„nachhaltigkeit“ - nachhaltigkeit? - bionet · 2018-03-14 · forschungsinstitut für...

Forschungsinstitut für biologischen Landbau [email protected], www.fibl.org

Nachhaltigkeit im (Bio-) GemüsebauRichard Petrasek, Rainer Weißhaidinger

07.03.2018

Landwirtschaftskammer Tirol, Innsbruck

Bionet Gemüsetagung

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Agenda

• „Nachhaltigkeit“ - Nachhaltigkeit?Begriff, Geschichte, Definitionen

• Stand der Diskussion – Bedeutung

• nachhaltig – nachhaltiger – am nachhaltigsten

Bewertungsebenen und -methoden

• Bewertungen der Nachhaltigkeit

Hotspots der Nachhaltigkeit bzw. der nachhaltigen Entwicklung im Gemüsebau

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„Nachhaltigkeit“ - Nachhaltigkeit?

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Quelle: Greenpeace


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Begriff, Geschichte, Definitionen

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• 1713: Begrifflicher Ursprung: Forstwirtschaft

• 1972: Studie: „Grenzen des Wachstums“, Club of Rome.

Prognose: Innerhalb der nächsten 100 Jahre ökologischer Kollaps

• 1987: Brundtland-Bericht der WCED

„Our Common Future“

• 1992: Rio-Erdkonferenz (Earth Summit) - UNCED,

„Agenda 21“, „Kommission für Nachhaltige Entwicklung“



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• 2000: Millennium Development Goals bis 2015

• 2002: Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung Johannesburg

• 2013: Welternährungsorganisation (UN-FAO): Richtlinien für den Lebensmittelsektor (SAFA Guidelines)

• 2015: Vereinte Nationen (UN): Agenda 2030 und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG)



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Nachhaltige Entwicklung ist dann realisiert wenn sie:

„die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu

riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen

Bedürfnisse nicht befriedigen können“



WCED 1987

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Agenda [45min – 40min Vortrag]

• „Nachhaltigkeit“ - Nachhaltigkeit?Begriff, Geschichte, Definitionen






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Für uns – als Privatperson

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Quelle: AK NÖ

Stand der Diskussion - Bedeutung

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Für uns – als Teil der Gesellschaftreale Flächenverteilung

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Quelle: www.worldmapper.org


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Für uns – als Teil der GesellschaftGröße nach ökologischen Fußabdruck

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beispiele

Quelle: www.worldmapper.org


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Für uns – als Erdenbewohner_innen

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Ziele für eine nachhaltige Entwicklung


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Für uns – als Betriebsleiter_innen

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Gesellschaft:Forderung nach transparenten & nachhaltigen Produktions-bedingungen

Markt:Steigende Anforderungen seitens Abnehmer

Politik:Neue Rahmenbedingungen

Umwelt:Klimatische Änderungen


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Für uns – als Betriebsleiter_innen

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Ist biologische Landwirtschaft nachhaltiger?

Ø Ökologie:Zahlreiche Themen werden adressiert.


Quelle: Meier T (2017)

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Prinzipien der Nachhaltigkeit

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• Konsistenz – geschlossene Stoffkreisläufe

„Alles verändert sich, aber nichts geht verloren“

• Effizienz – Minimierung Material- und Energieeinsatzes pro Produkt

„Mit wenigem viel“

• Suffizienz – zukunftsfähige Lebensstile und Konsummuster

„Von nichts zu viel“

• Inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit – Gerechtigkeit zwischen und innerhalb der Generationen

„Die Welt auf einer Erde“

• Risikominderung und Vermeidung

• Umverteilung


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IFOAM Prinzipien

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Prinzip der Gesundheit Prinzip der Ökologie Der Ökolandbau soll die Gesundheit des Bodens, der Pflanzen, der Tiere, des Menschen und des Planeten als ein Ganzes und Unteilbares bewahren und stärken.

Der Ökolandbau soll auf lebendigen Ökosystemen und Kreisläufen aufbauen, mit diesen arbeiten, sie nachahmen und stärken.

Prinzip der Gerechtigkeit Prinzip der SorgfaltDer Ökolandbau soll auf Beziehungen aufbauen, die Gerechtigkeit garantieren im Hinblick auf die gemeinsame Umwelt und Chancengleichheit im Leben.

Die ökologische Landwirtschaft soll in einer vorsorgenden und verantwortungsvollen Weise betrieben werden, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der jetzigen und folgenden Generationen zu bewahren und um die Umwelt zu schützen.


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Agenda

• „Nachhaltigkeit“ - Nachhaltigkeit?







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Was ist meine Frage – was mein Ziel:

1. Analysieren & Vergleichen:Überblick über eigene Nachhaltigkeitsleistungen erhalten

2. Optimieren:Spezifische Strategie / Betriebs-Entwicklungsmassnahmendefinieren

3. Kommunizieren:Eigene Nachhaltigkeitsleistungen aktiv kommunizieren

nachhaltig – nachhaltiger – am nachhaltigsten

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LCA, CO2, H2O

Footprint etc.

RISE SMART

Ökonomie&

Massen-fluss-

Modelle

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Toolbox NachhaltigkeitAnalyse und Bewertung

Methoden

Ebene



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Verarbeit

erLandwirt HandelLieferantLandwirt

Bewertungsebenen und –methodenWertschöpfungskette und Einflussbereich


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Bsp. Gemüse

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Bsp. Gemüse verarbeitet



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(Quelle: http://www.plattform-kvk.de/?p=1431)

Product Environmental Footprint (EU)



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LCA – z.B. Treibhausgasemissionen

Betrachtungsumfang & Systemgrenzen:

• erfasste Treibhausgasemissionen im Modell:

Kohlendioxid: CO2, Methan CH4, Lachgas N2O

• gesamte Wertschöpfungskette



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nachhaltig – nachhaltiger – am nachhaltigstenBewertungsebenen und -methoden

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1. Analysieren & Vergleichen: SMART-Farm Tool

bl.org

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Nachhaltigkeit ganzheitlich definiert

►4 Dimensionen

►21 Themen

►58 Unterthemen mit spezifischen Nachhaltigkeitszielen

http://www.fao.org/nr/sustainability/sustainability-assessments-safa

SAFA – Richtlinien der UN-FAO

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Agenda

• „Nachhaltigkeit“ - Nachhaltigkeit?





• Bewertungen der NachhaltigkeitHotspots der Nachhaltigkeit bzw. der nachhaltigen Entwicklung im Gemüsebau

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Produktebene – LCA Bsp. Treibhausgasemissionen

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KON BIO KON BIO KON BIO KON BIO KON BIO

Spargel Eisbergsalat Chinakohl Knollensellerie Rote Rübe

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Treibhausgasemissionen

Bewertungen der Nachhaltigkeit

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Landwirtschaft Transport Verpackung Lagerung

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gParadeiser (149g CO2/kg)



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Paradeiser Heumilch Rindsschnitzel

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Treibaugsgasemissionen



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KON BIO

Lite

r/kg

Paradeiser

Landwirtschaft & Vorkette Nachgereihte WSK

Produktebene – LCA Bsp. Wasserbedarf


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KON BIO

Bio

dive

rsität

spote

tial

Biodiversität

Produktebene – LCA Bsp. Biodiversitätspotential


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Produktebene – LCA Bsp. Mehrwert für die Region


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KON BIO

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tMehrwert für die Region

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Betrieb 1 BIO+


Betriebsebene – SMART

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Betrieb 1 BIO+



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Betrieb 1 BIO+



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Betrieb 1 BIO+



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Betrieb 1 BIO+



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Betrieb 2 KON



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Betrieb 3 BIO-



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• Betriebsmittel – Herkunft

• Energie und Material – auch Verpackung

• Arbeitskräfte - Arbeitsspitzen

• Biodiversität – Ökosysteme

• Wasser – Menge und Qualität; Waschwasser

• Absatzalternativen – v.a. bei Frischobst

• Landrechte und Hofnachfolge

• Produktqualität

• Boden – Boden - Boden


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Schlussfolgerungen

Ø Nachhaltigkeit ist eine Chance für den biologischen Gemüsebau, ihre Vorreiterrolle zu wahren.

ABER: Bio ist nicht automatisch Nachhaltigkeit

Ø Es gibt verschiedene Ansätze zur Bewertung von Nachhaltigkeit.

Ø Grundlage ist dabei immer eine fundierte und ganzheitliche Analyse der Ist-Situation des Betriebes.

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Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Afrikanisches Sprichwort

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