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Anlage-Check und -Strukturierung für Eheleute Roberts Aufgabenstellung: Auf Basis zweier Depotauszuges (Stand 01.12.2003 bzw. 18.06.2001) mit einem Gesamtwert von € 214.656,04 bzw. DM 184.642,57 (ca. € 94.400) soll untersucht werden, inwieweit diese Vermögensanlage in der derzeitigen Form eine sinnvolle Zusammensetzung ergibt. Hierzu wird zunächst – rückblickend – die Entwicklung der im Depot enthaltenen Werte überprüft, die Struktur des Portfolios untersucht und soweit erforderlich für einzelne Bausteine Alternativen vorgestellt, soweit die entsprechenden Anlagekategorien grundsätzlich sinnvoll erscheinen. Alle Vorschläge erfolgen vorbehaltlich einer Überprüfung des Risikoprofils anhand eines gesetzlich bei Depoteröffnung vorgeschriebenen WpHG-Fragebogens. Vorbehaltlich dieser Überprüfung wird von einem langfristigen Anlagehorizont (mindestens 10 Jahre) und einem ausgewogenen Risikoprofil (Risikoklasse 3 entspricht mindestens 16 Punkte im WpHG-Fragebogen der Augsburger Aktienbank) ausgegangen. Dabei sollte eine gewisse Stabilität der Ergebnisentwicklung im Vordergrund stehen ohne dabei den Aspekt einer langfristig ansprechenden Ertragsentwicklung aus dem Blick zu verlieren. Jedoch sollen keine übergroßen Risiken eingegangen werden, um die Entwicklung 1

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Anlage-Check und -Strukturierung für Eheleute Roberts

Aufgabenstellung:

Auf Basis zweier Depotauszuges (Stand 01.12.2003 bzw. 18.06.2001) mit einem Gesamtwert von € 214.656,04 bzw. DM 184.642,57 (ca. € 94.400) soll untersucht werden, inwieweit diese Vermögensanlage in der derzeitigen Form eine sinnvolle Zusammensetzung ergibt.

Hierzu wird zunächst – rückblickend – die Entwicklung der im Depot enthaltenen Werte überprüft, die Struktur des Portfolios untersucht und – soweit erforderlich – für einzelne Bausteine Alternativen vorgestellt, soweit die entsprechenden Anlagekategorien grundsätzlich sinnvoll erscheinen.

Alle Vorschläge erfolgen vorbehaltlich einer Überprüfung des Risikoprofils anhand eines gesetzlich bei Depoteröffnung vorgeschriebenen WpHG-Fragebogens. Vorbehaltlich dieser Überprüfung wird von einem langfristigen Anlagehorizont (mindestens 10 Jahre) und einem ausgewogenen Risikoprofil (Risikoklasse 3 entspricht mindestens 16 Punkte im WpHG-Fragebogen der Augsburger Aktienbank) ausgegangen. Dabei sollte eine gewisse Stabilität der Ergebnisentwicklung im Vordergrund stehen ohne dabei den Aspekt einer langfristig ansprechenden Ertragsentwicklung aus dem Blick zu verlieren. Jedoch sollen keine übergroßen Risiken eingegangen werden, um die Entwicklung der Rendite auszureizen.

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Anlage-Check und -Strukturierung für Eheleute Roberts

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Aktuelle Zusammensetzung der beiden Depots::

Titel WKN Anz. AnlagekategoriePreis/Kurs pro Anteil/Stück

Aktueller Wert

Deutsche Bank-Aktien 514000 500 Standardaktien Deutschland € 63,70 € 31.850,00

Linde-Aktien 648300 150 Standardaktien Deutschland € 42,60 € 6.390,00

TUI-Aktien 695200 330 Standardaktien Deutschland € 19,25 € 6.352,50

Daimler-Chrysler-Aktien 710000 663 Standardaktien Deutschland € 37,25 € 24.696,75

Siemens-Aktien 723610 609 Standardaktien Deutschland € 68,30 € 41.594,70

Dt. Bank-Genussscheine 804031 2000 Genussscheine Deutschland 111,40% € 2.288,00

Allianz-Holding-Aktien 840400 23 Standardaktien Deutschland € 101,90 € 2.343,70

Inter-Renta-Anteile 847404 630 Rentenwerte weltweit € 14,98 € 9.437,40

Ballard Power Sys.-Aktien 890704 703 Aktien Kanada € 9,20 € 671,60

DWS Top 50 Europa 976972 37 Standardaktien Europa € 67,57 € 2.500,09

Uniglobal-Anteile 975027 375 Aktien weltweit € 49,35 € 18.506,25

DWS Euro-Strategie-Ant. 976977 235 Rentenwerte europaweit € 43,05 € 10.116,75

DIFA-Fonds 1-Anteile 980550 563 Offene Immobilienfonds € 103,00 € 57.989,00

Unieuroaspirant-Anteile 989805 1706 Renten Europa-Schwellenl. € 47,57 € 81.154,42

Gesamtwert per 14.01.2004 € 295.891,16

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Die grundsätzliche Gesamtstruktur der beiden Depots mag auf den ersten Blick durchaus zum angenommenen Risikoprofil (balanciertes Risiko = ausgewogene Erträge bei Inkaufnahme von überschaubaren Schwankungsrisiken) entsprechen:

- Aktien 46,36%- Renten 34,04%- off. Immobilienfonds 19,60%

Allerdings ist bei näherem Hinsehen von einer ausgewogenen Struktur keine Rede mehr. 85% der Aktienanlagen (entspricht 39,04% des Gesamtwertes) sind auf lediglich sechs deutsche Standardtitel verteilt. Lediglich 0,08% des Gesamtwertes sind in europäischen Aktien und immerhin 6,48% in weltweite Aktien investiert, wobei die minimale kanadische Position eher wie ein Fremdkörper anmutet.

Ein ähnlich schiefes Bild ergibt sich bei der Struktur der Rentenanlagen: Über 80% der Rentenwerte (entspricht 27,43% des Gesamt-Portfolios) sind im „Unieuroaspirant“, einem wesentlich in Anleihen von Schwellenländern investierenden Rentenfonds, investiert, während sonstige europäische und weltweite Rentenfonds jeweils etwas mehr als 3% des Gesamtportfolios ausmachen.

Der Rest ist einem eher mittelmäßigen offenem Immobilienfonds (siehe Detailbeschreibung) anvertraut. 3

Aktuelle Zusammensetzung des Depots::

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An dieser Stelle soll nicht darüber spekuliert werden, wie sich einzelne Titel auf absehbare Zeit entwickeln könnten. Es mag durchaus sein, dass im Folgenden Anlageempfehlungen ausgesprochen werden, die sich auf absehbare Zeit schlechter entwickeln als bspw. die Aktie der Deutschen Bank. Demgegenüber steht allerdings das immense Risiko einer einzelnen Aktie, deren Entwicklung mit der allgemeinen Marktentwicklung des deutschen Bankensektors und der Entwicklung der Bank im Besonderen steht und fällt.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

Die deutschen Großbanken, die sich übrigens nur etwa ein Viertel des deutschen Bankgeschäftes auf sich vereinigen können, sind in jüngster Zeit zunehmend im Visier ausländischer Konkurrenz. Ob – und wenn ja zu welchen – Fusionen es kommen wird, bleibt abzuwarten. Wie die Börse dies honorieren wird, ist alles andere als sicher. Im Sog des Marktes hat die Aktie der Deutschen Bank seit ihrem Höchstkurs in rund zwei Jahren zwei Drittel ihres Wertes verloren, ehe sie sich in den letzten neun Monaten um mehr als 50% erholte. Woher soll weitere Kursphantasie ihre Nahrung erhalten? Was passiert beispielsweise, wenn die Deutsche Bank den Milliarden-Schadenersatzprozess gegen Leo Kirch verlieren sollte?

Im letzten Jahr war die Aktie der Commerzbank die erfolgreichste unter allen Bankaktien. Ihr Wert hat sich im Jahr 2003 gut verdoppelt. Aktuell kündigt die Commerzbank die Betriebsrenten und begründet dies mit wirtschaftlicher Notlage. Wer möchte sich da schon mit weit mehr als einem Drittel seines Depots der Entwicklung eines solchen Einzeltitels anvertrauen? Zu groß sind die Risiken, dass ein erneuter Kurssturz das gesamte Portfolio in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Deutsche Bank Inhaberaktie (514000)

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Noch drastischer verläuft die Berg- und Talfahrt bei der Siemens-Aktie. Innerhalb von nur 14 Monaten konnte sie sich im Wert verdreifachen – sicher angenehm für die Anleger, welche Anfang 1999 kauften, um 14 Monate später zu verkaufen. Die Zahl derer, die dies geschafft haben, dürfte jedoch äußerst gering – und dann auch eher zufallsbedingt – sein. Weitere eineinhalb Jahre später war die Aktie wieder dort angelangt, wo sie knapp drei Jahre vorher gestartet war. In der Folge ging es sogar noch bis zu 15% unter den Kurs von Anfang 1999.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

In 2003 hat sich die Aktie besser als der Marktdurchschnitt (gemessen am DAX) entwickelt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich stets nach einer spürbar besseren Entwicklung der Siemens-Aktie gegenüber dem DAX eine umgekehrte Phase anschließt, welche die Siemens-Aktie stets wieder in die Nähe der DAX-Entwicklung brachte. Niemand kann garantieren, dass dies auch zukünftig so bleiben wird, jedoch scheint aktuell sicherlich kein schlechter Zeitpunkt zu sein, sich von dieser Investition zu trennen.

Wird übrigens im Rahmen einer Diversifikations-Strategie u. a. auch in einen europäischen oder weltweiten Aktienfonds investiert, so besteht ein höheres Maß an Wahrscheinlichkeit, dass Aktien wie Siemens oder Deutsche Bank in Zeiten ihres Aufschwungs stärker im Fonds gewichtet sind als in Zeiten einer Korrektur. Hierauf sowie auf die Tatsache, dass es sich nicht um einen zu stark an einem Aktienindex orientierten Fonds handeln sollte, kommen wir noch zu sprechen, wenn es um eine künftige Strukturierung des Portfolios gehen wird.

Siemens-Inhaberaktie (723610)

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Der „Stern“ der deutschen Wirtschaft ist längst verblasst. Die globale Expansionspolitik, die in der faktischen Übernahme von Chrysler gipfelte, kann getrost als gescheitert betrachtet werden. Langfristig ist die Daimler-Chrysler eine der schlechtesten Aktien im DAX (siehe grafischer Vergleich über die letzten fünf Jahre). Auch in der jüngsten mehrmonatigen Aufschwungphase der deutschen Börse war der Anstieg des Daimler-Chrysler-Kurses unterdurch-schnittlich. Neueste Nachricht: Chrysler muss 2,7 Mio. Autos zurückrufen. Ein Defekt an der Automatik forderte bereits ein Todesopfer.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

Solche Nachrichten machen Kurse. Dies gilt für die an dieser Stelle nicht näher beleuchteten Aktien von Allianz, Linde oder TUI ganz genau so. Ob ein erneuter Versicherungszusammenbruch die Versicherungsaktien drückt oder ob ein neuerlicher Terrorschlag den Aktien der Reiseveranstalter Unbill beschert – die Konzentration von fast 40% des Wertpapiervermögens auf lediglich sechs Aktientitel in einem einzigen Land sorgt stets dafür, dass jede Fehlentwicklung gleich einen erheblichen Teil des Portfolios in Mitleidenschaft zieht.

Empfehlungen für eine langfristig angelegte Portfoliostruktur würden nach heutigem Stand der Dinge nicht einmal mehr für einen Länderfonds (also bspw. für einen deutschen Aktienfonds) ausgesprochen werden. Europäischer oder weltweiter Streuung wird der Vorzug gegeben, da ein Fondsmanager dann bessere Möglichkeiten hat, die sich voraussichtlich schlechter entwickelnden Länder und/oder Branchen entsprechend deiner Einschätzung unterzugewichten.

Daimler-Chrysler-Aktie (710000)

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Der Genussschein hängt in seiner Entwicklung neben der laufenden Verzinsung, die mit 8,75% attraktiv hoch erscheint, wesentlich auch an der Entwicklung des zugrunde liegenden Unternehmens, da es sich um ein Gewinnbeteiligungsrecht handelt. Jeweils zur Jahresmitte wird die Ausschüttung geleistet, was sich entsprechend in der Kursentwicklung des Genussscheins bemerkbar macht.

Addiert man den Wert der Aktien der Deutschen Bank mit dem relativ geringen Genussscheinanteil, so macht alleine die Position „Deutsche Bank“ fast ein Achtel des gesamten Depots aus.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

Ausschlaggebend für den deutlich über Pari notierenden Kurs ist das aktuell noch extrem niedrige Zinsniveau. Ziehen die Zinsen wieder an, womit angesichts anspringender Konjunkturmotoren zu rechnen ist, so wird sich der Kurs des Genussscheines – unabhängig von den anderen kursbeeinflussenden Faktoren wie Aktienkursentwicklung und Schuldnerbonität - zwangsläufig verringern. Da die Ausschüttung steuerpflichtig ist, der Kursgewinn (einjährige Mindest-Haltedauer vorausgesetzt) jedoch steuerfrei vereinnahmt werden kann, ist das aktuell noch niedrige Zinsniveau wahrscheinlich der beste denkbare Zeitpunkt für einen Verkauf dieses Papiers.

Deutsche Bank-Genussschein (804031)

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Die Strategie des Fonds wird wie folgt beschrieben: „Inter-Renta investiert weltweit in festverzinsliche Wertpapiere unter Ausnutzung des internationalen Zinsgefälles. Die damit verbundenen Devisen-positionen werden den jeweiligen Währungsein-schätzungen entsprechend flexibel über Devisen-termingeschäfte abgesichert.“

Sieht man sich die Entwicklung des Fonds an, so scheint eher der Zusatz angebracht, dass man aus den Wechselkursveränderungen anderer Währungen zusätzliche Rendite generieren möchte, denn anders lässt sich die Entwicklung wohl kaum erklären. Denn ansonsten kommt nur die Erklärung in Frage, dass die Devisenexperten völlig versagt haben und keine Absicherungsmaßnahmen gegen den steigenden Wert des Euro vorgenommen haben.

Die untere Grafik zeigt die Mehr- bzw. Minderper-formance gegenüber dem deutschen Rentenindex. In Zeiten steigenden Dollarwertes hat der Fonds sich sehr erfreulich entwickelt. In Zeiten des Dollarverfalls hat er jedoch alle Vorteile wieder hergeben müssen. Hier sollte es attraktivere Lösungen geben.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

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Wer nun denkt, dass die europäische Rentenfonds-Variante von DWS ein attraktive Alternative zum „Inter-Renta“ sei, der sieht sich angesichts des Fünf-Jahres-Charts eher getäuscht, wobei anzumerken ist, dass im Preis-Chart natürlich die regelmäßigen Ausschüttungen den Kurs immer wieder drücken.

Aber auch die untere Grafik, welche die Entwicklung unter Einbeziehung der wieder angelegten Aus-schüttungen widerspiegelt, vermag nicht zu begeistern. Die durchschnittliche Jahresrendite der letzten fünf Jahre liegt unter 4,5%. Steigen die Zinsen, geht die Rendite durch die damit einhergehenden Kursabschläge weiter zurück.

Mit Blick auf die hohe Wahrscheinlichkeit, dass weltweit kein weiteres Zinssenkungspotential besteht, sollte der Verkauf der beiden Rentenfonds, deren Kursverfall bereits begonnen hat, schnellstmöglich erfolgen. Es gilt, sinnvolle Alternativen zu finden, welche die Funktion der Rentenfonds in einem Portfolio, nämlich die Stabilisierung der Gesamtent-wicklung, übernehmen können. Dabei sollte auch wesentliches Augenmerk auf die Vermeidung von Währungsrisiken gelegt werden. 9

Check der einzelnen Werte im Depot:

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Der „DWS Top 50 Europa“ ist eigentlich ein völlig überflüssiger Fonds, denn ein Indexzertifikat bildet die gleiche Investition wesentlich kostengünstiger für den Anleger ab. Denn für die indexgetreue Investition entnimmt der DWS-Fonds dem Fondsvermögen eine jährliche Managementgebühr in Höhe von 1%. Die obere Grafik zeigt, wie indexnah der Fonds geführt wird.

Die Argumentation, dass die Mehrzahl der Fonds nicht in der Lage sei, den Index dauerhaft zu schlagen, mag grundsätzlich richtig sein. Für den gut beratenen Anleger reicht es jedoch in der Regel, in einen einzigen Fonds investiert zu sein, der sich auch über lange Zeiträume stets besser als sein Vergleichsindex entwickelt hat. Dazu bedarf es natürlich eines aktiven Managements, welches auch eine entsprechend hohe Verwaltungsgebühr durch überdurchschnittliche Ergebnisse rechtfertigt.

Die untere Grafik zeigt einen Vergleich des DWS-Fonds mit einem aktiv gemanagten Fonds. Um den über fünf Jahre entstandenen Abstand aufzuholen müsste der DWS-Fonds um rund 65% steigen!

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Check der einzelnen Werte im Depot:

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Einen aktiveren Managementansatz verfolgt der „Uniglobal“, der offensichtlich in Aufschwungphasen besser läuft als der Index, während in Abschwungphasen die Entwicklung mit dem Index parallel läuft. Trotzdem bringt es der Fonds unter den fast 500 in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen weltweit investierenden Aktienfonds nicht zu Spitzenergebnissen. Im vergangenen Jahr (Stand 30.11.2003) bspw. belegte er mit einem Minus von 1,50% lediglich den 174. Platz. Über fünf Jahre erzielte er ein mageres Plus von 1,23%. Zum Vergleich: Zehn Fonds erzielten über fünf Jahre ein Plus von mehr als 40%, der beste immerhin fast 90%.

Die untere Grafik zeigt den Vergleich mit einem Klassiker unter den globalen Aktienfonds, dem „Templeton Growth“, der seit seiner Auflegung im Jahr 1954 ein durchschnittliches Jahresergebnis von 11,66% erzielte – wohlgemerkt in Euro. Um den Verlust der letzten fünf Jahre gegenüber dem Templeton-Fonds aufzuholen, müsste der Uniglobal rund 40% zulegen. Dabei weist der Templeton-Fonds sogar geringere Schwankungsrisiken („Volatilität“) auf als der Fonds von Union.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

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Losgelöst von der Qualität des „DWS Euro-Strategie“ im Vergleich mit seinesgleichen sollte vorrangig die Frage erörtert werden, welche Chancen ein „herkömmlicher“ Rentenfonds im gegenwärtigen Umfeld überhaupt haben kann. Die Zinsen sind nahe dem historischen Tief. Jeder Zinsanstieg geht mit einem Kursverfall der festverzinslichen Wertpapiere einher, wobei bei längeren Restlaufzeiten die damit verbundene Hebelwirkung zu herben Kursverlusten führen wird. Und da in der Niedrigzinsphase viele Anleihenschuldner auf lange Laufzeiten setzten, in welche die Rentenfondsmanager angesichts der enormen Mittelzuflüsse der letzten Jahre zwangs-läufig investieren mussten, ist das - zumindest temporäre – Verlustgeschäft mit klassischen Rentenfonds wie diesem automatisch vorpro-grammiert.

Der Knick in der Entwicklung (Mitte letzten Jahres) zeigt sehr schön, wann der Tiefstpunkt des Euro-Zinsniveaus erreicht war. Dass trotzdem mit Rentenfonds auch weiterhin verdient werden kann, zeigt der untere Vergleich mit einem Fonds, der noch detaillierter vorgestellt werden wird.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

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Noch schlimmer vom Basis-Trend der Kategorie betroffen sind die offenen Immobilienfonds, wobei die europaweit investierenden Fonds wie der „DIFA-Fonds 1“ sich momentan noch besser halten als die rein in deutsche Objekte investierenden Fonds. Das Dilemma der offenen Immobilienfonds ist schnell beschrieben: Nach den dramatischen Rückgängen der Aktienmärkte haben Anleger in einem noch niemals da gewesenen Ausmaß in offene Immobilien-fonds umgeschichtet. Die Fonds mussten aufgrund gesetzlicher Vorschriften Milliardenbeträge in Immobilienmärkte investieren, obwohl wirklich rentable Objekte zunehmend selten geworden sind.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

Nicht selten zogen Mieter aus alten Objekten aus, um in neueren Objekten günstiger anzumieten. Vielfach hinterließen sie dabei leer stehende Objekte, die – wenn überhaupt – nur mit enormen Preisnachlässen wieder vermietbar waren. Gerade in den nächsten Jahren stehen viele weitere Objekte zur Anschluss-vermietung an. Experten rechnen deshalb fest damit, dass es in 2004 erstmals in vierzigjähriger Geschichte offene Immobilienfonds mit einem negativen Ergebnis geben wird. Wehe, wenn dann Anleger scharenweise ihr Geld wieder abziehen. Fonds könnten gezwungen sein, sich wieder von Objekten zu trennen, was in der gegenwärtigen Verfassung der europäischen Immobilienmärkte meist mit weiteren Verlusten verbunden sein dürfte. Die Folge wäre natürlich die „Flucht“ weiterer Anleger, was ein Ende der bislang recht gradlinig verlaufenden Wertentwicklungskurven offener Immobilienfonds bedeuten dürfte.

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Der „Unieuroaspirant“ ist vor dem Hintergrund der bereits geschilderten Probleme traditioneller Rentenfonds mit seinem Investmentansatz sicherlich eine interessante Alternative. Der Fonds investiert seine Mittel vorzugsweise in festverzinsliche Wertpapiere, die auf die Währung von möglichen Beitrittskandidaten der europäischen Währungsunion oder auf Euro lauten. Er investiert zu 50% in osteuropäische Euro-Aspiranten und zu jeweils 25% in EU-Staaten die an der Währungsunion noch nicht teilnehmen sowie EWWU-Teilnehmerländer. Jedoch kommt auch dieser Fonds nicht am Kursverlust in Zeiten steigender Zinsen vorbei. Zudem vermindert sich das Zinsgefälle zu den EU-Beitrittsländern mit näher rückenden Beitrittsterminen zunehmend.

Der Vergleich mit dem bereits erwähnten „EPIC Global High Yield“ zeigt auch in diesem Fall, dass der Renditeknick vermeidbar ist, wenn ein Fonds in diesem Segment noch mehr Flexibilität nutzen kann. Warum dieser Fonds sich auch seit Mitte letzten Jahres weiterhin positiv entwickelt und gute Aussichten auf weitere positive Ergebnisse hat, wird später noch beschrieben werden.

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Check der einzelnen Werte im Depot:

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Anlagevorschlag

Der nachfolgende Vorschlag ist in keiner Weise fixiert, denn letztlich wird es in Ermangelung der Kenntnis zukünftiger Entwicklungen den richtigen Vorschlag ohnehin nicht geben.

Ein Teilbetrag zwischen € 80.000 und € 100.000 wird zur Anlage in eine Garantiefondspolice der „inora LIFE“, einer 100%-igen Tochter der Société Générale, empfohlen. Die „Leistungsmerkmale“ dieser Anlage können mit gesonderten Unterlagen erläutert werden. Der Vorteil dieser Anlage artikuliert sich in der Tatsache der vollkommenen Kapitalgarantie und einer Verdreifachung des in fünf gleichen Jahresraten investierten Anlagebetrages selbst dann, wenn die zugrunde liegenden 12 Aktien über einen 12-Jahres-Zeitraum nur seitwärts tendieren oder gar leicht fallen sollten (was nun wirklich schwer vorstellbar ist). Bei einer Anlage des Gesamt-Betrages in einem so genannten Beitragsdepot erhöht sich der investierte Betrag sogar auf das 3,13-fache des Ursprungsbetrages. Der – in diesem Jahr auf jeden Fall noch gesetzeskonforme – große Vorteil dieser Anlageform liegt in der absoluten Steuerfreiheit der Erträge (mit Ausnahme der Zinserträge im Rahmen des Beitragsdepots) begründet. Mehr dazu in den ausführlichen Angebotsunterlagen.

Der nach der Garantiefondsanlage verbleibende Betrag von ca. € 200.000 sollte in gleichen Teilen moderat konservativ, balanciert und wachstumsorientiert investiert werden. Dabei sollen grundsätzlich Investmentfonds zum Einsatz kommen, welche die Erreichung der jeweiligen Anlageziele in einem möglichst ausgewogenen Verhältnis zwischen Chancen, Risiken und einem möglichst geringem steuerlich relevanten Anteil der Erträge ermöglichen sollten. Auch sollen die verschiedenen Anlagekategorien möglichst geringe Korrelationen (also gleichgerichtete Ergebnisse bei verschiedenen denkbaren Marktentwicklungen) aufweisen.

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Anlagevorschlag (Fortsetzung)

Eine Initial-Anlage könnte – entsprechend den Vorbemerkungen – wie folgt aussehen:

€ 90.000 als Depoteinzahlung in eine Garantiefondspolice der inora LIFE€ 48.000 in den erzkonservativen Fonds „BG Stable Value“€ 30.000 in den sicherheitsorientierten Fonds „Fortis Active Click“€ 36.000 in den Hochzinsanleihen-Fonds „EPIC Global High Yield (Euro)“€ 30.000 in den Wandelanleihen-Fonds „EPIC Convertible Bonds“€ 36.000 in den weltweiten Aktienfonds „Templeton Growth (Euro)“€ 25.000 in den europäischen Aktienfonds „Fidelity European Growth“

Variationen können im persönlichen Gespräch natürlich erörtert werden.

Die nachfolgende Tabelle (nächste Seite) gibt zunächst einen Überblick, wie diese Fonds in verschiedenen Vergangenheitszeiträumen rentiert haben. Insbesondere die Mischung aus dem Drei- bzw. Fünf-Jahres-Ergebnis und dem letzten Jahr zeigt sehr gut, was man in besonders schlechten und in ordentlich guten Börsenzeiten zu erwarten haben könnte, wobei bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen wird, dass Vergangenheitsergebnisse grundsätzlich keinerlei gesicherte Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zulassen.

Teilweise sind im Anlagevorschlag jedoch auch Fonds enthalten, die erst seit kurzer Zeit am Markt sind. Hierbei handelt es sich um die beiden eher sicherheitsorientierte Fonds, die erst nach dem Desaster der Jahre 2000 bis 2002 entsprechend der stark gestiegenen Nachfrage nach Sicherheitsprodukten entwickelt worden sind. Diese Fonds sind jedoch so konzipiert, dass sie in der lang anhaltenden Baisse der letzten Jahre keine wesentlichen Einbußen hätten erleiden können, was detailliert noch bei der Einzelvorstellung der Fonds dargelegt werden wird.

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Anlagevorschlag (Fortsetzung)

Alle Ergebnisangaben sind auf einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag umgerechnet, wobei die Angaben „seit Auflage“ sich auf den 30.11.2003 beziehen.

Die Ergebnis vermitteln auf den ersten Blick nur scheinbare Klarheit und bedürfen der Interpretation. So rentiert beispielsweise der europäische Aktienfonds – über kurze wie über lange Zeiträume – besser als der global Templeton Growth. Dies hängt mit seiner Euro-Lastigkeit zusammen, da der aktuell schwache Dollar natürlich im Ergebnis des weltweiten Fonds zu Buche schlägt. Würde der Dollar jedoch stark ansteigen, so zeigen sich auch die Vergangenheitsergebnisse alleine über diesen Effekt in einem anderen Licht. Dies mag ein kleines Beispiel dafür sein, warum man Vermögensanlagen diversifiziert. Mehr dazu bei der Einzel-Fondsvorstellung.

Name des Fonds WKN

Jährliches Durchschnittsergebnis über Auflage am1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre Seit Auflage

Inora LIFE „IWI 300“ - In 97% der Fälle KapitalverdreifachungJedes

Quartal

BG Stable Value 728 496 - - - 10,78% 06/2003

Fortis Active Click 216 208 - 2,70% - - 5,90% 01/2003

EPIC Global High Yield (Euro) 523 366 21,47% 11,78% - 9,73% 08/2000

EPIC Convertible Bonds 550 937 11,06% - - 3,35% 04/2002

Templeton Growth (Euro) 941 034 11,27% - 5,10% 8,59% 11,70% 11/1954

Fidelity European Growth 986 391 20,97% - 4,58% 11,87% 13,58% 10/1990

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Anlagevorschlag (Fortsetzung)

Geht man von einer sicherheitsorientierten durchschnittlichen Renditeerwartung von 6% p. a. aus, so wird bereits anhand dieser Übersicht vorige Seite) auf den ersten Blick klar, dass die Mixtur dieser Ergebnisse auf jeden Fall genügend Spielraum bietet, um einen „Sicherheitskorridor“ zu dem konservativen Anlageziel zu generieren. Lediglich um einen vagen Vergleich zu ermöglichen, wird nachfolgend kurz ermittelt, welches Gesamtergebnis die jährlichen Renditen seit Auflage der jeweiligen Fonds in dem hier vorgeschlagenen Mischungsverhältnis gehabt hätten. Dabei sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass natürlich künftige Abweichungen – nach oben wie nach unten – möglich sind. Auch diesbezüglich sei auf die Einzel-Vorstellungen der Fonds verwiesen.

Damit besteht ein Spielraum von 40% des in der Tabelle ausgewiesenen Ergebnisses, um das konservativ angesetzte Ergebnis einer 6%-igen Durchschnittsrendite zu erreichen, wobei denkbare Abweichungen bei den einzelnen Fondsergebnissen aus der folgenden Vorstellung der einzelnen Fonds abgeleitet werden können.

Name des Fonds %-ualer Anteil Ergebnis-Beitrag

Inora LIFE „IWI 300“ 30,51% 3,54%

BG Stable Value 16,27% 1,75%

Fortis Active Click 10,17% 0,60%

EPIC Global High Yield (Euro) 12,20% 1,19%

EPIC Convertible Bonds 10,17% 0,34%

Templeton Growth (Euro) 12,20% 1,43%

Fidelity European Growth 8,47% 1,15%

Vergangenheitsbezogenes Gesamtergebnis 10,00%

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BG Stable Value

Dieser Fonds orientiert sich nicht wie üblich an einem Index. Vielmehr versucht dieser Fonds in jeder beliebigen Marktlage eine Rendite von mindestens 6% pro Jahr zu erzielen. Seit Auflegung des Fonds wurde diese Vorgabe deutlich übertroffen (siehe Grafik links unten).

Dieser wirklich ungewöhnliche Fonds wurde erst Mitte des Jahres 2003 aufgelegt. Der Manager dieses Fonds ist jedoch seit Jahren anerkannt erfolgreich. Zwei von ihm verwaltete Fonds existieren bereits seit annähernd drei Jahren. Der etwas weniger konservative „BG Global Classic“ (der sich durchaus ebenfalls für die Anlage eignen würde) hat allen Entwicklungen der Börsen zum Trotz eine beachtlich stabile Ergebnisentwicklung (durchschnittlich 10,27% p. a. seit Auflage). Der BG Stable Value investiert bevorzugt in Geldmarkt-, Renten- und Immobilienfonds. Lediglich in besonders aussichtsreichen Situationen können maximal bis zu 30% in Aktienfonds investiert werden. Für die Berechnung werden 6% p. a. angenommen.

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Fortis Active Click

Ebenfalls ein ganz besonderes Konzept liegt dem Fortis Active Click zugrunde: Er investiert variable zwischen 40% und 100% in Euro-Geldmarkttitel. Je länger anhaltend die positive Entwicklung des Euro-Aktienmarktes verläuft, desto stärker (bis maximal 60%) investiert er in diesen Markt. Die Investition erfolgt nach glasklaren Regeln, die es ermöglichen, den jemals erreichten Höchststand des Fondskurses so abzusichern, dass der Wert des Fonds niemals unter 90% des jemals erreichten Höchststandes fallen kann. Da der Fonds Anfang dieses Jahres ausgerechnet mit einen über drei Monate komplett abstürzenden Aktienmarkt (siehe grüne Linie in der Grafik rechts unten) startete, konnte er wegen des damit erforderlichen hohen Geldmarktanteils in diesem Jahr seine Stärken noch nicht ausspielen. Eine über 20 Jahre rückwirkende Betrachtung )nächste Seite) zeigt jedoch sehr schön, wie der Fonds funktioniert. Dabei zeigt die hellblaue Linie den Verlauf der tatsächlichen Wertentwicklung des Fonds während die dunkelblaue Linie das Absicherungsniveau markiert, unter welches der Fondspreis künftig nie wieder fallen kann. Für die Berechnung werden 8% p. a. angenommen.

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EPIC Global High Yield (Euro)

Herkömmliche Rentenfonds unterliegen bei sich änderndem Zinsniveau je nach Ausmaß der Änderungen der Zinsen teilweise starken Schwankungen. Steigen die Zinsen, so fallen die Kurse von Rentenfonds und umgekehrt. Der von American Express aufgelegte Fonds bietet hierzu eine hochinteressante Alternative. Er kann wahlweise ganz oder teilweise in Staatspapiere von Schwellenländern, Anleihen von Finanzinstituten und hochverzinsliche Unternehmensanleihen investieren oder Kassepositionen halten. Da der Fonds sich zudem von keiner Marktzusammensetzung („Benchmark“) abhängig macht und keinerlei Währungsrisiken ausgesetzt ist, kann er getrost als so genannter „Absolute Return-Fonds“, also ein Fonds, der in jeder Marktlage positive Erträge erzielen kann, bezeichnet werden. Seine Wertentwicklung ist von einer außergewöhnlichen Konstanz geprägt (siehe Grafik links unten), während vergleichbare Hochzinsanleihenfonds sehr deutlichen Schwankungen ausgesetzt sind (siehe blaue Linie in der Grafik rechts unten – dies ist das Durchschnittsergebnis aller vergleichbaren Fonds). Für die Berechnung werden 7,5% p. a. angenommen.

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Amex Global High Y ield Euro Vergleichsgruppe Renten HZ Europa

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EPIC Convertible Bonds

Ebenfalls ein Fonds von American Express, der in so genannte Wandelanleihen investiert. Diese bieten mit einer laufenden Verzinsung und einer Rückzahlung zum Nominalwert die relative Sicherheit festverzinslicher Wertpapiere. Nach bestimmten festgelegten Bedingungen hat der Inhaber einer solchen Anleihe bei Fälligkeit jedoch das Recht, die Anleihe in die Aktien des emittierenden Unternehmens zu tauschen („wandeln“). Von diesem Recht wird natürlich nur Gebrauch gemacht, wenn sich dies aufgrund der Kursentwicklung der jeweiligen Aktien lohnt. Damit bieten Wandelanleihen die Chancen von Aktien. Es handelt sich jedoch um einen sehr schwer zu überschauenden Markt, weshalb es einer ausgeprägten Expertise bedarf, um hier außergewöhnliche Ergebnisse erzielen zu können. American Express ist seit nunmehr 28 Jahren in diesem Markt erfolgreich tätig. Der Fonds investiert in US-Wandelanleihen, sichert jedoch jegliches Dollarkurs-Risiko gegen den Euro ab, so dass es auch in diesem Fall keine Währungsrisiken gibt. Für die langfristige Berechnung werden 8% p. a. in Ansatz gebracht (wobei das langjährige Durchschnittsergebnis um knapp ein Viertel höher liegt).

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Templeton Growth (Euro)

Während der Weltaktienindex „MSCI World“ über drei Jahre immer noch ein Minus von knapp 38% aufweist, hat der Templeton Growth inzwischen nur noch etwas mehr als ein Drittel dieses Minusergebnisses über den Drei-Jahres-Zeitraum (siehe Grafik links unten). Der Fonds ist der europäische Ableger eines bereits seit 1954 in den USA existierenden Fonds. Da beide Varianten gleich investiert sind, macht der fünfjährige Vergleich (rechts unten) deutlich, wie bravourös der Fonds sich in schlechten Börsenzeiten verhält Achtung: Die rechte Grafik ist in US-Dollar, was allerdings auch für den Vergleichsmaßstab gilt. Die Differenz zwischen Fondsergebnis und Vergleichsindex bleibt in Euro umgerechnet natürlich gleichermaßen deutlich. Die auf Seite 17 genannten Langfristergebnisse sind jedoch Ergebnisse der Dollar-Variante des Fonds, die in Euro umgerechnet wurden. Dieser Fonds gilt als absoluter Klassiker, weil er unnötige Risiken vermeidet und sich am fundamentalen Wert der Aktien, in die er investiert, orientiert. Für die Berechnung werden 9% p. a. angenommen.

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Fidelity European Growth

Das europäische Gegenstück zum weltweit anlegenden Templeton Growth zeigt über verschiedenste Zeiträume eine unglaubliche Überlegenheit gegenüber dem europäischen Aktienindex (siehe Grafik unten). Unter 79 europaweit anlegenden Aktienfonds, die bereits seit mindestens 10 Jahren bestehen, hat nur der Fidelity-Fonds – trotz der seit März 2000 drei Jahre anhaltenden Baisse an den Aktienmärkten - das eingesetzte Kapital vervierfachen können. Lediglich zwei weitere Fonds schafften es, das Kapital in diesem Zeitraum mindestens zu verdreifachen, weitere 21 schafften mindestens eine Verdoppelung. Das Erstaunliche: Der Fonds schaffte dieses Ergebnis mit der geringsten Volatilität in seiner Vergleichsgruppe (die Volatilität misst die Schwankungsbreite, also das Risiko einer vom Standard abweichenden Entwicklung – geringe Volatilität bedeutet geringes Risiko). Damit bietet dieser Fonds eine ideale Ergänzung zum Templeton Growth, da er den Gesamtanteil an europäischen Aktien verstärkt und damit das Währungsrisiko für alle Aktienanlagen im Rahmen der beiden Fonds mindert. Für die nachfolgende Berechnung werden 10% pro Jahr als Durchschnittsertrag angesetzt.

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Abschließende Berechnung

Die für die jeweiligen Fonds angesetzten Durchschnitterträge sollen und können keine Prognose zukünftiger Erträge sein, da eine solche Prognose unseriös wäre. Sie sollen lediglich verdeutlichen, wie viel „Sicherheitsabstand“ die für die gewählten Anlagevorschläge angenommenen Durchschnittserträge bieten, um das gewünschte Ziel auf jeden Fall zu erreichen. Dabei wurden die Durchschnittserträge durchweg unterhalb der – soweit historisch nachvollziehbar – langfristigen Vergangenheitsrenditen angesetzt, so dass auch hier durchaus noch positive Überraschungen denkbar sind. Hinsichtlich der Anlage in die inora-Police „IWI 300“ wurde allerdings von einer Verdreifachung ausgegangen (genauer gesagt: da es sich um eine Depoteinzahlung von € 90.000 handelt, erhöht sich unter Berücksichtigung der Depotzinsen der Anlagebetrag um den Faktor 2,13 auf das 3,13-fache).

Errechnet man nun das durchschnittliche Ertragspotential mit den angenommenen Werten der einzelnen Fonds, so gelangt man zu einen Durchschnittsertrag von etwas über 9%, so dass trotz der bereits erfolgten Abschläge gegenüber den Vergangenheitsergebnissen noch genügend Spielraum für weitere Sicherheitsabschläge besteht, um trotzdem ein attraktives Ergebnis bei relativ geringem Risiko zu erzielen. Dabei beschreibt das Risiko weniger die Gefahr des Teil- oder gar Gesamtverlustes der angelegten Gelder als vielmehr das so genannte Schwankungsrisiko (von Fachleuten auch „Volatilität“ genannt). Je geringer das Schwankungsrisiko einer Anlage, desto geringer ist die Gefahr, dass starke Rückschläge es schwierig oder gar unmöglich machen, das Anlageziel insgesamt doch noch zu erreichen.

Allerdings darf man sich auch nicht vorstellen, dass die vorgeschlagene Zusammensetzung des Depots es nun ermöglichen könnte, schwankungsfrei eine deutlich über dem Sparbuchertrag liegende Rendite zu generieren. Natürlich wird es Schwankungen – nach oben wie nach unten geben. Die deutlich höhere Ertragsaussicht ist letzten Endes nichts anderes als eine Art „Risikoprämie“ für die Inkaufnahme dieser Schwankungsrisiken, die sich jedoch bei den gewählten Bausteinen in erträglichem Rahmen halten sollten.

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Schlussbemerkungen:Mit dieser Ausarbeitung eines Anlagevorschlages wurde versucht, in einfacher knapper Darstellungsweise verschiedene als sinnvoll eingestufte Bausteine für ein strukturiertes Depot vorzustellen. Selbstverständlich können zu jedem einzelnen (und ggf. auch alternativen) Fonds detaillierte Informationen vorgelegt werden. Ohnehin ist gesetzlich vorgeschrieben, dass nur die offiziellen Prospekte der Kapitalanlagegesellschaften in Verbindung mit den jüngsten Rechenschaftsberichten als Grundlage für eine Anlageentscheidung herange-zogen werden dürfen. Die Links auf die entsprechenden Download-Dateien werden – soweit der Anleger nicht ausdrücklich darauf verzichtet – gerne zur Verfügung gestellt.

Es ist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass die Zusammenstellung dieses Anlagevorschlages nach bestem Wissen und Gewissen und frei von Abhängigkeiten von bestimmten Anbietern erfolgt ist. Generell lassen sich zu jedem Fonds – je nach „Justierung“ des Blickwinkels – auch Alternativen vorstellen. Alle aufgeführten Fonds gehören jedoch ausnahmslos zur jeweiligen Spitzengruppe Ihrer Kategorie, wenn man sie unter Rendite- und Risikogesichtspunkten einwertet.

Allerdings sind alle Grundlagen hinsichtlich Performance und Volatilität immer und ausnahmslos vergangen-heitsbezogen und damit natürlich kein sicheres Indiz für zukünftige Entwicklungen. Andererseits wurde vielfach unter Beweis gestellt, dass überdurchschnittliche Anlageergebnisse nur zu einem kleineren Anteil auf die Auswahl des richtigen Fonds als vielmehr auf eine gute Anlagestruktur zurückzuführen sind. Doch natürlich lässt sich auch trefflich über die prozentual richtige Zusammensetzung der Fonds diskutieren. Das anzulegende Vermögen jedoch in eine aktiv gemanagte Vermögensverwaltung zu überführen, wäre aus Kostengründen unvertretbar. So wird man es – wie immer – hinterher am allerbesten wissen.

Kaiserslautern, 15.01.2004

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