deloitte Arbeitskräfte 50+ aus; gepaart mit Routine, Gelassenheit und Selbstständig-keit am Arbeitsplatz. „Menschen mit 50+ sind die engagierteste Berufsgruppe“, so die Personalspezialistin.

Weil immer öfter Fachkräfte fehlen – 65 % der Unternehmen geben an, Schwie-rigkeiten beim Finden von Fachkräften zu haben – und wirtschaftlich notwendige An-forderungen oft nicht auf die bedingungs-lose Gegenliebe junger Menschen stoßen, entwickeln viele Betriebe Modelle, wie man aus Jungen und Älteren erfolgreiche Teams schmiedet. Michael Pichler von Deloitte Steiermark verweist auf das Patenmodell und Lernzeitkonto der Firma Nirosta, auf den Wissenstransfer und Strategien zur Wertschätzung älterer, verdienter Mitarbei-terInnen bei der voestalpine oder die „Audi Silver Line“, eine luxuriöse Premiumschie-ne des Ingolstädter Fahrzeugherstellers, wo man das Know-how älterer Mitarbei-ter für die Entwicklung und den Proto-typenbau verwendet und jüngere für die

Implementierung moderner Technologien zuständig sind. Allen gemeinsam sind ko-operative Zugänge mit Teams aus jungen und erfahrenen MitarbeiterInnen.

Für Unternehmen gibt es mehrere Möglichkeiten für kostenlose Demogra-phieberatungen und die Suche nach den perfekten Arbeitskräften jenseits der 50 Lebensjahre. Das AMS biete Impulsbera-tungen zu Themen wie Integration, multi-kulturelle Vielfalt aber auch Vielfalt der Ge-nerationen und altersgerechtes Arbeiten an, verweist Pichler auf diese Exzellenzmo-delle im Personalbereich. Eben gestartet hat eine von der EU und vom Sozialmini-sterium geförderte Demographieberatung, die von move-ment durchgeführt wird. „Da geht es um das Entwickeln und Umset-zen von Maßnahmen zum altersgerechten Arbeiten“, erklärt Simone Duncan von move-ment. Schwerpunkte sind Personal-management, Führung und Kultur, Wissen und Kompetenzen sowie Gesundheit. Ins-gesamt werden Unternehmen bis zu 18 Monate unterstützt. Informationen dazu gibt es bei Simone Duncan, [email protected]. ■

Sind ältere ArbeitnehmerInnen ein Gewinn oder eine teure Belastung? Diese Frage stand im Mittelpunkt des vom Humantechnologie- Cluster Steiermark veranstalteten „Business Brunch“. Die Quint-

essenz: Mit 50+ braucht man sich bei weitem nicht unnütz zu fühlen. Eine Tatsache, die in immer mehr Betrieben auch so gesehen wird.

Arbeit mit 50+

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Demographischer Wandel, Betreu-ungsunterversorgung, Digitalisierung, IoT (Internet of things) und Energiewende sind Begriffe, die die Mehrheit von uns beschäf-tigen oder in Zukunft beschäftigen werden. Passend zu den eigenen Forschungs-schwerpunkten in diesen Bereichen rund um ein intelligentes Ökosystem für smarte Unterstützungslösungen entwickelt das Team der exthex GmbH derzeit ein Pro-dukt, welches genau diese Themen adres-siert. Emma – die flexible Lebensassistenz verbessert die Lebensqualität daheim und unterwegs, erhält die Unabhängigkeit im Alter und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben in gewohnter Umgebung.

Im Zuge der „fast forward 4 you“ Ver-anstaltung am 11. Mai 2017 konnte Emma im Schauraum der exthex GmbH in Graz Gösting hautnah erlebt werden: Der Herd-wächter und die Medikamentenerinnerung lassen dort die Räume in unterschiedlichen Farben alarmierend leuchten und verständi-

gen bei Bedarf auch Angehörige per Mes-senger. Rollläden und Scheiben können per Knopfdruck geöffnet/geschlossen bzw. ver-dunkelt werden und eine Photovoltaikanlage mit Pufferspeicher sorgt gemeinsam mit ei-ner intelligenten Steuerung für Verbraucher für eine effiziente und sparsame Nutzung der selbst produzierten Energie. Die große Relevanz der Thematik für verschiedenste Branchen zeigt auch die gemeinsame Er-öffnung der Veranstaltung durch den Ge-schäftsführer von Human.technology.styria, Dr. Johann Harer, und den Geschäftsführer des Holzclusters Steiermark, DI (FH) Erhard Pretterhofer. Gemeinsam mit der Inhaberin PD Mag. Dr. Claudia Bernecker und dem Geschäftsführer der exthex GmbH Jakob Hatzl konnten rund 50 Fachbesucher be-grüßt und in drei Stationen durch die Räum-lichkeiten geführt werden.

exthex steht mit Emma für die vernetzte Zukunft durch das Zusammenspiel von Software und Dienstleistungen im Zuhause

von morgen. Doch auch abseits der Pro-duktentwicklung für Emma ist das Team sehr aktiv in der marktnahen Forschung tä-tig. Aktuell beteiligt sich die exthex GmbH an zwei internationalen Forschungsprojekten im Bereich Active and Assissted Living. Zum einen wird gemeinsam mit Partnern aus Spanien, Schweiz und Italien im Rah-men des Projektes zocAALo ein Marktplatz und eine Zertifizierung für Unterstützungs-anwendungen entwickelt. Zum anderen geht es im Projekt SUCCESS mit Partnern aus Österreich, Rumänien, Norwegen, Ka-nada und Zypern darum, Angehörige von Personen mit Demenz mit einer innovativen Trainingsapplikation zu unterstützen. Mit den Ergebnissen aus diesen Forschungs-projekten treibt die exthex GmbH ihre ei-gene Produktentwicklung voran und ist mit ihren Produkten am Markt dadurch immer am neuesten Stand der Technik. ■

Autor: exthex GmbH

exthex digitalisiert mit Emma die Unterstützung im Alter

Jakob Hatzl, Managing Director der Grazer exthex GmbH, bei der Begrüßung zur „fast forward 4 you“ Veranstaltung am 11. Mai 2017 Foto © exthex GmbH 2017

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Forschung im Bereich der Medizin ist seit jeher ein wichtiges Thema. Wichtig hierbei ist, stets auf dem neuesten Stand der Forschung und der Technik zu blei-ben. Fachzeitschriften, Konferenzen und diverse andere Plattformen dienen zur Weitergabe von Information und zur Vor-stellung neuester Innovationen. Die dabei entstehende Flut an Information ist kaum noch überschaubar und, um wirklich auf dem neuesten Stand zu bleiben, ist sehr viel Zeit nötig – Zeit, die zumeist auf Grund des stressigen Arbeitsalltags im medizi-nischen Bereich nicht vorhanden ist.

med360 ist ein auf den Bereich der Me-dizin spezialisiertes Service, das aus dieser Informationsflut die für den individuellen Benutzer relevanten Informationen he-

rausfiltert und diese in Form eines News- Streams zur Verfügung stellt. Hierfür wer-den Publikationen aus zahlreichen Jour-nalen und Plattformen herangezogen und bezüglich zuvor festgelegter Keywords untersucht und, sofern ein Artikel zum Profil passt, an die Nutzer weitergegeben. Dabei werden sowohl traditionelle als auch „Open Access“-Artikel aufgelistet, um den bestmöglichen Überblick zu gewährlei-sten. Die Handhabung des med360-Ser-vices ist sehr leicht und intuitiv – es bietet u.a. eine spezielle Ablagestruktur für die gesammelten Artikel, so dass immer er-kennbar ist, welche die aktuellsten sind. Diese Informationen werden gesichert und können in Zukunft mit Hilfe diverser Tools von med360 sehr leicht wiedergefunden

und weiterverwendet werden. Diese Tools ermöglichen u.a. das Suchen innerhalb der Publikationen und somit eine weitere Verfeinerung des ausgewählten Bereichs. Dadurch erleichtert med360 auch die Li-teraturrecherche für wissenschaftliche Arbeiten und spart viel Zeit. Es ist zudem möglich, artikelspezifische Informationen (Autor, Journal, etc.) zum Zitieren in ver-schiedenen Formaten zu exportieren.

med360 ist jedoch keine herkömmliche Bibliothek wie andere Plattformen. Es infor-miert Nutzer über Aktivitäten innerhalb des ausgewählten Forschungsbereichs in Form eines persönlichen Newsletters, ohne dass man selbst in das System einsteigen muss. Die Informationsflut wird somit eingedämmt und man ist dennoch stets auf dem aktu-ellsten Stand. Interessante Publikationen können auch auf Social Media-Plattformen oder direkt via med360 mit anderen Per-sonen geteilt werden.

med360 wurde von der Know-Center GmbH Research Center for Data-Driven Business & Big Data Analytics entwickelt und spiegelt die jahrelange Erfahrung im Bereich der Datenanalyse wieder, welche dem med360-System nun zugutekommt. Das System wird im Herbst 2017 offiziell mit einem Webshop starten, wobei eine eingeschränkte Version für jeden Interes-senten unentgeltlich zur Verfügung stehen wird. Wer schon zuvor einen Blick auf das System werfen möchte, hat im Rahmen der i-KNOW 2017 Data Driven Future Confe-rence die Gelegenheit dazu. ■

Autor: Know Center

med360

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Am Puls der Forschung

Infoi-KNOW International Conference on Knowledge Technologies and Data-driven Business11. - 12. Oktober 2017Messe Congress Grazhttps://i-know.tugraz.at/

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„Könnten Sie das Rezept ausdru-cken?“ Diese Frage könnte pharmazeu-tisches Fachpersonal in Zukunft öfters hören. Und anders darauf reagieren, als wir heutzutage vermuten würden: Anstatt den Patientinnen und Patienten Medika-mentenpackungen über den Tresen zu reichen, würden die Arzneikundigen dann eine Patrone in einen Tintenstrahldrucker einsetzen, die mit flüssigem Arzneistoff ge-füllt ist. Der Wirkstoff würde dann präzise auf ein papierähnliches Substrat gedruckt werden, das sich im Mund auflöst und die aktive Substanz freisetzt.

Maßgeschneiderte Medikamente

Laut Expertinnen und Experten am Re-search Center Pharmaceutical Enginee-ring (RCPE) könnte dieses Szenario bald Realität werden. Im Forschungsprojekt „MediPrint“ haben sie die Basis für das erste kom-merzielle Drucksystem mit integriertem Qua-l i t ä t skon t ro l l s y s t em gelegt, das mittels Ka-meraaufzeichnung den Wirkstoff, dessen Gehalt und seine Verteilung per-manent überwacht. Ge-meinsam mit Forschen-den der TU Graz und der Karl-Franzens-Uni-versität Graz ist es ihnen gelungen, eine große Bandbreite an Formulie-rungen und Flüssigkeiten

– von wässrigen Arzneimittellösungen bis hin zu viskosen Beschichtungen – auf pa-pierdünne, im Mund schmelzende Streifen zu drucken.

„Mit dieser Drucktechnologie können wir auch kleinste Wirkstoffmengen präzi-se aufbringen. Die Kameraaufzeichnung misst permanent das Tropfenvolumen. In Kombination mit der bekannten Konzen-tration der Wirkstofflösung können wir dann den Wirkstoffgehalt jedes einzelnen Schmelzfilms sehr genau bestimmen“, erklärt Wen-Kai Hsiao. Der Forscher leitet das Folgeprojekt, um die Technologie für ein internationales Pharmaunternehmen weiterzuentwickeln. „Abhängig von der gewählten Drucktechnologie sind Einzel-tropfen der Wirkstofflösung bis zu sieben Pikoliter klein – das sind 7x10-12 Liter. Die Dosierungen sind also sehr präzise möglich.“ Als erstes gänzlich industriell fi-nanziertes Projekt in diesem Forschungs-

bereich steht dem Team vom RCPE ein State-of-the-Art-Tintenstrahldrucker zur Verfügung, der die Durchsatzleistung deutlich erhöht und gleichzeitig die Zu-verlässigkeit auf industrielles Niveau hebt. Sven Stegemann, der am Institut für Pro-zess und Partikeltechnik der TU Graz die Forschungsgruppe „Patientenzentrierte Medikamentenentwicklung und Produkti-onstechnologie“ leitet, ist Key Researcher im Projekt und zuständig für die patient/in-nenzentrierten Aspekte in der Anwendung.

Das Gesundheitswesen revolutionieren

Einer der wichtigsten Vorteile der neu-en Methode ist, dass die Wirkstoffmen-gen je nach Alter, Größe und Geschlecht maßgeschneidert und personalisiert und je nach Bedarf produziert werden können. Zudem können mehrere Wirkstoffe einfach

auf einem Schmelz-streifen aufgedruckt werden – wie mehre-re Farben bei einem Farbdrucker. So kön-nen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten gemeinsam mit be-handelnden Ärztinnen und Ärzten über die beste Dosierung und Medikamentenkombi-nation für eine erfolg-reiche Behandlung entscheiden. Beson-ders Kindern und äl-teren Personen mit

Demnächst könnten im Mund schmelzende, papierdünne Streifen Pillen und Kapseln ersetzen: Forschende am RCPE entwickeln eine Drucktechnologie, mit der sie die Medikation individuell und maß-geschneidert auf die PatientInnenbedürfnisse abstimmen können.

Druckfrische Medikamente aus der Apotheke

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Schluckbeschwerden hilft die Darreichung in Form von Schmelzstreifen, die Medi-kamente erfolgreich einzunehmen. Durch den sehr präzisen Produktionsansatz wäre die Methode auch umweltfreund-licher, etwa durch minimierten logistischen Aufwand und weniger Verpackungsmüll. Gleichzeitig können hoch aktive Wirkstoffe während des Produktionsprozesses bes-ser geschützt werden.

Herausforderungen auf dem Weg

Das nächste Ziel der Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler ist es, bis Ende 2017 eine Standardarbeitsanwei-sung (Standard Operating Procedure, SOP) einzureichen, um möglichst bald die GMP(Good Manufacturing Practice)-Zerti-fizierung gemäß internationalem Produk-tionsstandard auf den Prozessablauf und die Anlage zu erhalten. „Trotz der mög-lichen Vorteile der Arzneimittelherstellung mithilfe eines Tintenstrahldruckers stellen die Qualitätskontrolle und die Umsetzung der Methode in die industrielle Praxis noch eine Herausforderung dar“, sagt Wen-Kai Hsiao. Geprüft werden muss auch die Medikamentenverträglichkeit und Patient/innenakzeptanz, also ob Patientinnen und Patienten die neue Darreichungsform re-gelkonform annehmen. „Eine Lösung zu entwickeln, die dieselbe Wirkung besitzt wie die ursprüngliche Formulierung des Arzneimittels und die gleichzeitig auch für den Tintenstrahldruck geeignet ist, ist nicht trivial. Und es gibt keine universelle Lösung. Also eine flüssige Formulierung, die für alle Tintenstrahldrucker verwend-bar ist, oder umgekehrt ein Tintenstrahl-drucker, der für alle Formulierungen geeig-net ist“, erklärt Wen-Kai Hsiao.

Technische und regulatorische Hür-den gibt es also noch zu meistern. Die Technologie ist aber vielversprechend, besonders im Hinblick auf die individuali-sierte Medizin. In Zukunft könnte das ge-netische Profil einer Patientin oder eines Patienten herangezogen werden, um die medikamentöse Therapie genau darauf abzustimmen. Die entsprechenden indi-viduellen Formulierungen könnten dann mithilfe des automatisierten Drucksystems sofort hergestellt werden. ■

Autor: TU Graz

Das maßgeschneiderte und mit der neuesten Labor- und Lüftungstechnik ausgestattete Forschungs- und Produkti-onsgebäude bietet auf rund 1.200 m² La-bor- und 500 m² Bürofläche ausreichend Platz für Forschungs-, Produktions- und Qualitätskontrolllabors. Zudem wurde ein Reinraumbereich der Klasse C in-stalliert, um allen Qualitätsanforderungen der Kunden zur Wirkstofffertigung zu ent-sprechen. Der geplante Einzugstermin ins neue Firmengebäude und die endgültige Zusammenlegung der bisherigen drei Standorte am neuen Firmensitz konnte aufgrund der großartigen Leistungen aller Baugewerke unter der Leitung von Ar-chitekt BM DI Michael Bäck eingehalten werden.

Durch den Neubau und die damit ver-bundene Neustrukturierung des Unter-nehmens kann piCHEM den stetig wach-senden Bedarf an Produkten höchster Qualität mit der zur Verfügung stehenden Laborfläche bestens nachkommen. Im Zuge der Investition in die neue Labor- und Produktionsanlage hat piCHEM dem Mitarbeiterstand auf 28 erhöht; und die erfolgreiche Etablierung als international gefragter Partner in Forschungsprojekten hält noch einiges für die Zukunft bereit.

Bauflächen für eine weitere Expansion sind noch vorhanden.

Die piCHEM Forschungs- und Ent-wicklungs GmbH ist ein international tätiges Unternehmen in der pharmazeu-tischen Forschung und Wirkstoffproduk-tion. piCHEM entwickelt seit 25 Jahren hochaktive Feinchemikalien und Wirk-stoffe auf Basis synthetischer Peptide sowie Protein-Konjugate für die medi-zinische und biochemische Forschung, Diagnostik und Therapie. piCHEM unter-stützt die Kunden von der präklinischen Forschung bis hin zur Zulassung in allen chemischen und regulatorischen Fragen.

2014 erlangte piCHEM die erste Zu-lassung für eine nuklearmedizinische An-wendung. Es geht um Moleküle, die in der Tumor-Diagnostik und in der Tumor-The-rapie verwendet werden. piCHEM hält in acht europäischen Ländern dezentrale Wirkstoffregistrierungen sowie zentrale Registrierungen bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) als auch bei der FDA in den USA. Derzeit laufen in unterschiedlichsten Anwendungen welt-weit klinische Studien mit Peptiden von piCHEM als Wirkstoff. ■

Autor: piCHEM

Neubau für die Zukunft

Nach einer nur 7-monatigen Bau- und umfang-reicher Qualifzierungsphase ist der Umzug in

das neue Büro- und Laborgebäude von piCHEM im Frühjahr 2017 in Grambach gelungen.

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Data Management für Hightech-Pharma und -Biotech

evon realisiert Datenmanage-ment-Projekte, um gesamte For-schungs- und Entwicklungseinrich-tungen abzudecken. Basierend auf einem Workflow-Ansatz werden Daten von Upstream, Downstream und For-mulierung inklusive der entsprechenden Offline-Analyseergebnisse auf Knopf-druck für Auswertungen bereitgestellt.

Ein wegweisender Ansatz zur Abde-ckung der gesamten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen mit einem zentralen Datenmanagementsystem wird derzeit in einer der modernsten F&E-Einrichtungen für die pharmazeu-tische Biotech-Entwicklung realisiert. Von der Zell- und Molekularbiologie (CMB) bis zur Upstream-Verarbeitung (USP) und Downstream-Processing (DSP) werden alle Daten gesammelt und organisiert, um zu Datenanalysen und Berichten in Kombination mit den Research-Analytics-Daten aus den Off-line-Analysen beizutragen. Nicht nur die Standard-Prozessdaten wie pH- oder Temperatur aus Fermentations- oder Chromatographie-Schritten werden aufgezeichnet, sondern auch komplexe Informationen von PAT-Analysatoren (z.B. RAMAN) sind abrufbar. Ein Work-flow-orientierter Ansatz, der innerhalb von MESControl realisiert wird, un-terstützt das batch-/chargenbasierte Datenmanagement und garantiert die Berücksichtigung aller Aspekte der Da-tenintegrität von Prozessdaten bis hin zu analytischen Laboranalysen.Weitere Informationen: www.evon-automation.com ■

Autor: Evon

Ob zuhause vor dem Fernseher oder bei Gesprächen im Café, Hörgeräte ge-stalten den Alltag nicht nur leichter, son-dern machen ihn vor allem lebenswerter. Das zeigen aktuelle Ergebnisse einer ös-terreichweiten persönlichen Befragung von Neuroth, an der rund 7.200 Men-schen mit Hörminderung teilnahmen.

So gaben knapp 89 % im Rahmen der „Besser verstehen“-Initiative an, dass sich ihre Hörleistung und damit auch das Sprachverstehen in den meisten Alltags-situationen deutlich verbessert hat, seit sie Hörgeräte tragen – insbesondere bei Gesprächen in Gesellschaft und in lauten Umgebungen. Auch jene Befragten, die bereits länger Hörgeräte tragen und im Zuge der Neuroth-Initiative die neueste Hörgeräte-Technologie kostenlos testen konnten, gaben eine neuerliche merk-liche Steigerung ihrer Hörleistung an.

Die ersten biometrischen Hörgeräte

Die Ergebnisse spiegeln auch die ra-sante technische Weiterentwicklung von

Hörgeräten wider, wodurch das Hörerleb-nis stets individueller wird. So hat Neuroth – Österreichs Marktführer in der Höraku-stik – erstmals Hörgeräte im Sortiment, die mithilfe biometrischer Kalibrierung die einzigartigen Merkmale der Ohranatomie erfassen und die Hörleistung dadurch weiter verbessern.

„Die neuen biometrischen Im-Ohr-Hörgeräte stellen sich voll-automatisch auf ihre Hörumgebung ein – und zwar noch individueller, da 1.600 Datenpunkte im Ohr analysiert und die Hörgeräte exakt darauf ab-gestimmt werden“, erklärt Christian Pelzmann, Hörgeräte-Experte von Neuroth. Mit dieser neuen Hörge-räte-Generation, die dank neuer Chip-Technologie noch kleiner ist, verbessert sich das Sprachverstehen bei Lärm etwa um bis zu 30 Prozent. Störgeräusche, wie zum Beispiel Wind, werden noch feiner unterdrü-ckt. Und das persönliche Hörerlebnis wird dadurch noch individueller. ■

Autor: Neuroth AG

Mit Biometrie besser hören

Hörgeräte verbessern die Lebensqualität – das belegen aktuelle Ergebnisse der „Besser verste-hen“-Initiative von Neuroth mit 7.200 Teilneh-mern. Neue biometrische Hörgeräte sorgen in-

des für ein noch individuelleres Hörerlebnis.

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Kinasen sind Enzyme, die andere Pro-teine verändern können. Sie spielen unter anderem bei der Entstehung von Krebs eine wichtige Rolle, da ihre Aktivität in Krebszellen sehr häufig stark erhöht ist. Erste Medikamente, die diese Verände-rungen korrigieren, gehören heute zu den wirkungsvollsten Therapien, die es gibt. „Ein besseres Verständnis, was die Kina-sen in der Zelle genau tun, wird zu noch effektiveren Behandlungsmöglichkeiten führen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Ulrich Stelzl vom Institut für Pharmazeutische Wissen-schaften der Karl-Franzens-Universität Graz. In einer aktuellen Publikation be-richtet er mit seinem Team, wie die Kina-sen vorgehen: Sie nutzen Protein-Netz-werke bei der Auswahl jener Stellen in der Zelle – diese werden Substrate genannt –, an denen sie Modifizierungen vorneh-men können. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Cell Systems” veröffentlicht.

Pro menschlicher Zelle gibt es rund 500 Kinasen. Ihnen stehen an die 300.000 Substrate zur Auswahl, jedoch sprechen nicht immer alle auf die Ver-änderungsversuche an. Dennoch sind die Modifizierungen sehr koordiniert und bestimmen die Eigenschaften der Zellen. „Wir wissen, dass Kinasen an bestimmte Proteine ein Phosphat anhängen und so deren Wirkungsweise verändern“, erklärt Stelzl. „Allerdings ist es genauso wichtig zu verstehen, wie und wann die Enzyme ihre vielen Substrate selektieren.“ Dieses Auswahlverfahren ist nur schwer live zu beobachten, weil in der Zelle immer sehr viele verschiedene Prozesse gleichzeitig passieren und es außerdem nicht direkt messbar ist, welche Kinase gerade was macht. Stelzl vergleicht die Abläufe mit einem Wahlkampf: „Ein Kandidat – das wäre die Kinase – ist auf der Suche nach potenziellen WählerInnen, den Substra-

ten. Er besucht viele Veranstaltungen, verteilt seine Informationen über Flyer und versucht, beim Publikum anzudocken. Manche Angesprochenen werfen den Zettel weg, andere nehmen ihn mit – der Kandidat weiß aber nie mit Sicherheit, wer ihm letztlich wirklich seine Stimme geben wird, auch, weil die anderen Kandidaten das Gleiche versuchen. Eindeutige Pro-gnosen des Wahlausgangs sind deshalb nur schwer anzustellen und oft steht man am Ende vor einem anderen Resultat als vorausgesagt war.“

Um dennoch herauszufinden, wie Kinasen ihre Substrate aufspüren, haben die ForscherInnen einen Trick angewandt. Sie transferierten menschliche Kinasen in Hefezellen, also in ein künstliches Umfeld, in dem sie genau beobachten konnten, wie sich die Enzyme verhalten. „Wir ha-ben unseren Kandidaten sozusagen in ein

konkurrenzfreies Umfeld verfrachtet, in dem es nur eine Wahlmöglichkeit gibt. So konnten wir jede Modifikation, die auf den Hefeproteinen passiert, eindeutig auf eine bestimmte Kinasen zurückführen“, schil-dert Stelzl. So wurde ersichtlich, dass die Enzyme die Protein-Interaktions-Netz-werke nutzen, um zu bestimmen, wo sie Veränderungen hervorrufen. „Wenn das Netzwerk als Multiplikator verwen-det wird, muss das einzelne Substrat gar nicht notwendigerweise erkannt werden“, erklärt Stelzl. Die Erkenntnis, dass Pro-tein-Netzwerke – die auch in dem Labor der Arbeitsgruppe erstellt werden – sich für die Prognose der Kinase-Substrat-Be-ziehungen sehr gut eignen, lässt sich für die Entwicklung von besseren medika-mentösen Krebstherapien nutzen. ■

Autor: Gerhild Leljak/ Pressestelle Uni Graz

ForscherInnen der Uni Graz zeigen, wie Krebsproteine in der Zelle ihr Programm durchsetzen.

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Wahlkampf im Körper

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Die Einführung der elektronischen Pa-tientenakte ELGA wird weitreichenden Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Daten in Spitälern verarbeitet werden. Durch die Notwendigkeit, den Arztbrief ELGA-konform zu verfassen, kann durch den Spitalsbetreiber die Einführung einer elektronischen Patientenakte angestrebt werden.

Mit der Einführung einer integrierten Lösung, welche web-basiert und modular aufgebaut ist, ist die berufsgruppenüber-greifende Vernetzung der Bereiche Ver-waltung, Pflege und Medizin möglich. Die Anforderungen sind klar und einfach: Eine gelungene IT-Lösung soll die Prozesse für alle Anwendergruppen abbilden und ver-einfachen, der Kommunikation dienen und die verfügbaren Daten rasch und über-sichtlich darstellen.

Anforderungen zur Usability

In Zeiten der Digitalisierung gestaltet sich der Umgang mit der EDV für den Großteil der Anwender als selbsterklärend und mü-helos. Dieses intuitive Handeln soll auch im

Umgang mit der elektronischen Patienten-akte funktionieren – wie eine App am eige-nen Smartphone, die sich einfach und ver-ständlich bedienen lässt. Daher sollte nicht nur an der Funktion, sondern stets auch an einer verbesserten Usability gearbeitet werden. Folglich führt eine intuitive Bedie-nung zu Zeitersparnis, zur Verringerung von Fehlern und zur größeren Akzeptanz des „Tools“ durch die User.

Kritik zur elektronischen Patientenakte

Durch die Einführung einer elektro-nischen Patientenakte bzw. Fieberkurve ist die Übersichtlichkeit im Vergleich zur analogen Fieberkurve reduziert, welche – bezogen auf die Fläche (meist ein DIN A3 Blatt) – eine Datendichte von bis zu 7 Tagen aufweist. Des Weiteren steigt in der Übergangszeit die Gefahr von Be-handlungsfehlern, da die Bedienung und die Eingewöhnung auf die neue Software viel Konzentration und Aufmerksamkeit verlangt, wodurch die eigentliche Arbeit „übersehen“ werden kann. Dies lässt sich allerdings durch eine profunde Schulung

im Vorfeld sowie durch die Begleitung und Unterstützung der Mitarbeiter in den er-sten Tagen und Wochen minimieren bzw. ausschließen.

Vorteile und Erfolgsaussichten

Alle Patienten und kostenorientierten Daten werden bei Verknüpfung mit ei-ner digitalen Warenwirtschaft rasch und übersichtlich dargestellt und auch für die Spitalsverwaltung auswertbar. Die Archi-vierung der generierten Daten kann pro-blemlos elektronisch erfolgen, was die Durchsuchbarkeit der Daten wesentlich erleichtert. Die Vorteile der elektronischen Patientenakte bzw. Fieberkurve würden sich durch die Bereitstellung einer „plas-tischen“, anpassbaren Software seitens der Hersteller weiter verstärken. Demnach könnte die Software durch die jeweils hauseigene IT an die speziellen Bedürf-nisse der einzelnen Spitäler und Abtei-lungen mit überschaubarem Aufwand ad-aptiert werden. ■

Autor: SANLAS Holding GmbH

Die digitale Fieberkurve

Die Privatklinik Leech befindet sich mit der elektronischen Patientenakte aktuell

im Testbetrieb. Die finale Umsetzung erfolgt mit Ende Oktober 2017.

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Selbstlernende Roboter für Industrie 4.0

Die Zeiten ändern sich – das gilt in starkem Maße auch bei Produktionsprozessen. So sollen es Technologien der Industrie 4.0 künftig er-

lauben, Produkte passgenau auf den einzelnen Kunden zuzuschneiden. Für die Monteure ist diese Flexibilität eine große Herausforderung.

Roboter können sie dabei unterstützen und Fehlerquellen vermeiden.

„Welche Arbeitsschritte übernimmst du? Dann mache ich den Rest.“ Unter menschlichen Kollegen sind solcherlei Abstimmungen nichts Ungewöhnliches. Künftig allerdings sollen die Produktions-maschinen selbst solche Fragen unterei-nander klären – man spricht dabei auch von Industrie 4.0. Produkte „von der Stan-ge“ könnten dann ausgedient haben, statt-dessen soll die Vision vom individuellen Produkt Wirklichkeit werden. Jeder Kunde bestellt also seine Spezialanfertigung.

Produkte nachbauen

Doch wie lassen sich solche Kleinserien kosteneffizient herstellen? Wie können Ro-boter hier mit ins Spiel kommen? Dies zeigt der DUPLOcator des Fraunhofer IGD auf. Die Software scannt mittels Kameras das „Produkt“ (siehe Abb. rechts), analysiert via Erkennungsalgorithmen, wie dieses zu-sammengesetzt sein muss und baut es mit dem Roboterarm selbstständig nach. Die Forscher haben also Erkennungsalgorith-men mit präziser selbstlernender Roboter-steuerung verbunden. Wichtig ist lediglich, dass der DUPLOcator die Struktur über sein Kameraauge gut sehen kann und die gleichen Bauteile zur Verfügung hat. Mög-liche Anwendungen für die Software gibt es zahlreiche. Vor allem bei hochkomplexen Kleinserienfertigungen kann das Konzept die Mitarbeiter unterstützen.

Unterstützung bei fehleranfälligen Schritten

Für die Monteure sind Maßanferti-gungen jeglicher Art kein einfaches Unter-

fangen. Die Informationsdichte nimmt zu, die Ansprüche an die gedanklichen Leis-tungen steigen. Kein Wunder, dass sich immer mal wieder Fehler einschleichen. Die Forscher des Fraunhofer IGD wollen die Monteure daher unterstützen: Künftig könnten Roboter diejenigen Schritte über-nehmen, in denen sich der Fehlerteufel be-sonders häufig zeigt. Im EU-Projekt „AU-TOWARE“ arbeiten die Wissenschaftler vom Fraunhofer IGD gemeinsam mit ihren Kollegen von der SMC Pneumatic GmbH und weiteren Partnern an Lösungen für die Mensch-Roboter-Interaktion (MRI).

Der Roboter erfasst seine Arbeitsum-gebung über Kameras und erkennt die Objekte, die sich in seinem Umfeld be-finden – also etwa Arbeitsmaterialien wie Schrauben und Werkzeuge. Intelligente Algorithmen leiten daraus die Zusammen-hänge ab: Was ist als Nächstes zu tun?

Welche Aufgaben übernimmt der Robo-ter, welche der Mensch? Für den Roboter gilt es, den Menschen in dessen Arbeit zu keiner Zeit „auszubremsen“, der Arbeits-fluss darf durch die Zusammenarbeit nicht unterbrochen werden. Die Geschwindig-keiten der menschlichen und der automa-tischen Arbeitsschritte müssen daher auf-einander abgestimmt werden. Wichtig für die Zusammenarbeit ist auch die Kommu-nikation. Sprich: Der Mensch sollte wissen, was sein metallener Kollege als Nächstes tun wird. Dies teilt der Roboter ihm visuell mit, sodass sein menschliches Gegenüber sich darauf einstellen kann.

Noch steht das Projekt am Anfang. Doch bereits im Frühjahr bis Sommer 2018, so hoffen die Forscher, soll es einen ersten Prototyp geben. ■

Autor: Fraunhofer Institut

Die Software scannt mittels Kameras die Konstruktion aus Duplo-Baustei-

nen, analysiert sie und baut sie mit dem Roboterarm selbstständig nach.

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Fast Forward Award: Drei Preisträger aus dem HTS-Cluster

Die Unternehmen aus dem Human-technologie-Cluster waren heuer be-sonders erfolgreich beim steirischen Wirtschaftspreis Fast Forward Award. Qualizyme gewann die Trophäe in der Kategorie Kleinstunternehmen mit einem Schnelltest für Wundinfektionen. Der Test reagiert auf körpereigene En-zyme, die wegen einer Infektion gebil-det werden. Entzündungen unter einem Verband lassen sich quasi im Keim er-sticken.

Die Firma Hage hat die Jury mit einem neuen 3D-Drucker überzeugt, der komplexe Strukturen mit einer ho-hen mechanischen Festigkeit und Ober-flächenqualität herstelle kann. Aufgrund der 5-Achsen-Technologie druckt das Hage-Gerät ohne Stützmaterial und ist zukunftsfit konstruiert.

Bei den Forschungseinrichtungen hat das Institut für Biophysik der Medi-zinischen Universität Graz mit einer neuen Analysemethode für die phar-mazeutische und medizinische Dia-

Kongress: Digitalisierung im Gesundheitsbereich

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Immer mehr Bereiche des täglichen Lebens werden mit digitalen Geräten unterstützt. In Österreich hat die Digita-lisierung im Gesundheitsbereich durch e-Card, ELGA, Fitness-Uhren oder On-line-Foren zu Krankheiten, Symptomen und Diagnose längst Einzug gehalten.Das bringt Chancen (Kostenreduktion für Pflege und Betreuung durch Ambi-ent Assisted Living, bessere Diagnose und Behandlung, neue Geschäftsmo-delle basierend auf den neuen Daten) wie Risiken (Missbrauch von Gesund-heitsdaten, Haftungsfragen bei Dia-gnostikalgorithmen).

Das Know-Center und Human.technology Styria beleuchten in der Veranstaltung „Digitalisierung im Ge-sundheitsbereich“ auf der i-KNOW 2017 am 12. Oktober von 9 bis 13 Uhr die Themen Ambient Assisted Living, Security, Datenanalysen, Usability, Sensorik oder Telemedizin. ■ Informationen und Anmeldung: www.i-know.tugraz.at

Qualizyme, Hage Sondermaschinenbau und die Medizinische Universität Graz gewinnen Fast Forward Awards.

gnostik reüssiert. Genau genommen geht es um ein „Durchfluss-Kraftmi-kroskop“, bei dem Lichtimpulse win-zige, nanotechnologische Objekte ver-messbar machen. ■

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Die Anforderungen an das Gesund-heitssystem steigen, während die Budgets begrenzt sind. Die digitale Transformation nimmt eine Schlüsselfunktion zwischen Anforderungen, Kapazitäten und Ressour-cen ein. Über alldem ist Cybersecurity eine enorme Herausforderung für Gesundheits-einrichtungen, die sich als kritische Infra-strukturen Gefahren wie Cyberangriffen stellen müssen. Mit höheren Datenmen-gen, die von verschiedenen Einrichtungen geteilt werden, sind Technologien vonnö-ten, die einen umfassenden, zuverlässigen Schutz bieten und zudem das Einhalten von Datenschutzbestimmungen gewähr-leisten.

Als führender IT-Dienstleister und An-bieter digitaler Services ist Atos lang-jähriger Partner von Unternehmen und Organisationen im Gesundheitswesen. Optimierungen und Effizienzsteigerungen etwa mithilfe von IT-Outsourcing ermögli-

chen es, Prozesse kosteneffizienter durch-zuführen. So kann Digitalisierung die Ge-sundheitskosten in Europa um bis zu 10 Prozent reduzieren. Eine höhere Sicherheit und wartungsarme IT-Lösungen sorgen dafür, dass Personen in Gesundheitsberu-fen Zeit für ihre Patienten gewinnen.

Digitale Zukunftstechnologien

Atos entwickelt durch spezialisierte und ausgefeilte Innovationen zukunftsfähige Lösungen. Im Gesundheitsbereich ber-gen z.B. Big Data und High Performance Computing ein massives Potenzial. So können bei großen Forschungsprojekten wie klinischen Tests zur Zulassung von Wirkstoffen, effizienter und rascher Muster respektive Zusammenhänge identifiziert werden (kürzere Testphasen, schnellere Markteinführung). Den Entwicklungspro-

zess treiben auch virtuelle klinische Tests voran, die mittels Sensoren Gesund-heits-Kennzahlen am Behandlungsort sammeln.

Weitere wichtige und brandneue Tech-nologien sind der 3D-Druck, etwa von maß-gefertigten Implantaten und Prothesen, die Nutzung von Robotics in Rehabilitation und Pflege sowie 3D-Visualiserungen und Aug-mented Reality-Anwendungen. Wearables wie Datenbrillen oder Smartwatches kön-nen bei Operationen Informationen über die Vitalfunktionen einblenden, Patienten an die Medikamenteneinnahme erinnern und in Notfällen alarmieren.

Atos ist in all diesen Entwicklungsbe-reichen ein wichtiger Innovationstreiber und begleitet die digitale Transformation des Healthcare-Sektors. Nähere Informa-tionen finden Sie hier: ascent.atos.net ■

Autor: Atos

Effizienz steigern, Gesundheitskosten senken, durch Innovationen Gesund-heitswesen und Medizin optimieren – all das kann Digitalisierung bewirken.

Healthcare revolutionieren

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Die erstaunlichsten Innovationen stammen immer noch aus der Natur: Schimmelpilze etwa sind chemische Spezialisten, die durch Fermentation aus erneuerbaren Rohstoffen wie Zucker eine Reihe wichtiger Produkte herstellen können, angefangen bei Antibiotika über Waschmittelzusätze bis hin zu Säue-rungsmittel für die Lebensmittelindustrie. Das weiß auch die Industrie zu schätzen, die seit über 50 Jahren Zitronensäure – mengenmäßig eines der wichtigsten Produkte – großtechnisch mithilfe von Schimmelpilzen wie Aspergillus niger herstellt. Innovativ und ohne Amtsschim-mel dachte sich das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib), ob die schwarzen Pilze nicht sogar noch mehr können.

Ihnen ist es gelungen, den Bodenpilz als Produktionsvehikel von Aconitsäure zu verwenden. „Wir haben ein beson-deres Eiweiß aus einem anderen Pilz entdeckt, das gezielt Aconitat aus den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zel-le, heraustransportieren kann“, erklärt acib-Projektleiter Matthias Steiger. In den Schimmelpilz eingebracht, stellt dieser die wichtige Biochemikalie erstmals ge-zielt in einem Bioprozess her. Das Ergeb-nis dieser Forschung wurde 2016 in der renommierten Fachzeitschrift „Metabolic Engineering“ publiziert.

Bisher wurde Aconitsäure, die ihren Namen von der Pflanze Eisenhut (Aco-nitum napellus) trägt, als Nebenprodukt der Zuckerrübe isoliert. Sie kommt in ge-ringen Mengen als Teil des Stoffwechsels in den Zellen eines jeden Lebewesens vor, wo sie die Umsetzung von Zuckern und Fetten in Energie ermöglicht.

Dank der neuen Produktionsmethode soll sie nun vor allem für die chemische

Industrie interessant werden. „Ester der Aconitsäure können z.B. als Bausteine für die Herstellung von Biopolymeren dienen und erdölbasierte Kunststoffe ersetzen. Außerdem eignet sie sich als ungiftige Alternative für Weichmacher, für die Verwendung als Befeuchtungsmittel oder als Ausgangsstoff für andere Che-mikalien“, weiß BOKU-Professor und acib-Key-Researcher Diethard Mattano-vich, der im neuen Rohstoff sogar die Herstellung von Produkten sieht, „die es bisher noch nicht gab.“

Noch dauert es ein paar Jahre, bis der Prozess industriell implementiert werden kann. Der Säure wird schon jetzt Großes zugeschrieben. Insbesondere im Rahmen der Bioökonomie setzt die neue Entwicklung einen weiteren wich-tigen Schritt, in Zukunft alle chemischen Produkte aus erneuerbaren Rohstoffen herzustellen und die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen zu beenden. ■

Autor: acib

Bodenpilz als Produktionsvehikel von Aconitsäure: Ester der Aconitsäure können u. a. als Bausteine für die Herstellung von Biopo-lymeren dienen und erdölbasierte Kunststoffe ersetzen.

Plastik und Natur passen nicht zusammen? Doch! Forscher des Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) haben

Schwarzschimmelzellen dazu gebracht, Aconitat anzureichern – ein wichtiger Baustein für die Produktion von Biokunststoffen.

Bioplastik aus Pilzen

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Medizinische Universität Graz

TAG DER OFFENEN TÜR MED CAMPUS Graz

campusopening.medunigraz.at

13. Oktober 201715 – 19 Uhr, Neue Stiftingtalstr. 6, 8010 Graz

Forschung hautnah Kinderprogramm Spannende Vorlesungen Erlebbare Medizin

Eintritt frei

Unter dem Titel „Geriatrie 2.0: multiprofessionelle Altersme-dizin im Zeitalter der Digitalisierung“ lud HEALTH, das Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften, zu einer Part-ner-Session im Rahmen der Gesundheitsgespräche des Euro-päischen Forum Alpbach 2017.

Eine der großen Herausforderungen moderner Gesellschaf-ten ist die Überalterung der Bevölkerung. Eine evidenzba-sierte, multiprofessionelle und interdisziplinäre Altersmedizin spielt dabei eine zentrale Rolle. Welche Rahmenbedingungen es braucht und welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt, diesen Fragen ging man bei der Partner-Session des Instituts HEALTH im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach am 22. August nach.

Der steirische Gesundheitslandesrat Christopher Drexler lobte bei der Begrüßung das „exzellent gewählte Thema, das derzeit allerorts diskutiert wird“. Prof. Markus Gosch, Chefarzt am Klinikum Nürnberg und Universitätsprofessor der Paracel-sus Medizinischen Privatuniversität für Geriatrie in Nürnberg, analysierte in seiner Keynote, was die Digitalisierung in der Me-dizin und Pflege bislang bewegt hat und kam zu dem Schluss: „Die Digitalisierung ist definitiv nicht aufzuhalten, derzeit ist sie allerdings in der Medizin noch eher eine Belastung als eine Er-leichterung. Und wir sind heute noch nicht einmal bei einer Ge-riatrie 1.0 angelangt. Wir müssen es schaffen, die Daten nicht nur zu sammeln, sondern auch sinnvoll aufzubereiten und den einzelnen Professionen gezielt zur Verfügung zu stellen.“

Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesund-heits- und Krankenpflegeverbandes, unterstrich die Wichtigkeit des gemeinsamen Vorgehens aller beteiligten Gesundheitspro-fessionen. „Wenn, wie in der Geriatrie, komplexe Patientinnen und Patienten auf ein komplexes Gesundheitssystem treffen, so sind Strukturanpassungen notwendig“, meinte Prof. Werner Leodolter, Leiter des Informations- und Prozessmanagements der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft. Prim. Walter Schippinger, ärztlicher Leiter und Leiter der Abteilung für Innere Medizin der Albert Schweitzer Klinik, sprach über das junge Fach der Geriatrie, das sich erst 1999 in Österreich etabliert hat.

Moderator Roland Schaffler, CEO des Schaffler Verlags, führte im Anschluss durch eine angeregte Diskussion. ■

Autor: Joanneum Research

Altersmedizin: Thema in Alpbach

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JR-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl (3.v.l.) und HEALTH-Direktor Thomas Pieber (2.v.r.) mit den Vortragenden der Partnersession.

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RCPE eröffnet neues Hochsicherheitslabor

Mehr als 5 Millionen Euro hat das Gra-zer K1-Kompetenzzentrum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE), im Eigentum der TU Graz (65%), Karl-Franzens-Universität Graz (20%) und Joanneum Research 15%), investiert, um auch zukünftig den Entwicklungsprozess von Medikamenten zu beschleunigen. Die Entwicklung serienreifer Medikamente aus verheißungsvollen Wirkstoffen ist ein lang-wieriger Prozess. Rund 12 Jahre Entwick-lungszeit und 2 Milliarden Euro sind derzeit erforderlich. Sicher und bestens geprüfte Medikamente bieten Patienten jedoch eine bessere Behandlungsoption – oder sind gar die einzige Hoffnung.

Mit dem neuen Pilot Plant ist das RCPE in der Lage, diesen Entwicklungsprozess maßgeblich zu verkürzen und so dafür zu

sorgen, dass Medikamente schneller und in bester Qualität beim Patienten ankom-men. „Wir können in dem Pilot Plant dank der hohen Sicherheitsklasse gleich mit hochaktiven Substanzen, wie beispiels-weise Hormonen, arbeiten und sparen uns so einen ganzen Zwischenschritt bei der Medikamentenentwicklung“, erklärt Prof. Johannes Khinast, wissenschaft-licher Leiter des RCPE. Bislang musste in der Vorbereitung auf großtechnische Um-setzung mit Placebos gearbeitet werden, da mit hochaktiven und potenziell giftigen Wirkstoffen nur in hochsicherer Umge-bung gearbeitet werden darf. Dank der weltweit einzigen Forschungseinrichtung für Fertigungsprozesse der Gefahrenklas-se OEB 4 ist dies nun möglich. So können Medikamente deutlich früher unter serien-

Im neuen Pilot Plant können Entwicklungsprozesse maß-geblich verkürzt werden – und das auch in bester Qualität.

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produktionsähnlichen Umständen gete-stet werden und Prozesse aus dem Labor skaliert werden. „Das ist natürlich auch ein Anziehungsmagnet für Kunden. Bereits die Hälfte unserer Kapazität ist bis 2020 belegt“, sagt Dr. Thomas Klein, kaufmän-nischer Leiter des RCPE. Mehr als 130 industrielle und wissenschaftliche Partner verlassen sich auf die Fähigkeiten der 144 RCPE-Mitarbeiter in Graz. ■

Autor: RCPE

Hygiene 4.0: Technologien und Strategien für die Life Science Industrie

In den Life Science Industries nimmt die Thematik der Keimbelastung der Produkte und die daraus resultierende Notwendig-keit der Haltbarmachung/Dekontamination bzw. Inaktivierung von Mikroorganismen und Viren eine Schlüsselrolle ein.

Aus diesem Grund werden im Hygiene 4.0-Forschungsprojekt „Innovative Techno-logien und Strategien für die Life Science Industrien“ typische Quellen von Mikro-organismen/Kontaminationen analysiert, deren Verbreitung und Akkumulationsver-halten bewertet und schließlich Schutzkon-zepte und Hygienestrategien entwickelt.

Darüber hinaus werden innovative und effektive mikrobiologische Detektionsver-fahren und Methoden zur Nachverfolgung der Keimausbreitung, wie z.B. das Microbi-ome-Tracking unter Berücksichtigung der

Luft- und Güterströme für den Praxisein-satz optimiert und neue Schnellmethoden der Keimdetektion entwickelt werden.Interdisziplinärer Ansatz / Plattformpro-jekt – angesprochene Industriezweige:Anlagen- und Maschinenbau, Lebensmit-telverarbeitung, Pharmaindustrie, Biotech-nologie, Lüftungstechnik, Oberflächen- und Kontaktmaterialien, Reinigung & Desinfek-tion, Reinraumbau, Wasserbetriebe sowie Analytik und Schnellmethoden. Forschungsziel des bei „Collective Rese-arch“ eingereichten Projekts ist die Erarbei-tung von Lösungsstrategien bis zur Erstel-lung von Leitlinien.Beteiligte Forschungspartner:– BOKU, Department für Lebensmittelwis-senschaften und -technologie (Schwer-punkt Verarbeitungsprozesse)

Die Projektstruktur des Hygiene 4.0 – Forschungsprojekts.

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– EQ Center for Preservation & Aseptic Pro-cessing (Schwerpunkt Dekontamination)– Technische Universität Berlin, Her-mann-Rietschel-Institut (Schwerpunkt Lüf-tung & Strömungssimulation)– Austrian Institute of Technology, Molecular Diagnostics Group (Schwerpunkt Analytik)– Roombiotic GmbH (Schwerpunkt Kei-mausbreitung, Microbiome Tracking)Industriekoordinator: DI Thomas Unger, MSc (Brucha GmbH) ■

Autor: Brucha GmbH

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Komplexe Entscheidungswege, Wa-renauslieferungsschemen, wie auch zahl-reiche Gesetze und Regelungen zur Arzt-musterabgabe stellen die Pharmabranche tagtäglich vor neue Herausforderungen. Auch die Offenlegung sämtlicher Geld-beträge vor einem Jahr sorgte zusätzlich für erschwerte Bedingungen in Sachen Transparenz und Kundenkontakt im Phar-ma-Vertrieb. „Das hat unseren Innovati-onsgeist geweckt“, so Gründer und Ge-schäftsführer Mario Körbler, der mit seinem rund 25-köpfigen Team eine geniale Soft-ware für den Pharma-Außendienst auf die Beine stellte. „Unsere Intention war es, ein einfach zu bedienendes Programm, das für mehr Transparenz und Struktur im Un-ternehmen sorgt, zu schaffen“, freut sich der Wirtschafts-Ingenieur über den Erfolg seines Pharma-Tools. Dank dem modu-lartigen Aufbau der Technologie wird die CRM-Software „KundenMeister“ bereits seit Jahren stetig weiterentwickelt und um neue Funktionalitäten ergänzt. So konnte

das System, das heute den Außendienst zahlreicher Pharmariesen steuert, den An-forderungen der Branche schnell gerecht werden. Was klein anfing, hat sich unter-dessen zu einer wahren Erfolgsgeschich-te entwickelt – europaweit setzen Phar-makonzerne auf die innovative Lösung der Koerbler GmbH, sodass mittlerweile bereits ein Viertel des Umsatzes der süd-steirischen Webagentur mit dem Bereich Gesundheitswesen erwirtschaftet wird.

360-Grad-Überblick

Vom Verkauf bis hin zur Dokumentation von Ärztemustern und Sponsorings erfas-sen Healthcare-Betriebe mit dem Kunden-Meister jedes noch so kleine Detail. Die gewonnene Transparenz unterstützt die Pharmakonzerne wesentlich in der Opti-mierung ihrer alltäglichen Prozesse. Arzt-besuche werden daher mit wenigen Klicks perfekt organisiert, während Vertriebsmit-arbeiter dank des webbasierten Zugriffs

nicht nur Wartezeiten in Krankenhäusern und Arztpraxen effizienter nutzen können, sondern Termine direkt nacherfassen und pharmazeutische Angebote automatisiert aufsetzen können. Eine optimale Kunden-betreuung ist mit dem KundenMeister also garantiert.

Große Expansionspläne

Mithilfe der individuell anpassbaren Funktionen lässt sich das CRM-System ganz leicht in jedem beliebigen Healthcare- Betrieb einsetzen. „Gerade in Kundenma-nagement und Vertriebsoptimierung sehen wir großes Potenzial, was das Gesund-heitswesen anbelangt“, schildert Mario Kör-bler seine Wachstumspläne. Und nicht nur in der Pharmabranche ist der südsteirische CRM-Anbieter auf der Überholspur – mehr als 2.500 Kunden weltweit vertrauen be-reits auf die innovative Software-Lösung. ■

Autor: Körbler GmbH

Erfolgreiche Digitalisierung in der Pharmabranche

Einfache Dokumentation von Verkaufsaktivitäten und Ärztemus-tern – die steirische Webagentur Koerbler revolutioniert mit ihrer

CRM-Software „KundenMeister“ den Pharmazie-Sektor.

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In den Life Sciences wird mittlerweile weltweit auf Know-how aus der Steiermark zurückgegriffen. Das liegt neben der hohen Expertise auch daran, dass hierzulande Medizintechnik-Produkte hergestellt wer-den, die weltweit einzigartig sind. Bei den Blutgas-Tonometern, die das Unternehmen MEON Medical Solutions produziert, ist das der Fall – in Kürze kommt eine weitere Neu-erung dazu. Der Mieter im Zentrum für Wis-sens- und Technologietransfer in der Medi-zin (ZWT) hat in den letzten Monaten das Tonometer 8000 Flex entwickelt, das Blut bei unterschiedlichen Temperaturen mit Gasen äquilibrieren kann. Derzeit sind nur Tonometer am Markt, die bei 37,0° Grad (+/- ein Zehntel) arbeiten, wodurch keine Kennlinien bei unterschiedlichen Tempera-turen ermittelt werden können. Das neue MEON-Tonometer ist zwischen 22,0° und 42,0° Grad justierbar.

Warum das so wichtig ist, erläutert Ge-schäftsführer Horst Rüther: „Bei einigen Operationen, beispielsweise am Herzen, ist der Patient gekühlt. Das Blut wird dann bei einer von der normalen Körpertemperatur

abweichenden niedrigeren Temperatur, ty-pisch zwischen 22° und 32°C, abgenom-men, was zu großen Messfehlern führen kann. Da die Blutgasanalyse immer bei 37,0° Grad erfolgt, bedarf es einer experi-mentell ermittelten und gerätespezifischen Korrektur seitens des Herstellers. Das neue TM 8000 flex bietet jetzt erstmals den Her-stellern von Blutgas-Analysengeräten die Möglichkeit, derartige Kennlinien zu ermit-teln. Die Markteinführung des Gerätes ist noch für 2017 geplant.“

MEON Medical Solutions beschäftigt rund 30 Mitarbeiter – seit dem Einzug ins ZWT hat sich der Mitarbeiterstand fast verdoppelt. Auch die Arbeits- und Pro-duktionsfläche hat sich von 500 auf 750 m2 deutlich erhöht. Johann Pucher, Leiter des Vertriebsteams: „Der Großteil unserer Kunden sind Hersteller von Blutgas-Mul-tianalysatoren, die unsere Tonometer für die Entwicklung bzw. Qualitätssicherung benötigen. Viele der Kunden kommen aus den USA, dem Fernen Osten, einige aus Deutschland.“ Der Exportanteil von MEON Medical Solutions liegt bei 90 Prozent.

Neu im Angebot hat MEON Medical So-lutions auch BST-Geräte (MEON hat dafür die Vertriebsrechte in Österreich). Es han-delt sich dabei um robuste Analysatoren für Glukose- und Laktatmessung im Point-of-Care- und im Laborbereich.

Vernetzung mit der Klinik

MEON Medical Solutions kooperiert mit medizinischen Universitätskliniken im In- und Ausland sowie in der Technolo-gieentwicklung mit universitären Einrich-tungen. Der Standort im ZWT ist hierfür optimal, sagt Rüther: „Wir brauchen die Vernetzung zur Medizinischen Universität Graz und zur Klinik. Unsere Mitarbeiter sind wöchentlich im LKH-Universitätsklini-kum Graz und im ZMF, weil das für unsere weiteren Forschungs- und Entwicklungs-projekte eine wesentliche Grundlage ist.“ Eine nächste klinische Studie mit der Me-dizinischen Universität Graz ist ab Mitte 2018 geplant. ■

Autor: Meon Medical Solutions

Warme Flüssigkeiten verhalten sich anders als kalte. MEON Medical Solu-tions hat ein weltweit einzigartiges Blutgas-Tonometer entwickelt, das erst-mals eine Temperaturskalierung zwischen 22,0° und 42,0° Grad ermöglicht.

Wohltemperiertes Blut

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Spotlight Start-up

Gegründet wurde CSD Labs 2014 von Dr. Andreas Schriefl und Dipl.-Ing. Andreas Reinisch und verbrachte die erste Zeit im Science Park Graz. 2015 erhielt das Start-up den „Med-Tech-Award“ im Rahmen des „Best of Biotech (BoB)“-Wettbe-werbs. Mittlerweile ist das Unternehmen der Start-up-Phase entwachsen und bereitet sich auf den Launch seiner Software „eMurmur ID“ als Medizinprodukt in Europa und den USA vor. „Im Bereich der automatisierten Herztonanalyse sind wir interna-tional führend“, berichtet Unternehmensgründer und Geschäfts-führer Andreas Schriefl. Doch der Reihe nach: Im Prinzip geht es darum, aus dem Herzschlag bei Erwachsenen wie Babys Herz-fehler erkennen zu können – und für dieses Erkennen wurden innovative Algorithmen entwickelt.

Klinisch erprobt

„Wir haben es als erstes Unternehmen geschafft, das Erken-nen von Herzfehlern aus der Herztonanalyse im Rahmen von klinischen Studien zu objektivieren“, so Schriefl. Was für die behandelnden Ärzte eine entscheidende Unterstützung in de-ren Therapie-Entscheidungen darstellt. Mit der objektivierten Erstanalyse erspart man sich viele heute übliche, dann aber unnötige, Zusatz-Untersuchungen einerseits oder kann früher als bisher mögliche Fehlentwicklungen erkennen. Entstanden ist die Idee „aus zahlreichen Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten, die nach einem objektiven Tool zur Unterstützung der Herzauskultation mit dem Stethoskop suchten.“

Digitalisierung in der Medizintechnik

CSD Labs GmbHNikolaiplatz 4 8020 Graz, [email protected]

Der Unternehmer Andreas Schriefl sieht einen we-sentlichen Zukunftstrend bei der Digitalisierung im Medizintechnik-Sektor: Artificial Intelligence (AI). Für Schriefl ist AI nicht zuletzt beim Investmentvo-lumen, verglichen mit anderen Branchenbereichen, führend. Wobei in den USA mit Abstand am meisten (Risiko)Kapital investiert wird. Was sich in Zukunft ändern wird? - AI-Lösungen werden vermehrt für Health Screenings, Erstdiagnosen etc. zum Einsatz kommen. - Fortschritte in der Telemedizin und damit ein-hergehende Refundierungssysteme eröffnen den „Home Market“ für entsprechende Lösungen, Stich-wort „Remote Home Monitoring“. Was wiederum völlig neue Wertschöpfungsmodelle im Gesund-heitsmarkt zur Folge haben wird.

Vom Start-up zum Global Player

Mit „eMurmur ID“ steht das Unternehmen kurz vor der Zu-lassung der Software als Medizinprodukt der Klasse II in den USA und in Europa. Die Zulassungsverfahren bei der EMA und FDA waren und sind nicht einfach, befinden sich aber in der Schlussrunde. Mit der Zulassung rechnet Schriefl im Laufe des kommenden Jahres. Im Rahmen der Studien hat sich auch noch ein weiteres Produkt ergeben: „Aus den gewonnenen Daten konnten wir eine Test- und Ausbildungsplattform im Be-reich Herztonanalyse für Medizinstudierende entwickeln.“

Herzens-Sache

Mit einer medizinischen Software, die Ärzte beim „Ab-hören“ und der damit möglichen Diagnose des Herzens unterstützt, will das Grazer Unternehmen CSD Labs den US-amerikanischen und europäischen Markt erobern.

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Machine Learning funktioniert schon gut, wie Erfolge selbst-fahrender Autos, Spracheingabe- oder Empfehlungssysteme zeigen. Dazu sind große Datenmengen hilfreich. In der Medizin ist man aber oft mit nur wenigen komplexen Daten konfrontiert, und während Lernalgorithmen viele tausende Trainingsbeispiele benötigen, können Menschen bereits aus wenigen Beispielen lernen und instantan komplexe Muster interpretieren - allerdings nur in niedrigdimensionalen Datenräumen, während Algorith-men auch problemlos mit hochdimensionalen Daten arbeiten können.

Andreas Holzinger arbeitet mit seiner Gruppe daher an einer Kombination zweier Bereiche, die zum Verständnis intelligenter Algorithmen ideale Voraussetzungen bieten: Human–Computer Interaction (HCI) und Knowledge Discovery/Data Mining (KDD), mit dem Ziel menschliche Intelligenz durch maschinelle Intelli-genz zu unterstützen. Dabei hat er einen speziellen Ansatz ent-wickelt: interaktives Machine Learning (iML) mit einem human-in-the-loop („doctor-in-the-loop“) als Kombination menschlicher und maschineller Intelligenz. Eine Motivation dafür ist, dass es vollautomatischen „Black-Box“ Ansätzen an Transparenz fehlt, zukünftige Rechts- und Datenschutzaspekte Nachvollziehbar-keit verlangen. Insgesamt kann dieser Ansatz die Akzeptanz und das Vertrauen in Machine Learning fördern.

Andreas Holzinger promovierte „summa cum laude“ mit einer Arbeit in der Kognitionswissenschaft 1998 und ha-bilitierte sich 2003 im Fach Angewandte Informatik an der TU Graz. Er war Gastprofessor für Machine Learning & Knowledge Extraction an der Universität Verona, RWTH Aa-chen, University College London und Middlesex University London. Seit 2016 ist er Gastprofessor für „Machine Lear-ning in Health Informatics“ an der Fakultät für Informatik der TU Wien.

Holzinger ist als Gutachter für mehrere internationale Wis-senschaftsfonds und als Sachverständiger für die Deutsche Exzellenzinitiative tätig, ist National Expert der Europäischen Union, Editor mehrerer Journale und Mitglied der Internati-onal Federation of Information Processing „Computational Intelligence“, der ACM, IEEE, GI und der Österreichischen Computer Gesellschaft. Außerdem ist er Gründer und Leiter des internationalen Expert-Networks HCI-KDD und Organi-sator der IFIP Cross-Domain Conference „Machine Learning & Knowledge Extraction (CD-MAKE)“. ■

Andreas Holzinger

Institut für medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation, Medizinische Universität Graz.

Kontakt

Medizinische Universität GrazInstitut für medizinische Informatik, Statistik und DokumentationAuenbruggerplatz 2/VA-8036 GrazTel.: 0316 385 13883E-Mail: [email protected]/0000-0002-6786-5194Website: http://www.aholzinger.at/

Forscher

Ausgewählte PublikationenHolzinger, A., Plass, M., Holzinger, K., Crisan, G.C., Pintea, C.-M. & Palade, V. 2017. A glass-box interactive machine learning approach for solving NP-hard problems with the human-in-the-loop. arXiv:1708.01104

Holzinger, A. 2017. Introduction to Machine Learning and Knowledge Ex-traction (MAKE). Machine Learning and Knowledge Extraction, 1, 1, 1-20, doi:10.3390/make1010001

Holzinger, A. 2016. Interactive Machine Learning for Health Informatics: When do we need the human-in-the-loop? Brain Informatics, 3, 2, 119-131, doi:10.1007/s40708-016-0042-6

Zum iML-Ansatz gibt es vier “Proof-of-Concepts“:

Hund, M., Boehm, D., Sturm, W., Sedlmair, M., Schreck, T., Ullrich, T., Keim, D.A., Majnaric, L. & Holzinger, A. 2016. Visual analytics for concept exploration in subspaces of patient groups: Making sense of complex datasets with the Doctor-in-the-loop. Brain Informatics, 3, (4), 233-247, doi:10.1007/s40708-016-0043-5.

Girardi, D., Küng, J., Kleiser, R., Sonnberger, M., Csillag, D., Trenkler, J. & Hol-zinger, A. 2016. Interactive knowledge discovery with the doctor-in-the-loop: a practical example of cerebral aneurysms research. Brain Informatics, 3, (3), 133-143, doi:10.1007/s40708-016-0038-2.

Kieseberg, P., Malle, B., Fruehwirt, P., Weippl, E. & Holzinger, A. 2016. A tam-per-proof audit and control system for the doctor in the loop. Brain Infor-matics, 3, (4), 269–279, doi:10.1007/s40708-016-0046-2.

Yimam, S.M., Biemann, C., Majnaric, L., Šabanović, Š. & Holzinger, A. 2016. An adaptive annotation approach for biomedical entity and relation recognition. Brain Informatics, 3, (3), 157-168, doi:10.1007/s40708-016-0036-4.

Peer Reviewte PublikationenLt. DBLP Computer Science Library (Stand: 11.9.2017):http://dblp.uni-trier.de/pers/hd/h/Holzinger:Andreas.html156 Conference papers65 Journal papers39 Edited Book Volumes23 Book Chapters5 ArXiV Beiträge (Cornell University e-Prints in Compu-ter Science)1 Beitrag im Informatik Lexikon der Gesellschaft für Informatik „interactive Machine Learning (iML)“

Index-InformationDerzeit (30.9.2017):8,476 citationsh-Index = 42i10-Index = 177

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Univ.-Doz. Ing. Mag.rer.nat. Mag.phil. Dr. phil., MBCS

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Univ. Prof. Dr. Tobias Schreck ist seit 2015 Professor am Institut für Computergraphik und Wissensvisualisierung (CGV) an der TU Graz. Tobias Schreck absolvierte an der Universität Konstanz ein Studium in Volkswirtschaftslehre und ein Masterstudium in Information Engineering. Wäh-rend seiner Promotionszeit an der Universität Konstanz und einem Forschungsaufenthalt bei HP Labs in Palo Alto befasste er sich mit 3D-Ähnlichkeitssuche und visueller Da-tenanalyse. Nach der Promotion 2006 arbeitete er als Nach-wuchsgruppenleiter an der TU Darmstadt und ab 2011 als Juniorprofessor für Visual Analytics wieder an der Universität Konstanz.

An der TU Graz arbeitet Tobias Schreck an Methoden für die 3D-Objektverarbeitung und Ähnlichkeitssuche mit Anwendung im Kulturgut. Hierzu werden merkmalsbasier-te Ansätze entwickelt und evaluiert, um anhand von Form-suchanfragen – z.B. 3D-Objekten oder Freihandskizzen – geometrisch ähnliche Formen in großen 3D-Datenmengen zu finden. Anwendungsgebiet ist das Wiederverwenden von 3D-Designs in der Konstruktion oder der Vergleich von Ge-bäudearchitekturen. Im EU-Projekt PRESIOUS hat Tobias Schreck mit seinem Team neue Methoden für die automa-tische Formvervollständigung von unvollständigen 3D-For-men in der archäologischen Rekonstruktion untersucht.

Zudem befasst sich Tobias Schreck mit Methoden zur visuell-interaktiven Analyse (Visual Analytics) von großen, komplexen Datenmengen. Die Idee ist, durch Kombinati-on von interaktiver Datenvisualisierung mit automatischen Analysemethoden die NutzerInnen zu unterstützen, Muster, Regelmäßigkeiten und andere interessante Zusammenhän-ge zu entdecken. Die Forschung ist anwendungsgetrieben und umfasst die visuelle Analyse von Social Media Daten

Univ.Prof. Dr., MSc

mit dem Ziel, Trends und Verhaltensmuster zu validieren, interessante funktionale Zusammenhänge in multivariaten Forschungsdaten zu finden oder die Bewegungsdaten in Teamsportarten wie Fußball zu analysieren.

Geplante Forschungsarbeiten im Bereich 3D-Ähnlich-keitssuche sind Methoden für die skizzenbasierte Suche nach unvollständigen archäologischen Formdaten oder das Auffinden von 3D-Objekten in 2D-Bilddaten, etwa in Abbil-dungen in Dokumenten und im Internet. Innerhalb des neu-en Kompetenzzentrums Pro2Future ist geplant, Techniken für die visuelle Analyse von Produktionsdaten im Industrie-kontext zu untersuchen, speziell Zusammenhänge zwischen hochdimensionalen Input- und Outputdaten. ■

Tobias Schreck

Institut für Computergraphik und Wissensvisualisierung, TU Graz.

Kontakt Publikationen

Univ. Prof. Dr. Tobias SchreckGraz University of TechnologyInst. of Computer Graphics and Knowledge Visualization Inffeldgasse 16cA-8010 Graz, AustriaTel.: +43 (0) 316 873 5403 Fax: +43 (0) 316 873 105403E-Mail: [email protected]: http://www.cgv.tugraz.at/

a) Peer Reviewed Journals: 52b) Peer-reviewed full conference papers: 48c ) Sonstige (short papers, posters, etc.): 80

Forscher

Ausgewählte PublikationenT. Schreck: What Features Can Tell Us about Shape. IEEE Computer Gra-phics and Applications 37(3): 82-87 (2017)

L. Shao, A. Mahajan, T. Schreck, D. J. Lehmann: Interactive Regression Lens for Exploring Scatter Plots. Comput. Graph. Forum 36(3): 157-166 (2017)

M. Behrisch, B. Bach, M. Hund, M. Delz, L. von Rüden, J.-D. Fekete, T. Schreck: Magnostics: Image-Based Search of Interesting Matrix Views for Guided Network Exploration. IEEE Trans. Vis. Comput. Graph. 23(1): 31-40 (2017)

Patente/Erfindungen

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Fraunhofer Austria Research GmbH

sanSirro GmbH

Der Geschäftsbereich „Visual Computing“ der Fraunhofer Aus-tria Research GmbH ist einer der Standorte des Fraunhofer IGD, der international führenden Einrichtung für angewandte Forschung im Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik und vereint Computergraphik und Computer Vision. Mit unseren Kompetenzen unterstützen wir Kunden aus Industrie und Wirtschaft darin, ihre Unternehmens-daten verständlich zu machen und datenbasiert die richtige Designentscheidung zu treffen. Sicherheit soll maximiert und Risiken minimiert werden und der Faktor „Bauchentscheidung“ bestmöglich abgesichert sein.

Das Unternehmen sanSirro vereint mit mehreren Business-Units Textil, Sport & Technologie in einer einzigartigen Weise. Mit QUS als neuer Lifestyle-Brand eröffnet SanSirro eine völlig neue, smarte Produktwelt. Das erste Produkt der QUS-Ran-ge ist ein smartes Sportshirt, das Körperdaten misst, in eine App- und Cloudlösung überträgt und anschließend auswertet. Gestickte Textilsensoren erfassen Vitaldaten wie Puls- und Atemfrequenz, aber auch Geschwindigkeit und Geodaten. Zusätzliche, externe Geräte werden überflüssig. Back to sports.

Kontakt

Kontakt

Dr. Eva Eggeling / Prof. Dr. Dieter W. FellnerFraunhofer Austria Reseach GmbHGeschäftsbereich Visual ComputingInffeldgasse 16c, 8010 Graz+43 (0)316 873 [email protected]

Hannes SteinersanSirro GmbHStangersdorf, Gewerbegebiet 1108403 Lebring+43 (0) 664/889 76 460+43 (0)3182/520 [email protected]

Dieter FellnerGeschäftsführer Fraunhofer Austria Research GmbH

Hannes SteinerGründer & CEO

„Wir wollen unser Knowhow im Data Driven Design auch für den Bereich Life Scienes und Medizintechnologie beisteuern, um die Steiermark in ihrer exzellenten Rolle zu unterstützen.“

„Sport, Bekleidung und Technologie sind für mich miteinander verbunden. Sportbekleidung und Accessoires mit einer smarten QUS-Technologie zu ver-sehen und einen Mehrwert für die Kun-den zu schaffen – DAS ist unsere Phi-losophie. Alle Produkte, die künftig als Line-Extension in der QUS Produktran-ge integriert werden sollen, werden mit einer smarten Technologie versehen.“

Cluster-Unternehmen Cluster Enterprises

Eva EggelingGeschäftsbereichsleitung Visual Computing

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FRANZ DORNIG

Manager Cognitive Solutions & TechSalesIBM Austria

E-mail: [email protected]

Mag. Franz Dornig, Cognitive Solutions Manager Austria, startete seine Karriere 1995 als Student im Finanzbereich der PC Gruppe der IBM Österreich. Nach Abschluss des Studiums der Handelswissen-schaften an der Wirtschaftsuniver-sität Wien verbrachte er 10 Jahre in Osteuropa, in den Bereichen PC und Software. Danach leitete er das Power Systems Geschäft der IBM Österreich und übernahm anschließend die Verantwortung für den Geschäftsbereich der Mittel-standskunden. Seit 2016 leitet er den strategischen Geschäftsbereich Cognitive Solutions in Österreich, zu dem auch die Lösungen im Bereich Watson gehören.

Veranstaltungstipp: IBM Watson Summit Wien17. Oktober 2017 MuseumsQuartier Wien#watsonat

http://www-05.ibm.com/at/ watson-summit-wien/

An intelligent computer system isn’t programmed any longer, but trains and learns like we humans do. A cognitive computer system supports the user to a whole new extent: as smart assistant, enriching one’s expert knowledge and making information faster accessible. Ex-pertise and extensive knowledge become more and more important. At the same time schedules become tighter. How would it be, if computers could understand complex questions, scan literature for them and ans-wer objectively in natural language?

A cognitive computer system like IBM Watson makes these scenarios happen, because Watson understands the natural language. The com-puter can read reference books and comprehend and summarize – in its own way – their content. Whenever one asks it a question, it “brows-es” through its library, reads texts and searches for answers. Watson can also draw logical conclusions, construct hypotheses for an answer and assess them. That way the computer system finds relevant information and processes them. With this it supports and accelerates experts’ deci-sions.

Cognitive systems are based on a fundamental, new approach. They learn from interaction with data and users and therefore can adapt to new conditions and changed tasks without requiring new program-ming. While “reading”, the system learns how to handle the meaning of words in different contexts. It can improve by training and feedback.IBM Watson is already in action in the health-care sector around the world. Not only in cancer research, but also in diverse other sectors Wat-son supports physicians or patients directly in their clinical daily routi-ne. Medical knowledge is available predominantly in natural language, e.g. as free text either in patient records, in medical professional articles or in medical reports. Up to now, these data weren’t evaluable by com-puter systems. The greatest barrier was the language – speaking about English, German or French – on the one hand as well as the understan-ding for medicine – medical concepts, correlations and terminologies – on the other hand. Watson has been trained to solve this for the past years and is as good as a qualified assistant physician today. ■

Entering the Cognitive Era Using Artificial Intelligence

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Page 32: An der Grenze zu einer neuen Ära...Neue Ära Für Haig A. Peter steht die Menschheit an der Grenze zu einer neuen Ära, in der künstliche Intelligenz zum Alltag ge-hören wird –

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fast forward 4 you

Data Driven Business, Health Care Engineering, Computer Graphics & Visualization and Mobile Computer Vision for Hu-man Technology & Mobi-lity

TU Graz

23. November 2017 16 Uhr

„Der Humantechnologie- Cluster setzt sich zum Ziel,

die Vernetzung der steiri-schen Wirtschaft, Forschung

und Ausbildung im Bereich Life Sciences auszubauen

sowie die Internationali-sierung zu forcieren, um

für die steirischen Unter-nehmen und Forschungs-einrichtungen zusätzliche

Wertschöpfung in der Region zu generieren.“

“The Human Technology cluster aims to strengthen and expand

networks in the field of life sciences across Styrian industry, research and education, and to stimulate

international collaboration to gen-erate local added value for Styrian

companies and research institu-tions in the region.”

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