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ARBEITSPROGRAMM 2005 des Bundesinstituts für Berufsbildung

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ARBEITSPROGRAMM2005des Bundesinstituts für Berufsbildung

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Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Bundesinstitut für Berufsbildung <Bonn>Arbeitsprogramm ... des Bundesinstituts für Berufsbildung / BIBB.Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, der Präsident.Red.: Arbeitsbereich Forschungs- und Dienstleistungsplanung. – 2000 (2005) –.–Bonn; BIBB, 2005Früher u. d. T.: Bundesinstitut für Berufsbildung <Berlin; Bonn>:Arbeitsprogramm ... des Bundesinstituts für BerufsbildungErscheint jährl. – Bibliografi sche Deskription nach 2000

Redaktion:Arbeitsbereich Forschungs- und DienstleistungplanungHildegard BaarßEdith BellaireKlaus-Detlef R. BreuerJörg Henning

Vertriebsadresse:Bundesinstitut für Berufsbildung53043 BonnBestell-Nr.: 09.106

© 2005 by Bundesinstitut für Berufsbildung, BonnHrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung, 53142 BonnInternet: www.bibb.deE-Mail: [email protected]

Grafi kDesign: Hoch Drei BerlinSatz: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, BonnDruck: W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld

Printed in Germany

ISBN 3-88555-782-7

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Arbeitsprogramm 2005

Vorwort

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Mit der Veröffentlichung seines jährlichen Ar-beitsprogramms leistet das Bundesinstitut für Berufsbildung einen Beitrag zur Transparenz seines vielfältigen Aufgabenspektrums.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung betreibt Forschung und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der berufl ichen Aus- und Wei-terbildung. Die Forschung des Instituts wird hauptsächlich in Projekten durchgeführt, die vom Hauptausschuss des Instituts beschlossen werden und im Forschungsprogramm zusam-mengefasst sind. Die Entwicklungsarbeiten werden im Rahmen der gesetzlichen Aufga-ben des Instituts in Vorhaben realisiert, von denen die meisten im Auftrag der Bundesre-gierung durchgeführt werden.

Das Arbeitsprogramm ist vom Hauptaus-schuss des Bundesinstituts in seiner Sitzung am 09.03.2005 in der hier vorliegenden Form beschlossen worden. Es weist zunächst die Forschungsprojekte aus, die den im Jahre 2002 entwickelten und vom Hauptausschuss verabschiedeten sieben Forschungskorridoren als Instrument der mittelfristigen Forschungs-planung zugeordnet sind, es folgen interna-tionale Forschungsprojekte und Projekte, die von Dritten fi nanziell gefördert werden, so-wie die Beschreibung der Vorhaben. Ebenfalls aufgenommen sind die Vorhaben, die erst nach der März-Sitzung des Hauptausschus-ses bis zum Redaktionsschluss genehmigt wurden sowie die Modellversuche und deren Träger. Ständig aktualisierte Informationen über alle Projekte und Vorhaben des Bundes-instituts können im Internet unter der Adresse www.bibb.de/fodb abgerufen werden. Im Ar-beitsprogramm nicht ausführlich dargestellt sind die zahlreichen Beratungsaufgaben ge-genüber der Planungs- und Durchführungs-praxis der berufl ichen Bildung, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bun-desinstituts wahrgenommen werden. Diese

unterschiedlichen Aufgaben werden in den seit 2001 jährlich erscheinenden Geschäfts-berichten ausführlich dargestellt.

Die breitere Darstellung der Forschungs-ergebnisse erfolgt in vielfältigen Veröffent-lichungen. Das Veröffentlichungsverzeichnis des BIBB gibt einen Überblick über alle zur-zeit lieferbaren Titel. Ständig aktualisierte Informationen über Veröffentlichungen des BIBB können im Internet unter der Adresse www.bibb.de/veroeff abgerufen werden.

Prof. Dr. Helmut PützPräsidentBonn, im Juni 2005

Vorwort

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Inhalt

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Arbeitsprogramm 2005

Inhalt

Seite

1 Das Arbeitsprogramm des Bundesinstituts für Berufsbildung ........................ 6

1.1 Aufgabenkategorien .................................................................................... 6

1.2 Arbeitsprogramm ......................................................................................... 7

2 Darstellung der Forschungsprojekte und Vorhaben ........................................ 10

2.1 Forschungsprojekte (Übersicht) ...................................................................... 11 Einzeldarstellung der Forschungsprojekte ...................................................... 13

2.2 Vorhaben (Übersicht) .................................................................................... 119 Einzeldarstellung der Vorhaben mit Durchführungsübersicht zum Vorhaben Nr. 2.0.001

(Modellversuche) .......................................................................................... 132

Übersicht über die Vorhaben nach inhaltlichen Kategorien ...................................... 297

Schlagwortverzeichnis ............................................................................................ 307

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Arbeitsprogramm 2005

Arbeitsprogramm

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1 Das Arbeitsprogramm des Bundesinstituts für Berufsbildung

Ziel der Arbeit ist es, Grundlagen für die Aus- und Weiterbildung von Facharbeitern, Fachan-gestellten, Gesellen und Meistern in Industrie und Handel, Handwerk, Landwirtschaft, freien Berufen und in der öffentlichen Verwaltung zu entwickeln und die berufl iche Bildung unter Berücksichtigung der technischen, wirtschaft-lichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu modernisieren und zu verbessern.

Ein wesentliches Element der Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist die Zusammenar-beit mit den Sozialparteien und der Berufsbil-dungspraxis. Die Arbeiten des Bundesinstituts richten sich im Rahmen des Gesamtziels, die berufl iche Bildung zu verbessern, insbeson-dere an folgende Adressaten:

� Planungspraxis der berufl ichen Bildung

– Spitzenorganisationen der Arbeitgeber und Gewerkschaften

– Fachverbände

– zuständige Stellen (Kammern)

– Ministerien in Bund und Ländern

� Durchführungspraxis der berufl ichen Bil-dung

– Betriebs- und Unternehmensleitungen

– Ausbilderinnen und Ausbilder

– Auszubildende, Weiterbildungsteilneh-merinnen und -teilnehmer

– Betriebsräte, Personalräte

– Berufsschullehrerinnen und Berufsschul-lehrer

Das Bundesinstitut für Berufsbildung ist damit kompetenter und zuverlässiger Ansprechpart-ner für alle am dualen System der Berufsbil-dung Beteiligten.

1.1 AUFGABENKATEGORIEN

Das Bundesinstitut ist verpfl ichtet, jährlich ein Arbeitsprogramm aufzustellen, das alle Forschungsprojekte (= Forschungsprogramm) und alle Vorhaben enthält, die im laufenden Jahr im Bundesinstitut bearbeitet werden. Die Kategorie der Daueraufgaben wird nicht in das Arbeitsprogramm aufgenommen. Im Sinne des Grundsatzes der „integrativen Auf-gabenwahrnehmung” werden von Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftlern und von Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern sowohl Forschungsprojekte und Vorhaben durchgeführt als auch Daueraufgaben wahr-genommen.

Forschungsprojekte

Die Berufsbildungsforschung gem. § 90 Abs. 2 BBiG wird in Form von Forschungspro-jekten durchgeführt. Diese Projekte werden nach vom Hauptausschuss vorgegebenen Kri-terien diesem zur Beschlussfassung vorgelegt und vom Bundesminister für Bildung und For-schung genehmigt.

Vorhaben

Vorhaben sind insbesondere die Aufgaben des Bundesinstituts, die nach Weisung des zuständigen Bundesministers wahrzunehmen sind, also die Mitwirkung an der Vorbereitung von Ausbildungsordnungen und sonstigen Rechtsverordnungen, an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts und an der Durch-führung der Berufsbildungsstatistik sowie die Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen.

In den letzten Jahren haben sich Vorhaben auch als wirksames Instrument des Präsiden-ten erwiesen, um kurzfristig auf aktuelle be-rufsbildungspolitische Anforderungen bzw. Veränderungen reagieren zu können. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn politischer

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Handlungsbedarf kurzfristig zu realisierende Lösungen erfordert.

Über die Aufnahme von Vorhaben in das Ar-beitsprogramm entscheidet der Präsident. Sie bedürfen nicht der Zustimmung des Haupt-ausschusses und der Genehmigung durch den Bundesminister für Bildung und Forschung.

1.2 ARBEITSPROGRAMM

Das Arbeitsprogramm 2005 umfasst 18 Forschungsprojekte und 156 Vorhaben.

Entsprechend der gesellschaftlichen, politi-schen, ökonomischen und technologischen Entwicklung muss Berufsbildungsforschung in ihren Fragestellungen auf die jeweils aktuellen Brennpunkte von Arbeits- und Ausbildungs-stellenmarkt eingehen und dabei sowohl die Berufsbildungspraxis als auch theoretische Er-kenntnisse berücksichtigen. Diese Aufgaben-vielfalt erfordert eine integrierte Aufgaben-wahrnehmung von Forschung, Entwicklung und Beratung, was sich auch am vorliegenden Arbeitsprogramm des BIBB ablesen lässt.

Die Berufsbildungsforschung des Bundes-instituts für Berufsbildung dient der Sicherung und der Weiterentwicklung eines modernen Berufsbildungssystems mit leistungsfähigen Strukturen, das Grundlagen schafft für berufl i-che und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten der Menschen in einer dynamisch sich verän-dernden Arbeitswelt. Damit hat sie Antworten zu fi nden auf die Wissensintensivierung, auf die Strukturverschiebung von Wertschöpfung und Beschäftigung zugunsten der Dienstleis-tungen und auf die zunehmende internati-onale Verfl echtung der Wirtschaft als Folge der Globalisierung. Dies erfordert Flexibilität und Innovationen, aber auch Investitionen in Bildung und Wissenschaft. Deutschland wird im globalen Wettbewerb auch in Zukunft be-stehen, wenn es alle Begabungen fördert und

umfassend nutzt. Das setzt ein ausreichendes und auswahlfähiges, modernes Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot voraus, das auch genderspezifi sche Qualifi zierungskonzepte und -strategien berücksichtigt. Die Anstren-gungen aller Beteiligten, dieses Ziel zu errei-chen, werden durch die Berufsbildungsfor-schung des Bundesinstituts unterstützt.

Schwerpunktbildung in der Berufsbil-dungsforschung

Das Bundesinstitut muss sich in dem weiten und differenzierten Forschungsfeld der be-rufl ichen Bildung Schwerpunkte setzen und Prioritäten bestimmen, die es kurz- und mit-telfristig aufgreifen will. Trotz der Breite und Intensität der Berufsbildungsforschung im Bundesinstitut können nicht alle Fragestellun-gen durch das Bundesinstitut gleichzeitig und allein bearbeitet werden. Lösungen hierfür müssen einerseits in Forschungskooperatio-nen, andererseits in der Beschränkung auf pri-oritäre Forschungsthemen gefunden werden.

Deshalb haben die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter des BIBB in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Forschungsunter-ausschusses des Hauptausschusses (UA 1) ein mittelfristiges Forschungsprogramm auf der Basis von sieben Forschungskorridoren ent-wickelt, die die Aufgaben der nächsten Jahre thematisch bündeln und die Richtung der For-schungsarbeiten des BIBB transparenter ma-chen. Das Programm wird aktualisiert, indem u. a. Ergebnisse von Forschungsprojekten und Entwicklungsarbeiten sowie deren Bewertung im Hinblick auf neue Forschungsziele und Perspektiven kontinuierlich eingearbeitet und berücksichtigt werden. Ein jährlich durchzu-führendes Forschungskolloquium zusammen mit dem Forschungsunterausschuss berät über die vorzunehmenden Modifi kationen in der Ziel- und Aufgabenstellung.

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Arbeitsprogramm

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Die Forschungskorridore

Auch 2005 aktualisiert das Bundesinstitut seine mittelfristige Forschungskonzeption. Dabei wurden die sieben Forschungskorridore präzisiert, wobei Querbeziehungen zwischen den Forschungskorridoren nicht nur aufgrund der interdisziplinären Forschungsstruktur des Instituts, sondern auch aufgrund übergrei-fender Themenstellungen sachlich notwendig sind.

Im ersten Forschungskorridor „Ziele, Rah-men und Ordnung der Berufsbildung“ steht weiterhin die Frage im Vordergrund, wie die berufl iche Bildung strukturell angepasst werden muss, um der Änderungsdynamik in Wirtschaft und Gesellschaft besser zu entspre-chen. Berufsbildungsforschung soll die Quali-tät der Entscheidungsprozesse unterstützen und verbessern. Ziel ist ein abgestimmtes, dif-ferenziertes und fl exibles Angebot moderner Ausbildungsberufe und Weiterbildungsmög-lichkeiten, das seinen Absolventen ein breites Spektrum von Beschäftigungs- und Bildungs-optionen eröffnet.

Der zweite Forschungskorridor „Früherken-nung von Qualifi kationsentwicklungen“ umfasst das rechtzeitige Erkennen neuer Arbeitsfelder und von sich abzeichnenden Qualifi kationserfordernissen. Dazu gehö-ren Analysen des Entwicklungspotenzials und der Veränderung von Berufsprofi len in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Diese Ergebnisse liefern Informationen bei der Mo-dernisierung von Ausbildungs- und Weiter-bildungsberufen sowie bei der Entwicklung neuer Berufe.

Im dritten Forschungskorridor „Qualifi zie-rungsangebote und Bildungsverhalten, Berufsverläufe und berufl iche Entwick-lungsmöglichkeiten“ geht es sowohl um die Beobachtung, Analyse und Dokumen-tation des individuellen Bildungsverhaltens

als auch um das Qualifi zierungsangebot von Betrieben, freiberufl ichen Arbeitsstätten und Verwaltungen, es geht um Bildungs- und Berufsbiografi en angesichts veränderter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rah-menbedingungen, um die Realisierung von Chancengleichheit und Gleichstellung der Geschlechter in der Berufs- und Arbeitswelt und um die entsprechenden Anforderungen an das System der berufl ichen Bildung. Un-terschiedliche Qualifi zierungsinteressen von Individuen, Wirtschaft und Gesellschaft sind in ihrem Spannungsverhältnis zu analysie-ren. Hier besteht auch die Aufgabe, frühzei-tig auf Strukturveränderungen, wie z. B. die demografi sche Entwicklung, aufmerksam zu machen, die den gewünschten Ausgleich von Angebot und Nachfrage nach Qualifi zierung gefährden könnten.

Im Forschungskorridor vier „Berufl iche Kom-petenzentwicklung in der Wissensgesell-schaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel“ bilden die Ge-staltung lebenslanger Lernprozesse, sowohl des formalisierten als auch des informellen Lernens, die Anwendung moderner Informa-tions- und Kommunikationstechnologien für die Berufsbildung und die Weiterentwicklung von Lernorten und neuen Bildungsverbünden im Prozess des Lernens die übergreifenden Themen. Die Gestaltung zeitgemäßer Prü-fungs- und Assessmentverfahren, die Qua-lifi zierung des Bildungspersonals und die Möglichkeiten und Gestaltungsmerkmale des Fernunterrichts sind wesentliche Forschungs- und Entwicklungsthemen in diesem Korridor. Es geht vor allem um die Gestaltung berufl i-cher Bildungsprozesse. Qualität und Effektivi-tät von Lernprozessen stehen dabei im Vor-dergrund.

Der Forschungskorridor fünf „Förderung be-rufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung bildungs-

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politischer Programme“ zielt auf Analysen und Evaluation staatlicher Förderprogramme in der berufl ichen Bildung und auf die Ent-wicklung entsprechender Methodenansätze und Instrumentarien. Hierdurch werden not-wendige Grundlagen geschaffen, um Förder-programme und Maßnahmen zielgerichtet zu konzipieren, ihre Durchführung zu beobach-ten und den Erfolg zu bewerten.

Im Forschungskorridor sechs „Internatio-nalität der Berufsbildung“ werden durch internationale Vergleiche Reformvorschläge zur Bewältigung von Strukturproblemen des deutschen Systems der berufl ichen Aus- und Weiterbildung erarbeitet. Ein weiteres Feld ist die Unterstützung des grenzüberschreitenden Innovationstransfers und der Internationali-sierung der deutschen berufl ichen Aus- und Weiterbildung sowie die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Förderung des Aufbaus effi zienter Systeme der berufl ichen Bildung im Ausland.

Der Korridor sieben „Informations- und Do-kumentationssysteme zur Förderung von Transparenz und Wissenstransfer in der Berufsbildung“ gibt einen Überblick über neue Angebote des Bundesinstituts, die den Handelnden in der Berufsbildung in Deutsch-land, aber auch im Ausland, mit Hilfe moder-ner Informations- und Kommunikationstech-nologie einen schnellen, nutzerorientierten und zielgenauen Zugriff auf wichtige neue Er-kenntnisse und Entwicklungen zur Verfügung stellen. Dieses Angebot des Bundesinstituts soll im Interesse eines nachhaltigen Ergebnis-transfers und einer schnelleren Implementa-tion von Entwicklungen ausgebaut und ver-bessert werden.

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Forschungsprojekte

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2 Darstellung der Forschungsprojekte und Vorhaben

Das folgende Kapitel informiert in knapper Form über die einzelnen Forschungsprojekte und Vorhaben. Die Darstellungsweise ent-spricht dem Projektantrag für den Hauptaus-schuss bzw. der Vorhabenbeschreibung.

Zusätzlich werden auch solche Vorhaben aus-gewiesen, die nach der Sitzung 1 / 2005 des Hauptausschusses bis zum Redaktionsschluss für diese Ausgabe des Arbeitsprogramms ge-nehmigt wurden.

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Übersicht

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2.1 FORSCHUNGSPROJEKTE (ÜBERSICHT)

PROJEKTE IN FORSCHUNGSKORRIDOREN SeiteForschungskorridor 1Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbildung

4.1.102Implementation neuer Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich ......................... 13

4.1.104Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungskaufmann / Versicherungskauffrau .. 19

Forschungskorridor 2Früherkennung von Qualifi kationsentwicklungen

2.2.101BIBB / BAuA – Erwerbstätigenbefragung 2005 / 2006Arbeit in Wandel, Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen ...................... 29

Forschungskorridor 3Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Berufsverläufe und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten

2.3.102Beruf fängt in der Schule an. Die Bedeutung von Schülerbetriebspraktikaim Rahmen der Berufswahlorientierungsphase .......................................................... 33

2.3.103Berufsbezeichnungen und ihr Einfl uss auf die Berufswahl von Jugendlichen .............. 38

2.3.105Formalisierte berufl iche Weiterbildung – Sekundäranalysen auf Basis des SOEP und anderer international vergleichbarer Erhebungen (BENEFIT) ................. 47

3.3.101Betriebliche Berufsausbildungsvorbereitung: Chancen und Bedingungen .................. 54

Forschungskorridor 4Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

2.4.101Anforderungen an Trainerinnen / Trainer in der berufl ichen Weiterbildung von Lerngruppen mit Teilnehmenden deutscher und ausländischer Herkunft – Grundlagen einer Zusatzqualifi kation ..................................................................... 65

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Forschungsprojekte

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2.4.102Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und berufl icher Nutzen ....................................................................... 65

3.4.103Anforderungen an Teletutorinnen und Teletutoren in der berufl ichen Bildung ......... 70

3.4.104Förderung der Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit .......................................... 75

3.4.106Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) – im Kontext lebensbegleitenden Lernens .................................................................................... 81

3.4.108Gestaltung und Evaluation auftragsorientierter, netzgestützter und community-basierter Lerninfrastrukturen im Elektrohandwerk ................................. 87

3.4.110Abschlussbezogene Qualifi zierung an- und ungelernter Beschäftigterals betriebliches Handlungsfeld ............................................................................... 95

Forschungskorridor 5Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung bildungspolitischer Programme

3.5.101Bildungsgutscheine in der öffentlich geförderten berufl ichen Weiterbildung: Erfahrungen und Auswirkungen ............................................................................. 99

Forschungskorridor 6Internationalität der Berufsbildung

2.6.102Development of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) – CVTS3M ........................................ 107

2.6.103Länderspezifi sche Analyse berufl icher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbildung (CVTS2 überarbeitet) ... 110

2.6.104Betriebliche Weiterbildung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmernin KMU und Entwicklung von regionalen Supportstrukturen ................................... 113

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Forschungskorridor 1

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EINZELDARSTELLUNGDER PROJEKTE

FORSCHUNGSKORRIDOR 1Ziele, Rahmen und Ordnung derBerufsbildung

1. Forschungsprojekt Nr.: 4.1.102

Titel:

Implementation neuer Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Neue Ausbildungsberufe im Dienstleistungs-bereich sollen Ausbildungsplätze in Bereichen erschließen, in denen traditionell bislang we-nig ausgebildet wurde. Aus diesem Grund wurden im Bundesinstitut für Berufsbildung in den letzten Jahren eine Reihe von neuen Ausbildungsberufen für den Dienstleistungs-bereich entwickelt. Der Bedarf der Branchen an entsprechendem Fachpersonal wurde z. T. mit Quereinsteigern gedeckt.

Bei den potenziellen Ausbildungsbetrieben handelt es sich überwiegend um Betriebe, die bisher keine Ausbildungstradition haben und die neu für diese Form der längerfristi-gen Nachwuchssicherung und -förderung ge-wonnen werden sollen. Durch die Schaffung der neuen Dienstleistungsberufe wurden somit erstmals für diese Branchen spezielle duale kaufmännische Ausbildungsberufe ent-wickelt.1

1 In einzelnen Betrieben wurde z. T. in kaufmänni-schen Berufen wie z. B. Bürokaufmann / kauffrau ausgebildet; bei den in Arztpraxen ausgebildeten Arzthelfer / -innen handelt es sich jedoch nicht um einen kaufmännischen Ausbildungsberuf, sondern sie gehören zur Gruppe der übrigen Gesundheitsbe-rufe.

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Forschungsprojekte

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Ausgehend von diesem Tatbestand soll Fol-gendes in der Untersuchung eruiert werden. Es bedarf der Entwicklung und Umsetzung von Strategien zur Implementation, um so-wohl in Betrieben ohne Ausbildungstradition, die aus Mangel an passgerechten Qualifi ka-tionen bisher nicht ausgebildet haben, aber auch in Betrieben mit Ausbildungstradition, die auf Grund ihrer Produkt- oder Dienstleis-tungsstruktur bislang in anderer Form ausge-bildet haben, die Ausbildung in diesen neuen Ausbildungsberufen zu erschließen.

In erziehungswissenschaftlichen bzw. wirt-schaftspädagogischen Kontexten wird im Rahmen der Modellversuchsforschung bzw. des Transfers von Modellversuchen theore-tisch mit dem Begriff der Implementation gearbeitet. Implementation wird dort verstan-den „als die Umsetzung von wissenschaft-lichen Erkenntnissen in die gesellschaftliche Praxis.“2 Im Vordergrund stehen dabei die Umsetzungsstrategien von Curricula. Die Ver-wender, Abnehmer bzw. die Zielgruppe sollen auf curriculare Vorgaben vorbereitet werden. Wenn man die im Rahmen der Curriculum-theorie verwendete Defi nition für Implemen-tation auf unsere Fragestellung bezieht, kann man unter Implementation alle Planungs- und Durchführungsmaßnahmen, Institutionen und Prozesse verstehen, die bei der Einfüh-rung neuer Ausbildungsberufe auf die ver-schiedenen Beteiligten einwirken.

Die Bedeutung der Unterstützung von Betrie-ben gerade bei der Einführung völlig neuer Aus-bildungsberufe wurde im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit mit den Sozialparteien und der Bundesregierung

im Zusammenhang mit dem Neuordnungs-verfahren hervorgehoben.3 Eben falls wurde vereinbart, die Verfahren zur Neu ordnung zu beschleunigen. Damit sind Überlegungen zur Implementation neuer Ausbildungsbe-rufe in die Ausbildungspraxis im Verlauf des Neuordnungsverfahrens Grenzen gesetzt. Die Implementation neuer Berufe hängt jedoch im Wesentlichen mit dem intensivierten Ein-führungsprozess seitens der Verbände, der Gewerkschaften, der Industrie- und Handels-kammern, der Arbeitsämter der Bundesagen-tur für Arbeit sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des jeweiligen Fachministeriums und des Bundesinstituts für Berufsbildung ab.

Die thematische Auseinandersetzung im Hin-blick auf die Frage der Implementation neuer Ausbildungsberufe wird exemplarisch anhand der folgenden vier Berufe untersucht:

• Kaufmann / Kauffrau im Gesundheitswe-sen

• Veranstaltungskaufmann / Veranstaltungs-kauffrau

• Sport- und Fitnesskaufmann / Sport- und Fitnesskauffrau

• Automobilkaufmann / Automobilkauffrau

Mit der Entwicklung und Einführung der drei neuen kaufmännischen Ausbildungsberufe Kaufmann / Kauffrau im Gesundheitswesen, Veranstaltungskaufmann / Veranstaltungs-kauffrau sowie Sport- und Fitnesskauf-mann / Sport- und Fitnesskauffrau wird seit dem 1. August 2001 erstmalig in Bereichen ausgebildet, die bisher über geringe oder keine Ausbildungstradition verfügen. Die Zielsetzung bei der Schaffung dieser neuen Berufe war es, Ausbildungsberufe stärker zu fl exibilisieren und zu differenzieren, damit branchenspezifi sche Anforderungen umge-setzt werden können. Um gleichzeitig Einheit-lichkeit bei der Ausbildung zu gewährleisten, wurde bei diesen Ausbildungsberufen die Idee

2 Vgl. Euler, Dieter; Sloane, Peter: Implementation als Problem der Modellversuchsforschung. In: Unter-richtswissenschaft 26 (1998), S. 313.

3 Vgl. Die Bundesregierung: Bündnis für Arbeit, Aus-bildung und Wettbewerbsfähigkeit. Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung“. Stand 10.11.1999, S. 50.

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Forschungskorridor 1

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eines gemeinsamen Strukturkonzeptes mit Kern- und Fachqualifi kationen verwirklicht, das Mobilität und Beschäftigungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt sichern soll. Die Aus-bildungsberufe verbindende Dienstleistungs- und kaufmännische Orientierung geht in die gemeinsamen Kernqualifi kationen ein, die die Hälfte der Ausbildungszeit umfassen. Dane-ben wurden Fachqualifi kationen für jeden der drei Berufe entwickelt, die profi lgebend für jeden einzelnen Ausbildungsberuf sind.

Die quantitative Entwicklung im ersten Aus-bildungsjahr 2001 der drei neuen Ausbil-dungsberufe sieht folgendermaßen aus: beim Sport- und Fitnesskaufmann bzw. bei der Sport- und Fitnesskauffrau wurden 514 Neuabschlüsse getätigt, bei den Kaufl euten im Gesundheitswesen waren 173 neue Aus-bildungsverträge eingetragen und bei den Veranstaltungskaufl euten wurden insgesamt 361 Verträge abgeschlossen.4 Mit insgesamt 1.048 neuen Ausbildungsplätzen war das ge-setzte Ziel im Hinblick auf die Zahl der Aus-bildungsverhältnisse in diesen neuen Berufen noch nicht erreicht. Mittlerweile sind in diesen drei Berufen 2.456 Ausbildungsverhältnisse zu

verzeichnen.5 Hier lässt sich ein noch größeres Potenzial, ausgehend von der Anzahl der Be-triebe und Einrichtungen in diesen Bereichen, vermuten.6

Trotz des gemeinsamen Strukturkonzepts handelt es sich im Rahmen der Beschäfti-gungsmöglichkeiten in den drei Berufen um heterogene Branchen, wie die folgende Dar-stellung der unterschiedlichen Einsatzfelder belegt:

• für die Kaufl eute im Gesundheitswesen sind dies die verschiedenen Einsatzfelder im Gesundheitswesen, wie Krankenhäuser, stationäre, teilstationäre und ambulante Pfl egeeinrichtungen, Vorsorge- und Reha-bilitationseinrichtungen, Krankenkassen und medizinische Dienste, ärztliche Orga-nisationen und Verbände, größere Arzt-praxen, Rettungsdienste und Verbände der freien Wohlfahrtspfl ege,

• die Sport- und Fitnesskaufl eute werden in Sportverbänden, Sportvereinen, Fitness-studios, Sportclubs wie z. B. Tennis- und Golfclubs und in der kommunalen Sport- und Sportstättenverwaltung eingesetzt,

4 Quelle: Statistisches Bundesamt / BIBB-Datenblätter, 30. September 2001.

5 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Er-hebung zum 30. September 2002; im Einzelnen: Kaufmann / Kauffrau im Gesundheitswesen 672, Sport- und Fitnesskaufmann / frau 941 und Veran-staltungskaufmann / frau 843 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge.

6 Das Gesundheitswesen enthält ein großes Poten-zial für Ausbildung: 2.242 Krankenhäuser, 10.800 ambulante Pfl egeeinrichtungen, 8.900 stationäre Pfl egeeinrichtungen, 1.393 Vorsorge- und Reha-bilitationseinrichtungen, 2.380 Rettungsdienste, 120.200 Arztpraxen sowie 53.914 Zahnarztpraxen (Statistiken des Statistischen Bundesamtes, der Ge-sundheitsberichterstattung, der Bundesärztekam-mer und der Kassenärztlichen Vereinigung sowie des Verbandes der privaten Krankenversicherungen. In: Paulini-Schlottau, H., 2002, S. 5).

Ein wachsender und sich stark verändernder Bereich ist die Sport- und Fitnesswirtschaft, die sich in einen

gemeinnützigen und einen kommerziellen Bereich aufteilt: Es gibt 86.600 Sportvereine unter dem Dach des Deutschen Sportbundes; zu den kommerziellen Anbietern gehören 6.500 Fitnessanlagen, 1.100 Squash-Anlagen und 450 Badminton-Anlagen so-wie über 700 monostrukturierte Racket-Anlagen und Tennisanlagen (Noack, M., 1999, S. 11).

Schätzungen durch die jeweiligen Fachverbände der Veranstaltungswirtschaft belegen: Es gibt etwa 700–750 Messeveranstalter und Messegesellschaf-ten, 50 Messebau-Unternehmen, 300 Marketing-Eventagenturen, 2.000 Konzert-Agenturen und Künstlermanager, 62.000 ausstellende Unterneh-men auf deutschen Messen; darüber hinaus Un-ternehmen, die spezielle Messe-, Ausstellungs- und Kongressabteilungen haben, über die aber keine Zahlen bekannt sind (Angaben des Ausstellungs- und Messeausschusses (AUMA), des Fachverbandes Messe- und Ausstellungsbau (FAMAB) und des Bun-desverbandes der Deutschen Veranstaltungswirt-schaft (idkv). In: Paulini-Schlottau, H., 2002, S. 8).

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Forschungsprojekte

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• für die Veranstaltungskaufl eute erfolgt der Einsatz sowohl in Veranstaltungs- bzw. Dienstleistungsunternehmen, die der Veranstaltungsbranche angehören, wie z. B. Konzertveranstalter, Künstler-, Mar-keting- und Eventagenturen, Messe- und Ausstellungsgesellschaften, Veranstalter von Kongressen und Tagungen als auch Unternehmen der ausstellenden Wirt-schaft, für die Präsentationen auf Messen und anderen Veranstaltungen ein wesent-liches Marketinginstrument sind; auch in Frage kommen Bereiche der kommunalen Verwaltung, wie z. B. Stadt- und Mehr-zweckhallen, Stadtmarketing, Kultur- und Jugendämter, die Veranstaltungen unter-schiedlicher Art anbieten.

Im Gegensatz zu den drei neuen Dienstleis-tungsberufen wurde mit dem Ausbildungsbe-ruf Automobilkaufmann / Automobilkauffrau, in dem seit dem 1. August 1998 ausgebildet wird, ein Beruf speziell für eine Branche ge-schaffen, die traditionell viel ausbildet.

In diesem Beruf wird sowohl in Industrie und Handel als auch im Handwerk ausgebildet. Die Einsatzfelder der Beschäftigten sind nicht so weit gefächert wie bei den drei neuen Dienstleistungsberufen, sondern beschränken sich auf Betriebe der Kraftfahrzeug-Branche und dementsprechend auf Autohäuser, Kraft-fahrzeug-Hersteller und -Importeure.

Automobilkaufl eute haben umfassende Schnittstellenkenntnisse, die sich nicht nur auf einen Teilbereich des Unternehmens fokussieren. Einerseits besitzen sie umfas-sende kaufmännische Kenntnisse, verfügen jedoch auch über in der technischen Praxis erworbene Kenntnisse über Produkte und Reparaturvorgänge. Nicht nur im back-offi ce, sondern auch im front-offi ce sind sie mit der intensiven Kundenbetreuung in Form von

Verkaufsvorbereitung und -nachbereitung be-schäftigt.

Der Ausbildungsberuf hat sich von Anfang an gut in der Branche etabliert. Bereits im Jahr der Neuschaffung des Berufes 1998 wurden 1.754 Ausbildungsverträge bei den Industrie- und Handelskammern und 655 bei den Hand-werkskammern eingetragen. Im Jahr 2002 waren 2.621 neu abgeschlossene Verträge bei der Industrie- und Handelskammer und 1.044 bei der Handwerkskammer zu verzeichnen.7

BIBB-Forschungsergebnisse belegen, dass der Anstieg bei den Ausbildungsplätzen mit einer Zunahme der Anzahl an Ausbildungs-betrieben einhergeht. So konnten im Jahr 1999 – ein Jahr nach der Neuschaffung des Berufs – 416 Betriebe bei den Industrie- und Handelskammern und 507 Betriebe bei den Handwerkskammern neu für die Ausbildung hinzugewonnen werden.8

An diese Ergebnisse kann das beantragte Pro-jekt unmittelbar anknüpfen. Inwieweit es sig-nifi kante Unterschiede in der Implementation der drei Dienstleistungsberufe und der Auto-mobilkaufl eute gibt, lässt sich unter Umstän-den ebenfalls in der Studie eruieren.

Forschungsstand

Das Forschungsprojekt knüpft an Erfahrun-gen aus anderen Forschungsprojekten an, die sich mit der Bewährung sowie den Aus-bildungsmöglichkeiten neuer Ausbildungsbe-rufe in der Praxis beschäftigt haben und aus denen sich Handlungsbedarf in Bezug auf die Implementation neuer Ausbildungsberufe er-

7 Quelle: Statistisches Bundesamt / BIBB Datenblätter. Stand September 2003.

8 Vgl. BIBB-Forschungsprojekt 4.2.011: Quantitative und qualitativ strukturelle Aspekte bei neuen Ausbil-dungsberufen für den Dienstleistungssektor – Chan-cen für das Bildungs- und Beschäftigungssystem.

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gab.9 Eine wesentliche Erkenntnis war, dass mit den neuen Ausbildungsberufen neue Ausbildungsplätze insbesondere in kleinen und mittleren und / oder erstmals ausbilden-den Betrieben der Dienstleistungsbranche gewonnen werden konnten und dass neue Berufe nicht in großem Umfang bestehende Berufe substituieren. Die Untersuchungen ha-ben aber auch ergeben, dass gerade kleinere Betriebe auf Hilfestellungen z. B. in Bezug auf die Bereitstellung von Informationen und Tipps angewiesen sind.

Angeknüpft werden kann des Weiteren an die vom BIBB ausgehende Delphi-Erhebung zur Identifi kation von Forschungs- und Ent-wicklungsaufgaben in der berufl ichen Aus- und Weiterbildung. Auf einem der ersten Plätze wurde in Bezug auf die wichtigsten Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, um Menschen auch in Zukunft umfassend beruf-lich qualifi zieren zu können, vorgeschlagen: Wie kann die Ausbildungsfähigkeit und -be-teiligung von kleinen und mittelständischen Unternehmen in neuen, anspruchsvollen Be-rufen gestärkt werden?10

Zentrale Forschungshypothesen

• Sowohl einzelne Zielgruppen als auch die mit Beratung und Berufsbildung befassten Personen werden trotz in Fülle vorliegen-der Materialien nicht erreicht;

• Strategische Implementation stärkt die Ausbildungsfähigkeit und -beteiligung ins-besondere kleinerer und mittelständischer Unternehmen;

• Die Ausbildung in kleinen / mittleren und / oder neu ausbildenden Betrieben erfordert ein differenziertes Muster an Maßnahmen der Implementation.

Forschungsziele

Das Projekt will einen Beitrag dazu leisten, Implementationsstrategien zu evaluieren, zu entwickeln und in Maßnahmen umzusetzen. Primäres Ziel ist dabei nicht, den bereits zahl-reichen Informationsquellen weitere hinzuzu-fügen, sondern es sollen Vorschläge für eine Optimierung der Implementation unterbreitet, umgesetzt, erprobt und für andere Berufsbe-reiche nutzbar gemacht werden. Weiterge-hende Empfehlungen zur Implementation am Beispiel der neuen Ausbildungsberufe sollen demnach auch als Hilfestellung für andere Berufe der Dienstleistungsbranche fungieren. Durch die Auswahl der Ausbildungsberufe wird sowohl der Bereich der Industrie- und Handelskammern als auch der Bereich der Handwerkskammern abgedeckt. Da es sich zudem um äußerst heterogene Wirtschafts-branchen handelt, dürfte das Spektrum für andere Wirtschaftsbereiche Anregungen hin-sichtlich des Transfers von Ergebnissen bieten. Die Transferqualität des Projekts besteht darin, Handlungs- und Gestaltungsfelder für diejeni-gen, die mit der Implementation der neuen Ausbildungsberufe befasst sind, aufzuzeigen.

Forschungsfragen

Wie gehen die einzelnen Institutionen und Implementationsträger vor?

• Informationspolitik und Akquise der „Aus-bildungsberater / -innen und Ausbildungs-

9 Siehe hierzu: Forschungsprojekt 6.2.001 Ausbil-dungsmöglichkeiten in wachsenden Dienstleis-tungsbereichen; Forschungsprojekt 4.2.001 Quanti-tative und qualitativ strukturelle Aspekte bei neuen Ausbildungsberufen für den Dienstleistungssektor – Chancen für das Bildungs- und Beschäftigungs-system; 4.0.535 Evaluation der Verkehrsberufe; 3.2.004 Evaluation der Büroberufe.

10 Vgl. Dr. Annette Icks / Institut für Mittelstandsfor-schung Bonn (IFM Bonn): Berufl iche Ausbildung in jungen Dienstleistungsunternehmen. Präsentation anlässlich der Sitzung des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung am 17. Dezember 2002.

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Forschungsprojekte

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platzentwickler / -innen“ der IHK, der Bera-ter / -innen der Bundesagentur für Arbeit;

• Ermittlung des Informationsbedarfs bei Auszubildenden und der bisherigen Ent-wicklungsmöglichkeiten in den neuen Ausbildungsberufen;

• Ermittlung der Art, der Form sowie bishe-riger Maßnahmen der Implementation in den neuen Ausbildungsberufen:

Welche Implementationsstrategien wirken bei Betrieben mit Ausbildungserfahrung und wie gestaltet sich der Informations- und Koopera-tionsbedarf sowie der Bedarf an Ausbildungs-hilfen für neu ausbildende Betriebe?

Welche Medien des Informations- und Erfah-rungsaustauschs werden genutzt? Inwieweit werden traditionelle oder auch internetba-sierte Medien genutzt?

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 1 „Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung“ zuzuordnen. An dieser Stelle wird an-geführt, dass sich Implementationsforschung bisher noch auf einzelne Felder und Frage-stellungen beschränkt. Künftiger Forschungs-bedarf besteht demnach im Hinblick auf die Einführung neuer und / oder bestehender Ausbildungsberufe in Beschäftigungsfeldern ohne Ausbildungstradition. Hier knüpft das beantragte Projekt mit seiner Thematik un-mittelbar an.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Es werden die einschlägigen quantitativen und qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden eingesetzt. Dabei erfordert die

Bearbeitung dieses komplexen Forschungsge-genstands unterschiedliche methodische Zu-gänge, wobei folgendermaßen vorgegangen werden soll:

• umfangreiche Literatur-, Dokumenten- und Internetrecherche und Sammeln von Good-Practice-Beispielen, die auch dazu dienen, Kontakte und u. U. Kooperationen mit den jeweiligen Stellen und Institutio-nen aufzubauen;

• telefonische Befragungen der zuständigen Stellen zur Identifi zierung bisheriger Imp-lementationsmaßnahmen und deren Wir-kung;

• schriftliche Befragungen von Auszubilden-den der vier (Dienstleistungs-)berufe;

• leitfadengestützte Intensivinterviews mit Ausbildungs- und Personalverantwortli-chen sowie Arbeitnehmervertreter / -innen in Betrieben, Vertreter / -innen der IHK und der BA, Vertreter / -innen von Weiterbil-dungseinrichtungen, der Berufsschule und regionaler und überregionaler Netzwerke;

• gemeinsame Workshops mit Sachverstän-digen zur Aufbereitung der Ergebnisse und zur Transfersicherung der Implemen-tationsstrategien in die Praxis.

Auf Grund der vorgesehenen Breite der Un-tersuchungen ist geplant, sowohl Fremdfor-schungsaufträge zu vergeben als auch Eigen-forschung durchzuführen. Im Rahmen der Fremdforschung wird das Instrumentarium in Zusammenarbeit mit dem BIBB entwickelt.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

An bereits stattgefundene interne Koopera-tionen (6.2.001: Ausbildungsmöglichkeiten in wachsenden Dienstleistungsbereichen) kann unmittelbar angeknüpft werden, um diese während des weiteren Projektverlaufs auszubauen. Aufgrund der Fragestellungen

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des Projekts wird der intensive Austausch mit Kollegen und Kolleginnen des BIBB gesucht, die sich im Rahmen der Früherkennung oder regelmäßiger Betriebsbefragungen u. Ä. mit analogen oder ergänzenden Themen be-schäftigen. Darüber hinaus werden über weitergehende Recherchen zu Beginn des Projekts intensive Kontakte zu verschiedenen externen Institutionen und anderen Einrich-tungen (Bildungsberatung, Vereine, Modell-versuche usw.) hergestellt, auch mit dem Ziel, geeignete Kooperationspartner zu ermitteln. Von Seiten der Kultusministerkonferenz be-steht die Zusage, dass die Länder Branden-burg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen bereit sind, an dem Projekt mitzu-arbeiten.

6. Zeitrahmen

I / 04 bis IV / 06

7. Zwischenbericht

II / 05

Mitarbeiter / -innen

Trappmann-Webers, Bettina (0228 / 107-2420); Burkard, Peter; Krieger, Anita; Paulini-Schlottau, Hannelore

1. Forschungsprojekt Nr.: 4.1.104

Titel:

Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungskaufmann / Versicherungskauffrau

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Die Bedeutung der Versicherungsbranche als Teil des Dienstleistungssektors ist in den letz-ten 40 Jahren kontinuierlich gewachsen. Trotz der vor allem in den 80er- und 90er-Jahren durchgeführten Rationalisierungs- und Kon-solidierungsmaßnahmen hat sich die Zahl der Beschäftigten zwischen 1960 und 2002 mehr als verdoppelt. Im Jahre 2002 waren 248.100 Beschäftigte in Versicherungsunternehmen tätig, davon mehr als die Hälfte (130.500) in der Sparte Schaden- / Unfallversicherung, gefolgt von der Sparte Lebensversicherung (73.000). Die übrigen Beschäftigten verteilen sich auf die Sparten Kranken- und Rückversi-cherung.

Die Zahl der Unternehmen hat sich im glei-chen Zeitraum aufgrund von Konzentrations-prozessen, insbesondere in den letzten zehn Jahren, von 939 im Jahre 1960 auf 703 im Jahre 2002 verringert1. Trotz der vor allem im Bereich der Lebensversicherungen kritischen Entwicklungen der Jahre 2000 bis 2002, die aufgrund der Einbrüche auf den Aktienmärk-ten zu einem Verlust der Kapitalausstattung der Unternehmen von über 50 % führten2, geht die Branche für die Zukunft von einer Erholung und einem weiteren Wachstum aus.

1 Alle Angaben nach GDV 2003b2 Vgl. Clemens 2004, S. 290

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Der Gesamtverband der Deutschen Versiche-rungswirtschaft (GDV) rechnet für 2003 mit einem weiteren Wachstum der Beiträge um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr auf knapp 147 Milliarden Euro.3

Das Innovationstempo bei Banken und Ver-sicherungen war schon immer recht hoch. Aufgrund der Notwendigkeit, große Daten-bestände zu verarbeiten und zu verwalten, wurden schon früh maschinelle Verfahren und programmgesteuerte Arbeitsmittel einge-setzt. Der Wandel von zentraler Großrechner-verarbeitung hin zu vernetzten, PC-gestütz-ten und mobilen Systemen hat die Integration ehemals getrennter Funktionsbereiche voran getrieben, die Transaktionszeiten und Arbeits-abläufe beschleunigt, die kundenindividuelle und fl exible Produktgestaltung befördert so-wie neue Vertriebswege eröffnet.

Das Qualifi kationsniveau bei Banken und Ver-sicherungen4 ist, verglichen mit anderen Wirt-schaftsbereichen, traditionell hoch. In den Versicherungsunternehmen verfügten nach Angaben des GDV Ende 2001 73,9 % der Arbeitnehmer über eine abgeschlossene Be-rufsausbildung, 39,7 % besaßen Abitur oder verfügten über den Abschluss einer höheren Fachschule oder einen Hochschulabschluss.5 Der hohe Stellenwert einer Berufsausbildung wird auch durch die letzte BIBB / IAB-Erhe-bung der Jahre 1998 / 99 belegt. Danach ver-fügen 50 % aller Beschäftigten in den Versi-cherungsunternehmen über eine „adäquate Berufsausbildung“, d. h. über eine Ausbil-dung, die auf der Ebene des dreistelligen Be-rufecodes der Bundesagentur für Arbeit dem heutigen Erwerbsberuf Bank- / Versicherungs-kaufmann entspricht. Aber auch die andere

Hälfte der Beschäftigten, die nicht über einen „adäquaten Ausbildungsberuf“ für diesen Bereich verfügt, kann ganz überwiegend eine Ausbildung in einem anderen kaufmännisch-verwaltenden oder in einem technisch-ge-werblichen Beruf nachweisen.6

Bezogen auf die Zahl der Ausbildungsplätze gehört der Ausbildungsberuf Versicherungs-kaufmann / frau zu den größeren Berufen der Gruppe der kaufmännischen und verwalten-den Berufe. 1996, im Jahr der Neuordnung dieses Berufes, hatte die Zahl der Ausbil-dungsverhältnisse allerdings einen Tiefstand von 11.733 erreicht. Bis zum Jahre 2002 stieg diese Zahl wieder auf 15.349 Ausbildungsver-hältnisse, womit in etwa wieder der Stand zu Beginn der 90er-Jahre erreicht war. Gegenüber dem Ausbildungsberuf Bankkaufmann / frau, dessen Bestand an Ausbildungsverhältnissen innerhalb von zehn Jahren um 30 % auf zu-letzt noch 43.660 in 2002 abnahm, hat sich der / die Versicherungskaufmann / frau gut be hauptet. Verglichen mit allen kaufmän-nisch-verwaltenden Berufen erweist sich die Entwicklung der Zahl der Ausbildungsverhält-nisse insgesamt als recht stabil.7 Auch bei der Anzahl der aufgelösten Ausbildungsverträge liegt dieser Ausbildungsberuf seit Jahren auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Bis 1999 lag dieser Wert unter 10 % und stieg dann – dem Trend in allen Berufen folgend – auf 13,6 % in 2002. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Lösungsquote aller kauf-männisch-verwaltender Berufe lag 2002 bei 22,1 % (alle Berufe = 24,1 %).8

Bei Versicherungskaufl euten handelt es sich um einen sog. „Abiturientenberuf“, d. h. der Anteil der Auszubildenden mit hoher schulischer Allgemeinbildung liegt über dem Durchschnitt des Vorbildungsniveaus der Aus-3 GDV 2003a, S. 53

4 In den BA- und Stabu-Statistiken wird dieser Bereich unter Berufsgruppe 69, Bank und Versicherungs-kaufl eute zusammen erfasst

5 GDV 2003a, S. 139

6 Hall 2002, S. 121 f.7 s. Grafi k 18 s. Grafi k 3

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zubildenden aller Berufe. Der Anteil der Versi-cherungskaufl eute mit Hochschul- oder Fach-hochschulreife ist allerdings in den letzten Jahren von 62 % in 1996 auf 52 % im Jahre 2002 gesunken. Der Anteil der Realschüler hat im gleichen Zeitraum von 22 % auf 28 % zugenommen. Diese Verschiebungen bei den schulischen Voraussetzungen resultieren kaum aus einem gesunkenen Anforderungs-niveau der Ausbildungsbetriebe. Im Gegen-teil, die Anforderungen an die fachlichen und fachübergreifenden Qualifi kationen in den Unternehmen sind in den letzten Jahren weiter gestiegen. Für die Betriebe wird es an-scheinend schwieriger, geeignete Bewerber mit den gewünschten Voraussetzungen zu fi nden. Die Gründe dafür sind u. a. in der Ausweitung der Außendiensttätigkeit schon während und nach der Ausbildung zu su-chen. Dass der Einsatz im Außendienst schon während der Ausbildung zugenommen hat, lässt sich auch an den Einstellungskriterien der Unternehmen ablesen. Die Abfrage von Lehrstellenbörsen ergibt häufi g Anforderun-gen wie diese:9

Außendiensttätigkeit ist notwendig mit einer größeren Mobilität verbunden und verlangt von den Mitarbeitern neben einem sicheren Auftreten ein hohes Maß an Verantwortungs-bewusstsein und Selbstdisziplin. Von Auszubil-

denden, die Teile ihrer Ausbildung im Außen-dienst absolvieren und dort auch beschäftigt werden sollen, wird daher ein höheres Einstel-lungsalter und eine gewisse Reife verlangt. Durch die zunehmende Außendienstorientie-rung scheint der Beruf allerdings für Abituri-enten an Attraktivität zu verlieren. Aussagen der Experten aus der Berufsfachgruppe „Ex-pertenteam Versicherungswirtschaft“ deuten ebenfalls in diese Richtung. Aus betrieblicher Sicht kommt hinzu, dass andererseits bei Ausbildungsstellen im Innendienst zum Teil Realschülern der Vorzug gegeben wird, um der bei Abiturienten höheren Fluktuation vor-zubeugen.

Die alte Ausbildungsordnung von 1977 hatte ihren Schwerpunkt im Innendienst und war orientiert an Sachbearbeitungs- und Verwal-tungsvorgängen. Die Neuordnung des Aus-bildungsberufes von 1996 hebt diese starke Innendienstorientierung auf und rückt die Kundenorientierung sowie die berufl iche Handlungskompetenz des eigenverantwortli-chen Mitarbeiters, der fach- und sachgerecht Kunden beraten kann, in den Vordergrund. Im Einzelnen hat die Neuordnung der Ausbil-dung von Versicherungskaufl euten zu folgen-den Änderungen geführt10:• Die Einführung eines neuen Strukturmo-

dells, das eine Ausbildung in mindestens zwei der drei „Leitsparten“ (Lebens- und Unfallversicherung, Krankenversicherung, Schadenversicherung) vorsieht, verbreitert die versicherungsfachliche Grundlage der zukünftigen Fachkräfte und erhöht ihre fl exible Einsetzbarkeit.

• Die starke Innendienstorientierung wird aufgehoben, keine Trennung zwischen In-nen- und Außendienst.

• Stärkere Kundenorientierung durch Beto-nung der Beratungs- und Betreuungsleis-tungen sowie des Verkaufs von Produk-

„Abitur, abgeschlossene Berufs-ausbildung oder abgebroche-nes Studium, Führerschein, bei männlichen Bewerbern abge-leisteter Dienst“

„Deutsch, Mathematik+1 Fremd-sprache mögl. ‚3‘; Schwerpunkt Außendienst: ab 20 Jahre alt, Bundeswehr / Zivildienst abge-leistet“

9 Online-Abfrage der Bundesagentur für Arbeit am 5. März 2004 10 Vgl. auch Stiller 1998

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ten und Dienstleistungen. Dies fi ndet sich auch in der Prüfung wieder durch die Auf-nahme eines Kundenberatungsgesprächs in die mündliche Prüfung.

• Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechniken.

• Die Rolle der Mitarbeiter / -innen und ihre Bedeutung für das Unternehmen wird the-matisiert, die Aspekte Steuerung und Con-trolling, europäischer Binnenmarkt und Umweltschutz werden hervorgehoben.

• Durch die 2002 erfolgte Teilnovellierung ist die Ausbildungsordnung, die sich am Privatkundengeschäft orientiert, in einigen Bereichen auf die Ausbildung im Geschäft mit Gewerbekunden sowie um Finanzpro-dukte erweitert worden. Parallel zur Teil-novellierung des Ausbildungsrahmenplans wurde der schulische Rahmenlehrplan der KMK überarbeitet und auf eine Gliederung in Lernfelder umgestellt.11

Die oben skizzierten Entwicklungen in der Branche werden sich mit Auswirkungen auf die Qualifi kationsanforderungen an die Be-schäftigten und die Ausbildung weiter fort-setzen. Die Erweiterung der Europäischen Union um zehn neue Mitglieder wird den Wettbewerb in der Branche abermals anhei-zen. Es ist zu erwarten, dass die Unternehmen darauf zum einen mit Kostenreduzierungen vor allem im Mengengeschäft mit Standard-produkten reagieren werden. Zum anderen dürfte die Entwicklung neuer und anspruchs-voller Produkte, insbesondere im Bereich der privaten Vorsorge, weiter an Bedeutung gewinnen. Nach Ansicht von befragten Füh-rungskräften aus der Branche wird es immer teurer und schwieriger, neue Kunden zu ge-winnen. Die Unternehmen reagieren darauf mit der Entwicklung spartenübergreifender „Paketkonzepte, bei denen das Kernprodukt

durch Dienstleistungen ergänzt wird“12, zum Beispiel durch individuelle Finanzierungslösun-gen. Cross-Selling als Kundenbindung wird zukünftig an Bedeutung weiter zunehmen.

Ob diese Entwicklungen zukünftig noch durch das bestehende Profi l und die gegebenen In-halte dieses vor acht Jahren neu geordneten Ausbildungsberufes abgedeckt werden kön-nen, wird daher eine wichtige Frage dieser Evaluation sein.

Forschungsstand

Der Ausbildungsberuf Versicherungskauf-mann / frau ist nach der 1996 erfolgten Neu-ordnung und der Teilnovellierung des Jahres 2002 bisher nicht in diesem Umfang und mit dieser Zielsetzung untersucht worden. Einige der für diesen Kontext relevanten Arbeiten beziehen sich auf übergreifende Aspekte der Qualifi kationsentwicklung im Bereich von Banken und Versicherungen. Ihre Ergebnisse sollen zur Abschätzung der zukünftigen Qua-lifi kationsanforderungen herangezogen, dis-kutiert und auf ihre Bedeutung für die Aus-bildung und Beschäftigung von Fachkräften geprüft werden13. Andererseits liegen Ergeb-nisse aus Forschungsarbeiten vor, die Einzel-aspekte untersuchen, wie z. B. den Bereich der Prüfungen. Hier sind insbesondere die Entwicklung und Qualitätssicherung hand-lungsorientierter Prüfungsaufgaben für die Abschlussprüfung zu nennen sowie die zum Thema Handlungsorientierung durchgeführ-ten BIBB-Untersuchungen14.

11 Zur Teilnovellierung vgl. Brötz 200212 Mummert 2002, S. 6

13 Hier sind insbesondere zu nennen: Alex 2000; BIBB 2001; Hall 2002; Scholz / Herz 1998; Schröder / Zwick 2000, KWB 2001. Eine Befragung des Berufsbil-dungswerks der deutschen Versicherungswirtschaft zum Thema Bildung in der Versicherungswirtschaft liefert nur teilweise Hinweise zu den in diesem Pro-jekt behandelten Fragen. (vgl. BWV 2002).

14 Breuer / Höhn 1999. Die Untersuchungen fanden zwischen 1997 und 1999 statt, also kurz nach der Neuordnung des Ausbildungsberufes und der Neu-ausrichtung der Prüfungen. Gespräche mit Exper-

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Zentrale Forschungshypothesen

• Die vorhandenen Informationen sowie die quantitative Entwicklung dieses Aus-bildungsberufes lassen darauf schließen, dass sich die Ausbildungsordnung von 1996 und die Teilnovellierung von 2002 insgesamt in der Praxis bewährt haben. Die in der Ausbildungsordnung vorgesehene Vermittlung von zwei aus drei Sparten hat zu einer breiten Ausbildung beigetragen. Die zukünftig zu erwartende weitere Dif-ferenzierung der Zweige und Produkte wird aber durch die derzeitige Struktur der Ausbildungsordnung zunehmend weniger abgebildet werden können.

• Eine spartenübergreifende Sichtweise, die fortschreitende IT-Integration der Ar-beitsabläufe sowie die Zunahme der Au-ßendiensttätigkeiten werden zu neuen Anforderungen an die Beschäftigten und an die Ausbildung führen. Themen wie Kunden- und Verkaufsorientierung, un-ternehmerisches Denken, selbstständiges Handeln, Controlling, die Entwicklung kundenindividueller Produkte sowie die Entwicklung und Nutzung neuer Vertriebs-kanäle werden damit weiter an Bedeutung gewinnen.

• Die zunehmende Außendienstorientierung sowie die weitere Ausdifferenzierung des Versicherungsmarktes und seiner Produkte in Standardangebote, Nischenprodukte sowie komplexere, kundenindividuelle Angebote erhöhen die Anforderungen an

die Organisation der Ausbildung und den Aufwand zur Sicherstellung der Vermitt-lung der notwendigen Qualifi kationen in quantitativer und qualitativer Hinsicht.

Forschungsziele

Zur Überprüfung der derzeit gültigen Ord-nungsmittel sowie zur Abschätzung zukünftig notwendig werdender Änderungen und An-passungen behandelt die geplante Evaluation zwei Hauptaspekte:

Es soll festgestellt werden, inwieweit die mit der Novellierung von 1996 und der Teilnovel-lierung von 2002 verbundenen Ziele erreicht wurden bzw. welche Probleme bei der inhalt-lichen und organisatorischen Umsetzung in Betrieb und Berufsschule aufgetreten sind. Außerdem soll die Untersuchung Erkenntnisse liefern über die Qualifi kationsanforderungen an ausgebildete Fachkräfte.

Forschungsfragen

Bei der Evaluation sind insbesondere folgende Teilaspekte zu berücksichtigen:• Ist die Berufsstruktur der 96er Neuordnung

insgesamt stimmig und wird sie von der Praxis angenommen? In welchen Sparten, Zweigen und Produkten wird ausgebildet bzw. geprüft?

• Welche Relevanz haben die Strukturmerk-male Antrag, Vertrag und Leistung für die Beschäftigung von Fachkräften und für die Ausbildung? Haben sich die „Südstern-“ Musterbedingungen bewährt (adäquat, Realitätsbezug)?

• Sind die Berufsqualifi kationen auf einem sachgerechten und für die Betriebe adä-quaten Niveau formuliert?

• Wie wurden / werden die Ordnungsmittel in Betrieb und Schule umgesetzt (Transfer, Formen betrieblicher Ausbildung, hem-mende und fördernde Faktoren )?

ten der Berufsfachgruppe deuten darauf hin, dass es nach wie vor Probleme bei der Umsetzung der Handlungsorientierung insbesondere in der schrift-lichen Prüfung gibt. Auch das BIBB kommt in seiner Untersuchung (BIBB 2002) zu dem Ergebnis, dass nach wie vor „Schwächen bei den Aufgabenstel-lungen bzw. -formulierungen“ auftreten. Durch die Teilnovellierung von 2002 hat sich das Prüfungs-spektrum außerdem erweitert, so dass das Thema Handlungsorientierung in der Prüfung nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.

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Forschungsprojekte

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• Welche Zusatzqualifi kationen werden be-reits in der Ausbildung vermittelt (Themen, Frequenz, interne, externe Angebote)?

• Welche Weiterbildungsthemen sind nach der Ausbildung von Bedeutung, wer bietet sie an, und wie beteiligen sich die Versiche-rungskaufl eute an Weiterbildungsmaßnah-men (Zahl der Angebote, Anbieter, Rang-folge der Themen, Kosten / Aufwand)?

• In welchen Bereichen werden die ausgebil-deten Versicherungskaufl eute eingesetzt (Innen- / Außendienst, Verantwortung, An-forderungen, Fortbildungs- und Aufstiegs-möglichkeiten)?

• Kann das Leitbild der berufl ichen Hand-lungskompetenz in Ausbildung und Prü-fung umgesetzt werden?

• Wird die Teilnovellierung 2002 von der Praxis angenommen (Anzahl der Auszubil-denden, die in den bei der Teilnovellierung hinzugekommenen Zweigen ausgebildet und geprüft werden.)?

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Forschungsprojekt ist dem Forschungskor-ridor 1 „Ziele, Rahmen und Ordnung der Be-rufsbildung“ zugeordnet. Es konzentriert sich dabei insbesondere auf jene Forschungsfragen dieses Bereichs, die sich mit der Wirkung der Ordnungsinstrumente beschäftigen (Evalua-tionsforschung) und die Implementation der Neuerungen in die Praxis berufl icher Bildung unterstützen (Implementationsforschung).

Im Rahmen der Modernisierung von Ausbil-dungsordnungen wurden in den letzten Jah-ren Ausbildungsordnungen entwickelt, die eine stärkere Flexibilisierung durch betriebs-spezifi sche und individuelle Ausprägungen zulassen. Dies gilt auch für den hier zur De-batte stehenden Ausbildungsberuf, dessen Spartenkonzept als eine fl exible Anpassung an die betrieblichen Strukturen entwickelt wurde. Ob dieses Konzept dem Anspruch der

Betriebe und Auszubildenden gerecht wird, ist eine der zu untersuchenden Fragen.

Das Projekt weist Querverweise zum For-schungskorridor 2 „Früherkennung von Qualifi kationsentwicklungen“ auf, da die Untersuchungen zur Umsetzung der Ausbil-dungsordnung, der Organisation der Aus-bildung, der Bedeutung von Zusatzquali-fi kationen oder dem Einsatz ausgebildeter Fachkräfte Rückschlüsse zulassen auf die Ver-änderungen betrieblicher Qualifi kations- und Kompetenzanforderungen.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

• Literatur- Dokumenten- und Presseaus-wertung;

• Interviews mit Experten aus Betrieben, Fachverbänden, Kammern und der Wis-senschaft;

• Durchführung von Expertenworkshops;

• Standardisierte, schriftliche Befragungen von Personal- / Ausbildungsleitern, Auszu-bildenden und ausgebildeten Fachkräften;

• Auswertung von Ausbildungsunterlagen;

• Fallstudien

Das Projekt soll in mehreren Phasen durchge-führt werden:

1) Nach einer ersten Auswertung der rele-vanten Literatur und verfügbaren Quellen sol-len die Forschungsfragen präzisiert und ge-wichtet werden. In strukturierten Interviews mit Experten aus der Berufsfachgruppe und gegebenenfalls weiteren Experten aus Fach-verbänden und Kammern sollen die Fragestel-lungen geprüft, vertieft und bewertet wer-den.

2) Auf einem Expertenworkshop sollen das Forschungsprojekt vorgestellt und die For-schungsziele, Fragestellungen und Methoden

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diskutiert werden. Der Workshop soll außer-dem dazu genutzt werden, die Forschungs-fragen weiter zu operationalisieren und die schriftlichen Befragungen inhaltlich und orga-nisatorisch vorzubereiten.

3) Standardisierte schriftliche Befragungen. Sie sollen aus Kapazitätsgründen in Zusam-menarbeit mit einem externen Auftragneh-mer durchgeführt werden.

4) Nach Auswertung der bis dahin vorliegen-den Ergebnisse sollen zur Überprüfung und Vertiefung der Erkenntnisse einige Fallstudien und weitere Befragungen zu ausgewählten Themenstellungen durchgeführt werden.

5) Workshops zur Präsentation und Dis-kussion der Ergebnisse und zur Information potenzieller zukünftiger Ausbildungsunter-nehmen.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Zum Themenbereich Prüfungen wird eine in-terne Kooperation mit den Kollegen aus dem

Arbeitsbereich 4.5 (Qualitätsstandards, Zerti-fi zierungen, Prüfungen, ...) angestrebt.

Das Forschungsprojekt soll in enger Zu-sammenarbeit mit den Experten der Be-rufsfachgruppe „Expertenteam Versiche-rungswirtschaft“ durchgeführt werden. Die Grobplanung wurde bereits auf der letzten Sitzung des Expertenteams am 29. und 30. Januar 2004 präsentiert. Die Ergebnisse der anschließenden Diskussion sind in die weitere Planung eingefl ossen.

6. Zeitrahmen

III / 04 bis IV / 05

7. Zwischenbericht

I / 05

Mitarbeiter / -innen

Schwarz, Henrik (0228 / 107-2426);

Brötz, Rainer; Krieger, Anita

Versicherungskaufleute: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Vergleich (1995 = 100)

70,0

80,0

90,0

100,0

110,0

120,0

130,0

140,0

1995 1997 1999 2001 2002

Versicherungskaufleute

Kaufm.-verw. Berufe

Alle Berufe

Schulabgänger

Quelle: StaBu / BiBB / KMK

Bankkaufleute

Versicherungskaufleute 2002

Auszubildende: 15.349Neuabschlüsse: 5.519

Grafi k 1

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

26

Versicherungskaufleute: Bestandsentwicklung Auszubildende / Beschäftigte*(1996 = 100)

80,0

90,0

100,0

110,0

120,0

130,0

140,0

1996 1999 2000 2001 2002

Auszubildende

Beschäftigte West

Beschäftigte Gesamt

Beschäftigte Ost

Azubis u. Beschäftigte 2002:Auszubildende = 15.394Beschäftigte Gesamt = 183.332Beschäftigte West = 163.319Beschäftigte Ost = 20.013

Quelle: BA - Berufe im Spiegel der Statistik (* = Soz.-versicherungspflichtig Beschäftigte, BKZ 694 Lebens-, Sachversicherungsfachleute, darunter Versicherungskaufleute - ohne Auszubildende)

Versicherungskaufleute: Vorzeitig aufgelöste Ausbildungsverträge im Vergleich (in %)

22,722,1

24,1

19 19,1

22,1

4,1 3,85,1

10

13,6

8,8

0

5

10

15

20

25

30

1995 1997 1999 2001 2002

Versicherungskaufleute

Kaufm.-verw. Berufe

Alle Berufe

Quelle: StaBu / BiBB

Bankkaufleute

Grafi k 2

Grafi k 3

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Forschungskorridor 1

27

Arbeitsprogramm 2005

Versicherungskaufleute: Arbeitslos nach bestandener Prüfung (in %)

2,1 2,1

2,52,6

2,8

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

1996 1999 2000 2001 2002Quelle: BA - Berufenet

Quote für alle Berufe = 8,8 %

Versicherungskaufleute: Prüfungserfolgsquote* im Vergleich (in %)

93,392,6

88,1

82

84

86

88

90

92

94

96

98

1995 1997 1999 2001 2002

Alle Berufe

Kaufm.-verw. Berufe

Versicherungskaufleute

Quelle: StaBu / BiBB (* = Ohne Wiederholungsprüfungen)

Bankkaufleute

Grafi k 4

Grafi k 5

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

28

Versicherungskaufleute: Schulische Vorbildung (in %)

62 6159

5452

25 2629 28

2 2 2 3 3

1412 13 14

17

0

10

20

30

40

50

60

70

1996 1999 2000 2001 2002

Fach/-HochschulreifeRealschuleHauptschuleSonstige*

Quelle: BA - Berufenet / *Sonstige = Berufsfachschulen, BGJ, BVJ

Grafi k 6

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Forschungskorridor 2

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Arbeitsprogramm 2005

FORSCHUNGSKORRIDOR 2Früherkennung von Qualifi kationsentwicklungen

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.2.101

Titel:

BIBB / BAuA-Erwerbstätigen-befragung 2005 / 2006Arbeit in Wandel, Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Nach dem Berufsbildungsförderungsgesetz (§ 2, Abs. 1) hat das BIBB „Grundlagen für eine abgestimmte und den technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen An-forderungen entsprechende Entwicklung der berufl ichen Bildung zu schaffen“. Eine der Vo-raussetzungen für die Erfüllung dieser gesetz-lichen Aufgabe ist eine hinreichend genaue Kenntnis der berufl ichen Realitäten in der Arbeitswelt und der wesentlichen Entwick-lungsfaktoren auf dem Arbeitsmarkt. Hierzu dienten u. a. die BIBB / IAB-Erhebungen, die als „kleiner Mikrozensus“ konzipiert waren, um Lücken in der amtlichen Statistik zu schließen. Der Bedarf an einer solchen systematischen Beobachtung berufl icher Veränderungen ist nach wie vor gegeben, die Ausgangssituation der BIBB / IAB-Erhebungen hat sich in der Zwi-schenzeit jedoch verändert. Inzwischen gibt es Auswertungsmöglichkeiten im Rahmen an-derer empirischer Erhebungen, die zu Beginn der Studien noch nicht existierten. Deshalb sollte das Konzept aus den 90er-Jahren ent-sprechend modifi ziert werden.

Eine zentrale Lücke in der amtlichen Statis-tik, auf der die Konzeption der bisherigen BIBB / IAB-Erhebungen basierte, die fehlende Erfassung des Ausbildungsberufs, ist mit dem neuen Mikrozensusgesetz in Zukunft ge-schlossen. Ab 2005 wird der Beruf des höchs-ten Ausbildungsabschlusses sowie der letzten Lehrveranstaltung zur berufl ichen Weiterbil-dung erfasst und signiert. Der Mikrozensus ist heute aktueller und vollständiger zu nutzen (z. B. durch das kontrollierte Fernrechnen). D.h., der MZ bietet nun die Möglichkeit, den berufl ichen Verbleib und Erfolg differenziert nach einzelnen Ausbildungsberufen zu ana-lysieren. Die Möglichkeiten des Mikrozensus für die Forschungspraxis im BIBB werden zur Zeit im Rahmen des Vorhabens 2.0.526 ana-lysiert.

Zu erwähnen sind des Weiteren die Neue-rungen im Sozioökonomischen Panel (SOEP): Zum einen wird seit 2001 der Beruf des Aus-bildungsabschlusses im Klartext erfasst, zum anderen wurde die Stichprobe auf ca. 24.000 Befragte aufgestockt. Somit bietet das SOEP nun vielfältige Möglichkeiten, Ausbildungs- und Erwerbsverläufe zu analysieren.

Die BIBB / BAuA – Erwerbstätigenbefragung wird sich deshalb im Zuge der fünften Befra-gungswelle seit 1979 auf die nach wie vor bestehenden Lücken im Mikrozensus und im SOEP konzentrieren.

Forschungsziele

Aufgrund der veränderten Datenlage (siehe Einleitung) will sich die Erhebung noch stär-ker als bisher auf den Arbeitsplatz und die Er-werbstätigkeit focusieren und sich damit von dem Konzept einer „Mehrthemenbefragung“ (Arbeitsplatzinformationen und individuelle Verlaufsinformationen) lösen.

Ziel der Erhebung ist es zum einen, Verän-derungen in der Arbeit, im Arbeitsumfeld

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

30

und in den Arbeitsanforderungen möglichst detailliert zu erfassen.1 Im Zentrum stehen daher Erwerbstätigkeiten, die berufl ichen und berufsübergreifenden Anforderungen, die aktuell zur Ausübung dieser Tätigkeiten notwendig sind, sowie Veränderungen be-rufl icher Anforderungen in den letzten Jah-ren (z. B. job enlargement). Qualifi kationen, die bereits an Personen gebunden sind und in der Erwerbstätigkeit benötigt werden, allerdings ohne dass diese Personen dafür speziell ausgebildet wurden, können z. B. Hinweise auf neue Tätigkeitsprofi le und da-mit verbundene Qualifi kationsanforderungen liefern (z. B. neue Wissensfeldkombinationen zwischen technischem und kaufmännischem Wissen, zwischen Produktion und Dienstleis-tung oder die Übernahme von fachspezifi -schen IT-Qualifi kationen in Berufen außerhalb der IT-Kernberufe). Bei der Erfassung dieser Merkmale sollen die Möglichkeiten der com-puterunterstützten Befragung (Abstimmung des Fragenprogramms auf Teilgruppen durch Filterführung) deutlich stärker als bisher ge-nutzt werden, indem ein hierarchisches Tä-tigkeits- und Anforderungssystem entwickelt wird. Unter anderem sollen folgende zentrale Fragen beantwortet werden:

• Welche Tätigkeiten werden in der Beschäf-tigung ausgeübt (Tätigkeitsprofi le), wel-che Kenntnisanforderungen werden dort gestellt und wie unterscheiden sich diese nach Berufen, Branchen, Betriebsgröße und Qualifi kationsniveau?

• In welchen Bereichen müssten aus Sicht der Erwerbstätigen für die Ausübung der Tätigkeit Kenntnisse durch Weiterbildung ergänzt bzw. erneuert werden?

Zum anderen wird der Frage nachgegangen, welcher Zusammenhang zwischen der Be-schäftigung und der Qualifi kation der Befrag-ten besteht.2 Durch einen Abgleich zwischen den für die Tätigkeit geforderten Qualifi kati-onen und den Qualifi kationen der Stellenin-haber können Fragen zu Erwerb und Verwer-tung berufl icher Qualifi kationen beantwortet werden, z. B.:• Welche Qualifi zierungswege führen in die

verschiedenen Berufstätigkeiten?• Wo wurde das für die Ausübung der Tätig-

keit notwendige Wissen erworben (in der Ausbildung, in der Weiterbildung oder in der Arbeit)?

• Haben die Beschäftigten in den letzten Jahren an berufl icher Weiterbildung teil-genommen3 bzw. sehen sie zukünftig Weiterbildungsbedarf (in verschiedenen Kenntnisgebieten)?

• Inwieweit können berufl iche Kenntnisse und Fertigkeiten, die in der Ausbildung vermittelt wurden, in der aktuellen Tätig-keit verwertet werden?

Für die Erfassung der Verwertung berufl icher Qualifi kationen im Hinblick auf Berufserfolg sind subjektive und objektive Indikatoren (Ein-kommen, berufl iche Stellung, Arbeitszufrie-denheit, Niveauadäquanz etc.) heranzuzie-hen. Neben der Niveauadäquanz (hierarchi-sche Dimension) soll dabei auch die Inhaltsad-

1 Die BAuA wird des Weiteren Fragen zu den The-men Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation, Ar-beitsanforderungen und gesundheitliche Beschwer-den einbringen.

2 Neben formalen Abschlüssen sind dabei auch Kom-petenzen zu erfassen, die nicht in einer Ausbildung erworben wurden. Denn ein großes Defi zit der amtlichen Statistik ist die Einengung des Merkmals Qualifi kation auf formale Abschlüsse, meist den höchsten berufl ichen Ausbildungs- oder Hochschul-abschluss, und damit die Gleichsetzung individueller Fähigkeiten mit Bildungszertifi katen. Dies beschreibt die Qualifi kationsstruktur der Beschäftigten nur un-zureichend.

3 Differenzierte Fragen zur berufl ichen Weiterbildung wie Inhalte, Dauer und Ziele der Weiterbildung wur-den aufgrund des 1993 beginnenden Berichtssys-tems Weiterbildung in der Erhebung von 1998 / 99 nicht mehr erfasst.

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Forschungskorridor 2

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Arbeitsprogramm 2005

äquanz von Ausbildung und Beruf (inhaltliche Dimension) erfasst werden. Diese Analysen sind systematisch mit solchen der Statusad-äquanz zu verknüpfen. Es geht z. B. um das Ausmaß, in dem Erwerbstätige nicht mehr in ihrem Ausbildungsberuf beschäftigt sind, welche Konsequenzen dies hat und in welche Berufe hinein die Wechsel stattfi nden.

Die Ergebnisse sollen nach Merkmalen des Arbeitsplatzinhabers (Geschlecht, Alter, Na-tionalität, Bildungsniveau, Ausbildungsberuf etc.), des Arbeitsplatzes (Erwerbsberuf, Tätig-keit, berufl iche Stellung etc.) sowie des Betrie-bes (Branche, Betriebsgröße etc.) differenziert werden.4 Die im Klartext erfassten Berufsanga-ben und die Berufs- bzw. Fachrichtungsanga-ben sämtlicher Ausbildungsgänge sollen nach verschiedenen Berufssystematiken klassifi -ziert werden. Neben den bereits in der letzten BIBB / IAB-Erhebung verwendeten nationalen Klassifi kationen sollen auch internationale verwendet werden (ISCO88, NACE). Durch die Vergleichbarkeit mit Daten der amtlichen Statistik können so über die Kategorien Beruf und Branche sozio-ökonomische Aggregatda-ten wie z. B. Arbeitslosenquoten, Branchenin-dikatoren etc. hinzugespielt werden.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 2 zu-geordnet: „Früherkennung von Qualifi kations-entwicklungen“. Im Entwurf des Mittelfris-tigen Forschungsprogramms 2005 des BIBB wird als ein Forschungsthema der nächsten Jahre beschrieben, dass anhand verschiede-ner Indikatoren der Wandel der Arbeitswelt aus Sicht der Beschäftigten abzubilden ist, indem Informationen über veränderte Tätig-

keitsprofi le, Arbeitsanforderungen, Kenntnis-defi zite sowie den Zusammenhang zwischen Ausbildung und Beschäftigung bereit gestellt werden.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Den beschriebenen Zielen zufolge liegt der primäre Focus der Erhebung auf den Arbeits-plätzen. Das konsequente Erhebungsdesign ist demzufolge eine repräsentative Zufalls-stichprobe von Erwerbstätigen5 in Deutsch-land. Als erwerbstätig gelten Personen ab 15 Jahren mit einer regelmäßigen, bezahl-ten Beschäftigung von mindestens 10 Stun-den pro Woche. Von der Erhebung bleiben ausgenommen: Auszubildende und andere Personen in einem Beschäftigungsverhältnis, das in erster Linie der Erstausbildung dient sowie Ausländer ohne ausreichende deut-sche Sprachkenntnisse. Angestrebt wird eine Nettostichprobe von mindestens 15.000 Er-werbstätigen.

Die Interviews sollen telefonisch und com-puterunterstützt durchgeführt werden, da komplizierte Verzweigungen im Erhebungs-

4 D.h. weiterhin sind soziodemografi sche und betrieb-liche Rahmendaten sowie Rahmendaten der Tätig-keit zu erfassen.

5 Über ein Erwerbspersonenkonzept wurde noch-mals intensiv diskutiert. Drei wichtige Argumente sprechen dafür, sich nach wie vor auf Erwerbstätige zu beschränken: Erstens müssten sich alle arbeits-platzbezogenen Fragen bei Arbeitslosen auf die letzte Erwerbstätigkeit beziehen, die aufgrund von Erinnerungsproblemen nicht länger als ein Jahr zu-rückliegen sollte. D.h. die problematische Gruppe der Langzeitarbeitslosen könnte man mit diesem Konzept nicht erfassen. Zweitens kommt nur ca. je-der zweite Arbeitslose überhaupt aus der Erwerbstä-tigkeit, d. h. Differenzierungen nach dem Beruf, eine für die Frage nach den Arbeitsmarktschancen zen-trale Variable, wären für diese Gruppe nicht mehr möglich. Drittens würde das zusätzliche Screening der Arbeitslosen und der zusätzliche Befragungs-aufwand auf Kosten der Qualität (z. B. Fallzahl) der eigentlichen Erwerbstätigenbefragung gehen.

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

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instrument oder sich wiederholende Fragen-komplexe nur so fehlerfrei bewältigt werden können. Die bei Umfragen auf Freiwilligkeits-basis auftretenden üblichen Verzerrungen im Vergleich zum Mikrozensus sollen durch ein mehrstufi ges, iteratives Gewichtungspro-gramm korrigiert werden.

Zur Jahreswende 2004 / 2005 werden ver-schiedene Pretests (Problem-Coding) durch-geführt: Zum einen werden kognitive Pretests zur Validität einzelner Fragen durchgeführt werden. Zum anderen wird es Pretests zur Telefontauglichkeit, zur Dauer und Umsetz-barkeit des neuen Instrumentes geben. Des Weiteren sollen spezifi sche „Problemanaly-sen“ mit der BIBB / IAB-Erhebung 1998 / 99 Hinweise auf Erfassungsprobleme beim Inter-view liefern (insbesondere bei der Erfassung schulischer Ausbildungsabschlüsse).

Analysemethoden: Deskriptive Verfahren (Ta-bel len anaylse), Klassifi zierungsverfahren (Clus-ter ana lyse, Diskriminanzanalyse), Regressions-modelle (linear und logistisch), Metho den der Ereignisanalyse.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Das Projekt wird in der Abteilung 2 abgewi-ckelt werden. Interne Kooperationen sind mit Abteilung 4 geplant. Für die konkrete Ausge-staltung des Fragebogens sind insbesondere die Erfahrungen der bisherigen internen und externen Nutzer der BIBB / IAB-Datensätze zu nutzen. Externer Kooperationspartner ist, wie oben bereits ausgeführt wurde, die Bundes-anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die die arbeitsplatzbezogenen Daten für Ihre Zwecke auswerten will. Die Ergeb-nisse zum Thema „Zentrale Trends in der Ar-beitswelt und Qualifi kationswandel“ sollen auch in das Netzwerk zur Früherkennung von Qualifi kationsentwicklungen (FreQueNz) ein-

fl ießen. Für Analysearbeiten wird auch eine Zusammenarbeit mit der Universität Bonn im Rahmen des 2001 geschlossenen Koopera-tionsvertrags angestrebt. Dem Zentralarchiv für empirische Sozialforschung werden die Daten so früh wie möglich übergeben, um sie der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit für sekundäranalytische Zwecke zugänglich zu machen. Das IAB hat fi nanzielle Mittel für die Durchführung spezifi scher Analysen zugesagt (Arbeitsbereich 7, Herr Dr. Bellmann).

6. Zeitrahmen

I / 05 bis IV / 09

7. Zwischenbericht

IV / 06

Mitarbeiter / -innen

Hall, Anja (0228 / 107-1103); Braun, Uta;Dr. Krekel, Elisabeth M.; Leppelmeier, Ingrid;Schade, Hans-Joachim; Troltsch, Klaus;Dr. Ulrich, Joachim Gerd

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Forschungskorridor 3

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FORSCHUNGSKORRIDOR 3Qualifi zierungs- und Bildungsverhal-ten, Berufsverläufe und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.3.102

Titel:

Beruf fängt in der Schule an. Die Bedeutung von Schüler-betriebspraktika im Rahmen der Berufswahlorientie-rungsphase

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Der Hauptausschuss hält eine umfassende und systematische Vorbereitung auf die Be-rufswahl für dringlich, damit Übergänge in die Ausbildung möglichst friktionsfrei ver-laufen und sich Ausbildungsabbrüche und Fehlqualifi zierungen minimieren lassen.1 Berufsorientierender Schulunterricht wurde Ende der sechziger Jahre eingeführt und die durchgeführten Maßnahmen haben sich seit-dem deutlich verbessert. Allerdings sind die Regelungen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich und werden in der praktischen Ausführung von den einzelnen Schulen zudem sehr unterschiedlich gehandhabt.2 Trotz aller Bemühungen und stetigen Verbesserungen bestehen bei vielen jungen Menschen diffuse oder falsche Vorstellungen darüber, was sie in

der Ausbildung und im gewählten Beruf er-wartet.3 Der Anteil der Jugendlichen, der nicht weiß, welchen Beruf er ergreifen soll, wächst.4 Aus der Wirtschaft selbst kommt verstärkt der Ruf nach praxisnaher Schulbildung.5 In Studien über Ausbildungsabbruch lassen die ermittelten Gründe erkennen, welch wichtige Rolle der Praxiserfahrung beim Einstieg in die Berufsausbildung zukommt.6

Wenig realitätsnahe Einschätzungen von Ausbildung, Beruf und Arbeitsleben generell müssen zwar nicht zwangsläufi g zum Aus-bildungsabbruch führen, bedeuten aber in vielen Fällen Unzufriedenheit und Probleme während der gesamten Ausbildungszeit. Diese wiederum verstärken am Ende der Ausbildung die Gefahr eines schlechten Ab-schlusses und verringern die Berufschancen. Zu viele Ausbildungsabbrecher und zu hohe Prüfungsmisserfolgsquoten sind Beleg dafür, dass bildungspolitische Maßnahmen allein im Bereich der berufl ichen Aus- und Weiter-bildung nicht ausreichen. Vielmehr scheinen neue und koordinierte Anstrengungen auch schon vor Beginn der Ausbildung besonders seitens der Bildungseinrichtungen, aber auch der Ausbildungsbetriebe, notwendig.7

1 Stellungnahme des Hauptausschusses des BIBB zum Berufsbildungsbericht 2002, S. 5.

2 DIHT (Hrsg.): Kontakte zwischen Wirtschaft und Schule. Berlin 2000, S. 37.

3 Heeren, B in: „Jugendberufshilfe im Kontext von Ar-beitsgesellschaft und Berufsbildungspolitik“, Hrsg. von W. Stark u. a.. Stuttgart 1997, S. 105.

4 Schmid, R.; Barmettler, C.: Wegweiser zur Berufs-wahl, Vorwort von Hendricks, R. S. 3. Bielefeld 2001.

5 s. DIHT-Studie „Die Hauptschule“, o.J. S. 274. Lt. Studie befürworten knapp drei Viertel der Hand-werks- und Industriebetriebe eine Rückkehr der Hauptschulbildung zu einem berufsorientierten Cur-riculum und einer praxis-orientierten Didaktik.

6 TNS-Emnid-Studie „Befragung von Abbrechern, Ausbildern und Berufskolleglehrern zum Thema Ausbildungsabbruch“ im Rahmen des Projekts „Ziellauf“, einer vom Landesarbeitsministerium geförderten Initiative des nordrhein-westfälischen Handwerks. Düsseldorf 2001.

7 vgl. Famulla, Gerd: Vortrag im Rahmen einer Ta-gung des Projekts Nordverbund in Schwerin am 22.7.2000 u.d.Ttl. „Vom Betriebspraktikum zur Unternehmensgründung. Zu Zielen, Herausforde-rungen und Gegenständen des Programms Schule – Wirtschaft / Arbeitsleben.“

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

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In dem geplanten Projekt soll das Schülerbe-triebspraktikum aus der Vielfalt der Aspekte der Berufsorientierung näher untersucht und analysiert werden. Diese Praktika sind zuneh-mend ein Kernpunkt der Arbeitslehre in den letzten Schulklassen geworden. Ihnen kommt mit ihrer Vor- und Nachbereitungsphase als didaktische Einheit ein besonderer Stellenwert zu. Entwicklung von Eigeninitiative, Einschät-zung von Auswahlkriterien und -möglich-keiten sowie die Vorbereitung auf mögliche Probleme und Konfl ikte im Ausbildungsalltag fl ießen in dieses Lernfeld ein. Für Schulabgän-ger / -innen sind Betriebspraktika eine wich-tige Entscheidungshilfe für die Auswahl wei-terer Bildungsgänge bzw. Ausbildungsberufe. Maßnahmen wie Berufsberatungsgespräche, Betriebsbesichtigungen, BIZ-Besuche usw. können nicht mehr als begleitenden Charak-ter haben, weil sie nur punktuell einsetzbar sind. Allerdings ist jeder handlungs- und er-fahrungsorientierte Berufswahlunterricht, also auch jedes Praktikum, nur so gut wie seine Vorbereitung und Organisation,8 seine Durchführung und zielorientierte Nachberei-tung.9

Das Forschungsprojekt fokussiert die Bearbei-tung des Themas Schülerbetriebspraktikum auf Haupt- und Realschulen und den Über-gang in eine Ausbildung im dualen System. Die verschiedenen Ausbildungsbereiche wer-den dabei berücksichtigt.

Untersuchungen aus den 70er-Jahren gingen von der Prämisse aus, dass das Betriebsprakti-kum in erster Linie die Bedeutung hatte, Schü-lerinnen und Schülern erste Begegnungen mit

der Ausbildungs- und Arbeitswelt zu ermög-lichen.10 Die Ausgangssituation ist heute eine andere. Durch die angespannte Ausbildungs- und Arbeitsmarktlage hat praxisorientierter Unterricht mit seiner zentralen Unterrichtsein-heit Betriebspraktikum zusätzliche Bedeutung bekommen: Er gibt den Jugendlichen früh-zeitige und größtmögliche Orientierungshilfe darüber, welche Ausbildung unter Berücksich-tigung von persönlichen Voraussetzungen so-wie der Ausbildungs- und Berufsanforderun-gen erfolgversprechend angesteuert werden kann, welche Probleme mit der Ausbildung verbunden sein können und wie diese zu be-wältigen sind.

Forschungsstand

Betriebspraktika werden unterschiedlich ein-geschätzt. Einerseits werden sie nicht in Frage gestellt, weil sie den Weg in die Arbeitswelt erleichtern helfen.11 Andererseits werden sie aber auch als „meist wirkungslos“12 bezeich-net. Auch die Jugendlichen selbst schätzen den Wert von Praktika unterschiedlich ein von „nicht besonders bedeutsam für die getrof-fene Entscheidung“13 bis zu „erheblichem Einfl uss bei der Herausbildung der Berufsab-sichten“.14

11 ebenda.12 Ziefuss, Horst, Lienker, Heinrich: Jugend zwischen

Schule und berufl icher Praxis. Kiel 1983, S. 192.13 Westhoff, Gisela: Berufl iche Vorstellungen, Erfahrun-

gen und Entscheidungen von Schulabgängerinnen und Schulabgängern. In: Schober, Karen, Gaworek, Maria (Hrsg.): Berufswahl: Sozialisations- und Se-lektionsprozesse an der ersten Schwelle. Nürnberg 1996.

14 Berger, Klaus: Aspekte einer dualen Berufsausbil-dung aus Sicht von Schulabgängern und Schul-abgängerinnen und daraus resultierende Einmün-dungsstrategien in die Berufswelt. In: Schober, Karen, Gaworek, Maria (Hrsg.): Berufswahl: Sozi-alisations- und Selektionsprozesse an der ersten Schwelle. Nürnberg 1996.

8 Klippert, H.: Berufswahlunterricht – handlungsori-entierte Methoden und Arbeitshilfen für Lehrer und Berufsberater. Weinheim, Basel 1991, S. 80.

9 Härtel, Peter: Berufswahl – Schicksal oder Berufung? Wien 1995, S. 42.

10 Kaiser, Franz-Josef: Berufswahlunterricht. In: Bun-desanstalt für Arbeit (Hrsg.): Handbuch zur Berufs-wahlvorbereitung. Nürnberg 1979, S. 195.

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

Heute wie schon in den 70er-Jahren15 ist nach wie vor strittig, welchen Beitrag Schü-lerpraktika zur Berufsfi ndung leisten können. Letztlich ist kein klares Bild über ihren Wert entstanden. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass sie bislang in der Berufsbildungs-forschung meist als Neben- oder Unterthema behandelt werden. Die geplante Untersu-chung mit der Fokussierung auf das Betriebs-praktikum erscheint deshalb gerade mit Blick auf die Ausbildungsstellensituation, durch die vorberufl iche Erfahrung immer mehr an Be-deutung gewinnt, notwendig.

Zentrale Forschungshypothesen

• Je mehr Erfahrungen bereits während der Schulzeit erworben werden über Be-ruf, Ausbildung und Arbeitsalltag, desto größer ist die Chance, dass Probleme wie Unzufriedenheit während der Ausbildung gering gehalten und Ausbildungsabbruch und Prüfungsversagen vermieden werden können.

• Betriebspraktika tragen bislang nur unzu-reichend dazu bei, Probleme bei der Aus-bildungs- / Berufswahl zu bewältigen.

• Je gründlicher Praktika ausgewählt, vor-bereitet und organisiert sind, umso ziel-gerichteter können sich Jugendliche für einen bestimmten Ausbildungsweg ent-scheiden.

• Die Bemühungen der Schulen um praxis-ausgerichtete Berufswahlorientierung sind verschieden ausgeprägt. Deshalb ist von unterschiedlichen Ausgangssituationen bzw. Chancen der Jugendlichen schon vor Ausbildungsbeginn auszugehen.

• Je stärker der Kontakt zwischen Schulen und Betrieben ausgeprägt ist, umso mehr wirkt sich dies auf die Qualität von Praktika aus.

Forschungsziele

Die geplante Untersuchung beabsichtigt, auf Praktika bezogene Maßnahmen an Haupt- und Realschulen aufzuzeigen, zu beschreiben und ihren Einfl uss auf die Ausbildungsvorbe-reitung zu erkunden. Es gilt der Frage nachzu-gehen, woran es liegt, dass offensichtlich er-folgversprechende Maßnahmen allenfalls auf Regionen beschränkt bleiben und dass dage-gen Hemmnisse bei fl ächendeckender Umset-zung bestehen. Aufgrund der vorliegenden Daten besteht offensichtlich eine Diskrepanz zwischen dem Anspruch, was Schülerbetriebs-praktika leisten sollen und was sie tatsächlich leisten. Ziel ist, herauszufi nden, was sie be-wirken können, tatsächlich bewirken und wo ihre Grenzen liegen.

Das geplante Projekt soll dazu beitragen, dass die betroffenen Jugendlichen künftig kon-kreter als bisher Vorstellungen von der Aus-bildung und vom Arbeitsalltag bekommen. Hierzu gehört auch der Bereich realistischer Selbst- und Markteinschätzung. Dabei gilt es auch zu erkunden, welche Möglichkeiten im Rahmen handlungsorientierten Unterrichts denkbar sind, Schüler auf sich vollziehende Veränderungen in der Arbeitswelt vorzube-reiten.

Es ist vorgesehen, einen Empfehlungskatalog mit förderlichen und für allgemein umsetz-bar erachteten Kriterien zur Optimierung von Praktika zu entwickeln, der als Handreichung für Schulen und Betriebe dienen kann. Da-bei soll sowohl den schulischen als auch den betrieblichen Möglichkeiten nachgegangen werden.

15 TNS-Emnid-Studie „Befragung von Abbrechern, Ausbildern und Berufskolleglehrern zum Thema Ausbildungsabbruch“ im Rahmen des Projekts „Ziellauf“, einer vom Landesarbeitsministerium geförderten Initiative des nordrhein-westfälischen Handwerks. Düsseldorf 2001.

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Arbeitsprogramm 2005

Forschungsprojekte

36

Forschungsfragen

Was sollen und können Schülerbetriebsprak-tika im Rahmen der Berufsorientierung an Haupt- und Realschulen bewirken und wo lie-gen die Grenzen dieser Praktika? Wie steht es um Quantität sowie Qualität dieser Praktika und wie beeinfl ussen sie Wissen und Einschät-zung am Ende der Berufsorientierungsphase?

Welche Maßnahmen können schon in der Sekundarstufe I ergriffen werden, damit die angehenden Auszubildenden den für sie pas-senden Ausbildungsweg fi nden und ange-messen einschätzen?

Inwieweit sind absolvierte Praktika aus Sicht der Schüler / -innen und Lehrer hilfreich für die Ausbildungsentscheidung, was ist verbesse-rungswürdig bzw. wie sehen Auszubildende in der Rückschau den Wert ihrer Praktika ge-messen an den tatsächlichen betrieblichen Anforderungen? Welchen Wert messen Aus-bilder / -innen Praktika bei bzw. wie werden sie aus Sicht der Betriebe gehandhabt und betreut?

Nach welchen persönlichen (Wissen, Nei-gung, Fähigkeit) sowie übergeordneten (re-gionalen, organisationsbedingten) Kriterien werden Praktikumplätze ausgesucht und wie wirkt sich dies auf die Ausbildung aus?

Es gilt herauszufi nden, welche Vorstellungen Schüler und Schülerinnen davon haben, was sie nach der Schulzeit erwartet, wie präzise und stabil diese Vorstellungen sind und wel-cher Weg in Ausbildung und Beruf einge-schlagen werden soll.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Thema ordnet sich dem Forschungskor-ridor 3.2 zu. Künftiger Forschungsbedarf besteht im Hinblick auf bildungsbiografi sche

Prozesse, die der berufl ichen Ausbildung vor-gelagert sind, wie z. B. Berufswahlprozesse und die Übergangsphasen von der allgemein bildenden Schule in eine berufl iche Ausbil-dung. Hier passt sich die Untersuchung pra-xisorientierter Maßnahmen vor dem Schul-abschluss im Hinblick auf spätere mögliche Auswirkungen wie Wechsel oder Abbruch einer Ausbildung, die Probleme für den Ein-zelnen wie für die Betriebe mit sich bringen, ein.

4. In Aussicht genommene Methoden

Erlasse und Verordnungen aller Bundesländer zu Betriebspraktika und deren curriculare Ein-bindung in Schulprogramme sowie konkret durchgeführte schulische Maßnahmen hierzu sollen einem Vergleich unterzogen und in ei-ner Synopse dargestellt werden. Ergänzend ist ein Erfahrungsaustausch mit Experten vorgesehen, die sich mit laufenden Projekten zur Berufswahlorientierung befassen und das Thema Betriebspraktikum aufgreifen. Beglei-tet werden soll das Projekt von einem Fach-beirat.

Eine empirische Untersuchung ist vorgese-hen, die aus zwei Befragungsteilen besteht, die die Problemstellung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: der von Schüler / -in-nen kurz vor der Schulentlassung und der von Auszubildenden nach ersten Ausbildungs-erfahrungen. Ziel ist, konkrete Ergebnisse darüber zu ermitteln, in welchem Ausmaß die auf Schülerbetriebspraktika bezogene Berufsorientierungsphase tatsächlich auf den Beruf vorbereitet bzw. welche Unterschiede bei unterschiedlich intensiver Vorbereitung in einzelnen Schulen / Klassen bestehen. Sicher zu stellen ist dabei eine Auswahl von Schulen, die sich unterschiedlich intensiv um berufsvor-bereitende Maßnahmen bemühen. Hier kann u. a. auf die Liste der Schulen zurückgegriffen

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werden, die das Siegel „ausbildungs- und berufswahlfreundliche Schule“16 erhalten bzw. nicht erhalten haben. Daraus ergibt sich ein explorativer Forschungsansatz, der auf quantitativer (Klassenzimmerbefragung mit Fragebogen) und qualitativer Befragung (Leit-fadengespräche mit Jugendlichen, die einen Ausbildungsberuf anstreben, und deren Leh-rern bzw. Auszubildenden mit ersten Erfah-rungen sowie Ausbildern) fußt. Vorgesehen ist, bei der Befragung Probanden zu rekrutie-ren, die einen Ausbildungsplatz in Handwerk, Industrie und Handel, Freien Berufen oder Öf-fentlichem Dienst anstreben.

Geplant sind Klassenzimmerbefragungen in jeweils zehn ausgewählten Haupt- und Real schu len und darüber hinaus je ein bis zwei Leitfadeninterviews mit Jugendlichen aus den jeweiligen Klassen, die ins duale System stre-ben. Dabei ist auf ein ausgewogenes Verhält-nis von Schülern und Schülerinnen mit eher guten und eher schlechten Noten zu achten. Hinzu kämen ca. zehn Tiefengespräche mit dem Lehrpersonal des Fachs Arbeitslehre der befragten Klassen. In einer zweiten Phase soll-ten etwa entsprechend der Zahl der Leitfaden-gespräche mit Schülern / Schülerinnen Auszu-bildende im ersten Lehrjahr befragt werden, die in solchen Betrieben lernen, die schon Erfahrungen mit Praktikanten gesammelt haben. Parallel zur Lehrerbefragung werden entsprechend viele Gespräche mit Ausbildern solcher Betriebe durchgeführt. Ergänzend ist eine schriftliche Betriebsbefragung mit dem RBS vorgesehen.

Im Anschluss an Auswertung und Zusam-menfassung der Ergebnisse aus Synopse und Befragung ist beabsichtigt, u. a. auch durch Einbeziehung von Experten, einen Kriterien-

katalog zu erstellen, der zur Optimierung bei der Handhabung von Betriebspraktika bei-trägt.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

• Intern: Zusammenarbeit mit dem Vorhaben 1.0.509 „Vertragslösungen 2002: Struktu-ren und Gründe“, dem geplanten Projekt zum Thema „Ausbildungsreife“ sowie mit dem Good Practice Center „Förderung von Benachteiligten in der Berufsbildung“.

• Extern: Kooperation mit der Bundesar-beitsgemeinschaft SCHULE WIRTSCHAFT, mit der Initiative des DGB „Workshop Zu-kunft“ sowie in Bundesländern laufenden Projekten und Initiativen, die eine Verbes-serung der Berufswahlvorbereitung an Schulen unter Einsatz von Schulpraktika als Zielsetzung haben. Darunter fallen Pro-jekte, die unter das Dach des Programms „Schule – Wirtschaft / Arbeitsleben“17 fal-len. Ferner zu nennen sind das Projekt „Sie-gel Berufwahl- und ausbildungsfreundliche Schule“ (NRW) sowie der Modellversuch „PROFI“ im Rahmen des Regionalprojekts „Lernende Region Schwerin und Um-land“.

• Ein Fachbeirat soll gebildet werden, der das Projekt begleitet.

6. Zeitrahmen

I / 03 bis I / 05

16 Hierbei handelt es sich um ein Projekt in NRW. Nach-weislich besonders ausbildungsfreundliche Schulen erhalten als Auszeichnung ein entsprechendes Sie-gel.

17 s. Zwischenbericht für das Programm „Schule – Wirtschaft / Arbeitsleben“ in ibv 01 / 02. Darin u. a.: Projekt Hessen I: Förderung der Berufswahlreife von Haupt- und Sonderschülerinnen und –schülern durch kontinuierliche Praxistage in Betrieben. Die Erfahrungen neuer Wege von Praxis in Schulen sind abzuwarten und können gegebenenfalls in das hier geplante Projekt einbezogen werden.

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7. Zwischenbericht

IV / 03

Mitarbeiter / -innen

Bergzog, Thomas (0228 / 107-1228);Degen, Ulrich; Hörsch, Karola

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.3.103

Titel:

Berufsbezeichnungen und ihr Einfl uss auf die Berufs-wahl von Jugendlichen

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Beeinfl ussen die bloßen Namen von Berufen die Ausbildungswahl von Jugendlichen? Viele Bildungsfachleute aus dem Ordnungsbereich zeigen sich davon überzeugt. Bei der Neuent-wicklung und Modernisierung von Berufen wenden sie jedenfalls viel Mühe auf für die Identifi kation von nicht nur aussagekräftigen, sondern auch möglichst attraktiven Bezeich-nungen. Von einem Zusammenhang gehen aber auch viele aus, die sich mit der Entwick-lung von Nachfrageungleichgewichten auf dem Lehrstellenmarkt auseinander setzen. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist, dass bestimmte Berufe trotz der angespannten Lehrstellenlage kaum noch Nachfrager fi nden. Ihrer Meinung nach assoziieren Jugendliche mit altbekannten Bezeichnungen wie zum Beispiel Schornsteinfeger, Müller, Buchhänd-ler oder Bäcker nur fest eingefahrene, jedoch längst überkommene Stereotype und machen sich gar nicht mehr die Mühe, diese Annah-men zu überprüfen. Gezielte Namenswechsel im Zuge von Neuordnungsverfahren könnten solche Klischees aufweichen. Dies zeige der 1998 entstandene Beruf „Mediengestalter / in für Digital- und Printmedien“. Während die Vorgänger wie „Reprohersteller / -in“ oder „Schriftsetzer / -in“ keinen besonders großen Eindruck auf die Jugendlichen mehr machten, stimme beim Nachfolgeberuf nicht nur die Gesamtnachfrage, sondern es sei auch gelun-

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gen, viele junge Frauen für dieses Berufsbild zu interessieren.

Das Beispiel „Informations- und Telekommu-nikationssystem-Elektroniker / -in“ mache aber zugleich deutlich, dass neue Berufsbezeich-nungen bisweilen unerwünschte Effekte zei-tigen. So wirke dieser Name auf Mädchen viel zu „technokratisch“, und dies sei dann auch einer der Gründe für den äußerst niedrigen Frauenanteil von zuletzt rund 5 % in diesem Beruf (vgl. Statistisches Bundesamt 2003). Ein weiteres, fast schon pikantes Problem verbindet sich nach der Überzeugung vieler Berufsberater mit den beiden geschlechts-spezifi schen Varianten ein- und derselben Berufsbezeichnung. Die ursprüngliche Inten-tion, durch die konsequente sprachliche Eta-blierung beider Varianten (z.B: -Elektroniker, -Elektronikerin) stets deutliche Signale für eine Öffnung der Berufe für beide Geschlechter zu setzen, werde inzwischen konterkariert. Die Jugendlichen hätten begonnen, mit den bei-den Varianten derselben Berufsbezeichnung unterschiedliche Vorstellungsbilder zu ver-binden. So assoziiere man beispielsweise mit dem Begriff „Koch“ eine andere Berufsrolle als mit dem Begriff „Köchin“.

Während nun die These im Raum steht, man könne über eine gezielte Namensnennung das Nachfrageverhalten der Jugendlichen ab-sichtlich oder unabsichtlich beeinfl ussen, ist der Forschungsstand zu diesem Problem äu-ßerst dürftig. Bis heute liegt weder ein Modell vor, welche Funktion Berufsbezeichnungen im Rahmen der Berufswahl zukommt, noch existieren standardisierte Verfahren, um die Passgenauigkeit und Attraktivität alternativer Namen etwa im Zuge eines Neuordnungsver-fahrens empirisch überprüfen zu können. Es lassen sich lediglich Anknüpfungspunkte zu verschiedenen Forschungsfeldern nachwei-sen. Diese betreffen u. a. Berufswahltheorien, belastungstheoretische Ansätze, identitäts-

psychologische Aspekte, sozialpsychologische Modelle zur Selbstdarstellung im sozialen Kontext sowie Ansätze aus der Marktfor-schung zur Genese und Funktion von Mar-kennamen. Sie sollen hier zumindest kurz angerissen werden.

Berufswahltheorien

Unter den Berufswahltheorien sind für das Thema „Berufsbezeichnungen“ vor allem jene Ansätze interessant, welche dem Indi-viduum ein Mindestmaß an Freiheitsgraden bei der Berufswahl zusprechen und aus die-ser Perspektive den Annäherungsprozess zwischen beiden Seiten – Person und Beruf – analysieren.1 Sowohl die Kongruenztheorie von Holland als auch der entwicklungstheo-retische Ansatz von Super gehen davon aus, dass die Affi nität des Individuums zu einem bestimmten Beruf im Wesentlichen vom Ent-sprechungsgrad zwischen Person und Beruf abhängt (vgl. z. B. Super / Bohn, 1970; Todt, 1977; Seifert, 1989 a). Im Zuge der von Su-per und Holland ausgelösten Untersuchungen wurden verschiedene Vorschläge zur Messung der Kongruenz zwischen dem Selbstbild eines Individuums und seinen Vorstellungen von konkreten Berufen entwickelt. Oft wurden Selbst- und Berufskonzept eigenschaftsge-stützt operationalisiert und über Semantische Differenziale erfasst.2 Als Beurteilungsstimuli fungierten Berufsbezeichnungen, die auf die

1 Allokationstheoretische Modelle, welche die Be-rufseinmündung vor allem als Zuweisungsprozess infolge von ökonomischen und gesellschaftlichen Zwängen verstehen, dürften dagegen eine gerin-gere Rolle spielen.

2 Dabei handelt es sich um Listen von bipolaren Ad-jektivpaaren (wie z. B. schmutzig – sauber; interes-sant – langweilig). Semantische Differenziale wer-den als Messinstrument häufi g dann herangezogen, wenn die De- und Konnotationen eines bestimmten Begriffs erfasst werden sollen. Dabei kann es sich auch um Bezeichnungen handeln, die dem Indivi-duum bisher weitgehend oder vollständig unbe-kannt waren.

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Berufsrolle oder aber auf die Inhaber der Be-rufe (die Rollenträger) bezogen wurden.

Belastungstheoretische Ansätze

Dass auch belastungstheoretische Ansätze für das Thema „Berufsbezeichnungen“ rele-vant sein können, mag zunächst verwundern. Untersuchungen im Zusammenhang mit entscheidungstheoretischen Berufswahltheo-rien (z. B. Bender-Szymanski, 1976) und der „Berufswahlreife“ von Jugendlichen (Seifert, 1989b) machten aber deutlich, dass viele Ju-gendliche die Phase der Berufswahl und Lehr-stellensuche als stark belastend erleben und ihren Entscheidungs- und Suchprozess häufi g nicht nach rein rationalen Kriterien strukturie-ren (vgl. Ernst, 1997; Oerter / Dreher, 1998, S. 395; Butz, 2003). Für sie ist die Aufgabe der Berufswahl kein „primäres Anliegen, son-dern eine von außen an sie herangetragene „biographische Aufgabe““ (Schober, 1996, S. 308). Diese Jugendlichen suchen nicht im-mer „nach objektiv optimalen Alternativen, sondern nach subjektiv zufrieden stellenden Lösungen“. Dabei kann ein Kriterium der Zu-friedenheit allein schon darin bestehen, mög-lichst rasch den Grad der wahrgenommenen Beanspruchung zu reduzieren. Informationen werden im Rahmen eines solchen Coping-Ver-haltens eher gemieden als gesucht, und infol-gedessen wird auch eine möglichst „schnelle Negativauswahl von Berufen, die nicht in Frage kommen, angestrebt“ (Tschöpe / Witzki, 2003, S. 3). Als Selektionskriterium reicht dann allein der Blick auf die „Etikette“ des Berufs; ob die durch die Berufsbezeichnung ausgelösten Assoziationen mit den tatsächli-chen Gegebenheiten übereinstimmen, wird nicht mehr überprüft.

Identitätspsychologische Aspekte

Identitätspsychologische Forschungsarbeiten interessieren sich für den Namen eines Berufs vor allem in Zusammenhang mit der sozialen

Verortung eines Individuums. Dabei weisen sie – in Rückgriff auf soziologische Theorien – dem gesellschaftlich-sozialen Feedback eine Schlüsselrolle für die selbst erlebte Identität zu und betonen zugleich, dass sich dieses Feed-back in hohem Maße an dem orientiert, „was einer ist“ bzw. „was einer macht“:

„In der Wahrnehmung durch andere – der Fremdidentifi zierung des Einzelnen – werden Beruf und Person oft tendenziell in eins ge-setzt, wird im Beruf ein Indikator dafür ge-sehen, „wer die Person ist“. Der Beruf wird dann zum Filter, durch den hindurch eine Person wahrgenommen, beurteilt und taxiert wird. An ihn schließen sich Identitätshypo-thesen an, Stereotypen und Images. Auch unter diesem Aspekt bildet der Beruf einen wesentlichen „Kristallisationspunkt sozialer Identität“, muss sich jede Selbstdefi nition des Arbeitenden mit den darin enthaltenen Iden-titätszumutungen auseinander setzen. Solche Zuschreibungen, Zumutungen und Erwartun-gen bleiben der Person nicht bloß äußerlich, sondern werden, wie Studien zur berufl ichen Sozialisation zeigen, im Verlauf dieses Prozes-ses „in die Person“ hineingenommen“ (Gilde-meister / Robert, 1987, S. 73).

Impression-Management-Theorie

Die Berufswahl ist aus identitätspsychologi-scher Sicht nicht primär als Abgleich zwischen eigener Neigung / Eignung und vermuteten Berufsinhalten zu sehen, sondern als Teil einer öffentlichen Selbstinszenierung, eines „an-gestrebten, umfassenden Lebensstils“, den man auch nach außen hin dokumentieren möchte. Berufsinhaltliche Fragen spielen bei dieser Orientierung keine wesentliche Rolle“, wohl aber „instrumentelle“ oder „Statusori-entierung“ (Kahsnitz, 1996, S. 330 u. S. 331). Hier ergeben sich enge Berührungspunkte zur „Impression-Management-Theorie“, nach der sich eine Person ihrer sozialen Ver-ortung keineswegs passiv hingibt (vgl. Mum-

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mendey / Bolten, 1984). Vielmehr versucht die Person stets auf den Eindruck, den sie bei anderen hinterlässt, aktiv Einfl uss zu nehmen. Diese These hat für das Thema „Berufsbe-zeichnung“ unmittelbar Relevanz. Denn die persönliche Attraktivität einer Berufsbezeich-nung hängt demnach nicht nur davon ab, ob sie einen hohen Entsprechungsgrad zwischen der Berufsrolle und den eigenen Vorlieben vermuten lässt. Vielmehr besteht ein weiteres Attraktivitätskriterium darin, ob die Berufs-bezeichnung aus Sicht der Person auch für ihre Außendarstellung nutzbar ist und somit auch den anderen Menschen attraktiv er-scheint. Die besondere Bedeutung der Berufs-bezeichnung im Kontext dieses „Impression Managements“ einer Person muss deshalb stets mitbedacht werden, und entsprechende Untersuchungsansätze sollten auch diesen Aspekt operationalisieren.

Hinweise aus der Marktforschung

Berufen kommt somit ein Image zu, das sich als Summe aller (richtigen oder falschen) Vor-stellungen und Einstellungen defi nieren lässt, welche Personen mit einer Berufsrolle und seinem Träger verbinden. Die strategische Auswahl von Berufsbezeichnungen im Zuge der Neuordnung weist insofern deutliche Analogien zur Markenbildung auf. Diese stellt im Marketingbereich eines der wichtigsten In-strumente der Produktbildung dar, mit dessen Hilfe den Nachfragern „eine „Produktpersön-lichkeit“ bzw. Marke angeboten werden soll, die leicht im Gedächtnis behalten und zum identifi zierbaren Einstellungsobjekt gemacht werden kann“ (Nieschlag / Dichtl / Hörschgen, 1988, S. 1.011).

Forschungsstand

Das BIBB hat im Rahmen eines Ende Sep-tember 2003 ausgelaufenen Vorhabens3 zusammen mit der Universität Bonn Vorun-

tersuchungen durchgeführt, die zwei Zielen dienten: Zum einen sollten erste empirische Hinweise gewonnen werden, ob die bloßen Namen von Berufen tatsächlich den Prozess der Berufswahl beeinfl ussen. Und zum an-deren wurde vorsondiert, wie standardisierte Instrumente zur Beurteilung von Berufsbe-zeichnungen bzw. Bestandteilen von Berufs-bezeichnungen aussehen könnten. An den Untersuchungen wurden insgesamt rund 1.100 Schülerinnen und Schüler aus Haupt-, Realschulen und Gymnasien beteiligt. Unter anderem wurden sie nach den De- bzw. Kon-notationen gefragt, die sie mit ausgewählten Berufsbezeichnungen verbinden. Zugleich be-richteten sie, wie aus ihrer Sicht „die meisten anderen Leute“ urteilen. Dabei ergaben sich folgende Ergebnisse (vgl. auch Krewerth / Lep-pelmeier / Ulrich, 2003; Eberhard, 2003):

• Das allgemeine Ansehen eines Berufs be-einfl usst die Einstellung der Jugendlichen zu diesem Beruf.

Fragt man die Jugendlichen unmittelbar danach, ob für sie Status und Prestige wichtige Berufswahlkriterien sind, äußern sich viele Jugendliche eher zurückhaltend, insbesondere Gymnasiasten. Gleichwohl zeigen korrelative Analysen: Je stärker die Jugendlichen davon überzeugt sind, dass die Inhaber eines bestimmten Berufs hohe gesellschaftliche Anerkennung fi nden, desto eher sind sie geneigt, diesen Beruf auch für sich selbst in Betracht zu ziehen.

• Neue Namen können das Image eines Be-rufs substanziell verbessern und das Inter-esse der Jugendlichen fördern.

Dies zeigt die Umbenennung des „Radio- und Fernsehtechnikers“ in „Informations-elektroniker“. Durch die Umbenennung

3 BIBB-Forschungsvorhaben 2.0.513: Der Einfl uss von Berufsbezeichnungen und berufskundlichem Ma-terial auf die berufl iche Orientierung von jungen Frauen und Männern.

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wurden exakt jene Image-Attribute ge-stärkt, die für die berufl iche Neigung der Jugendlichen von besonderer Relevanz sind. Nach Ansicht der Jugendlichen wer-den Informationselektroniker in der Bevöl-kerung mit Abstand häufi ger als „angese-hen“, „gebildet“, „reich“ und „intelligent“ eingestuft als Radio- und Fernsehtechniker (vgl. Übersicht 1). Und: Mit der positiveren Beurteilung steigt zugleich das geäußerte Interesse an diesem Beruf.

• Wechsel der Berufsbezeichnungen im Zuge von Neuordnungen führen nicht immer zu einer Imageverbesserung.

Ein Beispiel ist die Umbenennung des „Ver- und Entsorgers“ in „Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft“ (vgl. Über-sicht 2). Zwar wird der Fachkraft etwas sel-tener ein geringer Bildungsgrad attestiert als dem Ver- und Entsorger, aber durch die Umbenennung gelang es offenbar nicht, das dezidiert negative Image aufzuwei-chen. Die meisten Jugendlichen vermuten,

dass sowohl der „Ver- und Entsorger“ als auch die „Fachkraft für Kreislauf- und Ab-fallwirtschaft“ in der Bevölkerung als eher ungebildet, arm, dumm, anspruchslos und gering geachtet wahrgenommen werden.

• Jugendliche rekonstruieren das gesell-schaftliche Image eines Berufs zumeist aus ihrer spezifi schen Lebenswelt heraus.

Hauptschüler reagieren auf die Bezeich-nung „Fachkraft für Kreislauf- und Abfall-wirtschaft“ zwar ebenfalls nicht besonders positiv, aber auch längst nicht so negativ wie Realschüler und Gymnasiasten. Dies gilt auch für das vermutete Fremdimage der „meisten anderen Menschen“. Je nach Aspekt sind bis zu 20 % der Urteilsunter-schiede zwischen den Jugendlichen auf die „Bildungsschicht“ zurückführbar. Die Berufsbezeichnung beeinfl usst offenbar nicht die Orientierung der Jugendlichen schlechthin, sondern in Abhängigkeit von ihrer Zugehörigkeit zu spezifi schen Le-benswelten.

Übersicht 1: Vermutete Fremdbilder des „Radio- und Fernsehtechnikers“ und des „Informa-tionselektronikers“

Berichtet werden Durchschnittswerte der Urteile auf einer bipolaren Skala von –100 bis +100.

30

63

3344

1725

1131

2

21

-8

12

0

-16

65

41

65 68

-15

38

-80

0

80

angese-hen

kontakt-freudigintelligent selbstlos fit ehrgeizig fleißig geschicktgebildet reich

Informations-elektroniker

Radio- und Fern-sehtechniker

an-spruchs-

los

einzel-gänge-risch

arm dumm egoistisch schlaff faulungebil-det

geringgeachtet

unge-schickt

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• Der Einfl uss der Berufsbezeichnungen auf die Berufswahl interagiert mit dem Ge-schlecht.

Dies deutet der Vergleich zwischen den beiden Bezeichnungen „Mediengestalterin für Digital- und Printmedien“ und „IT-Sys-tem-Elektronikerin“ an. Im Vergleich zur Arbeit einer Mediengestalterin betrachten Schülerinnen die Tätigkeit einer IT-System-Elektronikerin als eher eintönig, kontakt-arm, weniger sauber und auch als gefährli-cher. Damit werden genau jene Merkmale negativ berührt, die sie selbst in Hinblick auf ihre Berufswahl als wichtiger einstufen als ihre männlichen Schulkameraden.

• Geschlechtsspezifi sche Varianten dersel-ben Bezeichnung können zu unterschiedli-chen Vorstellungsbildern führen.

So bewerteten selbst die Mädchen die Tä-tigkeit eines Kochs im Vergleich zur Arbeit einer Köchin als signifi kant anspruchsvoller und aussichtsreicher. Dabei handelt es sich allerdings nicht nur um haltlose Klischees. Dies macht ein Vergleich dieser Vermutun-gen mit den Ergebnissen der BIBB / IAB-Er-

werbstätigenbefragung deutlich, bei der mehr als 34.000 Erwachsene nach den Merkmalen ihrer aktuellen Arbeit befragt wurden (vgl. Biersack u. a., 2001). Nach den damaligen Ergebnissen verdienten 32 % der Köche, aber nur 6 % der Köchin-nen mehr als mtl. 4.000 DM brutto. Und 32 % der Köche, aber nur 13 % der Kö-chinnen arbeiteten in leitender Funktion.

Was die Entwicklung standardisierter Mess-verfahren betrifft, so wurde im BIBB-Vorha-ben 2.0.513 zunächst untersucht, welche Ziele und Kriterien für die Jugendlichen bei der Berufswahl von substanzieller Relevanz sind (vgl. Poddey, 2003). In Hinblick auf die Messung des Entsprechungsgrades zwischen dem Selbstbild einer Person und dem Berufs-konzept deutete sich an, dass Jugendliche mit einer tätigkeits- und ergebnisorientierten Beschreibung von Berufen womöglich bes-ser zurechtkommen könnten als mit eigen-schaftsgestützten Charakterisierungen, wie sie im Rahmen Semantischer Differenziale Verwendung fi nden (vgl. dazu auch Ulrich, 1991). Für die Überprüfung von Teilaspekten

Übersicht 2: Vermutete Fremdbilder des Ver- und Entsorgers“ und der „Fachkraft für Kreis-lauf- und Abfallwirtschaft“.

angese-hen

kontakt-freudig

-4

621

-46-30 -31

5

2

-52

-33

17

-41

33

9

-31 -35 -27

-2-6

-30

-80

0

80intelligent selbstlos fit ehrgeizig fleißig geschicktgebildet reich

Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft

ungebil-det

Ver- undEntsorger an-

spruchs-los

einzel-gänge-risch

arm dumm egoistisch schlaff gering faul unge-schicktgeachtet

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von Berufsbezeichnungen (z. B. „Fachkraft“, „Kauffrau“, „System“, „Industrie“, „Gestal-tung“, „Technik“) scheinen hoch kontrollierte experimentelle Designs besonders gut geeig-net zu sein (vgl. Eberhard, 2003).

Forschungsziele

Das wichtigste praktische Ziel der Projektar-beiten ist, standardisierte Messinstrumente zu entwickeln, mit denen sich die von den Jugendlichen empfundenen De- und Konno-tationen von Berufsbezeichnungen und ihren Bestandteilen relativ ökonomisch überprü-fen lassen. Damit sollen der Ordnungsarbeit Instrumente angeboten werden, die als Ent-scheidungshilfe bei der Suche nach geeigne-ten Namen genutzt werden können. Es soll in Zukunft möglich sein, auf empirisch gestützter Basis solche Bezeichnungen zu identifi zieren, die den Jugendlichen eine möglichst attrak-tive, aber zugleich auch weitgehend realisti-sche Vorstellung vom jeweiligen Beruf vermit-teln. Da Ordnungsverfahren oft unter großem Zeitdruck stehen, müssen diese Instrumente rasch einsetzbar sein. Um die jeweiligen Er-gebnisse der empirischen Erhebungen zu den angedachten Namen einordnen zu können, ist ein Grundstock von Referenzergebnissen zu bereits etablierten Berufsbezeichnungen notwendig. Deshalb soll im Zuge der For-schungsarbeiten dieses Projekts eine größere Zahl von konkreten Berufsbezeichnungen bzw. von häufi g vorkommenden Namensbe-standteilen mit denselben Messinstrumenten überprüft werden, wie sie später bei der Un-tersuchung neu angedachter Bezeichnungen eingesetzt werden sollen.

Das wichtigste theoretische Ziel ist, die Mo-dellbildung zur Rolle der Berufsbezeichnun-gen bei der berufl ichen Orientierung von Jugendlichen voran zu treiben. Hier sind viele Fragen weiterhin offen. Ungeklärt ist z. B., welche Kontingenzen / Persönlichkeitsmerk-

male auf die Rolle der Berufsbezeichnungen im Zuge der Berufswahl Einfl uss nehmen. Für hochgradig intrinsisch motivierte Jugendliche mit konkreten Vorstellungen über ihre eige-nen berufl ichen Neigungen und Begabungen könnten die bloßen Namen der Ausbildungs-berufe von weitaus geringerer Relevanz sein als für eher extrinsisch motivierte oder auch für desorientierte, verunsicherte Jugendliche mit „diffuser Identität“. Zudem ist zu vermu-ten, dass die Namen von Berufen vor allem in der Vorphase der Orientierungsversuche des Jugendlichen weichenstellende Funktion ausüben. Es ist aber völlig ungeklärt, ob Be-rufsbezeichnungen tatsächlich stärker die Negativ- als die Positivauswahl von Berufen beeinfl ussen. Zudem sollen die im letzten Ab-schnitt genannten Ergebnisse des Forschungs-vorhabens überprüft werden, zumal die Qua-lität der damaligen Untersuchungsstichprobe stark verbesserungsbedürftig ist.

Was die methodischen Aufgaben des Projekts angeht, so muss zunächst in Hinblick auf die Messinstrumente eine fundierte Entscheidung darüber getroffen werden, ob die De- und Konnotationen der Jugendlichen zu den ver-schiedenen Bezeichnungen über Semantische Differenziale oder aber über tätigkeits- und ergebnisorientierte Umschreibungen erfasst werden sollen. Offen ist zudem, wie die Passgenauigkeit von Berufsbezeichnungen bewertet werden könnte: Hierzu muss nicht nur grundsätzlich geklärt werden, anhand welcher Kriterien ein subjektives Berufskon-zept als „realistisch“ eingestuft werden kann, sondern vor allem, wie dies gemessen werden könnte.

Zentrale Forschungshypothesen

Berufsbezeichnungen beeinfl ussen das Orien-tierungsverhalten von Jugendlichen im Vor-feld der Berufswahl.

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Dabei sind jedoch deutliche Unterschiede in der Stärke und in der Richtung des Einfl us-ses in Abhängigkeit von personenbezogenen Merkmalen der Jugendlichen feststellbar. Zu diesen Merkmalen zählen u. a. Aspekte der „Berufswahlreife“, das Geschlecht und die spezifi sche Lebensweltzugehörigkeit.

Die Assoziationen der Jugendlichen zu Be-rufsbezeichnungen und ihren Bestandteilen stimmen nicht immer mit den Denotationen überein, die Expertinnen und Experten mit be-stimmten Begriffl ichkeiten wie beispielsweise „Fachkraft“, „Fachfrau“, „Fachangestellte“, „Kaufmann“, „Industrie“, „System“ verbin-den (vgl. dazu auch Grunwald, 2003).

Für eine Erfassung der berufswahlrelevanten Assoziationen eignen sich tätigkeitsgestützte, auf Verben basierte Items besser als adjektiv-gestützte Abfragen, wie sie im Rahmen von Semantischen Differenzialen Verwendung fi nden.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 3 zugeordnet: „Qualifi zierungs- und Bildungs-verhalten, Berufsverläufe und berufl iche Ent-wicklungsmöglichkeiten“.

Bereits 2001 wurde in dem entsprechenden Abschnitt des mittelfristigen Forschungspro-gramms gefordert, dass bildungsbiografi sche „Prozesse, die der berufl ichen Ausbildung vorgelagert sind, wie zum Beispiel Berufs-wahlprozesse und die Übergangsphasen von der allgemein bildenden Schule in eine beruf-liche Ausbildung, (...) verstärkt auf potenzielle Möglichkeiten der Optimierung hin zu unter-suchen“ sind.“

Das Thema „Berufsbezeichnungen und ihr Einfl uss auf die Orientierung von Jugendli-chen“ wurde im neuen Forschungsprogramm

2003 explizit dem Forschungskorridor 3 zuge-ordnet, auch unter der Perspektive, „zukünf-tige Entwicklungen am Ausbildungsstellen-markt besser abschätzen zu können“.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Die methodische Ausrichtung des Projekts ori-entiert sich zunächst am Ziel, standardisierte, quantifi zierbare Messverfahren zu entwickeln. Mit ihnen sollen ausreichend verlässliche In-formationen erhoben werden können, welche entscheidungsrelevanten De- und Konnotati-onen Jugendliche mit Berufsbezeichnungen und ihren Bestandteilen verbinden. Über diese Verfahren soll nicht nur der größte Teil der in der Antragsskizze formulierten Fragestellun-gen beantwortet werden. Vielmehr sollen sie auch für zukünftige Fragestellungen nutzbar sein, etwa für eine empirisch gestützte Bewer-tung von Berufsbezeichnungen, die im Zuge von Neuordnungsverfahren zur Disposition stehen. Mit der Entwicklung dieser Verfahren werden die Vorarbeiten des BIBB-Vorhabens 2.0.513 weitergeführt.

Weitergeführt werden soll auch die bisherige Zusammenarbeit mit dem Psychologischen In-stitut der Universität Bonn, die in Folge des 2001 geschlossenen Kooperationsvertrags zwischen dem BIBB und der Universität Bonn aufgenommen worden war. Dabei soll wie-derum auf die bisherigen Instrumente der Zusammenarbeit (gemeinsame Projektsitzun-gen, Einbindung von Forschungspraktikan-ten und von Diplomanden) zurückgegriffen werden. Dies gilt insbesondere für die weite-ren Arbeiten an der Entwicklung geeigneter Messverfahren.

Nach Abschluss der Entwicklungsarbeiten der standardisierten Messverfahren soll eine erste

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größere, repräsentative Untersuchung bei rund 2.500 Schülerinnen und Schülern der Abgangsklassen allgemein bildender Schulen durchgeführt werden. Sie dient zwei Zielen zugleich: Zum einen der inhaltlichen Klärung der oben aufgeworfenen Forschungsfragen und zum anderen dem Aufbau eines ausrei-chenden Grundstocks von Referenzergebnis-sen („Normen“), anhand derer zukünftige Ergebnisse zu alternativ angedachten Namen eingeordnet und bewertet werden können. In dieser Studie sollen exemplarisch 20 aus-gewählte Berufsbezeichnungen analysiert werden. Die Beschränkung auf 20 Bezeich-nungen ist notwendig, weil einerseits die Pro-banden aus befragungstechnischen Gründen nur jeweils mit maximal drei Bezeichnungen konfrontiert werden können, die Teilstichpro-ben je Berufsbezeichnung aber andererseits nicht zu klein ausfallen dürfen.4 Nach Ab-schluss und Auswertung der standardisierten Befragungen sollen bei einer kleineren Zahl von maximal 50 Probanden auch qualitative Interviews durchgeführt werden, teils in Ein-zelinterviews, teils in Gruppendiskussionen. Dabei sollen vertiefende Hinweise für die Er-gebnisinterpretation gewonnen werden. Die im Zuge dieser Untersuchung anfallenden Arbeiten sollen im Rahmen eines Fremdfor-schungsauftrags öffentlich ausgeschrieben werden; dies gilt insbesondere für die Vorbe-reitung und Durchführung der Feldarbeit.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Das Projekt soll im Wesentlichen in der Abtei-lung 2 des BIBB abgewickelt werden. Es weist aber naturgemäß starke Berührungspunkte zur Ordnungsarbeit der Abteilung 4 auf. Als externer Kooperationspartner ist, wie oben bereits ausgeführt wurde, das Psychologische Institut der Universität Bonn vorgesehen, hier insbesondere Mitarbeiter und Mitarbeiterin-nen des Methodenlehrstuhls und der Abtei-lung für Wirtschafts- und Organisationspsy-chologie.

6. Zeitrahmen

II / 04 bis III / 05

Mitarbeiter / -innen

Dr. Ulrich, Joachim Gerd (0228 / 107-1122); Eberhard, Verena; Krewerth, Andreas;Peppinghaus, Benedikt

4 Wenn beispielsweise je Erhebungsbogen drei Be-zeichnungen abgefragt werden, entfallen rechne-risch jeweils 375 Probanden auf jeweils eine Be-zeichnung. Eine Mindestzahl zwischen 250 und 400 Probanden je Bezeichnung sollte aber auf jeden Fall erreicht werden, da mit bedeutenden Abhängig-keiten des Antwortverhaltens der Jugendlichen in Abhängigkeit vom Geschlecht und vom besuchten Schultyp gerechnet werden muss und die Erhebung auch noch für entsprechende Teilstichproben zu aussagekräftigen Referenzdaten kommen sollte.

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1. Forschungsprojekt Nr.: 2.3.105

Titel:

Formalisierte berufl iche Weiterbildung – Sekundär-analysen auf Basis des SOEP und anderer international vergleichbarer Erhebungen (BENEFIT)

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Berufl iche Weiterbildung1 ist ein wichtiges Element lebenslangen Lernens und für die Be-wältigung der technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen von großer Bedeutung. In zunehmendem Maße wird auch der Beitrag berufl icher Weiterbil-dung zum Bestand an Humankapital und zum Wirtschaftswachstum eines Landes gewürdigt (Arnal et al., 2001; de la Fuente / Ciccone, 2002; Expertenkommission Finanzierung Le-benslangen Lernens, 2004). Dies ist gerade in solchen Ländern und Branchen von be-

sonderer Bedeutung, in denen sich rapider technologischer Wandel vollzieht und die Unternehmen schnell reagieren müssen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

In Deutschland ist jedoch eine vergleichsweise geringe Beteiligung an Weiterbildung zu ver-zeichnen.2 Eine mögliche Ursache hierfür liegt in der geringeren Notwendigkeit berufl icher Weiterbildung angesichts eines soliden Fun-daments berufl icher Ausbildung, das auch im späteren Berufsleben noch „vorhält“; be-rufl iche Weiterbildung wäre folglich weniger notwendig und brächte auch weniger ein (Komplementarität von Aus- und Weiterbil-dung; Brunello, 2004). Weitere institutionelle Gegebenheiten, wie beispielsweise die Cha-rakteristika des Arbeitsmarktes sowie die kon-junkturelle Lage können Einfl uss auf die Wei-terbildungsbeteiligung in einem Land haben.

Das Projekt wird der Frage nach den Ursachen unterschiedlicher Weiterbildungsbeteiligung aus der Perspektive der Individuen nachge-hen. Entsprechend humankapitaltheoretischer Überlegungen ist davon auszugehen, dass der erwartete Nutzen infolge der Teilnahme an berufl icher Weiterbildung die Entscheidung eines Individuums für oder gegen die eigene Teilnahme an einem Kurs oder Lehrgang stark beeinfl usst – unter Berücksichtigung der ent-stehenden Kosten. Anschließend an frühere Arbeiten des BIBB3 analysiert BENEFIT die

1 In Deutschland ist keine Defi nition des Begriffes „Weiterbildung“ allgemein anerkannt. Häufi g wird auf die vom Deutschen Bildungsrat (1970) formu-lierte Defi nition zurückgegriffen, nach der Weiter-bildung als „Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unter-schiedlich ausgedehnten ersten Ausbildungsphase“ (S. 197) abgegrenzt wird. Diese Defi nition ist wegen ihrer Einschränkung auf die „organisierte“ bzw. formalisierte Weiterbildung kritisiert worden. In der Praxis stellt sich jedoch das Problem, dass andere Lernformen empirisch schwer abzugrenzen sind. In diesem Projekt liegt der Forschungsschwerpunkt auf der formalisierten berufl ichen Weiterbildung, da sowohl das SOEP als auch andere international vergleichbare Erhebungen informelles Lernen nicht in der für die Analysen notwendigen Genauigkeit erfassen.

2 Sowohl bei der europäischen Arbeitskräfteerhebung (LFS 2002) wie bei der europäischen Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung (CVTS 1999) nimmt Deutschland bei der Weiterbildungsbeteiligung nur den Rangplatz 10 von 15 ein, die Weiterbildungs-beteiligung in Großbritannien und in den skandi-navischen Ländern beträgt ein Mehrfaches der in Deutschland erhobenen Vergleichswerte. Zu den empirischen Befunden und zur Vergleichbarkeit der Daten vgl. Lisbon-to-Copenhagen-to-Maastricht Consortium Partners, 2004.

3 Zuletzt BIBB Forschungsprojekt 2.3.005: „Kosten und Nutzen berufl icher Weiterbildung für Indivi-duen“ von I / 2001 bis II / 2003.

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Weiterbildungsbeteiligung und konzentriert sich dabei auf den objektiv beobachtbaren in-dividuellen Nutzen berufl icher Weiterbildung in Deutschland und – unter Berücksichtigung der jeweiligen institutionellen und konjunktu-rellen Situation – im internationalen Vergleich. Bei den dazu vorgesehenen Sekundäranalysen soll die formalisierte berufl iche Weiterbildung im Zentrum der Forschungsaktivität stehen. Aus den möglichen Ergebnissen des Projekts können Hinweise auf geeignete bildungspo-litische Ansätze zur Förderung des lebenslan-gen Lernens abgeleitet werden.

Theoretischer Ausgangspunkt

Die Humankapitaltheorie, die vor allem auf Theodore W. Schultz (1961) und Gary S. Be-cker (1964) zurückgeht, formuliert Thesen zu den Bestimmungsgründen der Investition in Bildung. Hiernach wird die Entscheidung für eine Teilnahme an Weiterbildung dann fallen, wenn der Gegenwartswert der erwarteten Investitionserträge höher ist als die monetär bewerteten selbst zu tragenden Kosten und Opportunitätskosten. Neben dem erwarteten Nutzen und den direkten und indirekten Kos-ten der Teilnahme an Weiterbildung spielen folglich auch die Länge der Auszahlungspe-riode der Investition und die Zeitpräferenz des entscheidenden Individuums (die sich im Diskontierungsfaktor niederschlägt) eine Rolle. Das Individuum strebt danach, den aus verschiedenen Handlungsalternativen er-warteten Nutzen zu maximieren – also unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit des Eintretens der positiven Folgen und unter Ab-wägung der ihm möglichen Handlungsalter-nativen. Neuere Ansätze haben das traditio-nelle Modell erweitert und dessen Annahmen gelockert. Präferenzen können danach z. B. durch individuelle Gewohnheiten und soziale (auch gruppenspezifi sche) Einfl üsse geprägt sein (Becker 1996).

Nicht nur die Individuen, auch der Staat und die Betriebe investieren in Humankapital, wo-bei für die Investitionsentscheidungen der Ar-beitgeber grundsätzlich das Erklärungsmodell der Humankapitaltheorie Anwendung fi nden kann. Bei der Investition in Humankapital entsteht neben dem privaten Nutzen für In-dividuen und Betriebe auch sozialer Nutzen. Bildung kann starke externe Effekte haben, nicht nur auf das Wirtschaftswachstum, son-dern auch auf soziale Kohäsion, politisches und soziales Engagement, Gesundheit und subjektives Wohlbefi nden, Inanspruchnahme von Sozialleistungen, Kriminalität, um nur ei-nige zu nennen; die empirische Evidenz ist hier aber noch lückenhaft (OECD 2001a; Green et al. 2004). In diesem Forschungsprojekt wird jedoch weniger der soziale sondern vielmehr der individuelle Nutzen formalisierter berufl i-cher Weiterbildung im Vordergrund stehen.

Berufl iche Weiterbildung für alle?

Die Bildungsminister der OECD-Staaten ha-ben sich (unter dem Vorsitz der deutschen Bil-dungsministerin) 2001 auf eine gemeinsame Aufgabe verständigt: „In Kompetenzen für alle investieren“. Das gemeinsam angestrebte Ziel ist ein höheres Qualifi kationsniveau der Bevölkerung in den einzelnen Ländern, ver-bunden mit einer sozial gerechteren Vertei-lung (OECD 2001b). Auch im Rahmen des Lissabon-Prozesses spielen die Weiterbildung und die Möglichkeit des Zugangs zu Weiter-bildung eine bedeutende Rolle.4 Die Beteili-gung an berufl icher Weiterbildung ist jedoch nicht über alle Bevölkerungsgruppen gleich verteilt. Die Ergebnisse aktueller Repräsenta-tivbefragungen zur berufl ichen Weiterbildung in Deutschland zeigen erneut, dass Personen mit niedrigem Bildungsabschluss sich nicht

4 Vgl. Lisbon-to-Copenhagen-to-Maastricht Consor-tium Partners 2004. Das BIBB ist Partner im Konsor-tium.

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annähernd so oft berufl ich weiterbilden wie diejenigen mit höherem Bildungsabschluss. Auch ältere Erwerbstätige, Frauen und in Deutschland lebende Ausländer sind ver-gleichsweise selten an Weiterbildung beteiligt (Beicht / Schiel / Timmermann 2004; Kuwan et al. 2003).

Ein Grund dafür könnten Zugangsbarrieren und Restriktionen für Individuen sein (wie zum Beispiel ein unzureichendes Angebot an Weiterbildungsangeboten), aber auch un-terschiedlich ausgeprägte Erfordernisse der Anpassung der Qualifi kationen und Kompe-tenzen, beispielsweise in Abhängigkeit von technologischen Innovationen am Arbeits-platz. Schließlich kann eine unzureichende Basisqualifi kation des teilnehmenden Indi-viduums die Aussichten auf eine erfolgrei-che Teilnahme negativ beeinfl ussen. Den Im-plikationen des humankapital-theoretischen Ansatzes folgend kann die ungleiche Wei-terbildungsteilnahme verschiedener sozio-demografi scher Gruppen aber auch dadurch begründet sein, dass der erwartete individu-elle monetäre und nicht monetäre Nutzen in diesen Gruppen unterschiedlich ausfällt.5

Internationale Perspektive

In Erweiterung der nationalen Perspektive ist zu fragen, warum in Deutschland die Betei-ligung an berufl icher Weiterbildung im Ver-gleich mit anderen europäischen und einigen entwickelten nicht-europäischen Ländern re-lativ gering ist. Mit Blick auf die formalisierte berufl iche Weiterbildung stellt sich also die Frage, ob ein Grund für die beobachteten Un-

gleichheiten der Teilnahme zwischen verschie-denen Ländern in den jeweils erzielten unter-schiedlichen Nutzen liegt. Hierbei werden als zu kontrollierende Bedingungen auch andere Einfl ussfaktoren der Weiterbildungsbeteili-gung in die Analysen einbezogen.

Forschungsstand

Bei der Bestandsaufnahme bisheriger empiri-scher Arbeiten zur Kosten- und Nutzendimen-sion berufl icher Weiterbildung wird zunächst zwischen der individuellen und der betriebli-chen Ebene unterschieden. Die Berücksich-tigung der Kostenseite der berufl ichen Wei-terbildung ist dabei deswegen von großer Bedeutung, weil die Humankapitaltheorie den Nettonutzen als die entscheidende Größe ansieht – für Arbeitgeber wie für Individuen. Wie bereits angesprochen, liegt in diesem Forschungsprojekt der Fokus jedoch auf dem Nutzen der Individuen.6

Zu den Kosten berufl icher Weiterbildung für die Individuen kann auf die Ergebnisse der vom BIBB durchgeführten Erhebungen ver-wiesen werden. Beicht, Krekel und Walden (2004) stellten auf der Grundlage der letzten Erhebung fest, dass Privatpersonen in hohem Maße eigene Verantwortung für ihre berufl i-che Weiterbildung übernehmen und in zum Teil beträchtlichem Umfang Zeit und Geld in-vestieren.7

5 Kosten und Nutzen werden in den entsprechen-den Analysen überwiegend monetär betrachtet. Zwar wird zumeist darauf hingewiesen, dass auch nicht-monetäre Kosten und Nutzen entstehen, die explizite theoretische Analyse und die Mehrzahl der empirischen Arbeiten konzentrieren sich aber auf das Einkommen bzw. die erhöhte Produktivität (Kaufman, 1986).

6 Zu Kosten und Nutzen der betrieblichen Berufsaus-bildung für die Betriebe hat das BIBB mehrfach em-pirisch fundierte Analysen durchgeführt; vgl. zuletzt Beicht / Walden / Herget (2004). Zur betrieblichen Weiterbildung liegen BIBB-Veröffentlichungen vor, die sich auf Ergebnisse der europäischen Erhebun-gen zur betrieblichen Weiterbildung „Continuing Vocational Training Survey“ (CVTS) sowie der dazu vom BIBB durchgeführten Zusatzerhebungen für Deutschland stützen; Grünewald / Moraal (1996); Grünewald / Moraal / Schönfeld (2003).

7 Zu früheren Ergebnissen vgl. von Bardeleben et al., 1996

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Bei der Analyse des individuellen Nutzens berufl icher Weiterbildung können zwei An-sätze unterschieden werden: der subjektive Ansatz der Nutzenmessung, der mit Hilfe der direkten Befragung von Teilnehmern deren persönliche Einschätzung zugrunde legt, und der objektive Ansatz der Nutzenmessung, bei dem verschiedene Dimensionen des Nut-zens, wie z. B. Einkommen, Erwerbstätigkeit, Erwerbslosigkeit, Arbeitsplatzsicherheit und Aufstiegschancen über einen angemessenen Beobachtungszeitraum (beispielsweise 1 bis 3 Jahre nach dem Ende der Weiterbildung) be-trachtet werden.

Zum subjektiven Nutzen berufl icher Wei-terbildung hat das BIBB kürzlich Ergebnisse veröffentlicht, nach denen „die Teilnehmer den Nutzen ihrer Weiterbildung im Hinblick auf die verfolgten Zielsetzungen insgesamt gesehen sehr positiv bewerten und sich die Investitionen insofern für sie ausgezahlt ha-ben“ (Beicht / Krekel / Walden 2004a, S. 9). Viele, aber nicht alle, der neueren nationalen Studien auf der Grundlage des objektiven An-satzes der Nutzenmessung weisen auf einen positiven Zusammenhang zwischen der Teil-nahme an berufl icher Weiterbildung und der Entwicklung des Lohnes hin.8 In einer inter-national vergleichenden Studie hat die OECD (1999) für sieben Länder (darunter Deutsch-land und vier andere europäische Länder) ei-nen positiven Zusammenhang zwischen der Teilnahme an berufl icher Weiterbildung und der Lohnentwicklung festgestellt. Auf der Grundlage multivariater Analyseverfahren

zeigt sich dagegen, dass nicht durchgängig von einem positiven Effekt der Teilnahme an berufl icher Weiterbildung gesprochen werden kann. Festzuhalten bleibt, dass die empirische Literatur hinsichtlich der Einkommenseffekte von Weiterbildung nicht zu einhelligen Er-gebnissen kommt. Allerdings wird bei diesen Untersuchungen nicht berücksichtigt, dass Arbeitgeber in erheblichem Maße zur beruf-lichen Weiterbildung ihrer Beschäftigten bei-tragen und daher Nutzen sowohl bei Arbeit-gebern wie bei Arbeitnehmern zu erwarten ist.9 Die Konzentration auf Lohnsteigerungen berücksichtigt nur einen Teil des Gesamtnut-zens (für Arbeitgeber und Arbeitnehmer) und führt somit zu systematischen Unterschät-zungen. Empirische Studien deuten darauf hin, dass bei betrieblicher Weiterbildung der Nutzen wie zu erwarten überwiegend den Ar-beitgebern zufl ießt. Darüber hinaus ist auch bei den Weiterbildungsteilnehmern Nutzen zu verzeichnen (Dearden / Reed / Van Reenen 2000; Hansson / Johanson / Leitner 2004).

Über den monetären Nutzen hinaus haben ei-nige Autoren auch nicht-monetäre Nutzendi-mensionen, wie die Partizipation am Erwerbs-leben, die Vermeidung von Arbeitslosigkeit oder die Verringerung ihrer Dauer (Bassanini 2004) oder berufl iche Veränderungen infolge der Weiterbildungsteilnahme untersucht (Behringer 1999).10

8 Siehe z. B. Becker / Schömann (1999, für Deutsch-land) sowie Blundell / Dearden / Meghir (1999, für Großbritannien). Einen eher schwachen positiven Zusammenhang stellen dagegen Behringer (1999) und Pischke (2000) fest. Büchel / Pannenberg (2004) kommen für jüngere Erwerbstätige, für ältere je-doch nur in Ostdeutschland, zu nennenswerten individuellen Erträgen der Weiterbildung, die kausal interpretiert werden können.

9 Dies gilt auch für die Studie von Büchel / Pannenberg (2004), die Nutzeneffekte der Weiterbildung für die Individuen unabhängig von den von ihnen zu tra-genden Kosten untersucht.

10 Bassanini (2004) kommt auf Grundlage von Daten des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) für 12 eu-ropäische Länder zu dem Ergebnis, dass besonders bei Personengruppen, deren Teilnahme an berufl i-cher Weiterbildung nicht durch anschließende Lohn-steigerungen gekennzeichnet ist, der Nutzen bezüg-lich Arbeitsplatzsicherheit höher ausfällt als bei den Gruppen mit deutlichen Lohnsteigerungen. In den Analysen von Behringer (1999) waren konkrete be-rufl iche Verbesserungen kaum nachweisbar.

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Forschungsziele

Der individuelle Nutzen berufl icher Weiter-bildung ist eine fundamentale Größe in dem Entscheidungsprozess von Menschen, an einer berufl ichen Weiterbildung teilzunehmen. Aus theoretischer Sicht wird sich das Individuum nur dann für die Teilnahme entscheiden, wenn der erwartete Nutzen die entstehen-den Kosten übersteigt.11 Die Entscheidung, nicht an berufl icher Weiterbildung teilzuneh-men, kann eine rationale Folge der Erwartung sein, dass der (Netto-)Nutzen gering ausfal-len wird.12 Die Erwartungen hinsichtlich des durch berufl iche Weiterbildung erzielbaren Nutzens werden durch den bisher erzielten Nutzen eigener berufl icher Weiterbildung und durch die Beobachtungen bei anderen, als vergleichbar angesehenen Personen be-einfl usst. Hinzu kommen die vom Individuum wahrgenommenen Zugangsbarrieren und Re-alisierungschancen, also die Möglichkeit, an gewünschter Weiterbildung teilzunehmen, sowie das subjektiv wahrgenommene Risiko, mit der Weiterbildung nicht den gewünsch-ten Erfolg zu erzielen.

Auf der Makroebene ist daher die Frage re-levant, ob für verschiedene Personengruppen die Teilnahme an berufl icher Weiterbildung unterschiedliche Effekte hinsichtlich monetä-rer und nicht-monetärer Nutzendimensionen nach sich zieht, die einhergehen mit Unter-schieden in der Teilnahmequote. Das Ziel der Forschungsaktivität ist es, anhand von

Längsschnittanalysen die Nutzeneffekte der formalisierten berufl ichen Weiterbildung für die einzelnen Gruppen zu ermitteln und, ge-stützt auf die theoretischen Implikationen des Humankapitalansatzes, festzustellen, ob die Unterschiede in der Teilnahme an berufl icher Weiterbildung durch Nutzenunterschiede zu erklären sind. Anknüpfend an diese Analysen soll mit Hilfe von vergleichbaren Datensätzen aus dem Ausland bestimmt werden, ob Un-terschiede im durch formalisierte berufl iche Weiterbildung erzielten Nutzen auch als mög-liche Ursache für Disparitäten der Weiterbil-dungsbeteiligung zwischen Deutschland und dem jeweiligen Vergleichsland herangezogen werden können. Ergänzend sollen Informatio-nen über nicht-formalisierte Weiterbildung in die Analyse mit einfl ießen.

Das Projekt hat damit zunächst das Ziel, zur Erklärung der Unterschiede in der Weiterbil-dungsbeteiligung, gerade auch im interna-tionalen Vergleich, beizutragen. Bislang ist unklar, ob die an formalisierter Weiterbildung nur selten teilnehmenden Gruppen, wie bei-spielsweise die gering Qualifi zierten oder Per-sonen mit Migrationshintergrund, aus einer Beteiligung nur vergleichsweise geringen indi-viduellen Nutzen ziehen können. Ausgehend von dem bildungspolitischen Ziel der Förde-rung des lebenslangen Lernens für alle erge-ben sich aus den möglichen Ergebnissen des Projekts auch unterschiedliche Hinweise auf geeignete bildungspolitische Konzepte. Kos-tenentlastung und fi nanzielle Förderung der Teilnahme kann vor allem dann eine Steige-rung der Weiterbildungsteilnahme bewirken, wenn Kostenargumente die Kosten-Nutzen-Relation für bestimmte Gruppen ungünstig werden lassen. Fehlende Transparenz des Weiterbildungsangebots für die Interessenten kann die Auswahl geeigneter Angebote stark erschweren und sich gar als Zugangsbarriere erweisen, die durch Verbesserung der Bera-tungsangebote gemildert werden könnte.

11 Die empirischen Analysen des Projekts stützen sich auf vorhandene Datenquellen; insofern ist die Er-mittlung der Kosten nicht so umfassend wie in den BIBB-Forschungsprojekten, die sich speziell den Kos-ten der Weiterbildung widmen.

12 In einer Studie des ISO konnte auf der Grundlage einer umfassenden empirischen Analyse unter Ein-schluss qualitativer Methoden gezeigt werden, dass die Teilnahme an beschäftigungsnaher Weiterbil-dung von solchen individuellen Kosten-Nutzen-Bi-lanzierungen abhängt (Bolder / Hendrich, 2000).

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Auf Seiten der Arbeitgeber können fehlende oder schwer zugängliche Informationen über den betrieblichen Nutzen der berufl ichen Wei-terbildung bestimmter Arbeitnehmergruppen dazu führen, dass diese Gruppen weniger in den Blick betrieblicher Bildungsarbeit ge-nommen werden. Ein möglicher Ansatzpunkt wäre dann die Erhöhung der Transparenz der Erträge aus der Weiterbildung dieser Gruppen auf Seiten der Arbeitgeber.

Zentrale Forschungshypothesen

Die geringere Teilnahme verschiedener sozi-odemografi scher Gruppen an formalisierter berufl icher Weiterbildung steht in Zusammen-hang mit Unterschieden des durch die Weiter-bildung erzielbaren individuellen Nutzens.

Die im internationalen Vergleich beobacht-baren Unterschiede der Teilnahme an forma-lisierter berufl icher Weiterbildung gehen mit entsprechenden Differenzen des durch die Weiterbildung zu erzielenden Nutzens einher.

Nationale institutionelle Gegebenheiten üben einen eigenständigen Effekt auf den durch formalisierte berufl iche Weiterbildung erziel-ten Nutzen aus.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 3 zugeordnet: „Qualifi zierungsangebote und Bildungsverhalten; Berufsverläufe und beruf-liche Entwicklungsmöglichkeiten“.

Im Entwurf des Mittelfristigen Forschungs-programms 2005 des Bundesinstituts für Berufsbildung (Stand 31.08.2004) wird zum künftigen Forschungsbedarf ausgeführt: „Der Nutzen berufl icher Bildung kann auf verschie-denen Ebenen entstehen, bei den Individuen, den Betrieben und der Gesellschaft insge-samt; Unterinvestition kann eine (rationale)

Folge geringer Anreize, d. h. geringer Nutzen-erwartungen sein. Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des lebensbegleitenden Lernen stellt sich diese Frage insbesondere hinsichtlich der Beteiligung an Weiterbildung. Es ist daher – über bisherige Arbeiten des BIBB hinausgehend – zu analysieren, welchen individuellen Nutzen Erwachsene aus ihrer Bildungsbeteiligung ziehen können. Dabei sollen auch längere Zeiträume (mittels Längs-schnittanalysen) beobachtet werden“ (S. 11).

Im selben Entwurf wird unter den prioritär zu behandelnden Forschungsthemen der nächsten Jahre beschrieben, dass „in Fort-führung der bisherigen Analysen von Kosten und Nutzen der Weiterbildung der Aspekt des individuellen Nutzens intensiver beleuch-tet werden soll. Während bislang vor allem der subjektive Nutzenansatz verfolgt wurde, sollen nun anhand objektiver Indikatoren verschiedene Dimensionen des Nutzens (ma-terieller und nicht-materieller Art) untersucht werden. Es soll also der Frage nachgegangen werden, welchen Effekt Weiterbildung u. a. auf das Einkommen, die Erwerbstätigkeit, Er-werbslosigkeit, Arbeitsplatzsicherheit und die Aufstiegschancen eines Individuums hat. Auf der Grundlage von Paneldaten werden Längs-schnittanalysen darüber Aufschluss geben, welchen Nutzen die Teilnahme an Weiterbil-dung mit sich bringt. Als ein weiterer Schritt ist vorgesehen, Vergleiche mit anderen eu-ropäischen und nicht-europäischen Ländern auch unter der Berücksichtigung der jewei-ligen institutionellen Gegebenheiten vorzu-nehmen“ (S. 12 / 13).

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Voraussetzung für den objektiven Ansatz der Nutzenmessung sind Längsschnittdaten,

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die es ermöglichen, Entwicklungen der als relevant angesehenen Sachverhalte wie z. B. Lohn, berufl iche Position oder Arbeitsplatzsi-cherheit nachzuzeichnen und zeitlich präzise zu verorten. Zugleich sind Informationen zur Teilnahme an berufl icher Weiterbildung und zur zeitlichen Lage der berufl ichen Weiter-bildung erforderlich. Auf Grundlage solcher Paneldaten kann bei Befragten, die an einer berufl ichen Weiterbildung teilgenommen ha-ben, untersucht werden, welche Änderungen sich nach einer solchen Teilnahme ergaben. Dazu ist es erforderlich, die Individuen über einen längeren Zeitraum mehrfach zu befra-gen. Allerdings werden neben den Angaben der Weiterbildungsteilnehmer auch Angaben einer Vergleichsgruppe – der Nicht-Teilneh-mer – benötigt, um der Frage nachzugehen, ob die eingetretenen Veränderungen infolge der berufl ichen Weiterbildung eingetreten sind oder durch andere Faktoren verursacht wurden. Mögliche Verzerrungen als Folge von Selektionsmechanismen bei der Beteiligung an berufl icher Weiterbildung sollen durch geeignete statistische Verfahren kontrolliert werden.

In Deutschland bietet sich für die Fragestel-lungen des Projekts das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirt-schaftsforschung (DIW) an, in dem den Be-fragungspersonen in Abständen (zuletzt im Erhebungsjahr 2004) Zusatzfragen zur beruf-lichen Weiterbildung gestellt werden. Im Ver-einigten Königreich ist der „British Household Panel Survey“ (BHPS) ein möglicher Ansatz-punkt für eine über die nationale Betrachtung hinausgehende Analyse. Auch im BHPS wird die Teilnahme an berufl icher Weiterbildung detailliert abgefragt. Beide Panelerhebungen, das SOEP und das BHPS, sind in das Euro-pean Community Household Panel (ECHP) eingefl ossen, das für 12 (bzw. 14) europäi-sche Länder Daten von 1994 (bzw. 1997) bis 2001 zur Verfügung stellt. Es ist zu prüfen, ob

auch Panelerhebungen in Ländern außerhalb der Europäischen Union, wie beispielsweise den USA, in die Analyse des objektivierbaren Nutzens mit einbezogen werden können. Die Analyseergebnisse werden in den Kontext nationaler und internationaler Studien zur be-trieblichen Weiterbildung sowie der nationa-len Rahmenbedingungen gestellt.

Das Projekt soll auf der Grundlage verfüg-barer Längsschnitt-Datensätze auf Individu-alebene durchgeführt werden; es entstehen keine Erhebungskosten. Allerdings entstehen Nutzungsgebühren, Kosten für die Koopera-tion am Ort des jeweiligen Datengebers (siehe unter 8) und möglicherweise Kosten für die Durchführung von Auswertungsprogrammen, wenn die datenhaltende Organisation keinen direkten Zugang zu den Daten ermöglicht.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Das Projekt baut auf bisherigen Forschungs-arbeiten der Abteilung 2 auf und soll im We-sentlichen im Arbeitsbereich 2.3 bearbeitet werden. Für die beabsichtigte international vergleichende Forschung ist die Zusammen-arbeit mit den möglichen „Datengebern“ angestrebt. Dabei geht es nicht nur um Un-terstützung beim Zugang zu den Daten, sondern auch um den Austausch hinsicht-lich institutioneller Besonderheiten und, so-weit möglich, um gemeinsame Bearbeitung von Forschungsfragen. Angestrebt werden Kooperationen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW, Datengeber SOEP) und mit dem „Institute for Social and Economic Research“ (ISER), das für die Durch-führung der Britischen Haushaltsbefragung (BHPS) zuständig ist. Weiterhin streben wir eine Zusammenarbeit mit dem Centre for the Study of Populations, Poverty and Socio-Economic Policy (CEPS / INSTEAD) an, das den

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Zugang zu den Mikrodaten des Europäischen Haushaltspanels (ECHP) und die Zusammen-arbeit mit dortigen Forschern ermöglicht. Vorgesehen ist ein etwa dreiwöchiger For-schungsaufenthalt (entweder in Berlin beim DIW oder in Luxemburg bei CEPS / INSTEAD).

6. Zeitrahmen

I / 05 bis II / 07

7. Zwischenbericht

II / 06

Mitarbeiter / -innen

Pfeifer, Harald (0228 / 107-1335);Adam, Tanja; Dr. Behringer, Friederike

1. Forschungsprojekt Nr.: 3.3.101

Titel:

Betriebliche Berufsausbil-dungsvorbereitung: Chancen und Bedingungen

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Von Betrieben und Wirtschaftsverbänden werden rückläufi ge Leistungen der sich um betriebliche Ausbildungsplätze bewerbenden Jugendlichen festgestellt. Es wird angeführt, dass die Bildungsvoraussetzungen der Schul-abgänger / -innen und die ausbildungs- und berufl ichen Anforderungen immer schwerer miteinander in Einklang zu bringen seien. Kritisiert werden defi zitäre Schulleistungen sowie fehlende personale und soziale Kompe-tenzen. Dabei wird davon ausgegangen, dass auf Grund dieser Defi zite die Anforderungen der Berufsausbildung kaum noch oder gar nicht erfüllt werden könnten.1

Durch fehlende Schulabschlüsse, Verhaltens-, Lern- und Kompetenzdefi zite gelingt es vielen Jugendlichen im ersten Anlauf häufi g nicht, sich Zugang zu den gewünschten Ausbil-dungs-, berufl ichen und gesellschaftlichen Positionen zu sichern. Dann wird versucht, durch Um- und Ersatzwege diesem Ziel näher zu kommen. Der Anstieg der Teilnehmerzah-

1 Vgl. zur fehlenden Ausbildungsreife z. B. die bun-desweiten Befragungen bei den IHKs; auch Dostal, W.; Parmentier, K.; Schober, K.: Mangelnde Schul-leistungen oder überzogene Forderungen? BeitrAB 216, Nürnberg, 1998; IW: Anforderungsprofi le von Betrieben – Leistungsprofi le von Schulabgängern, Köln, Nov. 1997; Die Ergebnisse der PISA-Studie ha-ben das niedrige Niveau in den Rechen- und Recht-schreibleistungen bestätigt.

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len in den bisher angebotenen berufsvorbe-reitenden Maßnahmen bestätigt diese Ent-wicklung.2 Aber auch nach Abschluss einer berufsvorbereitenden Maßnahme kann ein Großteil dieser Jugendlichen keine betriebli-che Ausbildung aufnehmen.

Berufsvorbereitende Maßnahmen sind ein An-gebot für Jugendliche und junge Erwachsene, die vor Aufnahme einer Ausbildung noch weiterer Qualifi zierung und / oder persönli-cher Stabilisierung bedürfen oder Hilfen zur Berufsorientierung benötigen. Hierzu steht ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Verfügung3, welches im Interesse der betrof-fenen Jugendlichen weiterentwickelt wurde. Diese Weiterentwicklung zielt darauf, in allen geeigneten Maßnahmen Berufsvorbereitung und Berufsausbildung inhaltlich und orga-nisatorisch besser miteinander zu verbinden und Inhalte der Berufsausbildung teilweise schon in der Ausbildungsvorbereitung zu ver-mitteln.4 Mit der Empfehlung zu einer solchen Verknüpfung wurde das Konzept der Quali-fi zierungsbausteine als Grundlage für eine

Strukturierung in Lerneinheiten geschaffen. An das Konzept der Qualifi zierungsbausteine wurden und werden hohe Anforderungen und Erwartungen gestellt.

Durch Artikel 9 des zweiten Gesetzes für mo-derne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 23.12.2002 wurde das Berufsbildungsgesetz geändert, in dem nunmehr die Berufsausbil-dungsvorbereitung in § 1 eingefügt wurde und im achten Abschnitt näher beschrieben wird.5 Mit diesem Schritt wird den Betrieben die Gelegenheit gegeben, Berufsausbildungs-vorbereitung selbst oder in Verbindung mit Trägern, die sozialpädagogische Erfahrungen besitzen, durchzuführen und (noch nicht aus-bildungsreife) Jugendliche betriebsnah zu för-dern, um somit deren Chance auf einen Aus-bildungs- oder einen Arbeitsplatz zu steigern. Dies kann insbesondere durch inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lerneinheiten erfolgen (Qualifi zierungsbausteine). Über die erworbe-nen Grundlagen berufl icher Handlungsfähig-keit stellt der Anbieter der Berufsausbildungs-vorbereitung eine Bescheinigung aus6.

Neben den vermuteten Vorteilen größerer Transparenz des Lernprozesses, der qualita-tiven Verbesserung und Vergleichbarkeit der Ausbildungsvorbereitung, der stärkeren indi-

2 Die Teilnehmerzahl stieg von Ende Dezember 1997 mit insgesamt 50.353 Teilnehmern (ohne F-Lehr-gänge und Angebote für Behinderte) auf 85.288 Ende Dezember 2002; vgl. Statistik der BA, Tab. 4: Bestand an Teilnehmern in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. Siehe auch Berufsbildungsbe-richt 2002, Abschnitt 3.3.2 Förderung benachteilig-ter Jugendlicher, Übersicht 61, S. 151.

3 Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit (BA), schu-lische Berufsvorbereitung der Länder sowie Hilfen zur berufl ichen und sozialen Integration im Bereich der Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfen und regionale Angebote. Siehe auch: BMBF: Berufl iche Qualifi zierung Jugendlicher mit besonderem Förder-bedarf, Kap. 2.1.2 Berufsausbildungsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit, S. 55 ff., Berlin 2002; INBAS: Ausbildungsvorberei-tung. Beiträge zur Weiterentwicklung der Praxis. Offenbach 2000.

4 Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbs-fähigkeit, Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung, Anhang 9: Inhaltliche und organisatorische Ver-knüpfung von berufsvorbereitenden Bildungsmaß-

nahmen und anschließender Berufsausbildung, vom 29.03.1999, S. 57 f; vgl. auch Anhang 10: Empfehlung zur Verknüpfung von schulischer und außerschulischer Ausbildungs- / Berufsvorbereitung und Berufsausbildung, vom 06.10.1999, S. 59 f.; Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 1999. Vgl. INBAS: Themenspezifi sche Evaluation: Verzahnung der Ausbildungsvorbereitung mit der Erstausbildung, Evaluationsbericht, Bd. 3, Offen-bach 2000.

5 Siehe BGBl. 2002, S. 4621; § 1 Abs. 1a: Die Berufs-ausbildungsvorbereitung dient dem Ziel, an eine Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbil-dungsberuf oder eine gleichwertige Berufsausbil-dung heranzuführen. Siehe auch: Achter Abschnitt, Berufsausbildungsvorbereitung, §§ 50-52, in: Ds. 15 / 26 vom 05.11.2002, Deutscher Bundestag.

6 Siehe § 51 Absatz 1 und 2 BBiG.

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viduellen Differenzierung und der Steigerung der Effi zienz der Ausbildungsvorbereitung7 geht es insbesondere darum, durch zertifi -zierte ausbildungsbezogene Qualifi zierungs-bausteine die Lern- und Leistungsmotivation der Jugendlichen zu erhöhen, die Chancen auf betriebliche Ausbildungsplätze zu steigern und die Zahl der Abbrüche in berufsvorberei-tenden Maßnahmen und während der Ausbil-dung zu reduzieren. Durch die Zertifi zierung der Qualifi zierungsbausteine wird auch die Möglichkeit einer Anrechenbarkeit auf die Ausbildung in Aussicht gestellt8.

Die Probleme, die sich für leistungsschwä-chere Jugendliche angesichts fehlender Aus-bildungsplätze und immer mehr durch ab-nehmende Erwerbsmöglichkeiten (vor allem für Un- und Angelernte) ergeben, dürften kurz- und mittelfristig nicht zu lösen sein. Von daher sind weitere Anstrengungen notwen-dig, die Zahl der Jugendlichen, die ohne Aus-bildung und Arbeit bleiben, zu reduzieren.

Dies fordert auch der Europäische Rat von den Mitgliedsstaaten.9

Soll die Umsetzung der neuen Konzepte ge-lingen, in denen das Ziel gesetzt wurde, die persönliche, soziale, Bildungs- oder Berufs-situation der Jugendlichen mit schlechteren Startchancen zu verbessern, müssen noch offene Fragen geklärt werden. Von besonde-rem Interesse ist hierbei, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen die Betriebe bereit sind, nach Ende der Berufsausbildungsvorbe-reitung Jugendliche in eine betriebliche Aus-bildung zu übernehmen, vor allem hinsicht-lich des sinkenden Angebots an betrieblichen Ausbildungsplätzen.

Forschungsstand

Zur Wirksamkeit und Effi zienz berufsvorberei-tender Maßnahmen sind in den vergangenen Jahren nur wenige Untersuchungen durch-geführt worden. Von daher können auch kaum Vergleiche angestellt werden, ob sich zum Beispiel durch die Einführung von Qua-lifi zierungsbausteinen das Ziel „Ausbildung für Alle“ leichter realisieren lässt. Qualifi zie-rungsbausteine in berufsvorbereitenden Maß-nahmen gibt es schon seit längerer Zeit, wenn auch nicht fl ächendeckend, abgestimmt und standardisiert10. Die Anerkennung von Quali-fi zierungsbausteinen, die die Träger in berufs-vorbereitenden Maßnahmen entwickelt haben

7 Vgl. Bündnis.....,a.a.O., Anhang 10, Abschnitt 4, S. 61 f.; siehe auch Kloas, P.-W.: Benachteiligtenförde-rung – Handlungsbedarf in der dualen Berufsausbil-dung, in: GEW: Benachteiligte und Berufsausbildung. ders.: Modularisierung in der berufl ichen Bildung – Modebegriff, Streitthema oder konstruktiver An-satz zur Lösung von Zukunftsproblemen? Berichte zur berufl ichen Bildung, Bd. 208, BIBB, 1997. Pütz, H.: Integration der Schwachen = Stärke des dualen Systems. Berichte zur berufl ichen Bildung, H. 162, BIBB Berlin 1993. INBAS: Qualifi zierungsbausteine und Zertifi zierung in der Ausbildungsvorbereitung, Werkstattbericht Aug. 2001, Offenbach a.M.

8 Ministerin Bulmahn anlässlich der Verleihung des „Ausbildungs-Oskars“; siehe Bildungsbrief Nr. 1 / 2003. In diesem Zusammenhang wird auf die unterschiedlichen Begriffe verwiesen, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Qualifi zierungs-bausteine werden gleichgesetzt mit Teilqualifi kati-onen, Qualifi kationsbausteinen und / oder Modulen. Die Inhalte der gebrauchten Begriffe bleiben offen und führen zu Verwirrungen. Vgl. hierzu auch Sey-fried, B. (Hrsg.): Qualifi zierungsbausteine in der Be-rufsvorbereitung. BIBB. Der Generalsekretär (Hrsg.). Bielefeld: W. Bertelsmann 2002.

9 Vgl. Europäischer Rat von Lissabon, 23. und 24. März 2000, SN 100 / 00, Punkt 26.

10 Siehe Holten, A. / Enggruber, R.: Welche Möglichkei-ten eröffnen berufsspezifi sche BvB für die Berufs-bildung benachteiligter Jugendlicher? Abschluss-bericht zur BvB-Studie von DIFA, Düsseldorf, Aug. 2002; Schulz-Hofen, U.: Berufsausbildung statt Warteschleifen. MDQM in Berlin. Manuskript, 5. Juni 2000 Berlin; Hiller, G.G.: Kurzbericht zum For-schungsprojekt Alltagsbegleitung für Absolventen von Berufsvorbereitungsjahren, Manuskript, Reutlin-gen, Sept. 2000.

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Forschungskorridor 3

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und mit denen Inhalte der Berufsausbildung vermittelt werden, blieb bisher weitgehend aus11. Um die anstehenden Veränderungen bewältigen und das Instrument Qualifi zie-rungsbaustein sinnvoll und effektiv umsetzen zu können, ist dessen Akzeptanz durch alle an der Berufsausbildungsvorbereitung und Berufsausbildung Beteiligten von Bedeutung. Die Akzeptanz und auch die Bereitschaft der Betriebe zur Durchführung von Berufsausbil-dungsvorbereitung und zur Nutzung des In-strumentes Qualifi zierungsbaustein ist noch offen. Unbeantwortet ist auch die Frage, ob und unter welchen Bedingungen die Chancen der Jugendlichen gesteigert werden können, nach Ende der Berufsausbildungsvorbereitung in eine Ausbildung übernommen zu werden bzw. einen Arbeitsplatz zu erhalten.

Zentrale Forschungshypothesen

• Je erfahrener Betriebe im Umgang mit leistungsschwächeren Jugendlichen sind, desto größer ist ihre Akzeptanz zur Durch-führung von Berufsausbildungsvorberei-tung, auch in wirtschaftlich angespannter Situation. Ihre Bereitschaft hierzu kann erhöht werden durch planungs- und durchführungsrelevante Informationen, organisatorische und (externe) fi nanzielle und / oder personelle Unterstützung;

• Wenn Betriebe sich nur auf den fachlichen Anteil der Berufsausbildungsvorbereitung beschränken könnten, wären sie eher zur Durchführung solcher Maßnahmen bereit;

• Die Akzeptanz bei Betrieben zur Durchfüh-rung von Berufsausbildungsvorbereitung differiert je nach Ausbildungsberuf, Bran-che, Betriebsgröße und Standort.

Forschungsziele

Ziel des Projekts ist es zum einen, Motive und Informationsbedarf der Betriebe zur Durch-führung von Berufsausbildungsvorbereitung zu ermitteln. Zum anderen geht es darum, die Bedingungen zu erfragen, unter denen sich Betriebe an der Berufsausbildungsvorberei-tung beteiligen werden.

Ferner sollen Vorschläge zur Planung und Durchführung der Berufsausbildungsvorberei-tung mit Hilfe des Konzeptes der Qualifi zie-rungsbausteine vorgelegt werden. Ein beson-derer Schwerpunkt liegt hierbei auch bei den Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Qualifi zierungsbausteinen.

Die Ergebnisse sollen dazu dienen, Betrieben die Durchführung von Berufsausbildungsvor-bereitung zur Förderung von Jugendlichen mit schlechten Startchancen zu erleichtern und ihre Bereitschaft dazu zu steigern. Von Interesse sind hierbei auch vorhandene Er-fahrungen mit noch nicht ausbildungsreifen (benachteiligten) Jugendlichen, mit Trägern und mit Qualifi zierungsbaustein-Konzepten, die für Betriebe ohne solche Erfahrungen von Nutzen sein können.

Forschungsfragen

• Wie stehen Betriebe zu der Forderung, Inhalte anerkannter Ausbildungsberufe in einer betriebsnahen Berufsausbildungsvor-bereitung zu vermitteln?

• Welche Unterstützung / Ausstattung brau-chen Betriebe, um Berufsausbildungsvor-bereitung durchführen zu können (perso-nell und fi nanziell)?

• Welche Vorstellungen verbinden Betriebe mit dem Konzept Qualifi zierungsbau-stein?

• Wie sollte ein Qualifi zierungsbaustein ge-staltet sein, auch im Hinblick darauf, dass

11 Vgl. hierzu die Studie von Seyfried, B. (Hrsg.): a.a.O.; leider waren nur wenige Träger bereit, ihre Kon-zepte und Qualifi zierungsbausteine zur Verfügung zu stellen.

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die Inhalte eines solchen Qualifi zierungs-bausteines anerkannt und zertifi ziert wer-den sollen?

• Wer soll was und wie „prüfen“ und zerti-fi zieren? Wie hoch kann / soll der Zeitauf-wand hierfür sein?

• Welche Erfahrungen mit durchführenden Stellen und Organisationen von berufs-vorbereitenden Maßnahmen, vor allem bezüglich Qualifi zierungsbausteinen, sind vorhanden?

• Haben Betriebe bisher Praktikumsplätze für benachteiligte Jugendliche bereitge-stellt oder benachteiligte Jugendliche aus-gebildet? Welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht?

• Welche Erfahrungen haben Betriebe bei der Ausbildung leistungsschwächerer Ju-gendlicher gemacht?

• Wie wollen Betriebe Jugendliche für eine Berufsausbildungsvorbereitung auswäh-len?

• Welchen Nutzen / welche Vorteile sehen Betriebe darin, Berufsausbildungsvorberei-tung selbst oder gemeinsam mit Trägern durchzuführen?

• Wie gehen Ausbilder vor, um das Potenzial der Jugendlichen zu erkennen? Welche Vorgehensweisen gibt es bei der Auswahl von Bewerbern / Bewerberinnen?

• Welche Möglichkeiten der pädagogischen Betreuung sind für sie realistisch? Welche Hilfestellung ist hierbei erwünscht?

• Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Betriebe Jugendliche nach Ab-schluss der Berufsausbildungsvorbereitung in eine Ausbildung übernehmen oder ih-nen einen Arbeitsplatz anbieten (z. B. auch Anrechnung erworbener Kompetenzen)?

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Thema ist dem Forschungskorridor 3.1 Qualifi zierungsangebote und Bildungsver-halten, Berufsverläufe und Berufsentwick-lungsmöglichkeiten zuzuordnen. Bei den Forschungsthemen der nächsten Jahre geht es insbesondere darum, die Ausbildungsreife eines großen Teiles von Jugendlichen zu ver-bessern und ihre Chancen auf einen Ausbil-dungs- oder Arbeitsplatz zu erhöhen. Dazu zählen neben den bisherigen Hilfen seitens der Betriebe für die Jugendlichen das Konzept der Qualifi zierungsbausteine und der betriebsnä-heren Berufsausbildungsvorbereitung.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden

Expertenbefragung

Um einen Überblick über die verschiedenen Interessen, Konzepte und Perspektiven ei-ner Gestaltung der Berufsausbildungsvor-bereitung mit Qualifi zierungsbausteinen zu erhalten, wird zu Beginn der Untersuchung eine Expertenbefragung mit Vertretern von Betrieben, Kammern / Innungen, Trägerein-richtungen, der Berufsschulen und der sozi-alpädagogischen Benachteiligtenförderung durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann in einen Fragebogen eingearbeitet. Basis für die Fragebogenstruktur und das Konzept Qualifi zierungsbausteine ist das BBiG und die „Verordnung über die Bescheinigung von Grundlagen berufl icher Handlungsfähigkeit im Rahmen der Berufsausbildungsvorberei-tung“ (BAVBVO).

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Pretest

Zur Prüfung der Verständlichkeit und Objekti-vität des Erhebungsinstrumentes wird ein Pre-test bei ca. 30 Betrieben durchgeführt.

Repräsentative Befragung

Das strukturierte und standardisierte Inter-view basiert auf den formulierten Forschungs-fragen.

Um die Merkmale Ausbildungsberuf, Wirt-schaftszweig, Betriebsgröße, Region und Aus-bildungsbetrieb / Nicht-Ausbildungsbetrieb abzudecken, ist eine mehrstufi ge, geschich-tete Stichprobenbildung von 3.000 Betrieben vorgesehen. Da für die Betriebe der Aufwand so gering wie möglich gehalten werden soll, wird eine telefonische Befragung (CATI – Computer-Assisted Telephone Interviewing) von ca. 20 Minuten vorgenommen.

Es wird davon ausgegangen, dass es bereits – wenn auch nur geringe – betriebliche Er-fahrungen mit Berufsvorbereitung und Qua-lifi zierungsbausteinen gibt (z. B. Grundausbil-dungslehrgänge mit längeren betrieblichen Phasen, Teilqualifi zierungsmodelle). Im ersten Befragungsteil stehen bei den 3.000 Betrie-ben neben ihrer Bereitschaft zur Durchfüh-rung von Berufsausbildungsvorbereitung die genannten Themenkomplexe und Fragen (siehe Forschungsfragen) im Vordergrund, darüber hinaus auch die bisherigen Erfahrun-gen in diesem Bereich.

Im Falle von Erfahrungen mit Qualifi zierungs-bausteinen bzw. mit Berufsvorbereitung werden bei diesen Interviewpartnern wei-terführende Fragen gestellt. Betriebe, die es ablehnen, Berufsausbildungsvorbereitung durchzuführen, werden nach den Gründen befragt und nach möglichen Bedingungen, die eine Meinungsänderung herbeiführen könnten.

Die Ergebnisse zu den genannten Fragenkom-plexen werden differenziert nach den Schich-tungskriterien der Stichprobe dargestellt. Daraus folgen soll eine mehrteilige Hand-lungsanleitung zur Planung und Durchfüh-rung von Berufsausbildungsvorbereitung und zur Aktivierung und Motivierung von Betrie-ben anhand der erfragten Bedingungen.

Nach der Hälfte der durchgeführten Interviews werden erste vorläufi ge Trends mitgeteilt. Der Zwischenbericht wird nach einer ersten Grundauswertung aller befragten Betriebe vorgelegt. Für eventuell notwendig werdende weitere vertiefende Fragestellungen sind Fall-studien vorgesehen.

Forschungsaufträge

Aufgrund der Personalkapazität im Projekt sind die notwendigen empirischen Arbeiten nicht im Eigenanteil zu leisten. Deshalb soll für die Durchführung der Betriebsbefragung ein Auftrag an ein externes Forschungsinsti-tut vergeben werden. Die Beschaffung von Betriebsadressen, die Ziehungen von reprä-sentativen Stichproben und die Durchfüh-rung der Befragung ist Auftragsgegenstand. Die Projektmitarbeiterin wird zeitweise an den telefonischen Befragungen teilnehmen. Sämtliche Maßnahmen werden in enger Ab-stimmung und Kooperation mit dem Auftrag-geber entwickelt.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

• Intern:

Zusammenarbeit mit dem Projekt „Beruf fängt in der Schule an“ (2.3.102)

Zusammenarbeit mit dem Projekt „Wege und Instrumente zur Stabilisierung der betriebli-chen Ausbildungsbeteiligung bei schwieriger

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Forschungsprojekte

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Wirtschaftslage: ihre Wirksamkeit aus der Sicht der Betriebe“ (2.5.101)

Arbeitskreis „Benachteiligtenförderung“

Good-Practice-Center (GPC) und Initiativstelle berufl iche Qualifi zierung von Migrantinnen und Migranten (IBQM).

• Extern:

Projektbeirat „Entwicklung bundeseinheit-licher Qualifi zierungsbausteine aus Ausbil-dungsberufen des Handwerks für die Aus-bildungsvorbereitung und die berufl iche Nachqualifi zierung“, ZDH / ZWH (BQF-Pro-gramm)

Modellversuch „Entwicklung von Qualifi -zierungsbausteinen in Orientierung an an-erkannten Ausbildungsordnungen und an neuen Beschäftigungsfeldern für Benachtei-ligte (QUBA)“, Kolping-Bildungswerk im Auf-trag des BMBF

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft-Arbeitsleben des BMBF.

6. Zeitrahmen

III / 03 bis II / 05

7. Zwischenbericht

II / 04

Mitarbeiter / -innen

Seyfried, Brigitte (0228 / 107-1308);Schmitt, Helmut

FORSCHUNGSKORRIDOR 4Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.4.101

Titel:

Anforderungen an Trainer /Trainerinnen in der be ruf-lichen Weiterbildung von Lerngruppen mit Teilneh-menden deutscher und aus ländischer Herkunft – Grundlagen einer Zusatz-qualifi kation –

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Ausländerinnen und Ausländer sind in allen Bereichen der Weiterbildung wesentlich sel-tener vertreten als Deutsche: Während im Jahr 2000 insgesamt 44 % der Deutschen im Alter von 19 bis 64 Jahren an Weiterbildungs-maßnahmen teilgenommen haben, waren es bei den Ausländerinnen / Ausländern dieser Altersgruppe 27 %. Wurde speziell im Hin-blick auf die berufl iche Weiterbildung unter Deutschen eine Weiterbildungsquote von 30 % ermittelt, so betrug der entsprechende Anteil bei Ausländerinnen und Ausländern nur 12 %1. Der Umfang, in dem ausländi-

1 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.), Berichtssystem Weiterbildung VIII. Erste Ergebnisse der Repräsentativbefragung zur Wei-terbildungssituation in Deutschland, Bonn, Dezem-ber 2001, S. 43 f. – In die Erhebung wurden nur Personen einbezogen, deren Sprachkenntnisse für

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sche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (be-rufl iche Weiterbildung, Praktika, ABM-Maß-nahmen) teilnahmen, entsprach in demselben Jahr zwar ihrem Anteil von rund 8 % an den in Deutschland sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten, er lag aber unter ihrem Anteil an den Arbeitslosen von 12 %2.

Angesichts eines anhaltenden Interesses der Wirtschaft an der Rekrutierung dringend be-nötigter Fachkräfte einerseits und einer ho-hen Arbeitslosenquote unter ausländischen Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmern anderer-seits3 kommt der Förderung und Integration von Migrantinnen und Migranten in allen Bil-dungsbereichen eine besondere Bedeutung zu4. Es ist daher eine grundlegende Frage für die Berufsbildungsforschung, welche An-forderungen an Dozentinnen und Dozenten gestellt werden, wenn in Lerngruppen der berufl ichen Weiterbildung auch Migrantinnen und Migranten vertreten sind.

Forschungsstand

Aus früheren Forschungsarbeiten des Bundes-instituts ist bekannt, dass Lernprobleme kogni-tiver, affektiver und emotionaler Art in der

berufl ichen Weiterbildung nicht nur bei „Pro-blemgruppen“ – gemeint waren seinerzeit Langzeitarbeitslose – auftauchen und dass diese Schwierigkeiten auch nicht allein den Teilnehmenden zuzuschreiben sind. Vielmehr ist davon auszugehen, „dass es sich oft um ,Fehlanpassungen‘ handelt – zwischen den Rahmenbedingungen und Anforderungen von Weiterbildung und den Voraussetzun-gen, Möglichkeiten und Bedürfnissen der be-sonderen Zielgruppe“. Die Qualifi kation des Lehrpersonals stellt eine besonders wichtige Rahmenbedingung der berufl ichen Weiter-bildung dar5. Diese allgemeine Einschätzung wurde unlängst durch eine Untersuchung von Ausbildereignungslehrgängen bestätigt, in der gezielt sowohl einheimische als auch Teil-nehmerinnen und Teilnehmer mit Migrations-hintergrund befragt worden sind6.

Differenzierungen im Hinblick auf die Frage, welche Kompetenzen es genau sind, die Trainer / -innen7 speziell in der Weiterbildung von Lerngruppen mit Teilnehmenden unter-schiedlicher Herkunft benötigen, waren nicht Gegenstand dieses Projekts. Auch andere Analysen, die sich mit der Weiterbildung von Migrantinnen und Migranten beschäftigen, gehen auf diesen Aspekt nicht näher ein. Sie thematisieren vornehmlich die psychologi-schen, sozialen und rechtlichen Rahmenbe-dingungen einer berufl ichen Qualifi zierung dieser Zielgruppe und bleiben im Hinblick auf die Beschreibung der notwendigen Kompe-

ein mündliches Interview ausreichten. Eine Differen-zierung zwischen den Personenkreisen der ausländi-schen Staatsangehörigen und der Migrantinnen / Mi-granten wird nicht vorgenommen.

2 Vgl. Angaben der BA in: Zuwanderung gestalten – Integration fördern. Bericht der unabhängigen Kommission „Zuwanderung“, o.O., Juli 2001, S. 223.

3 Für den Berichtsmonat Mai 2002 weist die Bun-desanstalt für Arbeit unter den ausländischen Ar-beitnehmer / -innen einen Arbeitslosenanteil von insgesamt 20,5 % aus (Bezugsbasis nur sozialversi-cherungspfl ichtig Beschäftigte plus Arbeitslose), vgl. Bundesanstalt für Arbeit (Hg.), ANBA, 50. Jg., Nr. 7 / 31.7.2002, S. 835.

4 Vgl. Arbeitsstab Forum Bildung (Hrsg.), Empfehlun-gen des „Forum Bildung“ Bonn 2001, S. 33.

5 Vgl. Dietrich Harke, Fortbildung des Weiterbildungs-personals – ein Ansatzpunkt zur Qualitätsverbesse-rung der Bildungsarbeit mit Arbeitslosen. In: BWP, 7. Jg. (1988) Heft 4, S. 125-129, hier S. 125.

6 Vgl. BIBB-FP 2.9006 „Qualifi zierung des Ausbil-dungspersonals ausländischer Herkunft als ein Beitrag zur Förderung des Ausbildungsplatzpoten-zials“

7 Die Begriffe Dozent / Dozentin und Trainer / Trainerin werden synonym verwendet.

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Forschungsprojekte

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tenzen des Lehrpersonals recht allgemein8. Zudem wurden nahezu ausschließlich spezi-elle Angebote für ausländische Erwachsene bzw. Migrantinnen und Migranten unter-sucht9. Eine vergleichende Analyse von Er-fahrungen des Lehrpersonals in Lehrgängen der berufl ichen Weiterbildung, in denen aus-schließlich Einheimische teilnehmen einerseits und solchen mit Lernenden unterschiedlicher Herkunft andererseits sowie die darauf auf-bauende Ermittlung eines aussagekräftigen Anforderungsprofi ls von Dozentinnen und Dozenten in Maßnahmen mit gemischter Teil-nehmerstruktur steht demgegenüber noch aus. Das hier skizzierte Projekt will einen Bei-trag leisten, diese Lücke zu schließen.

Zentrale Forschungshypothesen

• Ein kompetenter Umgang mit gemischten Lerngruppen kann nicht bei allen Lehren-den als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Er ist aber wesentliche Vorausset-zung dafür, dass das Lehrpersonal seinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unab-

hängig von deren Herkunft die Kursinhalte vermitteln und die Beteiligung von Mig-rantinnen / Migranten an Regelangeboten der berufl ichen Weiterbildung erhöht wer-den kann.

• Trainerinnen und Trainer, die über migrati-onsspezifi sche Grundkenntnisse verfügen und in der Lage sind, auf die speziellen Bedingungen gemischter Lerngruppen fl exibel zu reagieren, können möglichen Lernschwierigkeiten einzelner Teilneh-mer / -innen bzw. Konfl ikten der Gruppe vorbeugen und darüber das Erreichen der Lernziele unterstützen.

Forschungsziele

Angesichts einer anhaltenden Zuwanderung nach Deutschland werden bestimmte Grup-pen von Migrantinnen und Migranten auch in Zukunft einen Bedarf an speziell für sie kon-zipierten berufl ichen Weiterbildungsmaßnah-men haben10. Wenn die notwendigen formalen und sprachlichen Voraussetzungen vorliegen, sollte die zugewanderte Bevölkerung aber in Regelmaßnahmen integriert werden. Dafür sprechen gesellschafts- und bildungspolitische ebenso wie lernpsychologische Gründe:

Abschlussbezogene Weiterbildungsangebote, die sich ausschließlich an Migrantinnen / Mig-ranten richten, bedeuten einen Sonderweg, der dem Ziel einer Eingliederung ethnisch-na-tionaler Minderheiten in die deutsche Gesell-schaft und ihre Institutionen entgegen laufen kann. Gemischte Lehrgänge können dagegen integrierend wirken.

Migrantenspezifi sche Maßnahmen bergen die Gefahr einer Abwertung der Abschlüsse.

8 Vgl. z. B. Empfehlung zur gezielten Verbesserung der Partizipation von ausländischen Erwachsenen in der berufl ichen Weiterbildung. In: DIE (Hrsg.): Migration – Das Ende der Karriere? Berufl iche Weiterbildung mit MigrantInnen. Dokumentation der Fachtagung vom 27. 2. 1996 in Frankfurt a.M., o.O., Juli 1996, S. 36, sowie Gerhild Brüning, Weiterbildung von Mi-grantinnen und Migranten – eine Leerstelle der Inte-gration. In: Deutsch als Zweitsprache, (2002) Heft 1, S. 18-26, hier insbes. S. 22 und S. 24.

9 Vgl. Petra Szablewski-Cavus, Chancengleichheit und berufl iche Karriere Erwachsener ausländischer Her-kunft. In: DIE (Hrsg.): Migration: Ende der Karriere? Berufl iche Weiterbildung mit MigrantInnen. Doku-mentation der Fachtagung vom 27. Februar 1996 in Frankfurt / M., o.O., Juli 1996, S. 22-37, insbes. S. 23 und S. 27 sowie die weit überwiegende Mehrheit der Beispiele von Projekten und Untersuchungen in der anschaulich kommentierten Auswahlbiografi e „Ausländische Erwachsene qualifi zieren“, hrsg. von Walter Bender / Andrea Nispel / Petra Szablewski-Cavus, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Frankfurt / Main 1994.

10 Dies betrifft z. B. die Nachqualifi zierung von Zu-wanderern, die ohne bzw. mit einem hier nicht an-erkannten Berufsabschluss und geringen Deutsch-kenntnissen in der Bundesrepublik leben (etwa nachgezogene Ehefrauen).

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Abschlüsse von Regelmaßnahmen sind per se gleichwertig.

Kommunikative Erfahrungen mit Deutschen sind für Migrantinnen und Migranten eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Lernens in der Zweitsprache Deutsch11. Dies setzt Kurse voraus, in denen Einheimi-sche und Zuwanderer zusammen lernen.

Durch einen Vergleich der Erfahrungen und Einschätzungen von Trainern / Trainerinnen aus Lehrgängen mit Teilnehmenden teils deut scher, teils ausländischer Herkunft mit solchen, die ausschließlich von Teilnehmenden deutscher Herkunft besucht werden, sollen mögliche Qualifi kationsanforderungen an das Lehrper-sonal ermittelt werden, die in der berufl ichen Weiterbildung gemischter Gruppen beson-ders wichtig sind. Die Studie will Aufschluss darüber geben, ob es typische Situationen, Schwierigkeiten fachlicher, organisatorischer oder sozialer Art und / oder Konfl ikte gibt, die in diesen Lerngruppen wiederkehrend auftau-chen und welche Kenntnisse und Fähigkeiten Trainerinnen / Trainer brauchen, um darauf an-gemessen reagieren zu können. In diesen Zu-sammenhang gehören Fragen wie: Inwiefern ist die Lernsituation im Kurs abhängig von der Teilnehmerstruktur? Gibt es unterschiedliche „Mentalitäten“ der Lernenden und wenn ja: Wie reagieren Trainer / -innen darauf? Wie nehmen sie Teilnehmer / -innen wahr, die den Kurs in Deutsch als Zweitsprache absolvieren und stellen sie sich darauf ein? Wünschen sie sich Unterstützung für ihre Arbeit und wenn ja: in welcher Form?

Ziel des Projekts ist es, spezielle Anforderun-gen zu ermitteln, die an Trainerinnen / Trainer in der berufl ichen Weiterbildung von Lern-gruppen mit Teilnehmenden unterschiedlicher Herkunft gestellt werden. Auf dieser Grund-lage kann ein Qualifi zierungskonzept für das Lehrpersonal in der berufl ichen Weiterbildung gemischter Lerngruppen erstellt werden. Ver-mittelt über die Fortbildung des Lehrpersonals wird eine stärkere Einbeziehung von Migran-tinnen und Migranten in die Regelangebote der berufl ichen Weiterbildung unterstützt.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Bei der Erarbeitung von Grundlagen einer Zusatzqualifi kation für das Weiterbildungs-personal handelt es sich um einen Aspekt der Qualifi zierung des Bildungspersonals. Inso-fern ist das Projekt dem Forschungskorridor 4: „Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel“ zuge-ordnet.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Die Ermittlung des o.g. Anforderungsprofi ls ist als qualitativ-explorative Studie angelegt. Sie soll mit folgenden Arbeitsschritten erfol-gen: • Nutzung des Weiterbildungsmonitors:

Recherchen über vorliegende Konzepte, Kontaktaufnahme mit Weiterbildungs-anbietern, Ergebnistransfer nach Projekt-ende.

• Erstellung von Leitfäden für Interviews mit Trainerinnen / Trainern gemischter und ausschließlich deutscher Lerngruppen so-wie des Fragebogens für eine schriftliche

11 Zu den kommunikativen Aspekten des Lernens in einer Zweitsprache vgl. Gisela Wölbert, „Warum können die nicht besser Deutsch?“. Zweitsprachen-erwerb und Integration aus der Deutschkurs-Praxis gesehen. In: Deutsch als Zweitsprache / Extraheft , Mainz o.J., S. 40-45 sowie Stefan Buß, Zweitspra-cherwerb und soziale Integration als biographische Erfahrung. In: Deutsch lernen, (1995) Heft 3, S. 248-275.

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Erhebung unter Lehrgangsteilnehmerin-nen und -teilnehmern in Kooperation mit Sachverständigen aus den Bereichen Päda-gogik bzw. Psychologie.

• Durchführung von ca. 30 leitfadengestütz-ten Interviews mit Dozentinnen / Dozen-ten, die teils in Lehrgängen mit Teilneh-menden unterschiedlicher Herkunft, teils – als Vergleichsgruppe – in Maßnahmen der berufl ichen Weiterbildung ohne Betei-ligung von Zuwanderern tätig sind.

Eine in aktuell laufenden Kursen durchge-führte schriftliche Befragung unter Kurs-teilnehmenden soll Aufschluss über deren Wahrnehmung und Bewertung von Unter-richtsgeschehen und Lehrpersonal geben. Er-gänzend werden teilnehmende Beobachtun-gen an Lehrgangssequenzen durchgeführt.

Kursart: Befragt werden ausschließlich Trai-ner / -innen und Teilnehmer / -innen arbeits-amtgeförderter Anpassungsmaßnahmen zur Erzielung von Beschäftigungsfähigkeit, die auf Seiten der Teilnehmenden eine abge-schlossene Berufsausbildung voraussetzen. So lassen sich migrationsspezifi sche Schwie-rigkeiten identifi zieren.

Die Fragebogen werden von den Projektmit-arbeiterinnen erstellt, die Interviews von ihnen vorbereitet, geführt und analysiert. Zentrale Aspekte des dabei erkennbar werdenden An-forderungsprofi ls sind Gegenstand eines wei-teren Arbeitsschritts:

• Erstellung von Expertisen zu denjenigen Kenntnissen bzw. Fähigkeiten, die für eine Lehrtätigkeit in der berufl ichen Wei-terbildung gemischter Lerngruppen von besonderer Bedeutung sind; so etwa zu lernpsychologischen und kommunikativen Aspekten des Zweitsprachenerwerbs und ihren didaktischen Konsequenzen. Die Einzelgutachten sollen von beauftragten Sachverständigen in enger Kooperation

mit den Projektmitarbeiterinnen erarbeitet werden, um das Wissen über zentrale An-forderungen zu vertiefen.

• Nach Auswertung aller Interviews und bei Vorliegen der Expertisen führen die Pro-jektmitarbeiterinnen einen Workshop mit Trainerinnen / Trainern durch. Auf dieser Veranstaltung sollen die Ergebnisse der Interviews und die Expertisen im Hinblick auf eine Zusatzqualifi kation von Trainerin-nen / Trainern diskutiert werden.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Innerhalb des Bundesinstitutes soll das Projekt im Austausch mit anderen Forschungsarbeiten zur Qualifi zierung von Migrantinnen und Mi-granten durchgeführt werden sowie mit der „Initiativstelle Berufl iche Qualifi zierung von Migrantinnen und Migranten“ (IBQM). Extern wird eine Kooperation mit interessierten Trä-gern wie der Industrie- und Handelskammer zu Köln und Forschenden zu Fragen der be-rufl ichen Qualifi zierung von Migrant / -innen, u. a. im Rahmen von EQUAL, angestrebt.

6. Zeitrahmen

I / 03 bis II / 05

7. Zwischenbericht

II / 04

Mitarbeiter / -innen

Dr. Bethscheider, Monika(0228 / 107-1229); Schwerin, Christine

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1. Forschungsprojekt Nr.: 2.4.102

Titel:

Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und berufl icher Nutzen

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

In Studien zur Ausbildungssituation ausländi-scher Jugendlicher stehen meist Schwierigkei-ten, so z. B. das schlechte Niveau der Schul-abschlüsse und deren z. T. systembedingte Ursachen,1 der erschwerte Zugang zum Aus-bildungsstellenmarkt oder die immer noch ge-ringen Ausbildungsquoten im Vordergrund.2 Über diese Schwierigkeiten hinaus wird aber auch auf Ressourcen dieser Gruppe hingewie-sen. Insbesondere werden ihre Mehrsprachig-keit und andere interkulturelle Fähigkeiten, über die sie aufgrund ihrer bikulturellen So-zialisation verfügen, hervorgehoben. Betont wird dabei, dass diesen speziellen Fähig-keiten bislang wenig Beachtung geschenkt wird. Entsprechende Aussagen fi nden sich beispielsweise im Bündnis für Arbeit. So führt die Arbeitsgruppe „Aus- und Weiterbildung

von Migrantinnen und Migranten“3 aus, dass „bei Auswahlverfahren Fähigkeiten und Stär-ken von Migrantinnen und Migranten, wie ihre interkulturellen Kompetenzen und die oft vorhandene Mehrsprachigkeit, stärker be-rücksichtigt werden“ sollen.4 Entsprechende Kompetenzen werden auch bei Fachkräften mit Migrationshintergrund angenommen.5

Sucht man nach näheren Ausführungen zu diesen zusätzlichen Kompetenzen von Aus-zubildenden und Fachkräften ausländischer Herkunft6, z. B. worin diese genau bestehen und bei welchen berufl ichen Tätigkeiten sie eingesetzt werden, wird man allerdings kaum fündig.

Dies wäre aber aus verschiedenen Gründen wichtig:

• Ohne präzisere Kenntnisse darüber, worin diese speziellen Kompetenzen von Perso-nen ausländischer Herkunft bestehen und wie sie in berufl ichen Zusammenhängen verwendet werden, können weder Mig-rantinnen und Migranten noch Betriebe diese gezielt und gewinnbringend, z. B. bei Bewerbungen bzw. zum Aufbau von Auslandskontakten, einsetzen.

1 Deutsches PISA-Konsortium: Pisa 2000, Basiskom-petenzen von Schülern und Schülerinnen im in-ternationalen Vergleich. Opladen: Leske+Budrich 2001, S. 372 ff.

2 Vgl. Christel Alt, Mona Granato: Berufl iche Aus-bildung einschließlich Nachqualifi zierung junger Erwachsener mit Migrationshintergrund. In: Arbeits-stab Forum Bildung (Hrsg.): Bildung und Qualifi zie-rung von Migrantinnen und Migranten. Anhörung des Forum Bildung am 21. Juni 2001 in Berlin, Fo-rum Bildung 2001, S. 45-60.

3 Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit: Aus- und Weiterbildung von jungen Migrantinnen und Migranten, Beschluss der Arbeitsgruppe vom 26. Juni 2000.

4 vgl. auch Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Familien ausländischer Herkunft in Deutschland. Leistungen, Belastungen, Herausfor-derungen. Sechster Familienbericht, Berlin 2000, S. 172; Arbeitsstab Forum Bildung (Hrsg.): Bildung und Qualifi zierung von Migrantinnen und Migranten. Anhörung des Forums Bildung am 21. Juni 2001 in Berlin, Forum Bildung 2001, S. 8, auch S. 36.

5 Jürgen Bolten (Hrsg.: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen): Interkulturelle Kompetenz, Er-furt 2001, S. 38.

6 Die Begriffe „Migrant / in“, „mit Migrationshinter-grund“ und „ausländischer Herkunft“ werden hier synonym gebraucht.

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Forschungsprojekte

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• Sprachkenntnissen und anderen interkul-turellen Kompetenzen kommen vor dem Hintergrund der Globalisierung und des Zusammenwachsens des europäischen Wirtschaftsraums besondere Bedeutung zu.7 Aber nicht nur bei Tätigkeiten mit Be-zug ins europäische oder weitere Ausland können solche Kompetenzen zum Einsatz kommen, sondern – aufgrund eines Aus-länderanteils von ca. 9 % an der Gesamt-bevölkerung – auch innerhalb Deutsch-lands selbst.

• Detailliertes Wissen um die interkulturellen Kompetenzen von Personen ausländischer Herkunft könnte sich daher auch positiv auf ihre Arbeitsmarktchancen auswirken.

• Aus Sicht der Berufsbildungspolitik wäre es wünschenswert, neben Schwierigkeiten und Defi ziten auch die Stärken dieser Ziel-gruppe ins Blickfeld zu rücken.

Mit diesem Forschungsprojekt soll ein Beitrag dazu geleistet werden, interkulturelle Kompe-tenzen von Migrantinnen und Migranten zu erfassen, deren Verwendung in berufl ichen Zusammenhängen nachzugehen und zu prä-zisieren.

Forschungsstand

Arbeiten, die ausdrücklich auf den berufl i-chen Nutzen muttersprachlicher und anderer interkultureller Kompetenzen von Fachkräf-

ten ausländischer Herkunft eingehen, liegen nur vereinzelt vor.

• Exemplarisch wurde der Nutzen deutlich gemacht, der portugiesischsprachigen Ju-gendlichen mit Migrationshintergrund aus dem Beherrschen ihrer Muttersprache und ihrer bikulturellen Sozialisation an der ers-ten Schwelle erwächst.8

• Absolventen binationaler Ausbildungs-projekte9 gaben zu knapp einem Drittel an, bei ihrer Tätigkeit muttersprachliche Fachsprachenkenntnisse und andere in-terkulturelle Fähigkeiten einzusetzen.10 Ihr Anteil ist somit im Vergleich zu vorange-gangenen Studien um mehr als das Dop-pelte gestiegen.

• Das vom BIBB koordinierte Integra-Pro-gramm „Neue Berufschancen für Immi g-rantinnen“11 (abgeschlossen Ende 1999) weist als ein Ergebnis aus, dass bei der Ziel-gruppe dieses Programms – Migrantinnen ohne Arbeitsmarktzugang – mitgebrachte Potenziale, so auch interkulturelle Kompe-

7 vgl. z. B. Beiträge in Ernst Ross: Berufsbezogenes Fremdsprachenlernen. Neue Konzeptionen, Inhalte, Methoden und Medien (Hrsg.: Bundesinstitut für Berufsbildung. Der Generalsekretär). Bielefeld: W. Bertelsmann 1997; Gerd Busse u. a., Fremdsprachen und mehr. Internationale Qualifi kationen aus der Sicht von Betrieben und Beschäftigten. Bielefeld: W. Bertelsmann 1997, S. 9-15; Forum Bildung, a.a.O., S. 42 und Dirk Werner: Internationalisierung: Kul-turelles Wissen gefordert. In: Der Ausbilder (2001) Heft 12, S. 14–17.

8 Sara Fürstenau, Ingrid Gogolin: Sprachliches Grenz-gängertum: Zur Mehrsprachigkeit von Migranten. In: Gudula List, Günter List (Hrsg.): Quersprachigkeit. Zum transkulturellen Registergebrauch in Laut- und Gebärdensprachen, Tübingen: Stauffenburg-Verlag 2001, S. 49–64

9 Im Rahmen dieser Projekte, die seit 1988 durchge-führt werden, erhalten Auszubildende türkischer, griechischer, italienischer, portugiesischer und spani-scher Herkunft zusätzlich muttersprachlichen Fach-unterricht und leisten ein Betriebspraktikum im Land ihrer „Herkunft“ ab. Binationale Vereinbarungen gewährleisten, dass ihr Berufsabschluss in beiden Ländern anerkannt wird. Die erworbenen Zusatz-qualifi kationen werden zertifi ziert.

10 Institut der Deutschen Wirtschaft Köln: Binationale Ausbildungsprojekte. Projektkonzeption und Erfah-rungsbericht, Köln, November 2000, unveröffent-lichtes Manuskript, S. 11.

11 Neue Berufschancen für Immigrantinnen. Projekt im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative Beschäfti-gung- INTEGRA, Abschlussbericht, unveröffentlich-tes Manuskript, 1999.

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tenzen, für den deutschen Arbeitsmarkt bislang nicht erschlossen werden.12

Bisherige Forschungsergebnisse zur Verwen-dung interkultureller Kompetenzen bei Fach-kräften unabhängig von ihrer Herkunft er-wähnen Personen mit Migrationshintergund nur am Rande.

• So nehmen Busse u. a. an, dass bezüglich ausländischer Beschäftigter „in bundes-deutschen Unternehmen ein enormes Potenzial an vorhandenen oder doch vergleichsweise leicht zu entwickelnden „internationalen Qualifi kationen“ brach-liegt.“13

• Forschungen von Wordelmann machen deutlich, dass insbesondere im Hotel-, Gaststätten- und Verkehrsgewerbe, in Banken und Sparkassen, aber auch in personen- und gemeinschaftsbezogenen Dienstleistungsberufen, wie z. B. Arzthel-fer / in und Friseur / in, ein hoher Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen besteht.14

• Eine Sonderauswertung der neues-ten Daten der BIBB / IAB-Untersuchung (1998/99)15 zeigt, dass in Westdeutsch-land Ausländer in personenbezogenen Dienstleistungen oder bei Dienstleistungs-kaufl euten zu deutlich höheren Anteilen Fremdsprachenkenntnisse (28 % bzw.

17 %) benötigen als Deutsche (16 % bzw. 11 %).

Zentrale Forschungshypothesen

Junge Fachkräfte mit Migrationshintergrund16 verfügen aufgrund migrationsspezifi scher Einfl üsse über interkulturelle Kompetenzen. Sie werden diese (vorwiegend nicht in be-rufl ichen Zusammenhängen erworbenen) Kompetenzen auf unterschiedlichem Niveau beherrschen und ihnen unterschiedlich große Bedeutung beimessen.

Sie setzen mutter- sowie andere fremdsprach-liche und weitere interkulturelle Kompeten-zen in unterschiedlichem Maße bei ihren berufl ichen Tätigkeiten ein. Dies geschieht häufi g nebenbei und zufällig. Wurden diese Kompetenzen in besonderer Weise gefördert, werden sie häufi ger, gezielter und vielseitiger eingesetzt.

Für Betriebe haben interkulturelle Kompeten-zen ihrer Beschäftigten mit Migrationshin-tergrund häufi g geringe Bedeutung, weil sie diese Potenziale nicht als für sie zu verwer-tende zusätzliche Qualifi kationen ansehen. In den Fällen, in denen sie dies jedoch tun, setzen sie die Fachkräfte mit Migrationshin-tergrund gezielt für entsprechende Tätigkei-ten ein.

Forschungsziele

• Vorrangiges Ziel des Forschungsprojekts ist es, diejenigen interkulturellen Kompeten-zen von jungen Fachkräften mit Migrati-onshintergrund zu erfragen und näher zu beschreiben, die sie bei ihren berufl ichen Tätigkeiten einsetzen.

12 Planungswerkstatt 2tausend. Qualifi zierungsoffen-sive zur berufl ichen Integration für Immigrantinnen. Interkulturelles Lernen – Interkulturelles Handeln im Beruf. Dokumentation der internationalen Pla-nungswerkstatt vom 15.–17. Mai 2000, Hamburg, erstellt im Kontext des INTEGRA-Projekts „Neue Be-rufschancen für Immigrantinnen“, S. 33

13 Busse, a.a.O., S. 89.14 vgl. Peter Wordelmann: Internationale Qualifi katio-

nen und Fremdsprachenlernen – eine Bestandsauf-nahme. In: Ross, a.a.O., S. 29–54.

15 BIBB / IAB-Erhebungen sind repräsentative Befragun-gen auf der Basis großer Fallzahlen zur Qualifi ka-tion, zum berufl ichen Werdegang und zur aktuellen Beschäftigungssituation Erwerbstätiger. Die hier genannte Erhebung von 1998 / 99 ist seit 1979 die Vierte dieser Art.

16 Hierunter sind sowohl Personen mit eigener Migra-tionserfahrung als auch solche zu verstehen, deren Eltern ggf. Großeltern nach Deutschland eingewan-dert sind.

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Forschungsprojekte

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• Es soll zudem den Auswirkungen der Förderung einzelner interkultureller Kom-petenzen, z. B. durch muttersprachlichen Fachsprachenunterricht, auf deren Ver-wendung im Beruf nachgegangen wer-den. Dabei sollen auch soziale Kompeten-zen berücksichtigt werden.

• Auf Seiten der Betriebe soll ermittelt wer-den, ob sie ein solches Potenzial wahrneh-men, wie sie es ggf. einsetzen, unter wel-chen Arbeitsbedingungen dies geschieht und welche unternehmerischen Ziele sie damit verbinden. Von Interesse sind auch die Anforderungen, die Betriebe an das Ni-veau interkultureller Kompetenzen stellen und welches Gewicht diesen im Vergleich zu anderen fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiter / -innen ausländischer Herkunft zukommt.

• Es sollen die persönlichen, schulischen und betrieblichen Bedingungen benannt wer-den, die die Entwicklung und den berufl i-chen Einsatz interkultureller Kompetenzen fördern.

Möglichkeiten der Umsetzung

Es wird angestrebt, die Ergebnisse des For-schungsprojekts für möglichst viele Bereiche der Berufsbildung zu nutzen. • Gute Beispiele aus den geführten Inter-

views sollen veröffentlicht allen an der Berufswahl und der Ausbildung Beteilig-ten zugänglich gemacht werden, um das Spektrum der Einsatzmöglichkeiten und damit den Nutzen dieser Kenntnisse ex-emplarisch zu verdeutlichen.

• Empfehlungen können darlegen, was zu tun ist, um diese Kompetenzen gezielt in Aus- und Weiterbildung zu fördern.

• Es sollen Überlegungen angestellt werden, ob und in welcher Form diese Kompeten-zen offi ziell bescheinigt werden können, um ihnen eine angemessene Anerkennung zu sichern. Dabei werden Erfahrungen mit

der Zertifi zierung informell erworbener Qualifi kationen berücksichtigt.

• Möglichkeiten des Transfers der Ergeb-nisse auch auf deutsche Auszubildende und Fachkräfte werden geprüft.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt enthält Elemente des Korridors 3 (Bildungs- und Berufsverläufe von Migrantin-nen und Migranten, berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten, die sich dieser Zielgruppe aufgrund interkultureller Kompetenzen eröff-nen). Gleichwohl wird es dem Korridor 4 zu-geordnet, da interkulturelle Kompetenzen im Zuge der Internationalisierung der Wirtschaft Bestandteil berufl icher Kompetenzentwick-lung sind. Das Projekt knüpft unmittelbar an die unter dem Punkt „künftiger Forschungs-bedarf“ bereits skizzierte Thematik mit dem Titel „Vermittlung und Verwertung interkul-tureller Qualifi kationen und Kompetenzen sowie von Fremdsprachenkenntnissen in der dualen Ausbildung“ an.

4. In Aussicht genommene Methoden

Der explorative Ansatz des Forschungspro-jekts macht den Einsatz qualitativer Metho-den erforderlich.

Folgende Untersuchungsschritte sind vorge-sehen:

• Weitere Analyse vorhandener Literatur, um den Begriff „interkulturelle Kompetenzen“ für dieses Forschungsprojekt eindeutig zu fassen, zusätzliche inhaltliche Aspekte zu erarbeiten und Hinweise auf methodische Ansätze zur Erfassung dieser Kompeten-zen zu erhalten.

• Für die Untersuchung werden solche Be-rufe ausgewählt, die zum einen sich hin-sichtlich ihres Einsatzspektrums von inter-

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kulturellen Kompetenzen unterscheiden, zum anderen von Jugendlichen ausländi-scher Herkunft zu größeren Anteilen er-griffen werden. Hierbei wird insbesondere die Möglichkeit geprüft, auch einen Beruf aus dem Handwerk in die Untersuchung einzubeziehen. Die Festlegung der Berufe erfolgt nach gründlichen Vorgesprächen mit Fachkräften ausländischer Herkunft und Experten aus den in Frage kommen-den Berufen.

• Es werden vorab berufsspezifi sche Work-shops durchgeführt. Sie dienen zunächst dazu, konkrete Beispiele für den Einsatz interkultureller Kompetenzen in den aus-gewählten Berufen zu sammeln. Daraus können die hier schwerpunktmäßig zur Anwendung kommenden Dimensionen interkultureller Kompetenz abgeleitet und in der Folge das Spektrum der zu erfra-genden interkulturellen Kompetenzen ein-gegrenzt werden. Es wird zudem erprobt, in welcher Weise diese Kompetenzen zu erfragen sind. Teilnehmer / -innen werden vor allem aus den Kreisen derjenigen Per-sonen mit Migrationshintergrund gewon-nen, die sich in verschiedenen Städten Deutschlands in Ex-Azubi-Stammtischen organisiert haben.

• Die in den Workshops gewonnenen Er-fahrungen und Kenntnisse fl ießen in die Erstellung von Interviewleitfäden ein. Pro Beruf werden ca. 15 Fachkräfte mit Migra-tionshintergrund, mit und ohne besondere Förderung der interkulturellen Kompeten-zen, befragt.

Voraussetzung für den Einsatz der hier relevanten Kompetenzen ist, dass bereits Fachwissen und Berufserfahrung, auch be-züglich des möglichen Einsatzes von inter-kulturellen Kompetenzen, vorhanden sind. Es ist daher sinnvoll, der Fragestellung bei Fachkräften – und nicht bei Auszubilden-den – nachzugehen. Da aus dem Projekt

auch Rückschlüsse gezogen werden sollen für z. B. die Berufswahl Jugendlicher mit Migrationshintergrund, scheint es günstig, Erwerbstätige in den ersten fünf bis höchs-tens zehn Berufsjahren zu befragen.

Um dem Stellenwert dieser Kompetenzen in den Betrieben nachzugehen, werden etwa je zehn Vertreter / -innen (in erster Linie Fachvorgesetzte) mittels Leitfade-ninterviews in den Betrieben befragt, in denen auch Interviews mit Fachkräften geführt wurden. Die Auswahl der Betriebe erfolgt zum einen mit Hilfe der Kammern, zum anderen kann auf Hinweise aus Vor-gesprächen zurückgegriffen werden.

• Die durchgeführten Interviews werden transkribiert und u. a. computergestützt ausgewertet. Dabei sollen Bezüge zwi-schen den Interviews der Fachkräfte und ihren jeweiligen Betrieben hergestellt wer-den.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Innerhalb des BIBB wird ein regelmäßiger Austausch mit den Kollegen / Kolleginnen ge-sucht, die sich gleichfalls mit der Zielgruppe Migranten / Migrantinnen oder dem Thema interkulturelle Kompetenzen beschäftigen. Hierzu gehört z. B. die Initiativstelle Berufl iche Qualifi zierung von Migrantinnen und Migran-ten (IBQM).

Über das BIBB hinaus sind wichtige Koopera-tionspartner Vereine, die sich speziell mit der Bildungsberatung und Ausbildungsstellen-vermittlung Jugendlicher ausländischer Her-kunft befassen (z. B. Arbeit und Bildung e.V., Ex-Azubi-Stammtische von Fachkräften aus-ländischer Herkunft, Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien und bestehende Be-ratungsstellen für die Qualifi zierung auslän-

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Forschungsprojekte

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discher Nachwuchskräfte (BQN)). Angestrebt werden zudem Kontakte zu interessierten Kammern.

6. Zeitrahmen

I / 03 bis III / 05

7. Zwischenbericht

III / 03

Mitarbeiter / -innen

Settelmeyer, Anke (0228 / 107-1202);Dorau, Ralf; Hörsch, Karola; Schwerin, Christine

1. Forschungsprojekt Nr.: 3.4.103

Titel:

Anforderungen an Teletutorinnen und Teletutoren in der berufl ichen Bildung

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Es herrscht allgemeiner Konsens darüber, dass die neuen Medien – insbesondere das Internet – neue Möglichkeiten für das Lehren und Lernen bieten. In diesem Zusammenhang wird u. a. der Vorteil einer größeren Flexibilität bezüglich Lernzeitpunkt, Lernort und Lern-geschwindigkeit genannt. Verbunden damit wird auch die Erwartung, dass das Lernen effektiver gestaltet werden kann. Studien ha-ben allerdings gezeigt, dass es nicht ausreicht, den Lernenden lediglich die Technologie und verschiedene Lernprogramme zur Verfügung zu stellen. Erfolgreiches Online-Lernen hängt vielmehr von mehreren Voraussetzungen ab. Neben der Qualität der Lernprogramme, den organisatorischen Rahmenbedingungen und den Lernvoraussetzungen des Einzelnen ist oft eine personale Unterstützung erforderlich, um die Lernwirksamkeit zu erhöhen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Lernstoff inhalt-lich anspruchsvoll ist und sich die Lerndauer über einen längeren Zeitraum erstreckt1.

1 Vgl. dazu die Studie von infas: Prusso-Wagner, A.; Scholz, J.: Lernwirksamkeit von Internet und virtu-ellen Zentren. In: Hensge, K.; Schlottau, W.: Lehren und Lernen im Internet – Organisation und Gestal-tung virtueller Zentren. Bundesinstitut für Berufsbil-dung. Der Generalsekretär (Hrsg.). Bielefeld 2001 Berichte zur berufl ichen Bildung, Band 242, S. 34ff. Vgl. auch die Studie der Michel Medienforschung und Beratung (Essen) und des Instituts für Medien

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Worin jedoch diese personale Unterstützung besteht, welche konkreten Aufgaben und Funktionen das „Lehrpersonal“ beim netzba-sierten Lernen in der Aus- und Weiterbildung hat, darüber gibt es verschiedene Auffassun-gen. Dies zeigt sich auch an der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der von Unternehmen und Bildungseinrichtungen angebotenen Qualifi zierungsmaßnahmen zum Teletutor2. Ein weiteres Indiz dafür sind die verschiede-nen Bezeichnungen für das unterstützende Personal beim Online-Lernen. Am häufi gsten fi ndet sich der Begriff Teletutor; dieser soll im Projekt auch als Arbeitsbegriff verwendet werden3.

Mit der Tätigkeit des Teletutors werden ver-schiedene Formen der personalen Unterstüt-zung verbunden. In der Fachliteratur und in Broschüren von Bildungsanbietern werden bestimmte Tätigkeiten und Einsatzfelder her-vorgehoben, wie z. B. die Unterstützung und

Beratung bei der individualisierten Lernweg-gestaltung oder die Moderation von virtuellen Lerngruppen. Dabei wird von einer vorwie-gend beratenden und kaum noch wissens-vermittelnden Funktion des Lehrpersonals beim netzbasierten Lernen ausgegangen; die Aufgabe der Wissensvermittlung erfolge nunmehr fast ausschließlich durch die Me-dien. Diese Annahme wird jedoch durch die Praxis nicht bestätigt, wie erste Ergebnisse einer vom BIBB durchgeführten Vorstudie über teletutoriell betreute Lernangebote von Weiterbildungsabteilungen zweier Großun-ternehmen der Elektronik und der Telekom-munikation zeigen4. Hier scheint eher das Unterrichten im virtuellen Klassenzimmer zu dominieren als das kontinuierliche Unterstüt-zen und Beraten im Hintergrund sowie die Anregung zur Telekooperation der Lernenden untereinander. Diese Einzelergebnisse der ex-plorativen Studie können allerdings nicht ver-allgemeinert werden. Es ist daher erforderlich, die Untersuchung auf eine breitere Grundlage zu stellen. Dabei sollen auch kleine und mitt-lere Unternehmen, die in der Regel bei netz-gestützten Qualifi zierungsmaßnahmen auf externe Teletutoren angewiesen sind5, in die Untersuchung mit einbezogen werden.

Im Rahmen des Projekts soll auch der Frage nachgegangen werden, welche Anforderun-gen an die Teletutoren im Hinblick auf die be-nötigten Kompetenzen zu stellen sind. Denn

und Kommunikation (Recklinghausen) „Web Based Training in kleinen und mittleren Unternehmen“. Rahmenbedingungen für erfolgreiche Anwendun-gen. Studie im Auftrag der Staatskanzlei des Lan-des Nordrhein-Westfalen. 2001, S. 7 und 37. Die Bedeutung des Teletutoring haben auch Geyken, A.; Mandl, H.; Reiter, W. herausgestellt. Anhand von drei Beispielen aus der betrieblichen Weiter-bildung zeigen die Autoren, dass Teletutoring das computergestützte Selbstlernen nachweislich ver-bessern kann. In: Schwarzer, R. (Hrsg.): MultiMedia und TeleLearning. Lernen mit Cyberspace. Frankfurt am Main / New York 1998, S. 181–196. Im Hinblick auf die Unterstützung des selbstgesteuerten, wenn auch nicht zwangsläufi g netzbasierten Lernens am Arbeitsplatz siehe auch Smith, P.J.: Learners and their Workplaces: towards a strategic model of fl e-xible delivery of training in the workplace. In: Journal of Vocational Education and Training, vol. 53 (2001) no. 4, S. 609–628.

2 Der einfacheren Lesart wegen werden im Folgen-den vorwiegend die Bezeichnungen „Teletutor“, „Lehrender“, „Lernender“ usw. verwendet. Selbst-verständlich sind damit immer beide Geschlechter gemeint.

3 Weitere Bezeichnungen sind „Telecoach“, „Teledo-zent“, „Teletrainer“, „Online Instructor“, „E-Mode-rator“ oder „E-Trainer“.

4 Die Ergebnisse des Vorhabens 3.0.514 „Aufgaben und Kompetenzen von Teletutoren / Telecoaches“ werden in Kürze vorliegen.

5 Ganz offensichtlich gibt es nicht nur bei Großun-ternehmen, sondern auch bei den Industrie- und Handwerkskammern, die sich mit ihren Bildungs-angeboten insbesondere an KMU wenden, eine Nachfrage nach Qualifi zierung für Teletutoren. Dies zeigen beispielsweise die zahlreichen Absolventen des vom Medien- und Bildungsanbieter ets angebo-tenen Lehrgangs zum „TeleCoach“. Vgl. dazu den Pressespiegel der ets GmbH unter: http://www.ets-online.de/etso01q09/17000.html. (5.6.2002).

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nicht nur die Lernenden müssen sich auf die neue Lernmethode einstellen. Ebenso wichtig ist es, die Qualifi kation des Bildungspersonals den neuen Gegebenheiten anzupassen, da-mit das Potenzial von E-Learning in der beruf-lichen Bildung besser genutzt werden kann.

Forschungsstand

In der Diskussion über E-Learning – d. h. das Lernen mit elektronischen Medien – herrscht in der Fachliteratur die Meinung vor, dass es für diese moderne Lernmethode sinnvoll sei, technische Elemente und personale Unterstüt-zungsformen zu kombinieren. KERRES spricht in diesem Zusammenhang von „hybriden Lern arrangements“, bei denen je nach didak-tischen Anforderungen diese Kombination unterschiedlich ausfällt. Elemente können z. B. ein „Vortrag mit Diskussion“, „Selbst-lernaktivitäten“, „kooperatives Lernen“, „tu-toriell betreutes Lernen“ oder „kommunikati-ves, soziales Lernen“6 sein . Dabei beinhaltet jedes „Lernangebot“ verschiedene Medien und unterschiedliche Formen der personalen Unterstützung.

EULER differenziert vier Grundtypen, die sich hinsichtlich des Grads der Fremd- bzw. Selbst-steuerung des Lernens jeweils unterscheiden. Während der „Lehrende“ beim „Teleteach-ing“ über das Lehrgespräch vorwiegend Wis-sen vermittelt, nimmt er beim „Teletutoring“ eine vorrangig unterstützende Rolle ein, und die Lernenden erarbeiten ihr Wissen indivi-duell. Bei der „Telekooperation“ werden die Lernenden untereinander vernetzt, um als Gruppe ein Problem zu bearbeiten. Beim „mediengestützten Selbstlernen“ schließlich sind die Lernenden nahezu ganz auf sich gestellt, und die Funktion des „Lehrenden“

liegt vornehmlich bei der Auswahl geeigneter Lernmedien und der Organisation der Rah-menbedingungen.7

KERRES unterscheidet in seiner „Systematik telemedialer Lernszenarien“ nach den jeweils möglichen Formen der „Interaktion“ (Lerner-Lerner, Lerner-Tutor etc.), dem Grad der Koo-peration der Lernenden untereinander sowie hinsichtlich der vorrangigen Kommunikations-form (asynchon oder synchron). Da er auch gänzlich unbetreute Lernformen aufnimmt, kommt er insgesamt auf neun Varianten. Als wichtigste bezeichnet er ähnlich wie EULER das „offene Tele-Lernen“, das „betreute Tele-Lernen“ und das „Tele-Teaching“8.

Sicherlich können diese Kategorien als An-haltspunkte für eine Klassifi zierung der per-sonalen Unterstützung dienen. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Relevanz sie in der berufl ichen Praxis haben, wo überwiegend Mischformen anzutreffen sind. So hat sich in der erwähnten Vorstudie zu diesem Projekt herausgestellt, dass einerseits Teletutoren ihre Funktion je nach Lernszenario unterschied-lich beurteilen, andererseits in vielen Fällen Pa rallelen hinsichtlich ihrer Unterstützungstä-tigkeiten (beispielsweise Lernende über einen längeren Zeitraum zu motivieren) existieren. Ähnliches konnte bei der Frage nach den be-nötigten Kompetenzen von Teletutoren fest-gestellt werden. So zeigte sich z. B., dass fast alle befragten Teletutoren zugleich als Trainer tätig waren und dass diese methodisch-di-daktische Praxiserfahrung in vielen Fällen als unabdingbare Voraussetzung für die Unter-stützung von Online-Lernenden angesehen wurde. Dies ist auch ein Ergebnis eines Ex-

6 Vgl. Kerres, M.: Online- und Präsenzelemente in Lern arrangements kombinieren. In: Handbuch E-Learning. Köln 2001, Kap. 4.5, S. 4.

7 Vgl. Euler, D.: High Teach durch High Tech? In: Zeit-schrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik. 97. Band (2001) Heft 1, S. 25 – 43.

8 Vgl. Kerres, M: Multimediale und telemediale Lern-umgebungen. Konzeption und Entwicklung. 2. Aufl ., München 2001, S. 290 – 299.

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pertengesprächs im BIBB am 30.10.2001 zum Thema Teletutoring.

Zur Frage der Ausbildung schlägt RAUTEN-STRAUCH fünf „grundsätzliche Basisqualifi -kationen“ für Ausbilder vor: „Kenntnisse über selbst gesteuertes Lernen“, „Medienkompe-tenzen“, „Kommunikationskompetenzen im Netz“, „Kenntnisse über kooperatives Lernen in Gruppen und Moderation“ und schließlich „Kenntnisse über die didaktische Gestaltung der Lehr- und Lernsituation des Telelernens“9. RAUTENSTRAUCH weist jedoch zugleich dar-auf hin, dass bisher langfristige Erfahrungen mit netzgestützten Qualifi zierungsmaßnah-men fehlen und dass mit Blick auf das Anfor-derungsprofi l von Teletutoren erst ein größerer Erfahrungshintergrund zeigen werde, welche Aspekte in der Ausbildung von Teletutoren über die von ihr genannten Basisqualifi katio-nen hinaus zu berücksichtigen seien10.

Es zeigt sich, dass die Diskussion über die Frage der personalen Unterstützung beim netzbasierten Lernen erst in Ansätzen geführt wird. Auch die ersten empirischen Stichpro-ben der Vorstudie haben deutlich gemacht, dass es von großer Bedeutung ist, die Be-schreibung der verschiedenen Formen der personalen Unterstützung beim netzbasierten Lernen auf eine größere empirische Grund-lage zu stellen. Erst dadurch wird es möglich sein, eine Analyse der verschiedenen Tätigkei-ten des Teletutors bei netzgestützten Qualifi -zierungsmaßnahmen vorzunehmen und das

dafür notwendige Anforderungsprofi l zu er-stellen.

Zentrale Forschungshypothesen• Trotz verschiedener Formen der personalen

Unterstützung beim Online-Lernen gibt es für Teletutoren eine Reihe von zentralen Aufgaben, die für die meisten Lernszena-rien gleich sind (z. B. Motivierung von Teil-nehmern zum Lernen über einen längeren Zeitraum und am Arbeitsplatz; Unterstüt-zung von Lernprozessen über verschie-dene Kommunikationsmedien bei fehlen-der face-to-face-Kommunikation).

• Lehrende / Trainer mit Präsenzunterrichter-fahrungen sind für die Ausübung einer Teletutoren-Tätigkeit eher geeignet als Personen, die diese Erfahrungen nicht mit-bringen.

• Je höher die Fachkompetenz, desto besser ist der Teletutor in der Lage, Online-Ler-nende zu unterstützen.

• Je geringer die Motivation und Selbstlern-kompetenz der Lernenden ist, desto wich-tiger wird die Unterstützungsleistung des Teletutors auf diesem Gebiet.

Forschungsziele

Ziel der Untersuchung ist es, die verschiede-nen in der Praxis aufgefundenen Tätigkeiten von Teletutoren zu beschreiben und zu analy-sieren. Auf dieser Grundlage sollen die Anfor-derungen an die Qualifi kation von Teletutoren ermittelt und Überlegungen zur Gestaltung von Qualifi zierungskonzepten formuliert wer-den.

Ergebnisse werden zu folgenden Leitfragen angestrebt:

• Welche Formen personaler Unterstützung gibt es überwiegend beim netzgestützten Lernen in der Aus- und Weiterbildung?

9 Vgl. Rautenstrauch, C.: Tele-Tutoren. Qualifi zie-rungsmerkmale einer neu entstehenden Profession. Bielefeld 2001, S. 23ff.

10 Vgl. Rautenstrauch, a.a.O. S. 104. So betont bei-spielsweise auch Joachim von Kiedrowski, dass es noch zu wenig Erfahrungen auf diesem Gebiet gibt. In: Qualifi zierungsmaßnahmen für Teletutoren – Be-darfsorientierte Planung und Auswahl. In: Hohen-stein, A. / Wilbers, K. (Hrsg.): Handbuch E-Learning. Köln 2002, Kap. 6.1, S. 17.

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Forschungsprojekte

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• Wie hat sich die Rolle der Teletutoren gegenüber der Rolle der Präsenztrainer verändert, und welche zentralen Aufga-ben haben Teletutoren bei netzgestützten Qualifi zierungsmaßnahmen zu erfüllen?

• Welche Kompetenzen benötigen Teletuto-ren für die Erfüllung der wichtigsten Auf-gaben?

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 4 „Be-rufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel“ zugeordnet. Es greift in seinen Zielsetzungen insbesondere zentrale Fragestellungen des Unterpunktes 4.2 „Nutzen und Anwendung moderner In-formations- und Kommunikationstechnologie für die Berufsbildung“ auf. Im Projekt werden aber auch wichtige Forschungsfragen berührt, die im Unterpunkt 4.1 „Lebensbegleitendes Lernen – Inhaltliche und organisatorische Ge-staltung formalen und informellen Lernens und seine Anerkennung / Zertifi zierung“ ge-nannt werden.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden

Im ersten Teil des Projekts soll eine quantita-tive Untersuchung mittels Fragebogen bei ca. 200 Unternehmen aller Betriebsgrößenklas-sen sowie Bildungsträgern durchgeführt wer-den. Die Untersuchung soll einen Überblick über die verschiedenen Varianten personaler Unterstützung bei netzgestützten Qualifi zie-rungsmaßnahmen liefern und erste Aussagen

über Rollen und Aufgaben des Lehrpersonals ermöglichen.

Zur Vorbereitung der qualitativen Untersu-chung sollen im Rahmen eines Sachverständi-gengesprächs die Ergebnisse der schriftlichen Befragung vorgestellt und diskutiert werden.

Zur Beantwortung der Frage nach den Auf-gaben von Teletutoren und den dafür benö-tigten Kompetenzen sollen in einem dritten Schritt zehn Fallstudien von netzbasierten Qualifi zierungsmaßnahmen mit personaler Unterstützung durchgeführt werden. Dabei sollen mithilfe von leitfadengestützten Inter-views sowohl das „Lehrpersonal“ als auch Kursteilnehmer befragt werden. In den Fall-studien soll auch untersucht werden, für wel-che Zielgruppen und Lernszenarien teletutori-ell gestütztes Lernen besonders geeignet ist.

Fremdforschungsaufträge

Dienstleistungen Dritter sind für die schriftli-che Befragung und die Durchführung von vier der zehn geplanten Fallstudien vorgesehen. Für die Transkription von Interviews soll eben-falls ein Auftrag vergeben werden.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Es ist beabsichtigt, intern mit Projekten zu kooperieren, die zum einen den Einsatz moderner Informations- und Kommunika-tionstechnologie in der Berufsbildung und zum anderen Fragen der Qualifi zierung des Bildungspersonals untersuchen.• Forschungsprojekt 2.3.003 „Internet und

virtuelles Zentrum zur Unterstützung von Ausbilderinnen und Ausbildern“.

• Forschungsprojekt 3.4.001 „Eignung und Voraussetzungen zur Nutzung von Online-Communities für arbeitsplatznahes, infor-melles Lernen“.

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Forschungskorridor 4

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• Forschungsprojekt 3.3.010 „Weiterent-wicklung des Fernunterrichts durch die In-tegration neuer didaktischer Ansätze und technischer Möglichkeiten“.

• Forschungsprojekt 3.3.011 „Stützung des berufl ichen Erfahrungslernens durch virtu-elle Kompetenzzentren“.

Eine Zusammenarbeit mit externen Projekten wird ebenfalls angestrebt:• Leonardo-Projekt der DAA, Hamburg: „Eu-

ropean E-Tutor“.• Aktivitäten des DGB-Bildungswerks e.V.

Düsseldorf im Zusammenhang mit der Frage nach der Qualifi zierung haupt- und nebenamtlicher Ausbilder für den Einsatz internetgestützter Lernszenarien. Dabei wird ein Erfahrungsaustausch mit den Ar-beiten eines vom DGB-Bildungswerk ge-planten Modellversuchs angestrebt.

6. Zeitrahmen

I / 03 bis I / 05

7. Zwischenbericht

IV / 03; IV / 04

Mitarbeiter / -innen

Ulmer, Philipp (0228 / 107-1413);Müller-Tamke, Wolfgang

1. Forschungsprojekt Nr.: 3.4.104

Titel:

Förderung der Kompetenz-entwicklung in der Zeitarbeit

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Temporäre Erwerbsformen wie die Zeitarbeit oder auch befristete Beschäftigung sind in Europa insgesamt keine Randerscheinung mehr, denn über ein Achtel der europäischen Erwerbsbevölkerung befi nden sich in einem derartigen Beschäftigungsverhältnis (vgl. EIRO 2002; zit. n. Le Mouillor 2002). Dennoch profi tieren in allen Ländern der Europäischen Union diese Erwerbstätigen in deutlich gerin-gerem Maße von betrieblichen Kompetenz-entwicklungsmaßnahmen als die so genannte Stammbelegschaft. Es gibt nur wenige Län-der, in denen es Ansätze für die Kompetenz-entwicklung von temporär Beschäftigten be-reits gibt, wie zum Beispiel die Niederlande. Dort werden beispielsweise die verleihfreien Zeiten der Zeitarbeiternehmer / -innen in viel stärkerem Maße zur gezielten Kompetenzent-wicklung genutzt. Aber: In Deutschland spielt dieses Thema bisher keine große Rolle.

Betriebe fordern aufgrund des gestiegenen Wettbewerbdrucks immer mehr fl exible, lern-fähige Arbeitnehmer, die vielseitig und kurz-fristig einsetzbar sind. Seit 1970 geht daher der Anteil der abhängig Beschäftigten in Nor-malarbeitsverhältnissen zurück (vgl. Schäfer 2001; Sauter 1998).1 Im Jahr 1988 befanden

1 Normalarbeitsverhältnis wird hier als unbefristete Vollzeitbeschäftigung verstanden, bei der ein Ar-beitsvertrag abgeschlossen wird, der dem Arbeit-geber gewisse Direktionsrechte überträgt und der arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen

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Forschungsprojekte

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sich 3/4 der Erwerbsbevölkerung in einem un-befristeten Vollzeitarbeitsverhältnis; mittler-weile sind nach Willke (1998) nur noch 2/3 aller Erwerbstätigen „regulär“ beschäftigt. Bereits 35–40 % stehen in einem „nicht-re-gulären“ Beschäftigungsverhältnis, zu denen neben Telearbeit, Teilzeitarbeit, geringfügige Beschäftigung und neuen Formen der Selbst-ständig- bzw. Freiberufl ichkeit auch Zeitar-beit2 und befristete Beschäftigung gehören.

Seit 1993 hat sich die Zahl der Zeitarbeitneh-mer / -innen von 121.000 auf 352.264 im Jahr 2001 verdreifacht.3 Allerdings liegt die Zeitar-beit hierzulande mit knapp 1 % noch deutlich hinter internationalen Vergleichswerten zu-rück.4 In den Niederlanden liegt der Anteil der Zeitarbeiter mit 4,5 % der Erwerbstätigen und in Großbritannien mit 4,7 % viel höher.5

Als Instrument zur Integration von Arbeits-losen wird Zeitarbeit über Personal-Service-Agenturen und ebenso durch die Hartz-Kom-mission unterstützt6. Der überwiegende Teil der Zeitarbeitnehmer / -innen wurde in 2002 mit 30 % in die Metall- und Elektroberufe entliehen, 28 % als Hilfspersonal, 17 % in Dienstleistungen (z. B. Gesundheitsberufe), 11 % in Verwaltung / Büro, 10 % in Sonstige Berufe und 4 % in Technische Berufe7. Zeitar-beit kann je nach Interessenlage unterschied-liche Funktionen übernehmen: Aus Sicht der Unternehmen dienen Zeitarbeiter / -innen als disponible Arbeitskräfte, aus Sicht der Zeit-arbeiter / -innen ist es eine Möglichkeit, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, aus Sicht des Arbeitsmarktes kann Zeitarbeit als Zwischen-station zur Integration von Arbeitslosen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis gesehen werden, und aus Qualifi zierungsge-sichtspunkten ist Zeitarbeit eine Chance zur Entwicklung der berufl ichen Kompetenzen (vgl. Münchhausen / Wittwer 2001).

Aufgrund der Veränderungsprozesse und damit verbundener veränderter Anforde-rungen wird die Kompetenzentwicklung der Erwerbstätigen immer wichtiger. Berufl iche Kompetenzen sind Fähigkeiten, Fertigkeiten

unterliegt. Seit den 1970er-Jahren gibt es umfas-sende Maßnahmen in Bezug auf die arbeits- und sozialrechtlichen Neuerungen wie fl exiblere Arbeits-zeitregelungen, Neuregelung des Renteneintritts, verminderter Kündigungsschutz, Erleichterung von befristeten Arbeitsverträgen, der Abkehr von Flächentarifverträgen etc. (vgl. Schulze Buschoff / Rückert-John, 2000).

2 Die amtliche Bezeichnung der Zeitarbeit – zum Teil wird auch von Leiharbeit gesprochen – lautet „ge-werbsmäßige Arbeitnehmerüberlassung“. Diese liegt vor, wenn Arbeitgeber Arbeitnehmer zum Zwe-cke des wirtschaftlichen Gewinns an Dritte zur Ar-beitsleistung überlassen (vgl. Münchhausen 2000). Die Zeitarbeitnehmer / -innen befi nden sich in einem Dreiecksverhältnis, denn sie sind für eine begrenzte Zeit in einem sogenannten Entleihbetrieb tätig, ihr Gehalt und die üblichen Sozialleistungen erhalten sie jedoch von dem Zeitarbeitsunternehmen, mit dem sie in der Regel einen unbefristeten Arbeitsver-trag abschließen.

3 Quelle: Arbeitnehmerüberlassungs-Statistik der BA; Berechnungen IAB Ber.6 / Ru (Stand: 14.11.2002).

4 Gerade in den USA besteht nach Sennett (1998) der am meisten expandierende Bereich des Arbeitsmark-tes aus Zeitarbeitnehmer / -innen. Unternehmen wie Manpower oder Kelly Services wuchsen von 1985 bis 1995 um 240 %. Manpower war 1998 mit 600.000 Arbeitskräften der größte Arbeitgeber der USA. Ge-neral Motors hatte zeitgleich rund 400.000.

5 Vgl. IAB-Kurzbericht: „Zeitarbeit – Teil II. Völlig frei bis streng geregelt: Variantenvielfalt in Europa“ (Nr. 21 / 29.8.2002).

6 Allerdings sind viele Arbeitnehmer / -innen und die Gewerkschaften skeptisch gegenüber dieser Branche. Befürchtet werden negative Auswirkun-gen auf Kündigungsschutz, Arbeitsbedingungen und Entlohnung. Der Gesetzgeber hat daher ein ab dem 1.1.2004 gültiges Gesetz zur Anwendung von „Equal Treatment“ verabschiedet, welches u. a. die gleiche Bezahlung von Zeitarbeiter / -innen und Stammmitarbeiter / -innen vorsieht. Der am 11. Juni 03 zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) verabschiedete erste fl ächendeckende Tarifvertrag bietet den Unternehmen jedoch Möglichkeiten, sich dem Equal Treatment zu entziehen.

7 Quelle: BZA, BA; vgl. ibv Nr. 8 vom 16. April 2003.

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und Wissensbestände, die den Menschen in vertrauten und auch in neuen Situationen handlungs- und reaktionsfähig machen (vgl. Kauffeld 2002). Bei fehlenden Möglichkeiten, die eigene Kompetenz zu zeigen, besteht die Gefahr, dass sie verloren geht.

Ziel der Kompetenzentwicklung ist es, die be-rufl iche Handlungskompetenz der Erwerbstä-tigen (Fach-, Sozial-, Methoden- und Perso-nalkompetenz) dahingehend zu fördern, dass sie mit den komplexen Umfeldveränderungen und den daraus resultierenden sich ändernden Anforderungen umgehen können. Die Maß-nahmen der Kompetenzentwicklung lassen sich dabei unterteilen in formalisierte Formen wie Seminare, Job-Rotation und Kompe tenz-er fassung, und in nicht-formalisierte Formen, bei denen das Lernen in der Arbeit im Vorder-grund steht wie beispielsweise begleitende Coaching- und Refl exionsgespräche, selbst-gesteuertes Lernen oder Qualitätszirkel in der Gruppe.8

Insbesondere für Zeitarbeitnehmer / -innen ist die Kompetenzentwicklung von hoher Be-deutung, da sie sich zum Arbeitsplatzwech-sel verpfl ichten und damit zum Wechsel der Berufstätigkeit sowie des berufl ich-sozialen Umfeldes. Sie werden in starkem Maße mit berufl ichen Veränderungen konfrontiert, die häufi g von einem Gefühl der (Arbeitsplatz-) Unsicherheit und geringerer Loyalität und Bin-dung zum Unternehmen begleitet werden.

Temporär Beschäftigte haben es häufi g mit einer Intensivierung der Arbeit und des Zeit-drucks zu tun, aber unterstützende Maßnah-men durch die betriebliche Kompetenzent-wicklung in den Unternehmen werden ihnen

kaum zuteil. In der Berufsbildungsforschung in Deutschland war die Frage der Kompetenz-entwicklung für diese Zielgruppe bisher kaum Gegenstand der bisherigen Forschung. Da der Typus der temporären Erwerbsformen jedoch zunehmen wird, ist es von hoher Bedeutung, hier Abhilfe zu schaffen.

Das vorliegende Forschungsprojekt wird sich – wie nachfolgend begründet – auf die Förde-rung der Kompetenzentwicklung in der Zeit-arbeit konzentrieren.

Forschungsstand

Zeitarbeitnehmer / -innen werden nur in ge-ringem Maße in ihrer Kompetenzentwick-lung unterstützt (vgl. Bernien 1998). Baeth-ge / Schiersmann stellten 1998 fest, dass die Verbindung von neuen fl exibilisierten Beschäf-tigungsverhältnissen mit aktuellen Konzepten der Kompetenzentwicklung ein zentrales For-schungsfeld darstellt.

Auch das Institut zur Erforschung sozialer Chancen (ISO) in Köln konstatierte in einer Studie 2001, dass den Zeitarbeitnehmer / -in-nen langfristig kaum Weiterbildung geboten wird. Unternehmen sind in der Regel nur an einer kurzfristigen Nutzung der Arbeitskraft interessiert. In der Logik der unternehme-rischen Flexibilisierung liegt es, befristete Arbeitskräfte nicht in die betriebliche Kom-petenzentwicklung oder Weiterbildung ein-zubeziehen, um zusätzliche direkte oder indirekte Kosten zu vermeiden. Auch die Vor-gesetzten unterstützen diese Mitarbeiter in zu geringem Maße, da sie nicht längerfristig mit ihnen planen können. Es bestehen in den Un-ternehmen vielfach keine Anreize, den Zeit-arbeitnehmer / -innen die Kompetenzentwick-lung und Weiterbildung zu ermöglichen, da nicht klar feststeht, wer sich die Erträge und den Nutzen vornehmlich aneignen kann. Wei-terhin ist unklar, wer die Finanzierung über-

8 Dabei wird in jüngster Zeit insbesondere das Lernen am Arbeitsplatz – zum Beispiel durch den Aufbau von speziellen Lerninfrastrukturen, durch die Kom-bination der Lernorte, durch den Einbau von Lern-zeiten am Arbeitsplatz – immer bedeutsamer (vgl. Baethge / Baethge-Kinsky 2002).

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Forschungsprojekte

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nimmt und welche die passende Kompetenz-entwicklungsform für diese Zielgruppe ist.

In den europäischen Ländern wurde in der Forschungsarbeit das Thema Kompetenzent-wicklung für Zeitarbeitnehmer / -innen ver-nachlässigt. Das bestätigen auch die Unter-suchungen des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung an der Uni Kassel, die im Auftrag des Entwicklungs-programms „Lernkultur Kompetenzentwick-lung“ ein internationales Monitoring zu der Verbindung zwischen u. a. diesen Arbeitsver-hältnissen und der Kompetenzentwicklung erstellt haben (vgl. Le Mouillour 2002).9

Die Ergebnisse der zweiten europäischen Weiterbildungserhebung (CVTS II – Continu-ing Vocational Training Survey) liefern einen detaillierten Überblick über verschiedenste Aspekte der betrieblichen (formellen und in-formellen) Weiterbildung, es werden jedoch keine Angaben über die temporären Erwerbs- und Beschäftigungsformen gemacht (vgl. Grünewald / Moraal / Schönfeld 2003).

Kompetenzentwicklung ist jedoch ein Schlüs-sel für Erwerbstätigkeit. Nichtteilhaben an Kompetenzentwicklung bedeutet die Gefahr berufl icher und sozialer Ausgrenzung, und der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, ins-besondere für Zeitarbeitnehmer / -innen, ist gefährdet. Die Kompetenzentwicklung ist im Interesse der einzelnen temporären Erwerbs-tätigen, im Interesse der Unternehmen und der gesamten Volkswirtschaft notwendig (vgl. Schickler, 2002). Dies wird in folgenden zen-tralen Forschungshypothesen verdeutlicht:

Zentrale Forschungshypothesen

• Für die Ausgestaltung der Kompetenzent-wicklung von Zeitarbeiterinnen und Zeit-arbeitern eignen sich insbesondere solche Ansätze, bei denen der Arbeitsprozess als Lernprozess verstanden wird (Lernen in der Arbeit).

• Die Ausgangsqualifi kationen und Bildungs-hintergründe der Zeitarbeitnehmer / -innen wirken sich in entscheidendem Maße auf die Verfahren und Instrumente der Kom-petenzentwicklung aus.

• Die Unternehmen machen einen deutli-chen Unterschied bei der Förderung der Kompetenzentwicklung zwischen der so-genannten Stammbelegschaft und den temporär eingesetzten Zeitarbeiter / -in-nen. Die Teilhabe an Kompetenzentwick-lung ist aber insbesondere für temporär Beschäftigte von Bedeutung, um der Ge-fahr der sozialen Ausgrenzung und damit verbundener Demotivation bei der Arbeit entgegen zu wirken.

• Zeitarbeiter / -innen können aufgrund ihrer vielfältigen und wechselnden Arbeitserfah-rungen neue, innovative Kenntnisse und Impulse in die Unternehmen hineintragen und sind in der Lage, ihr Wissen und Kön-nen in neuen, unbestimmten Situationen anzuwenden, sofern sie durch entspre-chende Maßnahmen der Kompetenzent-wicklung unterstützt werden.

Forschungsziele

Vor dem beschriebenen Hintergrund zielt das Projekt darauf ab, Erkenntnisse im Hinblick auf die Ausgestaltung der Kompetenzent-wicklung für Zeitarbeitnehmer / -innen zu ge-winnen.

Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie das Lernpotenzial von Veränderungen gezielt zur Kompetenzentwicklung der Er-

9 Die Weiterbildung der Zeitarbeiter / -innen ist mitt-lerweile allerdings für das CIETT (vgl. CIETT 2001) und die Europäische Gemeinschaft im Rahmen der Verhandlung über die Richtlinie für Leiharbeitneh-mer (vgl. KOM (2002)149 als eine Priorität defi niert worden.

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werbstätigen genutzt werden kann. Eine Untersuchung an der Universität Bielefeld ergab nämlich, dass viele Zeitarbeiter in dem vermeintlichen Schwachpunkt der Zeitarbeit, nämlich den häufi gen Wechseln, durchaus gerade einen Vorteil sehen. Denn Wechsel und Veränderungen eröffneten ihnen neue Optionen (vgl. Münchhausen / Wittwer, 2001). Es soll untersucht werden, inwiefern die Zeit-arbeit so ausgestaltet werden kann, dass die Beschäftigten sich in der Arbeit qualifi zieren können und diese neuen Qualifi kationen dann gezielt genutzt werden (z. B. Entwicklung vom Hilfsarbeiter zur Fachkraft). Ziel ist es daher auch, herauszufi nden, wie die erworbenen Kompetenzen transparent gemacht werden können, da dies eine zwingende Vorausset-zung für ihre Anerkennung ist.

In die Untersuchung einbezogen werden dabei des Weiteren geschlechtsspezifi sche Aspekte bei der Gestaltung von Kompetenz-entwicklung sowie die unterschiedlichen Ausgangsqualifi kationen der Zeitarbeitneh-mer / -innen, die einen entscheidenden Ein-fl uss auf die Frage der Kompetenzentwick-lung in der Zeitarbeit haben.

Insgesamt werden die erzielten Ergebnisse Ansatzpunkte liefern für die Ausgestaltung der Kompetenzentwicklung für Zeitarbeitneh-mer / -innen. Diese können dann als Grund-lage dienen für weitere quantitative empi-rische Erhebungen. Darüber hinaus werden sich transferierbare Ansatzpunkte bieten für andere Erwerbsformen, die mit berufl ichen Wechseln und Veränderungen konfrontiert sind, wie die befristete Beschäftigung, die sogenannte neue Selbstständigkeit bzw. die Arbeit in Projekten.

Im Einzelnen wird folgenden Forschungsfra-gen nachgegangen:

• Welche Ansätze oder Instrumente sind empfehlenswert für die Ausgestaltung der Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit?

• Welche Instrumente und Methoden zur Kompetenzentwicklung setzen die Un-ternehmen bereits für die Zeitarbeitneh-mer / -innen ein?

• Wie unterscheidet sich die Kompetenzent-wicklung für temporär Beschäftigte von der einer für Erwerbstätige im „Normal-arbeitsverhältnis“? (Maßnahmen, Inhalte, Dauer, Lernformen etc.)

• Wie kann das Lernpotenzial durch beruf-liche Wechsel und Veränderungen gezielt zur Kompetenzentwicklung der Zeitarbeit-nehmer / -innen genutzt werden?

• Können die Zeitarbeitnehmer / -innen aus ihrer eigenen Sicht die persönlichen Kom-petenzen in den temporären Arbeitsein-sätzen einbringen und auch weiterentwi-ckeln?

• Wie lassen sich die Forschungsergebnisse transferieren auf andere Erwerbs- und Ar-beitsformen, die ebenso mit berufl ichem Wechsel und Veränderungen konfrontiert sind, wie beispielsweise befristet Beschäf-tigte?

Zur weiteren Exploration des Feldes ist inten-diert, das europäische Ausland, speziell die Niederlande, in die Untersuchung einzubezie-hen, um Ansatzpunkte für die Förderung und Ausgestaltung der Kompetenzentwicklung für Zeitarbeitnehmer / -innen in Deutschland zu erforschen.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt wird dem Korridor 4 „Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensge-sellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel“ zugeordnet. Dort ist die Weiterentwicklung der Kompetenzent-wicklung für zunehmende Wechsel und Ver-änderungen der Erwerbstätigen beschrieben und die Notwendigkeit der Integration von

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Arbeiten und Lernen. Gerade diese Aspekte sind, wie aufgezeigt wurde, von entscheiden-der Bedeutung bei der Zeitarbeit. Gleichzei-tig gibt es auch viele Querverbindungen zum Korridor 3 „Qualifi zierungsangebote und Bildungsverhalten; Berufsverläufe und beruf-liche Entwicklungsmöglichkeiten“, da hier die Entwicklungsmöglichkeiten des Einzel-nen sowie Wechsel- und Mobilitätsprozesse unterschiedlicher Art zum Erhalt berufl icher Kompetenzentwicklung im Vordergrund der künftigen Forschung stehen. Diese sind insbesondere kennzeichnend für Zeitarbei-ter / -innen.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden

Das vorliegende Forschungsprojekt stellt eine Pilotstudie dar und beinhaltet folgende Elemente, die in der dargestellten Reihen-folge durchgeführt werden sollen, wobei es gewisse Überschneidungen geben wird. Die jeweils erzielten Ergebnisse werden in die Durchführung der darauf folgenden Elemente einfl ießen. Insbesondere die Ergebnisse der Fallstudie in den Niederlanden und des Ex-pertenworkshop sind von großer Bedeutung für die konzeptionelle Vorbereitung der sich daran anschließenden Fallstudien.

1) Literatur- und Internetrecherche zum Stand der Kompetenzentwicklung für Zeitarbeit-nehmer / -innen in Deutschland und ausge-wählten europäischen Nachbarländern.

2) Fallstudie in den Niederlanden: Es soll un-tersucht werden, wie Kompetenzentwick-lung für Zeitarbeitnehmer / -innen in den Niederlanden ausgestaltet wird und wel-che Erfahrungen damit gemacht wurden.

Dazu sind leitfadengestützte Gespräche in Zeitarbeitsunternehmen und in Unterneh-men vorgesehen, die diese Zielgruppen einstellen und diesen auch Kompetenzent-wicklung ermöglichen.

3) Expertenworkshops zur Kompetenzent-wicklung für Zeitarbeitnehmer / -innen mit ausgewählten Forschungseinrichtungen und Hochschulen, die sich speziell mit die-ser Problematik beschäftigen .

4) Fallstudien:

Es werden Zeitarbeits- und Entleihunter-nehmen ausgewählt und untersucht, die in bestimmter Weise typisch bzw. präg-nant sind (z. B. hinsichtlich Unternehmens-größe, Funktion, Größe etc.) und zwar:

• für den gewerblich-technischen Bereich

• für den kaufmännischen Bereich

• für den personenbezogenen / sozialen Bereich.

In diesen drei Bereichen sollen jeweils die verschiedenen Akteursgruppen in die Un-tersuchung einbezogen und befragt wer-den (pro Bereich 3–4):

• die Zeitarbeitsunternehmen

• die Entleihunternehmen

• die Erwerbstätigen selber.

Forschungsaufträge

Für die Durchführung der Fallstudien in den Unternehmen ist eine differenzierte quantita-tive Analyse der Arbeitseinsätze und Tätigkei-ten in der Zeitarbeit notwendig. Die bisheri-gen Untersuchungen sind lediglich grob nach übergeordneten Berufsgruppen unterteilt, für die Frage der Kompetenzentwicklung ist je-doch eine wesentlich differenziertere Darstel-lung erforderlich. Diese soll über einen extern zu vergebenden Forschungsauftrag durchge-führt werden.

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Forschungskorridor 4

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5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Intern: • FP: Das Expertenwissen von Beratern und

Begleitern betrieblicher Veränderungen als Beitrag zur Früherkennung neuer Qualifi -kationsentwicklungen (2.2.007)

• FP: Instrumente zur Erfassung informel-len Lernens im Prozess der Erwerbsarbeit (3.4.101)

• FP: Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen – BIBB / IAB-Erhebung (1.1.006)

• VH: Kompetenzentwicklung in Verände-rungsprozessen (3.0.522)

• VH: Aus- und Weiterbildung im IAB-Be-triebspanel (1.0.004)

Extern:• IAB Nürnberg• ABWF / QUEM „Lernkultur Kompetenzent-

wicklung“

6. Zeitrahmen

I / 04 bis IV / 05

Mitarbeiter / -innen

Münchhausen, Gesa (0228 / 107-1326); Mucke, Kerstin; Schmitz, Santina

1. Forschungsprojekt Nr.: 3.4.106

Titel:

Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) – im Kontext lebens-begleitenden Lernens

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Es besteht breiter Konsens darüber, dass le-bensbegleitendes Lernen aufgrund des Wan-dels in Wirtschaft und Gesellschaft notwen-dig ist. So heißt es z. B. im Aktionsprogramm des BMBF „Lebensbegleitendes Lernen für alle“: „Lebenslanges Lernen endet nicht mit dem Abschluss der Berufsausbildung. Wei-terbildung ist in allen weiteren Lebensphasen notwendig“1.

Wie sieht es jedoch mit der Realisierung dieser Forderung aus? Betrachtet man die Weiterbil-dungsbeteiligung durch die verschiedenen Lebensphasen, so nimmt diese vor allem nach dem 50. Lebensjahr sehr stark ab2. Gründe für den Rückgang der Weiterbildungsbeteili-gung bilden zum einen ökonomische Über-

1 Vgl. BMBF: Aktionsprogramm „Lebensbeglei-tendes Lernen für alle“, Bonn, Januar 2001, S. 3Vgl. dazu auch die Tarifverträge zur Qualifi zierung vor allem in der Metall- und Elektroindustrie und in der chemischen Industrie.

2 Die Teilnahmequote der 50-65jährigen lag im Jahr 2000 bei 18 % gegenüber 36 % bei den 35-49jährigen.Vgl. BMBF: Berichtssystem Weiterbildung VIII. Bonn 2003, S. 86ff. Ein Teil des Rückgangs erklärt sich durch die geringere Erwerbsbeteiligung dieser Al-tersgruppe. Die Erwerbsquote der 55-60jährigen lag im Jahr 2002 bei 70,3 % und die der 60-65jährigen bei 25,9 %. Vgl. Statistisches Bundesamt: Mikrozen-sus 2002. Tab. 1.3 Bevölkerung, Erwerbspersonen sowie Erwerbsquoten im April 2002 nach Alters-gruppen und Familienstand.

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Forschungsprojekte

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legungen, die sowohl von betrieblicher als auch von individueller Seite eine Investition in Weiterbildung bei begrenztem Verbleib im Betrieb als unökonomisch erscheinen lassen3. Sie sind möglicherweise jedoch auch darin zu sehen, dass die Gestaltung der Weiterbil-dungsangebote nicht den Lernbedürfnissen und Lerngewohnheiten erfahrener Erwerbs-tätiger entsprechen.

Es scheint sich jedoch in den letzten Jahren ein Einstellungswandel sowohl in Hinblick auf die Qualifi zierungsnotwendigkeiten als auch auf die Potenziale älterer Beschäftigter zu vollziehen. Vor allem im Kontext der de-mografi schen Entwicklung, die zurzeit durch eine allgemeine Alterung des Erwerbsperso-nenpotenzials gekennzeichnet ist4, gerät die Gruppe älterer Erwerbstätiger immer stärker ins Zentrum des Interesses.

Dies spiegelt sich auf der einen Seite in po-litischen Willensbekundungen, z. B. im Rah-men des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit wider, wo eine „Qualifi zierungsoffensive zugunsten älterer

Arbeitnehmer durch gezielte Angebote und den Ausbau der betrieblichen Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer“ gefordert wurde5.

Auf der anderen Seite führte diese Situation in der betrieblichen Praxis zu einer Vielzahl und Vielfalt von Weiterbildungsangeboten für ältere Arbeitnehmer. In einer RBS-Unter-suchung des BIBB aus dem Jahr 1999 gaben 18 %6 der Betriebe an, spezielle Weiterbil-dungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer anzubieten. Weitere Maßnahmen für Ältere bezogen sich auf die Arbeitsplatzgestaltung, die Arbeitsorganisation, die Personal- und Or-ganisationsentwicklung7. Darüber hinaus wird zunehmend in Presseberichten, im Internet (z. B. Arbeitsamt online „50plus – die können es“) und in einschlägigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf betriebliche Good-Practice-Beispiele zur Qualifi zierung älterer Arbeitnehmer hingewiesen8.

Eine wesentliche Zielsetzung des vorgeschla-genen Forschungsprojekts besteht darin, realisierte Weiterbildungskonzepte für ältere Arbeitnehmer in der betrieblichen Praxis zu identifi zieren, sie daraufhin zu analysieren, inwieweit sie den demografi schen, betriebli-chen und persönlichen Anforderungen älterer Arbeitnehmer gerecht werden und – daraus abgeleitet – Kriterien für die Gestaltung von Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Arbeit-nehmer zu entwickeln.

Forschungsstand

Ein Schwerpunkt von Forschungsprojekten zum Thema „ältere Arbeitnehmer“ lag bisher

3 Vgl. dazu z. B. BEHRINGER, Friederike: Weiterbil-dungsbeteiligung älterer Arbeitnehmer. In: BEH-REND, Chr. (Hrsg.): Chancen für die Erwerbsarbeit im Alter. Betriebliche Personalpolitik und ältere Er-werbstätige. Opladen 2002, S. 89-105

4 Vgl. GALLENBERGER, Wolfgang; GAUFER, Angelika u. a.: Erfordert der demografi sche Wandel vermehrte berufl iche Weiterbildung älterer Arbeitnehmer? In: HARTEIS, Christian; HEID, Helmut; KRAFT, Susanne (Hrsg.): Kompendium Weiterbildung – Aspekte und Perspektiven betrieblicher Personal- und Organisati-onsentwicklung. Leske und Budrich. Opladen 1999, S. 21

5 Vgl. Bundesregierung: Gemeinsame Erklärung des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wett-bewerbsfähigkeit zu den Ergebnissen des 7. Spitzengesprächs am 4. März 2001, Punkt III. Ähnlich wurde auch in dem im Sommer 2003 ver-öffentlichten Bericht der Rürup-Kommission argu-mentiert. Vgl. Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung: Nachhaltigkeit in der Finan-zierung der sozialen Sicherungssysteme. Bericht der Kommission. Berlin 2003, S. 8

6 107 von 719 Betrieben7 Vgl. Referenz-Betriebs-System, Information Nr. 14,

Ältere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bonn 1999, S. 5, Abbildung 5

8 Vgl. z. B. BERTELSMANN STIFTUNG / BDA: Erfolgreich mit älteren Arbeitnehmern. Strategien und Beispiele für die betriebliche Praxis. Gütersloh 2003

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bei Strategien der betrieblichen Personal- und Organisationsentwicklung. Forschungspro-jekte in diesem Zusammenhang befassten sich in erster Linie mit Einstellungsbarrieren in Unternehmen bezogen auf ältere Mitarbeiter und eine Sensibilisierung für die altersstruktu-relle Entwicklung9.

Erst im Zuge der Diskussion um den Erhalt der Innovationsfähigkeit von Unternehmen bei alternden Belegschaften, den Wissens- und Erfahrungsverlust, den die Frühverrentungs-politik zum Teil hinterlassen hat und erste Anzeichen eines Fachkräftemangels, der in einigen Bereichen sichtbar wird, gewann das Thema „ältere Arbeitnehmer“ als Teil der Er-haltung der Wettbewerbsfähigkeit von Un-ternehmen eine immer größere Bedeutung10. Themen, die im Rahmen von Forschungs-projekten und Modellversuchen untersucht wurden, waren z. B. die stärkere Nutzung der Kompetenzen älterer Arbeitnehmer für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, die Förderung des Wissens- und Erfahrungstrans-fers zwischen älteren und jüngeren Beschäf-tigten11 und die Förderung einer altersinte-grativen Personalpolitik. So wurden z. B. im Rahmen eines Modellversuchs Beratungsstra-

tegien für eine alternsgerechte Arbeits- und Personalpolitik entwickelt12.

Einen weiteren Schwerpunkt von Forschungs-projekten zum Thema „ältere Arbeitnehmer“ bilden arbeitswissenschaftliche Untersuchun-gen und Konzepte für eine altersgerechte Arbeitsgestaltung. Hier geht es sowohl um Arbeitszeitmodelle als auch eine gesundheits-förderliche Arbeitsplatzgestaltung mit dem Ziel der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit13.

Qualifi zierungs- und Weiterbildungskonzepte waren bisher im Verhältnis dazu in sehr viel geringerem Umfang Thema von Forschungs-projekten. Untersuchungen zur Weiterbildung älterer Arbeitnehmer bezogen sich in erster Linie auf deren Weiterbildungsbeteiligung und Weiterbildungschancen14. Im Zuge der Diskussion um die Konsequenzen der demo-grafi schen Entwicklung, in der der Verbleib äl-terer Arbeitnehmer im Beschäftigungssystem als notwendig bzw. wünschenswert betrach-tet wird, entstanden Forschungsprojekte, die den Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfä-higkeit zum Thema hatten. Erste Ansätze zur Entwicklung altersspezifi scher Qualifi zierungs-angebote wurden im Rahmen von Modellver-suchen15 in Angriff genommen.

9 Vgl. z. B. KOLLER, Barbara / GRUBER, Hannelore: Äl-tere Arbeitnehmer im Betrieb und als Stellenbewer-ber aus der Sicht der Personalverantwortlichen. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung 4 / 2001, S. 479-505

10 Vgl. dazu auch die Demografi e-Initiative des BMBF: Hier wurden 15 Projekte zum Thema: „Folgen der demografi schen Entwicklung für die ökonomische Entwicklung“ durchgeführt (2000 – 2003).

11 Vgl. hierzu auch das BIBB-Forschungsprojekt 2.3.007 „Betriebliche Strategien zum Transfer von Qualifi ka-tionen und Erfahrungen zwischen Generationen“, Laufzeit: I / 01 bis IV / 02

12 Vgl. z. B. GfAH: Alt und Jung im Betrieb – Interge-nerative Personalpolitik als Wettbewerbsfaktor. Ent-wicklung und Erprobung eines Beratungskonzeptes zur Lösung altersstruktureller Probleme im Betrieb (11 / 99 bis 10 / 01), durchgeführt im Rahmen des Programms „Öffentlichkeits- und Marketingstrate-gie demografi scher Wandel“ des BMBF.

13 Vgl. z. B. ILMARINEN, Juhani; TEMPEL, Jürgen: Ar-beitsfähigkeit 2010, Hamburg 2002

14 Vgl. z. B. GALLENBERGER, Wolfgang: Weiterbil-dungsabstinenz älterer Beschäftigter in einer altern-den Erwerbsbevölkerung? Opladen 2002

15 Vgl. z. B. WENKE, Jochen: Berufl iche Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer. Ein Leitfaden für Bildungs-träger. Dokumentation zum Modellversuch „Ent-wicklung und Erprobung von Qualifi zierungskon-zepten für ältere Arbeitnehmer aus der Industrie“. Berufl iche Fortbildungszentren der Bayerischen Ar-beitgeberverbände e.V. . Bielefeld 1996

LAU-VILLINGER, Doris / SEITZ, Cornelia: Abschluss-bericht zum Modellversuch „Der Prozess des Älter-werdens in Unternehmen – Gestaltung altershete-rogener Lern- und Arbeitsstrukturen“. Bildungswerk der hessischen Wirtschaft, Frankfurt 2002

Diese Modellversuche gehören zu einer Modellver-suchsreihe des BIBB mit dem Titel „Fit im Beruf: KEINE Altersfrage“.

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Forschungsprojekte

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Was bisher fehlt, ist eine systematische Erfas-sung von Anforderungen an Weiterbildungs-Konzepte aus der Sicht von Personalverant-wortlichen und älteren Arbeitnehmern, eine vergleichende Analyse vorliegender Weiter-bildungskonzepte und die Entwicklung von Kriterien für Weiterbildungskonzepte, die sowohl der Kompetenzaktivierung und -er-weiterung älterer Arbeitnehmer dienen als auch den intergenerativen Wissens- und Er-fahrungsaustausch im Rahmen betrieblicher Personal- und Organisationsentwicklung un-terstützen.

Zentrale Forschungshypothesen

• Zielsetzungen vorliegender Weiterbil-dungskonzepte für ältere Arbeitnehmer konzentrieren sich vor allem auf den Erhalt ihrer Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit. Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben als Teil eines lebensbeglei-tenden Lernens sind bisher eher die Aus-nahme. Weitere Ziele im Zusammenhang mit der Weiterbildung älterer Arbeitneh-mer sind der Wissens- und Erfahrungs-transfer, die Förderung der Lernfähigkeit und die lernförderliche Gestaltung und Organisation der Arbeit.

• Bezogen auf die Gestaltung von Weiterbil-dungs-Maßnahmen für ältere Arbeitneh-mer ist zu vermuten, dass Weiterbildungs-angebote, die die Lerninteressen Älterer berücksichtigen, ohne jedoch den Zugang auf diese Altersgruppe zu beschränken, eine größere Akzeptanz fi nden als solche, die sich ausschließlich an ältere Arbeitneh-mer wenden. Die Akzeptanz wird vermut-lich ebenfalls erhöht durch eine Einbindung der Konzepte in betriebliche und personale Entwicklungsprozesse. Was die Bedeutung verschiedener Arten der Weiterbildung be-trifft, so ist zu vermuten, dass das selbst-organisierte Lernen und das Lernen in der

Arbeit16 gegenüber formalen Weiterbil-dungsangeboten bei älteren Arbeitneh-mern einen hohen Stellenwert einnimmt.

Forschungsziele

Ziel des Forschungsprojekts ist es, Anforde-rungen an Weiterbildungskonzepte für ältere Arbeitnehmer im Rahmen betrieblicher Perso-nal- und Organisationsentwicklung zu ermit-teln, vorhandene Weiterbildungskonzepte in Hinblick auf ihre wesentlichen Merkmale zu analysieren und Kriterien für die Gestaltung von Weiterbildungskonzepten zu entwickeln, die sowohl die Bedürfnisse und Kompetenzen älterer Beschäftigter als auch den Wissens- und Erfahrungstransfer im Rahmen alternder Belegschaften berücksichtigen. 1. Ermittlung der Anforderungen an Weiter-

bildungsmaßnahmen (Weiterbildungsbe-darf) für ältere Arbeitnehmer und an die Schaffung lernförderlicher Arbeitsbedin-gungen aus der Sicht der Personalverant-wortlichen / Betriebsinhaber und älterer Arbeitnehmer / -innen.

2. Erfassung und Analyse von Weiterbildungs-konzepten und lernförderlichen Arbeitsar-rangements, die die Lernbedürfnisse und -fähigkeiten älterer Arbeitnehmer berück-sichtigen und zum Wissens- und Erfah-rungstransfer zwischen den Generationen beitragen.

3. Entwicklung von Kriterien für die Entwick-lung von Weiterbildungskonzepten und lernförderlichen Arbeitsbedingungen für ältere Arbeitnehmer im Rahmen von Per-sonal- und Organisationsentwicklung und eines intergenerativen Wissens- und Erfah-rungsaustausches.

Im Einzelnen soll dabei folgenden Forschungs-fragen nachgegangen werden:

16 Beide Formen werden dem informellen Lernen zu-geordnet. Vgl. dazu auch BMBF (Hrsg.): Das infor-melle Lernen. Bonn 2001

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• Wo werden aus betrieblicher Sicht Wei-terbildungsnotwendigkeiten für ältere Arbeitnehmer gesehen? Unter welchen Bedingungen und bezogen auf welche Themenbereiche werden spezifi sche Ange-bote für ältere Arbeitnehmer für notwen-dig gehalten? Werden bei der Gestaltung betrieblicher Weiterbildungsangebote die speziellen Bedürfnisse und Lerngewohn-heiten älterer Arbeitnehmer berücksich-tigt? Inwieweit fi ndet die lernförderliche Arbeitsgestaltung Eingang in betriebliche Weiterbildungskonzepte? Was muss die betriebliche Weiterbildung in den ersten Phasen des Erwerbslebens leisten, damit die Kompetenzen der Beschäftigten bis zum späteren Erwerbsleben erhalten und neuen Anforderungen entsprechend wei-terentwickelt werden können?

• Wo sehen die älteren Arbeitnehmer ihren Weiterbildungsbedarf? Welche Weiterbil-dungsangebote haben sie bisher wahrge-nommen und wie sehen ihre individuellen Qualifi zierungsperspektiven aus? Welche Anforderungen stellen sie an Weiterbil-dungsangebote und worin sehen sie güns-tige Voraussetzungen für informelles Ler-nen am Arbeitsplatz?

• Welche betrieblichen Weiterbildungsange-bote gibt es, die entweder direkt an ältere Arbeitnehmer gerichtet sind oder die die Kompetenzen und Lernbedürfnisse älterer Arbeitnehmer berücksichtigen? Was sind die wesentlichen Merkmale dieser Wei-terbildungsangebote? Inwieweit werden sie den formulierten Anforderungen an Weiterbildungsmaßnahmen gerecht? In-wieweit sind sie eingebunden in Konzepte lebensbegleitenden Lernens bzw. in Kon-zepte zur Organisationsentwicklung? In-wieweit sind sie verbunden mit Elementen informellen Lernens und lernförderlicher Arbeitsgestaltung? Gibt es Angebote zum Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen

Alt und Jung? – Welchen qualifi katorischen Hintergrund haben die Referenten, die die Weiterbildungsangebote durchführen?

• Wie muss betriebliche Weiterbildung für ältere Arbeitnehmer gestaltet werden, um sowohl die Weiterentwicklung ihrer Kom-petenzen zur Bewältigung neuer Anforde-rungen zu fördern als auch die betriebliche Organisationsentwicklung voranzutrei-ben? Inwieweit müssen formale Weiterbil-dungsangebote um Elemente informellen Lernens und durch Maßnahmen zur lern-förderlichen Gestaltung der Arbeit ergänzt werden?

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 4 „Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel“ zuzu-ordnen.

Die inhaltliche und organisatorische Gestal-tung formalen Lernens und die Verbesserung der Voraussetzungen für informelles Lernen durch Schaffung lernförderlicher Arbeitsbe-dingungen gewinnen vor allem vor dem Hin-tergrund der demografi schen Entwicklung mit einem ständig wachsenden Anteil älterer Ar-beitnehmer in den Betrieben an Bedeutung.

Da die betriebliche Personalpolitik der vergan-genen Jahre eher darauf gerichtet war, den älteren Arbeitnehmern über eine Vielfalt von Übergangsregelungen ein vorzeitiges Aus-scheiden aus den Betrieben zu ermöglichen, wurde der Weiterbildung älterer Arbeitneh-mer lange Zeit keine Bedeutung beigemes-sen. Erst vor dem Hintergrund des Einbruchs der Sozialsysteme und des betrieblichen Wis-sens- und Erfahrungsverlusts, der mit dem Ausscheiden älterer Arbeitnehmer verbunden ist, wird der Verbleib älterer Arbeitnehmer im

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Betrieb zum politischen, zunehmend auch zum Ziel betrieblicher Personalentwicklung.

Die Schaffung lernförderlicher Arbeitsbedin-gungen, die Einbeziehung Älterer in betrieb-liche Personal- und Organisationsentwick-lungsmaßnahmen und die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten, die die Weiter-lernbereitschaft Älterer fördern und den Lern-gewohnheiten Älterer entsprechen, genießen von daher in Zukunft höchste Priorität.

4. In Aussicht genommene Methoden

• Schriftliche Befragung von Personalver-antwortlichen / Betriebsinhabern (bran-chen- und betriebsgrößenübergreifend) in Hinblick auf Qualifi zierungsnotwendigkei-ten und -ansätze für ältere Arbeitnehmer (interne und externe Angebote). Auf der Grundlage dieser Befragung erfolgt die Auswahl von Betrieben, in denen vertie-fende Fallstudien durchgeführt werden.

• Fallstudien in Betrieben, die entweder Weiterbildungsangebote speziell für ältere Arbeitnehmer machen bzw. deren Lernbe-dürfnisse bei ihren Weiterbildungsange-boten berücksichtigen: leitfadengestützte Interviews mit älteren Arbeitnehmern und Personalverantwortlichen bzw. Betriebsin-habern, Betriebsräten und Weiterbildnern bezogen auf Anforderungen an und Erfah-rungen mit Weiterbildungsangeboten für ältere Arbeitnehmer.

• Sachverständigengespräche mit Wissen-schaftlern und Weiterbildnern, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit der Weiterbildung älterer Arbeitnehmer be-schäftigt haben.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

intern:• FP 3.4.101 „Instrumente zur Erfassung in-

formellen Lernens im Prozess der Erwerbs-arbeit – Pilotstudie“

• FP 2.3.007 „Betriebliche Strategien zum Transfer von Qualifi kationen und Erfahrun-gen zwischen Generationen“

extern:• bfz Nürnberg: Projekt A.QUA – alternsge-

rechte Qualifi zierung. Laufzeit 16.5.2002 bis 15.5.2005;

• BMBF: Öffentlichkeits- und Marketingstra-tegie (www.demotrans.de), 15 Projekte;

• Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V.: Forschungsstelle; dort werden Dia log-runden und Seminare zum Thema: Demo-grafi scher Wandel und Weiterbildung älte-rer Mitarbeiter durchgeführt;

• Projekt „Proage – Die demografi sche Herausforderung meistern – Innova-tionsfähig mit alternder Bevölkerung“. Projekt der BDA. Zusammenarbeit mit dä-nischen, niederländischen und irischen Ar-beitgebervereinigungen. Laufzeit: 10 / 01 bis 10 / 03

• WorkAge – Alternsgerechte Bildung und Arbeit in Europa. Leonardo-Projekt, durch-geführt von der RWTH Aachen, Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaften. 12 / 2000 bis 5 / 2002

6. Zeitrahmen

II / 04 bis III / 06

7. Zwischenbericht

II / 05

Mitarbeiter / -innen

Dr. Zimmermann, Hildegard (0228 / 107-1306); Schapfel-Kaiser, Franz; Schute, Christel

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1. Forschungsprojekt Nr.: 3.4.108

Titel:

Gestaltung und Evaluation auftragsorientierter, netz-gestützter und community-basierter Lerninfrastrukturen im Elektrohandwerk

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Im Elektrohandwerk vollzieht sich ein Struk-turwandel. Durch technische Entwicklungen und die zunehmende Integration elektroni-scher Bauelemente und der Informations- und Kommunikationstechnologien sehen sich Handwerksunternehmen immer häufi -ger vor der Situation, Systemlösungen an-bieten zu müssen. Empirische Untersuchun-gen haben die zunehmende Bedeutung der Dienstleistungsorientierung auch für das eher technisch-gewerblich geprägte Handwerk aufgezeigt1. Viele Kundenaufträge setzen gewerke-übergreifende Angebote „aus einer Hand“ voraus, was tendenziell zu einer Ver-schiebung des Leistungsportfolios der Unter-nehmen führt. Diese Tendenzen bringen neue Anforderungen für eine zukunftsfähige Ge-

staltung der Aus- und Weiterbildung an allen Lernorten mit sich.

Die in 2003 erfolgte Neuordnung der hand-werklichen Elektroberufe zielt auf ein kun-denorientiertes Berufsprofi l und eine durch-gängige Handlungs- und Prozessorientierung. Die Neuordnung der Elektroberufe fördert den Übergang von einer fachsystematischen und teilweise noch lehrgangsorientierten hin zu einer am Geschäfts- und Arbeitsprozess ausgerichteten Ausbildung. Sie folgt einem ganzheitlichen Verständnis von Ausbildung mit handlungs-, problem- und auftragsori-entiertem Lernen und stellt damit veränderte Anforderungen an das Bildungspersonal und die Auszubildenden. Die Bereitschaft und Fähigkeit zu selbstgesteuertem und lebens-langem Lernen wird als Teil der berufl ichen Handlungskompetenz betont. Die Gliederung und Orientierung der Rahmenpläne und Aus-bildungsordnungen nach bzw. an Lernfeldern und Zeitrahmen soll schließlich die Bezugs-rahmen schulischer, betrieblicher und überbe-trieblicher Ausbildung einander annähern.

Im Handwerk ist der Kundenauftrag die we-sentliche Form des Geschäfts- und Arbeits-prozesses. Durch die Anwendung geeigneter auftragsstrukturierter Lern- und Medienkon-zepte können die Intentionen der neuen Aus-bildungsordnung in der Bildungspraxis an allen Lernorten wesentlich besser umgesetzt werden. Das Konzept, die Entwicklung und die Erprobung auftragsorientierter Ausbil-dungsmittel, ist in den letzten 15 Jahren vom BIBB wesentlich mitbestimmt worden2. So ent-standen u. a. bis 1996 in Kooperation mit dem Zentralverband des Elektrohandwerks (ZVEH) auftragsorientierte Ausbildungsmittel für das

1 Eine empirische Untersuchung des BIBB zu dem Bereich „Dienstleistung im produzierenden Hand-werk“ zeigte, dass je größer und erfolgreicher die Betriebe im Handwerk sind, je jünger der Meister ist und je intensiver die Weiterbildung der Mitar-beiter der Betriebe ist, desto größer wird auch die Dienstleistungsintensität der Betriebe eingeschätzt. Kfz- und Installationsbetriebe (Elektro-, Sanitär-, Hei-zung-, Klima) haben eine höhere Dienstleistungsin-tensität als Metall- und Maschinenbauer. Vergleiche KAU, W., FEHER, K.: Dienstleistungstätigkeit im pro-duzierenden Handwerk. In BWP Jg. 27, 1998, H. 6, S. 18–22

2 Vgl. dazu HAHNE, KLAUS: Kommentierte Bibliogra-fi e zum auftragsorientierten Lernen, Berufsbildungs-medien, Multimedia, Qualifi zierung von Berufsbil-dungspersonal, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 2000, (unveröffentlicht)

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Elektrohandwerk.3 Das Konzept projekt- und kundenauftragsorientierter Medien war den damals geltenden Ausbildungsordnungen voraus. In Projekten, Modellversuchen und Medienentwicklungen kommerzieller Verlage wurde es inzwischen für diverse handwerkli-che Berufe transferiert und angewendet.4 In Modellversuchen, so z. B. im Modellversuch SLK5, wo Kundenaufträge für netz- und com-puterbasiertes Lernen aufbereitet und zur auftragsorientierten Gestaltung der „über-betrieblichen Lehrgangsunterweisung“ (ÜBL) in Form des „blended Learning“ verwendet wurden, wurde es aufgegriffen.

Auf Grund der veränderten technischen Möglichkeiten und der sich ändernden Lern-gewohnheiten von Jugendlichen ist nunmehr eine Weiterentwicklung des auftragsorien-tierten Medienkonzepts und der Lernange-bote möglich. BIBB-Forschungsprojekte zur Kompetenzentwicklung in „Online-Commu-nities“6 sowie zu netzgestützten Qualifi zie-rungsangeboten von Produktherstellern in der Hersteller-Handwerks-Kommunikation7 zeigen exemplarisch auf, welche Möglichkei-

ten zur Verbesserung des Lernens in der Ar-beit bzw. im Kundenauftrag genutzt werden können.

Eine Kopplung formaler und informeller Lernangebote durch die Verbindung auf-tragsorientierter, netzgestützter Lernaufga-ben und auftragsorientierter Communities8 zu auftragsorientierten Lerninfrastrukturen wird für eine zukunftsfähige Gestaltung der Umsetzung der neuen Ausbildungsordnung als angemessene Lösung gesehen und soll im Rahmen des Projekts erprobt werden (siehe „Forschungsziele“).

Bis auf wenige Ausnahmen fehlen bisher ad-äquate auftragsorientierte internetgestützte und community-basierte Lernangebote für die neugeordneten Berufe im Elektro-Hand-werk. Mit ihrer exemplarischen Entwicklung kann veränderten Anforderungen in der Pra-xis begegnet werden. Stellvertretend sollen hier drei Gründe genannt werden:

1. Da die Ausbildung in den handwerklichen Elektroberufen größtenteils in kleinen und mittleren Unternehmen und dort im Arbeitsprozess erfolgt, ist der direkte per-sönliche Austausch unter den Auszubil-denden, aber auch unter den Ausbildern, Lehrern und Mitarbeitern nur begrenzt möglich. Es besteht ein Kommunikati-onsdefi zit im Hinblick auf den Austausch und die Verbreitung von technischem und fachübergreifendem Know-how, dem durch die Nutzung von Online-Communi-ties begegnet werden kann.

3 Die „Gelbe Reihe“ für die vier Berufe Elektroinstal-lateur, Elektromechaniker, Elektromaschinenbauer und Fernmeldeanlagenelektroniker besteht aus 12 Bänden mit insgesamt 124 Ausbildungsheften. An der Entwicklung der Ausbildungsmittel für den Elek-troinstallateur war das BIBB nicht beteiligt, jedoch bezog man sich auch hier auf ein vom BIBB entwi-ckeltes Konzept.

4 Vgl. Hoppe, M., Hummel, J., Gerwin, W., Sander M., (Hrsg.): Lernen im und am Kundenauftrag – Kon-zeption, Voraussetzung, Beispiele. In Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Berichte zur berufl ichen Bildung, H. 226, Bertelsmann, Bielefeld 2003

5 Modellversuch D 2527.00 Selbstlernen im Kunden-auftrag – gewerke-übergreifende Zusatzqualifi ka-tion für die Aus-, Fort- und Weiterbildung im SHK- und ET-Handwerk

6 vgl. das Projekt 3.4.102 „Nutzung von Online-Com-munities für arbeitsplatznahes Lernen“

7 vgl. das Projekt Nr. 3.3.011 „Stützung des berufl i-chen Erfahrungslernens durch virtuelle Kompetenz-zentren“

8 Online-Communities sind informelle Personengrup-pen oder -netzwerke, die aufgrund gemeinsamer Interessen und / oder Problemstellungen über einen längeren Zeitraum hinweg miteinander kommu-nizieren, kooperieren, Wissen und Erfahrungen austauschen, neues Wissen schaffen und dabei voneinander lernen. Lässt sich dieses Interesse an Kernaufträgen festmachen, entstehen auftragsori-entierte Communities.

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2. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass gerade die Jugendlichen in ihre Lernge-wohnheiten und Lernvoraussetzungen zu-nehmend die Nutzung netzgestützter und computergestützter Medien einbeziehen wollen und können. Die Zugangsmöglich-keiten werden jedoch in der handwerklich-betrieblichen Ausbildungspraxis, in der ÜBL und der Berufsschule bisher nur zögerlich eingeräumt. In diesem Zusammenhang besteht noch immer Unklarheit, inwieweit Auszubildende bei sich zu Hause, im Be-trieb, in der ÜBL und in der Berufsschule Zugang zu Internet und Computer haben und wie die Nutzung dieser Medien von Seiten des Bildungspersonals unterstützt wird.

3. Auch berufserfahrene Mitarbeiter9 müssen angesichts des o.g. Wandels ihre berufl i-che Qualifi kation anpassen. Neben dem formalen Erwerb von Zusatzqualifi katio-nen, z. B. durch Herstellerschulungen und Bildungsangebote der Kammern oder In-nungen, wächst der Bedarf an situativen, arbeitsplatznahen Lerngelegenheiten, wie sie im Rahmen des Projekts exemplarisch entwickelt werden sollen.

Forschungsstand

Zur Nutzung informellen E-Learnings wurden am BIBB mehrere Untersuchungen durchge-führt, die Grundlagen für den vorliegenden Projektantrag liefern. Zu nennen ist insbe-sondere die „Untersuchung zur Stützung des berufl ichen Erfahrungslernens durch Infor-mations-, Instruktions- und Qualifi zierung-sangebote der Hersteller“ im Rahmen des Projekts 3.3.011 „Stützung des berufl ichen Erfahrungslernens durch virtuelle Kompetenz-zentren“. In engem Zusammenhang hiermit steht auch das Projekt 3.4.102 „Nutzung von

Online-Communities für arbeitsplatznahes Lernen“ und hier durchgeführte empirische Erhebungen, deren Ergebnisse in das Projekt einfl ießen. Anhand der folgenden drei Abbil-dungen sollen das im Rahmen der Projektpla-nung entworfene Konzept auftragsorientier-ter, netzgestützter und community-basierter Lerninfrastrukturen und der theoretische Hin-tergrund vorgestellt werden.

Bild 1 zeigt die Zusammenhänge zwischen vollständiger Handlung, Kernaufträgen so-wie netz- und computergestützter Hilfen einschließlich Herstellerinformationen. Zu-nächst ist die Handlungsregulationstheorie als Grundlage handlungsorientierter Lern-konzepte durch sechs Schritte charakterisiert: Informieren, Planen, Entscheiden, Durchfüh-ren, Kontrollieren, Auswerten (innerer Kreis). Dieser Handlungsbezug fi ndet in den Phasen des Kundenauftrages seine Entsprechung (mittlerer Kreis). Arbeitsprozesse sind im Elek-trohandwerk durch die Bearbeitung von Auf-trägen geprägt. Lern- und Medienkonzepte, die sich an Aufträgen orientieren, unterstüt-zen damit die Prozessorientierung und die Handlungsorientierung in der Berufsbildung. Kernaufträge sind innerhalb eines Berufs oder Berufsfeldes typische Aufträge, die für Ausbildungszwecke aufbereitet sind und die Ganzheitlichkeit eines Auftrages vermitteln, d. h. sie eröffnen dem Lernenden die Sicht auf den gesamten Geschäftsprozess im Hand-werksunternehmen. Bei der Bearbeitung von Aufträgen stehen dem Handwerksbetrieb zu-nehmend elektronische Hilfen zur Verfügung (äußerer Kreis). Diese Hilfen haben arbeits-unterstützenden Charakter, ihre Handhabung setzt Lernprozesse voraus. Deshalb ist die In-tegration dieser Hilfen in auftragsorientierte Ausbildungsprozesse naheliegend.

Bild 2 zeigt die drei Ebenen netzgestützten Lernens. Werden Kernaufträge als netzge-stützte Medien aufbereitet und verbreitet,

9 Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Beitrag aus-schließlich die männliche Form benutzt.

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Bild 1: Der Kundenauftrag als vollständige Handlung, unterstützt durch elektronische Lern- und Arbeitsmittel

Bild 2: Verhältnis von Zielstellung und Umsetzung beim E-Learning

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entspricht dies zunächst der Ebene 1, der Dis-tribution von Wissen. Abhängig davon, wie lerneraktivierend diese Medien, z. B. durch Integration von Lernaufgaben, sind, können Kernaufträge auch lernerzentriert sein (Ebene 2, Interaktion). Kollaborative, netzgestützte, teamzentrierte Prozesse im Sinne einer Prob-lem lösung können Kernaufträge nicht ohne weiteres unterstützen. Erst durch das Ange-bot synchroner und asynchroner Tools kön-nen Online-Communities entstehen, die die-ser Funktion gerecht werden (Ebene 3).

Bild 3 verdeutlicht das Medienkonzept netz-gestützter, auftragsorientierter community-basierter Lerninfrastrukturen. Ausgehend von Kernaufträgen werden durch die Anordnung weiterer Informations-, Qualifi kations- und Kooperationsangebote im Umfeld des Kern-auftrags verschiedenen Nutzerinteressen ent-sprechende Zugänge zu Lernen, Information, Kommunikation und Kooperation eröffnet. Die Kopplung von Kernaufträgen mit dem

Aufbau von adäquaten Online-Angeboten hat die Funktion, formale Lernangebote mit informellen Lerngelegenheiten zu verbinden. Damit wird die Möglichkeit einer laufenden Aktualisierung der Inhalte durch ein Content-Management-System sowie für ein auftrags-bezogenes Wissensmanagement eingeräumt. Foren und andere Kommunikationsangebote bieten den Nutzern die Möglichkeit zum Com-munity-Building. Mit der Community ist die Entwicklung einer auftragsorientierten Lern-infrastruktur beabsichtigt. – Die Community-Mitglieder können im Sinne eines Learning-Content-Management an der Gestaltung und Fortschreibung der Inhalte teilhaben und sich zunehmend selbst organisieren.

Dieses Konzept entspricht den Anforderun-gen an eine konstruktivistisch gestaltete Lernumgebung, die sich nach Jonassen et al. (1995) auf vier Merkmale konzentrieren sollte: context, construction, collaboration, conversation. Entlang der vier Merkmale las-

Bild 3: Ansatz einer auftragsorientierten Lerninfrastruktur

CommunitygestützteForen

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sen sich die Grundsätze konstruktivistischen Lernens wie folgt beschreiben:

• Context: Lernen soll „situiert“ sein, d. h. in die materielle und soziale Umwelt, auf die es sich bezieht, eingebettet werden (Lave & Wenger, 1991). Lernaufgaben müssen authentisch sein und eine realitätsnahe Komplexität aufweisen (Mandl, Gruber & Renkl, 1997). So Gelerntes lässt sich leichter anwenden und auf neue, ähnliche Kontexte übertragen. Die Lernenden sol-len multiple Kontexte aus verschiedenen Perspektiven betrachten und bewerten, eine Fähigkeit, die typisch ist für fortge-schrittenes Wissen (vgl. „Cognitive Flexibi-lity Theory“ nach Spiro & Jehng, 1990). Als Ansatz dienen hier die Kernaufträge und der damit verbundene Arbeitsprozessbe-zug.

• Construction: Die Konstruktion von Wissen bzw. Bedeutung (meaning) ist ein aktiver Prozess aus Artikulation und Refl exion in-nerhalb eines Kontextes. Dazu dienen die Dokumentations- und Hilfetools. Artikula-tion und Refl exion erfolgen im Lernenden selbst (internal negotiation), wobei neues Wissen mit dem Vorwissen integriert wird, als auch mit anderen Lernenden (external negotiation) (Jonassen et al., 1995, S. 12).

• Collaboration: Da das Lernen als ein sozi-aler Prozess gesehen wird, spielen die Kol-laboration und Kooperation eine zentrale Rolle. Lernende müssen dazu angeregt werden, sich aktiv mit Inhalten auseinan-derzusetzen. Kooperation und Artikula-tion sind das Kernelement einer konstruk-tivistischen Pädagogik (Duffy & Jonassen, 1992). – Dafür das Angebot von Foren und anderen Computer Supported Cooperative Work-Tools (CSCW-Tools)

• Conversation: Im Mittelpunkt der Kol-laboration und Kooperation steht der wechselseitige Diskurs, nicht die einseitige Rezeption (Johnson & Johnson, 1991; Sla-

vin, 1995). Die Lernenden verhandeln ihre Strategie zur Lösung eines authentischen Problems. Der Planungsprozess beinhaltet Phasen der gemeinsamen Refl exion, die zur Änderung der Problemlösungsstrate-gie führen können.

Beabsichtigte Zielgruppen innerhalb des Pro-jekts sind 1. Auszubildende der Ausbildungsberufe: – Elektroniker / -in mit den Fachrichtungen:

• Informations- und Telekommunikati-onstechnik

• Energie- und Gebäudetechnik • Automatisierungstechnik – Systemelektroniker / -in2. Bildungspersonal und Mitarbeiter in ent-

sprechenden Erwerbsberufen.

Zentrale Forschungshypothesen

1. Zugangshypothese An den drei Lernorten (Schule, Überbe-

triebliche Bildungsstätte, Betrieb) haben die Auszubildenden Zugang zu netzge-stützten Lehr- / Lernangeboten. Die Mehr-zahl der Auszubildenden hat darüber hi-naus die Möglichkeit zur Nutzung eines privaten Internetzugangs.

2. Unterstützungshypothese Werden auftragsorientierte Medien und

Lernkonzepte in der Ausbildung an den Lernorten Betrieb, überbetriebliche Ausbil-dung und Schule genutzt, dann wird damit die Orientierung auf Geschäftsprozesse und die inhaltliche und konzeptionelle Umsetzung der neu-geordneten Berufe unterstützt und es werden Grundlagen für berufsbegleitendes Lernen geschaffen.

3. Kopplungshypothese Werden Kernaufträge mit netzgestützten

Foren und anderen Informations-, Doku-mentations-, Qualifi zierungs- und Koope-rationsangeboten zu netzgestützten Lern-

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infrastrukturen gekoppelt, dann wird eine Communityentwicklung gefördert, die

• die Akzeptanz und Verwendung dieser Medien erhöht,

• eine permanente, nutzerintegrierte Ak-tualisierung der Inhalte ermöglicht,

• eine Verknüpfung formaler und infor-meller Lernformen erreicht,

• die Kommunikation und der Austausch zwischen Auszubildenden und Berufser-fahrenen bis hin zur Selbstorganisation von Lernergruppen fördert,

• eine engere Kooperation der verschie-denen Lehr- / Lernorte ermöglicht.

Forschungsziele

Ziele des Projekts sind 1. eine Bestandsaufnahme der Zugangsmög-

lichkeiten der Auszubildenden zu netzge-stützten Lernangeboten, verbunden mit der Evaluation der Nutzung vorhandener auftragsorientierter, netzgestützter Lern- und Medienkonzepte im Elektrohand-werk.

2. die exemplarische Umsetzung eines netz-gestützten Medienkonzepts „auftragsori-entierte Lerninfrastruktur“ durch Entwick-lung von Kernaufträgen und den Aufbau von auftragsorientierten Communities für die Aus- und Weiterbildung im Elektro-handwerk

3. und deren formative Evaluation.

Der Ergebnistransfer ist über Fachtagungen, Publikationen und netzgestützte Medien be-absichtigt.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Projekt ist dem Forschungskorridor 4 zu-zuordnen, da das Projekt u. a. folgende dort genannte Schwerpunkte berührt:

• prototypischer Aufbau von „virtuellen Lern-orten“; Beiträge zum offenen Lernen so-wie von IT-gestützten Selbstlernzentren;

• die Entwicklung von „Selbstlernfähigkeit“ und von „Erfahrungsfähigkeit“ einerseits sowie die Analyse der Übertragbarkeit und Nutzungsbreite informell erworbenen Wis-sens und Könnens in- und außerhalb von Erwerbsarbeit andererseits;

• Untersuchung lernfreundlicher Umwel-ten und die Identifi zierung der relevanten Faktoren für Motivierung und Erfolg von selbstgesteuertem Lernen.

Ein enger Bezug besteht auch zum For-schungskorridor 1 „Ziele, Rahmen und Ord-nung der Berufsbildung“.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden

Entsprechend der Forschungsziele wird ein im Rahmen der Projektplanung entworfe-nes Konzept eines community-basierten und netzgestützten Medienkonzepts exemplarisch umgesetzt. Die Umsetzung dient der Über-prüfung der dritten Forschungshypothese (Kopplungshypothese). Die Evaluation (For-schungsziel 1 und 3) trägt der Komplexität dieser Umsetzung Rechnung und wird mehr-stufi g angelegt:

1. Bestandsaufnahme der Zugangsmöglich-keiten zu (und der Nutzung von) bereits vorhandenen netzgestützten Lehr- / Lern-angeboten – diese werden bislang vor allem von Herstellern bereitgestellt – an den drei Lernorten und am privaten PC (Zugangshypothese). Sie erfolgt durch eine schriftliche Befragung von Azubis, Ausbil-dungsverantwortlichen und Lehrenden

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und wird ggf. durch fl ankierende, vertie-fende mündliche Interviews sowie beglei-tende Beobachtungen ergänzt.

2. Eine responsive Evaluation, die die Kon-zeption und Umsetzung der netzgestütz-ten, community-basierten und auftragso-rientierten Lerninfrastruktur gestaltet und begleitet: hier bietet sich der Einsatz ein-schlägiger Qualitätssicherungssysteme, die für die Konzeption von E-Learning-Ange-boten entwickelt wurden, an.

3. Eine formative Evaluation zur Überprüfung der Kopplungs- und Unterstützungshypo-these: hier bieten sich Online-Befragungen von Auszubildenden, Ausbildungsperso-nal und Lehrenden zu ihren Erfahrungen mit der Lerninfrastruktur an, die eben-falls durch fl ankierende, vertiefende In-terviews und teilnehmende Beobachtung an exemplarisch ausgewählten Lernorten ergänzt werden. Zum Vergleich werden Ergebnisse aus ausgewählten Modellver-suchen und Projekten herangezogen (um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird ggf. auch auf das dort verwendete Erhe-bungsinstrumentarium zurückgegriffen). Auch die Auswertung der Häufi gkeit der Seitenaufrufe, der Verweildauer bei den einzelnen Lernangeboten, Nutzungsakti-vitäten (thematische Schwerpunkte in den Diskussionsforen bzw. der kooperativen Plattform, Aktivitätsgrade bei der Partizi-pation) etc. werden zur Abrundung des Bildes herangezogen.

Projektbeirat

Zur Feinplanung einzelner Arbeitsschritte in-nerhalb des Projekts, zur Kommunikation und Kooperation mit anderen Projekten und Mo-dellversuchen, zur Refl exion von Ergebnissen und zu deren Transfer soll ein Projektbeirat eingerichtet werden.

Forschungsaufträge

Dienstleistungen Dritter sind erforderlich im Rahmen des ersten Forschungsziels haupt-sächlich zur technischen und quantitativen Unterstützung der Befragung und Interviews, bezogen auf das zweite Forschungsziel im Hinblick auf die fachinhaltliche Erstellung ex-emplarischer Kernaufträge.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

BIBB-interne Kooperationen sind geplant mit dem Arbeitsbereich 4.3 und dem Arbeitsbe-reich 3.3 sowie mit einzelnen Projekten und Vorhaben im Haus.

6. Zeitrahmen

III / 04 bis II / 07

7. Zwischenbericht

III / 05

Mitarbeiter / -innen

Dr. Zinke, Gert (0228 / 107-1429);Fogolin, Angela; Guth, Peter; Dr. Hahne, Klaus; Kolter, Christa; Kupfer, Franziska

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1. Forschungsprojekt Nr.: 3.4.110

Titel

Abschlussbezogene Qualifi zierung an- und ungelernter Beschäftigter als betriebliches Handlungsfeld

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Obwohl eine abgeschlossene Berufsausbil-dung die individuelle Beschäftigungsfähigkeit nach wie vor deutlich erhöht, wie z. B. die qualifi kationsspezifi schen Arbeitslosenquo-ten belegen, ist der Anteil von Personen, die nachträglich einen Berufsabschluss erwerben, gering.

In Anbetracht der demografi schen Entwick-lung und eines bei über 10 % liegenden An-teils der Ungelernten auch bei den jungen Er-wachsenen stellt die geringe Durchlässigkeit zum Facharbeiterstatus ein wachsendes Pro-blem dar. Dieses ist zwar prinzipiell erkannt – so misst die Expertenkommission Finanzie-rung Lebenslangen Lernens in ihrem Schluss-bericht dem Nachholen von Schul- und Be-rufsabschlüssen eine zentrale Bedeutung bei – doch fehlen bislang nachhaltige und fl ä-chendeckende Angebote und Maßnahmen.

Für das Nachholen von Berufsabschlüssen, die der ausgeübten Tätigkeit entsprechen, ist in Deutschland die Externenprüfung vorgese-hen. Der Anteil der aufgrund der Regelungen zur Externenprüfung zugelassenen Teilneh-mer an Abschlussprüfungen in Ausbildungs-berufen1 ist seit 1995 (7,7 %) rückläufi g und betrug im Jahr 2003 nur noch 4 %.

Zwar existiert ein öffentlich zugängliches Angebot an Kursen, die gezielt auf die Ex-ternenprüfung vorbereiten2, dieses Angebot ist aber räumlich nicht fl ächendeckend, auf wenige Ausbildungsberufe konzentriert und wird überwiegend von Berufswechslern in Anspruch genommen3. In gewerblich-techni-schen Berufen werden Kurse zur Vorbereitung auf die Externenprüfung nur in geringem Um-fang von Bildungsdienstleistern angeboten.

Es gibt Unternehmen, die ihre an- und unge-lernten Beschäftigten in unterschiedlichem Maß (von Kostenübernahme über Freistellung vom Schichtdienst bis zur Einbeziehung in betriebliche Bildungsmaßnahmen) darin un-terstützen, nachträglich Berufsabschlüsse zu erwerben. Abschlussbezogene Qualifi zierun-gen in gewerblich-technischen Berufen wer-den auch in Verantwortung von oder enger Kooperation mit Betrieben durchgeführt. Ge-nauere Erkenntnisse über Ausgestaltung und Verbreitung derartiger Qualifi zierungsmaß-nahmen liegen nicht vor.

Forschungsstand

Die geringe Beteiligung gering Qualifi zier-ter an berufl icher Weiterbildung wurde wiederholt untersucht, auch in letzter Zeit. Neben einem mangelnden Angebot von Lerngelegenheiten bilden geringe Nutzen-

1 alle dualen Ausbildungsberufe ohne Handwerk2 Erkenntnisse über Teilnehmerstruktur, Motive und

Erfahrungen liegen aus einer 1990 durchgeführten repräsentativen Befragung vor. Sie zeigte, dass 55 % aller Teilnehmenden schon über einen Berufsab-schluss verfügten und der Anteil der Teilnehmenden ohne Berufsabschluss und mit niedrigem schulischen Bildungsniveau bei lediglich 28 % lag (Hecker).

3 So waren Anfang Dezember 2004 in der Datenbank KURS 817 Angebote für das Bildungsziel „Externen-prüfung“ zu verzeichnen, von denen 64 % auf die Berufsgruppen Hauswirtschaft (101 Kurse), Büro-fach- und Hilfskräfte (205 Kurse), Warenkaufl eute (82 Kurse) und den Berufskraftfahrer (107 Kurse) entfi elen.

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erwartungen, die Ablehnung von zeitli-chen und fi nanziellen Belastungen und auch Misserfolgsängste Teilnahmebarrie-ren (Beicht; Expertenkommission; Bolder / Hendrich).

Die fehlende Möglichkeit, informell erwor-bene Kompetenzen zertifi zieren zu lassen, wird von Kuwan in diesem Zusammenhang als Problem bezeichnet. Als Erfolgsbedingun-gen berufl icher Nachqualifi zierung nennt er u. a. arbeitsintegrierte Angebote und adressa-tengerechte Maßnahmen. Das deckt sich mit den Ergebnissen von Modellversuchen4 zur modularen berufsbegleitenden Nachqualifi -zierung (Davids).

Positive Lernerfahrungen machen gering Qualifi zierte vor allem beim arbeitsplatznahen Lernen. Sie üben jedoch häufi g Tätigkeiten aus, die nur wenig lernförderlich sind. „Ent-gegen der durch die Diskussion um das 'in-formelle Lernen' genährten Erwartung zeich-nen sich insbesondere diejenigen durch eine niedrige Lernkompetenz aus, die das Lernen im privaten Umfeld bzw. das arbeitsbeglei-tende Lernen als ihre berufl ich wichtigsten Lernkontexte begreifen.“ (Baehtge / Baethge Kinsky S. 38).

Betriebliche Qualifi zierung an- und unge-lernter Beschäftigter ist größtenteils nicht abschlussbezogen. In welchem Umfang sich die Qualifi kationsanforderungen für einfa-che Tätigkeiten verändert haben, ist strittig. Befragungsergebnisse der CVTS II-Zusatzer-

hebung in Deutschland deuten darauf hin, dass Un- und Angelernte von Anforderungs-steigerungen überwiegend geringfügig oder gar nicht betroffen sind5. Untersuchungen im Rahmen der Früherkennungsinitiative „Fre-quenz“ zeigen jedoch, dass Arbeit unterhalb der Facharbeiterebene in modernen Betriebs-strukturen „mehr fachliches Wissen und vor allem zunehmend soziale, personale und me-thodische Kompetenzen“ erfordert (Galiläer, S. 6). Qualifi zierungskonzepte für Tätigkeiten unterhalb der Facharbeiterebene werden der-zeit im Rahmen der Früherkennungsinitiative weiterentwickelt.

Auch für die künftige Deckung des Quali-fi kationsbedarfs im Fachkräftebereich mes-sen Betriebe der Weiterbildung von an- und ungelernten Beschäftigten durchaus große Bedeutung zu6. Betriebe begründen ihr En-gagement bei der Qualifi zierung an- und ungelernter Beschäftigter einerseits mit tech-nischen, arbeitsorganisatorischen und pro-duktbezogenen Innovationen, andererseits scheint die Arbeitsmarktlage ein wesentlicher Einfl ussfaktor zu sein, und auch die Unterneh-menskultur spielt eine Rolle (Döring, S. 350).

Die existierenden abschlussbezogenen Ange-bote sind häufi g zu theorielastig und wider-sprechen damit sowohl den betriebsspezifi -schen Qualifi zierungsanforderungen und der Förderung von Schlüsselqualifi kationen (Dö-ring, S. 353) als auch den Bedürfnissen der Lernenden. Die Bereitstellung von Lernzeiten durch Freistellung fällt den Betrieben, vor al-

4 Ab 1995 wurde vom BIBB eine Modellversuchsreihe zur berufsbegleitenden abschlussbezogenen modu-laren Nachqualifi zierung mit fünf Modellversuchen betreut. Außerdem wurden in einigen Bundeslän-dern Modellversuche zu diesem Thema gefördert. Zielgruppe waren an- und ungelernte junge Erwach-sene, die aufgrund ihrer schulischen und berufl ichen Voraussetzungen sowie ihrer persönlichen Lebenssi-tuation einen berufl ichen Abschluss in einer tradi-tionell durchgeführten Weiterbildungsmaßnahme nicht erreichen konnten.

5 Gefragt nach Auswirkungen der Globalisierung auf das Anforderungsniveau sahen 46 % der Befragten gar keine und 32 % nur geringe Anforderungsstei-gerungen für An- und Ungelernte (Grünewald u. a., S .108ff.).

6 „Weiterbildung von Mitarbeitern ohne Ausbildung“ wurde bei einer Erhebung im Sommer 2001 von 53 % der ausbildenden und 37 % der nicht ausbil-denden Betriebe als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ genannt (Walden / Beicht / Herget)

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lem den KMU, schwer. Die Realisierung ge-eigneter Lernangebote, die neue Formen der Zusammenarbeit mit Bildungsdienstleistern erfordern, scheitert zudem häufi g an nicht ausreichenden Gruppengrößen.

Der derzeitige Forschungsstand ergibt ein relativ genaues Bild von Beweggründen und Hindernissen für die betriebliche Qualifi zie-rung An- und Ungelernter, sowohl seitens der Betriebe als auch seitens der gering qua-lifi zierten Beschäftigten. Zugleich liegen mo-dulare Qualifi zierungskonzepte vor, die zwar erfolgreich modellhaft erprobt, aber nicht nachhaltig implementiert werden konnten. Daher sind zahlreiche Fragen zur Zeit offen:

Scheitert die nachhaltige Implementation an mangelnder betrieblicher Nachfrage, an fehlendem Weiterbildungsinteresse potenzi-eller Teilnehmer, der organisatorischen und methodischen Gestaltung der Angebote, unzureichender Kenntnis der bestehenden Regelungen und Konzepte oder fehlen ver-lässliche Finanzierungsinstrumente und Koo-perationsstrukturen? Welche Auswirkungen haben die Diskussion um die Anerkennung informell erworbener Kompetenzen und der zunehmende Abschluss von Qualifi zierungs-tarifverträgen auf die Wahrnehmung des In-struments „Externenprüfung“?

Zentrale Forschungshypothesen

Es gibt Lösungsmodelle zur Aufhebung des grundsätzlichen Konfl ikts zwischen einem speziellen betrieblichen Qualifi zierungsinter-esse und der Vermittlung einer marktgängi-gen Qualifi kation. Diese Lösungsmodelle sind innovativ bezüglich der Methoden und der Organisation der Qualifi zierung.

Unterschiedliche betriebliche Ausgangslagen und Motive führen zu unterschiedlichen Stra-tegien der betrieblichen Nachqualifi zierung. Es

lassen sich Bedingungen identifi zieren, unter denen Betriebe bereit sind, ihre Mitwirkung bei der abschlussbezogenen Qualifi zierung ih-rer Beschäftigten zu erhöhen, wenn sie fi nan-zielle Unterstützung erhalten oder regionale Kooperationsstrukturen und Bildungsdienst-leistungen angeboten werden.

Abschlussbezogene Nachqualifi zierung er-höht nicht nur die formale Durchlässigkeit des Berufsbildungssystems, sondern ermög-licht es Betrieben auch, leistungsorientierte Fachkräfte zu gewinnen.

Forschungsziele

In einigen Betrieben ist es gelungen, ab-schlussbezogene Nachqualifi zierungen zu etablieren und Konzepte in mehreren Durch-gängen an die betrieblichen Bedürfnisse anzu-passen. Ziel des Projekts ist es, Erfolgsfaktoren betrieblicher Nachqualifi zierungen bei diesen Betrieben zu identifi zieren und Faktoren her-auszuarbeiten, die zu einer stärkeren Nutzung des Instruments der Externenprüfung führen können.

Im Mittelpunkt stehen Fragen der innerbe-trieblichen Implementation und Akzeptanz. Dazu gehören:

• Teilnehmergewinnung / Umgang mit Teil-nahmebarrieren,

• Förderung des „Lernen Lernens“ und Lernbegleitung,

• Berücksichtigung informell erworbener Kompetenzen bei der inhaltlichen, zeitli-chen und methodischen Gestaltung der Qualifi zierung und Zertifi zierung von Qua-lifi zierungsabschnitten / Modulen,

• Unterstützungsstrukturen für arbeitsplatz-nahes Lernen (z. B. betriebliche Paten-schaften), Schaffung lernförderlicher Ar-beitsplätze.

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Zu analysieren ist außerdem, welche Zielgrup-pen von den Betrieben gefördert werden (Äl-tere, Personen mit Migrationshintergrund), welche Finanzierungskonzepte (Nutzung öf-fentlicher Fördermittel, Bildungsurlaub, etc.) Anwendung fi nden, welche regionalen Koo-perationsstrukturen aufgebaut wurden und wie sich der Erwerb eines Berufsabschlusses auf die interne und externe Mobilität der Teil-nehmenden ausgewirkt hat.

Es soll untersucht werden, welche bestimm-ten betrieblichen Ausgangs- und Motivations-lagen zu spezifi schen Strategien der betriebli-chen Nachqualifi zierung führen.

Daraus können Hinweise darauf abgeleitet werden, unter welchen Bedingungen ab-schlussbezogene betriebliche Qualifi zierun-gen ausgeweitet werden können bzw. ob der Ausbau außerbetrieblicher Angebote notwendig erscheint, um die Durchlässigkeit des Berufsbildungssystems für An- und Unge-lernte zu erhöhen.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Im Projekt werden die Bedingungen erfolg-reicher abschlussbezogener Qualifi zierung sowohl aus Sicht der Beschäftigten als auch der Betriebe thematisiert. Dadurch werden sowohl Aspekte des Forschungskorridors 3 als auch des Forschungskorridors 4 angespro-chen.

Aus dem Forschungskorridor 3.2: „Berufsver-läufe und berufl iche Entwicklungsmöglichkei-ten“ wird insbesondere das Feld „Wandel von Arbeit und Qualifi kation“ thematisiert. Die Ausgestaltung und Implementation abschluss-bezogener betrieblicher Qualifi zierung nimmt Fragestellungen des Forschungskorridors 4.1 „Lebensbegleitendes Lernen – inhaltliche und organisatorische Gestaltung formalen Lernens sowie Bewertung und Anerkennung / Zertifi -

zierung informellen Lernens“ auf. Der Inter-essenschwerpunkt liegt bei der inhaltlichen und organisatorischen Gestaltung von Lern-prozessen. Somit ist das Projekt dem FoKo 4 zuzuordnen.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden

• Fünf ausführliche Fallstudien bilden den Kern des Projekts. Beabsichtigt ist, Qualifi -zierungen in gewerblich-technischen Beru-fen der Metallerzeugung, der Metall- und Elektroindustrie und des Handwerks in Be-trieben unterschiedlicher Größe zu unter-suchen. Hierfür werden problemzentrierte Interviews und Gruppendiskussionen mit den betrieblichen Akteuren und Beteilig-ten und externen Kooperationspartnern sowie Dokumentenanalysen eingesetzt. Sowohl einzelbetriebliche Qualifi zierungs-modelle als auch Qualifi zierungsverbünde sollen berücksichtigt werden.

• Die Ergebnisse der Fallstudien bilden die Grundlage für eine Betriebsbefragung, die Bedarf, Finanzierungsmodelle, Zielgruppen und Unterstützungsbedarf der Betriebe zum Thema hat. Hierfür soll das Referenz-Betriebs-System genutzt werden.

Fremdforschungsaufträge

Für die Verschriftung der Interviews soll ein Auftrag vergeben werden.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Extern: Fachlicher Austausch mit BQF-Projekt „Netzwerk Qualifi zierungswege für An- und Ungelernte. Bewährte Konzepte zur Nach-

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qualifi zierung von An- und Ungelernten nutz-bar machen“

Intern: Fachlicher Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die zu inhaltlich relevanten Fragestellungen der Forschungskorridore 1, 3 und 4 arbeiten.

6. Zeitrahmen

II / 05 – I / 07

7. Zwischenbericht

II / 06

Mitarbeiterin

Gutschow, Katrin (0228 / 107-1621)

FORSCHUNGSKORRIDOR 5Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung bildungspolitischer Pro-gramme

1. Forschungsprojekt Nr.: 3.5.101

Titel:

Bildungsgutscheine in der öffentlich geförderten berufl ichen Weiterbildung: Erfahrungen und Auswirkungen

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Zum 1. Januar 2003 wurde mit dem „Ersten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Ar-beitsmarkt“ das Sozialgesetzbuch III novel-liert, was voraussichtlich zu einschneidenden Veränderungen in der Weiterbildungsland-schaft führen wird. Berufl iche Qualifi zierung soll nun noch stärker als bisher die schnelle Integration der Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Mit dieser „Neu-ausrichtung der berufl ichen Weiterbildung“1 wurden zwei neue Steuerungsinstrumente gesetzlich verankert: Die zum 1. Januar 2003

1 Die Hartz-Kommission empfi ehlt im Kapitel „Den Weiterbildungsmarkt neu ausrichten“, die beruf-liche Weiterbildung zukünftig an den Kriterien Markt- und Bedarfsorientierung sowie Zielgruppen- und Vermittlungsorientierung zu messen. Voraus-setzung hierfür sei Transparenz auf dem Weiterbil-dungsmarkt und der Nachweis von Evaluation und Erfolgskontrolle (Kommission Moderne Dienstleis-tungen am Arbeitsmarkt 2002: S. 158 ff.)

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eingeführten Bildungsgutscheine2 sollen von den Arbeitsämtern an arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen für eine geförderte berufl iche Weiterbildung ausgege-ben werden, wenn die Notwendigkeit hierzu im Rahmen eines ausführlichen Beratungsge-sprächs festgestellt wurde3.

Darüber hinaus ist die Einrichtung eines Zer-tifi zierungs- und Akkreditierungssystems festgelegt, das die bisherige, über die Ar-beitsverwaltung gesteuerte Vergabepraxis für Weiterbildungsmaßnahmen ablösen soll. So-genannte „fachkundige Stellen“ sollen dem-nächst die Aufgabe übernehmen, sowohl die Bildungsträger selbst als auch die von ihnen durchgeführten Maßnahmen zu zertifi zieren.4 Das Zertifi zierungs- und Akkreditierungsver-fahren wird derzeit in einer Rechtsverordnung präzisiert (Stand Juli 2003).

Bisher liegen nur wenige Informationen über ausgegebene und eingelöste Bildungsgut-scheine vor.5 Die Bundesanstalt für Arbeit berichtete Anfang Juli, dass im Zeitraum zwi-

schen dem 1. März und dem 30. Juni 2003 insgesamt 70.800 Gutscheine ausgegeben wurden. Bei mehr als der Hälfte (38.800) der ausgegebenen Bildungsgutscheine ist die Gültigkeitsdauer inzwischen abgelaufen. Von diesen Gutscheinen wurde der überwiegende Teil, nämlich 33.500 (86 Prozent), bei Weiter-bildungsträgern eingelöst. 5.300 Personen, das sind knapp 14 Prozent, ließen ihren Bil-dungsgutschein verfallen.

Anhand dieser Zahlen ist eine Einschätzung der Entwicklung der berufl ichen Weiterbil-dung seit der Einführung der Bildungsgut-scheine nicht möglich. Aufschlussreicher ist der Blick auf die Eintritte in die geförderte berufl iche Weiterbildung: Die Zahlen der Bun-desanstalt signalisieren einen gravierenden Rückgang und zwar um mehr als die Hälfte (– 53 %) von 262.000 Eintritten im ersten Halbjahr 2002 auf 122.200 Eintritte im glei-chen Zeitraum 2003. Es bleibt abzuwarten, ob diese Tendenz sich im Verlauf des Jahres fortsetzten wird, oder ob sich hier mögli-cherweise Umsetzungsprobleme in den Ar-beitsämtern im ersten Halbjahr bemerkbar machen.

Forschungsfragen

Die Frage ist also nahe liegend, wie sich die Weiterbildungslandschaft in der nächsten Zeit verändern wird: Wie sieht das öffentlich ge-förderte berufl iche Weiterbildungsangebot von morgen aus? Werden Module entwi-ckelt?6 Wird sich das Angebot am Bedarf des Marktes, insbesondere der Betriebe, orien-tieren? Wird durch die gesetzlich veranlasste Neuausrichtung der Weiterbildungsmarkt transparenter und leistungsfähiger? Oder führt die gewünschte Marktbereinigung zu

2 „Der Bildungsgutschein repräsentiert ein Wertpa-pier mit einem bestimmten Nennwert, der für das nachfragende Individuum ein vom Staat garantiertes Anspruchsrecht auf Bildung darstellt. Dieses Wert-papier soll von Bildungsinstitutionen beim Staat ein-gelöst werden.“ (Timmermann 2003: S. 23)

3 Erstes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Ar-beitsmarkt: § 77 (1) Arbeitnehmer können bei Teil-nahme an Maßnahmen der berufl ichen Weiterbil-dung durch Übernahme der Weiterbildungskosten und Leistung von Unterhaltsgeld gefördert werden, wenn 1. die Weiterbildung notwendig ist, um sie bei Arbeitslosigkeit berufl ich einzugliedern, eine ihnen drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden, bei Ausübung einer Teilzeitbeschäftigung eine Vollzeit-beschäftigung zu erlangen oder weil bei ihnen we-gen fehlenden Berufsabschlusses die Notwendigkeit einer Weiterbildung anerkannt ist (...).

4 Vgl. § 84, 85, 86 des Ersten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt.

5 Nach bisher vorliegenden Informationen wird bei der Bundesanstalt lediglich die Gesamtzahl der ausgegebenen und eingelösten Bildungsgutscheine erfasst. Differenzierte Aussagen werden daher nicht möglich sein. (Stand Juni 2003).

6 Die Hartz-Kommission empfi ehlt in ihrem Bericht, dass das Angebot im Bereich der berufl ichen Wei-terbildung modularisiert werden soll (Bericht der Kommission 2002, S. 159).

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einem Verlust an Vielfalt im Angebot und zu einer zurückgehenden Innovationsbereit-schaft der Weiterbildungsanbieter? Wird sich die vielfach kritisierte bisherige Vergabepra-xis grundlegend ändern? Welche Rolle spielt die Arbeitsberatung? Und last but not least: Welche Konsequenzen ergeben sich für die eigentliche Zielgruppe aller Bemühungen: die Arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedroh-ten Personen?

Über sie liegen derzeit die wenigsten Infor-mationen vor. Wir wissen, dass trotz stetig steigender Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr 2003 sehr viel weniger Menschen als in den vorausgegangenen Jahren an Maßnahmen zur berufl ichen Weiterbildung teilgenommen haben. Wie und von wem werden die Gut-scheininhaber / -innen beraten? Welche Infor-mationen stehen ihnen zur Verfügung, welche benötigen sie? Wie und von wem wurde der Weiterbildungsbedarf festgestellt und welche Rolle spielt das geforderte Profi ling? Werden Personengruppen ausgeschlossen? Welchen Einfl uss hat der Bildungsgutschein auf die Bemühungen um Förderung der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen? Und nicht zuletzt: Welche Wirkungen hat der Bildungsgutschein auf die Motivation und Bereitschaft zur beruf-lichen Weiterbildung?

Zum Forschungsstand

Die Diskussion über Bildungsgutscheine wurde in den vergangenen 30 Jahren des 20. Jahr-hunderts bis in die jüngste Zeit vom amerika-nischen Nationalökonomen Milton Friedman entscheidend geprägt. Friedman beschrieb erstmals 1955 in seinem Werk „The Role of Gouvernment in Education“ die Idee, mit Hilfe von Bildungsgutscheinen einen direkten Bezug zwischen Steuern und Ausbildung herzustel-len. Im 1982 erschienenen Werk „Capitalism and Freedom“ präzisierte er die Einführung von Marktmechanismen ins Bildungssystem

und forderte „educational vouchers“, die eine freie Schulwahl durch die Eltern ermögli-chen sollen. Bildung soll demnach nicht mehr vom Staat über eine direkte Bezahlung der Bildungsanbieter fi nanziert werden, sondern stattdessen erhalten die „Nachfragenden“ die gleiche Investitionssumme in Form eines Bildungsgutscheins.7 Nach Friedmans Vorstel-lung entsteht auf diese Weise ein Wettbe-werb, der durch Innovations- und Effi zienz-steigerung letztendlich zu einer generellen Verbesserung der Ausbildungsqualität führt (Mangold; Oelkers; Rhyn 2000: S. 41).

Diese positiven Wirkungen werden in der internationalen Diskussion über Bildungs-gutscheine von den Befürwortern bis heute immer wieder herangezogen. Ihnen stehen jedoch die Contra-Argumente der Kritiker des Konzepts gegenüber, die gesellschaftli-che Desintegrationswirkungen anprangern. Faulstich fasst die Mängel und negativen Konsequenzen eines reinen Marktmodells zu-sammen, wie sie bereits in der bildungsöko-nomischen Diskussion der 60er-Jahre von den Kritikern geäußert wurden:• „Kurzfristigkeit der Planungshorizonte,• fehlende Informationen über die Konse-

quenzen,• Beschränktheit individueller Kosten-Nut-

zen-Kalküle,• Vernachlässigung sozialer Aspekte,• Unterversorgung mit Kompetenzen,

• fehlende Bildungsangebote.“8

Bei Faulstich deutet sich an, woran die Dis-kussion über Bildungsgutscheine seit ehedem

7 Man spricht hier auch von Subjekt- statt Objektfi -nanzierung, da die Mittel nicht mehr den Schulen (Objekt) zufl ießen, sondern den Nachfragern (Sub-jekt); vgl. Wolter 2000: S. 26 oder Timmermann 2003: S. 23.

8 Faulstich, Peter: Hartz Gesetzt – Konsequenzen und Alternativen. Vortrag gehalten auf der Fachtagung der Arbeitnehmerkammer Bremen am 02.04.2003: „Zukunft der berufl ichen Weiterbildung?“.

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krankt: an empirischer Evidenz über die tat-sächlichen Nutzungs- und Wirkungsweisen dieses Finanzierungsmodells (vgl. auch Tim-mermann 2003: S. 24 und Wolter 2002: S. 9). Wolter bemerkt hierzu: „ Die geringe Zahl von empirischen Untersuchungen lässt rein auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz weder eine starke Befürwortung von Bildungsgutschein-programmen zu, noch lassen sich diese damit einfach ablehnen.“ (Wolter 2001: S. 79)

Die Idee des Bildungsgutscheins ist seit den 90er-Jahren in verschiedenen Ländern aus-probiert worden, um den Bildungsmarkt zu ei-nem nachfragerorientierten System zu verän-dern. Erprobt wurden die Bildungsgutscheine u. a. in Chile, Großbritannien, Kolumbien, Österreich, Schweden, in der Schweiz und in den USA. In Deutschland werden Gutschein-modelle im Bildungssystem insbesondere für Kindertagesstätten9 und Hochschulen kontro-vers diskutiert.10

Zentrale Forschungshypothesen

Hypothesen zur Zielgruppe Weiterbildungsträger

• Je länger eine Einrichtung am Weiterbil-dungsmarkt besteht und je etablierter eine Einrichtung am Weiterbildungsmarkt ist, desto weniger Probleme ergeben sich für die Einrichtung aus der Einführung des Bil-dungsgutscheins und der Einführung des Zertifi zierungssystems.

• Es wird ein Konkurrenzkampf zwischen den Weiterbildungseinrichtungen ent-stehen, der Kapazitäten freisetzt und der die bisherigen Kooperationsbemühungen und Netzwerke verändert. Es werden neue Strukturen und Formen der Kooperation entstehen, wobei sich insbesondere das Verhältnis zwischen den Arbeitsämtern und den Trägern verändern wird.

• Das regionale Angebotsspektrum der Wei-terbildungsträger wird sich in den Arbeits-amtsbezirken gegenüber den Vorjahren verändern. Der zeitliche Umfang der Maß-nahmen wird modifi ziert, und zwar wer-den zunehmend Weiterbildungen in Mo-dulform angeboten und insgesamt wird das Angebot fl exibilisiert (Kursbeginn, An-zahl der Teilnehmenden).

• Durch den Bildungsgutschein entsteht ein Bedarf an Bildungsberatung, der nicht nur für die Weiterbildungsanbieter ein neues Aufgabenfeld liefert.

• Die Bildungsträger werben mit neuen Marketingstrategien um ihre Kunden. Die Mehraufwendung für Werbung ist ein zu-sätzlicher Kostenfaktor, der besonders die kleinen Anbieter belastet.

• Die Personalstruktur und die Arbeitsbe-dingungen für das Personal werden sich verändern. Es werden weniger feste Ar-beitsverträge abgeschlossen und mehr Ho-norarkräfte eingestellt.

9 In Hamburg wurde 1994 per Bürgerbeschluss das „Neue Steuerungsmodell“ eingeführt. Es ermög-lichte u. a. die Einführung von Gutscheinmodellen im Bereich der Kindertagesstätten und in den be-rufsbildenden Schulen. Seit dieser Zeit wurde ohne Ergebnis um die sog. KITA-CARD gestritten. Nun soll ab August 2003 ein Kindergarten-Gutschein einge-setzt werden, mit dem – so Staatssekretär Lange – „ein Paradigmenwechsel hin zu einem nachfrage-orientierten System“ eingeführt werden soll (Die Welt, 23.05.2002). Zwischen 1997 und 2002 be-kamen Berufsschüler einen Gutschein im Wert von 50 €, den sie bei Sportvereinen oder Fitness-Studios einlösen konnten. In den Schulen wurde der Sport-unterricht gekürzt, damit die Auszubildenden länger im Betrieb bleiben konnten. Weniger als 15 % der Schüler machten von diesem Angebot Gebrauch (Bethge 2002: S. 209).

10 Der Sachverständigenrat der Hans-Böckler-Stiftung legte im Oktober 1998 ein Diskussionspapier mit dem Titel: „Für ein verändertes System der Bildungs-fi nanzierung“ vor. Darin empfi ehlt er die Einführung von Bildungsgutscheinen im Anschluss an die All-gemeine Schulpfl icht, also in der Sekundarstufe II. Sowohl in Bezug auf die Kindergärten als auch die Primar- und SEK I-Schulen sei eine tatsächliche Wahl-freiheit der Eltern mit Hilfe von Bildungsgutscheinen nicht gegeben (Hans-Böckler-Stiftung 1998, S. 47).

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Forschungskorridor 5

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Arbeitsprogramm 2005

• Die Preiskonkurrenz zwischen den Anbie-tern wird sich verstärken. Die Qualität der Weiterbildungen wird sich hierdurch ver-schlechtern.

Hypothesen zur Zielgruppe: Bildungsgut-scheininhaberinnen und -inhaber

• Bei Bestand einer hohen Verbleibsquote als Förderkriterium: Die Weiterbildungsträ-ger suchen sich unter diesen Bedingungen Gutscheininhaber mit günstigen Vermitt-lungsbedingungen aus.

• Der Bildungsgutschein wird nur dann von den Inhaber / -innen akzeptiert und einge-löst, wenn zuvor eine intensive und indi-viduelle Bildungsberatung stattgefunden hat.

• Personen mit günstigen Bildungsvorausset-zungen lösen den Bildungsgutschein eher ein und sind motivierter als bildungsferne Personen mit eher ungünstigen Vorausset-zungen.

• Personen mit ungünstigen Bildungsvor-aussetzungen entscheiden sich eher auf der Basis der Beratungsgespräche für eine Weiterbildungsmaßnahme und führen seltener eigene Recherchen durch als Per-sonen mit günstigeren Bildungsvorausset-zungen.

• Die Zielgruppe der geförderten FbW- Maßnahmen wird sich verändern. Die Zahl an Personen mit ungünstigen Ausgangs-bedingungen (niedriger / kein Bildungs-abschluss, Schwerbehinderte, ältere Ar-beitslose, Langzeitarbeitslose) geht zu-rück.

Forschungsziele

Das Forschungsprojekt zeigt auf, unter wel-chen (Rahmen-)Bedingungen der Bildungs-gutschein als Steuerungsinstrument in der öffentlich geförderten Weiterbildung nützlich

sein kann. Dazu analysiert das Projekt den Einführungsprozess der Bildungsgutscheine und leistet damit eine Bestandsaufnahme im Hinblick auf die Erfahrungen der beteiligten Akteure (Arbeitsämter, Gutscheininhaber und Weiterbildungsträger). Dabei sollen ihre Handlungs- und Entscheidungsstrategien analysiert und die (intendierten und nicht intendierten) Auswirkungen dieses neuen Steuerungsinstruments auf die öffentlich ge-förderte Weiterbildung ermittelt werden (z. B. auf die Eigenverantwortung und Motivation der Gutscheininhaber, auf die Transparenz auf dem Weiterbildungsmarkt und auf die Qua-lität der geförderten berufl ichen Weiterbil-dung). Durch das Forschungsprojekt werden Informationen bereitgestellt, die Probleme auf verschiedenen Ebenen (Träger, Individuen, Arbeitsämter) sowie förderliche und hinderli-che Faktoren offen legen werden. Diese kön-nen als Anhaltspunkte zur Weiterentwicklung und Optimierung der Prozesse und Strategien nützlich sein. Beispielsweise als Hinweise für die Konzeption von bedarfsgerechten Be-ratungsangeboten für die Gutscheininha-ber / -innen, als Anregung für die Entwicklung geeigneter Behauptungsstrategien für die Bil-dungsanbieter, zur Information für politische Entscheidungsträger und zur Information für eine interessierte Öffentlichkeit.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Mit der Einführung der Bildungsgutscheine als neues bildungs- und arbeitsmarktpoliti-sches Steuerungselement soll die Qualität öf-fentlich fi nanzierter berufl icher Weiterbildung gefördert werden. Damit ist das Projekt dem Forschungskorridor 5 „Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaft-liche Begleitung bildungspolitischer Pro-gramme“ zu zuordnen.

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Forschungsprojekte

104

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

Methoden:

Im Projekt werden qualitative und quanti-tative Forschungsmethoden gleichermaßen zum Einsatz kommen. Das Forschungsdesign ist fl exibel ausgerichtet, da der Einführungs-prozess der Bildungsgutscheine noch nicht abgeschlossen ist. Deshalb steht die prakti-sche Verwertbarkeit der Ergebnisse im Vor-dergrund des Projekts, mit dem systematische und handlungsleitende Informationen über aktuelle Entwicklungen auf dem Weiterbil-dungsmarkt gewonnen werden sollen. Es wird eine exemplarische, explorative Vorge-hensweise gewählt, die – aus Kapazitätsgrün-den – zum Teil auf Fremdforschungsaufträge zurückgreifen muss.

In der Projektplanung sind drei Arbeitsebenen vorgesehen:

Ebene 1:

Arbeitsverwaltung: Sekundärstatistische Ana-lysen• Statistische Sekundäranalysen: Sofern

vorhanden zu Bildungsgutscheinen auf der Ebene der BA, sonst exemplarisch für ausgewählte Landesarbeitsämter oder auf Arbeitsamtsebene.

• Analyse der Weiterbildungsstatistik und Aufbereitung verschiedener sekundärsta-tistischer Quellen im Zeitverlauf sowie Un-terschiede zwischen Landesarbeitsämtern und Arbeitsämtern, beispielsweise:

– Bundesanstalt für Arbeit: Eintritte, Aus-tritte, Bestand an berufl icher Weiterbil-dung etc.

– Landesarbeitsämter: Eintritte, Austritte, Bestand an berufl icher Weiterbildung etc.

– Arbeitsämter: Eintritte, Austritte, Be-stand an berufl icher Weiterbildung etc.

Ebene 2:

Weiterbildungsträger: Schriftliche Befragun-gen – Expertenworkshop – Fallbeispiele

• Das Projekt kooperiert mit dem Weiterbil-dungsmonitor – wbmonitor – des BIBB. Aufgrund der hohen Aktualität und Bri-sanz des Themas wurde bereits im Vorfeld eine erste wbmonitor-Befragung durchge-führt. Die Befragung sollte in Form einer Momentaufnahme Informationen darüber bereitstellen, wie die Weiterbildungsland-schaft auf den neu eingeführten Bildungs-gutschein reagiert. Anfang Juli 2003 wurde der Fragebogen „Dynamik in der Weiter-bildungslandschaft!“ an insgesamt 4.521 Weiterbildungsanbieter versandt. Ca. ein Drittel dieser Träger bieten über das Ar-beitsamt geförderte FbW-Maßnahmen an. Mit Unterstützung des wbmonitors soll die Entwicklung in der Trägerlandschaft in ei-ner Längsschnittperspektive während der Projektlaufzeit beobachtet werden.

• Zum Jahresende 2004 soll ein Experten-workshop mit Weiterbildungsträgern orga-nisiert werden. Ziel dieses Workshops soll es sein, ausgehend von den Ergebnissen der ersten wbmonitor-Befragung vom Juli 2003 das weitere Vorgehen zu diskutieren. Es sollen Kontakte geknüpft werden, um geeignete Interviewpartner zu fi nden und weitere Hypothesen für die folgenden Un-tersuchungen zu generieren.

• Auf qualitativer Ebene sollen im nächsten Schritt 30 Weiterbildungsträger im Rah-men von Fallstudien einbezogen werden. Mittels Intensivinterviews soll untersucht werden, mit welchen Strategien auf die neue Situation reagiert wird und welche Erfahrungen mit dem eingeführten Gut-scheinsystem gemacht wurden.

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Forschungskorridor 5

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• Zum Ergebnistransfer wird am Ende des Projekts ein Abschlussworkshop durchge-führt.

Ebene 3:

Bildungsgutscheininhaber / -innen: Schriftliche Befragung – Fallbeispiele

• Die Befragung von Bildungsgutscheinin-haber / -innen soll exemplarisch über aus-gewählte Arbeitsämter erfolgen. Bei der Auswahl werden die Kontakte des BIBB zu Arbeitsämtern genutzt. Bei der Vergabe der Befragung sind die nachgewiesenen Kontakte des Auftragnehmers zu Arbeits-ämtern ein Auswahlkriterium. Sollte sich eine solche Vorgehensweise als undurch-führbar erweisen, wird über den wbmo-nitor der Kontakt zu Bildungsgutscheinin-haberinnen und -inhabern erfolgen. Eine Gelegenheit hierzu bietet sich im Rahmen der nächsten Monitorbefragung an. Die Weiterbildungseinrichtungen der FbW-Maßnahmen sollen motiviert werden, ei-nen Fragebogen an die Gutscheininhaber in ihrer Einrichtung zu verteilen. Aufgabe dieser schriftlichen Befragung soll es ins-besondere sein, vertiefende Informationen über die Zielgruppe zu erhalten: Alter, Ge-schlecht, Ausbildung, Dauer der Arbeitslo-sigkeit, Erfahrungen mit der Auswahl der Träger, Beratungsbedarf, Profi ling etc.

• Auf qualitativer Ebene sollen 30 Bildungs-gutscheininhaberinnen und -inhaber im Rahmen von Fallstudien einbezogen wer-den. Mittels Intensivinterviews soll unter-sucht werden, auf welchen Wegen die Befragten in die jeweilige Veranstaltung gekommen sind, welche Handlungsstrate-gien gewählt wurden und welche Entschei-dungsstrukturen und -muster sich hieraus ergeben (Gruppe 1). Darüber hinaus sollen solche Personen in die Fallstudien einbezo-gen werden, die zwar einen Gutschein er-

halten, diesen aber nicht eingelöst haben (Gruppe 2). Im Fokus der Interviews stehen die Gründe für das Nichteinlösen. Darüber hinaus sollen die Interviewpartner eine Einschätzung der in Gruppe 1 ermittelten Handlungsstrategien und Entscheidungs-varianten abgeben.

Fremdforschungsaufträge

Die Befragungen über den wbmonitor werden von der Fragebogenerstellung bis zur Aus-wertung und Dokumentation vom Projekt-team geleistet. Zu den weiteren Forschungs-schritten sollen in eingeschränktem Umfang Fremdforschungsaufträge vergeben werden:

A. Fallbeispiele: Weiterbildungsträger

Für die Durchführung und Auswertung der Fallbeispiele soll ein Auftrag an ein externes Forschungsinstitut vergeben werden. Der Auftragnehmer muss über nachgewiesene Er-fahrungen mit qualitativen Forschungsansät-zen nach dialogisch-partizipativen Modellen im Sinne einer praxisorientierten Forschung verfügen. Das Projektteam wird sich an den Interviews beteiligen.

B. Befragung der Gutscheininhaber / -innen

Die Verteilung des Fragebogens erfolgt ent-weder über die ausgewählten Arbeitsäm-ter oder über die Weiterbildungsträger. Der Stichprobenumfang kann erst festgelegt wer-den, wenn die Verteilungsmodalitäten geklärt sind. Der Fragebogen wird vom Projektteam erstellt. Der Versand, die Datenerfassung und die Auswertung und Dokumentation werden ebenfalls vom Projektteam durchgeführt. Es wird jedoch geprüft, ob ein Teil der Datenaus-wertung auch im Rahmen einer Diplom- oder Magisterarbeit durchgeführt werden kann. Mittel für Datenerfassung sind vorzusehen.

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Forschungsprojekte

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C. Fallbeispiele: Gutscheininhaber / -innen

Für die Durchführung und Auswertung der Fallbeispiele bei Gutscheininhaber / -innen soll ein Auftrag an ein externes Forschungsinstitut vergeben werden. Die Forschung muss me-thodisch so angelegt sein, dass eine Analyse der unterschiedlichen Handlungsstrategien und Entscheidungsstrukturen möglich ist. Es ist zu prüfen, welcher methodische Ansatz einen geeigneten Zugang liefert. Das Projekt-team wird sich beteiligen, d. h. 5 Fallbeispiele selbst erstellen.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperationen

Das Projekt kooperiert eng mit wbmonitor des Bundesinstituts. Es baut auf Ergebnisse aus dem Vorhaben „Qualitätsentwicklung in der Weiterbildung“ auf, das vom BMBF fi -nanziert und 2002 abgeschlossen wurde. Es werden Kontakte zu externen Forschungs-einrichtungen geknüpft, beispielsweise zur Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs), die zwischen Mai und Juni 2003 ein Projekt zum Thema „Bildungsgutscheine“ im östlichen Ruhrgebiet durchführt hat. Darüber hinaus ist eine Kooperation mit Prof. Wittwer, Uni Bie-lefeld, vereinbart, der zur Zeit im Rahmen des Programms „Lernende Regionen“ ein Projekt mit Weiterbildungsträgern durchführt ( „Bil-dungs-Benchmarking OWL“ – Teilprojekt von RegioNet OWL“) und bei der DFG im Oktober einen Projektantrag zum Thema „Qualitäts-entwicklung im Kontext kompetenzorientier-ter berufl icher Weiterbildung“ stellt.

6. Zeitrahmen

II / 04 bis IV / 05

Mitarbeiter / -innen

Paulsen, Bent (0228 / 107-1332); Dr. Gravalas, Brigitte; Gutschow, Katrin; Isenmann, Martin; Jander, Frank; Raskopp, Kornelia

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Forschungskorridor 6

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FORSCHUNGSKORRIDOR 6Internationalität der Berufsbildung

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.6.102

Titel

Development of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) – CVTS3M

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

The European surveys of continuing vocational training (CVTS) seek to deliver comparative data about enterprise-provided training in Eu-rope. After two subsequent European surveys of continuing vocational training in enter-prises in Europe (CVTS1 in 1993 and CVTS2 in 1999) the European Commission is planning the third survey (CVTS3) to be carried out in European countries in 2006, and according to the proposal of the Commission of the Euro-pean Communities it is intended to carry out the data collection regularly every fi ve years. The objective of this project is not only the methodological preparation and implementa-tion of CVTS3; its objective is also the further development of a coherent system of quanti-tative and qualitative statistics and indicators on lifelong learning in Europe.

Forschungsstand

Since the end of the 1980s there is growing interest in information on continuing voca-tional training in the European Community. Since more than ten years BIBB is involved in

the development and implementation of sur-vey instruments in the context of European comparative statistics and research. BIBB was involved in the preparation of the fi rst Euro-pean continuing vocational training survey (CVTS1) of 1993 (carried out in 1995 / 1996). BIBB took part in the elaboration of the meth-odology, the development of the survey-in-struments and the selection of indicators. BIBB and the German Federal Statistical Offi ce implemented CVTS1 and evaluated its results in Germany.

The methods-group “Developing the Meth-odology of a Second Continuing Vocational Training Survey (CVTS2)” was installed in 1999 to prepare the methodology of the Sec-ond Vocational Training Survey (CVTS2). The group was co-ordinated by the University of Sheffi eld (United Kingdom); BIBB was a part-ner in this group, together with CÉREQ (Cen-tre d’études et de recherches sur les qualifi ca-tions, France), the University of Twente (the Netherlands) and Statistics Sweden. BIBB was fully involved in the elaboration of the con-cept of the survey, including defi nitions and considerations on the scope of coverage, development of the questionnaire and the survey-guidelines, and recommendations on indicators. Based on previous work and ex-pertise BIBB concentrated on the following topics:

• Cost and fi nancing of continuing voca-tional training;

• Learning processes in enterprises beyond the “classical” form of internal and exter-nal training courses;

• The possibilities to separate initial and con-tinuing vocational training;

• The relation between participants and par-ticipant-events as well as possible proce-dures for estimation;

• Training measures for special groups of employees.

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Forschungsprojekte

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(See Eurostat (Ed.): Continuing Vocational Training Survey (CVTS2) – European Manual (Eurostat Working Papers: Population and so-cial conditions 3 / 2000 / E / N° 17))

In the years 2001–2003 an international team led by BIBB worked on the Leonardo-II project “Assessment of the Second Vocational Train-ing Survey (CVTS2) – Comparative Analysis of Continuing Vocational Training on the Basis of CVTS2-results”. Together with research in-stitutes from fi ve European countries we fo-cussed on two main fi elds of work:

• Evaluation of the methodological concept of the CVTS2-survey,

• Assessment and comparative analysis of CVTS2 data.

Results of the project are documented in EU-ROSTAT: Methods report (fi nal) of the project: “Assessment of the Second Vocational Train-ing Survey. Comparative Analysis of Continu-ing Vocational Training on the Basis of CVTS2 Results” (Eurostat Working Papers: Population and social condition 3 / 2004 / D / N° 28).

Forschungsziele

The objective of this project is not only the revision of CVTS2 and the methodological preparation and implementation of CVTS3; its objective is to design a long-term approach for future data collections of vocational train-ing in enterprises including the development of the statistical methodology and the organi-sation of the data collection. This has to be based on the CVTS2 approach, taking into ac-count the forthcoming European Parliament and Council Regulation on the statistics relat-ing to vocational training in enterprises.

The main goals of the project CVTS3M are:

• to improve the questionnaire used in CVTS2;

• to include new questions, because of new demands (e.g. inclusion of initial vocational training in the survey);

• to defi ne the procedures for the usage of the questionnaire (staging, codebook, manual with glossary, etc.);

• to co-operate with EUROSTAT and the na-tional statistical offi ces which will imple-ment the questionnaire;

• to seek coherence with other European questionnaires (e.g. Adult Education Sur-vey) in order to promote a coherent system of statistics and indicators concerning life-long learning in Europe.

Zentrale Forschungshypothesen

The project CVTS3M is a methods project which aims at further methodological deve-lopment, based on material already develo-ped for CVTS1 and CVTS2. Central hypothe-ses are

• Improvement of the methodological con-cepts will lead to enhanced rates of re-sponse and better data quality.

• Identifi cation of information gaps and in-consistencies within the current system of statistics and indicators and development of a coherent system of quantitative and qualitative statistics and indicators will make it possible to arrive at a complete picture of lifelong learning in Europe.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

This project is in accordance with the „For-schungskorridor 6“, which defi nes the tasks of BIBB relating to the internationalisation of vocational training. The international research work of BIBB aims to promote the interna-tionalisation of the German vocational train-ing system as well as to encourage the inter-

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national research on VET systems. Moreover, international comparative research is also important for structural reforms of the Ger-man VET system. International research often implies the cooperation with partners and / or organisations of other countries. The inter-national consortium CVTS3M, lead by BIBB, prepares in close cooperation with EUROSTAT and the European Commission the third con-tinuing vocational training survey and also has the task to design a long term approach for future data collections of vocational edu-cation and training (VET) in European enter-prises. Hence it contributes to the collection of data that are indispensable for comparative research.

4. In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fach-ausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge

For the further development of the methodology of CVTS available material on implementation and realisation of CVTS2 (quality reports of the 25 countries involved in CVTS2) will be analysed. Based on the CVTS2 data available at Eurostat the structure of non response of the variables and the impact of different methods for collecting the data (written questionnaire, face to face interviews, use of CAPI and CATI) will be analysed. The following list provides an overview of the work packages to be delivered and the division of work between the partners in this project. It describes briefl y the steps to be taken:

Work package 1 (BIBB / 3s):

Further development of a coherent system of quantitative and qualitative statistics and in-dicators on vocational training in enterprises (survey output).

Work package 2 (BIBB / Statistics Finland)Defi nition and description of the variables with respect to the survey output.

Work package 3 (BIBB / FAS / Statistics Austria)Modular European outline questionnaire in-cluding the description of the different mod-ules.

Work package 4 (BIBB / 3s / Statistics Finland)Improvement of the operational concepts and defi nitions for the implementation of the sur-vey.

Work package 5 (BIBB / Statistics Finland / infas)Survey guidelines.

Work package 6 (Statistics Sweden / Statistics Netherlands)Conceptual informatics framework.

Work package 7 (BIBB / Statistics Finland / Statistics Bulgaria)Needs and consequences of the extension of coverage with respect to NACE and the size of the enterprises.

Work package 8 (BIBB)European Manual CVTS3.

A supporting group of national experts will be (re-)established; this proved to be advanta-geous in the previous work with CVTS. BIBB will invite experts, e. g. of the Federal Ministry of Education and Research, the Federal Statis-tical Offi ce of Germany, the German Institute for Adult Education (DIE), the Federal Institute for Employment Research of the Federal Em-ployment Services (IAB) and the social part-ners. Furthermore an international counsel-ling group of organisations and experts in the fi eld of vocational education and training and its measurement will be established.

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Forschungsprojekte

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5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

BIBB is project coordinator in close co-opera-tion with the partners • 3s research laboratory (Austria)• Statistics Finland• Statistics Sweden• FÁS – Training and Employment Authority

Ireland.

This team will jointly work on the work packages. The work will be supported by special expertise delivered by infas (Germany), by the National Statistical Institute of the Republic of Bulgaria, Statistics Austria and Statistics Netherlands.

A wide range of experts across BIBB’s depart-ments will provide expertise and advice (BIBB experts).

6. Zeitrahmen

IV / 2004 – IV / 2005

7. Zwischenbericht

II / 2005

Mitarbeiter / -innen

Dr. Walden, Günter (0228/107-1315);Dr. Behringer, Friederike; Käpplinger, Bernd; Klein, Dietmar; Moraal, Dick; Schönfeld, Gudrun; Tschöpe, Tanja

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.6.103

Titel

Länderspezifi sche Analyse berufl icher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS 2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbil-dung (CVTS 2 überarbeitet)

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Der Europäische Rat hat im Jahr 2000 in Lissa-bon eine Agenda 2010 verabschiedet, deren Ziel es ist, in der Europäischen Union einen hoch dynamischen und wettbewerbsfähigen wissensbasierten Wirtschaftsraum zu schaf-fen, der durch nachhaltiges Wachstum, mehr und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten so-wie soziale Kohäsion gekennzeichnet ist. Das Ziel soll durch einen integrierten Politikan-satz in den Ländern der Union und auf der Gemeinschaftsebene erreicht werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine Strategie lebenslangen Lernens, wobei der berufl ichen Bildung, neben der allgemeinen und höhe-ren Bildung, eine besondere Rolle zukommt – gerade in solchen Ländern und Branchen, in denen sich rapider technologischer Wandel vollzieht und die Unternehmen schnell reagie-ren müssen, um im internationalen Wettbe-werb bestehen zu können. Um Erkenntnisse über den Umfang der Weiterbildung und ihre Strukturen zu gewinnen und Fortschritte der Strategie des lebenslangen Lernens messbar zu machen, werden regelmäßig Erhebungen durchgeführt (wie die europäische Arbeits-kräfteerhebung und die europäische Erhe-bung zur betrieblichen Weiterbildung („Con-tinuing Vocational Training Survey“ – CVTS)).

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Forschungskorridor 6

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Weitere umfassende Erhebungen – insbeson-dere ist hier der „Adult Education Survey“ (Erhebung zur Erwachsenenbildung – AES; erstmals 2005) zu nennen – sind geplant.

Forschungsstand

Die zweite europäische Erhebung zur betrieb-lichen Weiterbildung (Continuing Vocational Training Survey – CVTS2) wurde im Jahre 2000 in 25 europäischen Ländern durchge-führt. Mehr als 76.000 Unternehmen wurden zu ihrem Weiterbildungsangebot für ihre Be-schäftigten im Jahr 1999 befragt. Gemessen an den zentralen Indikatoren der betrieblichen Investition in das Humankapital

• Anteil weiterbildender Unternehmen• Teilnahmequote der Beschäftigten• Weiterbildungsintensität• Betriebliche Kosten der Weiterbildung

zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Diese Unterschiede lassen sich bislang nicht hinreichend erklä-ren. Auch die Unterschiede, die innerhalb der Länder zwischen den verschiedenen Branchen und den Unternehmen verschiedener Größe zu verzeichnen sind, sind bisher nur unzurei-chend analysiert worden.

Forschungsziele

Primäres Ziel des Projekts ist die Kontextuali-sierung der Ergebnisse aus CVTS2: Die Ergeb-nisse zur betrieblichen Weiterbildung sollen im Kontext

• der nationalen makro-ökonomischen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingun-gen,

• der Merkmale des Bildungssystems, insbe-sondere der berufl ichen Bildung in Unter-nehmen und Schulen,

• der Leitlinien der Bildungspolitik, der wei-terbildungsrelevanten gesetzlichen Bestim-

mungen und entsprechender Vereinbarun-gen der Sozialpartner, sowie

• der spezifi schen Gegebenheiten des Wei-terbildungsmarktes

analysiert werden. Dadurch sollen die Voraus-setzungen für die Erklärung der nationalen Unterschiede in der betrieblichen Weiterbil-dung geschaffen werden. Hypothesen zum Einfl uss des nationalen Kontextes auf die be-triebliche Weiterbildung sollen entwickelt und in den Ländern der beteiligten Projektpartner an Hand nationaler Daten geprüft werden.

Zweites Ziel des Forschungsprojekts ist es, An-satzpunkte für eine Verbesserung der betrieb-lichen Weiterbildung zu identifi zieren – insbe-sondere Ansatzpunkte für eine Erhöhung des Anteils der Betriebe, die ihren Beschäftigten Weiterbildung anbieten. Besonderes Augen-merk ist auch auf die Zugangs chancen der Be-schäftigten zu richten, sowohl hinsichtlich der Höhe (Teilnahmequoten) als auch hinsichtlich gleicher Zugangschancen (Gender mainstrea-ming).

Drittens zielt das Forschungsprojekt darauf ab, die Grundlagen für das internationale Benchmarking der betrieblichen Weiterbil-dung zu verbessern.

Zentrale Forschungshypothesen

• Die jeweiligen nationalen Rahmenbedin-gungen (u. a. makro-ökonomische Fak-toren, sozio-ökonomische Faktoren, Ver-fasstheit des Bildungssystems, Leitlinien der Bildungspolitik, weiterbildungsrele-vante gesetzliche Bestimmungen, weiter-bildungsrelevante Vereinbarungen der So-zialpartner) haben bedeutsamen Einfl uss auf Umfang und Strukturen der betriebli-chen Weiterbildung.

• Die spezifi sche Struktur des nationalen Weiterbildungsmarktes hat Einfl uss auf

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Forschungsprojekte

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Umfang und Strukturen der betrieblichen Weiterbildung.

• Unter Berücksichtigung dieser Faktoren lässt sich ein Modell entwickeln, das die Strukturen der betrieblichen Weiterbildung erklären hilft und Hinweise liefert, wie die betriebliche Investition in das Humankapi-tal erhöht werden kann.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Forschungsprojekt ist dem Forschungs-korridor 6 „Internationalität der Berufsbil-dung“ zugeordnet.

Zentraler Gegenstand des Projekts sind die (vor allem institutionellen) Faktoren, welche die unterschiedliche Inzidenz, die Strukturen und die Kosten der betrieblichen Weiterbil-dung im internationalen Vergleich beeinfl us-sen. Dieser systemisch-ganzheitliche Ansatz ist kennzeichnend für die internationale Ver-gleichsforschung des BIBB, die im Forschungs-korridor 6 angesiedelt ist.

4. In Aussicht genommene Methoden

Im Projekt kommen quantitative und quali-tative Methoden zum Einsatz. Die Analysen stützen sich dabei sowohl auf bereits vorlie-gende Daten (CVTS-Befragungsdaten, Statis-tiken, Dokumente, z. B. zu den gesetzlichen Bestimmungen) als auch auf neu zu erhe-bende Daten. Im Einzelnen:

• Auswertung nationaler Studien zu betrieb-licher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2

• Auswertung der nationalen Regelungen zur Weiterbildung (Gesetze, Tarifverträge)

• Sekundäranalyse der CVTS-Daten, umfas-sende Darstellung zentraler Ergebnisse der 25 Länder, Identifi zierung von Mustern der betrieblichen Weiterbildung, Analyse des

Zusammenhangs mit nationalen Rahmen-bedingungen

• Interviews mit Weiterbildungsanbietern und Weiterbildungsverantwortlichen in den Unternehmen

• Betrieblich ansetzende Fallstudien, Good Practice der betrieblichen Weiterbildung.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Das Projekt baut auf bisherigen Forschungs-arbeiten des BIBB auf und wird im Arbeits-bereich 2.3 bearbeitet. Es bestehen enge Bezüge zu anderen Forschungsprojekten des BIBB, insbesondere zu

• FP 2.6.102: Development of a methodo-logy for a long term strategy on the Con-tinuing Vocational Training Survey (CVTS) – CVTS3M

• FP 2.6.104: Betriebliche Weiterbildung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmern in KMU und Entwicklung von regionalen Supportstrukturen

• FP 2.3.105: Formalisierte berufl iche Wei-terbildung – Sekundäranalysen auf Basis des SOEP und anderer international ver-gleichbarer Erhebungen (BENEFIT).

Wie bei Leonardo-Projekten üblich wird die-ses Forschungsprojekt in enger Kooperation mit Partnern aus anderen europäischen Län-dern durchgeführt:

• 3s Research Laboratory (Wien; Koordina-tion)

• Bureau d´économie théorique et appliquée (BETA) / CÉREQ Alsace, Universität Louis Pasteur Straßburg

• Centro Studi per l‘innovazione di Impresa (CESPIM SRL – Rom)

• Center for arbejdsmarkedsforskning (CARMA – Universität Aalborg)

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Arbeitsprogramm 2005

• Center for Vocational Education and Re-search an der Vytautas Magnus Universität Kaunas (Litauen)

• National Institute of Technical and Vocatio-nal Education (NUOV – Prag).

Das BIBB ist an den Arbeiten an allen 17 Ar-beitspaketen des Projekts beteiligt. Es hat die Hauptverantwortung für zwei Arbeitspakete übernommen:• Arbeitspaket 2: Umfassende Darstellung

zentraler CVTS-Ergebnisse für 25 Länder, Identifi zierung von Mustern der betriebli-chen Weiterbildung, Analyse des Zusam-menhangs mit nationalen Rahmenbedin-gungen für die 7 Länder der beteiligten Partnerinstitutionen;

• Arbeitspaket 8: Einfl uss der Struktur des Weiterbildungssystems und des Weiter-bildungsmarktes auf berufl iche Weiterbil-dung.

6. Zeitrahmen

IV / 2004 – III / 2007

7. Zwischenbericht

I / 2006

Mitarbeiter / -innen

Dr. Behringer, Friederike (0228/107-1334);Käpplinger, Bernd; Moraal, Dick; Schönfeld, Gudrun

1. Forschungsprojekt Nr.: 2.6.104

Titel

Betriebliche Weiterbildung von älteren Arbeitnehme-rinnen und Arbeitnehmern in KMU1 und Entwicklung von regionalen Support-strukturen (Leonardo- Projekt)

2. Forschungsbegründende Angaben

Problemdarstellung

Der Anteil älterer Menschen in der Bevöl-kerung in Europa nimmt stetig zu. Zwei ge-gensätzliche Bewegungen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Die Geburtenraten sind niedrig und die Lebenserwartung steigt. Eine alternde Bevölkerung muss aber nicht unbe-dingt bedeuten, dass auch die Erwerbsbe-völkerung in gleichem Maße altert. In vielen Ländern Europas ist die Beschäftigung älterer Menschen zwischen 55 und 64 Jahren gering, und bisher konnte auch nur eine mäßige Erhö-hung der Beschäftigungsquote erreicht wer-den. Ältere Erwerbstätige stellen demnach ein bislang unzureichend genutztes Potenzial des Arbeitsmarktes dar. Der Europäische Rat von Stockholm (2001) beschloss daher, als „EU-Ziel vorzusehen, dass die durchschnittliche EU-Erwerbsquote älterer Männer und Frauen bis 2010 auf 50 % angehoben wird“2. Aller-dings lagen 2001 nur vier Länder (Dänemark, Portugal, Schweden und Großbritannien) über dieser 50 %-Schwelle. In Belgien, Italien, Luxemburg und Österreich gingen dagegen

1 KMU: Kleine und mittelständische Unternehmen2 Siehe http: / / www.europa.eu.int / comm / employ-

ment_social / employment_strategy / index_de.htm

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nicht einmal ein Drittel der älteren Menschen einer Erwerbstätigkeit nach. Im EU-Durch-schnitt arbeiteten 2001 nur 39 % der Bevöl-kerung zwischen 55 und 64 Jahren, etwa 3 % waren arbeitslos und 59 % nicht erwerbstä-tig. Die europäische Arbeitskräfteerhebung (Labour Force Survey) zeigt, dass nur knapp 28 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-mer im Alter von über 55 Jahren ihr letztes Arbeitsverhältnis beendet haben, weil sie das Regelrentenalter erreichten, dagegen gingen 29 % in den Vorruhestand, 12 % wurden entlassen und 15 % schieden wegen Krank-heit oder Behinderung aus (Durchschnitt im Zeitraum 1995–2002, % aller angegebenen Gründe).

Berufl iche Weiterbildung ist ein wichtiges Element lebenslangen Lernens und für die Bewältigung der technischen, wirtschaftli-chen, demografi schen und gesellschaftlichen Veränderungen von großer Bedeutung. Sie ist für den Erhalt des Humankapitals und zur An-eignung neuen Wissens unerlässlich. Die Bil-dungsminister der OECD-Staaten haben sich 2001 auf eine gemeinsame Aufgabe verstän-digt: „Investing in Competencies for All“. Das gemeinsam angestrebte Ziel ist ein höheres Qualifi kationsniveau der Bevölkerung in den einzelnen Ländern, verbunden mit einer sozial gerechteren Verteilung. Derzeit ist die Weiter-bildungsbeteiligung für verschiedene Perso-nengruppen höchst unterschiedlich verteilt. Ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehören zu den Gruppen, die in deutlich ge-ringerem Maße an Weiterbildungsmaßnah-men teilnehmen.

Die Kausalität der beiden beschriebenen Be-funde – geringerer Anteil an Beschäftigung und geringe Beteiligung an Weiterbildung bei älteren Arbeitsnehmern – ist bisher noch un-geklärt. Es muss offen bleiben, ob die geringe Weiterbildungsbeteiligung älterer Arbeits-kräfte eher Ursache oder Folge des niedrigen

Erwerbsaustrittsalters ist. Es ist jedoch in je-dem Fall zu vermuten, dass beide in einem engen Zusammenhang stehen.

Im Zuge der demografi schen Entwicklung wird der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in höherem Lebensalter zuneh-men, gleichzeitig ist eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit bzw. ein späterer Übergang in den Ruhestand zu erwarten. Das bedeutet, dass die berufl ichen Qualifi kationen älterer Erwerbstätiger über einen längeren Zeitraum zu fördern sind. Daher ist es ein wichtiges Ziel, Weiterbildungsmöglichkeiten im Betrieb auch für die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereit zu stellen.

In Klein- und Mittelbetrieben stellt eine Qua-lifi zierung der eigenen Mitarbeiter nur selten eine Option der Personalpolitik dar. Diese Grundhaltung führt zu einer Unterinvestition, häufi ger noch zu einer Abstinenz im Bereich der betrieblichen Weiterbildung, v.a. auch in Bezug auf ältere Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer. In Klein- und Mittelbetrieben ist jedoch von einer Vielfalt informeller Arbeits-politiken auszugehen, die – zielgerichtet ein-gesetzt – Ansatzpunkte für beschäftigungs-stabilisierende Qualifi zierung in höherem Lebensalter bieten könnten.

Forschungsstand

Die Forschung über die Weiterbildungsbe-teiligung älterer Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer wird durch die unbefriedigende Datenlage erschwert. Die Darstellung des Weiterbildungsgeschehens kann sich nur zum Teil auf die Ergebnisse amtlicher Statistik stüt-zen – eine umfassende Gesamtstatistik fehlt. In Deutschland z. B. existieren unterschiedliche weiterbildungsstatistische Quellen nebenein-ander, die nicht oder nur partiell kompatibel sind. Empirische Befunde liegen v.a. aus Per-sonenbefragungen (Berichtssystem Weiterbil-dung / Sozio-ökonomisches Panel) vor, die sich

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sowohl auf die individuelle als auch die be-triebliche Weiterbildung beziehen. Die Daten des IAB-Betriebspanels von 2002 geben zum ersten Mal spezifi sche Informationen zur be-trieblichen Weiterbildung Älterer auf der Ba-sis repräsentativer Betriebsdaten.3 Im Rahmen des Forschungsprojekts 3.4.106 „Weiterbil-dungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) – im Kontext lebensbegleitenden Lernens“ wurde im Referenz-Betriebs-System eine Umfrage zur betrieblichen Weiterbildung älterer Beschäftigter durchgeführt.

Ein Schwerpunkt von Forschungsprojekten zum Thema „ältere Arbeitnehmer“ lag bisher bei Strategien der betrieblichen Personal- und Organisationsentwicklung. Forschungspro-jekte in diesem Zusammenhang befassten sich in erster Linie mit Einstellungsbarrieren in Unternehmen bezogen auf ältere Mitarbeiter und eine Sensibilisierung für die altersstruktu-relle Entwicklung.4 Im Zuge der Diskussionen um den Erhalt der Innovationsfähigkeit von Unternehmen bei alternden Belegschaften, den Wissens- und Erfahrungsverlust, den die Frühverrentungspolitik zum Teil hinterlassen hat, und erste Anzeichen eines Fachkräfte-mangels, der in einigen Bereichen sichtbar wird, gewinnen ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Erhaltung der Wettbe-werbsfähigkeit von Unternehmen immer grö-ßere Bedeutung. Zu diesem Schluss kommt auch ein Forschungsprojekt5 des BIBB aus

dem Jahr 2001. Themen, die im Rahmen von Forschungsprojekten und Modellversuchen untersucht wurden, waren z. B. die stärkere Nutzung der Kompetenzen älterer Arbeitneh-mer für die Wettbewerbsfähigkeit der Unter-nehmen und die Förderung des Wissens- und Erfahrungstransfers zwischen älteren und jün-geren Beschäftigten.6

Ein weiteres Thema von Forschungsprojekten waren Qualifi zierungs- und Weiterbildungs-konzepte speziell für ältere Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmer. Dabei wurden z. B. die Weiterbildungsbeteiligung und die Weiterbil-dungschancen untersucht7. Darüber hinaus gab es Projekte, die den Erhalt der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit zum Thema hatten. Auch wurde mit ersten Ansätzen zur Entwicklung altersspezifi scher Qualifi zierungs-angebote im Rahmen von Modellversuchen begonnen.8

Im internationalen Vergleich versuchte das Leo nardo-Projekt „Work Age – Alternsge-rechte Bildung und Arbeit für Europa“ zur Integration älterer Arbeitspersonen und zum Ressourcenerhalt für Unternehmen beizutra-gen und stellte die Situation in sieben Ländern dar.9 Im Rahmen des Projekts „Proage – Die demografi sche Herausforderung meistern –

6 Vgl. hierzu das BIBB-Forschungsprojekt 2.3.007 „Betriebliche Strategien zum Transfer von Qualifi -kationen und Erfahrungen zwischen Generationen“ und HÜBNER, Werner; KÜHL, Alexander; PUTZING, Alexander: Kompetenzerhalt und Kompetenz-entwicklung älterer Mitarbeiter im Unternehmen (QUEM-report, Schriften zur berufl ichen Weiterbil-dung 84), 2003

7 Vgl. GALLENBERGER, Wolfgang: Weiterbildungs-abstinenz älterer Beschäftigter in einer alternden Erwerbsbevölkerung. Opladen 2002

8 Vgl. LAU-VILLINGER, Doris; SEITZ, Cornelia: Der Pro-zess des Älterwerdens in Unternehmen. Gestaltung altersheterogener Lern- und Arbeitsstrukturen. Ab-schlussbericht. Hrsg.: Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V., Frankfurt 2002

9 Projekt-Homepage unter http: / / www.diversityand-business.com / workage.htm

3 Vgl. BELLMANN, Lutz; LEBER, Ute: Ältere Arbeitneh-mer und betriebliche Weiterbildung. In: G. Schmid; M.; Gang; P. Kupka (Hrsg.), Arbeitsmarktpolitik und Strukturwandel. – Nürnberg 2004 – (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 286), S. 19–35

4 Vgl. KOLLER, Barbara; GRUBER, Hannelore: Ältere Arbeitnehmer im Betrieb und als Stellenbewerber aus der Sicht der Personalverantwortlichen. – In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsfor-schung (2001) Heft 4, S. 479–505

5 Vgl. hierzu das BIBB Forschungsprojekt 1.1.005 „Be-rufl iche Entwicklung, Qualifi zierung und Perspekti-ven in der zweiten Hälfte des Berufslebens – betrieb-liche und berufsbiographische Sichtweisen Älterer.“

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Innovationsfähig mit alternder Bevölkerung“ wurden Handlungsperspektiven und Empfeh-lungen entwickelt, die eine Verlängerung der Erwerbstätigkeit ermöglichen sollen.10

Forschungsziele

Ziel des Projekts ist die Förderung der beruf-lichen Qualifi zierung älterer Arbeitnehmerin-nen und Arbeitnehmer im kleinbetrieblichen Segment zur Stabilisierung der Alterserwerbs-tätigkeit. Das Projekt begründet sich in der empirisch festgestellten geringen Beteiligung der Zielgruppe an Qualifi zierung, in der in kleinbetrieblichen Strukturen ausgeprägten Unterinvestition in Humankapital, und in den Defi ziten in den regionalen Supportstrukturen für die Zielgruppe und das Zielsegment auf-grund von fehlenden Erfahrungen in der be-rufl ichen Qualifi zierung älterer Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

Nutznießer des Projekts sind Betriebe, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und an der Qualifi zierung beteiligte regionale Ein-richtungen. Das Projekt betrachtet die Förde-rung der berufl ichen Weiterbildung in diesem Segment als Aufgabe der regionalen Struktur-entwicklung und damit in einer betriebsüber-greifenden Sichtweise. Zielsektor ist vor allem die Gruppe der Klein- und Mittelbetriebe, für die eine Qualifi zierung der eigenen Mitarbei-ter nur selten eine Option der Personalpoli-tik darstellt. Auf der Personenebene besteht Bedarf an altersspezifi schen Angeboten zur berufl ichen Weiterbildung und an der Ent-wicklung einer Arbeits(zeit)organisation zur Realisierung von Bildungsmaßnahmen. Der betriebliche Bedarf liegt in der Anpassung

des Humankapitals an veränderte personelle und externe regionale Marktbedingungen, vor allem auch im Hinblick auf die Stabilität hinsichtlich Produktion und Organisation. Die regionalen Einrichtungen der Qualifi zierungs-förderung, die bisher mit dem Segment der älteren Arbeitnehmer nur wenig befasst sind, sollen ebenfalls in das Projekt einbezogen werden. Auf diese Weise sollen auf regiona-ler Ebene Supportstrukturen für Teilnehmer, Unternehmen und Weiterbildungsanbieter entwickelt werden, die ein bedarfsangepass-tes Weiterbildungskonzept für ältere Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer in Klein- und Mittelbetrieben unterstützen.

Die vier wichtigsten Projektziele sind:

• Internationaler Vergleich von Beispiel-Regi-onen im Hinblick auf Beschäftigungsstruk-turen, Maßnahmen und Regionalstruktu-ren;

• International vergleichende Regional-Ana-lyse der endogenen und exogenen Ursa-chen für die Unterinvestition bzw. Abs-tinenz in der Weiterbildung in nicht oder gering weiterbildungsaktiven KMU und in der Zielgruppe der älteren Arbeitnehme-rinnen und Arbeitnehmer;

• Entwicklung von Instrumenten und Maß-nahmen, die geeignet sind, die gegenwär-tigen Defi zite zu mindern; dazu zählen beispielsweise Instrumente der Selbstbe-wertung, die in Kooperation mit regiona-len Einrichtungen eingesetzt und für die Entwicklung von zielgruppenspezifi schen Maßnahmen verwendet werden können;

• Entwicklung von regionalen Supportstruk-turen für die berufl iche Qualifi zierung von Erwerbstätigen in höheren Altersstufen in Klein- und Mittelunternehmen: regionale Netzwerke von Unternehmen, Bildungs-trägern und Sozialpartnern, die Qualifi zie-rungsbedarfe feststellen.

10 Projekt-Homepage unter http://www.proage-online.de/proage/start.nsf. Vgl. BERTELSMANN STIFTUNG/Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberver-bände (Hrsg.): Beschäftigungschancen für ältere Arbeitnehmer. Internationaler Vergleich und Hand-lungsempfehlungen, Gütersloh 2003

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Zentrale Forschungshypothesen

• Zielgruppenspezifi sche Weiterbildung ist ein geeignetes Mittel, eine Anhebung des Erwerbsaustrittsalter zu unterstützen;

• Regionale Supportstrukturen tragen zur Stabilisierung der Beschäftigung älterer Er-werbstätiger bei;

• Das Bild, das Unternehmen von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben, ist durch eine geringere Zuschrei-bung von Kompetenz geprägt (im Vgl. mit jüngeren Arbeitnehmern);

• Weiterbildungsinstitutionen bieten bislang aufgrund fehlender Nachfrage keine spezi-ellen Veranstaltungen für ältere Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer an.

3. Begründete Zuordnung zu den Forschungskorridoren

Das Leonardo II-Projekt ist dem Forschungskor-ridor 6 „Internationalität der Berufsbildung“ und dem Forschungskorridor 4 „Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesell-schaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Wei-terbildung“ zugeordnet. Bei den internatio-nalen Forschungsaktivitäten – angesiedelt im Forschungskorridor 6 – handelt es sich häu-fi g um Querschnittsaufgaben, weiterhin ist charakteristisch, dass Kooperationsprojekte mit Partnern aus anderen Ländern durchge-führt werden. Das Projekt berücksichtigt die zunehmende Europäisierung der berufl ichen Bildung und verfolgt einen internationalen komparativen Ansatz. Im Mittelpunkt des For-schungskorridors 4 stehen sowohl die Effek-tivität von Lehr- und Lernprozessen im Rah-men geregelter Aus- und Weiterbildung als auch die informelle Kompetenzentwicklung. Im Projekt ist eine exemplarische Bestands-aufnahme der Lehr- / Lernkonzepte für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in

Kleinunternehmen in ausgewählten Ländern geplant. Analysiert werden die institutionellen Rahmenbedingungen für die Weiterbildung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmern. Ein regionaler Vergleichsansatz wird angestrebt. Im Projekt werden – basie-rend auf dieser internationalen Bestandsauf-nahme – Modelle und Leitfäden zur prakti-schen Durchführung von Weiterbildung für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kleinunternehmen entwickelt.

4. In Aussicht genommene Methoden

• Gewinnung von Strukturdaten durch die Auswertung von laufenden und abge-schlossenen Erhebungen (CVTS, IAB-Be-triebspanel, Erhebungen in anderen euro-päischen Ländern);

• Berufsbiographische Interviews mit älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern;

• Expertengespräche in den Betrieben zur betrieblichen Personalpolitik;

• Expertengespräche mit Bildungsträgern über Aktivitäten in Klein- und Mittelbetrie-ben und für die Zielgruppe älterer Arbeit-nehmerinnen und Arbeitnehmer;

• Expertengespräche zu staatlichen und re-gionalen Förderprogrammen für ältere Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer;

• Betriebsfallstudien.

5. Beabsichtigte interne und externe Kooperation

Das Leonardo-Projekt wird vom Bundes-institut für Berufsbildung und der Universi-tät Erfurt gemeinsam koordiniert. Es baut im Bundesinstitut für Berufsbildung auf bis-herigen Forschungsarbeiten der Abteilung 2 auf und soll im Arbeitsbereich 2.3 bearbeitet werden.

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Interne Kooperation

Eine Kooperation mit dem Forschungsprojekt 3.4.106 „Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) – im Kontext le-bensbegleitenden Lernens“ wird angestrebt.

Externe Kooperation

Wie bei Leonardo-Projekten üblich wird dieses Forschungsprojekt in enger Kooperation mit Partnern aus europäischen Ländern durchge-führt:

• Lehrstuhl Prof. Husemann, Universität Er-furt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät

• 3S Research Laboratory (Wien)

• Studiecentrum voor Ondernemerschap (EHSAL-Katholische Universität Brüssel)

• Center for arbejdsmarkedsforskning (CARMA) an der Universität Aalborg

• Kenniscentrum beroepsonderwijs arbeits-markt (Nijmegen)

Aufgabenverteilung

Zusammen mit der Universität Erfurt ist das BIBB für die Gesamtkoordination des Projekts verantwortlich. Das Projekt ist in fünf überlap-pende Arbeitsphasen unterteilt. Das BIBB ist hauptverantwortlich für die erste Phase. Die Aufgaben der Phasen II bis IV werden aus-schließlich von den Partnern bearbeitet, das BIBB übernimmt hier nur beratende Funktion. An der Phase V ist das BIBB wieder beteiligt.

I. Strukturanalysen (national, transnational, regional, sektoral): Die Ergebnisse der Struk-turanalyse bilden die Vorgabe für die Selek-tion von Branchen und Berufsbereichen für die regionalen Netzwerke.

II. Regionale Kooperation unter Beteiligung von Unternehmen (und deren älteren Be-schäftigten), Bildungsträgern, regional (bzw. betrieblich) tätigen Sozialpartnern sowie öf-fentlichen (Förder-)Instanzen (z. B. Arbeitsver-waltung). Aufbau einer Homepage als Infor-

mations- und Kommunikationsinstrument, Entwicklung regionaler Supportstrukturen.

III. Diagnosephase: Fallstudien: Ermittlung von Beschäftigungs- und Qualifi zierungspo-tenzial und –möglichkeiten (formal, informell, arbeitsnah) in Unternehmen, bei Beschäftig-ten (von Arbeitslosigkeit Bedrohten), bei re-gionalen Bildungsanbietern, in bestehenden regionalen Netzwerken (z. B. Modellversuche, usw.), Entwicklung und Test von Instrumenten (Leitfäden, Selbstbewertungsbogen).

IV. Interventionsphase: Aufbau von Koope-rationsbeziehungen (z. B.: Unternehmen mit anderen Unternehmen, Unternehmen mit Bildungsträgern). Einsatz von Instrumenten: Leitfäden, Selbstbewertungsbögen, Regional-konferenzen, Bausteine für die Entwicklung konkreter Maßnahmen.

V. Transnationale Evaluation (Abschlussbe-richt): Zum unterschiedlichen Stand der In-strumente der (Re-)Integration älterer Arbeit-nehmer / -innen in das Beschäftigungssystem unter besonderer Berücksichtigung der nati-onal unterschiedlichen Rahmenbedingungen (insbesondere die Nutzung und Zertifi zierung informellen Lernens („Berufserfahrung“)) und unterschiedlicher Finanzierungsstrukturen (ins-bes.: der Förderung von Lernen in Eigenver-antwortung). Formulierung von Perspektiven für die Sicherung der Erwerbstätigkeit im hö-heren Lebensalter.

6. Zeitrahmen

IV / 2004 bis III / 2006

7. Zwischenbericht

III / 2005

Mitarbeiter / -innen

Moraal, Dick (0228/107-2602);Klein, Dietmar; Schönfeld, Gudrun; Tschöpe, Tanja

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Übersicht

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2.2 VORHABEN (Übersicht)

VORHABEN IN FORSCHUNGSKORRIDOREN

Forschungskorridor 1Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbildung

2.0.011Dokumentation über Weiterentwicklungen der in neuen Aus- undFortbildungsordnungen enthaltenen Prüfungsregelungen ....................................... 132

2.0.529Vorstudie zur Evaluierung der handlungsorientierten Weiterbildung beim Industriemeister Metall – Ansätze und Möglichkeiten zur Erfassung betrieblicher Auswirkungen des handlungsorientierten Qualifi zierungsansatzes ........................... 133

3.0.524Weiterbildung in der Bauwirtschaft ......................................................................... 135

4.0.563Bildung für eine nachhaltige EntwicklungAbstimmung von Lernzielen zur nachhaltigen Entwicklung ..................................... 136

4.0.589Fortbildungsregelungen / Zertifi zierung im Tätigkeitsfeld Aus- und Fortbildung ........ 136

4.0.599Expertengremium „Personenbezogene Dienstleistungen“ ....................................... 137

4.0.611 Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der dualisierten Altenpfl ege-Ausbildung im Saarland ....................................................................... 137

4.0.627Evaluation der Weiterbildung in der chemischen Industrie ....................................... 139

4.0.631Struktur- und Eckdatenvorschlag für Binnenschiffer / Binnenschifferin, Ewerführer / Ewerführerin, Hafenschiffer / Hafenschifferin, Seegüterkontrolleur / Seegüterkontrolleurin ............................................................. 139

4.0.638Berufsfachgruppe: Expertenteam Versicherungswirtschaft ....................................... 140

4.0.644Prüfung auf Neuordnungsbedarf der Berufsausbildung zum mathematisch-technischen Assistenten / zur mathematisch-technischen Assistentin ........................ 140

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Vorhaben

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4.0.645Implementation und Evaluation des IT-Weiterbildungssystems ................................. 141

4.0.648Vorbereitung eines Forschungsprojekts „Früherkennung von Qualifi kationsanforderungen im Innovationsfeld Optische Technologien“ ................ 142

4.0.653Evaluation von Erprobungsverordnungen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO Erprobung eines Modells einer „gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 1 Chemieberufe) .............................................................................. 142

4.0.656 Implementation der neuen Elektro-Handwerksberufe .............................................. 143

4.0.667Umsetzungshilfen und Erläuterungen zur Ausbildungsordnung des Mechanikers/der Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik ...................... 144

4.0.674Implementation der neuen industriellen Elektroberufe ............................................. 145

4.0.683Analyse des Ordnungsbedarfes in der Logistikweiterbildung .................................... 146

4.0.684Umsetzungshilfen für Aufstiegsfortbildungen im Holz-/Tischler-Bereich ................... 146

4.0.686Neuordnung des Meisters/der Meisterin für Veranstaltungstechnik und Entwerfen einer Fortbildungsregelung in der AV Medien- und Veranstaltungstechnik ............................................................................................. 147

4.0.689Rahmenrichtlinien und praxisgerechte Hilfen für die Erstellung von Musterregelungen nach § 48b BBiG und § 42d HwO – Neugestaltung der vorliegenden Hauptausschussempfehlung ................................. 147

4.0.690Fortbildungsordnung Fachwirt/Fachwirtin Außenwirtschaft und -handel .................. 148

4.0.693Fortbildungsverordnung(en) zum Meister in den UT-Berufen .................................... 149

4.0.696Evaluation der Erprobungsverordnung „Bestattungsfachkraft“ ................................ 149

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Übersicht

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4.0.701Erarbeitung eines neuen Entwurfs einer Rechtsverordnung zum anerkannten Abschluss „Geprüfter Pharmakant/Geprüfte Pharmakantin“ ................................... 150

4.0.708Neuordnung Kaufmann/Kauffrau für Freizeit und Tourismus .................................... 150

4.0.709Neuordnung Reiseverkehrskaufmann/Reiseverkehrskauffrau ................................... 151

4.0.710Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Bauwerkmechaniker/Bauwerkmechanikerin für Abbruch und Betontrenntechnik .... 151

4.0.711Erarbeitung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Schädlingsbekämpfer/ Schädlingsbekämpferin ........................................................ 152

4.0.713Qualifi zierung schwer erreichbarer Zielgruppen auf der Grundlage des AFBG und des SGB III .............................................................................................. 152

4.0.714Erarbeitung des Entwurfs einer Fortbildungsordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Handelsfachwirt/Geprüfte Handelsfachwirtin .......................... 154

4.0.715Neuordnung der Berufsausbildung Baustoffprüfer/Baustoffprüferin ......................... 154

4.0.716Ordnung der Berufsausbildung zum Tierarzthelfer/zur Tierarzthelferin ..................... 155

4.0.717Ordnung der Berufsausbildung zum Arzthelfer/zur Arzthelferin ............................... 155

4.0.718Neuordnung des Ausbildungsberufes Tierwirt/Tierwirtinhier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ......................................... 156

4.0.719Neuordnung der Berufsausbildung zum Sattler/zur Sattlerin unter Einbeziehung der Ausbildungsberufe Feinsattler/-in, Feintäschner/-in und Täschner/-in ................. 156

4.0.720Neuordnung der Berufsausbildung zum technischen Produktdesigner/zur technischen Produktdesignerin (Arbeitstitel) ............................................................ 157

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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4.0.722Neuordnung der Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ............................................................................................... 157

4.0.723Neuordnung der Ausbildung zum Kaufmann/zur Kauffrau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ........................................................................................ 158

4.0.724Neuordnung der Berufsausbildung in der Keramischen Industrie ............................. 158

4.0.725Verordnung über die Berufsausbildung zum Servicefahrer/zur Servicefahrerin .......... 159

4.0.726Neuordnung der Berufsausbildung zum Papiertechnologen/zur Papiertechnologin .. 159

4.0.727Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Produktionstechnik in der chemischen Industrie ..................................................................................... 160

4.0.728Neuordnung der Berufsausbildung zum Textilveredler/zur Textilveredlerin ................ 160

4.0.729Neuordnung der Berufsausbildung zum Produktionsmechaniker/zur Produktionsmechanikerin – Textiltechnik ................................................................. 161

4.0.730Neuordnung der Berufsausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher/zur Polster- und Dekorationsnäherin ............................................................................. 161

4.0.731Auswertung der Neuabschlüsse in neuen und modernisierten Ausbildungsberufen ................................................................................................ 162

4.0.732Neuordnung der Berufsausbildung zum Änderungsschneider/zur Änderungsschneiderin ............................................................................................ 162

4.0.733Neuordnung der Berufsausbildung zum Fleischer/zur Fleischerin .............................. 163

4.0.734Umsetzungshilfen zur Ausbildungsordnung in den neuen industriellen Metallberufen ......................................................................................................... 163

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Übersicht

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Arbeitsprogramm 2005

4.0.735Erläuterungen zu den Ausbildungsberufen im Einzelhandel: „Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“ und „Verkäufer/Verkäuferin“ ...................... 164

4.0.736Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Wasserbauer/Wasserbauerin und Erarbeitung eines Prüfungsaufgabenpools ............................................................... 165

4.0.737Ausbildungsverordnung des neuen Ausbildungsberufs Fachkraft für Agrarservicehier: Erarbeitung des Entwurfs der Erprobungsverordnung ...................................... 165

4.0.738Ergänzung der Berufsausbildung zum Galvaniseur/zur Galvaniseurin (Einbeziehung des Bereichs „Feuerverzinkung“); Erarbeitung eines Entwurfs einer Ausbildungsordnung ...................................................................................... 166

4.0.739Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Binnenschiffer/Binnenschifferin .................. 166

4.0.740Neuordnung der Fortbildungsregelung „Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin“ – Fachrichtung Textilwirtschaft ................................... 167

4.0.741Erläuterungen zu dem Ausbildungsberuf „Gestalter/Gestalterin für visuelles Marketing“ ............................................................................................................. 167

4.0.742Evaluation von Erprobungsverordnung aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HWO, Erprobung eines Modells einer „gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 3: fünf fahrzeugtechnische Berufe) ................................................... 168

4.0.743Evaluation von Erprobungsverordnungen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO. Erprobung des Modells einer „gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 2: Metallberufe) ............................................................................... 169

4.0.745Neuordnung der Berufsausbildung zum Holzmechaniker/zur Holzmechanikerin ...... 169

4.0.747Erarbeitung eines Entwurfs der Fortbildungsordnung „Geprüfter Controller/Geprüfte Controllerin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG ........................................................ 170

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

124

4.0.748Erarbeitung eines Entwurfs der Fortbildungsordnung „Geprüfter Bilanzbuchhalter/-Geprüfte Bilanzbuchhalterin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG .................. 170

4.0.750Erarbeitung von Lernarrangements. Flankierende Maßnahmen zur Neuordnung der Berufsausbildung im Einzelhandel ..................................................................... 171

4.0.751Neuordnung der Verordnung über die Meisterausbildung in der Hauswirtschafthier: Erarbeitung von Erläuterungen ........................................................................ 171

4.0.752Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Seehafenlogistik ..................... 172

4.0.753Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu der Ausbildungsordnung Sattler/Sattlerin ...................................................................... 173

4.0.754Neuordnung der Berufsausbildung Fachkraft für Küchen- und Möbelservice ........... 173

4.0.755Umsetzungshilfen zu Berufen im Bereich Chemie/Pharmazie ................................... 174

4.0.756Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu den Ausbildungsordnungen Produktionsmechaniker/Produktionsmechanikerin – Textiltechnik und Produktveredler / Produktveredlerin – Textil .................................. 175

4.0.757Erarbeitung einer Fortbildungsprüfungsverordnung „Fachkaufmann Marketing/Fachkauffrau Marketing“ nach § 46 (2) BBiG .......................................................... 175

4.0.758Neuordnung der Berufsausbildung zum Tischer/zur Tischlerin ................................. 176

4.0.759Erarbeitung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung „Fleischer/Fleischerin“ ...... 176

4.0.760Erarbeitung eines Entwurfs einer Verordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin – Fachrichtung Mechatronik ...................................................................................... 177

4.0.761Entwicklung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Tiermedizinischer Fachangestellter/Tiermedizinische Fachangestellte ................................................... 177

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Übersicht

125

Arbeitsprogramm 2005

4.0.762Erläuterungen und Arbeitshilfen zur Verordnung über die Berufsausbildung in der keramischen Industrie ....................................................................................... 178

4.0.763Neuordnung des Ausbildungsberufs Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel ......................................................................................... 179

4.0.764Entwicklung von Erläuterungen für den neu geschaffenen Ausbildungsberuf „Änderungsschneider/Änderungsschneiderin“ ........................................................ 179

4.0.765Entwurf einer Fortbildungsverordnung im Raumausstatterbereich gemäß § 42 Abs. 2 HwO .................................................................................................... 180

4.0.766Neuordnung des Ausbildungsberufs Hafenschiffer/Hafenschifferinhier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ......................................... 180

4.0.768Neuordnung des Ausbildungsberufes Ofen- und Luftheizungsbauer/Ofen- und Luftheizungsbauerin ................................ 181

4.0.769Neuordnung der Berufsausbildung zum Mechatroniker/zur Mechatronikerin für Kältetechnik (alt: Kälteanlagenbauer/-in) ................................................................. 181

4.0.770Implementation der Neuordnung für die industriellen Metallberufe ......................... 182

4.0.771Neuordnung des Ausbildungsberufs Verfahrenstechnologe/Verfahrenstechnologin für Mühlen- und Futtermittelwirtschafthier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ......................................... 182

4.0.772Neuordnung der Berufsausbildung zum Verfahrensmechaniker/zur Verfahrens-mechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik ............................................... 183

4.0.773Neuordnung des Ausbildungsberufs „Fachangestellter/Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung“ .................................................................................. 183

4.0.774Neuordnung der Berufsausbildung „Kaufmann/Kauffrau in der Kommunikationswirtschaft“ (Werbekaufmann/Werbekauffrau) ............................... 184

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

126

4.0.775Neuordnung „Medienkaufmann/Medienkauffrau Digital und Print“(Verlagskaufmann/Verlagskauffrau) ......................................................................... 184

4.0.776Fachbeirat „Berufsausbildung im Dialogmarketing?“ .............................................. 185

4.0.777Neuordnung Mediengestalter Bild und Ton ............................................................. 185

4.0.778Neuordnung „Fachverkäufer/Fachverkäuferin für das Lebensmittelhandwerk“ ........ 186

4.0.779Fortbildungsverordnung für den Bereich der Schließ- und Sicherungstechnik ........... 186

4.0.780Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung „Technischer Produktdesigner“ / „Technische Produktdesignerin“ ................................................. 187

4.0.781Novellierung des Ausbildungsberufs Kauffrau/Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft .................................................................. 187

Forschungskorridor 2: Früherkennung von Qualifi kationsentwicklungen

2.0.501Früherkennungssystem Qualifi kationsentwicklung ................................................... 188

2.0.519Vorbereitung fünfte Erwerbstätigenbefragung ........................................................ 190

2.0.522Aufbau einer Expertengruppe Organisationsberater zur Qualifi kationsforschung und Früherkennung betrieblicher Qualifi kationsentwicklung ................................... 192

Forschungskorridor 3: Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Berufsverläufe und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten

1.0.001Untersuchungen zur Vorbereitung des Berufsbildungsberichts; Regionalanalysen .... 196

1.0.004Aus- und Weiterbildung im IAB-Betriebspanel ......................................................... 197

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Übersicht

127

Arbeitsprogramm 2005

1.0.521 Bildungswege und Berufsbiografi e von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Anschluss an allgemein bildende Schulen ...................................... 198

2.0.503Möglichkeiten zur Prognose des Ausbildungsplatzangebots mit Hilfe ökonometrischer Verfahren ..................................................................................... 200

2.0.512Mitwirkung an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts ................................... 200

2.0.515Bericht zur technischen Leistungsfähigkeit Deutschlands ......................................... 201

2.0.518Optimierung der Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträgezum 30.09. – Vorbereitung und Implementierung einer Internetplattform ............... 202

2.0.520Statistische Analysen von Aus- und Weiterbildungsstrukturen; Aufbau von Datenbanken .......................................................................................................... 204

2.0.523Statistische Analysen, Berechnungen und Sonderauswertungen zum Ausbildungsstellenmarkt ......................................................................................... 207

2.0.524Dauerbeobachtung der Berufsfachschulen .............................................................. 208

2.0.525Analysen zum Stand und zur Entwicklung regionaler Berufsbildungssysteme, Ausbau des internetgestützten Informationssystems BIBBRegio ............................... 209

2.0.526Machbarkeit der sekundärstatistischen Erschließung der im Mikrozensus erhobenen Struktur- und Langzeitinformationen für Forschungsfragen des BIBB .... 210

2.0.530Suchtprävention und Qu@lifi zierung (SuQu@) ......................................................... 213

2.0.531Übergänge und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten junger Fachkräfte an der zweiten Schwelle .............................................................................................. 215

2.0.532Pilotstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung“ .................................... 218

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

128

3.0.001Ausschuss für Fragen behinderter Menschen (AFbM) .............................................. 220

3.0.520Berufsbegleitende Nachqualifi zierung – Transfer und Weiterentwicklung der Ergebnisse aus der Modellversuchsreihe ............................................................ 221

3.0.535Duale Studienangebote an Hochschulen ................................................................. 223

Forschungskorridor 4:Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

2.0.001Modellversuche (Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen – BerBiFG §6 Abs. 2 Nr. 1) ...................... 224

2.0.002Ausbilderförderung (Entwicklung von Weiterbildungsmaterialien für die Ausbilderförderung) ................................................................................................ 236

3.0.529Revision der Medien für die Aus- und Weiterbildung von Industriekaufl euten .......... 237

3.0.530 Qualifi zierungsstrategien und neue Medien zur Qualitätssicherung in der Fertigung – das Beispiel der Automobilindustrie in Deutschland und Südkorea ........ 237

3.0.533Stützung des Bildungspersonals für die Ausbildungsoffensive – Begleitung durch Qualifi zierung .............................................................................. 239

3.0.536Strukturmerkmale und Entwicklungsperspektiven selbstfi nanzierter Ausbildungsverbünde ............................................................................................. 241

3.0.538Foraus.de – das Internetforum des BIBB zur Unterstützung des Bildungspersonals ... 242

3.0.540Lernaufgaben für die neuen, industriellen Elektroberufe .......................................... 245

3.0.541Erprobung und Evaluation der CD-ROM „Kompetenzentwicklung in der berufl ichen Bildung – Refl exion von Erfahrungen in Veränderungsprozessen“ ......... 246

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Übersicht

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Arbeitsprogramm 2005

3.0.542Über den gewohnten Horizont hinaus – Die Integration von Kunden in den Wertschöpfungsprozess. Gestalten und Nutzen neuer Lernarrangements für das Customer-Relation-Management (CRM) in KMU ............................................... 247

3.0.544Ersetzung der Grauen Reihe in der überbetrieblichen Ausbildung der Bauberufe durch neue Medien gemäß der Neuordnung von 1999 .......................... 249

3.0.545Anpassung, Modularisierung und Erprobung von BIBB-Medien an die Bedarfe industrieller Lernplattformen ...................................................................... 250

3.0.546Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung ...................................................... 254

3.0.547Aktualisierung der „Checkliste Qualität berufl icher Weiterbildung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung ............................................................................ 257

3.0.548Innovationstransfer durch Netzwerke am Beispiel der Verknüpfung von RegioKom (3.0.503) und E2-VET (Leonardo da Vinci, Fördernummer D 146090) ..... 258

3.0.549Evaluation eines Online-Lehrgangs mit tutorieller Betreuung von techgo! (interaktive Lernmodule zum Erwerb von berufsbezogener englischsprachiger Kompetenz) ............................................................................... 259

3.0.550ColorManagement – Ein Lernprogramm zur Einbindung eines Farbmanagementsystems in den grafi sch-drucktechnischen Produktionsprozess für einen effi zienteren Workfl ow ............................................................................ 260

5.0.001Revision von Medien ............................................................................................... 262

Forschungskorridor 5: Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung bildungspolitischer Programme

1.0.515STARegio – Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen .......... 263

2.0.516Evaluierung der Ausbildungsplatzprogramme Ost 2000–2004 ................................. 265

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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2.0.521Tarifl iche Ausbildungsförderung 2003 bis 2005 ....................................................... 267

2.0.533Strukturdaten überbetrieblicher Berufsbildungsstätten 2005 - Fortschreibung der Erhebungen von 1979, 1981, 1992 ........................................................................ 268

3.0.503Regionalberatung zur Sicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungsplatzangebots in den neuen Ländern ................................................... 269

3.0.521Initiativstelle Berufl iche Qualifi zierung von Migranten und Migrantinnen IBQM ....... 270

3.0.526Good Practice Center: Ausbau zum Wissens-Portal „Benachteiligtenförderung“ ..... 271

4.0.680Konzeption, wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der integrierten Ausbildung von Alten- und Krankenpfl egekräften in Brandenburg .......................... 273

Forschungskorridor 6: Internationalität der Berufsbildung

1.0.516 Europäische Kooperation in der Berufsbildungsforschung im Rahmen des Refer-Netzwerks des CEDEFOP ................................................................................ 275

1.0.519Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Rolle und Potenziale vollzeitschulischer Angebote in Ländern mit dualen Berufsbildungssystemen – ein europäischer Vergleich“ ............................................ 276

1.0.520Aktuelle Entwicklung in der Berufsbildung – ein Vergleich Deutschland/Frankreich .. 278

1.0.522Aufbau und Koordination eines nationalen Netzwerks TTnet – Training of Trainers Network / Ausbildung des Ausbilder-Netzwerks in Deutschland .................. 279

1.0.523Europäischer und nationaler Qualifi kations- und Creditrahmen ............................... 280

4.0.746Internationale Experten-Fachtagung „Neue Wege des Lebensbegleitenden Lernens in der Berufsbildung. Zertifi zierte IT-Qualifi zierung und Blended Learning“ (New Approaches of life long learning in VET – Certifi ed IT Qualifi cations

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Übersicht

131

Arbeitsprogramm 2005

and Blended Learning)Bonn, 10.-12. Mai 2005 .......................................................................................... 282

4.0.749European Dictionary on Skills and Competencies ..................................................... 283

Forschungskorridor 7: Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Gebiet der Berufsbildung und Berufsbildungsforschung

1.0.507Forschungsdatenbank des BIBB ............................................................................... 285

1.0.511Datenbank zur Präsentation des deutschen Berufsbildungssystems im internationalen Kontext .......................................................................................... 286

1.0.512Aufbau eines Kommunikations- und Informationssystems Berufl iche Bildung für Expertinnen und Experten (KIBB) ........................................................................ 288

2.0.510wbmonitor – Weiterbildungsreferenzsystem ............................................................ 290

2.0.517 Expertenmonitor ..................................................................................................... 291

2.0.528Statistische Analysen zur Entwicklung der Ausbildungsberufe für behinderte Menschen ............................................................................................................... 292

3.0.254Dokumentation von Aus- und Fortbildungsberufen– Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe– Genealogie der Ausbildungsberufe– EDV-gestütztes Informationssystem Berufsbildung(A.WE.B = Aus- und Weiterbildung – Stand und Entwicklung von Berufsbildern) ..... 294

6.0.001Datenbank „Ausbildungsvergütungen“ .................................................................. 295

6.0.002Referenzbetriebssystem (RBS) .................................................................................. 296

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

132

Vorhabenbeschreibungen

FORSCHUNGSKORRIDOR 1Ziele, Rahmen und Ordnung der Be-rufsbildung

Vorhaben Nr.: 2.0.011

Titel:

Dokumentation über Weiterentwick-lungen der in neuen Aus- und Fort-bildungsordnungen enthaltenen Prü-fungsregelungen

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Frank, Irmgard (0228 / 107-1624); Görmar, Gunda; Lam, Kim Thoa

Laufzeit:

III / 98 bis IV / 05

Problemdarstellung:

Die Einführung praxisnaher und handlungs-orientierter Prüfungsformen hat die Gestal-tungsspielräume bei Ausbildungsabschluss-prüfungen vergrößert, denn sie beinhalten ein weit höheres Maß an Differenzierung und Flexibilisierung als die traditionellen Prüfungsformen. Dies gilt insbesondere für

die spezifi sche Gruppe der „authentischen Prüfungsformen“. Das Prüfungssystem hat damit einerseits auf die veränderten Ausbil-dungs- und Prüfungsbedingungen reagiert, sich andererseits jedoch ein neues Problem geschaffen: Die potenzielle Aushöhlung und Aufl ösung bundeseinheitlicher Qualifi kations-standards in der Abschlussprüfung.

Ein Aufweichen bundeseinheitlicher Quali-fi kationsstandards würde die Qualität von Prüfungen, die Aussagekraft von Prüfungs-zeugnissen und damit die Verwertbarkeit von Berufsabschlüssen auf dem Arbeitsmarkt auf mittlere Sicht erheblich beeinträchtigen. Hier ist das BIBB gefordert, durch die Entwicklung von Qualitätsstandards für Prüfungen frühzei-tig einem potenziellen Qualitätsverlust entge-genzuwirken.

Im Rahmen des Vorhabens soll daher diese Thematik zur Vorbereitung eines Forschungs-projekts aufgegriffen werden.

Vorgesehen sind folgende Arbeitsschritte:

• Erfassung und Sichtung der themenrele-vanten Literatur,

• Klärung von Begrifflichkeiten sowie

• Auswahl der Bereiche, auf die sich die For-schungs- und Entwicklungsarbeiten des Projekts konzentrieren sollen (Qualitäts-standards für Produkte, Prozesse, Perso-nen, Institutionen)

Ein zweiter Schwerpunkt der Vorhabensarbei-ten bezieht sich auf die Implementation neuer Prüfungsformen.

Wirksamkeit wie Akzeptanz von neuen Prü-fungsformen hängen wesentlich auch von der Güte der Implementationsprozesse ab. Bislang ist wenig darüber bekannt, wie solche Prozesse zu gestalten sind, um zielführend zu sein und Anfangsschwierigkeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Wenig bekannt ist auch, welche infrastrukturellen Rahmenbe-

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Forschungskorridor 1

133

Arbeitsprogramm 2005

dingungen die Implementation neuer Prü-fungsformen begünstigen und den Prozess daher fl ankierend unterstützen sollten.

Durch die Sammlung und Analyse gelunge-ner und fehlgeschlagener Fallbeispiele für die Implementation neuer Prüfungsformen – im Bereich der dualen Berufsausbildung wie auch in benachbarten Bereichen – sollen erste Hinweise auf implementationsförderliche und -hemmende Einfl ussfaktoren gewonnen wer-den. Im Rahmen eines daran anschließenden Forschungsprojekts sollen diese Einfl ussfakto-ren systematisch und differenziert je für sich und in Wechselwirkung untereinander unter-sucht werden. Ziel dieser Arbeiten ist es, der Berufsbildungspraxis Leitlinien zur Unterstüt-zung der Implementation neuer Prüfungsfor-men zur Verfügung zu stellen.

Parallel dazu wird die Dokumentation von Weiterentwicklungen bei Prüfungsregelun-gen über die gesamte Laufzeit fortgeführt.

Vorhaben Nr.: 2.0.529

Titel:

Vorstudie zur Evaluierung der hand-lungsorientierten Weiterbildung beim Industriemeister Metall – Ansätze und Möglichkeiten zur Erfassung betriebli-cher Auswirkungen des handlungsori-entierten Qualifi zierungsansatzes

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Weißmann, Hans (0228 / 107-2626);Krüger, Heinrich

Laufzeit:

IV / 04 bis III / 05

Problemdarstellung:

Die neue Verordnung zum Geprüften Indus-triemeister Metall / zur Geprüften Industrie-meisterin Metall vom Dezember 1997 gilt als Musterverordnung für eine Vielzahl hand-lungsorientierter Qualifi zierungsansätze. Seit ca. 1999 werden Facharbeiter zum Indus-triemeister Metall nach dem handlungsori-entierten Weiterbildungsansatz ausgebildet und geprüft. Inzwischen haben mehr als zehn „Industriemeistergenerationen“ ihre Quali-fi zierung nach den Grundsätzen der neuen Verordnung abgeschlossen und unterschied-liche betriebliche Positionen eingenommen. Bislang wurde nicht untersucht, ob diese

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

134

Absolventen hinreichend gut qualifi ziert sind und ob die betrieblich Verantwortlichen mit deren Qualifi kationen zufrieden sind. Es stellt sich deshalb die Frage, ob und wie ggf. der handlungsorientierte Ansatz nachgebessert werden muss. Außerdem ist noch nicht un-tersucht worden, weshalb etliche Betriebe bislang nicht ihre mittleren Positionen in der Produktion mit den neuen Meistern besetzt haben.

Zur Untersuchung dieser Thematik liegt dem BIBB eine Weisung des BMBF vor, die auf-grund bisher fehlender Mittel noch nicht um-gesetzt werden konnte.

Dieses Vorhaben dient der Vorbereitung eines der Weisung entsprechenden, umfassenden Evaluationsprojekts, das in 2005 begonnen werden soll.

Zentrale Forschungshypothesen:

Als Vorarbeiten für die Konzipierung und Durchführung einer umfassenden betriebli-chen Evaluierung sind die bisher vorliegenden Evaluierungsergebnisse im Qualifi zierungsbe-reich (Träger, Dozenten, Teilnehmer, Prüfer) zu beschreiben und zu bewerten. Aufbauend auf den vermittelten Kompetenzen der neuen Industriemeister ist umfassend darzustellen, warum es notwendig ist, die unmittelbare Verwertbarkeit der handlungsorientierten Qualifi kationen der neuen Industriemeister in ihrer betrieblichen Praxis zu überprüfen. Da-für sind Evaluierungsansätze zu identifi zieren und deren Aussagefähigkeit zu bewerten. Um detaillierte Aussagen über die eingesetzten Unterrichtsmethoden und die vermittelten Inhalte zu machen, sind geeignete Untersu-chungsmethoden und Erhebungsinstrumen-tarien begründet und risikoabschätzend ab-zuleiten. Das Untersuchungsdesign muss mit den Wissenschaftlern im BIBB abgestimmt und einem Pretest unterzogen werden. Da-

rüber hinaus sind die geplanten Aktivitäten im Rahmen des anschließenden Evaluierungs-projekts bereits in dem Vorhaben mit den Spitzenorganisationen abzustimmen und der Zugang zu den Adressen der Absolventen von Industriemeisterlehrgängen bei den Industrie- und Handelskammern sicherzustellen.

Forschungsziele:

Die Forschungsziele leiten sich aus der Bear-beitung der Forschungshypothesen ab. Die Ergebnisse sind darzustellen und in einem Abschlussbericht zusammenfassend wieder-zugeben. Aufbauend darauf ist vom BIBB ein Untersuchungsansatz für die Evaluierung der handlungsorientierten Weiterbildung zum Industriemeister / zur Industriemeisterin Metall zu entwickeln und weisungsgemäß in einem Forschungsprojekt umzusetzen.

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Die in Aussicht genommenen Methoden ergeben sich aus der Bearbeitung der For-schungshypothesen. Es sind insbesondere Er-gebnisanalysen, die begründete Bewertung, Beschreibung und Auswahl von qualitativen und quantitativen Feldforschungsmethoden sowie betriebliche Befragungen zur Absiche-rung der Untersuchungsmethoden im Pretest. Fachausschüsse und -beiräte sind im Rahmen dieses Vorhabens nicht vorgesehen. Die we-sentlichen Forschungsaufgaben werden als Fremdforschungsauftrag vergeben.

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Forschungskorridor 1

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 3.0.524

Titel:

Weiterbildung in der Bauwirtschaft

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Krüger, Heinrich

Laufzeit:

III / 02 bis III / 05

Problemdarstellung:

Von den Veränderungsprozessen auf den Baustellen der vergangenen Jahre sind sowohl die Facharbeiterebene wie die Führungsebene vom Werkpolier über den Polier bis zum Meis-ter betroffen. Die neuen Anforderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation, in den Führungsstrukturen und Führungsaufgaben sowie in der Technik erfordern zukunftswei-sende Weiterbildungsstrukturen und -inhalte; dies insbesondere auch deswegen, weil seit 1999 die Ausbildung in der Bauwirtschaft zwar in nahezu 20 Berufen neu geordnet worden ist, die Weiterbildung jedoch noch nicht angepasst wurde.

Damit für leistungsstarke Schulabsolventen der Baubereich wieder attraktiv wird, bedarf es der Anpassung und Neuordnung geregel-ter und anerkannter Weiterbildungsangebote und -abschlüsse, die von der Bauwirtschaft

bildungsadäquat honoriert werden und die Öffnung für weiterführende Studiengänge ermöglichen.

Auf Weisung des BMBF soll das BIBB die qua-lifi kationsrelevanten Veränderungen im Bau-stellenbereich in enger Abstimmung mit der Bauwirtschaft untersuchen.

Die Untersuchung hat zum Ziel, die einge-tretenen und sich abzeichnenden Verände-rungen aufzuzeigen und den sich daraus ableitenden Qualifi kationsbedarf des Bau-stellenpersonals zu erfassen. Dabei ist zu überprüfen, welche „alten“ Qualifi kationen weiterhin Bestand haben sollen und welche überholt sind. Die Untersuchung soll mit ihren Ergebnissen das Fundament für die Ableitung von Eckdaten bezüglich einer anforderungs-gerechten Qualifi zierungsstruktur schaffen. Es sind Vorschläge für den inhaltlichen Qua-lifi zierungsbedarf zu unterbreiten. Dabei sind auch europäische Entwicklungen zu berück-sichtigen. Neue Zertifi zierungsansätze (z. B. Modulsystem, Kreditpunktesystem) sind zu hinterfragen und für eine Übertragung auf den Baubereich abzuwägen. Die Bedeutung des Erfahrungslernens ist zu berücksichtigen und Möglichkeiten für die Erfassung und Be-wertung informell erworbener Qualifi kationen sind abzuschätzen. Für die Verknüpfung und Einbeziehung berufl icher Erfahrungen mit planbarer, formaler Weiterbildung zu neuen, handlungsorientierten Qualifi zierungsmaß-nahmen sind Vorschläge zu unterbreiten.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Form und Inhalt praxisgerecht aufzubereiten.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.563

Titel:

Bildung für eine nachhaltige Entwick-lung Abstimmung von Lernzielen zur nachhaltigen Entwicklung

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Laaser, Ilse

Laufzeit:

I / 01 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Ziele:

Die Vorschläge des BIBB zur Formulierung von Lernzielen zur nachhaltigen Entwicklung sol-len mit den Sozialpartnern abgestimmt wer-den.

Maßnahmen:

Durchführung von Sitzungen mit Vertreter / -innen des DGB und Einzelgewerkschaften sowie KWD und Mitgliedsverbänden zur Abstimmung der vom BIBB vorgelegten Vor-schläge.

Vorhaben Nr.: 4.0.589

Titel:

Fortbildungsregelungen / Zertifi zie-rung im Tätigkeitsfeld Aus- und Fort-bildung

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107-2619); Dr. Autsch, Bernhard; Wendel, Beate

Laufzeit:

IV / 01 bis I / 05

Problemdarstellung:

Mit dem Vorhaben soll der Stand der Ent-wicklung und Umsetzung von Fortbildungsre-gelungen bzw. -zertifi katen im Tätigkeitsfeld Aus- und Fortbildung ermittelt werden. Die Ergebnisse sollen die Erfolgsaussichten eines standardisierten, zertifi zierten Fortbildungs-modells einschätzbar machen. Auf dieser Grundlage soll in 2002 über Folgearbeiten des BIBB (Forschungs- / Entwicklungsarbeiten) entschieden werden. Im Einzelnen sind fol-gende Arbeiten vorgesehen:• Aufbereitung der im BIBB und im Weiteren

bundesweit entwickelten Ansätze zu Wei-terbildung der Zielgruppe i. S. der Zielset-zung;

• regionale Fallstudie zur Sondierung und Beschreibung der Zielgruppe;

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Forschungskorridor 1

137

Arbeitsprogramm 2005

• Aufnahme der regional vorhandenen Res-sourcen zur Umsetzung eines geregelten Fortbildungskonzeptes für die Zielgruppe;

• Einschätzung der Erfolgsaussichten für die Entwicklung eines konkreten Fortbildung-sangebots und Schlussfolgerungen für die weitere Bearbeitung des Themas.

Vorhaben Nr.: 4.0.599

Titel:

Expertengremium „Personenbezogene Dienstleistungen“

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Becker, Wolfgang (0228 / 107-2323); Borowiec, Thomas

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:• Analyse und Bewertung der Qualifikati-

onsanforderungen und des Qualifikations-bedarfs in den personenbezogenen und sozialen Dienstleistungen;

• Konzeption neuer Berufsprofile für den personenbezogenen und sozialen Dienst-leistungssektor in Aus- und Weiterbil-dung;

• Prüfung des Reformbedarfs bestehender Qualifizierungsregelungen in den perso-nenbezogenen und sozialen Dienstleistun-gen.

Vorhaben Nr.: 4.0.611Titel:

Wissenschaftliche Begleitung und Eva-luation der dualisierten Altenpfl ege-Ausbildung im Saarland

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Dr. Becker, Wolfgang (0228 / 107-2323); Borowiec, Thomas

Laufzeit:

II / 02 bis II / 06

Problemdarstellung:

Der gesellschaftliche Stellenwert der beruf-lichen Altenpfl ege ist offenkundig und erhält angesichts der demografi schen Entwicklung der Bevölkerung eine weiter wachsende Bedeutung. Dennoch entzieht sich dieser Bereich auf dem Gebiet der berufl ichen Bil-dung und der Berufsentwicklung bis heute ei-ner systematischen berufsbildungspolitischen Steuerung und Qualitätskontrolle. Obwohl sich die berufl iche Altenpfl ege in den ver-gangenen 20 Jahren nach der Krankenpfl ege und den Arzthelferberufen zum drittgrößten Teilarbeitsmarkt in den personenbezogenen Dienstleistungen entwickelt hat, haben sich die Verordnungsgeber – Bund und Länder – bislang nicht auf gemeinsame Standards der Berufsentwicklung und Berufsbildung ver-ständigen können. So erlässt jedes Bundes-

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

138

land nach wie vor eigene, zum Teil erheblich voneinander abweichende Regelungsvor-schriften für die Berufsausbildung.

Die Notwendigkeit zur Reform der Alten-pfl ege-Ausbildung ist auch nach dem Erlass des Altenpfl egegesetzes (AltPfl G, November 2000) in der Fachöffentlichkeit weitgehend unstrittig. Der bestehende Mangel an Fach-kräften in der Altenpfl ege wird zusätzlich dadurch verschärft, dass ein großer Teil des ausgebildeten Fachpersonals dem Beruf nach verhältnismäßig kurzer Verweildauer wieder den Rücken kehrt. Die Gründe für den frü-hen Berufsausstieg sind nicht zuletzt auch in den Mängeln der Altenpfl ege-Ausbildungen, insbesondere in der nicht ausreichenden Ver-mittlung praktischer Handlungskompetenzen begründet.

Das bedeutet, Ansätze zur Qualitätsverbes-serung und Qualitätssicherung der Alten-pfl ege-Ausbildung dürfen nicht allein auf die Optimierung des Lernortes Schule und die Qualifi kation des Schulpersonals abhe-ben, wie es im Altenpfl egegesetz der Fall ist. Sie müssen vielmehr auch Kriterien für eine Mindestqualität der betrieblich-praktischen Ausbildung gewährleisten, so wie sie für die Ausbildung in jedem anderen Fachberuf, bei-spielsweise in der gewerblichen Wirtschaft, angewendet werden.

Vor diesem Hintergrund wurde mit fachlicher Unterstützung des Bundesinstituts für Be-rufsbildung erstmals ein Curriculum für die Ausbildung in der Altenpfl ege entwickelt, das mit Beginn des Ausbildungsjahres 2002 im Saarland zur Grundlage für die Ausbildung in der Altenpfl ege gemacht wird. Kernstück die-ses Curriculums ist ein nach der schulischen und der praktischen Ausbildung zu unter-scheidender Ausbildungsrahmenplan, der die gesetzlichen Vorgaben für die schulische Be-rufsausbildung in der Altenpfl ege nach dem

Altenpfl egegesetz mit einer weitgehenden Annäherung an die Standards des Berufsbil-dungsgesetzes (BBiG) für Schule und Betrieb verbindet. Damit ist erstmals ein Schritt zur Annäherung („Dualisierung“) einer schuli-schen Berufsbildung an die Standards des du-alen Systems gemacht worden.

Im Rahmen des Vorhabens soll die praktische Implementation der dualisierten Ausbildung in der Altenpfl ege erfolgen. Die im schu-lischen Berufsbildungssystem für Gesund-heits- und Sozialberufe bislang in keiner Form vorhandenen Standards der Berufspädagogik sollen in wissenschaftlicher Begleitung und Evaluation des ersten Ausbildungsdurchgangs in der Altenpfl ege (ab Oktober 2002 für drei Jahre) erarbeitet, dokumentiert und in Form von Handreichungen für Ausbildungseinrich-tungen, -betriebe und Schulen im gesamten Bundesgebiet verfügbar gemacht werden.

Forschungsziele:

Umsetzung Ausbildungsrahmenlehrplan und Rahmenlehrplan Altenpfl ege in betriebliche Ausbildungspläne und (berufs-)schulische Lehrpläne.

Beratung und Begleitung des Ausbildungs- und Lehrpersonals bei der Umsetzung der Ausbildung.

Evaluation des Ausbildungsverlaufs.

Identifi kation und Analyse lernförderlicher Arbeitsumgebungen in der Altenhilfe; Ent-wicklung von Handreichungen zu Qualitäts-Mindeststandards in der praktischen und schulischen Ausbildung.

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Forschungskorridor 1

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.627

Titel:

Evaluation der Weiterbildung in der chemischen Industrie

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Azeez, Ulrike; Dr. Blötz, Ulrich; Schade, Hans-Joachim

Laufzeit:

III / 02 bis I / 06

Problemdarstellung:

Das Weiterbildungsgeschehen sowie der Wandel von Anforderungsprofi len in der che-mischen Industrie sollen erfasst werden, um zum einen Good-Practice-Beispiele identifi zie-ren und zum anderen Empfehlungen für ein transparentes, auch zu Fachhochschul- und Universitätsabschlüssen durchlässiges Weiter-bildungssystem erarbeiten zu können. Einzu-beziehen sind 10 bis 20 wesentliche Berufe in der chemischen Industrie. Zu berücksichtigen sind Formen des formalen sowie des informel-len Lernens / Qualifi zierens ebenso wie euro-päische Entwicklungen und neue Qualifi zie-rungs- und Zertifi zierungsansätze.

Die Ergebnisse sollen zum einen aufbereitet werden, um die Weiterbildungspfade für Be-rufe im Bereich der chemischen Industrie dar-zustellen, zum anderen sollen Empfehlungen

für ein transparentes Weiterbildungssystem abgeleitet werden. Weiteres Ziel ist die Doku-mentation von Good-Practice-Beispielen.

Vorhaben Nr.: 4.0.631

Titel:

Struktur- und Eckdatenvorschlag für Binnenschiffer / Binnenschifferin, Ewerführer / Ewerführerin, Hafenschif-fer / Hafenschifferin, Seegüterkontrol-leur / Seegüterkontrolleurin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Huth, Christel (0228 / 107-2630); Lippert-Scheiding, Karin

Laufzeit:

III / 02 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Struktur- und Eckwertevor-schlages für den Ausbildungsberuf Binnen-schiffer / Binnenschifferin unter Einbeziehung der Ausbildungsberufe Ewerführer / Ewerfüh-rerin, Hafenschiffer / Hafenschifferin sowie Seegüterkontrolleur / Seegüterkontrolleurin im Rahmen des Sondermonitorings vom 2.7.2002 (Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit)

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.638

Titel:

Berufsfachgruppe: Expertenteam Ver-sicherungswirtschaft

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Brötz, Rainer (0228 / 107-2421); Krieger, Anita; Schwarz, Henrik

Laufzeit:

II / 02 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Beschluss des Bündnisses für Arbeit, Ausbil-dung und Wettbewerb. Dem BIBB wurde die Moderation des Expertenteams Versiche-rungswirtschaft angetragen.

Vorhaben Nr.: 4.0.644

Titel:

Prüfung auf Neuordnungsbedarf der Berufsausbildung zum mathematisch-technischen Assistenten / zur mathe-matisch-technischen Assistentin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Azeez, Ulrike

Laufzeit:

III / 02 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Es soll untersucht werden, ob der Beruf des mathematisch-technischen Assistenten / der mathematisch-technischen Assistentin neu zu ordnen ist, wobei auch ein Abgleich mit ein-schlägigen Ausbildungen nach Landesrecht (biologisch-technische Assistenten / -innen, chemisch-technische Assistenten / -innen etc.) sowie den IT-Berufen erfolgen soll.

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Forschungskorridor 1

141

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.645

Titel:

Implementation und Evaluation des IT-Weiterbildungssystems

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Weißmann, Hans (0228 / 107-2626); Borch, Hans; Wasiljew, Elke; Dr. Wordelmann, Peter

Laufzeit:

I / 03 bis II / 07

Problemdarstellung:

Gemäß der Weisung des BMBF sollen die Im-plementation des IT-Weiterbildungssystems in die Praxis begleitet und die Akzeptanz der Vorschriften evaluiert werden.

Es sollen bis Ende 2005 zur Vorbereitung ei-ner Novellierung der IT-Fortbildungsverord-nung Ergebnisse zu folgenden Fragestellun-gen vorliegen:• Übergang vom zertifizierten Spezialisten

zur Prüfung zum operativen Professional,• Übergang vom operativen Professional zur

Prüfung zum strategischen Professional,• Gibt es einen zusätzlichen Bedarf für wei-

tere Professional-Profile, insbesondere einen Bedarf eines zusätzlichen Professio-nal-Profile „IT-Lehrer“?

• Wie gestalten sich die Übergänge vom operativen Professional zu hochschuli-schen IT-Studiengängen mit dem Ab-schluss Master innerhalb der Qualifizie-

rung zu einem operativen Professional zu einem hochschulischen IT-Studiengang mit dem Abschluss Bachelor und innerhalb ei-nes IT-Studienganges zur Qualifizierung zu einem operativen Professional?

• Wie ist die Akzeptanz und Effektivität der Definition und Zuteilung von Lernleis-tungspunkten in Anlehnung an das ECTS seitens der Beteiligten und Zuständigen an der beruflichen Weiterbildung, Bereich IT und der Beteiligten und Zuständigen an hochschulischen IT-Studiengängen?

• Evaluierung des Zertifizierungsverfahrens, insbesondere:

– Lassen sich mit einem Zertifizierungsver-fahren qualitative Standards der Qualifi-zierungsmaßnahmen aufrecht erhalten oder sogar verbessern?

– Lassen sich durch das Zertifizierungsver-fahren sachgerechte Aussagen über die Qualifikation (Kompetenz) der Weiter-bildungsteilnehmer ermitteln (besser als mit einem Prüfungsverfahren)?

– Gibt es eine Akzeptanz für die Spezialis-tenprofile bei den abnehmenden Betrie-ben?

– Gibt es Nachteile durch das nicht öffent-lich-rechtliche Überprüfungsverfahren?

– Wie gestaltet sich die Förderpraxis der BA; ist die arbeitsplatzorientierte Quali-fizierung für Arbeitslose geeignet?

• Externenprüfung der Berufsabschlüsse als geeignete Form der Arbeitslosenqualifizie-rung versus anderer Maßnahmen.

• Expertenprüfungen an der Hochschule.• Vermittlung und Prüfung der Kompeten-

zen in Englisch sowie der interkulturellen Kompetenz.

• Einbindung des IT-Weiterbildungssystems in den Bologna-Prozess bzw. die Aktivitä-ten der EU zu Entwicklung und Definition von IT-Weiterbildungen.

Es ist ein kompletter Durchlauf des IT-Weiter-bildungssystems zu berücksichtigen.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.648

Titel:

Vorbereitung eines Forschungspro-jekts „Früherkennung von Qualifi kati-onsanforderungen im Innovationsfeld Optische Technologien“

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107-2619); Wendel, Beate

Laufzeit:

I / 03 bis I / 05

Problemdarstellung:

Es soll ein Projekt „Früherkennung von Qua-lifi kationsanforderungen im Innovationsfeld Optische Technologien“ vorbereitet werden. Dieses soll dazu dienen, das technische Ent-wicklungsprogramm des BMBF Optische Technologien durch Forschungs- und (ggf.) Entwicklungsarbeiten zu begleiten, die be-teiligten Kompetenznetze und Unternehmen über den Bedarf an Aus- und Fortbildungsbe-rufen zu informieren und ggf. Maßnahmen zur Bedarfsdeckung zu unterstützen.

Das Vorhaben soll dazu dienen, Einzelheiten des Projekt ansatzes vorzuklären.

Vorhaben Nr.: 4.0.653

Titel:

Evaluation von Erprobungsverordnun-gen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO. Erprobung eines Modells einer „gestreckten Ab-schlussprüfung“ (Teilevaluation 1 Che-mieberufe)

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Stöhr, Andreas (0228 / 107-2529); Kuppe, Anna-Maria; Lam, Kim Thoa; Rey-mers, Magret

Laufzeit:

I / 03 bis I / 07

Problemdarstellung:

Seit Sommer 2002 wird die „Gestreckte Ab-schlussprüfung“ in den Produktions- und Laborberufen der Chemischen Industrie (Che-mikant / Chemikantin, Pharmakant / Pharma-kantin, Chemielaborant / Chemielaborantin, Biologielaborant / Biologielaborantin und Lack-laborant / Lacklaborantin) erprobt.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ar-beit hat das Bundesinstitut für Berufsbildung beauftragt, gestreckte Abschlussprüfungen zu untersuchen.

Fragen, die geklärt werden sollen sind u.a.:

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Forschungskorridor 1

143

Arbeitsprogramm 2005

• Welche Auswirkungen hat die Einführung dieser neuen Prüfungsstruktur auf die Qualität der Berufsausbildung?

• Ändert sich die bisherige Möglichkeit der Ausbildungsbetriebe, Ausbildungsinhalte zeitlich flexibel vermitteln zu können?

• Hat das neue Prüfungsmodell Auswirkun-gen auf die Unterrichtsgestaltung in den Berufsschulen?

• Verändert sich durch das neue Prüfungs-modell der Prüfungsaufwand?

• Eignet sich die gestreckte Abschlussprü-fung generell für alle Ausbildungsberufe?

Die Forschungsarbeiten haben im Februar 2003 begonnen und werden voraussichtlich im Sommer 2007 enden.

Teilevaluation 1:• Laborberufe Chemie, Biologie, Lack (An-

sprechpartner / in: Andreas Stöhr, Tel. 107-2529, Magret Reymers, Tel. 107-2223)

• Prozesstechnische Berufe – Chemikant / -in, Pharmakant / -in (Ansprechpartner / in: Andreas Stöhr, Tel. 107-2529, Magret Rey-mers, Tel. 107-2223)

Vorhaben Nr.: 4.0.656

Titel:

Implementation der neuen Elektro-Handwerksberufe

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Borch, Hans (0228 / 107-2625); Wasiljew, Elke; Weißmann, Hans

Laufzeit:

II / 03 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Durch die Novellierung der Anlage A der HWO und der Zusammenlegung von Handwerken ist im Elektrobereich ein neues Handwerk ge-schaffen worden. In diesem Handwerk sind mehrere Ausbildungsabschlüsse möglich. Diese haben eine andere Schneidung als die Vorläuferberufe in den Ausgangshandwerken. Darüber hinaus enthalten die neugeordneten handwerklichen Elektroberufe eine Reihe von neuen Qualifi kations- und Prüfungselementen in den Ausbildungsvorschriften. Zur Stärkung und Steigerung der Ausbildungsbereitschaft müssen diese Tatbestände erläutert und für die Fachöffentlichkeit transparent gemacht werden.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Es sollen folgende Instrumente erstellt wer-den:• Drei Broschüren, die sich inhaltlich und ge-

stalterisch an die Mechatroniker-Broschü-ren anlehnen,

• drei Powerpoint-Präsentationen für Multi-plikatorenseminare und Informationsver-anstaltungen,

• eine Internet-Präsenz insbesondere zum kurzfristigen Austausch von Best-Practice-Beispielen.

Vorhaben Nr.: 4.0.667

Titel:

Umsetzungshilfen und Erläuterungen zur Ausbildungsordnung des Mecha-nikers / der Mechanikerin für Karosse-rieinstandhaltungstechnik

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Bertram, Bärbel (0228 / 107-2227); Schild, Barbara Christine

Laufzeit:

III / 03 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung von Implementationshilfen in Form eines druckreifen Manuskriptes für die in 2003 in Kraft tretende Ausbildungsord-nung zur Neuordnung der Berufsausbildung zum Mechaniker / zur Mechanikerin für Karos-serieinstandhaltungstechnik unter Einbezie-hung von Erläuterungen zur neuen Prüfung – der gestreckten Prüfung.

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und im Zu-sammenhang mit den fünf neu geordneten fahrzeugtechnischen Berufen für die Ausbil-dungspraxis aufbereitet werden.

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Forschungskorridor 1

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.674

Titel:

Implementation der neuen industriel-len Elektroberufe

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Weißmann, Hans (0228 / 107-2626); Borch, Hans; Wasiljew, Elke

Laufzeit:

III / 03 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen

Die neuen Ausbildungsberufe in der Elektro-technik / Elektronik und Industrie-Informatik

• Elektroniker / Elektronikerin für • Gebäude- und Infrastruktursysteme, • Betriebstechnik, • Automatisierungstechnik, • luftfahrttechnische Systeme, • Geräte und Systeme, • Maschinen und Antriebstechnik und • Systeminformatiker / Systeminformatike-

rin,

stellen an die Ausbildung neue Anforderun-gen (Neuschneidung der Berufe, Implemen-tation zweier Berufe ohne Vorgängerberufe, Abschaffung der Fachrichtungen, Gliederung nach Zeitrahmen, neue Technologien, Prozes-sorientierung, neue Kooperation mit Lernort

Berufsschule). Viele dieser Anforderungen scheinen den Ausbildungsfi rmen bzw. Ausbil-denden unklar.

Deshalb werden folgende Produkte zur Infor-mation der Betriebe und Ausbildungsplatzbe-werber entwickelt:• 7 Broschüren (fachlich-inhaltlich und ge-

staltungsmäßig analog der Mechatroniker-Broschüre)

• 7 Powerpoint-Präsentationen• Internetpräsenz

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

146

Vorhaben Nr.: 4.0.683

Titel:

Analyse des Ordnungsbedarfes in der Logistikweiterbildung

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107-2619); Peppinghaus, Benedikt; Wendel, Beate

Laufzeit:

III / 03 bis I / 05

Problemdarstellung:

Analyse und Strukturierung des Ordnungsbe-darfes sowie des Angebots in der Logistikwei-terbildung1. Fallstudien zu weiterbildungsrelevanten

Funktionen in der Logistik / in Logistikket-ten und des Bedarfes an Qualifikation und Weiterbildung in diesen Funktionen;

2. Ermittlung einer branchenübergreifenden Struktur an Logistikqualifikationen;

3. Analyse und strukturierte Datenbank-Aufbereitung des vorhandenen Weiterbil-dungsangebots für Logistik.

Entwicklung eines Ordnungsvorschlags für die Logistikweiterbildung: Zusatzqualifi katio-nen, Weiterbildungsberufe, Anrechnung, Zer-tifi zierung, Qualitätssicherung, Transparenz.

Vorhaben Nr.: 4.0.684

Titel:

Umsetzungshilfen für Aufstiegsfortbil-dungen im Holz- / Tischler-Bereich

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Azeez, Ulrike

Laufzeit:

IV / 03 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Für den Holz- / Tischler-Bereich wurden drei Aufstiegsfortbildungen für die Aufgaben-gebiete „Fachbauleitung“, „Fertigungspla-nung“ und „Kundenberatung“ entwickelt (s. Vorhaben 4.0.045). Für diese Fortbildungen sollen Umsetzungshilfen entwickelt werden.

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Forschungskorridor 1

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.686

Titel:

Neuordnung des Meisters / der Meis-terin für Veranstaltungstechnik und Entwerfen einer Fortbildungsregelung in der AV Medien- und Veranstaltungs-technik

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Borch, Hans (0228 / 107-2625); Wasiljew, Elke; Weißmann, Hans

Laufzeit:

III / 03 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Gemäß Weisung des BMBF sollen in einer ersten Phase Vorschläge zur Strukturierung der Fortbildung in der AV Medien- und Ver-anstaltungsbranche erarbeitet werden und darauf aufbauend in einer weiteren Phase Regelungen nach § 46.2 BBiG einschließlich Novellierung der Meister-Verordnung entwor-fen werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.689

Titel:

Rahmenrichtlinien und praxisgerechte Hilfen für die Erstellung von Musterre-gelungen nach § 48b BBiG und § 42d HwO – Neugestaltung der vorliegen-den Hauptausschussempfehlung

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Keune, Saskia (0228 / 107-2329); Frohnenberg, Claudia

Laufzeit:

I / 04 bis III / 05

Problemdarstellung:

Der Hauptausschuss des BIBB hat am 12. September 1978 eine bundeseinheitliche Empfehlung für die Regelung und Gestaltung von Ausbildungsgängen zur Berufsausbil-dung behinderter Jugendlicher verabschiedet. Damit wurde die Voraussetzung geschaffen, dass Ausbildungsgänge für behinderte junge Menschen nach einem einheitlichen Rahmen geregelt werden können. Nun ist eine Neu-gestaltung dieser Empfehlung aufgrund der Gesetzesänderung nach „Artikel 41 – Ände-rung des BBiG im Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen“ notwendig geworden.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Nach § 48b „Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen“ (1) heißt es: „Für be-hinderte Menschen, für die wegen Art und Schwere ihrer Behinderung eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Rahmen von § 48a nicht in Betracht kommt, können die zuständigen Stellen unter Berück-sichtigung von Empfehlungen des Haupt-ausschusses aufgrund von Vorschlägen des Ausschusses für Fragen behinderter Men-schen beim Bundesinstitut für Berufsbildung entsprechende Ausbildungsregelungen tref-fen. Die Ausbildungsinhalte sollen unter Be-rücksichtigung von Lage und Entwicklung des allgemeinen Arbeitsmarktes aus den Inhalten anerkannter Ausbildungsberufe entwickelt werden.“

Die alte Empfehlung ist aufgrund dieser neuen gesetzlichen Grundlage inhaltlich und formal zu überprüfen.

Auch eine überarbeitete Empfehlung des Hauptausschusses sollte neben den Rechts-vorschriften praxisgerechte Hilfen für die Er-arbeitung der Ausbildungsgänge nach § 48b BBiG und § 42d HwO enthalten. Außerdem sollen im Rahmen der Neugestaltung der Empfehlung – entsprechend den Entwicklun-gen im dualen System – angepasste Rahmen-richtlinien für die Entwicklung von Musterre-gelungen erarbeitet werden.

Maßnahmen:

1. Erarbeiten von Rahmenrichtlinien und pra-xisgerechten Hilfen für die Entwicklung von Musterregelungen unter Berücksich-tigung neuer Ausbildungs- und Prüfungs-strukturen;

2. Einbeziehung von Bausteinsystemen – ins-besondere auch für die Ausbildung psy-chisch behinderter Auszubildender, ein-schließlich Autisten;

3. Aufarbeitung und Berücksichtigung der besonderen Problemlagen dieses Perso-nenkreises;

4. Neugestaltung der vorliegenden Haupt-ausschussempfehlung, Diskussion und Abstimmung im Ausschuss für Fragen be-hinderter Menschen;

5. Erstellen einer Abstimmungsvorlage für den Hauptausschuss

Vorhaben Nr.: 4.0.690

Titel:

Fortbildungsordnung Fachwirt / Fach-wirtin Außenwirtschaft und -handel

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Schwarz, Henrik (0228 / 107-2426); Krieger, Anita

Laufzeit:

IV / 03 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs einer Rechtsver-ordnung nach § 46 Abs. 2 BBiG zum aner-kannten Abschluss Fachwirt / Fachwirtin Au-ßenwirtschaft und -handel

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Forschungskorridor 1

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.693

Titel:

Fortbildungsverordnung(en) zum Meister / zur Meisterin in den UT-Be-rufen

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Krampe, Marion (0228 / 107-2231); Azeez, Ulrike; Ruppenthal, Hans-Peter; Schambeck, Arne

Laufzeit:

IV / 03 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Nachdem die Neuordnung der umwelttech-nischen Berufe im Jahre 2002 abgeschlossen wurde, müssen auch die Fortbildungsord-nungen zum Meister / zur Meisterin in der Ver- und Entsorgung novelliert werden bzw. für den Ausbildungsberuf Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice eine Fortbildungs-ordnung erarbeitet werden. Ob es zu einer gemeinsamen Fortbildungsverordnung oder vier einzelnen kommt, muss mit den Sachver-ständigen geklärt werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.696

Titel:

Evaluation der Erprobungsverordnung „Bestattungsfachkraft“

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Kramer, Horst (0228 / 107-2330); Palattella, Angela

Laufzeit:

I / 04 bis IV / 07

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsverordnung „Bestattungs-fachkraft“ ist zum 1.8.2003 als Erprobungs-verordnung erlassen worden. Nach § 3 dieser Verordnung soll ein Sachverständigenbeirat zur Beobachtung der Verordnung eingerichtet werden, der diese Ausbildungsordnung über drei Jahrgänge (fünf Jahre) hinweg evaluiert und in eine unbefristete Ausbildungsordnung überführen soll. Dazu sind Ausbildungsinhalte, Ausbildungssituation in Betrieben, regionale Verteilung der Ausbildung (Betrieb / Schule) und berufsschulische Ausbildung durch eine empirische Analyse zu evaluieren.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.701

Titel:

Erarbeitung eines neuen Entwurfs einer Rechtsverordnung zum aner-kannten Abschluss „Geprüfter Phar-makant / Geprüfte Pharmakantin“

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Laaser, Ilse

Laufzeit:

IV / 03 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines neuen Entwurfs einer Rechtsverordnung nach § 46 Abs. 2 zum anerkannten Abschluss „Geprüfter Pharma-kant / Geprüfte Pharmakantin“

Vorhaben Nr.: 4.0.708

Titel:

Neuordnung Kaufmann / Kauffrau für Freizeit und Tourismus

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Trappmann-Webers, Bettina (0228 / 107-2420); Burkard, Peter; Elsner, Martin

Laufzeit:

I / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und Abstimmung mit dem Rahmen-lehrplan der Kultusministerkonferenz, Erar-beitung des Entwurfs des Ausbildungsprofi ls.

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Forschungskorridor 1

151

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.709

Titel:

Neuordnung Reiseverkehrskauf-mann / Reiseverkehrskauffrau

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Trappmann-Webers, Bettina (0228 / 107-2420); Burkard, Peter; Elsner, Martin

Laufzeit:

I / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und Abstimmung mit dem Rahmen-lehrplan der Kultusministerkonferenz, Erar-beitung des Entwurfs des Ausbildungsprofi ls.

Vorhaben Nr.: 4.0.710

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Bauwerkmecha-niker / Bauwerkmechanikerin für Ab-bruch und Betontrenntechnik

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha; Schambeck, Arne

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Implementationshilfe für die am 1. August 2004 in Kraft tretende Aus-bildungsordnung Bauwerkmechaniker / Bau-werkmechanikerin für Abbruch und Beton-trenntechnik. Erstellung eines druckreifen Manuskripts.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

152

Vorhaben Nr.: 4.0.711

Titel:

Erarbeitung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Schädlingsbe-kämpfer / Schädlingsbekämpferin

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Brauchitsch, Bettina von (0228 / 107-2629); Schambeck, Arne

Laufzeit:

III / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und für die Ausbildungspraxis aufbereitet werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.713

Titel:

Qualifi zierung schwer erreichbarer Zielgruppen auf der Grundlage des AFBG und des SGB III

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Dr. Gravalas, Brigitte (0228 / 107-2628); Leppelmeier, Ingrid

Laufzeit:

II / 04 bis III / 05

Problemdarstellung:

Wie neue Arbeitsmarktprognosen zeigen, wird das künftige Angebot an qualifi zierten Arbeitskräften langfristig mit dem Bedarf an ständig steigenden Qualifi kationsanforderun-gen des Beschäftigungssystems kaum noch Schritt halten können. „Dagegen spricht nicht nur der demografi sche Wandel, sondern ebenso die Qualifi kationsentwicklung der Be-völkerung“. So ist nach aktuellen Projektions-ergebnissen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung (BLK) schon in den nächsten Jahren auf dem Arbeitsmarkt mit einem er-heblichen Mangel an Fachkräften zu rechnen, der nur durch ein Bündel gegensteuernder Maßnahmen auszugleichen ist. Dazu zählen vorrangig:

• die Ausweitung frauengerechter Arbeits-plätze und Qualifizierungsmöglichkeiten,

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Forschungskorridor 1

153

Arbeitsprogramm 2005

• eine verbesserte Integration und gesteu-erte Zuwanderung qualifizierter Auslän-der,

• die Ausschöpfung der Potenziale an Ar-beitslosen und der „Stillen Reserve“ 1 so-wie

• eine breite Bildungsoffensive zur Mobilisie-rung aller verfügbaren Qualifikationsreser-ven.

Hier knüpft das Vorhaben an, das zum Ziel hat, die Wirksamkeit der Förderung nach AFBG und SGB III zur Qualifi zierung von Ziel-gruppen zu untersuchen, die nach längerer Berufsunterbrechung wieder ins Erwerbsleben einsteigen wollen und dabei nach geförder-ten Qualifi zierungs- und Beschäftigungsmög-lichkeiten suchen. Beide Instrumente sehen die Förderung von Personengruppen vor, denen folgende Merkmale gemeinsam sind: ihr höheres Alter, ihre relative Bildungsferne, ihre meist vielfältig gebrochenen Berufskar-rieren („Patchworkbiografi en“) und damit verbunden erzwungene / freiwillige Beschäfti-gungslosigkeit. Im Blick sind vor allem Frauen und Ausländer, denen sowohl im AFBG als auch im SGB III im Zuge der Novellierung verbesserte Förderbedingungen eingeräumt werden, um sie nach längeren Phasen der Er-werbslosigkeit und aufgrund eingeschränkter berufl icher Entwicklungsmöglichkeiten wie-der zur Aufnahme einer berufl ichen Tätigkeit zu befähigen. Zu untersuchen sind insbeson-dere Fragen einer adressatengerechten Mobi-lisierung und Gewinnung dieser Gruppen zur Nutzung der Instrumente, einer für diese Kli-entel qualifi zierten Beratungstätigkeit sowie der Abstimmung und praktischen Umsetzung von in den Instrumenten modular und lern-offen angelegten Qualifi zierungselementen

einschließlich der dafür erforderlichen Kom-petenzen seitens der Bildungsträger.

Das Vorhaben soll als Vorstudie Erkenntnisse liefern für eine breiter angelegte empirische Untersuchung.

Forschungsziele:

Beschreibung der Rahmenbedingungen zur Qualifi zierung ausgewählter Zielgruppen:

• Rezeption der Bildungsdiskussion zu In-tention und Verbesserung von Förderbe-dingungen für Zielgruppen seit der letzten Novellierung von AFBG und SGB III;

• Analyse und Synopse der nach AFBG und SGB III geförderten Maßnahmen für Ziel-gruppen auf der Basis von Daten des Sta-tistischen Bundesamtes und der Landesar-beitsämter;

• Darstellung der zielgruppenorientierten Förderbedingungen und Schnittstellen der Instrumente in Bezug auf soziodemogra-fische Merkmale, Einstiegs- und Zielqua-lifikationen, Beratungsangebote sowie Finanzierungskonditionen.

Exemplarische Untersuchung von Effi zienz und Nutzen der Förderinstrumente für ausge-wählte Zielgruppen durch

• teilnehmende Beobachtung der Beratertä-tigkeit in jeweils einem Ausbildungs- / Ar-beitsamt;

• Interviews mit einer Auswahl von Aspiran-ten für bzw. Absolventen von Qualifizie-rungsmaßnahmen;

• Gespräche mit Experten aus jeweils einer typischen Bildungseinrichtung.

Diskussion der Befunde im Hinblick auf:

• Stand und Optimierung zielgruppenorien-tierter Bildungs- und Arbeitsberatung (Pro-filing),

1 Bei der „Stillen Reserve“ handelt es sich um Perso-nen, die derzeit weder erwerbstätig noch arbeitslos gemeldet sind, unter günstigeren Beschäftigungs-möglichkeiten aber eine Arbeitsaufnahme anstreben würden.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

154

• Möglichkeiten zum Abgleich und Verknüp-fen von Qualifizierungselementen (Modu-larisierung),

• Umsetzung und Erprobung neuer Lernfor-men (Bildungskonzepte),

• Entwicklung langfristiger beruflicher Per-spektiven der Klientel (Berufswegpla-nung / Vermittlungsfähigkeit).

Vorhaben Nr.: 4.0.714

Titel:

Erarbeitung des Entwurfs einer Fort-bildungsordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Handelsfach-wirt / Geprüfte Handelsfachwirtin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Paulini-Schlottau, Hannelore (0228 / 107-2423); Krieger, Anita

Laufzeit:

III / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Fortbildungsordnungsent-wurfs nach § 46, Abs. 2 BBiG

Vorhaben Nr.: 4.0.715

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung Baustoffprüfer / Baustoffprüferin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha; Bertram, Bärbel

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenplanes mit dem Rahmenlehrplanentwurf der KMK

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Forschungskorridor 1

155

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.716

Titel:

Ordnung der Berufsausbildung zum Tierarzthelfer / zur Tierarzthelferin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Mettin, Gisela (0228 / 107-2331); Palattella, Angela

Laufzeit:

II / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf der Ausbildungsordnung und Abstim-mung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

Vorhaben Nr.: 4.0.717

Titel:

Ordnung der Berufsausbildung zum Arzthelfer / zur Arzthelferin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Mettin, Gisela (0228 / 107-2331); Palattella, Angela

Laufzeit:

II / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf der Ausbildungsordnung und Abstim-mung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

156

Vorhaben Nr.: 4.0.718

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufes Tierwirt / Tierwirtin hier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Winzier, Dagmar (0228 / 107-2224); Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aufgrund einer Weisung durch das zustän-dige Fachministerium Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Land-wirtschaft ist das BIBB mit dem o. a. Neuord-nungsvorhaben beauftragt worden mit der Maßgabe, dass die Verordnung zum 1.8.2005 in Kraft treten soll.

Da es sich um einen Beruf mit 5 Fachrichtun-gen handelt, ist im Antragsgespräch verein-bart worden, jede Fachrichtung paritätisch mit je einem Fachbeirat für die Arbeitge-ber- und die Arbeitnehmerseite zu besetzen,so dass sich die Anzahl der Fachbeiräte auf 10 Personen beläuft. Es sind sechs zweitägige Sitzungen geplant.

Vorhaben Nr.: 4.0.719

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Sattler / zur Sattlerin unter Ein-beziehung der Ausbildungsberufe Feinsattler / -in, Feintäschner / -in und Täschner / -in

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225); Laaser, Ilse

Laufzeit:

II / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung Sattler / Sattlerin (HW und I) und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK. Folgende Ausbildungsberufe werden in den Monoberuf Sattler / Sattlerin mit einer Dif-ferenzierung nach Fachrichtungen integriert:

• Feinsattler / Feinsattlerin• Feintäschner / Feintäschnerin• Täschner / Täschnerin

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Forschungskorridor 1

157

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.720

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum technischen Produktdesigner /zur technischen Produktdesignerin(Arbeitstitel)

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Pfeifer, Margareta (0228 / 107-2230); Schild, Barbara Christine

Laufzeit:

II / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und Abstimmung mit dem Rahmen-lehrplan

Vorhaben Nr.: 4.0.722

Titel:

Neuordnung der Ausbildung zur Fach-kraft für Kurier-, Express- und Post-dienstleistungen

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Peppinghaus, Benedikt (0228 / 107-2425); Schamel, Carl; Schraaf, Ursula

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die neue zweijährige Ausbildung ersetzt die ebenfalls zweijährige Ausbildung Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr. Trotz gegentei-liger Erwartungen des Verordnungsgebers lässt sich der nahtlose Übergang von der Fachkraft-Ausbildung – die weiterhin vor-aussichtlich vor allem in der Briefzustellung eingesetzt wird – zum / zur Kaufmann / -frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen höchstwahrscheinlich nicht sicherstellen. Eine andere Anschlussaus- oder -weiterbildung, die für das Gros der Absolventen / -innen in Frage käme, gibt es nicht. Damit ist eines der Kriterien des Hauptausschusses für Ausbil-dungsberufe (Grundlage für Fortbildung und berufl ichen Aufstieg) nicht gewährleistet.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

158

Vorhaben Nr.: 4.0.723

Titel:

Neuordnung der Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Peppinghaus, Benedikt (0228 / 107-2425); Schamel, Carl; Schraaf, Ursula

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildung soll an die Stelle des / der Postverkehrskaufmann / -frau treten. Gleich-zeitig wird die zweijährige Ausbildung Fach-kraft für Brief- und Frachtverkehr durch eine Ausbildung Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ersetzt. Die volle Anrechnung der Fachkraftausbildung auf die kaufmännische Ausbildung ist wegen der unterschiedlichen Inhalte nicht zu gewähr-leisten. Vor allem die mittelständischen KEP-Betriebe warten seit Jahren auf einen eigenen kaufmännischen Beruf. Ob eine größere Zahl neuer Ausbildungsplätze geschaffen wird oder lediglich in den einschlägigen Betrieben Ausbildungsplätze für Bürokaufl eute und Speditionskaufl eute durch Ausbildungsplätze für KEP-Kaufl eute ersetzt werden, ist noch nicht absehbar.

Vorhaben Nr.: 4.0.724

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung in der Keramischen Industrie

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Gathmann, Christiane (0228 / 107-2216); Laaser, Ilse; Müller, Regina

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenlehrplans mit dem Rahmenlehrplan der KMK.

Es stehen zur Zeit drei Ausbildungsberufe zur Neuordnung an: 1. Keramformgestalter / Keramformgestalte-

rin2. Keramdekorateur / Keramdekorateurin3. Industriekeramiker / Industriekeramikerin.

Ein weiterer Ausbildungsberuf wird im Laufe des Verfahrens geprüft.

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Forschungskorridor 1

159

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.725

Titel:

Verordnung über die Berufsausbildung zum Servicefahrer / zur Servicefahrerin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Jander, Frank (0228 / 107-2620); Wendel, Beate

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Neuerarbeitung einer Verordnung über die Berufsausbildung zum Servicefahrer / zur Ser-vicefahrerin

Vorhaben Nr.: 4.0.726

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Papiertechnologen / zur Papier-technologin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Krämer, Heike (0228 / 107-2431); Schraaf, Ursula

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf der Ausbildungsordnung und Abstim-mung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

160

Vorhaben Nr.: 4.0.727

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Produktionstechnik in der chemischen Industrie

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Azeez, Ulrike

Laufzeit:

II / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Neuordnung der Fachkraft für Produkti-onstechnik in der chemischen Industrie

Vorhaben Nr.: 4.0.728

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Textilveredler / zur Textilveredle-rin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225);Laaser, Ilse

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfes der Ausbildungs-ordnung Textilveredler / Textilveredlerin und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

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Forschungskorridor 1

161

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.729

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Produktionsmechaniker / zur Pro-duktionsmechanikerin – Textiltechnik

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225); Laaser, Ilse

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung Produktionsmechaniker / Produkti-onsmechanikerin – Textiltechnik und Abstim-mung mit dem Rahmenlehrplan der KMK.

Folgende Berufe gehen in den Produktions-mechaniker ein:

Textilmechaniker / Textilmechanikerin We-berei, Bandweberei, Spinnerei, Maschinen-industrie, Tufting und Vliesstoff sowie der Schmucktextilienhersteller / die Schmucktexti-lienherstellerin

Vorhaben Nr.: 4.0.730

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Polster- und Dekorationsnä-her / zur Polster- und Dekorationsnä-herin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225);Laaser, Ilse

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfes der Ausbildungs-ordnung Polster- und Dekorationsnäher / Pols-ter- und Dekorationsnäherin und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

162

Vorhaben Nr.: 4.0.731

Titel:

Auswertung der Neuabschlüsse in neuen und modernisierten Ausbil-dungsberufen

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Grunwald, Jorg-Günther (0228 / 107-2201); Dr. Uhly, Alexandra

Laufzeit:

II / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Entwicklung der Neuabschlüsse von neuen und modernisierten Ausbildungsbe-rufen soll ausgewertet und gegenüber den Vorgängerberufen evaluiert werden. In die Untersuchung sollen alle 125 neu geordne-ten Berufe, die ab dem 01.08.1998 in Kraft traten, einbezogen werden. Die Ergebnisse sollen dem BMWA und dem BMBF bis Ende des Jahres vorgelegt werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.732

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Änderungsschneider / zur Ände-rungsschneiderin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Westpfahl, Petra (0228 / 107-2226); Laaser, Ilse; Reuter, Christiane

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung zum Änderungsschneider / zur Än-derungsschneiderin und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK

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Forschungskorridor 1

163

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.733

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Fleischer / zur Fleischerin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Rütter, Lothar (0228 / 107-2328); Laaser, Ilse

Laufzeit:

III / 04 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und des Ausbildungsprofi ls für die Berufsausbildung zum Fleischer / zur Fleische-rin in Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan-entwurf der KMK

Vorhaben Nr.: 4.0.734

Titel:

Umsetzungshilfen zur Ausbildungs-ordnung in den neuen industriellen Metallberufen

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Westpfahl, Petra (0228 / 107-2226); Laaser, Ilse

Laufzeit:

II / 04 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung von Umsetzungshilfen für die am 1.8.2004 in Kraft tretende Ausbildungsord-nung in den Ausbildungsberufen• Anlagenmechaniker / Anlagenmechanike-

rin,• Industriemechaniker / Industriemechanike-

rin,• Konstruktionsmechaniker / Konstruktions-

mechanikerin,• Werkzeugmechaniker / Werkzeugmecha-

nikerin,• Zerspanungsmechaniker / Zerspanungsme-

chanikerin.

Die Neuordnung der fünf industriellen Metall-berufe beinhaltet sowohl inhaltlich als auch strukturell wesentliche Neuerungen:

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

164

• Die bisherigen Fachrichtungen (insgesamt 18 Fachrichtungen für 5 Berufe) entfallen; dies bedeutet eine Neuschneidung der Be-rufe.

• Die Kernberufe: Anlagenmechaniker / -in, Industriemechaniker / -in, Konstruktions-mechaniker / -in, Werkzeugmechaniker / -in und Zerspanungsmechaniker / -in haben gleichlautende Kernqualifikationen über 21 Monate (die Hälfte der Ausbildungs-zeit). Trotz der gleichen Formulierungen verbergen sich aber unterschiedliche be-rufsspezifische Tätigkeiten dahinter, die erklärungsbedürftig sind.

• Die Ausbildung soll prozessorientiert durchgeführt werden. Es ist daher drin-gend geboten, Beispiele für typisch prozes-sorientierte Arbeitsaufgaben vorzugeben, was eine Umstellung der bisher durchge-führten Ausbildung in der Lehrwerkstatt zur Folge haben wird.

• Die zeitliche Gliederung ist nicht mehr nach Zeitrichtwerten in Wochen, bezogen auf die Berufsbildungspositionen, geglie-dert, sondern durch eine modifizierte Zeit-rahmenmethode.

• Auch die Prüfungen sind ganz neu struk-turiert: Im praktischen Teil ist nun sowohl eine betriebliche Aufgabe als auch die Durchführung einer überregional erstellten Prüfungsaufgabe möglich. Gerade die be-triebliche Aufgabe bedarf einer Vorstruk-turierung. Auch hier müssten dringend Mustervorschläge als Hilfestellung für die Betriebe entwickelt werden.

• Sowohl in der Zwischenprüfung als auch in der Abschlussprüfung sind Fachgesprä-che durchzuführen. Da diese keinesfalls als mündliche Prüfung angelegt werden sol-len, müssten auch hier den Prüfern Check-listen und Bewertungshilfen an die Hand gegeben werden.

• Desgleichen gilt für den schriftlichen Teil der Prüfung: statt in fachsystematisch

gegliederten Schulfächern (Technologie, Mathematik etc.) wird jetzt handlungs-orientiert in den Prüfungsbereichen Auf-trags- und Funktionsanalyse, Fertigungs-technik und Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.

Vorhaben Nr.: 4.0.735

Titel:

Erläuterungen zu den Ausbildungs-berufen im Einzelhandel: „Kauf-mann / Kauffrau im Einzelhandel“ und „Verkäufer / Verkäuferin“

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Schamel, Carl (0228 / 107-2429); Paulini-Schlottau, Hannelore

Laufzeit:

II / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und für die Ausbildungspraxis aufbereitet werden.

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Forschungskorridor 1

165

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.736

Titel:

Erläuterungen zur Ausbildungsord-nung Wasserbauer / Wasserbauerin und Erarbeitung eines Prüfungsaufga-benpools

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha; Bertram, Bärbel; Huth, Christel; Schambeck, Arne; Stöhr, Andreas

Laufzeit:

III / 04 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Im Rahmen der Beratungen zur Entwicklung und Abstimmung der neuen Ausbildungsord-nung Wasserbauer / Wasserbauerin haben die Sachverständigen beschlossen, das Bundesin-stitut zu bitten, Erläuterungen zu der neuen Verordnung und einen Prüfungsaufgabenpool zu erarbeiten. Die von den Sozialpartnern ge-wünschten Implementationshilfen sollen zur Standardisierung der qualitativ höher gestell-ten Ausbildung der Fachpraxis an die Hand gegeben werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.737

Titel:

Ausbildungsverordnung des neuen Ausbildungsberufs Fachkraft für Agrarservice hier: Erarbeitung des Entwurfs der Erprobungsverordnung

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Winzier, Dagmar (0228 / 107-2224)

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aufgrund der Weisung durch das zuständige Fachministerium BMVEL ist das BIBB mit dem o. a. Neuordnungsverfahren beauftragt wor-den mit der Maßgabe, dass die Verordnung zum 1.8.2005 in Kraft treten soll.

Da es sich um einen neuen Ausbildungsberuf handelt, sind das Fachministerium und die Sozialparteien übereingekommen, dass auf jeder Seite vier Sachverständige als Arbeitge-ber- und Arbeitnehmervertreter / -innen benö-tigt werden, um der Komplexität des neuen Berufes gerecht zu werden. Die Anzahl des paritätisch besetzten Fachbeirats beläuft sich daher auf insgesamt acht Personen.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

166

Vorhaben Nr.: 4.0.738

Titel:

Ergänzung der Berufsausbildung zum Galvaniseur / zur Galvaniseurin (Ein-beziehung des Bereichs „Feuerverzin-kung“); Erarbeitung eines Entwurfs einer Ausbildungsordnung

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Wallon, Dieter (0228 / 107-2228)

Laufzeit:

III / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs einer Ausbil-dungsordnung mit den Sachverständigen der Sozialpartner für den Galvaniseur / die Gal-vaniseurin unter Einbeziehung des Bereichs Feuerverzinkung und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK.

Vorhaben Nr.: 4.0.739

Titel:

Erläuterungen zur Ausbildungsord-nung Binnenschiffer / Binnenschifferin

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Huth, Christel (0228 / 107-2630); Schambeck, Arne

Laufzeit:

IV / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und für die Ausbildungspraxis aufbereitet werden.

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Forschungskorridor 1

167

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.740

Titel:

Neuordnung der Fortbildungsregelung „Geprüfter Industriemeister / Geprüfte Industriemeisterin“ – Fachrichtung Textilwirtschaft

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225); Laaser, Ilse

Laufzeit:

IV / 04 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der o. g. Fortbil-dungsregelung

Vorhaben Nr.: 4.0.741

Titel:

Erläuterungen zu dem Ausbildungsbe-ruf „Gestalter / Gestalterin für visuelles Marketing“

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Schamel, Carl (0228 / 107-2429); Paulini-Schlottau, Hannelore

Laufzeit:

IV / 04 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und für die Ausbildungspraxis aufbereitet werden.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

168

Vorhaben Nr.: 4.0.742

Titel:

Evaluation von Erprobungsverordnung aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HWO, Erprobung eines Mo-dells einer „gestreckten Abschlussprü-fung“ (Teilevaluation 3: fünf fahrzeug-technische Berufe)

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Bertram, Bärbel (0228 / 107-2227); Krampe, Marion; Schild, Barbara Christine

Laufzeit:

IV / 04 bis IV / 07

Problemdarstellung:

Zur Erprobung neuer Ausbildungs- und Prü-fungsformen werden in den folgenden fünf fahrzeugtechnischen Berufen „gestreckte Ab-schlussprüfungen“ durchgeführt:1. Kraftfahrzeugmechatroniker / Kraftfahr-

zeugmechatronikerin2. Karosserie- und Fahrzeugbaumechani-

ker / Karosserie- und Fahrzeugbaumecha-nikerin

3. Mechaniker / Mechanikerin für Landma-schinentechnik

4. Mechaniker / Mechanikerin für Karosserie-instandhaltungstechnik

5. Zweiradmechaniker / Zweiradmechanike-rin.

Ziel der Evaluierung ist es, zu untersuchen, ob die gestreckte Abschlussprüfung aus Sicht der Beteiligten aus der Praxis in dieser Form bestehen bleiben kann oder ob Änderungen notwendig sind.

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Forschungskorridor 1

169

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.743

Titel:

Evaluation von Erprobungsverordnun-gen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO. Erprobung des Modells einer „gestreckten Abschluss-prüfung“ (Teilevaluation 2 Metallbe-rufe)

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen

Stöhr, Andreas (0228 / 107-2529); Görmar, Gunda; Lam, Kim Thoa; Wallon, Dieter

Laufzeit:

IV / 04 bis IV / 07

Problemdarstellung:

Zur Erprobung neuer Ausbildungs- und Prüfungsformen werden in den Berufen Metallbauer / Metallbauerin und Feinwerk-mechaniker / Feinwerkmechanikerin „Gestre-ckte Abschlussprüfungen“ durchgeführt. Ziel der Evaluation ist es aufzuzeigen, ob die Gestreckten Abschlussprüfungen von der Prüfungspraxis in der bestehenden Form angenommen werden oder ob Änderungen notwendig sind.

Vorhaben Nr.: 4.0.745

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Holzmechaniker / zur Holzmecha-nikerin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

IV / 04 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenplans mit dem Rahmenlehrplanentwurf der KMK

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

170

Vorhaben Nr.: 4.0.747

Titel:

Erarbeitung eines Entwurfs der Fort-bildungsordnung „Geprüfter Control-ler / Geprüfte Controllerin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107-2619); Wendel, Beate

Laufzeit:

IV / 04 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Fortbildungsordnung nach § 46 (2) BBiG Geprüfter Controller / Geprüfte Con-trollerin

Vorhaben Nr.: 4.0.748

Titel:

Erarbeitung eines Entwurfs der Fort-bildungsordnung „Geprüfter Bilanz-buchhalter / Geprüfte Bilanzbuchhalte-rin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Tutschner, Herbert (0228 / 107-2621); Wendel, Beate

Laufzeit:

IV / 04 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Fortbildungsordnung nach § 46 (2) BBiG Geprüfter Bilanzbuchhalter / Geprüfte Bilanzbuchhalterin

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Forschungskorridor 1

171

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.750

Titel:

Erarbeitung von Lernarrangements. Flankierende Maßnahmen zur Neuord-nung der Berufsausbildung im Einzel-handel

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Paulini-Schlottau, Hannelore (0228 / 107-2423); Gerwin, Werner; Krieger, Anita

Laufzeit:

I / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Es werden Lernarrangements in Form von Selbsthilfen (unter Einbeziehung von E-Lear-ning) oder als Unterstützung für Bildungsein-richtungen erarbeitet, die zur Vorbereitung auf die Externenprüfung Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel nach § 40 Abs. 2 S. 2 BBiG geeignet sind.

Die Entwicklungsarbeit wird von einem re-gelmäßig tagenden Fachbeirat mit Sach-verständigen der Sozialparteien und einem schulischen Vertreter begleitet. Die Lernhilfen sollen der Unterstützung des Durchstieges für Verkäufer / -innen dienen, die einen Abschluss Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel anstre-ben.

Vorhaben Nr.: 4.0.751

Titel:

Neuordnung der Verordnung über die Meisterausbildung in der Hauswirt-schafthier: Erarbeitung von Erläuterungen

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Arbeiten aufgrund einer Weisung der Bun-desregierung:

nein

Mitarbeiter / -innen:

Winzier, Dagmar (0228 / 107-2224); Azeez, Ulrike; Mettin, Gisela

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Zur Implementation der neuen Fortbildungs-verordnung „Meister / Meisterin in der Haus-wirtschaft“, bei der zwei Verordnungen (ländliche Hauswirtschaft und städtische Hauswirtschaft) zusammengelegt und um erhebliche Anteile aus dem Dienstleistungs-bereich erweitert wurden, sollen Erläuterun-gen erstellt werden. Die Erläuterungen, die sich gliederungsmäßig an die Erläuterungen der Fortbildung für Tischler / Tischlerinnen an-

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

172

lehnen, dienen insbesondere der Einführung neuer methodisch-didaktischer Methoden im Prüfungsgeschehen insbesondere unter dem Aspekt der Handlungsorientierung. Ferner soll durch diese Erläuterung eine Vereinheit-lichung bzw. Vergleichbarkeit der Qualität bei der Fortbildung maßgeblich unterstützt wer-den. Das zuständige Fachministerium BMWA unterstützt dieses Anliegen.

Da es sich um einen Beruf aus ursprünglich zwei Bereichen (ländlich und städtisch) han-delt und die Hauswirtschaft aufgrund ihrer Ausrichtung (Privathaushalt, Dienstleistungs-unternehmen, karikative Organisationen, ländliche Betriebe) in unterschiedlichen Be-rufsverbänden und Gewerkschaften orga-nisiert ist, sollten die Fachbeiräte aus den maßgeblichen Organisationen stammen. Daher ist eine paritätische Besetzung mit je drei Fachbeiräten für die Arbeitgeberseite (Dt. Hausfrauenbund, Caritas, Dt. Bauernverband) und die Arbeitnehmerseite (Ver.di, NGG, IG Bau) zu besetzen, so dass sich die Anzahl der Fachbeiräte auf insgesamt sechs Personen be-läuft.

Vorhaben Nr.: 4.0.752

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Seehafenlogistik

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Huth, Christel (0228 / 107-2630); Laaser, Ilse

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenplans mit dem Rahmenlehrplan entwurf der KMK

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Forschungskorridor 1

173

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.753

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu der Ausbildungs-ordnung Sattler / Sattlerin

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225); Schambeck, Arne

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Implementationshilfe für die am 1.8.2005 in Kraft tretende Ausbildungs-ordnung Sattler / Sattlerin (I und HW). Diese sind besonders wichtig, da mehrere Ausbil-dungsberufe in die Neuordnung integriert wurden. Die Arbeitgeber- und die Arbeitneh-merseite haben sich für die Erarbeitung von Erläuterungen ausgesprochen.

Vorhaben Nr.: 4.0.754

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung Fachkraft für Küchen- und Möbelser-vice

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

I / 05 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Neuschaffung eines Ausbildungsberufs und Entwurf einer Ausbildungsverordnung und Abstimmung des Ausbildungsrahmenlehr-plans mit dem Rahmenlehrplanentwurf der KMK

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

174

Vorhaben Nr.: 4.0.755

Titel:

Umsetzungshilfen zu Berufen im Be-reich Chemie / Pharmazie

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Reymers, Magret (0228 / 107-2223)

Laufzeit:

I / 05 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung von Umsetzungshilfen (CD-ROM) für die Ausbildungsordnungen / Fortbildungs-regelungen in den Berufen• Pharmakant (Aktualisierung der 2002 erar-

beiteten Umsetzungshilfen)• Chemikant (Aktualisierung der 2002 erar-

beiteten Umsetzungshilfen• Biologielaborant (neu)• Chemielaborant (neu)• Lacklaborant (neu)• Produktionsfachkraft Chemie (neu)• Industriemeister – Fachrichtung Chemie

(neu)

Hinsichtlich der Berufe Chemikant und Phar-makant handelt es sich um eine Aktualisie-rung der CD-ROM aus dem Jahr 2002, für die Laborberufe, die Prozessfachkraft Chemie und den Industriemeister – Fachrichtung Che-mie um die erstmalige Erarbeitung einer Um-setzungshilfe.

Wesentliche Elemente der 2002 erarbeiteten CD-ROM Chemikant / Pharmakant, die nun-

mehr auf alle Ausbildungsberufe übertragen werden sollen, sind:• die Vorstellung der neuen Struktur (Wahl-

qualifikationen, Auswahlregeln) und neuer Inhalte;

• Umsetzungsbeispiele für die prozessorien-tierte Ausgestaltung von Berufsbildpositi-onen. Im Fall der Laborberufe sowie der 3,5jährigen Produktionsberufe soll hier insbesondere aufgezeigt werden, wie spe-zifische betriebliche Qualifizierungsbedarfe durch die Wahlqualifikationseinheiten in die Ausbildung integriert werden kön-nen. Hinsichtlich des neuen zweijährigen Ausbildungsberufs Produktionsfachkraft Chemie wird es ganz wesentlich darum gehen, Überschneidungen und Abgren-zungen zur Ausbildung zum Chemikanten zu erläutern und aufzuzeigen, wie gleiche Ausbildungsinhalte zielgruppengerecht vermittelt werden können.

• Vorstellung des Lernfeldkonzepts;• Beispiele für die Entwicklung von Prü-

fungsaufgaben;• Informationen rund um die Berufe (Wei-

terbildung, Modellversuche, Literaturhin-weise etc.).

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Forschungskorridor 1

175

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.756

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu den Ausbil-dungsordnungen Produktionsmecha-niker / Produktionsmechanikerin – Tex-tiltechnik und Produktveredler / Produktveredlerin – Textil

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Reuter, Christiane (0228 / 107-2225); Schambeck, Arne

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Implementationshilfe für die am 1.8.2005 in Kraft tretenden Ausbildungs-ordnungen Produktionsmechaniker / -in Textil-technik und Produktionsveredler / -in Textil.

Vorhaben Nr.: 4.0.757

Titel:

Erarbeitung einer Fortbildungsprü-fungsverordnung „Fachkaufmann Marketing / Fachkauffrau Marketing“ nach § 46 (2) BBiG

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107-2619); Wendel, Beate

Laufzeit:

II / 05 bis III / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Fortbildungsprüfungsverord-nung „Fachkaufmann Marketing / Fachkauf-frau Marketing“ nach § 46 (2) BBiG

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

176

Vorhaben Nr.: 4.0.758

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Tischler / zur Tischlerin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Weiß, Dieter (0228 / 107-2220); Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenplans mit dem Rahmenlehrplanentwurf der KMK

Vorhaben Nr.: 4.0.759

Titel:

Erarbeitung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung „Fleischer / Fleischerin“

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Rütter, Lothar (0228 / 107-2328); Laaser, Ilse

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Ausbildungsordnung soll unter fachlich-didaktischer Sicht kommentiert und für die Ausbildungspraxis aufbereitet werden.

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Forschungskorridor 1

177

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.760

Titel:

Erarbeitung eines Entwurfs einer Ver-ordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Industriemeister / Geprüfte Industriemeisterin – Fachrichtung Mechatronik

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der Vorbereitung einer Fortbil-dungsordnung

Korridor:

Ziele, Rahmen und Ordnung der Berufsbil-dung

Mitarbeiter / -innen:

Borch Hans (0228 / 107-2625); Wasiljew, Elke

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Es soll ein Entwurf einer Rechtsverordnung gemäß § 6 Abs. 2 Nr. 1 BerBiFG (§ 90 Abs. 2 Nr. 1 BBiG) zum o. g. Abschluss im üblichen Verfahren mit den Sozialpartnern erarbeitet werden. Innerhalb des Verfahrens soll auch geprüft werden, ob die Installation eines zwi-schen der Ausbildung und dieser Fortbildung liegenden Abschlusses möglich ist.

Vorhaben Nr.: 4.0.761

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Tiermedizini-scher Fachangestellter / Tiermedizini-sche Fachangestellte

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Mettin, Gisela (0228 / 107-2331);Schambeck, Arne

Laufzeit:

II / 05 bis III / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Broschüre zur Implementa-tion der neuen Ausbildungsordnung Tierme-dizinischer Fachangestellter / Tiermedizinische Fachangestellte.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

178

Vorhaben Nr.: 4.0.762

Titel:

Erläuterungen und Arbeitshilfen zur Verordnung über die Berufsausbildung in der keramischen Industrie

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Gathmann, Christiane (0228 / 107-2216); Laaser, Ilse; Müller, Regina

Laufzeit:

II / 05 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung von Erläuterungen und Arbeits-hilfen für die zum 1. August 2005 in Kraft tretende Verordnung in den Ausbildungsbe-rufen• Industriekeramiker / Industriekeramikerin

Anlagentechnik, • Industriekeramiker / Industriekeramikerin

Dekorationstechnik, • Industriekeramiker / Industriekeramikerin

Modelltechnik, • Industriekeramiker / Industriekeramikerin

Verfahrenstechnik.

Die Neuordnung der vier Berufe der kerami-schen Industrie beinhaltet sowohl inhaltliche als auch strukturell wesentliche Neuerungen:1. Die bisherigen vier Fachrichtungen entfal-

len, dies bedeutet eine Neuschneidung der Berufe.

2. Die Berufe: Industriekeramiker / Industrie-kera mikerin Anlagentechnik, Indus-

tr ie kera miker / Industr iekeramiker in De ko ra tions technik, Industrie kerami ker / In-dus trie keramikerin Modelltechnik und In dustrie keramiker / Industriekeramikerin Ver fahrenstechnik haben gleichlautende Kernqualifikationen über 12 Monate. Trotz der gleichen Formulierungen verbergen sich aber unterschiedliche berufsspezifi-sche Tätigkeiten dahinter, die erklärungs-bedürftig sind.

3. Die Ausbildung soll prozessorientiert durchgeführt werden. Es ist daher drin-gend geboten, Beispiele für typisch pro zess-orien tierte Arbeitsaufgaben vorzugeben, was eine Umstellung der bisher durchge-führten Ausbildung in der Lehrwerkstatt zur Folge haben wird.

4. Die Prüfungen sind neu strukturiert: Ge-rade die betriebliche Aufgabe bedarf ei-ner Vorstrukturierung. Auch hier müssten dringend Mustervorschläge als Hilfestel-lung für die Betriebe entwickelt werden.

5. Sowohl in der Zwischenprüfung als auch in der Abschlussprüfung sind Fachgesprä-che durchzuführen. Da diese keinesfalls als mündliche Prüfung angelegt werden sol-len, müssten auch hier den Prüfern Check-listen und Bewertungshilfen an die Hand gegeben werden.

6. Der schriftliche Teil der Prüfung hat sich ebenso geändert; statt in fachsystematisch gegliederten Schulfächern (Technologie, Mathematik etc.) wird jetzt handlungsori-entiert in den Prüfungsbereichen Anlagen-technik, Dekortechnik, Dekorgestaltung, Fertigungstechnik, Technische Kommuni-kation und Qualitätssicherung sowie Wirt-schafts- und Sozialkunde geprüft.

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Forschungskorridor 1

179

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.763

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufs Kaufmann / Kauffrau im Groß- und Außenhandel

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Paulini-Schlottau, Hannelore (0228 / 107-2423); Krieger, Anita

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und Abstimmung mit dem Rahmen-lehrplan der Kultusministerkonferenz, Erarbei-tung eines Entwurfs des Ausbildungsprofi ls.

Vorhaben Nr.: 4.0.764

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen für den neu geschaffenen Ausbildungsbe-ruf „Änderungsschneider / Änderungs-schneiderin“

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Westpfahl, Petra (0228 / 107-2226); Laaser, Ilse; Schambeck, Arne

Laufzeit:

I / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Implementationshilfe für den neu geschaffenen zweijährigen Ausbil-dungsberuf Änderungsschneider / Änderungs-schneiderin, der zum 1. August 2005 in Kraft treten wird.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

180

Vorhaben Nr.: 4.0.765

Titel:

Entwurf einer Fortbildungsverordnung im Raumausstatterbereich gemäß § 42 Abs. 2 HwO

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Pfeifer, Margareta (0228 / 107-2230);Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Fortbildungsverordnung im Raumausstatterbereich gemäß § 42 Abs. 2 HwO

Vorhaben Nr.: 4.0.766

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufs Hafenschiffer / Hafenschifferinhier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Winzier, Dagmar (0228 / 107-2224); Laaser, Ilse

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aufgrund einer Weisung durch das BMWA ist das BIBB mit dem o.a. Neuordnungsvorhaben beauftragt worden mit der Maßgabe, dass die Verordnung möglichst zum 1.8.2006 in Kraft treten soll. Da in den neu zu ordnenden Aus-bildungsberuf Hafenschiffer / Hafenschifferin der Ausbildungsberuf des Ewerführers / der Ewerführerin sowie die Fortbildung zum Fest-macher / zur Festmacherin integriert werden sollen, ist im Antragsgespräch vereinbart wor-den, für den Hafenschiffer / die Hafenschiffe-rin, den Ewerführer / die Ewerführerin sowie den Festmacher / die Festmacherin jeweils ei-nen Fachbeirat für die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite sowie je einen Koordinator zu benennen. Es sind insgesamt 6 zweitägige Sitzungen geplant.

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Forschungskorridor 1

181

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.768

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufes Ofen- und Luftheizungsbauer / Ofen- und Luftheizungsbauerin

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Westpfahl, Petra (0228 / 107-2226); Laaser, Ilse

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-verordnung und Abstimmung mit dem Rah-menlehrplan der KMK

Vorhaben Nr.: 4.0.769

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Mechatroniker / zur Mechatroni-kerin für Kältetechnik (alt: Kälteanla-genbauer / -in)

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Wallon, Dieter (0228 / 107-2228); Wolf, Renate

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer neuen Ausbildungsordnung mit den Sachverständigen der Sozialpartner und Abstimmung mit dem Rahmenlehrplan der KMK sowie Erarbeitung der gestreckten Prüfung.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

182

Vorhaben Nr.: 4.0.770

Titel:

Implementation der Neuordnung für die industriellen Metallberufe

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der Umsetzung von Program-men

Mitarbeiter / -innen:

Westpfahl, Petra (0228 / 107-2226)

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Von der Neuordnung der industriellen Me-tallberufe sind ca. 120.000 Auszubildende betroffen. Dies ist die Branche mit den höchs-ten Zahlen bezüglich der Auszubildenden. Die vollkommen neue Ausbildungsstruktur, eine gewöhnungsbedürftige zeitliche Gliede-rung und völlig veränderte Prüfungsstruktur (Anrechnung der Zwischenprüfung auf die Gesellenprüfung, Variantenmodell bei der praktischen Prüfung, Fachgespräch, neue Prüfungsbereiche etc.) macht es erforderlich, möglichst zeitnah zum Inkrafttreten Vorträge und Workshops in BBZ, Kammern und auf einschlägigen Veranstaltungen (Ausbildertage etc.) durchzuführen. Die fünf Berufe:– Anlagenmechaniker / -in– Industriemechaniker / -in– Konstruktionsmechaniker / -in– Werkzeugmechaniker / -in– Zerspanungsmechaniker / -in

Vorhaben Nr.: 4.0.771

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufs Verfahrenstechnologe / Verfahrens-technologin für Mühlen- und Futter-mittelwirtschafthier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Winzier, Dagmar (0228 / 107-2224); Alscheid, Roswitha

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aufgrund der Weisung des BMWA ist das BIBB mit dem o.a. Neuordnungsvorhaben be-auftragt worden mit der Maßgabe, dass die Verordnung möglichst zum 1.8.2005 in Kraft treten soll. Da es sich bei dem neu zu ordnen-den Ausbildungsberuf um einen Monoberuf ohne Spezialisierungen handelt, ist im An-tragsgespräch vereinbart worden, jeweils für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite drei Fachbeiräte zu benennen, so dass sich die Anzahl der Fachbeiräte auf insgesamt sechs Personen beläuft.

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Forschungskorridor 1

183

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.772

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung zum Verfahrensmechaniker / zur Ver-fahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Reymers, Magret (0228 / 107-2223); Laaser, Ilse; Narres, Silvia

Laufzeit:

II / 05 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Änderung der bestehenden Verordnung "Ver-fahrensmechaniker / Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik" da-hingehend, dass zwei weitere Schwerpunkte aufgenommen werden sollen.

Vorhaben Nr.: 4.0.773

Titel:

Neuordnung des Ausbildungsberufs „Fachangestellter / Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung“

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Elsner, Martin (0228 / 107-2430);Trappmann-Webers, Bettina; Wild, Reiner

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Entwurf einer Ausbildungsordnung und Ab-stimmung des Ausbildungsrahmenplans mit dem Rahmenlehrplanentwurf der KMK.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

184

Vorhaben Nr.: 4.0.774

Titel:

Neuordnung der Berufsausbildung „Kaufmann / Kauffrau in der Kom-munikationswirtschaft“ (Werbekauf-mann / Werbekauffrau)

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Krämer, Heike (0228 / 107-2431); Dorsch-Schweizer, Marlies; Schraaf, Ursula

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Ausbildungsverordnungs-entwurfs gemäß Weisung des BMWA vom 6.5.2005.

Vorhaben Nr.: 4.0.775

Titel:

Neuordnung „Medienkaufmann / Medienkauffrau Digital und Print“ (Verlagskaufmann / Verlagskauffrau)

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Dorsch-Schweizer, Marlies (0228 / 107-2418); Krämer, Heike; Schraaf, Ursula

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Ausbildungsverordnungs-entwurfs gemäß Weisung des BMWA vom 6.5.2005.

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Forschungskorridor 1

185

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.776

Titel:

Fachbeirat „Berufsausbildung im Dia-logmarketing?“

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Elsner, Martin (0228 / 107-2430); Wild, Reiner

Laufzeit:

II / 05 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Mit dem Fachbeirat soll am 1. Juni 2005 der Qualifi kationsbedarf im Bereich Call-Center und Konsequenzen in Hinblick auf eine Be-rufsausbildung mit den relevanten Beteilig-ten erörtert werden. Ein Antragsgespräch zur Einleitung eines Neuordnungsverfahrens des BMWA soll bei positivem Ergebnis der Veran-staltung unmittelbar angeschlossen werden.

Vorhaben Nr.: 4.0.777

Titel:

Neuordnung Mediengestalter Bild und Ton

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Borch, Hans (0228 / 107-2625);Wasiljew, Elke

Laufzeit:

II / 05 bis III / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Novellierung des Berufes

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.778

Titel:

Neuordnung „Fachverkäufer / Fachver-käuferin für das Lebensmittelhand-werk“

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Rütter, Lothar (0228 / 107-2328);Azeez, Ulrike

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung der Textsorten: Ausbildungsord-nung, Ausbildungsrahmenlehrplan, Zeugnis-erläuterungen; Mitarbeit bei der Erarbeitung des Rahmenlehrplans

Vorhaben Nr.: 4.0.779

Titel:

Fortbildungsverordnung für den Be-reich der Schließ- und Sicherungstech-nik

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Wallon, Dieter (0228 / 107-2228); Wolf, Renate

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs einer Rechtsver-ordnung nach § 42 HwO mit den Sachver-ständigen der Sozialpartner. Im Verfahren ist erneut die Einbeziehung des Handelsbereichs zu prüfen. Als Grundlage dienen der voraus-gegangene Lösungsvorschlag und die Qualifi -kationsuntersuchung des Bundesinstituts.

Angestrebt wird eine geordnete, einheitliche und berufsübergreifende Fortbildungsrege-lung, die sich aus Bausteinen zusammensetzt und für mehrere Berufe gelten soll.

Ein wesentlicher Punkt ist die neue Einheit aus Mechanik und Elektrik / Elektronik.

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Forschungskorridor 1

187

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.780

Titel:

Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung „Technischer Produktdesigner“ / „Technische Pro-duktdesignerin“

Art des Vorhabens:

Erläuterungen / Umsetzungshilfen zu Ausbil-dungsordnungen

Mitarbeiter / -innen:

Pfeifer, Margareta (0228 / 107-2230); Schambeck, Arne

Laufzeit:

II / 05 bis III / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung einer Implementationshilfe für die am 1. August 2005 in Kraft tretende Aus-bildungsordnung „Technischer Pro dukt desi-gner“ / „Technische Produktdesignerin“.

Vorhaben Nr.: 4.0.781

Titel:

Novellierung des Ausbildungsberufs Kauffrau / Kaufmann in der Grund-stücks- und Wohnungswirtschaft

Art des Vorhabens:

Vorbereitung einer Ausbildungsordnung

Mitarbeiter / -innen:

Schwarz, Henrik (0228 / 107-2426); Krieger, Anita

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Erarbeitung eines Entwurfs der Ausbildungs-ordnung und Abstimmung mit dem Rahmen-lehrplan der KMK, Erarbeitung eines Entwurfs des Ausbildungsprofi ls.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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FORSCHUNGSKORRIDOR 2Früherkennung von Qualifi kationsent-wicklungen

Vorhaben Nr.: 2.0.501

Titel:

Früherkennung von Qualifi kationsent-wicklung

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Früherkennung von Qualifi kationsentwicklun-gen

Mitarbeiter / -innen

Dr. Brüggemann, Wilfried (0228 / 107-1132); Dr. Bott, Peter; Braun, Uta; Dr. Dietzen, Agnes; Leppelmeier, Ingrid; Schade, Hans-Joachim; Suckrau, Ulrike

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

Die Fortführung des Vorhabens zum Aufbau und zur Implementation eines Früherken-nungssystems Qualifi kationsentwicklung um-fasst:

Teilvorhaben 1 „Repräsentative Stellenanzei-genanalysen und Betriebsbefragungen zum Wandel von berufl ichen Anforderungen“

Ziel ist die Ermittlung von Qualifi kationsan-forderungen und deren Veränderung. Das Vorhaben beinhaltet Erhebungen zur syste-

matischen Analyse von Stellenanzeigen in Print- und Online-Medien sowie Betriebsbe-fragungen, auch innerhalb des Referenz-Be-triebs-Systems (RBS). In enger Zusammen-arbeit mit der Ordnungsabteilung des BIBB werden Branchenerhebungen durchgeführt, die den Akteuren der Ordnungsarbeit Hin-weise auf neue oder veränderte Qualifi kati-onsanforderungen der Betriebe geben sollen. Die Daten werden als repräsentative Stich-proben erhoben und lassen somit gesicherte Rückschlüsse auf Veränderungen von Qualifi -kationsanforderungen in einzelnen Branchen zu. Je nach Inhalt der Fragestellung und der Möglichkeit / Zweckmäßigkeit des Feldzu-gangs werden sie über Stellenanzeigenana-lysen mit Inserentennachbefragungen oder über Betriebsbefragungen erhoben.

Im Hinblick auf die Verknüpfung mit den Stel-lenanzeigendatenbanken der Bundesagentur für Arbeit wird eine Kooperation mit dem In-stitut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie der Fachhochschule der Bundesagentur für Arbeit angestrebt.

Die Ergebnisse tragen dazu bei, neue bzw. veränderte Qualifi kationen zu erkennen, die Wertschätzung verschiedener Bildungsab-schlüsse zu erfassen sowie zusätzlich zu for-malen Abschlüssen geforderte Qualifi katio-nen zur Erweiterung von Berufskompetenzen zu ermitteln. Die Auswertung der Daten be-ruht auf der Basis statistischer und qualitativer Verfahren der Text- und Inhaltsanalyse.

Teilvorhaben 2 „Aufbau einer Expertengruppe zur Früherkennung betrieblicher Qualifi kati-onsentwicklung“

In diesem Teilvorhaben sollen durch den Aufbau einer Expertengruppe die Vorausset-zungen geschaffen werden, das Erfahrungs-wissen und die Methodenkompetenz von Or-ganisationsberatern für die Forschungsarbeit im BIBB, insbesondere in der Früherkennung

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Forschungskorridor 2

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Arbeitsprogramm 2005

von Qualifi kationsentwicklung, dauerhaft zu nutzen. Das Teilvorhaben dient der Vorberei-tung weiterer Forschungsprojekte in der Früh-erkennung und der kontinuierlichen Nutzung des Expertenwissens als Erkenntnisquelle. Da-bei stehen folgende Themen im Mittelpunkt:• Praxis und Methoden betrieblicher Be-

darfsermittlung;• Dauerbeobachtung und Diagnose von

Veränderungen betrieblicher Arbeits- und Qualifikationsanforderungen;

• Entwicklung horizontaler und diagonaler Entwicklungs- und Aufstiegswege und

• Rolle und Einfluss betrieblicher Personal-politik auf die Qualifikationsentwicklung.

Teilvorhaben 3 „Sekundärstatistische Analyse der BIBB / BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2005 / 2006 – Arbeit im Wandel, Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen“

In der BIBB / BAuA-Erwerbstätigenbefragung werden zum Jahreswechsel 2005 / 2006 ca. 15.000 Erwerbstätige zum Thema Arbeit im Wandel, Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen befragt. Ziel ist es, Informati-onen über bildungs- und beschäftigungsrele-vante Entwicklungen differenziert nach Beru-fen bereit zu stellen. Die Erhebung fokussiert zum einen den Themenkomplex „Erwerb und Verwertung berufl icher Qualifi kationen“, zum anderen Fragen zum „Wandel der Arbeits-welt“ (z. B. Merkmale der Tätigkeit, berufl i-che Anforderungen, Kenntnisanforderungen, Weiterbildungsbedarf, Veränderungsdynamik der Arbeit). Dieser Themenkomplex soll zur Früherkennung von Qualifi kationsentwicklun-gen genutzt werden, indem u.a. neue Tätig-keitsprofi le ermittelt werden (z. B. Hybridbe-rufe zwischen Technik und kaufmännischem Wissen, zwischen Produktion und Dienstleis-tung oder im IT-Bereich). Die BIBB / BAuA-Er-werbstätigenbefragung schließt an die unter dem Namen BIBB / IAB-Erhebungen bekann-ten Erwerbstätigenbefragungen an.

Teilvorhaben 4 „Analyse der berufl ichen Wei-terbildung“

Ausgangspunkt der Überlegungen ist, die im Bildungsmarketingansatz zum Ausdruck kom-menden Überlegungen für einen Zugang zum frühzeitigen Erkennen von Qualifi kationsent-wicklungen weiterzuführen. Es wird davon ausgegangen, dass sich neue Qualifi kations-profi le allmählich herausbilden und, sofern überhaupt, erst zu einem relativ späten Zeit-punkt in Aus- und Weiterbildungsberufe ein-fl ießen. Auf dem Weiterbildungsmarkt zeigen sich neue Entwicklungen, schon aus Wettbe-werbsgründen relativ rasch. Auch wenn es sich bei einem Teil der Weiterbildungsangebote le-diglich um Testangebote handelt, die bei ge-ringer Nachfrage wieder eingestellt werden, liegen den meisten Angeboten mehrheitlich Dialoge mit Wirtschaftsunternehmen und an-deren Akteuren der berufl ichen Bildung sowie auf dieser Basis vorgenommene Bedarfsein-schätzungen zugrunde. Zurzeit werden drei verschiedene Untersuchungsansätze verfolgt:1. Die Ausschreibung eines Weiterbildungs-

Innovations-Preises soll den direkten Zu-gang zu innovativen Weiterbildungsan-geboten eröffnen und dient dazu, einen Eindruck zu gewinnen über neue Inhalte, Ziele, Methoden, Medien und Zielgrup-pen sowie Angaben darüber, welche Be-darfe diesen Weiterbildungsangeboten zugrunde liegen.

2. Struktur- und Längsschnittanalysen des beruflichen Weiterbildungsangebots in der Datenbank KURS geben Auskunft über die thematischen Schwerpunkte und die inhaltliche Gestaltung der Kurse. Im Zeitvergleich können Veränderungen und Trends auf dem Markt der beruflichen Weiterbildung ermittelt werden. Die Fülle der Angebote und die Vielzahl der Struk-turmerkmale macht diese Datenquelle für unterschiedlichste Fragestellungen ergie-big.

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Vorhaben

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3. Regelmäßige Befragungen einer repräsen-tativen Stichprobe von Weiterbildungs-anbietern (wbmonitor) dienen dazu, Erfahrungen und Meinungen der Bildungs-anbieter zu aktuellen Fragen, Angaben zur Realisierung, zu Resonanzen und Modifi-zierungen ihres Kursangebots zu erhalten, aber beispielsweise auch zu zusätzlichen der Qualifizierung vor- oder nachgelager-ten Dienstleistungen, die diese anbieten.

Die Vernetzung der Ergebnisse aus den drei verschiedenen Informationsquellen liefert ein relativ umfassendes Bild über Trends auf dem Weiterbildungsmarkt.

Teilvorhaben 5 „Ausbau und Pfl ege des Infor-mationssystems Qualifi kationsentwicklung“

Die aktuelle sach- und adressatengerechte Präsentation der wichtigsten Veränderungen berufl icher Qualifi kationsanforderungen ist – neben der Entwicklung und Erprobung ge-eigneter Beobachtungsinstrumente – ein zen-trales Anliegen des Früherkennungssystems.

Dazu ist ein entsprechendes Informationssys-tem (Online-Informationssystem) konzipiert worden, das ausgebaut und laufend aktuali-siert werden soll.

Das „Online-Informationssystem“ soll Aus-kunft geben über die aktuelle berufs- und tätigkeitsbereichsbezogene Qualifi kations-entwicklung. Da kontinuierliche „Breitban-derhebungen“ nicht mit eigenen Kapazitä-ten erbracht werden können, soll auf in der Entwicklung befi ndliche Datenbestände (z. B. Stelleninformationssystem) der Bundesagen-tur für Arbeit zurückgegriffen und für eine breite Information genutzt werden.

Vorhaben Nr.: 2.0.519

Titel:

Vorbereitung fünfte Erwerbstätigen-befragung

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Früherkennung von Qualifi kationsentwicklun-gen

Mitarbeiter / -innen

Hall, Anja (0228 / 107-1103)

Laufzeit:

I / 04 bis I / 05

Problemdarstellung:

Das IAB wird 2004 mit den Vorbereitungs-phasen (Pretest etc.) zur Umsetzung seiner konzeptionellen Vorstellungen beginnen. Auch die für das BIBB relevanten – größten-teils neu zu entwickelnden – Fragestellungen müssen konzeptionell überprüft werden. Da das Vorgängerprojekt „BIBB / IAB-Erhebung 1998 / 99“ im Dezember 2003 endete, sollen die konzeptionellen Vorarbeiten im Rahmen eines Vorhabens durchgeführt werden.

Forschungsziele:

• Aufarbeitung des Forschungsstandes in der Qualifikationsforschung, insbesondere zum Thema „Erwerb und Verwertung be-ruflicher Qualifikationen“

• Zusammenstellung der Analysepotenziale vorliegender Datensätze (Mikrozensus, SOEP, Berichtssystem Weiterbildung etc.)

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Forschungskorridor 2

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• Überarbeitung der Erfassung von Ausbil-dungsverläufen auf Basis bisheriger Erfah-rungen mit der Analyse und Verwertbar-keit verlaufsbezogener Daten

• Entwicklung von für die Qualifikationsfor-schung im BIBB relevanten Fragestellun-gen und deren Operationalisierung (auch in Zusammenarbeit mit der Ordnungsab-teilung)

• Entwicklung von empirisch überprüfbaren Forschungshypothesen und die Entwick-lung von entsprechenden Variablen / Indi-katoren

• Multi-Method-Pretesting.

Der im Verlauf der Erhebung eingesetzte Stan-dard-Pretest (voraussichtlich 2005) reicht zur Überprüfung der Reliabilität und Validität von neuen Fragen nicht aus, denn die Annahme, dass Fragen, die von Befragten formal korrekt beantwortet werden, auch richtig verstanden sind, ist unzulässig.

Neue Fragestellungen im Fragebogen müssen deshalb daraufhin geprüft werden, ob sie von den Befragten kognitiv richtig verstanden und beantwortet werden. Diese Tests sollten vor der Fragebogenentwicklung, also im Entste-hungsprozess, getestet werden, unabhängig davon, in welcher Form die Befragung durch-geführt wird.

Beim Multi-Method-Pretesting handelt es sich um eine dem jeweiligen Studiendesign individuell angepasste, fl exible Kombination mehrerer, sowohl neuerer als auch etablierter Evaluationsverfahren aus dem Bereich der ko-gnitiven Labortechniken.

• CATI-Pretest

Zu klären ist, inwieweit bildungs- und berufs-bezogene Fragen, die bisher in face-to-face-Interviews und Listenvorlagen erfragt wurden, durch eine CATI-Befragung (Computer Assis-ted Telephone Interview) zu realisieren sind.

In der Zwischenzeit gehören computerun-terstützte telefonische Interviews zu den modernsten Verfahren der empirischen Sozi-alforschung, die sich angesichts der zuneh-menden Schwierigkeiten von persönlichen Befragungen in Haushalten durch Interviewer insbesondere durch die bessere Feldkontrolle im Vergleich zu face-to-face-Interviews aus-zeichnen.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 2.0.522

Titel:

Aufbau einer Expertengruppe Organi-sationsberater zur Qualifi kationsfor-schung und Früherkennung betriebli-cher Qualifi kationsentwicklung

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Früherkennung von Qualifi kationsentwicklun-gen

Mitarbeiter / -innen

Dr. Dietzen, Agnes (0228 / 107-1125); Leppelmeier, Ingrid; Schulte, Barbara

Laufzeit:

II / 04 bis II / 05

Problemdarstellung:

1. Ziele des Vorhabens

In diesem Vorhaben sollen durch den Aufbau einer Expertengruppe die Voraussetzungen geschaffen werden, das Erfahrungswissen und die Methodenkompetenz von Organisati-onsberatern für die Forschungsarbeit im BIBB insbesondere in der Früherkennung der Qua-lifi kationsentwicklung dauerhaft zu nutzen. Das Vorhaben dient der Vorbereitung weiterer Forschungsprojekte insbesondere in der Früh-erkennung und der kontinuierlichen Nutzung des Expertenwissens als Erkenntniszugang.

Grundlage des Vorhabens sind Erfahrungen und Ergebnisse des BIBB-Forschungsprojekts zum „Erfahrungswissen von Beratern und

Begleitern betrieblicher Veränderungen als Beitrag zur Früherkennung der Qualifi kation-sentwicklung“ (EXPERT, Projekt-Nr. 2.2.007, Laufzeit III / 2001 – III / 2003). Dort wurde un-tersucht, ob und unter welchen Bedingungen das Erfahrungswissen von Beratern als Zu-gang zu Veränderungen betrieblicher Qualifi -kationsanforderungen genutzt werden kann.

Berater, die als Organisations- und Personal-entwickler, als Arbeitsgestalter und Verän-derungsbegleiter arbeiten, sind Experten für Veränderungen von Qualifi kationen, Kompe-tenzen und betrieblicher Organisation. In Pha-sen betrieblicher Umstrukturierungen sind sie an der Gestaltung von Arbeitsabläufen und Organisationsstrukturen aktiv beteiligt und übernehmen dabei oft prozessstrukturierende Aufgaben. Sie haben so die Möglichkeit, „tief“ in die Unternehmen hineinzusehen und sind mit den Gestaltungsbedingungen sowie den Arbeitsprozessen und den damit verbundenen Qualifi kationsanforderungen entsprechend gut vertraut.

Das Beraterwissen bietet daher vielfältige In-formationen zu spezifi schen situativen und prozessbezogenen Aspekten betrieblicher Entwicklungen. Im Rahmen des EXPERT-Pro-jekts konnten so wichtige Erkenntnisse ge-wonnen werden zu• Praxis und Methoden betrieblicher Be-

darfsermittlung,• Diagnose und Dauerbeobachtung von

Veränderungen betrieblicher Arbeits- und Qualifikationsanforderungen,

• Entstehung horizontaler und diagonaler Entwicklungs- und Aufstiegswege sowie

• Rolle und Einfluss betrieblicher Personal-politik auf die Qualifikationsentwicklung.

Die spezifi schen Sichtweisen und Erfahrungen der Berater bieten Einblicke in betriebliche Veränderungsprozesse, die bislang durch die Forschung nicht ausreichend wahrgenommen

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Forschungskorridor 2

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Arbeitsprogramm 2005

oder in ihrer Bedeutung erkannt wurden. Be-rater verfügen zwar kaum über „gesichertes Wissen“ im Sinne wissenschaftlicher Erkennt-nis, aber über umfangreiche Erfahrungen. Ihr Wissen ist insofern ein komplementäres Element, das für die Früherkennung von Qua-lifi kationsanforderungen zusammen mit an-deren Erkenntnisquellen berücksichtigt und kommunikativ validiert werden soll.

Forschungsmethodisch bestehen hierzu fol-gende Möglichkeiten: • Auf der Basis qualitativer Forschungsme-

thoden zugänglich gemacht, kann das Beraterwissen dazu beitragen, „aufschlie-ßende“ Hypothesen zu bilden, die wie-derum in standardisierte Erhebungen zur Früherkennung einfließen und dort über-prüft werden können.

• Umgekehrt können auch Forschungser-gebnisse aus laufenden standardisierten Befragungen durch Beraterwissen wieder an betriebsspezifische Kontexte zurückge-bunden und auf diese Weise angereichert und vertieft werden.

• Über unterschiedliche Triangulationen (Methoden / Daten) kann das Erfahrungs-wissen von Beratern mit den durch andere Forschungsansätze und -methoden im Bereich der Früherkennung gewonnenen Erkenntnissen zu verallgemeinernden Aus-sagen über Qualifikationsentwicklungen jenseits des einzelbetrieblichen Kontextes zusammengeführt und mit Hilfe entspre-chender standardisierter Erhebungsver-fahren abgerundet werden. Hierzu bieten sich insbesondere branchen- oder berufs-feldbezogene Studien an, die verschiedene Erhebungsinstrumente und Informations-quellen der Früherkennungsforschung in einem Gesamtkonzept integrieren.

2. Arbeitsschwerpunkte während der Vor-habenslaufzeit

2.1 Gewinnung und Auswahl von Organisa-tionsberatern

Organisationsberatung bezeichnet keinen einheitlichen Beratungstypus oder -ansatz, sondern wird auf dem Beratermarkt von Insti-tutionen und Personen mit unterschiedlichen Angeboten und Erfahrungen wahrgenom-men. Wie das EXPERT-Projekt verdeutlichte, sind die für die Früherkennung interessanten Organisationsberater vor allem in den Feldern betriebliche Personalpolitik, Führungskräfte-entwicklung, Personalauswahl und -entwick-lung, Organisationsentwicklung und Change Management (einschließlich Strategieent-wicklung sowie Fach- und Prozessberatung) tätig.

Eine anspruchsvolle Netzwerkarbeit ist nur dann zu realisieren, wenn hinreichend erfah-rene Organisationsberater für die Zusammen-arbeit mit dem BIBB gewonnen werden kön-nen. Für die Auswahl der Kooperationspartner müssen daher entsprechende Kriterien – wie z. B. Abschlüsse, Ausbildungsinstitutionen, Kompetenzen, Werthaltungen, Erfahrungen – gefunden werden. Da das BIBB z. B. im Mo-dellsversuchsbereich bereits eng mit Organi-sationsberatern zusammen arbeitet, soll an diese Kontakte und Kooperationsstrukturen angeknüpft werden.

2.2. Klärung von Zielen eines Früherken-nungsnetzwerkes mit Organisationsbe-ratern – Entwicklung von Kooperations-feldern

Berater sind erst dann zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem BIBB zu gewinnen, wenn ein klarer gegenseitiger Nutzen erkenn-bar ist. Für die Berater bietet, wie mehrfach angesprochen, die frühzeitige Information über die Forschungs-, Entwicklungs- und Ord-nungsarbeit des BIBB Möglichkeiten, Schnitt-stellen für Beratung zu identifi zieren und ent-

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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sprechende Angebote abzuleiten. Auf diese Weise könnten Berater ihr Leistungsportfolio stärker prospektiv ausrichten. Zudem sichert die Zusammenarbeit mit dem BIBB auch nach außen beraterische Autorität. Die Unterstüt-zung der Personalentwicklungsarbeit in den Betrieben und die Gestaltung von Kompeten-zentwicklungsprozessen werden von Beratern über den Früherkennungskontext hinaus als konkrete Handlungsfelder einer Kooperation genannt.

Berater ermöglichen einen frühzeitigen Zu-gang zu betrieblichen Veränderungsprozes-sen. Dieser handlungsorientierte Forschungs-ansatz soll für die Früherkennung im BIBB durch folgende forschungsrelevanten Frage-stellungen ausgebaut werden:• Was sind typische Strategien und Muster

betrieblicher Personal- und Qualifizie-rungspolitiken? Welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung neuer Qualifikati-onsanforderungen und beruflicher Ent-wicklungswege? Wie unterscheiden sich Unternehmen in dieser Hinsicht?

• Gibt es betriebliche Ansätze einer Abstim-mung von Strategien der Innovations- und Organisationsentwicklung mit betriebli-cher Qualifikations- und Personalentwick-lung und wie sehen sie aus?

• Wie werden neue Qualifikationsanfor-derungen aus einem betrieblichen Blick-winkel in bestehende Berufsprofile auf-genommen? Gibt es Substitutionseffekte hinsichtlich Bildungsgängen und der Wer-tigkeit von Abschlüssen / Qualifikations-standards, beruflicher Aufgaben, Tätig-keitsfelder, Positionen und Zielgruppen?

• Wie kann Berufsbildung auch in neu ent-stehende Tätigkeitsfelder und Branchen implementiert werden, in denen bislang keine Qualifikations- und beruflichen Stan-dards Geltung haben?

2.3. Entwicklung der Netzwerkstruktur und des Standarddialogprozesses

Als Voraussetzung einer kontinuierlichen Zusammenarbeit müssen Kommunikations-wege, Kooperationsformen und Verbindlich-keiten defi niert werden. Es wird angestrebt, eine Arbeitsgruppe von ca. 20–25 Organisa-tionsberatern aufzubauen, die vom BIBB ko-ordiniert wird.

Während der Vorhabenslaufzeit von zunächst einem Jahr sollen maximal drei Arbeitstreffen von je 1–2 Tagen vom BIBB organisiert und mit Hilfe externer Moderation durchgeführt werden.

Ziel der Arbeitstreffen ist die Ausgestaltung der Zusammenarbeit in ausgewählten The-menschwerpunkten zwecks Vorbereitung neuer Forschungsprojekte im Bereich der Früherkennung und ordnungsbezogenen Qualifi kationsforschung. In Absprache mit A 4 sind drei Themenschwerpunkte entwickelt worden, die als Grundlage für Aufbau und Erprobung der Zusammenarbeit mit den Or-ganisationsgestaltern dienen sollen:• Betriebliche Qualifizierungs- und Personal-

politiken und ihr Einfluss auf die Gestal-tung neuer Qualifikationsanforderungen sowie beruflicher Entwicklungs- und Auf-stiegswege.

• Beobachtung und Begleitung der Entste-hung neuer Qualifikationen und beruf-licher Entwicklungs- und Aufstiegswege in ausgewählten Branchen, Berufsfeldern (-familien) und im Hinblick auf die Imp-lementierung technologischer Innovatio-nen.

• Begleitung von berufs- und branchenspe-zifischen Modellvorhaben zur Nachhaltig-keit in der Berufsbildung.

Durch die Workshops soll ein strukturierter Forschungs-Praxis-Dialog angeleitet werden. Dabei soll an Methoden und Vorgehenswei-

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Forschungskorridor 2

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Arbeitsprogramm 2005

sen der handlungs- und verwendungsorien-tierten Sozialforschung angeknüpft werden mit dem Ziel, sie für einen Früherkennungsdi-alog weiter zu entwickeln.

Einige wichtige Grundsätze dieser an qualita-tiven Methoden ansetzenden Forschungsstra-tegien und Ansätze sind:• die Verbindung von Wissenschaft und Pra-

xis, wobei die Wissenschaft interdisziplinär zu verstehen ist. Es geht darum, sowohl praxisorientierte Aufschlüsse und Lösun-gen, als auch theoretische und grundle-gende Erkenntnisse zu gewinnen. Die The-orie- und konzeptionelle Forschungsarbeit ist sowohl vorauseilend, begleitend als auch auswertend mit der Praxis zu verbin-den;

• die Zusammenführung von Theoriewissen und Erkenntnissen aus der Praxis im Sinne einer Triangulation und deren spiralför-mige Weiterentwicklung;

• der Bezug des Forschungsprozesses auf Handlungen und damit verbundene Pro-blemstellungen, Entwicklungen und Lö-sungswege;

• Auswahl und Einsatz von Methoden und Instrumenten mit dem wesentlichen Ziel, die ablaufenden Prozesse zu analysieren, wobei besonders zu berücksichtigen ist, dass die sich verändernde Praxis auf For-schungskonzepte und Theorien rückwirkt und diese beeinflusst oder weiterentwi-ckelt.

• Aufhebung einer strikten Trennung zwi-schen Erkenntnissen und Handlungen von Forschern und Praktikern bzw. `Beforsch-ten` sowie eine partielle wechselseitige Verantwortung für den weiteren Verlauf von Forschungs- und Praxisprozessen.

Schwerpunkt der Arbeit in den Workshops wird zunächst sein, das Expertenwissen der Organisationsberater in die Entwicklung von Forschungsprojekten, insbesondere in die

Generierung von Forschungshypothesen und -fragen in den o.g. Themenbereichen einzu-beziehen. Themen- und projektspezifi sch soll ein Dialogprozess entwickelt werden, durch den das Expertenwissen von Organisations-gestaltern nach o.g. Kriterien kontinuierlich in den Forschungsprozess eingebunden wird. Die Moderation der Workshops muss über die Erfahrungen und Methodenkenntnisse verfügen, diesen Forschungs-Praxis-Dialog zu befördern.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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FORSCHUNGSKORRIDOR 3Qualifi zierungs- und Bildungsverhal-ten, Berufsverläufe und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten

Vorhaben Nr.: 1.0.001

Titel:

Untersuchungen zur Vorbereitung des Berufsbildungsberichts; Regionalana-lysen

Art des Vorhabens:

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Friedrich, Michael (0228 / 107-2023); Brandes, Harald; Menk, Angela; Schöngen, Klaus; Troltsch, Klaus; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

• Erarbeitung von statistischen Grundlagen für die Sicherstellung eines qualitativ und quantitativ ausreichenden Angebots an beruflichen Ausbildungsplätzen unter Be-rücksichtigung der voraussehbaren Nach-frageentwicklung und des langfristig zu erwartenden Bedarfs an Ausbildungsplät-zen;

• Darstellung der Entwicklung der Berufsbil-dungsverhältnisse nach Ausbildungsberei-chen und -berufen und Regionen;

• Darstellung der regionalen und sektoralen Entwicklung des Ausbildungsangebots und der Ausbildungsnachfrage;

• Darstellung des Ausbildungsverhaltens von Betrieben, Verwendung der Ergeb-nisse (Maßnahmen)

– im Berufsbildungsbericht – in Regionalberichten zur Situation der

beruflichen Bildung – in Einzelveröffentlichungen zum Anbie-

ter- und Nachfrageverhalten.

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 1.0.004

Titel:

Aus- und Weiterbildung im IAB-Be-triebspanel

Art des Vorhabens:

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Schöngen, Klaus (0228 / 107-2027); Hannen, Ingrid; Westhoff, Gisela

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Mit 16.000 einbezogenen Betrieben – Stand 2004, Stichprobenbasis: Betriebsdatei der Beschäftigtenstatistik – ist das IAB-Betriebs-panel die wichtigste empirische Datenquelle zur Arbeitskräftenachfrage der Betriebe in der Bundesrepublik. Die jährlich erhobenen Daten erlauben repräsentative Analysen u.a. nach Ländern, Wirtschaftszweigen und Be-triebsgrößenklassen. Wesentliche Teile des Fragenkatalogs beziehen sich auf Personalbe-darf, Personalqualifi zierung sowie Aus- und Weiterbildung.

Seit 1995 nutzt das BIBB diese Datenquelle durch Sonderauswertungen und Datenana-lysen zu aktuellen Fragen der Berufsbildung (z. B. Aus- und Weiterbildung in innovativen Betrieben, Ausbildung von Frauen in zu-

kunftsorientierten Branchen). Eine regelmä-ßige Berichterstattung zur Frage der Ausbil-dungsbeteiligung von Betrieben erfolgt im Berufsbildungsbericht der Bundesregierung.

Ziele / angestrebte Ergebnisse: • Verbesserung der Datenlage von For-

schungsprojekten und Vorhaben, indem eigene Recherchen um aktuelle und reprä-sentative Rahmendaten ergänzt werden;

• Gewinnung repräsentativer Daten zu aus-gewählten Fragen der betrieblichen Aus- und Weiterbildung;

• Ergänzung vorhandener Daten (z. B. aus dem RBS);

• Laufende Beobachtung des Fachkräfte-bedarfs und betrieblicher Strategien zur Fachkräftegewinnung.

Maßnahmen:• Kooperation mit dem IAB;• Beteiligung bei der Fragebogenentwick-

lung;• Datenauswertungen, Analysen; • Veröffentlichungen, Präsentationen und

Referate.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.521

Titel:

Bildungswege und Berufsbiografi e von Jugendlichen und jungen Erwach-senen im Anschluss an allgemein bil-dende Schulen

Art des Vorhabens:

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Friedrich, Michael (0228 / 107-2023); Beicht, Ursula; Hoppe, Melanie; Menk, An-gela; Schöngen, Klaus; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

IV / 04 bis IV / 05

Problemdarstellung:

Das Bundesinstitut hat im Sommer 2004 eine Expertise für das BMBF zum Thema „Wege zwischen dem Verlassen der allgemein bil-denden Schule und dem Beginn einer beruf-lichen Ausbildung“ erarbeitet. In der Exper-tise wird die Frage verfolgt, ob und wie viele Jugendliche nach Beendigung der allgemein bildenden Schule zunächst Bildungs- und Warteschleifen durchlaufen, bis sie in eine be-rufl iche Erstausbildung einmünden. Es zeigte sich, dass die Übergangsprozesse von der all-gemein bildenden Schule in eine Berufsausbil-dung in den vergangenen Jahren schwieriger,

komplexer und zum Teil auch langwieriger geworden sind. Dies gilt insbesondere für leistungsschwächere Jugendliche und für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Die amtliche Berufsbildungsstatistik verzeichnet beispielsweise stark wachsende Anteile von Jugendlichen in berufsvorbereitenden Maß-nahmen und in berufsfachschulischen Ausbil-dungsgängen, die eine berufl iche Grundbil-dung vermitteln. Die Statistik vermag jedoch keine Aussagen zu liefern, zu welchen Quali-fi zierungswegen sich die verschiedenen Maß-nahmen und Bildungsgänge vor Eintritt in die Berufsausbildung verbinden, welche Wege besonders erfolgversprechend sind und wo sich reine Maßnahmekarrieren aufzubauen drohen. Um hier Klarheit zu schaffen, sollen in Anlehnung an die BIBB / EMNID-Studie von 1998 Jugendliche und junge Erwachsene in einer breit angelegten Stichprobenuntersu-chung nach ihrer Entwicklung seit dem Ver-lassen der allgemein bildenden Schule befragt werden.

Zentrale Forschungshypothesen:

1. Der Übergang von der allgemein bilden-den Schule in eine Berufsausbildung ist für einen beträchtlichen Anteil von Jugendli-chen mit Warteschleifen verbunden. Die genaue Größenordnung dieser Warte-schleifen wird im Rahmen der Studie be-stimmt.

2. Die Anzahl sowie der relative Anteil der Jugendlichen, die Warteschleifen durch-laufen bzw. durchlaufen haben, ist im Zeit-verlauf von 1997 bis 2003 angestiegen.

3. Die Anzahl sowie der relative Anteil der Jugendlichen, die mehrere Bildungs- und Qualifizierungsschleifen hintereinander durchlaufen bzw. durchlaufen haben, ist im Zeitverlauf angestiegen.

4. Der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die ohne eine abgeschlos-

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

sene Berufsausbildung bleiben, ist im Zeit-verlauf von 1996 bis 2003 angestiegen.

5. Jugendliche aus bildungsfernen Schich-ten, Ausländer, Aussiedler und deutsche Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es besonders schwer, in eine Berufs-ausbildung einzumünden.

6. Die Integrationschancen der Jugendli-chen mit Migrationshintergrund auf eine Berufsausbildung variieren abhängig vom Geschlecht, Nationalität, Geburts-ort (Deutschland, Ausland), Lebenszeit-punkt des Zuzuges nach Deutschland und der Zahl der in Deutschland verbrachten Jahre.

7. Berufliche Schulbesuche, die mit dem Erwerb höherer Schulabschlüsse im An-schluss an die allgemein bildende Schule verbunden sind, erhöhen die Chance auf eine Ausbildungsstelle in einem weitaus stärkeren Maße als Maßnahmen, die den höchsten allgemein bildenden Schulab-schluss nicht verbessern.

Forschungsziele:

Es sollen die gesamten individuellen Bildungs- und Berufsverläufe nach Verlassen der allge-mein bildenden Schule erfasst werden. Ziel-gruppe sind die Schulabgangskohorten der Jahre 1997 bis 2003. Durch die vollständige Erfassung der Entwicklung seit Schulende sind detaillierte Aussagen z. B. über Warte- und Qualifi zierungsschleifen und ggf. Maßnah-menkarrieren möglich. Darüber hinaus kön-nen aber auch die „geglückten“ Übergänge von der allgemein bildenden Schule zur Be-rufsausbildung sowie die berufl iche Entwick-lung im Anschluss an die Ausbildung betrach-tet werden. Durch vergleichende Analysen sollen Verursachungsfaktoren bzw. -konstel-lationen für unterschiedliche Entwicklungs-stränge identifi ziert werden. Jugendliche mit Migrationshintergrund zeigen häufi g schwie-rige Bildungsverläufe (38 % bleiben ohne Be-

rufsabschluss, Mikrozensus 2002). Insgesamt liegen über diese heterogene Gruppe aber zu wenige und zu unpräzise Informationen vor. Im Rahmen der Studie sollen Jugendliche mit Migrationshintergrund durch eine dispropor-tionale Stichprobenziehung in ausreichender Größe berücksichtigt werden.

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Wie bereits in der BIBB / EMNID-Studie aus dem Jahre 1998 soll eine Zufallsstichprobe über telefonische Kontaktaufnahme zu Pri-vathaushalten mit anschließendem Screening der relevanten Befragungspersonen (Schulab-gangskohorten 1996 / 1997 bis 2002 / 2003) gezogen werden. Die Befragung der Jugendli-chen und jungen Erwachsenen soll über com-puterunterstützte Telefoninterviews (CATI) erfolgen. Die Befragten werden zu ihrer jet-zigen berufl ichen Situation und retrospektiv zu ihrer Bildungsgeschichte seit Verlassen der allgemein bildenden Schule befragt.

Zur Erhebung der Daten wird ein Fremdfor-schungsauftrag an ein sozialwissenschaftli-ches Forschungsinstitut vergeben.

Fachausschüsse / -beiräte sind nicht vorgese-hen.

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Vorhaben

200

Vorhaben Nr.: 2.0.503

Titel:

Möglichkeiten zur Prognose des Aus-bildungsplatzangebots mit Hilfe öko-nometrischer Verfahren

Art des Vorhabens:

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Dr. Walden, Günter (0228 / 107-1315); Fehér, Kálmán; Troltsch, Klaus; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

IV / 99 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

1. Festlegung des Modellansatzes und der zu bestimmenden Variablen;

2. Theoretische Formulierung von Spezifikati-onsansätzen;

3. Schätzungen von Verhaltensgleichungen4. Durchführung von Simulationen und

Prognosen auf der Basis des geschätzten Modells.

Vorhaben Nr.: 2.0.512

Titel:

Mitwirkung an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Art des Vorhabens:

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Krekel, Elisabeth M. (0228 / 107-1109); Bönisch, Irmgard; Borchardt, Dagmar; Spilles, Petra; Themann, Ulrike

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Koordination der Planung, Konzeption und Erstellung des Berufsbildungsberichts zwi-schen BMBF und BIBB.

Organisation und Koordination der inhaltli-chen Beiträge des BIBB; redaktionelle Bearbei-tung der Beiträge; optimale technische Ge-staltung der Beiträge; Lektorat der Beiträge.

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Forschungskorridor 3

201

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 2.0.515

Titel:

Bericht zur technologischen Leistungs-fähigkeit Deutschlands

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Dr. Walden, Günter (0228 / 107-1315); Dr. Behringer, Friederike; Troltsch, Klaus; Dr. Uhly, Alexandra

Laufzeit:

IV / 02 bis IV / 07

Problemdarstellung:

Koordinierung der BIBB-Beiträge zu dem vom BMBF herausgegebenen Bericht zur technolo-gischen Leistungsfähigkeit Deutschlands.

Vom BMBF wird jährlich der Bericht zur tech-nologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands herausgegeben. Vorbereitet und verantwor-tet wird der Bericht von einem Forschungs-verbund unabhängiger wissenschaftlicher Institute, welche zusätzlich umfangreiche Ma-terialienbände veröffentlichen. Schwerpunkte der Berichterstattung waren in der Vergan-genheit Entwicklungen im Bereich techni-scher und naturwissenschaftlicher Forschung. Für die Bearbeitung von Fragestellungen, die

den Zusammenhang von Bildung und tech-nologischer Leistungsfähigkeit betreffen, soll eine Unterarbeitsgruppe einschlägiger For-schungsinstitute tätig werden. Im Einzelnen handelt es sich um das Niedersächsische In-stitut für Wirtschaftsforschung (Hannover), das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (Karlsruhe), das Zen-trum für Europäische Wirtschaftsforschung (Mannheim), das Forschungsinstitut für Bil-dungs- und Sozialökonomie sowie die Hoch-schul-Informations-System GmbH (Hannover). Das Bundesinstitut für Berufsbildung ist vom BMBF gebeten worden, den Themenbereich „Berufl iche Bildung“ in diesem Arbeitskreis zu vertreten. Insbesondere werden bildungs-ökonomische und -statistische Untersuchun-gen für den Technologiebericht von Bedeu-tung sein.

Das BIBB wird für die Berichterstattung im Wesentlichen Ergebnisse aus laufenden For-schungsprojekten und Vorhaben heranzie-hen, welche für das Thema von besonderem Interesse sind und diese in geeigneter Weise reanalysieren und aufbereiten. Zusätzlich werden sekundärstatistische Analysen auf der Grundlage der im BIBB vorhandenen einschlä-gigen Datenbanken (z. B. Berufsbildungs- und Beschäftigungsstatistik) durchgeführt. In dem Vorhaben sollen die vom BIBB zu leistenden Arbeiten koordiniert werden, darüber hinaus wird von der Vorhabengruppe auch ein Teil der durchzuführenden Analysen bearbeitet.

Nach einer Grobplanung sollen vom BIBB für die Berichtsjahre 2002 bis 2004 die folgenden Themen überarbeitet und in die Berichterstat-tung eingebracht werden:

2002:• Kosten der betrieblichen Berufsausbildung

in unterschiedlichen Berufen• Entwicklung der Ausbildung in unter-

schiedlichen Berufen und Wirtschaftszwei-

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

202

gen (Auswertung von Daten der Berufsbil-dungsstatistik und Beschäftigtenstatistik)

• Betriebliche Weiterbildung im europäi-schen Vergleich (Kurzdarstellung CVTS-Er-gebnisse).

2003:• Ergebnisse zum Nutzen der betrieblichen

Berufsausbildung• Ergebnisse zu Kosten und Nutzen der Wei-

terbildung der Individuen• Fortführung der Auswertungen zur Aus-

bildungsbeteiligung in unterschiedlichen Berufen.

2004:• Fortführung der Analysen zur Ausbildungs-

beteiligung.

In den Jahren 2005 bis 2007 wird die Bericht-erstattung fortgeführt. Vom BIBB sollen fol-gende Schwerpunkte bearbeitet werden:• Analysen zu technischen Berufen auf Basis

der Berufsbildungsstatistik• Analysen auf der Basis der Beschäftigten-

statistik• Analyen auf der Basis der BIBB / BauA-Er-

werbstätigenbefragung• International vergleichende Analysen.

Zur Erstellung der einzelnen Jahresberichte bzw. ggf. auch von ausführlichen Analyse-berichten sind regelmäßige Abstimmungsge-spräche zwischen den beteiligten Instituten erforderlich. Zur Durchführung der Analysen sind Expertisen sowie vorbereitende Arbeiten zur Datenaufbereitung an Externe zu verge-ben.

Vorhaben Nr.: 2.0.518

Titel:

Optimierung der Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09. – Vorbereitung und Imple-mentierung einer Internetplattform

Art des Vorhabens:

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Flemming, Simone (0228 / 107-1112); Bönisch, Irmgard; Granath, Ralf-Olaf

Laufzeit:

III / 03 bis II / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die Erhebung über neu abgeschlossene Aus-bildungsverträge zum 30.09. eines jeden Jah-res ist wesentlicher Bestandteil des jährlichen Berufsbildungsberichtes (§ 3 BerBiFG).

Zur Vorbereitung der Erhebung wird mit den für die Berufsausbildung zuständigen Stellen ein regelmäßiger Schriftverkehr geführt, der wichtige Eckwerte für die Durchführung der Erhebung sichert (Überprüfung der Ansprech-partner / -innen, Anschriftenänderungen, Zu-ständigkeiten). Im Herbst erhalten die Bear-beiter / -innen bei den zuständigen Stellen die vom BIBB erstellten Erhebungsunterlagen (Er-hebungs- und Erläuterungsbogen, Gemein-deverzeichnisse) in Papierform oder per E-Mail mit der Bitte, diese zur Vorbereitung des Berufsbildungsberichtes bis Ende November

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

an das BIBB zurückzusenden. Nach der Be-arbeitung durch die zuständigen Stellen wer-den die Daten, die über den Postweg an das BIBB geschickt werden (Papierlieferungen), manuell in einer Datenbank erfasst (externe Auftragsvergabe). Daten, die per E-Mail ge-sendet werden, können aufgrund von Im port-rou tinen direkt in die später zur Auswertung verwendete Datenbank eingelesen werden. Wenn alle Daten komplett in die Datenbank integriert sind (November / Dezember), erfolgt eine detaillierte Auswertung, die Grundlage für weitere Berechnungen ist. Durch den hohen Anteil an Papierlieferungen und dem damit verbundenen Aufwand der manuellen Datenerfassung kommt es zu zeitlichen Ver-zögerungen bei der Auswertung.

Darüber hinaus gibt es zunehmend Irritati-onen bei der Interpretation der Ergebnisse, die auf die sog. Sammel- und Restgruppen zurückzuführen sind. Bisher werden lediglich ausgewählte Einzelberufe in Abstimmung mit dem BMBF und den Spitzenverbänden von In-dustrie, Handel und Handwerk erhoben – die „restlichen Berufe“ werden in Sammelgrup-pen zusammengefasst – leider aber nicht im-mer einheitlich. Aus diesem Grund sind keine verlässlichen Aussagen zu der Entwicklung von Neuabschlüssen selbst für ausgewählte Einzelberufe möglich, die z. B. sowohl in In-dustrie und Handel als auch im Handwerk ausgebildet werden (z. B. wird der Bäcker für den Bereich Handwerk einzeln erfasst, im Be-reich Industrie und Handel „verschwindet“ der Beruf in einer Sammelgruppe. Das führt zu Schwierigkeiten hinsichtlich der Vergleich-barkeit zwischen den einzelnen Berufen, aber auch zwischen den Ausbildungsbereichen (z. B. zwischen Industrie und Handel und Handwerk)).

Durch die modernen Informations- und Kom-munikationstechnologien (Internet) ist es mög-lich, den Erhebungsablauf zu optimieren.

Durch eine zukünftige stärkere Nutzung des Internet werden u. a. folgende Ziele verfolgt:

• Erleichterung der Arbeitsabläufe in den zu-ständigen Stellen,

• Optimierung des zeitlichen Ablaufs und daraus folgend schnellere Bereitstellung der Ergebnisse,

• Vermeidung von Zuordnungsproblemati-ken bei den sog. Sammel- und Restgrup-pen durch Einzelberufserfassung und da-mit Informationsgewinnung von validen Daten für die regionale und sektorale Ana-lyse (vgl. § 3 Absatz 1 Satz 3 BerBiFG),

• Qualitätssicherung der Ergebnisse durch automatisierte Kontrollmechanismen di-rekt bei Dateneingabe,

• durch Selbsteingaben und -kontrollmög-lichkeiten kontinuierliche Pflege des An-schriftenpools – ggf. weitere Verwendung für das „Verzeichnis der anerkannten Aus-bildungsberufe / Verzeichnis der zuständi-gen Stellen“.

Zunächst ist vorgesehen, den Anteil der DV-Lieferungen kontinuierlich zu erhöhen (Mail-Lieferungen) und mittelfristig eine Abwick-lung der Erhebung im Internet zu beginnen. Es ist geplant, für die zuständigen Stellen ein einfaches „front-end“ für die Dateneingabe zu gestalten, in dem die Ergebnisse aus der Erhebung vom Vorjahr für eigene Plausibili-tätsprüfungen angezeigt werden. Dabei ist an eine Abbildung von HTML-Formularen ge-dacht – später ist die Einbindung einer Daten-bankapplikation vorgesehen. Der Datenschutz wird über Passwortschutz und Zugang in ge-schützte Bereiche gewährleistet. Die Bearbei-ter / -innen bei den zuständigen Stellen haben dann bis zu einem bestimmten Stichtag die Möglichkeit, die Daten direkt einzugeben und zu verändern (Schreib- und Lesezugriff). Nach dem Stichtag (Beginn der Auswertung) wird lediglich eine Leseberechtigung erteilt.

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Vorhaben

204

Des Weiteren ist vorgesehen, ein Modul für die Ausgabe von Statistiken anzubieten, die direkt von den zuständigen Stellen für die Er-stellung eigener Bilanzen verwendet werden können.

Darüber hinaus werden Informationen zur Er-hebung in das Internet eingestellt (Erläuterun-gen; FAQ`s, Ergebnisse, ggf. Glossar).

Der sehr unterschiedliche DV-Ausstattungs-grad innerhalb der zuständigen Stellen lässt keine Prognosen zu, innerhalb welcher Zeit die Erhebung über neu abgeschlossene Aus-bildungsverträge komplett internetgestützt durchgeführt werden kann. Die Optimierung der Angebote inkl. zahlreicher Informationen rund um die Erhebung lässt aber erwarten, dass mittelfristig bis zu 80–90 % der zustän-digen Stellen an einem internetgestützten Verfahren teilnehmen können (und werden). Nach unseren Einschätzungen sind die ver-besserten Angebote im Internet durch die Steigerung der Transparenz selbst für die Stel-len von großem Interesse, die zurzeit noch keine Möglichkeiten erkennen, an diesem Verfahren teilzunehmen (und ggf. über eine vereinfachte Nutzung im Internet zur DV-An-wendung übergehen).

Die Abwicklung der Erhebung über das Inter-net lässt – nach der Implementierung – eine beträchtliche Effi zienzsteigerung erwarten, so dass die Ergebnisse früher als bisher vor-liegen könnten und dementsprechend auch frühzeitig (u. a. für bildungspolitische Ent-scheidungsprozesse) zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse aus der Erhebung sind nach unseren Erfahrungen für zahlreiche Institu-tionen und Personen von großem Interesse. Die Veröffentlichung valider Ergebnisse in re-lativer Zeitnähe zum Abschluss der Erhebung ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit und kann durch die Nutzung des Internet weiter opti-miert werden.

Vorhaben Nr.: 2.0.520

Titel:

Statistische Analysen von Aus- und Weiterbildungsstrukturen; Aufbau von Datenbanken

Art des Vorhabens:

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Uhly, Alexandra (0228 / 107-1905); Althoff, Heinrich; Braun, Uta; Leppelmeier, Ingrid; Lohmüller, Lydia

Laufzeit:

I / 04 bis IV / 07

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Auf der Grundlage der Berufsbildungs- und Erwerbstätigenstatistiken sollen die Strukturen und Veränderungen im Ausbildungs-, Weiter-bildungs- und Erwerbssystem untersucht und dargestellt werden. Auf der Basis dieser Daten werden unter anderem Kapitel für den Berufs-bildungsbericht des BMBF verfasst. Weiterhin werden auf Anfragen Auskünfte – in Form statistischer Auswertungen bzw. Dokumen-tationen zu diesen Themen – für Mitarbeiter des BIBB als auch für Externe geleistet.

Im Mittelpunkt stehen statistische Analysen unter Einbeziehung folgender Merkmale:

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Forschungskorridor 3

205

Arbeitsprogramm 2005

• Berufsstrukturelle Entwicklung der Ausbil-dungsberufe

• Verteilung der Auszubildenden auf die Wirtschaftsbereiche

• Chancen und Auswirkungen neuer Berufe• Schulische Vorbildung der Auszubilden-

den• Alter der Auszubildenden• Geschlechtsspezifische Besetzung von

Ausbildungsberufen• Auszubildende mit ausländischer Staatszu-

gehörigkeit• Hauptschüler ohne Schulabschluss• Auszubildende mit Behinderungen• Prüfungserfolg• Vertragslösungen• Strukturen der Weiterbildung• Ausbildung und Erwerbstätigkeit: Verglei-

che der Entwicklungen und Interdepen-denzen.

Entsprechende Daten werden in Datenban-ken eingebracht, aufbereitet und analysiert. Diese Informationen werden auch im Internet bereit gestellt. Zur Darstellung der Ergebnisse werden Datenblätter, Grafi ken und tabellari-sche Aufbereitungen benutzt.

Forschungsziele:

1. Die Situation am Ausbildungsstellenmarkt ist weiterhin problematisch. Die Angebots-Nachfrage-Relation hat sich im Vergleich zu den frühen 90er-Jahren deutlich verschlech-tert. Durch neue Berufe und die Neuordnung von bestehenden Berufen sollen zusätzliche Ausbildungspotenziale erschlossen werden. Vor diesem Hintergrund ist weiterhin die Analyse der berufsstrukturellen Entwicklun-gen von Bedeutung. Können die zusätzlichen Ausbildungschancen in den Dienstleistungs-berufen die schrumpfenden Erwerbs- und Ausbildungsbereiche kompensieren? Wo las-sen sich weitere Potenziale ausmachen? Die aktuellen Zahlen der Kammerstatistik zeigen,

dass die Zahl der neu abgeschlossenen Aus-bildungsverträge in den neuen Berufen zu-rück geht, was vor allem durch die IT-Berufe – bzw. vor allem durch die Entwicklung bei den Fach informatikern – bedingt ist. Ist der Ausbildungsmarkt bei den neuen IT-Berufen gesättigt oder zeichnet sich nur vorüber-gehend ein Absinken der Neuabschlüsse in diesem Bereich ab? Aufgrund des demografi -schen Wandels wird allerdings für die Zukunft – in einigen Bereichen und Berufen durchaus auch in naher Zukunft – ein Fachkräftemangel vorausgesagt. Lassen sich also auch Bereiche am Ausbildungsstellenmarkt feststellen, die auf einen solchen Mangel verweisen?

2. Spezifi sche Personengruppen haben im-mer noch ungünstigere Ausbildungs- und Er-werbschancen: Hauptschüler ohne Abschluss, Menschen mit Behinderungen sowie Jugend-liche ausländischer Herkunft. Es soll weiterhin beobachtet werden, inwieweit die Integration dieser Gruppen gelingt bzw. auch inwieweit Segmentierungen am Ausbildungsstellen-markt vorliegen.

3. Immer noch zeigen sich deutliche ge-schlechtsspezifi sche Unterschiede am Ausbil-dungsstellenmarkt. Die Frauenanteile streuen sehr stark über die Berufe. Insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen sind Frauen – trotz der Initiativen zur Erhöhung der Frauenanteile in diesen Berufen seit Mitte der 80er-Jahre – weiterhin unterrepräsentiert. Auch wenn man die neuen Berufe betrachtet, so ist der Anteil der weiblichen Auszubilden-den insgesamt gering. Beispielsweise ist in den neuen IT-Berufen der Frauenanteil an den Auszubildenden sehr gering. Die Entwicklung der geschlechtsspezifi schen Besetzung von Ausbildungsstellen soll daher weiterhin ana-lysiert und dokumentiert werden.

4. Die Entwicklung der Zahl der Ausbildungs-verträge in den neuen und modernisierten Berufen soll Aufschluss darüber geben, in-

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Vorhaben

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wieweit die Bemühungen um eine Moder-nisierung der Berufsausbildung mittels Neu-ordnungen die Ausbildungspotenziale positiv beeinfl usst. Die Entwicklungen dieser Berufe im Einzelnen, ihre Auswirkungen auf beste-hende Berufe und ihr Beitrag zur Ausweitung des Ausbildungsplatzangebots sollen unter-sucht werden.

5. Die Zusammensetzung der Auszubilden-den nach der schulischen Vorbildung unter-liegt Veränderungen im Zeitverlauf. Seit den 70er-Jahren hat der Anteil der Studienberech-tigten bei den Auszubildenden zugenommen. Gab es in dieser Phase Verdrängungsprozesse von Schulabgängern mit anderen Abschlüs-sen? Seit dem Jahr 2000 nimmt der Anteil der Studienberechtigten unter den Auszubilden-den wieder ab. Wählen diese Schulabgänger wieder zunehmend ein Studium, verbirgt sich dahinter eine Ausweichstrategie aufgrund des Lehrstellenmangels oder verbessern sich damit gar die Chancen der Schulabgänger und Schulabgängerinnen mit Hauptschulab-schluss oder mittlerer Reife im dualen Sys-tem der Berufsausbildung? Die Anteile der unterschiedlichen Bildungsgruppen variieren deutlich zwischen den Berufen, wobei sich auch dies im Zeitverlauf ändern kann. Die quantitativen Entwicklungen sollen sowohl für die Ausbildungsberufe insgesamt als auch für einzelne Bereiche und Berufe differenziert analysiert werden.

6. Hinsichtlich der Strukturentwicklung des Berufsausbildungssystems in Deutschland soll geprüft werden, ob das duale System an Bedeutung verliert. Wählen Jugendliche ver-stärkt alternative Ausbildungswege, wie die Hoch- und Fachhochschulausbildung oder Ausbildungsgänge an berufl ichen Vollzeit-schulen? Die Erfassung des Alters der Auszu-bildenden durch die Berufsbildungsstatistik ermöglicht die Darstellung der jahrgangsbe-zogenen Ausbildungsbeteiligung und damit

auch eine Einschätzung der Bedeutung des dualen Systems im Vergleich zu anderen Aus-bildungsgängen.

Zudem soll der Frage nachgegangen wer-den, welche Zusammenhänge zwischen be-trieblicher Weiterbildung und Erstausbildung bestehen. Verliert die Erstausbildung durch zunehmende Weiterbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens und der fl exiblen An-passung von Qualifi kationen an Bedeutung?

7. Die Zahl der zertifi zierten Weiterbildungs-prüfungen der Kammern ging in den letz-ten Jahren kontinuierlich zurück; besonders betroffen waren die Handwerksmeister. Ob – z. B. vor dem Hintergrund der Reform des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetztes (AFBG) – künftig die Zahl der Weiterbildungs-prüfungen wieder steigen wird, soll analysiert werden. Neben der allgemeinen quantitativen Entwicklung sollen die berufsstrukturellen Entwicklungen der Weiterbildungsprüfungen analysiert werden.

8. Die Dauer der betrieblichen Berufsaus-bildung spielt derzeit unter ökonomischen wie berufspädagogischen Aspekten eine bil-dungspolitisch wichtig Rolle. Die in der Daten-bank des Projekts aufbereiteten Zeitreihen zur Entwicklung der Ausbildungsberufe bieten eine gute Ausgangsbasis, um die Akzeptanz der Ausbildungsberufe unterschiedlicher Aus-bildungsdauer unter verschiedenen konjunk-turellen Bedingungen zu vergleichen.

9. Die Drop-outs des dualen Systems, darun-ter fallen die endgültigen Ausbildungsabbrü-che sowie die nicht bestandenen Abschluss-prüfungen, sind aufschlussreiche Indikatoren für die Integrations- und Funktionsfähigkeit der betrieblichen Berufsausbildung. Sie er-möglichen ferner den Vergleich der dualen Berufsbildung mit anderen schulischen und hochschulischen Bildungsgängen. Es soll da-her untersucht werden, unter welchen Be-

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dingungen von der bisherigen Erfassung der Vertragslösungen zu einer Ermittlung der endgültigen Ausbildungsabbrüche überge-gangen werden kann, um dieses Instrument für die Berufsbildungsforschung nutzen zu können.

10. Ausbildungs- und Erwerbssystem stehen in wechselseitigen Beziehungen zueinander. Der Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe und die Ausdehnung des Dienstleistungssek-tors zeigen sich auch im Ausbildungsstellen-markt. Mit den Qualifi kationserfordernissen der Arbeitswelt verändern sich auch die Aus-bildungsansprüche in der Berufsausbildung. Die Entwicklungen im Beschäftigungssystem können Veränderungen des Bedarfs und so-mit auch der Chancen von Auszubildenden in verschiedenen Berufen und Bereichen sowie mit unterschiedlichen Abschlüssen signalisie-ren. Deshalb soll die Qualifi kationsstruktur und die des betrieblichen Status der Erwerbs-tätigen anhand einschlägiger Statistiken (Mi-krozensus, Beschäftigtenstatistik, Arbeitslo-sigkeitsstatistik) betrachtet werden.

11. Methodische Aspekte der Berufsbildungs-statistik sollen untersucht werden. Wie ist die Zuverlässigkeit der Daten einzuschätzen, wie kann die Aussagefähigkeit verbessert werden und wie können die Ergebnisse in EDV-Daten-banken aufbereitet werden?

12. Die Datenbank der Berufsbildungsstatis-tik soll unter inhaltlichen und methodischen Aspekten weiterentwickelt werden; insbeson-dere soll auch die Aufbereitung für die Nut-zung durch Externe verbessert werden.

13. Im Rahmen des Vorhabens wird die Un-terstützung des Statistischen Bundesamtes bei der technischen und methodischen Vor-bereitung der Statistik wahrgenommen. Die Erhebung der Daten ist so zu gestalten, dass diese zur Planung und Ordnung der Berufsbil-dung verwendet werden können.

Vorhaben Nr.: 2.0.523

Titel:

Statistische Analysen, Berechnungen und Sonderauswertungen zum Ausbil-dungsstellenmarkt

Art des Vorhabens:

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Krekel, Elisabeth M. (0228 / 107-1109); Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Granath, Ralf-Olaf; Troltsch, Klaus; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aufgrund spezieller Anfragen, z. B. von Lan-desministerien sowie verschiedener Exper-ten und Expertinnen (z. B. Gewerkschaften, Verbände) werden Sonderauswertungen zu speziellen Problemen auf dem Ausbildungs-stellenmarkt durchgeführt. Daraufhin er-folgen z. B. statistische Berechnungen aus der Beschäftigtenstatistik oder zu den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Die Ergebnisse werden den Anfragenden zugelei-tet und im Anschluss daran teilweise für das Internet aufbereitet. Es handelt sich dabei um Anfragen, die nicht von KIBB-Mandanten ge-stellt werden.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 2.0.524

Titel:

Dauerbeobachtung der Berufsfach-schulen

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Dr. Feller, Gisela (0228 / 107-1124); Hall, Anja; Spilles, Petra

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

Das duale System ist in Bedrängnis; seine wei-tere quantitative und qualitative Entwicklung werden diskutiert, ebenso mögliche alterna-tive Wege in den Beruf. An Berufsfachschulen, besonders außerhalb des Geltungsbereiches von BBiG und HwO, steigen die Schülerzah-len ständig. Aber die quantitative Verteilung nach Berufen und ihre Entwicklungen sind in den Ländern sehr unterschiedlich und dyna-misch. Daten sind schwer zugänglich; die Da-tenlage insgesamt ist defi zitär. In aggregierter Form sind verschiedenartige Schulformen und Abschlüsse oft vermischt. ständig entstehen auch neue Berufe und Ausbildungsformen. Dieser „Markt“ bedarf dauerhafter Beobach-tung (mit wechselnden Schwerpunktfragen).

Die regelmäßig zusammen zu tragenden Da-ten zur quantitativen Entwicklung in den ver-schiedenen vollschulischen Bildungsgängen mit Berufsabschluss sollen ergänzt werden um vergleichende Analysen unter Erschlie-ßung und Nutzung verschiedener Datenquel-len und eigene Erhebungen. Es gilt, Potenziale für einen weiteren Ausbau und Chancen der Absolventen von Berufsfachschulen zu identi-fi zieren und so einen Beitrag zur Erforschung erfolgsrelevanter Faktoren und Strukturen von Berufsausbildung außerhalb der traditi-onellen, durch das duale System geprägten Wege zu leisten. Ziel ist eine effi ziente Nut-zung von Ressourcen durch Erkenntnis ggf. vorhandener und Vermeidung solcher Doppe-lungen schulischer Berufsausbildung, die sich möglicherweise durch konsekutives Durchlau-fen von Berufsfachschule und dualem System ergeben. Dabei sind die Auswirkungen wech-selnder Wirtschafts- und Gesetzeslagen auf den Ausbildungsmarkt in verschiedenen Seg-menten zu beachten und zu berücksichtigen. Es geht auch um die Beantwortung der Frage, ob und worin der Erfolg der Berufsfachschu-len über die Zuwachsraten hinaus besteht, ob die Funktionen von Berufsfachschule und dualem System vergleichbar sind und ob und welche Synergieeffekte sich beim Vergleich der Ausbildungsformen zeigen und nutzen lassen.

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Vorhaben Nr.: 2.0.525

Titel:

Analysen zum Stand und zur Entwick-lung regionaler Berufsbildungssys-teme, Ausbau des internetgestützten Informationssystems BIBBRegio

Art des Vorhabens:

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Troltsch, Klaus (0228 / 107-1121); Ehrenthal, Bettina; Schulte, Barbara; Dr. Uhly, Alexandra; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

Fragen zur regionalen Entwicklung und zu regionalen Disparitäten in der Berufsbildung haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies lässt sich am besten am gestiegenen Informationsbedarf externer Experten der berufl ichen Bildung ablesen. Während aber in früheren Jahren mit relativ einfachen Mitteln und auf der Grundlage gängiger Statistiken entsprechende Analysen und Informationsrecherchen durchgeführt werden konnten, hat nicht zuletzt aufgrund der problematischen Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt die Komplexität der Fragestellungen und die zur Beantwortung

dieser Fragen erforderlichen Auswertungsver-fahren zugenommen.

Das Vorhaben gliedert sich in vier verschie-dene Teilbereiche:• Wichtigster Vorhabenbereich sind ergän-

zende Analysen zum Regionalteil des Be-rufsbildungsberichts. Nach Vereinbarung mit dem BMBF sollen hier über die im Be-rufsbildungsbericht präsentierten Grund-informationen hinaus weitergehende Aus-wertungen durchgeführt werden, die auf Dauer parallel zum Erscheinen des Berufs-bildungsberichts als BIBB-Publikation und zudem für Einzelanalysen im Rahmen von STARegio zur Verfügung stehen sollen.

• Parallel hierzu sind weiterhin die in regel-mäßigen Abständen durchgeführten Son-derauswertungen zu speziellen Problemen regionaler Berufsbildungssysteme notwen-dig. Als zusätzlicher Aspekt soll hier eine regionalisierte Vorausschätzung der Aus-bildungsbeteiligung und des Bedarfs an Ausbildungsstellen versucht werden.

• Nicht zuletzt aufgrund der derzeit unzu-reichenden Versorgung Jugendlicher mit betrieblichen Ausbildungsstellen wird es im Rahmen der Regionalforschung zuneh-mend wichtiger, auch Ausbildungsalterna-tiven zum dualen System mit in die Analy-sen einzubeziehen. Die in den bisherigen Vorhaben durchgeführten Erweiterungen um Informationen zu regionalen Beschäf-tigungssystemen reichen mittlerweile nicht mehr aus, um die Angebotsseite und de-ren Entwicklung ausreichend abzudecken. Daher erscheint es notwendig, Regional-statistiken zur schulischen Berufsausbil-dung, die gegenwärtig nur in unzurei-chender Weise zur Verfügung stehen und aufbereitet sind, in die Untersuchungen zu den regionalen Berufsbildungssystemen einzubeziehen. Mittelfristig sind zudem kontinuierlich weitere Datenbestände

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Vorhaben

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aufzunehmen, die sich aus der Weiterent-wicklung der amtlichen Statistik ergeben.

• Das im Rahmen der Begleitforschung zum Sofortprogramm und in Ergänzung zum Rechercheangebot von KIBB aufgebaute Informationssystem BIBBRegio, mit dem internetgestützt zentrale Regionalinfor-mationen bis auf Arbeitsamtbezirksebene von einem breiten Nutzerkreis recherchiert werden können, stellt einen weiteren Schwerpunkt des Vorhabens dar. Hier sind laufende Arbeiten zu Datenpflege und -aktualisierung ebenso erforderlich wie weitere konzeptionelle Überlegungen zum künftigen Ausbau aufgrund der Erfahrun-gen der Nutzer und der technischen Wei-terentwicklung des Internet. Ergebnisse aus den anderen Teilbereichen des Vorha-bens sind hier systematisch zu integrieren.

Vorhaben Nr.: 2.0.526

Titel:

Machbarkeit der sekundärstatistischen Erschließung der im Mikrozensus erho-benen Struktur- und Langzeitinforma-tionen für Forschungsfragen des BIBB

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Fehér, Kálmán (0228 / 107-1115); Braun, Uta; Schade, Hans-Joachim; Dr. Uhly, Alexandra

Laufzeit:

III / 04 bis IV / 05

Problemdarstellung:

Die zunehmende institutsinterne Nachfrage nach empirischen Informationen erfordert unter anderem auch die praktische Erpro-bung der allgemeinen Einsatzmöglichkeiten von sekundär-statistischen Auswertungen des Mikrozensus. Die erhebliche Weiterentwick-lung in Art und Umfang des im Mikrozensus angebotenen Datenmaterials sowie die erwei-terten und zeitnäheren Zugangsmodalitäten eröffnen neue Wege für die Erfüllung dieser Aufgabe. Das Vorhaben soll die Verwertbar-keit dieser neuen Chancen in den Ausbau einer gemeinsamen Anlaufstelle für die Be-dienung von einschlägigen Anfragen aus For-

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schungsprojekten / Vorhaben des BIBB sowie für die Vorbereitung des Berufsbildungsbe-richts der Bundesregierung prüfen.

Forschungsziele:

Der Mikrozensus ist die jährliche amtliche Repräsentativstatistik zu ausgewählten Merk-malen der Bevölkerung und des Arbeitsmark-tes. Als 1 %-Haushaltsbefragung ermöglicht er die Bereitstellung statistischer Informatio-nen über die Bevölkerungsstruktur, die wirt-schaftliche und soziale Lage der Bevölkerung, über die Erwerbstätigkeit, den Arbeitsmarkt sowie über die Aus- und Fortbildung. Durch die Integration der Arbeitskräfte-Stichprobe-nerhebung der Europäischen Union in den Mikrozensus werden die Ergebnisse zwischen den EU-Ländern vergleichbar.

Mit dem neuen Mikrozensus-Gesetz wird ab 2005 die bisherige statische Erhebungsme-thode durch die zeitliche Verteilung des Be-fragungsvolumens über alle Kalenderwochen dynamisiert und der Auswahlsatz für das bis-her 0,45 %-ige Ergänzungsprogramm (mit vielen aus- und fortbildungsspezifi schen Fra-gen) auf 1 % erhöht. Als wichtige inhaltliche Erweiterung wird die Fachrichtung der Schul-, Hochschulausbildung sowie des höchsten be-rufl ichen Ausbildungsabschlusses abgefragt.

Dieses sog. „unterjährige Erhebungskon-zept“ zusammen mit den hochentwickelten Erhebungstechniken wird aussagekräftigere Ergebnisse in Form von Jahresdurchschnitten ermöglichen. Darüber hinaus wird die Erstel-lung monatlicher Schnellmeldungen über die wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Merk-male schon 14 Tage nach dem jeweiligen Be-fragungsmonat sowie die Zusammenstellung von detaillierteren Quartalsergebnissen je zum Ende eines jeweiligen Quartals erfolgen. Auf dieser Basis werden tiefgehende fachliche und regionale Differenzierungen ermöglicht

sowie die Grundlage zur Beobachtung mittel- und langfristiger Veränderungen geschaffen.

Die Vorteile dieser neuen Möglichkeiten sol-len für die Forschungspraxis erschlossen und die enthaltenen Informationen schnell und effektiv nutzbar gemacht werden. Zu diesem Zweck wird der Ausbau einer Dienstleistungs-funktion in Form einer gemeinsamen Anlauf-stelle im BIBB für Fragen an den Mikrozensus (evtl. in Verbindung und Kooperation mit KIBB) benötigt.

Für die Mitarbeiter der geplanten Anlaufstelle sollte eine Fortbildung bei der Mikroanalyse-Abteilung des ZUMA Mannheim oder im BIBB organisiert werden. Nach der Kontakt-aufnahme mit dem Forschungsdatenzentrum des Statistischen Bundesamtes in Bonn sollen vorerst die unmittelbaren Einsatzmöglichkei-ten der Auswertung des Datenmaterials des Mikrozensus für gegebene Anfragen aus laufenden Projekten / Vorhaben erprobt und weiterentwickelt werden. Dazu sollen die aktuellen, auf Datenträger in SPSS-Format verfügbare Daten (Scientifi c Use Files) bestellt und für die Benutzung aufbereitet werden. Da die Auswertungen des ganzen faktisch an-onymisierten Mikrozensus-Datenmaterials aus datenschutztechnischen Gründen nur in den Räumlichkeiten des StBA in Bonn erfolgen können (z. B. für die Beantwortung von Fra-gestellungen, die eine Erweiterung des für die Forschung zugänglichen Datenumfangs erfor-dern), sollen zunächst die Verwendungsmög-lichkeiten des Forschungsdatenzentrums des Statistischen Bundesamtes in Bonn und / oder in Wiesbaden getestet und anschließend re-gelmäßig in Benutzung genommen werden. Gleichzeitig sollen je nach technischen Vor-aussetzungen die Fernauswertungsmöglich-keiten (abgeschotteter Arbeitsplatzrechner, gesicherte Internetverbindung usw.) getestet werden.

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Vorhaben

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Die Unterstützung der Mitwirkung an der Durchführung der Berufsbildungsstatistik er-fordert auch die Erprobung der Einsatzmög-lichkeiten von Sekundäranalysen im Bereich der Qualifi kations-, Tätigkeits- sowie Bil-dungsstruktur der Bevölkerung anhand der sozioökonomischen, demografi schen und regionalen Strukturdaten sowie der ausbil-dungsbezogenen Daten des Mikrozensus.

Folgende Fragestellungen sollen zunächst un-tersucht werden:• Auswertungen des Anteils der dauerhaft

ohne Ausbildung bleibenden Jugendli-chen; Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Nationalität und der Verteilung von Bildungschancen;

• Verwertungsmöglichkeiten von weiterbil-dungsrelevanten Variablen des Mikrozen-sus 2000 in der statistischen Analyse der individuellen Kosten und Nutzen von Wei-terbildung;

• Prüfung von Stichproben von einigen BIBB-Erhebungen auf Repräsentativität auf der Basis des Mikrozensus; Bereitstellung von benötigten Gewichtungsfaktoren zur Hochrechnung;

• Berufsspezifische Informationen als Er-gänzung und Vorbereitung der BIBB / IAB-Nachfolgeerhebung:

• Homogenitätsuntersuchung von Berufen im Hinblick auf Tätigkeitsschwerpunkte differenziert nach Qualifikationsniveau und beruflicher Stellung sowie die Ver-änderung der Tätigkeitsschwerpunkte innerhalb der Berufe (MZ 1996, 2000, 2004);

• Zusammenhang zwischen Ausbildungs- und Erwerbsberuf: Ausbildungsflexi-bilität (beruflicher Verbleib nach der Ausbildung) und Berufsflexibilität (Zu-gangsberufe in Erwerbstätigkeiten) – zunächst aus der Arbeitskräftestich-probe der EU 2003.

Falls sich die Einsatzmöglichkeiten des Mikro-zensus als fruchtbar für die Forschungspraxis im BIBB erweisen, wäre es sinnvoll, die Un-tersuchungen eventuell auf weitere Bereiche auszuweiten. Denkbar wäre im Anschluss des Vorhabens • Zugang zu originären Einzeldaten inner-

halb einer Kooperation BIBB / Mikrozen-sus;

• die Erforschung der Auswertungsmöglich-keiten individueller Bildungsverläufe durch die Zusammenführung von Längsschnitt-materialien des Mikrozensus;

• Erforschung eventueller Verwendungs-möglichkeiten der berufsspezifischen Informationen des Mikrozensus in einer möglichen Verbindung zwischen den Da-ten des BIBB, den Beschäftigten- und Ar-beitslosenstatistiken der BA (Datenpool Berufe), der Stellenanzeigen-Analyse usw. für Einordnung der Berufe (Auflösung teilweise inkompatibler Klassifikationssys-teme);

• Unterstützung und Ergänzung von inter-nationalen Vergleichen mit Sekundärstatis-tiken unter Verwendung der im Mikrozen-sus integrierten Arbeitskräftestichprobe der EU.

Durch die Erschließung des Datenmaterials des Mikrozensus für die Forschungsarbeit des BIBB soll eine Produktivitätssteigerung durch eine eindeutige Anlaufstelle und die Benutzung des Forschungsdatenzentrums des Statistischen Bundesamtes in Bonn erzielt werden. Die Unterstützung alternativer For-schungsfragestellungen soll durch die erwei-terten Möglichkeiten der Sekundäranalyse so-wie durch die Erweiterung der zur Verfügung stehenden Datenbasis über das Scientifi c Use File hinaus weiter ausgebaut werden. Die ver-lässliche Repräsentativität des Mikrozensus soll die Aussagekraft und Repräsentativität

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Arbeitsprogramm 2005

der empirischen Stichprobenuntersuchungen des BIBB erhöhen.

Es sollten im Anschluss an das Vorhaben even-tuell neue Möglichkeiten der Längsschnittun-tersuchung der Bildungsverläufe ermöglicht werden. Die Verknüpfung von berufsspezifi -schen Datenbeständen aus teilweise inkom-patiblen Klassifi kationssystemen könnten weiterentwickelt werden, und schließlich soll-ten die Möglichkeiten für eine breitere euro-päische Vergleichbarkeit verbessert werden.

Vorhaben Nr.: 2.0.530

Titel:

Suchtprävention und Qu@lifi zierung (SuQu@)

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Degen, Ulrich (0228 / 107-1016); Gerwin, Werner

Laufzeit:

I / 05 bis III / 05

Problemdarstellung:

Die Entwicklung des künftigen Fachkräftepo-tenzials ist nicht nur demografi sch, sondern potenziell bei Auszubildenden und jungen Fachkräften durch zunehmenden Drogenkon-sum gefährdet. Ob möglicherweise der in bis-herigen Drogenaffi nitätsstudien konstatierte verstärkte Drogenkonsum bei Jugendlichen im ausbildungsfähigen Alter, bei Auszubildenden und jungen Fachkräften negative Auswirkun-gen auf die Ausbildung, die Auszubildenden und die jungen Fachkräfte hat, ist bislang nicht erforscht worden. Ob es beispielsweise einen Zusammenhang zwischen Drogenkonsum und Abbruch der Ausbildung bzw. der frühen Fachkräftekarriere gibt, bedarf der Recherche. Denn während Ausmaß und Änderungen im Drogenkonsum relativ gut erforscht und do-

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Vorhaben

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kumentiert sind, fehlt es an einschlägigen Un-tersuchungen und Forschungen zu dem o. a. möglichen Zusammenhang.

Sollten unsere Recherchen, durch externe Expertise unterstützt, eine Abschätzung zu-lassen, dass es hier schwergewichtige Gründe für die Vermutung eines Zusammenhangs zwischen Drogenkonsum und Ausbildungs- bzw. Fachkräfteproblemen gibt, und diesem durch geeignete Präventionsinstrumente gegengesteuert werden kann, sollte dieses Vorhaben in ein Forschungsprojekt überführt werden. Und erst, wenn diese Entscheidung gefallen ist, soll der Bereich der Präventions-medien und der Umsetzung geeigneter Prä-ventionsinstrumente angegangen werden.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Auf-klärung, Köln (BZgA) hat Interesse an einer Zusammenarbeit in diesem Bereich und an der Erschließung von geeigneten Präventi-onsmaßnahmen bei speziellen Zielgruppen. Die Auszubildenden und jungen Fachkräfte wurden bisher nicht gezielt in Präventions-maßnahmen eingeschlossen.

Aus der jeweiligen Perspektive beider Insti-tute besteht Interesse an einer Zusammen-arbeit und einer stärkeren Berücksichtigung von geeigneten Präventionsmaßnahmen, die auch eine entsprechende Qualifi zierung des ausbildenden Fachpersonals in den Betrieben einschließen muss.

Zentrale Forschungshypothese:

Zwischen Suchtverhalten und Drogenkon-sum sowie Problemen in der Ausbildung und jungen Facharbeiterkarrieren kann ein Zusammenhang vermutet werden: dass sich Drogenkonsum nämlich negativ auf die Aus-bildung und Fachkräftetätigkeit auswirkt.

Forschungsziele:

• Um die Forschungshypothese zu prüfen, soll zum einen eine systematische Prü-fung der Daten zum vermuteten Zusam-menhang von Suchtverhalten und Ausbil-dungsproblemen stattfinden.

• Hier ist ein Workshop mit Experten zu den Ergebnissen der Datenrecherche geplant: Die Prüfung und Bewertung dieser Ergeb-nisse sind Grundlage für Überlegungen, dieses Vorhaben zu einem Forschungspro-jekt zu generieren.

Dann erst kann sich die Frage stellen, ein-schlägige Präventionskonzepte und -mate-rialien ggf. daraufhin zu überprüfen, ob sie in der Praxis für die Adressatengruppen der Jugendlichen im ausbildungsfähigen Alter, Auszubildende und junge Fachkräfte zur Dro-genprävention im betrieblichen Kontext ge-eignet sind.

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Es sollen alle Recherchemöglichkeiten (inkl. Internet) zum Einsatz kommen, um Daten und Statistiken auf relevante Informationen durchzusehen und zu analysieren. Des Wei-teren sollen im Rahmen von Expertengesprä-chen (inkl. Workshops) die Ergebnisse bewer-tet und ggf. konzeptionelle Entwicklungen eingeleitet werden.

Die BZgA hat inzwischen im Rahmen eines Gespräches mit den Leitungen beider Institu-tionen bereits Interesse an einer Kooperation schon in der Phase der Datenrecherche signa-lisiert sowie ggf. darüber hinaus.

Bei der evtl. Aufl egung eines Forschungspro-jekts sollen Mittel von der BZgA akquiriert werden, die grundsätzlich auch dazu ihre Be-reitschaft signalisiert hat.

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Vorhaben Nr.: 2.0.531

Titel:

Übergänge und berufl iche Entwick-lungsmöglichkeiten junger Fachkräfte an der zweiten Schwelle

Art des Vorhabens:

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Dorau, Ralf (0228 / 107-1206); Dr. Granato, Mona; Höhns, Gabriela; Schwerin, Christine; Dr. Uhly, Alexandra

Laufzeit:

IV / 04 bis II / 05

Problemdarstellung:

Die Entwicklung des Ausbildungsstellenmark-tes wie z. B. die Schwierigkeiten von Schulab-gängern an der ersten Schwelle haben ins-besondere in den letzten Jahren eine starke bildungspolitische Aufmerksamkeit erfahren. Demgegenüber standen Lage und Entwick-lungen an der sog. „zweiten Schwelle“, dem Übergang junger Fachkräfte von der Ausbil-dung in den Beruf, weniger im Zentrum des berufsbildungspolitischen Interesses. Die vor-liegenden statistischen Befunde zum Verbleib junger Fachkräfte nach dualer Ausbildung in den Beruf weisen aber seit Mitte bzw. Ende der 90er-Jahre auf gleichbleibende Schwie-rigkeiten an der zweiten Schwelle hin. So

wurde 2002 rund jeder fünfte Ausbildungs-absolvent in Deutschland im Anschluss an die Ausbildung arbeitslos (21 %). Für einen Teil der Ausbildungsabsolventen ist Arbeits-losigkeit an der zweiten Schwelle eine mehr oder minder schnell überwundene Phase der Sucharbeitslosigkeit. Beim Übergang junger Fachkräfte zeigen sich allerdings er-hebliche sozio demografi sche Unterschiede. In Ostdeutschland sind im Jahr 2002 Aus-bildungsabsolventen nach der Lehre doppelt so oft arbeitslos wie in Westdeutschland (Ostdeutschland 35 %, Westdeutschland 18 %). Während im Westen kaum ge-schlechtsspezifi sche Differenzen bestehen (Westdeutschland w 18 %, m 17 %), sind Ausbildungsabsolventinnen in Ostdeutsch-land deutlich häufi ger als männliche Absol-venten im Anschluss an ihre Ausbildung ar-beitslos (Ostdeutschland w 39 %, m 33 %).

Für die 80er- und auch für Anfang bis Mitte der 90er-Jahre liegen für West- und in ge-ringerem Umfang für Ostdeutschland (seit 1990) vergleichsweise detaillierte Analysen zur Berufseinmündung junger Fachkräfte aus dualer Ausbildung und zu ihrem mittelfristi-gen Verbleib vor, u. a. durch mehrere Unter-suchungen des Bundesinstituts für Berufsbil-dung. Auch über die Sicht der Betriebe zur zweiten Schwelle existieren Studien aus dieser Zeit. Hingegen gibt es vergleichsweise wenig Kenntnisse über den Verbleib von Absolven-ten in Ost- und Westdeutschland seit der zweiten Hälfte der 90er-Jahre, und ebenso wenig über Veränderungen insgesamt an der zweiten Schwelle seither.

Es stellt sich die dringende Frage, wie junge Fachkräfte die zweite Schwelle bewältigen und welche Möglichkeiten sich ihnen hierbei bieten. Dies gilt umso mehr, als bereits Anfang bis Mitte der 90er-Jahre die Chancen eines di-rekten Übergangs von der Ausbildung in den Beruf, insbesondere die betrieblichen Über-

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Vorhaben

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nahmeangebote, abgenommen hatten. Es ist anzunehmen, dass dieser Prozess sich weiter fortgesetzt hat. Übergänge, die von Brüchen und Prekarität gekennzeichnet waren, waren bereits damals zunehmend zu beobachten.

Eine Reihe von sozialwissenschaftlichen Da-tensätzen – wie z. B. die Beschäftigtenstich-probe des IAB, das Sozioökonomische Panel u. a. – geben Informationen über den Über-gang in den Beruf. Inwieweit sie für differen-zierte Analysen zur Berufseinmündung von Ausbildungsabsolventen in den ersten Jahren, insbesondere für Verlaufsanalysen, genutzt werden können, soll im Rahmen dieses Vor-habens geprüft werden.

Die Erkenntnisse aus diesem Vorhaben und die hieraus gewonnen Ergebnisse lassen wichtige Rückschlüsse für die Ordnungsarbeit zu und stellen eine Ergänzung der Evaluierung von Neuordnungen dar. Gleichzeitig bilden sie eine Grundlage für die Formulierung künfti-ger berufsbildungspolitischer Maßnahmen.

Zentrale Forschungshypothesen:

• Es ist davon auszugehen, dass eine Über-nahme durch den Ausbildungsbetrieb immer weniger eine dauerhaft gefestigte berufliche Position bedeutet. Die angebo-tenen Stellen können etwa befristet, mit einer Teilzeitbeschäftigung oder aber auch einer unqualifizierten Tätigkeit verbunden sein.

• Es ist anzunehmen, dass eine erfolgreiche Ausbildung als Fachkraft immer weniger mit einem erfolgreichen Einstieg in das Be-rufsleben verbunden ist und dass gleich-zeitig diskontinuierliche wie prekäre Be-schäftigungsverläufe nach dem Übergang an der zweiten Schwelle zugenommen haben. Diese Annahme gilt angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten insbeson-dere für Absolventen aus Ostdeutschland.

Hierbei sind unterschiedliche Gruppen von Absolventen unterschiedlich stark betrof-fen, wie z. B. Ausbildungsabsolventinnen und außerbetrieblich Ausgebildete.

Forschungsziele:

Ziel des Vorhabens ist eine Analyse des Über-gangs an der zweiten Schwelle. Dabei soll der Übergang als Verlauf über einen länge-ren Zeitraum betrachtet werden und nicht nur als ein oder mehrere einzelne, punktuelle Ereignisse. Untersucht werden sollen sowohl einzelne Ereignisse im ersten Jahr nach Aus-bildungsabschluss als auch der Berufsverlauf in den ersten drei Jahren.

Ziele im Einzelnen sind:

• Prüfung vorliegender Datensätze auf ihre Eignung zur Analyse der Berufseinmün-dung und der Berufsverläufe von Aus-bildungsabsolventen in den ersten drei Jahren nach Lehrabschluss (z. B. Beschäf-tigtenstichprobe des IAB, SOEP, Daten der Lebenslaufforschung des Max-Planck-Insti-tuts für Bildungsforschung, linked emplo-yer-employee-Datensatz u. a.);

• Aufarbeitung des aktuellen Forschungs-standes zum Thema Übergänge und Be-rufsverläufe von Absolventen unterschied-licher beruflicher Bildungsgänge;

• Erste Analysen zu Ausmaß und Entwick-lungstendenzen der beruflichen Einmün-dung von Ausbildungsabsolventen im ers-ten Jahr wie in den ersten drei Jahren nach Ausbildungsabschluss. Dabei kommt den Berufsverläufen in den ersten drei Jahren eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt insbesondere für die Untersuchung pre-kärer bzw. diskontinuierlicher Berufsver-läufe;

• Identifizierung bestimmter Gruppen mit Schwierigkeiten bei der Einmündung in den Beruf als Vorarbeit, um fördernde Be-

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

dingungen, die einen positiven Einfluss auf den Berufseinstieg haben, künftig besser bestimmen zu können.

Zentrale Forschungsfragen sind hierbei:

• Inwieweit gelingt es Ausbildungsabsolven-ten, in der beruflichen Einstiegsphase eine ausbildungsadäquate Anschlussbeschäf-tigung zu realisieren? Was geschieht mit denjenigen, die kein Übernahmeangebot ihres Ausbildungsbetriebs erhalten?

• Welche beruflichen Entwicklungen und Entwicklungsmöglichkeiten zeichnen sich für junge Fachkräfte im ersten Jahr / in den ersten drei Jahren nach ihrer Ausbildung ab?

• Lassen sich für den Zeitraum der ersten drei Jahre nach Ausbildungsabschluss Ver-läufe aufzeigen, unter Berücksichtigung der Ausbildungsabsolventen, die in diesem Zeitraum nicht durchgängig als Fachkraft tätig waren?

• Geben die vorliegenden Daten Hinweise auf prekäre Einmündungsprozesse?

• Welche Gruppen von Ausbildungsabsol-venten mit Schwierigkeiten bei der Ein-mündung in den Beruf lassen sich anhand der vorliegenden Daten identifizieren?

• Gibt es Befunde, die eine – u. a. nach sozi-odemografischen Faktoren – differenzierte Analyse sowie eine vertiefende Untersu-chung der Berufseinmündung und Berufs-verläufe junger Fachkräfte in den ersten drei Jahren nach Berufsabschluss im Rah-men eines Forschungsprojekts als geboten erscheinen lassen? Welche Datensätze sind ggf. geeignet für eine Untersuchung von Berufsverläufen in den ersten drei Jah-ren nach Abschluss der Ausbildung?

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Das Vorhaben nutzt bereits bestehende Er-hebungen bzw. Datensätze, um mit Hilfe der geplanten Analysen repräsentative Ergebnisse sicherzustellen. Dies gilt – vorbehaltlich der noch erfolgenden Prüfung geeigneter Daten-sätze für Analysen zu dieser Thematik – vor-rangig für:

• BIBB-Befragung der Ausbildungsabsolven-ten 1999 / 2000.

In einer repräsentativ angelegten Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung wur-den 1999 / 2000 rund 4.600 Ausbildungs-absolventInnen schriftlich-postalisch zu ihrem beruflichen Werdegang ein Jahr nach Beendigung der Lehre befragt. Mit Hilfe dieser Erhebung ist es möglich, die Einmündung von Ausbildungsabsolventen an der zweiten Schwelle sowie ihren Ver-bleib im ersten Jahr nach Lehrabschluss zu analysieren.

• Beschäftigtenstichprobe des IAB. Für die Analyse von Berufsverläufen in den

ersten drei Jahren nach der Ausbildung bietet sich die Beschäftigtenstichprobe des IAB an, da hier relativ ausführliche Pa-neldaten zur Verfügung stehen. Auszubil-dende bzw. Ausbildungsabsolventen sind in den Daten eindeutig zu identifizieren. Vorrangig soll hierfür der Absolventen-jahrgang 1998 und seine berufliche Ent-wicklung in den ersten drei Jahren, d.h. bis zum Jahr 2001, analysiert werden (die Daten bis zum Jahr 2001 stehen ab 2005 zur Verfügung). Zudem soll die Möglich-keit eines Vergleichs mit früheren Jahrgän-gen von Ausbildungsabsolventen geprüft werden. Ein Kohortenvergleich wäre mit Hilfe der Beschäftigtenstichprobe ab dem Abschlussjahrgang 1990 möglich.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Um die IAB-Beschäftigtenstichprobe für die vorliegenden Fragestellungen nutzen zu können, sind zum Teil umfangreiche methodische Vorarbeiten notwendig.

Zuerst sollen Anzahl und Dauer der ein-zelnen Schritte (Ereignisse) im Prozess des Übergangs von der Ausbildung in den Be-ruf sowie im weiteren Berufsverlauf mit-einander verglichen werden Dies erfolgt unter Nutzung der Sequenzmusteranalyse, einem statistischen Verfahren, das sich besonders zur Bestimmung von Berufsver-laufsmustern eignet, da sich hiermit nicht nur einzelne Ereignisse (wie bei der Ereig-nisanalyse, die aber eventuell zusätzlich eingesetzt werden könnte), sondern die Ähnlichkeiten von Verlaufsmustern unter-suchen lassen.

• SOEP, linked employer-employee-Da-tensatz, Daten der Lebenslaufforschung des Max-Planck-Instituts für Bildungsfor-schung, u.a. Datensätze.

Prüfung dieser Datensätze, inwieweit hier-mit Analysen zur Berufseinmündung und zu den Berufsverläufen von Ausbildungs-absolventen in den ersten drei Jahren nach Lehrabschluss durchgeführt werden kön-nen.

Vorhaben Nr.: 2.0.532

Titel:

Pilotstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Qua-litätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung“

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Mitarbeiterin:

Ebbinghaus, Margit (0228 / 107-1616)

Laufzeit:

II / 05 bis I / 06

Problemdarstellung:

In den zurückliegenden Jahren sind Fragen der Qualität betrieblicher Berufsausbildung durch Probleme einer hinreichenden quantitativen Versorgung Jugendlicher mit Ausbildungs-plätzen eher randständig diskutiert worden. Gleichwohl ist die Ausbildungsqualität nie gänzlich aus dem Blick geraten. So sind die umfangreichen Neuordnungsaktivitäten der letzten Jahre nicht nur vor dem Hintergrund zu sehen, durch die Modernisierung beste-hender Ausbildungsberufe Ausbildungsplatz-angebote zu erhalten bzw. durch die Schaf-fung neuer Ausbildungsberufe zusätzliche Ausbildungsplatzangebote zu erschließen. Die Einführung neuer, fl exibler Strukturmo-delle bei zahlreichen aktualisierten und neuen Ausbildungsberufen hat auch die Qualitätssi-cherung dualer Berufsausbildung zum Inhalt, indem die Voraussetzungen geschaffen wer-den, den veränderten Qualifi kationsanforde-rungen und -strukturen der Betriebe zu ent-sprechen.

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

Derzeit zeichnet sich ab, dass das Thema Qualitätssicherung der betrieblichen Berufs-ausbildung an Aktualität gewinnt. Maß-geblich hierfür ist neben dem Europäischen Qualitätsrahmen sowie der Empfehlung des Deutschen Bundestages zur „Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der berufl i-chen Bildung“, die beide Qualitätsfragen ei-nen hohen Stellenwert zuerkennen, vor allem die demografi sche Entwicklung. Inwiefern sich die Berufsausbildung im dualen System gegenüber anderen Qualifi zierungssystemen behaupten kann und damit als attraktive Qualifi zierungsform für den Fachkräftenach-wuchs Bestand haben wird, dürfte wesentlich von der Gewährleistung einer hohen Ausbil-dungsqualität beeinfl usst werden. Zwar sind inputorientierte Instrumente der Qualitäts-sicherung (u. a. Berufsbildungsgesetz, Aus-bildungsordnungen) relativ weit ausgebaut, maßgeblich für eine kontinuierliche, nachhal-tige Sicherung und Verbesserung der Ausbil-dungsqualität dürfte jedoch auch sein, dass die Betriebe prozessbezogene Qualitätssiche-rungssysteme implementieren. Erste Ansätze auf Kammer- bzw. Verbandsebene, Gütesie-gel an für ihre Ausbildungsqualität vorbildli-che Betriebe zu vergeben, deuten darauf hin, dass ein Umdenken von der nachträglichen Qualitätskontrolle zu Qualitätsbemühungen stattfi ndet, die den gesamten Qualifi zierungs-prozess zum Gegenstand nehmen.

Zentrale Forschungshypothesen:

Dem Vorhaben liegen folgende Annahmen zu Grunde:• Die meisten Ausbildungsbetriebe messen

der Qualität der betrieblichen Ausbildung einen hohen Stellenwert zu.

• Systematische Qualitätssicherungssysteme sind jedoch nur in den wenigsten Betrie-ben vorhanden.

• Eingesetzte Instrumente und Verfahren der Qualitätssicherung sind primär input- und / oder outputbezogen, prozessorien-tierte Ansätze finden hingegen (bislang) kaum Anwendung.

Forschungsziele:

Ein Ziel des Vorhabens besteht darin, Auf-schlüsse darüber zu gewinnen, welcher Stellenwert der Ausbildungsqualität in den Betrieben zukommt und welche Instrumente und Verfahren auf betrieblicher Ebene zu ih-rer Sicherung und Verbesserung angewandt werden. Ein weiteres Ziel ist es, die auf Kam-mer- bzw. Verbandsebene vorliegenden Kon-zepte zur Auszeichnung von Betrieben mit hoher Ausbildungsqualität zusammen zu stellen und einer ersten Sichtung dahinge-hend zu unterziehen, nach welchen Kriterien entsprechende Qualitätssiegel an Ausbil-dungsbetrieben vergeben werden. Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse soll ein Forschungsprojekt zur differenzierten Un-tersuchung der Thematik vorbreitet werden, in dessen Rahmen u.a. eine repräsentative Be-triebsbefragung zur Qualitätssicherung in der Berufsausbildung in Aussicht genommen ist.

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Geplant sind folgende Aktivitäten:• Internet-Recherche, um Ansätze zur Quali-

tätssicherung auf Betriebs-, Kammer- und Verbandebene zu ermitteln.

• RBS-Befragung, insbesondere um den derzeitigen Stellenwert von Qualitätssiche-rung in der Ausbildung und deren Ansatz-punkte zu ermitteln.

• Befragung über den Expertenmonitor zur generellen, insbesondere zukünftigen Bedeutung von Qualitätssystemen in der

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Vorhaben

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betrieblichen Berufsausbildung und zu Er-fordernissen, dieser Bedeutung gerecht zu werden.

• Explorative Interviews mit ausgewählten Verbänden und Betrieben zur Gewinnung weiterführender Informationen zu vorhan-denen Ansätzen und Instrumenten, z. B. zu Implementation, Akzeptanz und Nut-zen einschätzung.

Vorhaben Nr.: 3.0.001

Titel:

Ausschuss für Fragen behinderter Menschen (AFbM)

Art des Vorhabens:

Benachteiligtenförderung

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Keune, Saskia (0228 / 107-2329); Frohnenberg, Claudia

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

• Geschäftsführung des AFbM aufgrund § 95 BBiG

• Aufgaben: – beratende Funktion – konzeptionelle Arbeiten• Recherchen, Befragungen und Konzept-

vorschläge für die Entwicklung von Arbeits- und Themenschwerpunkten des AFbM im Bereich der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen

• Erstellung von Beiträgen und Veröffentli-chungen

• jährlicher Beitrag im Berufsbildungsbericht• Vorbereitung und Durchführung von Ar-

beitsgruppen und Fachtagungen im Rah-men des gesetzlichen Auftrags des AFbM

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

• Ausarbeiten von Empfehlungsentwürfen des AFbM für den Hauptausschuss

• Teilnahme an externen Beiräten• Entwicklung bildungspolitischer Maßnah-

men zur Ausbildungsförderung behinder-ter Menschen

• Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der beruflichen Bildung

• Begleitung wissenschaftlicher Untersu-chungen und von Modellversuchen

• Diskussion der Forschungsergebnisse (Eva-luation) zur beruflichen Bildung und Inte-gration behinderter Menschen

Vorhaben Nr.: 3.0.520

Titel:

Berufsbegleitende Nachqualifi zierung – Transfer und Weiterentwicklung der Ergebnisse aus der Modellversuchs-reihe

Art des Vorhabens:

Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen:

Gutschow, Katrin (0228 / 107-1621)

Laufzeit:

I / 02 bis I / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

In einer Modellversuchsreihe wurden Kon-zepte zur berufsbegleitenden modularen Nachqualifi zierung an- und ungelernter Ju-gendlicher und junger Erwachsener erfolg-reich erprobt. Das Konzept und die in der Mo-dellversuchsreihe entwickelten Instrumente sind auch über die Zielgruppe der „Benachtei-ligten“ hinaus grundsätzlich für passgenaue Nachqualifi zierung relevant.

Für die Übertragung auf andere Zielgruppen ist aber eine Anpassung und Weiterentwick-lung der Konzepte und Instrumente notwen-dig.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Insbesondere sind die Instrumente zur Fest-stellung von Vorkenntnissen und Vorerfah-rungen weiter zu entwickeln.

Außerdem wirft die modularisierte berufsbe-gleitende Nachqualifi zierung insbesondere bei Anrechnung von Vorleistungen neue Fra-gen der Qualitätssicherung auf.

Ziel des Vorhaben ist es, durch die wissen-schaftliche Begleitung von ausgewählten Nachqualifi zierungsprojekten einerseits die Übertragung und Weiterentwicklung von Modellversuchsergebnissen zu gewährleisten und andererseits Erkenntnisse über geeignete Feststellungsverfahren zu gewinnen.

Angestrebte Ergebnisse:

Das Vorhaben wird Ergebnisse zu Feststel-lungsverfahren bezogen auf zwei Zielgruppen erbringen:• Berufsrückkehrerinnen• Zeitsoldaten (zivilberufliche Eingliederung

bei Ende der Dienstzeit).

Bezüglich der betrieblichen Akzeptanz beruf-licher Nachqualifi zierung werden branchen-spezifi sche Ergebnisse erwartet. Einbezogene Branchen / Berufe sind Handel, Bürokommu-nikation und die IT-Berufe.

Maßnahmen:

Ausgewählte Projekte der berufsbegleitenden Nachqualifi zierung werden bei Entwicklung und Evaluation durch Workshops zu folgen-den Themen wissenschaftlich begleitet:• Weiterentwicklung / Anpassung von Fest-

stellungsmaßnahmen: – generelle Weiterentwicklung von Me-

thoden zur Erhebung und Dokumenta-tion von berufsverwertbaren Kenntnis-sen und Erfahrungen

– zielgruppenspezifische Anpassung von Verfahren

• Qualifizierungspass als Instrument der Zer-tifizierung in der Nachqualifizierung

• Aufbau und Durchführung von Modulprü-fungen

• Qualitätssicherung in der Nachqualifizie-rung

• Kooperation Bildungsträger – Betriebe• geänderte Anforderungen an Träger durch

modularisierte Qualifizierung bei Anerken-nung von Vorkenntnissen

Durch Befragung von Teilnehmern / Teilneh-merinnen und beteiligten Betrieben werden darüber hinaus verschiedene Aspekte der be-trieblichen Akzeptanz von Nachqualifi zierung untersucht.

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Forschungskorridor 3

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 3.0.535

Titel:

Duale Studienangebote an Hochschu-len

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Qualifi zierungs- und Bildungsverhalten, Be-rufsverläufe und berufl iche Entwicklungs-möglichkeiten

Mitarbeiter / -innen

Mucke, Kerstin (0228 / 107-1325); Keck, Brigitte

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

Interesse des BIBB ist es, die Durchlässigkeit von berufl ichen und hochschulischen Bil-dungswegen zu fördern. Dazu zählt auch, über solche Aus- und Weiterbildungsmöglich-keiten zu informieren, bei denen eine beruf-liche Ausbildung oder betriebliche Tätigkeit mit einem Hochschulstudium verbunden bzw. eine berufl iche Qualifi zierung auf Hochschul-niveau neben einer berufl ichen Tätigkeit an-geboten wird. Deshalb wurde im Rahmen des Vorhabens 3.0.511 (Angebote dualer Studi-engänge an Fachhochschulen; abgeschlossen III / 02) eine im Jahr 2000 erstellte Gesamtü-bersicht über derartige Studiengänge überar-beitet und aktualisiert sowie eine Datenbank

für den Zweck der Berufs- und Studienbera-tung (in Zusammenarbeit mit der BA in Nürn-berg) aufgebaut. Es ist davon auszugehen, dass künftig weiterhin verstärkt duale Studi-engänge an hochschulischen Einrichtungen eingeführt werden. Das erfordert eine stän-dige Aktualisierung der Informationsmateria-lien und -systeme.

Forschungsziele:

Bereitstellung aktueller Informationen zu du-alen Studiengängen an hochschulischen Ein-richtungen für unterschiedliche Zielgruppen (Jugendliche mit Hochschulzugangsberech-tigung, die eine praxisnahe hochschulische Erstausbildung anstreben; Studieninteressen-ten mit berufl icher Erstausbildung und ggf. -erfahrung mit bzw. ohne schulische Hoch-schulzugangsberechtigung, die sich praxisnah auf hochschulischem Niveau weiterqualifi zie-ren möchten).

Aufgaben:

• Pflege der Gesamtübersicht über duale Studiengänge in der Bundesrepublik

• Fortschreibung der Datenbank zu dualen Studiengängen

• regelmäßiger Informationsaustausch ins-besondere mit der BA

• Beratung von Studieninteressenten• Beratung und Unterstützung bei der Ent-

wicklung / Einführung neuer dualer Studi-enangebote.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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FORSCHUNGSKORRIDOR 4Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wissensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Vorhaben Nr.: 2.0.001

Titel:

Modellversuche (Förderung von Mo-dellversuchen einschließlich wissen-schaftlicher Begleituntersuchungen – BBiG § 90 Abs. 3 Nr. 1)

Art des Vorhabens:

Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Holz, Heinz (0228 / 107-1517); Kutt, Konrad; Dr. Meerten, Egon; Pawlik, Anka; Dr. Schemme, Dorothea; Westhoff, Gisela

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

• Durchführung von Modellversuchspro-grammen der Bundesregierung einschließ-lich Bewirtschaftung der vom BMBF zuge-wiesenen Mittel

• Kooperation mit Betrieben bei der Kon-zeption, wissenschaftlichen Begleitung und Durchführung von Modellversuchen sowie Sicherung einheitlicher Standards

• fachliche Begutachtung, Betreuung und Auswertung von Modellversuchen

• modellversuchsübergreifende Sicherung von Ergebnissen durch kontinuierlichen Informations- und Erfahrungsaustausch der beteiligten Versuchsträger und wissen-schaftlichen Begleitinstitutionen

• Weiterentwicklung des Instruments Mo-dellversuche über Wirkungsanalysen

• Verbreitung von Modellversuchsergebnis-sen, Umsetzung in die Praxis.

Die laufenden Modellversuche sind nach För-derschwerpunkten gegliedert.

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Forschungskorridor 4

225

Arbeitsprogramm 2005

ANLAGE ZUM VORHABEN 2.0.001

1. Förderschwerpunkt: „Neue Technologien in der berufl ichen Bildung“ (Koordination: Heinz Holz)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Basisqualifi kation und kontinuier-liche Weiterbildung durch Teleko-operation

A 3.3Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Q-Verband Gelsenkirchen Am Stadthafen 42–50 45881 Gelsenkirchen

Netzbasiertes Selbstlernen in realen Geschäftsprozessen

A 3.2 Gerwin, Werner (0228 / 107 1417)

Elektro Innung Stuttgart Krefelder Str. 12 70376 Stuttgart

eLearn – Nutzung interaktiver Lernmedien in KMU

A 1.2 – PT IAW Härtel, Michael (0228 / 107 1013)

Adolf Grimme Institut des deutschen Hochschulver-bandes Eduard-Weitsch-Weg 25 45741 Marl

2. Förderschwerpunkt: „Zusatzqualifi kation“ (Koordination: Dr. Dorothea Schemme)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Zusatzqualifi kationen für den Ausbildungsberuf „Metallbauer / in“ (Handwerk)

A 3.3Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Kreishandwerkerschaft Duisburg Düsseldorfer Straße 166 47008 Duisburg

Selbstlernen im Kundenauftrag Gewerkeübergreifende Zusatz-qualifi kation für die Aus-, Fort- und Weiterbildung im SHK- und ET-Handwerk

A 3.2 Gerwin, Werner (0228 / 107 1417)

Elektro-Innung Stuttgart Krefelder Straße 12 70376 Stuttgart

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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3. Förderschwerpunkt: „Prozessorientierte Berufsbildung“ (Koordination: Dr. Dorothea Schemme)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Prozess- u. Organisationsma-nagement in der Ausbildung

A 1 Dr. Dybowski, Gisela (0228 / 107 1922) A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Siemens AG Nonnendammallee 104 13629 Berlin

IT-Kompetenz und Gender Mainstreaming in der Aus- und Weiterbildung

A 3.3Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Berufsfortbildungswerk GmbH (bfw) Zweigniederlassung Berlin-Brandenburg Keithstraße 1–3 10787 Berlin

Qualifi kationsbedarfsermittlung und Gestaltung einer geschäfts-prozessorientierten fl exiblen Berufsausbildung für Laboran-ten klein- und mittelständischer Unternehmen (GEFLEX)

A 4.2 Reymers, Magret (0228 / 107 2223) A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Sächsische Bildungsgesell-schaft für Umweltschutz und Chemieberufe Gutenbergstraße 6 01307 Dresden

4. Förderschwerpunkt: „Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (Koordination: Konrad Kutt)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Integration nachhaltiger Ener-gietechniken in die Handwerks-ausbildung

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

Jugendwerkstatt Felsberg e.V.Sälzerstraße 3a 34587 Felsberg

Umsetzung von unternehmens-individueller Weiterbildung in Kleinunternehmen aus dem Bereich Natur und Umwelt

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Bildungszentrum Lernen + Technik GmbH Dresden Ammonstraße 35 01067 Dresden

Förderung des nachhaltigen Handelns von mittleren Füh-rungskräften

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

BZN Bildungszentrum der Wirtschaft am Niederrhein GmbHPaschacker 11 47228 Duisburg

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Forschungskorridor 4

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Arbeitsprogramm 2005

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Nachwachsende Rohstoffe – Strategien einer Moderni-sierung ländlicher Räume mit zukunftsfähigen Qualifi zie-rungskonzepten

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen (IGW) / Fricke & Turk GmbH Bischhäuser Aue 12 37213 Witzenhausen

Entwicklung und Erprobung eines Weiterbildungskonzepts zu nachhaltigem Wirtschaften als Zukunftschance für das Handwerk

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

Westdeutscher Handwerks-kammertag e.V. Sternwartstraße 27–29 40223 Düsseldorf

Förderung des nachhaltigen Handelns von mittleren Füh-rungskräften. Entwicklung fachbezogener und -übergrei-fender Kompetenzen zum nach haltigen Gestalten von Pro duktionsprozessen mit Hilfe computersimulierter Produkti-onsszenarien

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

BZN Bildungszentrum der Wirtschaft am Niederrhein GmbH Paschacker 11 47228 Duisburg

Entwicklung eines Qualifi zie-rungssystems für Sportstät-tenmanager und -mitarbeiter zur Agenda 21-gerechten Ausrichtung der Sportanlagen (Quaspo)

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

Impulse Agentur für Projekt-entwicklung und Manage-ment Gutenbergstraße 31 44139 Dortmund

„fi t for a long time car“. Pro-zess- und innovationsbegleiten-des Kompetenzmanagement für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im ökologisch orientierten Fahrzeugbau

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513)

Schweißtechnische- und Bildungszentrum Zwickau gGmbH (STZ gGmbH) Walther-Rathenau-Straße 53 08050 Zwickau

5. Förderschwerpunkt: „Erprobung neuer Ausbildungsmethoden“ (Koordination: Heinz Holz)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Entwicklung und Erprobung eines internetgestützten Plan-spiels für die Ausbildung von Industriekaufl euten in KMU

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Berufl iche Fortbildungszen-tren der Bayerischen Arbeit-geberverbände e.V. Bildungs-forschung Obere Turnstraße 9 90429 Nürnberg

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Vorhaben

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Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Erfahrungsgeleitetes Lernen und Arbeiten in IT-Berufen (ELA.IT)

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Tenovis GmbH & Co.KG Nagelsweg 24 20097 Hamburg

Evaluationsnetz für E-Learning

A 3.2 Dr. Zinke, Gert (0228 / 107 1429)

CCDM – Institut an der FH Brandenburg Magdeburger Straße 50 14770 Brandenburg / Havel

Dialogische Medienentwick-lung -Handlungsorientierte Aus- und Weiterbildung unter Nutzung und Gestaltung einer netzgestützten Plattform für kollektives Lernen am Beispiel des Gerätesicherheitsgesetzes (DiaMedia)

A 3.2 Gerwin, Werner (0228 / 107 1417)

Institut für Schulung und Medienentwicklung Input Kaiserstraße 80 44135 Dortmund

6. Förderschwerpunkt: „Berufl iche Fort- und Weiterbildung“ (Koordination: Heinz Holz)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Berufsbegleitende Weiterbil-dung zum Industriemeister 2000 und Diplomwirtschafts-ingenieur (FH) am Studienort Betrieb

A 3.1 Mucke, Kerstin (0228 / 107 1325) A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Aus- und Fortbildungszen-trum Schifffahrt und Hafen GmbH Alter Hafen Süd 334 18069 Rostock

Personalentwicklung für pro-duzierende Klein und Mittel-betriebe auf dem Weg zum Service- und Systemanbieter

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

Handwerkskammer München und Oberbayern Max-Joseph-Straße 4 80333 München

Existenzsicherung im Einzelhan-del durch ein arbeitsintegriertes Lernsystem

A 4.3 Dr. Blötz, Ulrich (0228 / 107 2619)

Forum Bildung e. V. Charlottenstraße 2 10969 Berlin

Betriebliche Weiterbildung be-nachteiligter Personengruppen im Handlungsfeld arbeitsmarkt-politischer Dienstleistungsunter-nehmen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Stralsunder Innovation Con-sult GmbH Mühlgrabenstraße 10 18437 Stralsund

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Forschungskorridor 4

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Arbeitsprogramm 2005

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Fortbildung von Meistern und Gesellen zur Umsetzung einer auftragsorientierten Ausbildung im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk (ForMat)

A 3.2 Gerwin, Werner (0228 / 107 1417)

Fachverband Sanitär, Hei-zung, Klima Niedersachsen Birkenstraße 28 30880 Laatzen

Betriebliche Weiterbildung be-nachteiligter Personengruppen im Handlungsfeld arbeitsmarkt-politischer Dienstleistungsunter-nehmen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Kieler Beschäftigungs- und Ausbildungsgesellschaft mbH Gaardener Ring 3 24143 Kiel

7. Förderschwerpunkt: „Berufsbildung in der Lernenden Organisation“ (Koordination: Dr. Dorothea Schemme)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Entwicklung eines Instrumentes zur Ermittlung des Qualifi zie-rungsbedarfs von Azubis in Prozessbetreuungsberufen und Verbesserung der Zielgenauig-keit und Effi zienz der Ausbil-dung durch mehrdimensionale Flexibilisierung und Erfolgsrück-meldung

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512) A 4.2 Reymers, Magret (0228 / 107 2223)

Hüls Infracor GmbH Aus- und Weiterbildung Paul-Baumann-Straße 1 45764 Marl

Dialog in der lernenden Orga-nisation

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. Emil-von-Behring-Straße 4 60439 Frankfurt / M.

8. Förderschwerpunkt: „Kooperation der Lernorte in der Berufsbildung“ (Koordination: Heinz Holz)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Entwicklung überbetrieblicher Berufsbildungsstätten zu regi-onalen Zentren für Aus- und Weiterbildungspartnerschaften – KOMPZET

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Überbetriebliches Ausbil-dungszentrum Wittlich Max-Planck-Straße 1 54516 Wittlich

Arbeitsprogramm_2005.indd 229Arbeitsprogramm_2005.indd 229 02.08.2005 17:00:0202.08.2005 17:00:02

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

230

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

JEENET – Junior Enterprise Net-work Kompetenzentwicklung in vernetzten Juniorenfi rmen am Beispiel von E-Commerce- Kompetenzen und unterneh-merischem Handeln

A 3.3 Kutt, Konrad (0228 / 107 1513) A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Otto Versand, Ausbildungs-center Wandsbeker Straße 3–7 22172 Hamburg

Lernortübergreifende Entwick-lung von Teamfähigkeit und kooperativer Berufsorientierung – LETKo

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

DaimlerChrysler AG, Werk Bremen, Betriebliche BildungIm Holter Feld 28 28190 Bremen

Entfaltung und Erprobung von Stärken der Lernorte durch Ko-operation – zukunftsweisende Chancen in didaktischer, quali-fi katorischer und ökonomischer Sicht – ELKo –

A 3.2 Dr. Hahne, Klaus (0228 / 107 1422) A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Berufsbildungszentrum Handwerk (BBZ) der Hand-werkskammer Lüneburg – Stade in Stade Friedenstraße 6 21335 Lüneburg

9. Förderschwerpunkt: „Bildungsdienstleister“ (Koordination: Heinz Holz)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Moderne Konzepte der Aus- und Weiterbildung im Hochtechnologiebereich Mi-krotechnologie durch Bildungs-dienstleister im Netzwerk von Unternehmen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

BAW – Bildungszentrum für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung GmbH Peter-Cornelius-Straße 12,99096 Erfurt

Inhaltliche Ausgestaltung und Weiterentwicklung der Ausbil-dungsverbünde zu modernen Bildungsdienstleistern

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

BAW Thüringen GmbH Bildungszentrum für berufs-bezogene Aus- und Weiter-bildung Zittauer Straße 27 99091 Erfurt

Bildungsträger in der Wissens-gesellschaft

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e.V. Innova-tionsmanagement Landshuter Allee 174 80637 München

Arbeitsprogramm_2005.indd 230Arbeitsprogramm_2005.indd 230 02.08.2005 17:00:0202.08.2005 17:00:02

Forschungskorridor 4

231

Arbeitsprogramm 2005

10. Förderschwerpunkt: „Gestaltungsoffene Ausbildung in kleinen und mittleren Unternehmen“ (Koordination: Heinz Holz; Gisela Westhoff; Anka Pawlik)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Modulares ausbildungsbeglei-tendes Qualifi zierungskonzept für Ausbildungspersonal in KMU zur Umsetzung gestal-tungsoffener Ausbildung im Berufsfeld Mechatroniker

A. 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

ProTeGe GmbH Gutenbergstraße 2 07973 Greiz

Entwicklung innovativer Poten-ziale in der gestaltungsoffenen Berufsausbildung durch den Einsatz eines Service-Aus- und -Weiterbildners in KMU

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Schweriner Ausbildungs-zentrum Ziegeleiweg 7 19057 Schwerin

Entwicklung von Verfahren und Produkten externen Aus-bildungsmanagements in der gestaltungsoffenen Ausbildung

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Zentrum für Ausbildungs-management (zab) Neutrograben 13 90419 Nürnberg

Transparenz berufl icher Quali-fi kationen für den Personalein-satz in KMU

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Forschungsinstitut Betrieb-liche Bildung (f-bb) Obere Turnstraße 8 90429 Nürnberg

Prozessorientierte Ausbildung in kleinen und mittleren Un-ternehmen – Umsetzung des Flexibilitätsspielraums von Aus-bildungsverordnungen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Winkler-Ausbildungs GmbH Bildungszentrum TurmgasseTurmgasse 1–3 78050 Villingen-Schwennin-gen

Flexible Lernformen in KMU A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Berufl iche Fortbildungs-zentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) Obere Turnstraße 8 90429 Nürnberg

Unterstützung der KMU des Einzelhandels bei der Umset-zung der neuen gestaltungsof-fenen Ausbildung

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

Bildungszentrum des Einzel-handels Sachsen-Anhalt Lange Straße 32 06449 Neu Königsaue

Gestaltungsoffene Ausbildungs-varianten im Qualifi zierungs- und Unternehmens-Netzwerk von KMU am Beisp. von Me-chatroniker / -in

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

ABB Training Center Berlin GmbH Lessingstraße 79 13158 Berlin

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

232

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Externes Management gestal-tungsoffener Ausbildung in neuen und neu geordneten Berufen in KMU

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Internationaler Bund – Verbund NRW Nord Roonstraße 22 44629 Herne

Lern- und Arbeitsaufgaben zum selbstorganisierten Lernen in KMU – Entwicklung von Ge-staltungsgesichtspunkten, die eine breite Anwendung durch ausbildende Fachkräfte ermög-lichen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Technisches Institut für Aus- und Weiterbildung Dr.Ing Paul Christiani GmbH & Co. KG Hermann-Hesse-Weg 2 78464 Konstanz

Veränderungsprozesse in der dezentralen Organisation eines Bildungsdienstleisters für ein fl ächendeckendes Angebot fl exibler Lernkonzepte für KMU auf dem Weg zum Service- und Systemanbieter

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

HWK für München und Oberbayern Max-Joseph-Straße 4 80333 München

Sicherung des Fachkräftebe-darfs im Servicebereich der maritimen Freizeittechnik durch Nutzung der Flexibilitätsspiel-räume in der Aus- und Weiter-bildung (MARITIM)

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

Aus- und Fortbildungs-zentrum Schifffahrt und Hafen GmbH Alter Hafen Süd 334 18069 Rostock

IMI – Internetgestütztes Ma-nagementinformationssystem für das Bildungsmanagement in überbetrieblichen Ausbildungs-stätten

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Zentralstelle für die Weiter-bildung im Handwerk Sternwartstraße 27–29 40223 Düsseldorf

Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen – Arbeitnehmerüberlassung als neue Richtung des externen Bildungsmanagements

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517) A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Berufsbildungsverein Anna-berg e. V. Lessingstraße 2 09456 Annaberg-Buchholz

Regionale Flexibilitätspotenziale in der Aus- und Weiterbildung (RegFlex)

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517) A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

tbz – Technologie- und Berufsbildungszentrum Eisenach gGmbH 99819 Wilhelmsthal

Arbeitsprogramm_2005.indd 232Arbeitsprogramm_2005.indd 232 02.08.2005 17:00:0202.08.2005 17:00:02

Forschungskorridor 4

233

Arbeitsprogramm 2005

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Umsetzung der lernortüber-greifenden Projektarbeit in der Aus- und Weiterbildung der neuen IT-Berufe – Ausstellung von Arbeits- und Lernumge-bungen in KMU in Lernortkoo-peration von Unternehmen und Bildungsdienstleistern

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

BAW – Bildungszentrum für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung GmbH Peter-Cornelius-Straße 12 99096 Erfurt

Entwicklung und Erprobung eines Konzepts mit Instrumen-ten zur Förderung des Transfers von bereits erprobten Berufsbil-dungsinnovationen in die be-triebliche Weiterbildungspraxis von Klein- und Mittelbetrieben

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512) A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 1071509)

Agentur Q – Agentur der berufl ichen Weiterbildung in der Metall- und Elektroindus-trie Baden-Württemberg e.V. Stuttgarter Straße 11 70469 Stuttgart

Gestaltungsoffene Lernkon-zepte in der Arbeit – entwickelt in kleinen und mittleren Unter-nehmen der IT-Branche

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

bbw Bildungswerk der Wirt-schaft in Berlin und Branden-burg e.V. Am Schillertheater 2 10625 Berlin

Change – Chance durch Ver-änderung. Förderung der Be-schäftigungsfähigkeit bei Aus-zubildenden durch Erwerb von Veränderungskompetenz

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327

Lift e.V. Saganer Straße 4 32756 Detmold

Kompetenzen für die eigen-ständige Gestaltung der Berufs-laufbahn

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

HWK Rheinhessen Dagobertstraße 2 55116 Mainz Projektleitung: Projektbüro Flexibel Im Schlosshof 2 55444 Waldlaubersheim

Arbeitsplatznahe Wissens-vermittlung in Handwerks-betrieben über betriebliche Multiplikatoren – Vernetzung berufl icher Weiterbildung im Handwerksbereich

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Handwerkskammer Dresden Am Lagerplatz 8 01099 Dresden

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

234

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Qualitative und quantitative Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildungsstrukturen in der Wirtschaftsregion Mag-deburg / Braunschweig durch den Aufbau eines überregiona-len Bildungsnetzwerkes für die Qualifi zierung kaufmännischer und gewerblich-technischer Fachkräfte

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Ausbildungsverbund der Wirtschaftsregion Braun-schweig / Magdeburg e.V. Freie Straße 17 39112 Magdeburg

Nutzung von Flexibilitätspoten-zialen der Aus- und Weiterbil-dung im Kontext eines Berufs-laufbahnkonzeptes am Beispiel des KFZ-Techniker- Handwerks

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

HwK Arnsberg Altes Feld 20 59821 Arnsberg

Kompetenzentwicklungspla-nung durch strategische Aus-bildung – Komplan. Förderung der Ausbildungskompetenz von KMU in strukturschwachen Regionen zur Verbesserung der Passgenauigkeit von Berufs-orientierung und Ausbildungs-angebot

A 3.3 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Projekt-Transfer Gesellschaft für Berufl iche Weiterbildung und Training Gutenbergstraße 2 07973 Greiz

„LernTour“ Lernpotenziale zur Entwicklung und Umsetzung zielgruppenspezifi scher Dienst-leistungen im Tourismus

A 3.3 Pawlik, Anka (0228 / 107 1327)

S & T Seminar- und Trainings-zentrum GmbH Görlitz Bahnhofstraße 26 / 27 02826 Görlitz ATB – Arbeit, Technik und Bildung GmbH Chemnitz Neefestraße 76 09119 Chemnitz

Förderung der Kompetenzent-wicklung und Identitätsbildung in dualen Hochtechnologiebe-rufen im Kontext konvergieren-der HRD-Systeme

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

EADS Deutschland GmbH Ausbildungspolitik Willy-Messerschmidt-Straße 81663 Ottobrunn

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Forschungskorridor 4

235

Arbeitsprogramm 2005

11. Förderschwerpunkt: „Wissensmanagement“ (Koordination: Heinz Holz; Dr. Dorothea Schemme)

Modellversuchstitel fachl. Betreuung im BIBB Durchführungsträger

Interne Unternehmenskommu-nikation

A 3.1 Westhoff, Gisela (0228 / 107 1509)

Wirtschafts- und Sozialakade-mie der Angestelltenkammer Bremen gGmbH Dölvestraße 828207 Bremen

Erfahrungsgeleitetes Arbeiten und Integration geteilter Wis-sensbestände in inner- und zwi-schenbetrieblichen Netzwerken

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

EvoBus GmbH Center Mon-tage Reise- und Überland-busse Kässbohrerstraße 13 89077 Ulm

Strategien für arbeitsintegrier-tes Wissensmanagement in Kleinunternehmen zur Entwick-lung von selbstorganisiertem Lernen in Selbstverantwortung

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. Ernst-Thälmann-Straße 72 99817 Eisenach

Förderung von Medienkompe-tenz und Wissensmanagement in der Region Ostwestfalen-Lippe

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Phoenix Contact GmbH & Co. KG Flachsmarktstraße 8 32825 Blomberg

Erhöhung der Wertschöpfung in kleinen und mittleren Unter-nehmen durch effektives Wis-sensmanagement und Lernkul-tur-Wandel

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Industrie- und Handelskam-mer Frankfurt (Oder) Puschkinstraße 12 b 15236 Frankfurt / Oder

Bildungsconsulting in Koopera-tion mit Betriebsräten in KMU – zur Förderung der Humanres-sourcen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Münchener Volkshochschule GmbH Akademie für Erwachsenenbildung Postfach 801 164 81611 München

Ausbildung der Kompetenzen für erfahrungsgeleitetes Arbei-ten im Handwerk am Beispiel des Friseurberufs

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

Friseur- und Kosmetik-Innung Cottbus Rudolf-Breitscheid-Straße 1203046 Cottbus

Kompetenzzentrum Lernen und Wissen in KMU: Sicherung von Erfahrungswissen zum Wissens-erwerb unter den Bedingungen von KMU

A 3.3 Dr. Schemme, Dorothea (0228 / 107 1512)

GALA e.V. Mühlstraße 18 80839 Gerlingen

Wissensmanagement für Aus-bildung in vernetzten Regionen

A 3.3 Holz, Heinz (0228 / 107 1517)

Personal-, Produktions- und Servicegesellschaft mbH (PPS)38223 Salzgitter

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

236

Vorhaben Nr.: 2.0.002

Titel:

Ausbilderförderung (Entwicklung von Weiterbildungsmaterialien für die Ausbilderförderung)

Art des Vorhabens:

Maßnahmen zur Ausbilderförderung

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Bahl, Anke (0228 / 107-1407); Büchel, Dieter-August; Schlottau, Walter

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die folgenden Materialien befi nden sich zzt. in Bearbeitung:• Lernprogramm zur Erstellung von Lernauf-

gaben für eine prozessorientierte Ausbil-dung (CBT)

• Handlungslernen in der Aus- und Weiter-bildung – was muss man wissen und kön-nen? (Buch mit CD-ROM)

Das Informationsangebot auf der Website des Vorhabens www.af-bibb.de wird erweitert um folgende Bereiche:• MERKUR (Medien ERKunden Und Recher-

chieren), ein Medieninformationssystem für Ausbildungskräfte

• methodisch-didaktische Handlungshilfen für das Bildungspersonal in Form interak-tiver Anwendungen

• Leittext-Katalog

Für das Lernzentrum der Ausbildercommunity www.foraus.de werden weitere Lernmodule entwickelt. Zur Erprobung sollen fl ankierend Online-Seminare im virtuellen Klassenzimmer angeboten werden.

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Forschungskorridor 4

237

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 3.0.529

Titel:

Revision der Medien für die Aus- und Weiterbildung von Industriekaufl eu-ten

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Frank, Irmgard (0228 / 107-1624)

Laufzeit:

I / 03 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Nach der Neuordnung der Industriekaufl eute zum 1. September 2002 ist eine Revision der im Rahmen eines Forschungsprojekts entwi-ckelten und konfektionierten Lernmaterialien (insgesamt 12 Textmedien) erforderlich. Die vorliegenden Materialien sollen insbesondere in Hinblick auf die gestiegenen Anforderun-gen von Projektarbeiten und von prozess-orientiert angelegten Aufgabenstellungen überarbeitet werden. Es ist daran gedacht, prozessbezogene Aufgaben und praxisrele-vante Projektaufgaben aus den verschiedenen Bereichen zu konzipieren und unter selbst-ständigkeitsfördernden Gesichtspunkten me-dial aufzubereiten.

Vorhaben Nr.: 3.0.530

Titel:

Qualifi zierungsstrategien und neue Medien zur Qualitätssicherung in der Fertigung – das Beispiel der Automo-bilindustrie in Deutschland und Süd-korea

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Dr. Dybowski, Gisela (0228 / 107-1922); Härtel, Michael; Dr. Zinke, Gert

Laufzeit:

II / 03 bis II / 05

Problemdarstellung:

Das Vorhaben soll einen Beitrag zur Umset-zung des im Oktober 2000 vom BIBB mit dem koreanischen KRIVET geschlossenen Koopera-tionsvertrags leisten. Das ausgewählte Unter-suchungsfeld ist von beiderseitigem Interesse. Es bezieht sich exemplarisch auf die Auto-mobilindustrie und geht der Frage nach, wie unter unterschiedlichen kulturspezifi schen Voraussetzungen gleiche Qualifi zierungs- und Unternehmensziele, hier exemplarisch das der Qualitätssicherung, umgesetzt werden kön-nen und wie dabei Medien genutzt werden.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

238

Zur Problemstellung: Der strukturelle Wandel in der Bundesrepublik Deutschland – wie auch in anderen hochentwickelten Gesellschaften – ist durch immer komplexer werdende tech-nologische Entwicklungen und technische Systeme gekennzeichnet.

Der kontinuierlich steigende Wettbewerbs-druck, die Globalisierung von Märkten, die Einführung neuer Informations- und Kommu-nikationstechnologien in Produktion, Vertrieb und Service und ein sich veränderndes (indi-vidualisierteres) Kundenverhalten führen zu qualitativ neuen Herausforderungen an die Aus- und Weiterbildung. Erfolgs- und ergeb-nisorientiertes „Human Resource Develop-ment (HRD)“ in den Unternehmen kann mit als der wesentlichste Faktor zur Sicherung der Konkurrenzfähigkeit charakterisiert werden.

Diese Entwicklung dokumentiert sich beson-ders in der zunehmenden Bedeutung der In-formations- und Kommunikationstechnologie und der damit verbundenen leistungsstarken betrieblichen Infrastruktur.

Unternehmen der Automobilindustrie (inkl. ihrer Zulieferer und Händlernetze) spielen in beiden Ländern eine volkswirtschaftlich be-deutende und nahezu prototypische Rolle innerhalb ihrer gesamten Wertschöpfungs-kette.

Gleichzeitig nutzen sie massiv die neuen In-formations- und Kommunikationstechno-logien. Dies sind die wichtigsten Gründe, weshalb von beiden Seiten diese Branche als Anwendungsbeispiel für das Vorhaben aus-gewählt wurde. Eine weitere Fokussierung konzentriert sich auf solche Qualifi zierungs-maßnahmen, die der Qualitätssicherung in der Fertigung dienen.

Analyse und Vergleich im Hinblick auf

1. Qualitätssicherung in der Fertigung und veränderte Arbeitsanforderungen

• Qualitätsverständnis • Instrumente zur Qualitätssicherung • Organisationskonzepte und Qualifikati-

onsanforderungen

2. Zielgruppenspezifische Qualifizie rungs maß-nahmen in der Aus- und Weiterbildung

• An- und Ungelernte • Facharbeiter • Meister (mittleres Management) • Management (aus BIBB-Sicht sollen hier

besonders die angesprochenen Grup-pen der Facharbeiter- und Meisterebene untersucht werden)

• Ansätze zur multifunktionalen Aufga-benwahrnehmung (Multiskills)

• Teamorientierte Arbeitsorganisation im Fertigungsbereich (Qualitätszirkel)

3. Genutzte Bildungskonzepte und neue Me-dien in der Aus- und Weiterbildung

• Rolle des Informations- und Wissensma-nagements für „lebenslanges Lernen“ im Betrieb (hier: Automobilindustrie)

• Beispiele zur betrieblichen Bildungsar-beit

• E-Learning-Konzeptionen

4. E-Learning- / Cyber-Learning-Module in derallgemeinen und technischen Weiterbil-dung

• Organisation und Steuerung von Lernar-rangements

• Qualität, Lernerfolg, Evaluation • Standards für web-didaktische Ansätze

Die im Folgenden genannten Methoden und Maßnahmen bilden einen möglichen Rah-men. Der tatsächliche Projektverlauf wird we-sentlich mitbestimmt durch die regelmäßige Abstimmung mit den Partnern.• Kick-off-Workshops, separat jeweils auf

deutscher (BIBB) und koreanischer Seite (KRIVET)

• deutsche Seite: Vereinbarung der Vorge-hensweise, Meilensteine, Dienstleistungen

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Forschungskorridor 4

239

Arbeitsprogramm 2005

Dritter, Bestimmung der Vorhabensgruppe und einer Sachverständigengruppe, Vor-schläge von gemeinsam zu nutzenden Indikatoren für die Zustandsbeschreibung, Arbeitshypothesen

• Abstimmung mit der koreanischen Seite, deutsch-koreanisches Expertentreffen

• Durchführung von Fallstudien (durch das BIBB in Deutschland, durch das KRIVET in Südkorea) auf Grundlage begleitender Be-obachtung und von Einzelinterviews

• Einbezug vorliegender Studien und Litera-turquellen

• mehrtägiges Expertentreffen, Vergleich derErgebnisse, Schlussfolgerungen

• Publikationen

Aus BIBB-Sicht bietet sich an, das o. a. erste Abstimmungstreffen mit dem KRIVET in Süd-korea durchzuführen. Die Schlussveranstal-tung sollte in Deutschland stattfi nden.

Vorhaben Nr.: 3.0.533

Titel:

Stützung des Bildungspersonals für die Ausbildungsoffensive – Begleitung durch Qualifi zierung

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Bahl, Anke (0228 / 107-1407); Gerwin, Werner

Laufzeit:

III / 03 bis II / 06

Problemdarstellung:

Die Bundesregierung hat angesichts der stetig sinkenden Zahl von Lehrstellen eine Ausbil-dungsoffensive gestartet, die zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze beitragen soll. Zur Ausbildungsoffensive gehört u.a. auch die Aussetzung der AEVO vom 1. August 2003 bis zum 31. Juli 2008. In der Zeit ist das aus-bildende Personal in den Betrieben von der Pfl icht zum Nachweis berufs- und arbeitspä-dagogischer Kenntnisse befreit.

Diese Befreiung bedeutet jedoch nicht, dass das ausbildende Personal keine Qualifi zierung für die Durchführung der Ausbildung benötigt. Betriebe, die durch die Ausbildungsoffensive

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

240

für die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen gewonnen werden, haben wenig bis keine Ausbildungserfahrung. Sie benötigen Infor-mationen ,,rund um die Ausbildung“ und das Ausbildungspersonal Unterstützung für die neue Aufgabe. Hier setzt das Vorhaben an, indem es für das ausbildende Personal in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gezielt Qualifi zierungsangebote bereitstellt.

Das Vorhaben wendet sich in erster Linie an KMU, weil durch die Ausbildungsoffensive besonders kleine und junge Betriebe ange-sprochen werden sollen, die durch zusätzliche Förderung oder durch den Abbau bürokrati-scher Hemmnisse für die Ausbildung gewon-nen werden sollen. Es kommt jedoch nicht nur darauf an, zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen, sondern auch, die Ausbildungs-qualität sicherzustellen. Die Ausbildungsqua-lität ist untrennbar mit der Qualifi kation des ausbildenden Personals verbunden; wo sie fehlt oder lückenhaft ist, ist der Ausbildungs-erfolg in Gefahr.

Forschungsziele:

Ziel ist es, das Bildungspersonal bei der Aus-bildungsoffensive zu unterstützen und berufs-pädagogische Qualifi zierung zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen mediengestützte Qualifi zierungsangebote für das ausbildende Personal vorzugsweise in KMU gezielt aus-gesucht und strukturiert werden. Geeignete Angebote gibt es genug, nur fehlen die Transparenz und der Überblick und damit die Voraussetzung für den einfachen Zugriff durch das ausbildende Personal. In diesem Vorhaben soll vorhandenes Material für die Zielgruppe kommentiert zusammengestellt und zentral über das BIBB zugänglich ge-macht werden. Hierfür wird nach geeigneten Medien, Lernhilfen, Ausbildungsmaterialien etc. recherchiert. Die Suche erstreckt sich auf Medien und Ausbildungshilfen im Bereich der

Ausbildungsförderung, der BIBB-Medien so-wie geeigneter Materialien und Best-Practice-Beispiele aus RegioKom. Darüber hinaus wird die Recherche auf Kammern – Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern – sowie auf andere Bildungsträger wie über-betriebliche Bildungsstätten und Berufsbil-dungswerke ausgedehnt.

Über die Recherche wird der Bestand medien-gestützter Qualifi zierungsangebote, die für das ausbildende Personal in KMU geeignet sind, ermittelt, systematisch strukturiert und kommentiert, so dass er für das ausbildende Personal über eine einfache Benutzerfüh-rung themenorientiert leicht auffi ndbar ist. Die Bestandsdokumentation erfolgt sowohl in Form von Printmedien als auch digital, ab-rufbar im Internet, z. B. über foraus.de – dem virtuellen Ausbilderforum des BIBB. Hierfür müssen Informationen über die Angebote zielgruppengerecht und internetfähig aufbe-reitet werden. Dazu gehört auch das Anlegen einer kommentierten Linkliste zu Angeboten, die digital verfügbar sind oder bestellt wer-den können. Um einen schnellen Überblick über die Angebotspalette zu erhalten und eine leichte Benutzerführung sicherzustellen, muss eine funktionale Informationsstruktur angelegt werden. Hierfür wird nach Wegen der geeigneten Verschlagwortung und Kate-goriebildung gesucht.

Die Recherchearbeit wird nicht nur den ak-tuell verfügbaren Bestand geeigneter Quali-fi zierungsangebote ermitteln, sondern auch Unterstützungsmöglichkeiten und damit zu-künftige Bedarfe für die Personalqualifi zie-rung in KMU erfragen.

Die Ergebnisse des Vorhabens fl ießen in die Vorbereitung eines Forschungsprojekts ein, das Bedarfe für die innovative Personalqualifi -zierung untersuchen soll.

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Vorhaben Nr.: 3.0.536

Titel:

Strukturmerkmale und Entwicklungs-perspektiven selbst fi nanzierter Aus-bildungsverbünde

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Schlottau, Walter (0228 / 107-1410)

Laufzeit:

III / 03 bis IV / 05

Problemdarstellung:

Aus dem Forschungsprojekt 3.3.006 liegt eine umfangreiche und differenzierte Bestands-aufnahme zur staatlich geförderten Verbun-dausbildung vor. Zu selbst fi nanzierten Aus-bildungsverbünden gibt es demgegenüber keine aktuellen Forschungsergebnisse. Vor dem Hintergrund der angespannten Ausbil-dungsplatzsituation besteht von Seiten des BMBF und der übrigen Fachöffentlichkeit ein erheblicher Bedarf an entsprechenden Infor-mationen.

Forschungsziele:

• Identifizierung und Darstellung staatlich nicht (mehr) geförderter, erfolgreicher Ausbildungsverbünde

• Exemplarische und analytische Überprü-fung des generellen Förderziels „Anschub-finanzierung“ im Hinblick auf seine Wirk-samkeit nach einer Förderung

• Ermittlung entscheidungsrelevanter Grün de für Verbundinitiativen und -grün dun gen

• Bedeutung selbstfinanzierter Verbünde für die Sicherung der Ausbildungsqualität

• Charakterisierung von Hemmnissen für die Verbundgründung und von Ansätzen zu deren Überwindung

• Definition und Vergleich von Kooperati-onsformen für Ausbildungsverbünde.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 3.0.538

Titel:

Foraus.de – das Internetforum des BIBB zur Unterstützung des Bildungs-personals

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Dr. Hensge, Kathrin (0228 / 107-1409); Bahl, Anke; Büchel, Dieter-August; Köster, Helga; Schlottau, Walter; Ulmer, Philipp

Laufzeit:

ständig

Problemdarstellung:

Ausgangslage

Das Internetforum foraus.de ist im Rahmen des Forschungsprojekts 2.3.003 „Internet und virtuelles Zentrum zur Unterstützung von Aus-bilderinnen und Ausbildern“ entwickelt und erprobt worden. Es ist Treffpunkt und bietet Erfahrungsaustausch und Weiterbildung für alle, die in der Ausbildung beschäftigt sind. Ausbilderinnen und Ausbilder können sich kostenlos mit neuesten Informationen zur berufl ichen Bildung versorgen, Erfahrungen austauschen, Kontakte knüpfen und über

aktuelle Themen der berufl ichen Bildung dis-kutieren.

Foraus.de ist seit zwei Jahren online. In dieser Zeit wurden Praxistauglichkeit und Nutzer-akzeptanz getestet und das Konzept ständig weiter entwickelt. Nunmehr steht ein ausge-reiftes und auf die Bedürfnisse des Bildungs-personals zugeschnittenes Ausbilderforum zur Verfügung, das vom Bildungspersonal nachgefragt, akzeptiert und zur Unterstüt-zung seiner Arbeit viel genutzt wird.

Aufgabenstellung

Personalqualifi zierung heute muss mehr an-bieten als ausschließlich „Lernen“. Die IuK-Technologie macht es möglich, ganzheitliche Angebote ins Netz zu stellen, die das Bildungs-personal sowohl mit aktuellen Informationen als auch mit notwendigen Lernangeboten für die ausgeübte Berufstätigkeit versorgen und darüber hinaus noch Erfahrungsaustausch und übergreifende Kommunikation der Ler-nenden untereinander anbieten. Dies sind internetgestützte Angebote, die sich in ihrer Struktur an der Leitidee der „Community“ orientieren. Hierbei handelt es sich um An-gebote, die Wissensmanagement, Weiterbil-dung und elektronische Kommunikation zu ei-nem schlüssigen Gesamtkonzept miteinander verbinden. Im Community-Konzept werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, drei Elemente des Lernens – Informieren, Quali-fi zieren, Kommunizieren – auf diesem Wege bildungstechnologisch zusammenzuführen. Ganzheitliche Konzepte werden online in community-orientierten Ansätzen umgesetzt. Das BIBB unterstützt diesen Trend. Es bietet mit seinem Ausbilderforum eine Community für das Bildungspersonal, die Informieren, Qualifi zieren und Kommunizieren integriert.

Community-Ansatz

Der Community-Ansatz von foraus.de ist ein modernes E-Learning-Konzept, das innova-

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Arbeitsprogramm 2005

tive Personalqualifi zierung anbietet, Wissens-management und Wissenserwerb verbindet, Lernen am Arbeitsplatz ermöglicht und elek-tronische Kommunikation des Bildungsperso-nals untereinander unterstützt. So stehen z. B. über den jüngst eingerichteten „Experten-Treffpunkt“ mehrere Mitglieder von foraus.de zur Verfügung, die über eine Vielzahl von bil-dungspolitisch wichtigen Fragen, wie AEVO, Aus- und Weiterbildung im Handwerk, Um-setzung ausgewählter Neuordnungen etc., Auskunft geben und die übrigen Mitglieder zu diesen Themen beraten. Hier organisiert foraus.de über seine Plattform den Erfah-rungsaustausch der ausbildenden Betriebe untereinander und unterstützt dadurch den Transfer von modernem Ausbildungs-Know-how.

Über eine Pinnwand auf der Startseite von fo-raus.de können Mitglieder andere Ausbilder z. B. nach Ausbildungsmaterialien, Lernhilfen, Veranstaltungen, etc. fragen und auf diesem Wege Unterstützung bekommen respektive anbieten. Von Community-Mitgliedern ini-tiierte und betreute Foren und Chats zu bil-dungspolitischen Brennpunkten (z. B. Ausbil-dungsoffensive, Aussetzung der AEVO, etc.) vervollständigen das Kommunikationsange-bot in foraus.de.

Die Qualifi zierung in foraus.de erfolgt online mit Hilfe von Modulen zum Selbstlernen am Arbeitsplatz und über tutoriell begleitete On-line-Seminare zu ausgewählten Themen wie „Handlungsorientiert Ausbilden“, oder „Pro-bezeit gestalten“. Die Seminare sind hochfre-quentiert und regelmäßig überbucht.

Foraus.de unterstützt bildungspolitische Initi-ativen wie z. B. die Ausbildungsoffensive der Bundesregierung. Betriebe, die im Rahmen der Ausbildungsoffensive als neue Ausbil-dungsbetriebe gewonnen wurden und wenig Ausbildungserfahrung haben, können sich

von erfahrenen Ausbildern beraten lassen. Speziell zu Ausbildungsbeginn wird ein On-line-Seminar zur Gestaltung der Probezeit angeboten, das über Erfolg versprechende Wege des Einstiegs in die Berufsausbildung informiert.

Zurzeit wird ein Medieninformationssystem entwickelt, das Ausbildungspersonal über Ausbildungsmedien, Lehrgänge, Übungen Leittexte, etc. informiert (Vorhaben 3.0.533). Bereits vorhanden sind Informationen über BIBB-Neuerscheinungen wie Bücher, Medien, BWP-Artikel etc. Selbstverständlich gibt es Links zu relevanten Informationen auf der BIBB-Homepage, wie z. B. über neue Ausbil-dungsberufe oder Modellversuche.

Über die nationalen Grenzen hinweg wird ein Beitrag zum Internationalen Bildungsmar-keting geleistet. Foraus.de informiert z. B. in Englisch über das duale System, den Com-munity-Ansatz etc. und stellt Beispiele inter-nationaler Personalqualifi zierung vor. Darüber hinaus wird foraus.de von fast allen interna-tionalen Besuchergruppen nachgefragt und vom foraus.de-Team vorgestellt. Hierbei wird der BIBB-Ansatz international bekannt. Eine indonesische Delegation hat beispielsweise nachgefragt, ob ein englisches Login sowie englischsprachige Chats möglich seien. Die Portugiesische Industrie- und Handelskammer interessiert sich dafür, Angebote von foraus.de in die portugiesische Ausbilderqualifi zie-rung zu übernehmen.

Evaluation

Ob und wie foraus.de von den Teilnehmerin-nen und Teilnehmern akzeptiert wird, wird durch eine den Netzbetrieb begleitende Evalu-ation untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass foraus.de von erfahrenem Ausbildungsperso-nal genutzt wird, also die Zielgruppe erreicht, für die es konzipiert wurde. Deutlich wird

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Vorhaben

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auch, dass die Nutzungsgewohnheiten der Mitglieder sich von anfänglich rezeptiver Nut-zung von Informationen und Lernangeboten zu einer eher aktiven Mitbeteiligung an Foren, Chats und Seminaren gewandelt haben. Of-fensichtlich wird der Community-Ansatz von den Mitgliedern mehr und mehr unterstützt. Die Resonanz auf foraus.de zeigt sich insbe-sondere auch in den Mitgliederzahlen. Diese haben seit dem Start ständig zugenommen, liegen zurzeit bei über 4.200 Mitgliedern und wachsen monatlich um ca. fünf Prozent. Die stets wachsende Zahl von Mitgliedern belegt, dass foraus.de sich in der Personalqualifi zie-rung etabliert und von seinen Mitgliedern als Instrument zur Unterstützung der Ausbil-dungstätigkeit genutzt wird.

Fazit

Foraus.de hat sich als innovatives Instrument der Personalqualifi zierung etabliert. Es ist für seine Mitglieder zu einem wichtigen Instru-ment zur Unterstützung ihrer Arbeit vor Ort geworden, auf das sie nicht verzichten wol-len. Foraus.de ist für sie eines der bekanntes-ten und wichtigsten Ausbilderforen. Es ist die zentrale Online-Adresse über alles Relevante zum Thema Ausbildung. Wichtig für sie ist, dass sie sich mit Fragen und Problemen an foraus.de wenden können, dort Hilfe bekom-men und sich mit anderen Ausbildern unter-halten können. Unternehmen wie Bayer, Sie-mens, Audi etc. regen die Mitgliedschaft für ihre Ausbilder in foraus.de an bzw. schicken sie zu seinen Seminaren. Von einer weiter wachsenden Mitgliederzahl kann ausgegan-gen werden.

Über foraus.de kann das BIBB über einzelne Leistungen, wie Ausbilderförderung, Bil-dungsmedien, Modellversuche etc. zielgrup-pengerecht informieren oder als Portal zur Wissensabfrage mit eigenem Feldzugang Be-fragungen, wie z. B. die zurzeit laufende Fra-

gebogenaktion der Forschungsgruppe SALSS, unterstützen.

Neuentwicklungen

Foraus.de ist mit zur Zeit rund 5.600 Mitglie-dern die größte Online-Community Deutsch-lands für das Ausbildungspersonal. Die Mit-gliederzahl wächst im Schnitt monatlich um drei Prozent. Foraus.de ist seit Juni 2001 online und bietet den Praktikern der berufl i-chen Bildung kostenlos eine Plattform für den Informations-, Erfahrungs- und Gedanken-austausch. Die dynamische Entwicklung der Online-Community haben das BIBB und die Thinkhouse GmbH dazu veranlasst, foraus.de zu einer noch stärkeren Kommunikati-onsplattform für das Ausbildungspersonal auszubauen und um einige neue attraktive Funktionen zu erweitern. Seit Oktober 2004 erscheint foraus.de nunmehr mit neuem Er-scheinungsbild und einem überarbeiteten Konzept.

Zu den Neuerungen zählt u.a. die Know-ledge-Börse. Dieser Service bietet für alle Mit-glieder von foraus.de die Möglichkeit, Fragen zu verschiedenen Themen der Aus- und Wei-terbildung zu stellen. Für sie stehen Experten und Expertinnen der berufl ichen Bildung zu folgenden Themenbereichen zur Verfügung:• Prozessorientierung in der Berufsbildung• Prüfungen• Neuordnung Metall- und Anlagenmecha-

niker / in für Sanitär-, Heizungs- und Klima-technik

• Neuordnung Elektroberufe• Konflikte in der Ausbildung• E-Learning in der Ausbildung• Benachteiligtenförderung

Dank eines einfachen Verfahrens können die Anfragen der Community-Mitglieder rasch beantwortet werden. Dieses Angebot ist kos-

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tenlos und soll in Zukunft auf weitere The-menfelder ausgedehnt werden.

Neu ist auch die Rubrik Suchen und Finden. Mit dieser Volltext-Suchfunktion können die Nutzer und Nutzerinnen von foraus.de in ei-nem auf fast 400 Nachrichten angewachse-nen News-Archiv recherchieren.

Ergänzend zum überarbeiteten Konzept bietet foraus.de nunmehr für Verlage und Organisationen die Möglichkeit, mittels Ban-nerwerbung ihre Zielgruppen über ihre Ser-vice-Angebote und Produkte im Berufsbil-dungsbereich zu informieren.

Die rege Beteiligung sowie die Lebendigkeit, mit der foraus.de sich weiter entwickelt, zeigt, dass das Ausbilderforum des BIBB mit seinen Angeboten die Bedürfnisse der Zielgruppe trifft und als modernes Instrument der Ausbil-derqualifi zierung angenommen wird.

Vorhaben Nr.: 3.0.540

Titel:

Lernaufgaben für die neuen, industri-ellen Elektroberufe

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Dr. Zinke, Gert (0228 / 107-1429); Guth, Peter

Laufzeit:

IV / 03 bis II / 05

Problemdarstellung:

Mit der Neuordnung der Elektroberufe sind zusätzliche fachliche und fachübergreifende Qualifi kationen in die Ausbildungsordnung aufgenommen worden wie z. B. die stärkere Fokussierung auf Geschäftsprozesse. Mit Hilfe von im Rahmen des Auftrags zu entwickeln-den Ausbildungsmitteln soll die Umsetzung der neuen Ausbildungsordnungen durch die Entwicklung und Erprobung von Lernaufga-ben unterstützt werden.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 3.0.541

Titel:

Erprobung und Evaluation der CD-ROM „Kompetenzentwicklung in der berufl ichen Bildung – Refl exion von Erfahrungen in Veränderungsprozes-sen“

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Pawlik, Anka (0228 / 107-1327); Gerwin, Werner

Laufzeit:

I / 04 bis II / 05

Problemdarstellung:

Um dem tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandel zu begeg-nen, sind geeignete Konzepte zu entwickeln, welche die Kompetenzentwicklung der Mitar-beiter / -innen in den Unternehmen unterstüt-zen. Im Vorhaben Nr. 3.0.522 wurde eine Pi-lotversion einer Konzept-CD-ROM entwickelt, die ein Instrumentarium für die Analyse und Gestaltung von Lernprozessen enthält. Die CD-ROM eröffnet mit der virtuellen Abbil-dung realer Veränderungsprozesse in doku-mentierten Fallbeispielen neue Zugänge, um aus Erfahrung zu lernen, Erkenntnisse über

die Kompetenzentwicklung zu gewinnen und diese auf die eigene Situation zu transferie-ren.

Es wurde eine umfangreiche Dokumentation erstellt, die durch 9 Fallbeispiele aus der or-ganisationalen Praxis angereichert und multi-medial aufbereitet wurde. Diese multimediale Entwicklung soll in diesem Vorhaben adressa-tenspezifi sch erprobt und evaluiert werden. Dabei kommt dem entwickelten Instrument „Refl exion“ ein besonderer Stellenwert zu.

Dieses Instrument enthält einen methodi-schen Ansatz zur Refl exion von Erfahrungen, d.h. neben dem Refl exionskonzept können die Nutzer mit Hilfe von entsprechenden Leitfäden die Fallbeispiele sowohl einzeln als auch vergleichend analysieren und refl ektie-ren sowie die gewonnenen Erfahrungen auf die eigene Situation transferieren. Die CD-ROM liefert keine Patentrezepte, sondern ein Selbstlernmaterial, das ausprobiert werden soll. Mitarbeiterpotenziale können dadurch effi zienter ausgeschöpft und entwickelt sowie für Innovations-, Vernetzungs- und Verände-rungsprozesse genutzt werden.

Forschungsziele:

Evaluation (summativ und formativ) der im Vorhaben Nr. 3.0.522 entwickelten CD-ROM zur Kompetenzentwicklung in Veränderungs-prozessen. Ziel hierbei ist es, die Akzeptanz und Beurteilung der Konzept-CD-ROM sei-tens ihrer Nutzer in Erfahrung zu bringen. Das Forschungsinteresse besteht dabei insbeson-dere darin, die Ergebnisse der Refl exion der Kompetenzerwerbsprozesse anhand der hier-für geeigneten Tools zu dokumentieren, aus-zuwerten und mit einem Trainingskonzept zur Refl exionsförderung zu unterstützen.

Schwerpunktmäßig soll sich die Evaluation auf den Einsatz der CD-ROM bei Bildungs-dienstleistern beziehen. Im Rahmen von

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Modellversuchen soll z. B. im Modellversuch „Veränderungsprozesse in der dezentralen Organisation eines Bildungsdienstleisters für ein fl ächendeckendes Angebot fl exibler Lern-konzepte an KMU auf dem Weg zum Service- und Systemanbieter (VOBAL)“ eine Erprobung und Evaluation stattfi nden.

Es sind folgende Arbeiten vorgesehen:1. Vertiefung des theoretischen Forschungs-

ansatzes (Reflexionsthematik)2. Expertenworkshop zur Evaluation3. Erprobung und Evaluation der Reflexions-

fähigkeit4. Redaktionssysteme (Tutorium i. S. einer Samm-

lung und Auswertung der individuellen Re fle xions ergebnisse, sowohl netzgestützt als auch durch moderierte persönliche Inter views)

5. Entwicklung eines Trainingskonzeptes zur Förderung von Reflexionsfähigkeit.

Vorhaben Nr.: 3.0.542

Titel:

Über den gewohnten Horizont hinaus – Die Integration von Kunden in den Wertschöpfungsprozess Gestalten und Nutzen neuer Lernar-rangements für das Customer-Rela-tion-Management (CRM) in KMU

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Kutscha, Jürgen (0228 / 107-1523)

Laufzeit:

I / 04 bis I / 05

Problemdarstellung:

Ausgangslage

Mittelständische Unternehmen stehen in ei-ner anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Situation, die durchgreifende Änderungen in fast allen Unternehmensbereichen notwendig machen. Viele Unternehmen beginnen des-halb, trotz der wirtschaftlich ausgesprochen ungünstigen Bedingungen, ihre Strukturen in Hinblick auf mehr Kreativität, Selbststeue-rung und Beweglichkeit umzubauen. Zu den notwendigen Veränderungen der Organisati-onsstruktur gehören dabei nicht nur die „har-

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Vorhaben

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ten“ Faktoren wie Aufbau- und Ablauforga-nisation, Aufgabenzuordnungen etc. sondern auch die „weichen“ Faktoren wie Führungs-stil, Orientierung, Konfl iktverhalten, Werte und Einstellungen.

Die Ausrichtung der Unternehmen auf die Be-dürfnisse der Kunden bezüglich Herstellung, Vertrieb und Verkauf gehört zu den wesentli-chen Strategien zur Existenzsicherung, denn • der Wettbewerb hat die Position der Kun-

den gestärkt,• Produkte verschiedener Hersteller einer

Branche unterscheiden sich rein funktional kaum noch,

• eine unübersichtliche Produktvielfalt führt zur Desorientierung der Kunden.

Zielsetzung allgemein

Herkömmlich müssen sich Hersteller / Anbie-ter entscheiden, ob sie ihre Prozesse auf die Erstellung von massenhaften oder von indivi-duellen Gütern ausrichten. Während bei klas-sischer Einzelfertigung fl exible Prozesse für jeden Auftrag umfassend neu gestaltet wer-den, strebt die Massenproduktion mit Stan-dardisierung und großen Losen Skalenvorteile und Bündelungseffekte an.

Neue Formen unternehmerischer Wertschöp-fung brechen mit dem Gegensatz zwischen Massenproduktion und Einzelfertigung: We-gen der verschärften Wettbewerbsbedin-gungen in vielen Branchen – so auch in der Möbelbranche – sollen auf der Grundlage stabiler Prozesse fl exible und kundenindivi-duelle Produkte und Leistungen mit den Ef-fi zienzbedingungen der Massenproduktion entstehen. Zusätzlich zur Konsumenten- bzw. Nutzerfunktion übernehmen die Kunden die-ser Produkte und Leistungen zunehmend die Rolle von Wertschöpfungspartnern und Co-Produzenten.

Ausgehend von dem Prinzip der Kundeninte-gration als Grundlage einer modernen kun-denbezogenen Leistungserstellung zielt der Fokus dieses Vorhabens auf die daraus resul-tierenden Veränderungen im Vertrieb (Indus-trie) und Verkauf (Handel) und setzt dabei auf die „weichen“ Faktoren • Orientierung: Kunden, Markt, Produkt, Or-

ganisation• Werte und Einstellungen.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens sollen auf u. a. folgende Fragen Antworten in Form von Umsetzungsstrategien / -konzepten und Lernmodulen gefunden werden:• Was sind wichtige korrespondierende

Wertschöpfungsprinzipien für die Integra-tion von Kunden (z. B. Co-Production, dy-namische Produktdifferenzierung, modern manufacturing, agile manufacturing, mass customization)?

• Welche Rolle spielt das Verkaufspersonal des Handels im Wertschöpfungsprozess?

• Wie kann die Position des Verkaufsper-sonals bezüglich der unmittelbaren Nähe zum Endkunden vom Hersteller sowie vom Handel effektiv genutzt werden?

• Welche zusätzlichen Kompetenzen muss Verkaufspersonal haben, um als Bindeglied zwischen Wünschen und Bedürfnissen der Kunden einerseits und Produktherstellung der Anbieter andererseits tätig sein zu können?

• Welche „Hilfsmittel“ (Instrumente) sollten zur Verfügung gestellt werden, um Kun-denwünsche / -bedürfnisse zu erfassen und zielgerichtet (von Industrie und Handel) auswerten zu können?

• Wie können neue Medien (Inter- / Intranet, WWW) bei der Ermittlung, Übermittlung, und Auswertung von Daten und darüber hinaus zur Qualifizierung genutzt wer-den?

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Vorhabenverlauf und -schwerpunkte

Erhebungsphase (Analyse):• Kontakte zu Herstellern und Einzelhandel

der Möbel- und Küchenbranche aufbauen• Ermittlung von Vertriebs- und Verkaufsfor-

men (derzeitige und zukünftige)• Erarbeitung von Kriterien zur Kundenbe-

darfserhebung• Erarbeitung von Kriterien zur Auswertung,

Weiterleitung und Umsetzung der Kun-denbedarfserhebung

• Anforderungen zur Umsetzung der Kun-denbedarfserhebung in den Unternehmen

• Ermittlung von Anforderungen an das Ver-kaufspersonal als Grundlage zur Entwick-lung der Lernmodule

Im Anschluss an das Vorhaben sollen die in der Vorlage angestrebten Ziele und Produkte im Rahmen eines Forschungsprojekts bis Ende 2006 realisiert werden.

Vorhaben Nr.: 3.0.544

Titel:

Ersetzung der Grauen Reihe in der über betrieblichen Ausbildung der Bauberufe durch neue Medien gemäß der Neuordnung von 1999

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Hahne, Klaus (0228 / 107-1422); Kolter, Christa

Laufzeit:

I / 04 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Die bundesseitige Förderung der überbe-trieblichen Stufenausbildung Bau ist an die Verwendung der BIBB-Ausbildungs-Medien (Graue Reihe) gebunden. Die letzte Überar-beitung dieser Reihe erfolgte zu Beginn der 90er-Jahre. Die Neuordnung der Stufenaus-bildung Bau von 1999 hat weitgehende in-haltliche didaktische und berufsspezifi sche Veränderungen mit sich gebracht, so dass eine fachinhaltliche Aktualisierung der Me-dien nicht ausreicht. Bisherige Eigenentwick-lungen des Christiani-Verlages haben nach Ansicht der Mehrheit der Ausbilder in den Überbetrieblichen Berufsbildungszentren der

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Vorhaben

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Bauwirtschaft (ÜBZ) die Graue Reihe nicht er-setzen können. Daher ist es an verschiedenen Stellen zu Eigenentwicklungen von „Grau-Materialien“ gekommen. Aufgrund dieser Problemsituation haben sich die Sozialpartner (Zentralverband des deutschen Baugewerbes, Hauptverband der deutschen Bauindustrie, IG-Bau-Agrar-Umwelt sowie der Christiani-Verlag) an das BIBB gewandt mit der Bitte, die Entwicklung einer verbindlichen Reihe, welche die ehemalige Graue Reihe ersetzt, zu koordinieren und zu unterstützen.

Im Vorhaben sollen die von der Basis ent-wickelten Medienansätze koordiniert und didaktisch aufbereitet werden und für die Veröffentlichung beim Christiani-Verlag wei-terentwickelt werden.

Die Entwicklungen sollen zunächst die acht wichtigsten Bauberufe in der Grund- und Fachbildung abdecken und anschließend auch die restlichen sieben Bauberufe mit ge-ringeren Ausbildungszahlen. Ein Sachverstän-digenkreis, den die Vertreter der Sozialpartner benannt haben, soll die Medienentwicklung begleiten, um ihre bundesweite Akzeptanz in den ÜBZ sicherzustellen.

Die Ausbildungsmaterialien sollen dem Kon-zept „Handelnd lernen in der Bauwirtschaft“ folgen, welches von den Baufachdidaktikern der TU Berlin entwickelt worden ist. Diese sind an der Medienentwicklung daher zu be-teiligen.

Ziel des Vorhabens ist es, zunächst in der ersten Stufe für die acht Bauberufe mit den größten Zahlen an Auszubildenden, vollstän-dige neue handlungsorientierte Übungsreihen zu erstellen. In der zweiten Stufe soll dann die Entwicklung für die sieben Bauberufe mit klei-neren Zahlen an Auszubildenden erfolgen.

Vorhaben Nr.: 3.0.545

Titel:

Anpassung, Modularisierung und Er-probung von BIBB-Medien an die Be-darfe industrieller Lernplattformen

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Härtel, Michael (0228 / 107-1013); Gerwin, Werner; Kupfer, Franziska

Laufzeit:

II / 04 bis II / 06

Problemdarstellung:

Ausgangslage

Das BIBB ist nach Paragraf 6 des BerBiFG dazu verpfl ichtet, Bildungstechnologie durch For-schung zu fördern. Im Rahmen dieses gesetz-lichen Auftrages hat das BIBB in unterschied-lichen Fachgebieten für diverse Berufe über Jahrzehnte Berufsbildungsmedien im Rahmen von Forschungsprojekten entwickelt und durch eine Kooperationsverlag veröffentlicht.

Die bildungstechnologische Entwicklung zu-kunftsorientierter Lernkonzepte durch mul-timediale Lernbausteine zu stützen ist in der letzten Zeit vom BIBB aufgegriffen worden und hat sich in unterschiedlichen Medienbau-

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steinen – in der Regel Offl ine-Medien – reprä-sentiert.

In den letzten fünf Jahren hat sich insbeson-dere in der Großindustrie das netzgestützte E-Learning verbreitet. In unterschiedlichen Lernarrangements versuchen Industriebe-triebe Lernszenarien zu entwickeln, um dem Bedarf nach qualifi zierungsstützenden Me-dienbausteinen nachzukommen. Dabei sind unterschiedliche Konzepte versuchsweise durch eigenes Ausbildungspersonal entwi-ckelt worden. In der letzten Zeit stellt sich jedoch heraus, dass weder das Ausbildungs-personal, noch fi rmeninterne E-Learning-Ar-beitsgruppen in der Lage sind, hochwertige Medienbausteine zu entwickeln. Als Trend ist zu beobachten, dass die Medienbausteine des BIBB vielfach zur Stützung bzw. Initiierung der oben genannten Aktivitäten herangezo-gen werden. In diesem Kontext lassen sich jedoch große Umsetzungsprobleme feststel-len, da die entwickelten „Medienkonserven“ des BIBB nicht für spezielle betriebsinterne Schulungsprozesse entwickelt worden sind. Sie beziehen sich in der Regel auf Inhalte der Ausbildungsordnungen. Beobachtbare Einsatzszenarien zeigen immer wieder be-sondere Probleme bei integrativen Qualifi zie-rungsprozessen auf, weil die Strukturen der konfektionierten Medien des BIBB für solche Prozesse und Anforderungen nicht konzipiert worden sind.

Erfolgversprechende und im betrieblichen Aus- und Weiterbildungsalltag wirksame multimediale E-Learning-Prozesse erfordern jedoch eine hohe Granulierung von Aus-bildungsinhalten für die mittlerweile sehr verschiedenartigen betriebsinternen, arbeits-platznahen Lernkonzepte. Hierzu bieten sich aufgrund der inzwischen erarbeiteten IuK-technologischen neuen Standards wie Lear-ning Objective Metadata (LOM) bzw. Shared Content Object Related Model ( SCORM)

neue Möglichkeiten der inhaltlichen Granulie-rung / Modularisierung von Medien (Printme-dien, digitalisierte Videos, CD-ROMs u. a.) zu eigenständigen Lernbausteinen (ausbildungs-gerechten Modulen) an, die je nach Bedarf der Ausbilder für unterschiedliche Lernkontexte und -umgebungen einsetzbar, rekombinier-bar sowie plattformunabhängig austauschbar sind. Durch diese Möglichkeiten können sich moderne Lernkonzepte wie projektorientier-tes, arbeitsplatznahes auftragsorientiertes Lernen besonders gut realisieren lassen. Durch den Einsatz von multimedialen webbasierten Lernbausteinen kann somit eine Orientierung von betriebsinternen Ausbildungsvorhaben zu mehr handlungsorientierten und selbst-gesteuerten Ausbildungsmethoden realisiert werden.

Für diese Qualifi zierungsaufgaben ist es not-wendig, auf hochwertige inhaltsorientierte Medienbausteine des BIBB und anderer An-bieter zurückzugreifen. Solch ein Prozess ist auf umfangreiche prototypische Erfahrungen angewiesen. Diese müssen mit Hilfe einer prozessorientierten Evaluation erforscht wer-den. Der Zweck einer solchen Evaluation liegt in der Entwicklung von zukünftigen Strate-gien für eine zukunftsorientierte – bedarfsge-rechte – Verwendung des o. a. Medienmate-rials des BIBB.

Forschungsziele:

Ziel ist es, auf der Basis der vielfältigen Me-dienbausteine des BIBB im Rahmen von zu-kunftsorientierten E-Learning-Konzepten und deren prozessualer Beobachtung im betrieb-lichen Anwendungskontext Einsatzhilfen für Bildungspersonal in der berufl ichen Bildung zu entwickeln.

Zu diesem Zweck sollen die mediengestützten Qualifi zierungsangebote des BIBB und ande-rer Anbieter exemplarisch und probehalber

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Vorhaben

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bei der AUDI AG in deren E-Learning-Frame-work in hochgranularer Form eingepasst wer-den, für eine fl ächendeckende Distribution und Nutzung der Inhalte über eine Lernplatt-form exemplarisch entwickelt und zur Ver-fügung gestellt werden. Dieser Prozess wird durch das BIBB inhaltlich begleitet, prozessual evaluiert und schließlich ergebnisorientiert der Ausbildungsöffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Dabei umfasst der Untersuchungs-gegenstand für die wissenschaftliche Beglei-tung durch das BIBB die Betrachtung des Zusammenspiels moderner E-technologischer Möglichkeiten, der speziellen inhaltlichen An-forderungen und der Erprobung moderner mediendidaktischer Konzepte. Dabei sollen die Grenzen ebenso wie die Optimierungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten erfasst und ergebnisorientiert der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Die AUDI AG ist für das Gesamtkonzept und für die Defi nition der zu entwickelnden Ler-neinheiten im Rahmen ihrer betrieblichen Aus- und Weiterbildung verantwortlich. Die für die Lerneinheiten erforderlichen Fachinhalte und Programm-Module werden u.a. aus den vor-handenen Medien des BIBB genommen und ggf. ergänzt und angepasst. Die darüber hi-naus zur Komplettierung der Lerneinheiten erforderlichen Medienbausteine werden von der AUDI AG bereitgestellt. Lernprogramme / -bausteine und sonstige Materialien Dritter werden bedarfsorientiert einbezogen. Für die gemeinsame Vermarktung unter Einbezug der Rechte Dritter wird ein Geschäftsmodell entwickelt.

Die AUDI AG ermöglicht dem BIBB, das Pro-jekt wissenschaftlich zu begleiten (mediendi-daktische Beteiligung an der Produktentwick-lung, Monitoring, Evaluation, Entwicklung von Vorschlägen für die Qualitätssicherung und das Geschäftsmodell), wobei im Mittel-punkt des Forschungsinteresses die Fragen

nach der inhaltlichen und didaktischen Sinn-haftigkeit hochgranularer Lerneinheiten und deren Kombination bzw. Rekombination in verschiedenen Lernkontexten sowie der Über-tragbarkeit der Lernmodule auf weitere E-Learning-Plattformen und Lernszenarien der berufl ichen Bildung stehen. Dabei sollen u. a. • Auszubildende komplexe betriebliche Ar-

beitszusammenhänge über definierte Pro-jektaufgaben praktisch kennen lernen.

Die Förderung der Eigenverantwortlichkeit wird durch selbstorganisierte Lernphasen bei den Auszubildenden ermöglicht. Dies beson-ders • durch eigenständiges Planen und Erarbei-

ten aller zum Projektergebnis erforderli-chen Arbeitsschritte;

• durch selbstorganisiertes Erlernen aller zur Lösung der Arbeitsschritte erforderlichen theoretischen Hintergründe. Die Umset-zung geschieht mit Hilfe von E-Learning-Modulen bzw. digital bereit gestellten Wis-sensbausteinen.

Das Initiieren von selbstorganisierten Lernpha-sen macht einen Wandel im Selbstverständnis der Ausbilderrolle erforderlich: Die Funktion des Ausbilders verändert sich von einer zen-tralen Wissen vermittelnden hin zu einer lern-prozessbegleitenden Rolle (Coach).

Für das Ausbildungspersonal sollen u. a. Strategien für die Einführung von E-Lear-ning-Prozessen mit dem Ziel einer größeren Individualisierung des Lernens innerhalb der Berufsausbildung entwickelt werden. Die be-rufspädagogischen Zielsetzungen sind dabei im Einzelnen:• Stärken und Begabungen weiterentwi-

ckeln;• Defizite ausgleichen und gezieltes Fördern

von lernschwächeren Auszubildenden.

Weitere berufspädagogische Anforderungen für das Berufsbildungspersonal bestehen in

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der unterstützenden Integration von E-Lear-ning-Modulen, die arbeitsplatzorientiert um-gesetzt werden müssen. Dabei sollen auch zentrale didaktische Zielsetzungen berück-sichtigt werden:• Arbeitsprozessorientierung;• Handlungsorientierung;• Erfahrungsorientierung;• Aufgabenorientierung;• Problemorientierung.

Vorläufi ge Forschungsfragen

• Welche Auswirkungen hat dieses Konzept auf den Lernerfolg?

• Wie gestaltet sich die neue Rolle des Aus-bilders als lernprozessunterstützender Coach und wie wird diese vom Ausbilder wahrgenommen?

• Wie verhält oder verändert sich bei Auszu-bildenden und Ausbildern die Akzeptanz solcher Lernprozesse?

• Welche Kompetenzen bei Auszubildenden und Ausbildern spielen für selbstorgani-sierte Lernprozesse eine entscheidende Rolle und wie können sie hergestellt wer-den?

• Ist das Konzept auf andere Unternehmen, insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen übertragbar?

• Was ist bei einer Adaption zu berücksich-tigen und welche Geschäftsmodelle für einen Return of Investment (ROI) im Zu-sammenhang mit der Nutzung von E-Lear-ning-Angeboten sind erfolgreich?

• Wie sieht unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen – Business Case (BC) – aus?

Prozessbeispiel

Die Aufgabe wird den Auszubildenden me-thodisch in Form einer rechnergestützten Projektaufgabe gestellt, d.h. die Auszubilden-den sollen selbstorganisiert die einzelnen Ar-

beitsschritte durchführen und auch den dazu notwendigen Wissenserwerb eigenständig steuern. Die richtungsweisende Anleitung fi n-den sie als rechnergestützte Lernhilfe („roter Faden“ zur Bearbeitung der Projektaufgabe). Flankierend dazu werden Lernmodule für den Wissenserwerb bereitgestellt. Solche Lern-module sind kurze eigenständige E-Learning Multimedia Programme, die über eine Lern-plattform verwaltet und direkt aufgerufen werden können.

Bei diesem E-Learning-gestützten Ausbil-dungsprojekt sollen auch vielfältige Erkennt-nisse der Arbeits-, Berufs- und Betriebspä-dagogik ebenso wie der Mediendidaktik Berücksichtigung fi nden. So sollen• sich Lernhilfen und -module in der didak-

tischen Struktur, in der Navigationsmög-lichkeit und in der Präsentation an den Arbeitsprozessen orientieren. Sie unter-stützen oder begleiten diese und ermög-lichen einen Zugang direkt aus diesen Ar-beitsprozessen heraus.

• die berufliche Handlung des Fachausbil-ders sowie dessen Erfahrungswissen, das wegweisend für große Teile des Lernpro-gramms ist, in die E-Learning Strukturen des Gesamtsystems eingebracht werden. Die hieraus gewonnenen rechnergestütz-ten Lernhilfen sollen damit den Aufbau von Handlungsregulationen, die zur reflek-tierten, theoretisch begründeten berufli-chen Handlung befähigen, unterstützen.

• die betrieblichen Aufgaben in einen Lern-prozess transformiert werden. Dieser bie-tet den Bezugspunkt, der als roter Faden in der arbeitsprozessorientierten rechnerge-stützten Lernhilfe Berücksichtigung finden soll.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 3.0.546

Titel:

Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung

Art des Vorhabens:

Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Kutt, Konrad (0228 / 107-1513); Dr. Hahne, Klaus

Laufzeit:

III / 04 bis IV / 06

Problemdarstellung:

Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) hat als eine über-greifende gesellschaftliche und globale Ori-entierung in den letzten Jahren innerhalb der Wirtschaft und der Berufsbildung zuneh-mende Bedeutung, Bekanntheit und Akzep-tanz erlangt.

Nachhaltiges Wirtschaften zielt auf eine aus-gewogene Berücksichtigung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Verträglichkeit in nahezu allen Lebensbereichen. Zurückgeführt wer-den kann der Begriff auf die schon im 18. Jahrhundert aufgestellte forstwirtschaftliche Regel, wonach nur so viel Holz geschlagen werden soll wie auch nachwächst. Heute

wird Nachhaltigkeit mit Zukunftsfähigkeit und globaler Gerechtigkeit gleichgesetzt und als Modernisierungsstrategie verstanden. Die Bedürfnisse der heutigen Generation sollen befriedigt werden, ohne die Lebensgrundla-gen künftiger Generationen oder von Men-schen in anderen Regionen zu gefährden. Für Wirtschaft und Berufsbildung gibt es vielfäl-tige Anknüpfungspunkte, beispielsweise in der integrierten Produktentwicklung, in der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und En-ergien, im Umgang mit komplexen Offenhei-ten, im Verstehen anderer Kulturen, im sys-temischen und vernetzten Denken, in einer neuen Werteorientierung (Global Compact) und Verantwortungs ethik. In allen wichtigen Dokumenten und Beschlüssen wird der Be-rufsbildung zwar eine Schlüsselfunktion zur Umsetzung des Leitbildes zugewiesen, der Forschungs- und Entwicklungsstand hinge-gen ist äußerst defi zitär.

In Fortsetzung diverser Modellversuche und Forschungen zur berufl ichen Umweltbildung in den 90er-Jahren vollzog sich etwa ab 1999 / 2000 der Übergang zur „nachhaltigen Entwicklung“1, zunächst mit dem Versuch, die Anschlussfähigkeit an die bisherigen Arbeiten und die prinzipielle „Machbarkeit“ sicherzu-stellen.2 Im Rahmen einer weiteren Vorstudie hat das BIBB im Auftrag des BMBF sodann die Möglichkeiten einer Konkretisierung des

1 Vgl. Konrad Kutt: Von der berufl ichen Umweltbil-dung zur Berufsbildung für eine nachhaltige Ent-wicklung. In BWP 30. Jg. (2001) Heft 1, S. 50–53.

Vgl. Konrad Kutt und Klaus-Dieter Mertineit: Von der berufl ichen Umweltbildung zur Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung. Dokumentation eines Expertengesprächs am 25. / 26. Oktober 2000. Umweltschutz in berufl icher Bildung. Informationen und Materialien aus Modellversuchen. BIBB. Der Generalsekretär (Hrsg.). Bielefeld: W. Bertelsmann 2001.

2 Vgl. Klaus-Dieter Mertineit, Reinhold Nickolaus und Ursula Schnurpel: Berufsbildung für eine nachhal-tige Entwicklung. Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMBF, hrsg. vom BMBF, Bonn 2001.

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Leitbildes und der Handlungsoptionen für die Berufsbildungspraxis, -forschung und -politik erkundet.3

In exemplarischer Absicht wurden etwa zwanzig berufsbezogene und berufsübergrei-fende Fallstudien zur Umsetzung der Agenda 21 durchgeführt, die einerseits mit dialogisch orientierten Akteurskonferenzen4, anderer-seits mit ersten Präsentationen von Good-Practice-Beispielen verbunden waren. In die-sem Kontext sind erste Problemdarstellungen, Ausgangssituationen und Perspektiven zur nachhaltigen Entwicklung in der berufl i-chen Bildung und Berufsbildungsforschung erarbeitet worden. Dazu gehören auch die Darstellung des aktuellen Nachhaltigkeitsdis-kurses5 und die Generierung einschlägiger Forschungsdesiderate6 sowie die Aufnahme

der nachhaltigen Entwicklung in die mittelfris-tige Forschungsplanung des BIBB.

Erkennbar zeichnen sich neue Herausforde-rungen für die Qualifi kation der Beschäftigten und damit für die Berufsbildung ab mit der Frage, wie eine Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung gestaltet werden kann und wie durch Forschung und Entwicklung die erfor-derlichen Grundlagen für tragfähige Konzepte geschaffen werden können. Hierfür hat auch die erste bundesweite Fachtagung „Berufsbil-dung für eine nachhaltige Entwicklung“, die in Kooperation zwischen BMBF, BIBB und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im März 2003 in Osnabrück durchgeführt wurde, neue Impulse geliefert.7 Das BIBB gilt inzwischen als zentrale Anlaufstelle für Fragen nachhaltiger Entwicklung in der Berufsbildung, wozu fol-gerichtig auch der Aufbau einer Informati-ons- und Kommunikationsplattform gehört. Die mit den Akteurskonferenzen begonnenen Diskurse und eingeleiteten Vernetzungen sol-len mit Hilfe dieser Plattform zu einer „sustai-nable community“ weiterentwickelt werden. Nachhaltige Entwicklung wird mit den Kern-aufgaben des BIBB und weiteren Fragestellun-gen der Berufsbildung verbunden.

Damit wird im Kern auf eine zentrale bildungs-politische Position zurückgegriffen, nach der sich die Bundesregierung für die Entwicklung und Erprobung von bundesweiten Netzwer-ken „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auf der Basis neuer Medien einsetzen will.8

Die vom BIBB entwickelte und im Netz bereits verfügbare Good-Practice-Dokumentation mit Beispielen aus verschiedenen Branchen und

3 Nach den Intentionen des BMBF sollten mit diesen Arbeiten die inhaltlichen Voraussetzungen für ein „Aktionsprogramm Berufsbildung für eine nachhal-tige Entwicklung“ geschaffen werden.

4 Vgl. hierzu die Kurzfassungen von insgesamt 22 Falt-blättern mit folgenden Themenschwerpunkten: 1. Handwerk, 2. Erneuerbare Energien, 3. Nachhaltige Produktentwicklung, 4. Automobilindustrie, 5. Re-cycelbare Baugruppen, 6. Maschinen- und Anlagen-bau, 7. Kreislaufwirtschaft, 8. Versorgungstechnik, 9. Handel, 10. Globales Lernen, 11. Nachhaltiges Wirtschaften im Verbund, 12. Windenergie, 13. Un-ternehmerische Strategien, 14. Bauen und Wohnen, 15. Benachteiligtenförderung, 16. Wirtschafts- und Berufspädagogik, 17. Verstetigung und Transfer, 18. Good-Practice-Beispiele, 19. Internationale Berufs-bildung 20. Sport, 21. Informations- und Kommu-nikationstechnik, 22. Nachwachsende Rohstoffe.

5 Vgl. Andreas Fischer: Berufs- und Wirtschaftspäda-gogik und Berufsbildung für eine nachhaltige Ent-wicklung. Studie im Auftrage des Bundesinstituts für Berufsbildung. Unveröffentlichtes Manuskript. Dez. 2002.

6 Vgl. Konrad Kutt: Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung. Entwicklung von Forschungsperspekti-ven. Ausgangslage, Begründungen, Vorschläge. In-ternes Papier vom 2.9. 2002 (entstanden im Rahmen der Überarbeitung der BIBB-Forschungskorridore).

Sowie: Konrad Kutt: Schlüsselfunktion Berufsbil-dung. Berufsbildung für eine nachhaltige Entwick-lung. In: Wirtschaft und Berufserziehung. (55. Jahrg.) Heft Februar 2003, S. 20–23

7 BMBF (Hrsg.): Berufsbildung für eine nachhaltige Dokumentation. Dokumentation der ersten bundes-weiten Fachtagung am 26. / 27. März 2003 in Osna-brück. Bonn 2003: BMBF.

8 Vgl. hierzu: Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung. hrsg. vom BMBF, Stand Jan. 2002.

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Lernorten hat sich als ebenso kommunikati-ons- und diskursförderlich wie transfer- bzw. praxisrelevant erwiesen. Gleichwohl haben Praxis und Forschung für innovative Felder Handlungsbedarf angemeldet, der im Rah-men des Modellversuchsförderschwerpunkts Berufsbildung für eine nachhaltige Entwick-lung bearbeitet werden soll.

Ziele des Vorhabens

Das Vorhaben richtet sich vor allem auf die vergleichende und verschränkte Entwicklung, Erprobung und Evaluation von vier „Maßnah-mebereichen“, die in diesem Projekt zusam-mengeführt, vernetzt und hinsichtlich ihrer spezifi schen Wirkungen analysiert werden:• Good-Practice-Beispiele: Die in Eigeninitia-

tive und zivilgesellschaftlicher Verantwor-tung einzelner Personen, Betriebe, Schulen usw. entstandenen Beispiele weisen spezi-fische Potenziale des Kompetenzerwerbs und der Verbreitung nachhaltiger Entwick-lung auf. Ihre Qualität erscheint zunächst singulär. Eine Überprüfung mit Hilfe von Standards erhört die intersubjektive Ver-wertbarkeit.

• Modellversuche: Die im Förderschwer-punkt Nachhaltige Entwicklung durchge-führten Modellversuche erzielen bildungs-politisch intendierte, innovative Ergebnisse und forschungsrelevante Erkenntnisse. Die Komplexität und Offenheit des Leitbildes Nachhaltigkeit erfordert ein ebenso offe-nes wie komplexes „Instrument der Verän-derung und der Verbreitung“.

• Netzgestütztes Qualifizierungsangebot: Durch die Entwicklung eines netzge-

stützten Qualifizierungsangebots für das Berufsbildungspersonal kann die Imple-mentation der Nachhaltigkeit in die Ausbil-dungspraxis wesentlich befördert werden.

• Good-Practice-Agentur: Eine frühzeitige Transparenz und Vernetzung der verschie-

denen Akteure und Maßnahmen erhöhen die Zugriffsgeschwindigkeiten auf innova-tive Entwicklungen und die Transferchan-cen.

Zu den wichtigsten Aktivitäten im Vorhaben zählen:• Analyse und aktive Gestaltung regionaler,

branchen- bzw. berufsbezogener Vernet-zungen in der Aus- und Weiterbildung für nachhaltige Entwicklung,

• Entwicklung von Standards für empirische Recherche, Bewertung sowie mediale Do-kumentation, Aufbereitung und Pflege von Good-Practice-Beispielen,

• Analyse des Lern- und Veränderungspo-tenzials guter Beispiele und der Ergebnisse aus Modellversuchen,

• Entwicklung eines netzgestützten Qualifi-zierungsangebots für das Berufsbildungs-personal mit Materialien und einer Kon-zept-CD-ROM für die Sensibilisierung bzw. Selbstqualifizierung zum Thema „Ausbil-den für eine nachhaltige Entwicklung“,

• Entwicklung und Erprobung eines Leit-fadens für den „aktiven Transfer“, z. B. durch gezielte Verbreitung, Beratung, neue Anreize (z. B. Wettbewerbe).

Die Aktivitäten im Vorhaben dienen dem Auf-bau grundlegender Strukturen und der Schaf-fung von Standards, die den Modellversuchen vor allem in der Anfangsphase zugute kom-men. Es sollen Instrumente und Vorschläge erarbeitet werden für die Ergebnissicherung und Programmevaluation des Förderschwer-punkts, die allerdings außerhalb des bean-tragten Vorhaben-Zeitraums liegt.

Sachverständigenbeirat zum Vorhaben:Vorgesehen ist die Einrichtung eines Beirats, der das BIBB in der fachlichen Durchführung des Vorhabens, insbesondere im inhaltlichen Bereich „Nachhaltigkeit“ (z. B. Entwicklung von Gütekriterien für Good-Practice sowie Nachhaltigkeitsindikatoren für Bildungsein-

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richtungen) sowie im technisch-medialen Bereich der Entwicklung einer nutzerfreund-lichen Portallösung berät. In ihm sollen vor allem Wissenschaftler / -innen und Praxisver-treter / -innen aus Betrieben, Schulen und Verbänden vertreten sein, um einen breiten-wirksamen Ergebnistransfer prozesshaft vor-zubereiten und zu gewährleisten.

Vorhaben Nr.: 3.0.547

Titel:

Aktualisierung der „Checkliste Qua-lität berufl icher Weiterbildung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Balli, Christel (0228 / 107-1506); Dr. Krekel, Elisabeth, M.; Paulsen, Bent; Tutschner, Herbert

Laufzeit:

I / 05 bis III / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Aktualisierung der „Checkliste Qualität be-rufl icher Weiterbildung“ auf der Basis des geänderten SGB II und der Rechtsverordnung „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung – Weiterbildung“ (ASWV) vom 16.07.2004

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 3.0.548

Titel:

Innovationstransfer durch Netzwerke am Beispiel der Verknüpfung von Re-gioKom (3.0.503) und E2-VET (Leonardo da Vinci, Fördernummer D 146090)

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen

Dr. Eberhardt, Christiane(0228 / 107-1426); Dr. Dietzen, Agnes; Kolter, Christa

Laufzeit:

II / 04 bis III / 06

Problemdarstellung:

Die Erweiterung der EU führt zu einer Ver-knüpfung der Arbeitsmärkte in den Grenz-regionen und mittelbar auch in den Ost-seeanrainerstaaten. Bisher existieren keine trag fähigen grenzüberschreitend defi nierten Stra tegien zur Gestaltung dieser gemein-samen Arbeitsmärkte und zur Erweiterung individueller Beschäftigungsmöglichkeiten. In RegioKom (Vorhaben 3.0503) hat sich im Frühjahr 2003 ein Netzwerk „Chance Grenz-region“ konstituiert, das entsprechende Pro zesse durch aktive grenzüberschreitende Quali fi zierungsstrategien aktiv mitgestalten

will. Zu diesem Zweck wurde aus RegioKom heraus ein im Programm Leonardo da Vinci II gefördertes „Transnationales Netzwerk“ mit dem Titel „E2-VET“ initiiert. Das Projekt wird vom Bildungszentrum der IHK Frankfurt (Oder) koordiniert und arbeitet mit 17 Part-nern aus 9 Ländern. Sowohl in RegioKom, als auch in E2-VET spielen die Wachstumsbran-chen IT und Mechatronik eine zentrale Rolle. Als „Globalsektoren“ umfassen sie Inhalte mit Relevanz für die Entwicklung von (grenz-überschreitenden und europäischen) Qualifi -zierungsprofi len in zahlreichen Bereichen von Industrie, Handwerk und Dienstleistungen (bis hin zu Beschäftigungsverhältnissen in der landwirtschaftlichen Produktion und Verarbei-tung). Die Ziele beider Netzwerke (RegioKom und E2-VET) sind unmittelbar miteinander verbunden. In beiden Netzwerken stehen fol-gende Fragen im Vordergrund: Welche Aus-wirkungen hat die Erweiterung der EU auf die individuellen Beschäftigungsmöglichkeiten und auf die Entwicklung bestimmter Sekto-ren und Branchen (IT / Mechatronik)? Wel-che neuen Qualifi zierungsbedarfe entstehen sowohl national, als auch im europäischen Kontext? Welche Potenziale ergeben sich für eine grenzüberschreitende Berufsbildungsge-staltung in den Zielsektoren?

Die Netzwerke RegioKom und E2-VET stellen aufgrund ihrer Stabilität (fi nanzielle Absiche-rung durch BMBF bzw. Kommission, Kontinu-ität der Partner, gegebene Akteursvielfalt etc) geeignete Handlungsfelder dar, um Synergien zwischen europäischer Netzwerkarbeit und regionaler Berufsbildungsgestaltung herzu-stellen. Das BIBB untersucht die Frage, welche Transfereffekte durch die Synergien erzielt werden können und auf welchen Ebenen (berufsbildungspolitische Strategien, transna-tionale Qualifi zierungsansätze, Adaption von Lehr-Lernmaterialien etc) diese angesiedelt sind. Das Vorhaben hat eine europäische Di-

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mension, da die Transferstrategien in Deutsch-land und in ausgewählten Partnerländern (DK und PL) im Rahmen von Fallstudien dokumen-tiert werden. Ziel des Vorhabens ist es, die Verknüpfung des europäischen Netzwerkes mit den nationalen Netzwerkaktivitäten der Partner zu refl ektieren und Rückschlüsse auf Hemmnisse und Bedingungen des (europäi-schen) Innovationstransfers zu ermöglichen.

Forschungsaufgaben / Ergebnisse:

• Erarbeitung eines transnationalen Monito-ringkonzeptes zur prozesshaften Erfassung der nationalen Verbreitungsaktivitäten und Transferstrategien,

• Erstellung von drei Länderstudien (D, DK, PL) zu den Transfereffekten aus europäi-scher Netzwerkarbeit in nationale Praxis,

• Dokumentation von Modellen guter Pra-xis des europäischen Innovationstransfers (länderübergreifend).

Übergeordnete Forschungsziele:

• Erkenntnisse über Bedingungen und Hemmnisse des Transfers europäischer Ergebnisse und Ansätze in regionale / nati-onale Berufsbildungspraktiken als Beispiel D / DK / PL,

• Einschätzung des Standes der Europäisie-rung von Qualifzierungsansätzen in den o. g. Zielsektoren (als Beispiel Regiokom Chance Grenzregion).

Vorhaben Nr.: 3.0.549

Titel:

Evaluation eines Online-Lehrgangs mit tutorieller Betreuung von techgo! (interaktive Lernmodule zum Erwerb von berufsbezogener englischsprachi-ger Kompetenz)

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Olbertz, Peter (0228 / 107-1428); Guth, Peter

Laufzeit:

IV / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Der Christiani-Verlag beabsichtigt, nach Fer-tigstellung eines CD-ROM-Pakets zum Er-werbs von englischsprachigen Kompetenzen, 12 Units aus den thematischen Bereichen allgemeiner Spracherwerb, Metall und Elek-tro ins Netz zu stellen. Sie sollen Gegenstand eines Online-Lehrgangs sein, an dem sechs bis 15 Auszubildende der Fraunhofer-Ge-sellschaft teilnehmen. Der Lehrgang soll im Zeitraum vom 8. November bis zum 17. De-zember 2004 mit tutorieller Betreuung durch einen Muttersprachler stattfi nden. Aus orga-nisatorischen Gründen – die Teilnehmer woh-nen sehr weit auseinander – soll er als reiner

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Vorhaben

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Online-Lehrgang konzipiert werden. Das BIBB soll diesen Lehrgang begleiten und beobach-ten und einen Fragebogen zur Sicherstellung der Ergebnisse, einer Lernzielkontrolle und zur Überprüfung der Nutzerfreundlichkeit entwickeln. Diesen Fragebogen sollen die Lehrgangsteilnehmer zeitnah zum Ende des Lehrgangs beantworten.

Die Ergebnisse der Fragebogenaktion sollen in eine Überarbeitung des Online-Lehrgangs einfl ießen.

Der Christiani-Verlag übernimmt die Kosten für den Teletutor und stellt den Zugang zum Online-Kurs kostenlos zur Verfügung.

Vorhaben Nr.: 3.0.550

Titel:

ColorManagement – Ein Lernpro-gramm zur Einbindung eines Farb-managementsystems in den grafi sch-drucktechnischen Produktionsprozess für einen effi zienteren Workfl ow

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Zinke, Gert (0228 / 107-1429); Guth, Peter

Laufzeit:

IV / 05 bis I / 08

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das geplante Lernprogramm „ColorManage-ment“ ist die konsequente Weiterentwicklung des bereits fertiggestellten und veröffentlich-ten Lernprogramms „Farbenlehre“ (Vorhaben-Nr. 3.0.515) und schließt nahtlos an das dort vermittelte Grundlagenwissen zum Thema Farbe an. Das Lernprogramm soll durch seine prototypische und mediendidaktische Umset-zung eines Lehr- und Lernkonzepts als Qualifi -zierungsbaustein für den Mediengestalter / die Mediengestalterin dienen und wird – ebenso wie die Farbenlehre – sowohl für den Unter-richt an berufsbildenden Schulen als auch für die innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern einsetzbar sein.

Die Zahl der Geräte- und Softwarehersteller ist während der letzten Jahre ständig gestie-gen. Das Computergewerbe entwickelte sich

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zu einem Massenmarkt und wurde für Jeder-mann erschwinglich. Durch die vielen, ver-schiedenen Ein- und Ausgabegeräte, die auf dem Markt erhältlich sind, kommt es zu der Situation, dass nicht einmal mehr Reprodukti-onsprofi s geräteübergreifend genau reprodu-zieren können, ohne langwieriges Abstimmen und Austesten jeder Systemkomponente be-züglich ihrer Farbausgabe. In geschlossenen Systemen wurde dieser Arbeitsgang vom Her-steller übernommen.

Das Problem der offenen Systeme liegt darin begründet, dass die am Bildbearbeitungs-prozess beteiligten Geräte sich durch unter-schiedliche Bildaufnahme- und Abbildungs-eigenschaften hinsichtlich ihrer Darstellung von Farbe auszeichnen. Den Grund für die unterschiedliche Farbdarstellung kann man an drei Merkmalen spezifi zieren. Zum einen liegt das an der Verschiedenheit der Herstel-lung der Geräte jedes Herstellers. Zum zwei-ten besitzen die verschiedenen Gerätetypen geräteabhängige Farbwerte, um Farben zu beschreiben. Der dritte Grund liegt in der Größe des darstellbaren bzw. aufnehmbaren Farbumfangs. So besitzt eine Druckmaschine einen viel kleineren Farbumfang als z. B. ein Digitalproof-Gerät.

Das Hauptziel von ColorManagement ist es, Farbverfälschungen durch unterschiedliche Geräte auszugleichen und einer für profes-sionelle Ansprüche genügende, reproduzier-bare Umrechnung der Farbdaten zwischen den Ein- und Ausgabegeräten zu sorgen, mit dem Ziel, den Arbeitsfl uss so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. ColorManage-ment soll den Anwender von der lästigen Aufgabe befreien, Farbverfälschungen aus-gleichen zu müssen, die auf die unterschied-lichen Farbumfänge und geräteabhängigen Farbräume von Bildschirmen, Scannern oder Farbdruckern zurückzuführen sind. Ausga-beprozesse sollen am Monitor wie auch auf

Papier simuliert werden können. Die Ausgabe auf unterschiedlichen Medien soll mit den selben Eingabedaten erfolgen, ohne jeweils ausgabespezifi sch eingelesen worden zu sein (medienneutral). Es soll medienneutrale Bild-datenbanken unterstützen und einen gewis-sen standardisierten Workfl ow herbeiführen. Diese Aufgaben kann ein ColorManagement-System leisten, aber nur unter ganz bestimm-ten Voraussetzungen, und zwar denen wie sie die ICC vorschlägt. ICC = International Color Consortium – mit dem ICC-Standard haben sich alle großen Hersteller von Ein- und Aus-gabegeräten für das grafi sche Gewerbe auf eine Form der Farbbeschreibung geeinigt.

In den letzten Jahren ist das Thema ColorMa-nagement immer mehr in den Vordergrund gerückt. In den gängigen DTP-Programmen der neueren Generation lassen sich mittler-weile Farbmanagementsysteme nutzen. Wi-dersprüchliche Informationen, fehlerhafte Programme und Unkenntnis über die Mög-lichkeiten von ColorManagement-Systemen haben jedoch viele Mitarbeiter in den Berei-chen DTP und Grafi k verunsichert. Diese Un-sicherheit hat dazu geführt, dass einige Mit-arbeiter immer noch auf Farbmanagement verzichten oder schlimmer noch, falsche Farb-management-Einstellungen nutzen.

Ein Workfl ow in Produktionsumgebungen ohne Farbmanagement ist komplizierter, kostspieliger und zeitaufwendiger als not-wendig. Die Produktivität der Mitarbeiter fällt weit unter ihr Potenzial, wodurch wiederum ihre Kapazitäten für andere Aufgaben und Projekte sinken. Darüber hinaus sind effi zi-entere Workfl ows gleichbedeutend mit wirt-schaftlichen Vorteilen: Durch Workfl ows mit Farbmanagement hat ein Unternehmen die Möglichkeit, mehr Aufträge abzuwickeln und höhere Einnahmen zu erzielen. Durch kürzere Zykluszeiten und höhere Kundenzufrieden-heit wird die Kundentreue gesteigert, und

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Vorhaben

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neue Kunden werden angezogen. All diese Faktoren haben direkte Auswirkungen auf den Gewinn eines Unternehmens.

Vorhaben Nr.: 5.0.001

Titel:

Revision von Medien

Art des Vorhabens:

Lehr- und Lernprogramme, Lehrmaterialien und Medien

Korridor:

Berufl iche Kompetenzentwicklung in der Wis-sensgesellschaft – Gestaltung berufl icher Aus- und Weiterbildung im Wandel

Mitarbeiter / -innen:

Gerwin, Werner (0228 / 107-1417); Günther, Manfred; Kupfer, Franziska

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Revision von Medien• DVD „Berufliche Bildung im Wandel“• Revision und Neugestaltung des Lernpro-

gramms „Elektrische Schutzmaßnahmen“

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FORSCHUNGSKORRIDOR 5Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung bildungspolitischer Pro-gramme

Vorhaben Nr.: 1.0.515

Titel:

STARegio – Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der Umsetzung von Program-men

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen

Raskopp, Kornelia (0228 / 107-2024); Acker, Christoph; Asmuth, Simone; Benneker, Gerburg; Maldonado-Mateos, Stefanie; Marquardt, Gabriele; Pohl, Sabina; Rick, Bianca, Soja Eva-Maria

Laufzeit:

II / 03 bis IV / 07

Problemdarstellung:

Das Ausbildungsprogramm STARegio zielt auf die Initiierung innovativer Ansätze zur Bereit-stellung weiterer Ausbildungsplätze und die Verbesserung der Kapazität bestehender Pro-gramme. So sollen durch die Einrichtung und

Fortführung regionaler Projekte zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze gewonnen werden; STARegio soll zu „Mehr an Ausbil-dung“ motivieren. Hierzu gehört die Organi-sation und Koordination von neuen und die Ausweitung von bestehenden Ausbildungs-verbünden, ein gezieltes Ausbildungscoa-ching sowie die gezielte Ansprache und Infor-mation von Betrieben durch Besuche vor Ort (Akquise). Die Ausbildungsplatzakquise kann sich sowohl auf bestimmte Betriebe und Bran-chen konzentrieren (z. B. Existenzgründer, innovative Branchen, Inhaber ausländischer Herkunft) als auch als Suche für spezielle Per-sonengruppen (z. B. benachteiligte und aus-ländische Jugendliche) erfolgen.

Um Betrieben, die bisher nicht ausgebildet haben oder nicht mehr ausbilden, den (Wie-der-) Einstieg in die betriebliche Ausbildung zu erleichtern, sollen von regionalen Projek-ten Ausbildungsmodelle entwickelt werden, die z. B. durch externes Ausbildungsmanage-ment die Betriebe weitgehend administrativ entlasten. Diese Hilfen betreffen Fragen zur Beratung, zu Ausbildungsverträgen und zur administrativen Abwicklung mit den Auszu-bildenden, den Kammern und Berufsschulen und verbessern die Konzentration der Betriebe auf die betrieblich-fachliche Ausbildungsver-mittlung, die Betreuung der Auszubildenden und die Organisation bzw. das Angebot von ausbildungsbegleitenden Maßnahmen.

Durch regionale Wirtschaftsstrukturanalysen und Wirtschaftentwicklungsprognosen sollen zudem die prioritäre Qualifi kationsnachfrage und zukunftsträchtige Ausbildungsbranchen in der Region identifi ziert und aktiv entwickelt werden. Insgesamt soll in den Problemregio-nen ein Bewusstsein und eine Handlungsbe-reitschaft für die Gemeinschaftsaufgabe der Erhöhung des betrieblichen Ausbildungs-platzangebots erzeugt werden.

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Vorhaben

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Finanzierung des Programms STARegio

Das BIBB übernimmt auf der Basis einer Ver-waltungsvereinbarung die Administration, Durchführung, Evaluation und wissenschaft-liche Begleitung des BMBF-Programms STA-Regio.

Das Programm wird durch ESF-Mittel kofi nan-ziert.

Das BIBB als Programmdurchführungsträger

Die im vom BMBF aufgelegten Programm zur Verfügung gestellten Mittel werden vom BIBB durch Zuwendungen an die regionalen Ausbildungsprojekte vergeben. Hierzu wer-den voraussichtlich jährlich Förderrichtlinien veröffentlicht, aufgrund derer sich regionale Projekte um Fördermittel bewerben können. Das BIBB entscheidet über die eingereichten Förderanträge nach pfl ichtgemäßem Ermes-sen in Abstimmung mit dem BMBF. Bloßen „Mitnahmeeffekten“ soll durch die Defi ni-tion von adäquaten (Zusätzlichkeits-)Kriterien entgegengewirkt werden. Für das Controlling wird vorgeschlagen, sich an den Erkenntnis-sen aus der Begleitforschung zu Artikel 2 des Sofortprogramms zu orientieren, bei der im Abschlussbericht für die einzelnen Aufgaben-bereiche der Projekte Kennzahlen vorgeschla-gen werden.

Die Öffentlichkeitsarbeit des Programmdurch-führungsträgers umfasst die Bewerbung des Programms und seiner Zielsetzungen, die Erstellung von Berichten und Publikationen sowie Medienkontakte. Darüber hinaus ist STARegio einer von fünf Schwerpunkten der Aktion „Unter einem Dach“ der Ausbildungs-offensive 2003 des BMBF. Die anderen vier Bausteine dieser Initiative sind: Ausbildungs-platzentwickler, Kausa (Koordinierungsstelle – Ausbildung in Ausländischen Unterneh-men), Regiokompetenz-Ausbildung und das Patenschaftsprogramm. Bei gemeinsamen Arbeitstreffen dieser Initiativen werden der

wissenschaftliche Austausch und PR-Maßnah-men weiterentwickelt.

Das BIBB übernimmt im Einzelnen folgende Aufgaben::• Konzeption und Entwicklung der Program-

mevaluation (1. Quartal 2004),• Planung und Durchführung eines Auftakt-

workshops für die Projekte (März 2004): Präsentation der ausgewählten Projekte, Vorstellung des Evaluationsdesigns, Ab-sprachen, weitere Planungen (März 2004).

• Aufbau und Pflege einer STARegio Inter-netpräsenz mit Diskussionsforum (3. Quar-tal 2004),

• Zur Sicherung des Ergebnistransfers aus der Arbeit der regionalen Projekte und zum wissenschaftlichen Diskurs wird jähr-lich mindestens eine transregionale Pro-grammkonferenz veranstaltet (jeweils im Herbst),

• Darstellung der geförderten Regionen und ihrer strukturellen Besonderheiten,

• Beschreibung von inhaltlichen Schwer-punkten der Arbeit der verschiedenen re-gionalen Ausbildungsprojekte (Akquise, Ausbildungsmanagement, Verbundbe-treuung, Bildungsnetzwerke),

• jährlicher Bericht über die Entwicklung des STARegio-Programms sowie der zusätzlich geschaffenen Ausbildungsplätze,

• Planung und Durchführung der Ausschrei-bungen: Modifizierung der Förderricht-linien, Koordinierung des Auswahl- und Zuweisungsverfahrens (voraussichtlich werden in 2004, 2005 und 2006 Aus-schreibungen veröffentlicht.

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Forschungskorridor 5

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 2.0.516

Titel:

Evaluierung der Ausbildungsplatzpro-gramme Ost 2002 – 2004

Art des Vorhabens:

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen

Berger, Klaus (0228 / 107-1320); Adam, Tanja; Beicht, Ursula; Braun, Uta; Greve, Werner; Schöngen, Klaus

Laufzeit:

I / 03 bis IV / 06

Problemdarstellung:

Ausgangssituation

Die außerbetrieblichen Ausbildungsplatzpro-gramme für so genannte „marktbenachtei-ligte“ Jugendliche gehören seit Beginn der neunziger Jahre zum Kernstück der Ausbil-dungsförderung in Ostdeutschland. Seit 1993 von Bund und neuen Ländern als Gemein-schaftsinitiative Ost fi nanziert, geriet diese außerbetriebliche Förderung zunehmend in die Kritik. Daher einigten sich Bund und neue Länder im Jahr 1996 auf eine betriebs- und wirtschaftsnähere Neukonzeption der ge-meinsam fi nanzierten Ausbildungsplatzpro-gramme. Da diese Förderprogramme bis 2004 fortgesetzt werden, wandte sich das BMBF im

Jahr 2000 mit der Bitte an das BIBB, für den Förderzeitraum 1996 bis 1999 eine Evaluie-rung der Bund-Länder-Ausbildungsplatzpro-gramme Ost vorzunehmen. Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluierung fanden in den „Orientierungen zur künftigen Ausrichtung der Ausbildungsplatzprogramme Ost“ des BMBF vom 13.3.2002 ihren Niederschlag.

In diesen „Orientierungen...“ wurde festge-legt, dass das Bundesinstitut für Berufsbildung die Evaluierung der neustrukturierten Ausbil-dungsplatzprogramme Ost 2002 – 2004 mit dem Ziel fortsetzt, „einen genaueren Über-blick über den Erfolg der Neustrukturierung der Programme“ (S. 4) zu ermöglichen. Dies wird wie folgt konkretisiert:

• „Die Länder berichten zum Stichtag Ende des jeweiligen Halbjahrs über die Teilneh-merentwicklung in den Programmen.

• Das Bundesinstitut für Berufsbildung er-hält diese Daten, um im Jahr 2005 eine ab-schließende Evaluierung der Ausbildungs-platzprogramme Ost beginnen zu können, die 2006 abgeschlossen sein sollte.“

Diese Evaluierung soll im Rahmen dieses Vor-habens durchgeführt werden.

Ziele und Arbeitsschritte

Bei der Evaluierung der Ausbildungsplatz-programme Ost 1996–1999 wurde deut-lich, dass die Berichterstattung über die Pro-grammdurchführung auf einer lückenhaften und unsystematischen Datenbasis beruht. Unzureichend waren insbesondere auch die Informationen zum Maßnahmeerfolg und Teilnehmerverbleib. Bezüge zwischen den Bildungsvoraussetzungen der Teilnehmer / -in-nen und dem Maßnahmeerfolg konnten nicht hergestellt werden.

• Erstes Ziel des geplanten Vorhabens ist es daher, eine systematische Datenbasis zur Teilnehmerentwicklung in den Bund-Län-

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Vorhaben

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der-Programmen aufzubauen. Dies soll, wie Bund und neue Länder bei einem Ge-spräch auf der Arbeitsebene am 12.3.2002 einvernehmlich beschlossen haben, „auf der Basis der ohnehin für die ESF-Mit-telverwendung erstellten Statistiken“ geschehen. Die hier vorgegebenen Indi-katoren umfassen Angaben zu den Maß-nahmeträgern sowie Teilnehmerdaten bei Maßnahmeeintritt und -austritt. Trotz die-ser Vorgaben werden die Teilnehmerdaten in den Ländern nach Struktur und Inhalt unterschiedlich erfasst. Datenschutzrecht-liche Fragen sind bei der Datenüberlassung an das BIBB zu klären. Ein erstes Abstim-mungsgespräch mit den für die Bereitstel-lung der Daten Zuständigen in den neuen Ländern fand bereits im Dezember 2002 statt. Beginnend mit dem Ausbildungs-platzprogramm 2002 sollen die neuen Bundesländer erstmals im März 2003 die Daten zur Teilnehmerentwicklung über-mitteln. Das BIBB wird die Länder hierbei durch die Bereitstellung einer EDV-gestütz-ten Datenerfassungsmaske unterstützen. Die Datenüberlassung erfolgt halbjährlich zu den in der Bund-Länder-Vereinbarung festgelegten Stichtagen.

• Auf der Grundlage dieser Datenbasis soll jährlich über die Programmdurchführung und Teilnahmeentwicklung berichtet wer-den. Um dem Bund und den neuen Län-dern eine bessere Feinabstimmung der laufenden Programme zu ermöglichen, soll diese Berichterstattung differenziert nach Ländern, Teilnehmermerkmalen und Maßnahmemerkmalen erfolgen. Die erste Dokumentation zur Teilnahmeentwicklung soll Ende des Jahres 2003 vorgelegt wer-den.

• Im Jahr 2004 soll eine schriftliche Erhebung zur Ausbildungssituation und zur Ausbil-dungszufriedenheit der Teilnehmer / -innen

durchgeführt werden. Die Erhebung soll bei exemplarisch ausgewählten Maßnah-men durch qualitative Interviews mit den Programmbeteiligten vorbereitet werden. Ggf. sollen auch Teilnehmer / -innen, die die Maßnahme vorzeitig beendet haben, zu den Gründen der Maßnahmebeendi-gung und zu ihrem Verbleib bzw. ihrer Er-werbssituation befragt werden.

• Die Wirksamkeit der Förderung soll auf der Grundlage einer Vollerhebung zum Verbleib der Maßnahmeabsolventen / Maßnahme-absolventinnen des Ausbildungsplatzpro-gramms 2002 ein halbes Jahr nach Maß-nahmebeendigung untersucht werden. Abhängig von der Ausbildungsdauer wird die Absolventenbefragung im Jahr 2005 bzw. 2006 stattfinden. Gleichzeitig soll der Verbleib einer Kontrollgruppe von Ausbil-dungsabsolventen / Ausbildungsabsolven-tinnen des dualen Systems untersucht werden. Um entsprechend differenzierte Auswertungen vornehmen zu können, soll die Nettostichprobe der Kontrollgruppe rd. 1.000 Probanden umfassen.

• Die Evaluierung soll im Jahr 2006 abge-schlossen und die Ergebnisse in einem Bericht dokumentiert werden. Hierbei sollen insbesondere die Passgenauigkeit der Fördermaßnahmen für die erreichte Zielgruppe, Aspekte zur Ausbildungsqua-lität und Wirksamkeit der Fördermaß-nahmen sowie zu den Auswirkungen der Förderung auf das Ausbildungsverhalten der beteiligten Betriebe näher untersucht werden. Der abschließende Bericht soll die Auswertungsergebnisse zu den Teilnahme-daten der Länder sowie die Ergebnisse der Teilnehmer- und Absolventenbefragungen enthalten.

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Forschungskorridor 5

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 2.0.521

Titel:

Tarifl iche Ausbildungsförderung 2003 bis 2005

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen

Berger, Klaus (0228 / 107-1320); Beicht, Ursula

Laufzeit:

I / 04 bis I / 07

Problemdarstellung:

Bereits zu Beginn des Jahres 2003 zeichnete sich eine besonders schwierige Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt ab. In einer gemeinsamen Erklärung zur Ausbildungsof-fensive 2003 appellierten Bundesregierung, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften „an die Tarifvertragsparteien, in Tarifverträ-gen vermehrt ausbildungsfördernde Verein-barungen zu treffen“. Damit griffen sie eine Fördermöglichkeit auf, die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände in zahlreichen Ta-rifbereichen bereits seit Mitte der 90er-Jahre realisiert haben.

Für die Jahre 1996 bis 2001 wurden diese tarifl ichen Vereinbarungen zur Ausbil-dungsförderung vom Wirtschafts- und So-zialwissenschaftlichen Institut in der Hans-

Böckler-Stifung (WSI) in Düsseldorf jährlich dokumentiert. Diese Dokumentationen er-folgten zunächst im Auftrag des BMBF und für die Jahre 2000 und 2001 mit Mitteln des BMBF im Auftrag des BIBB. Da sich im Jahr 2001 bei den tarifl ichen Regelungen, auch wegen der zunehmend längeren Laufzeiten, keine größeren Entwicklungen und keine substanziell neuen Regelungsmuster mehr abzeichneten, wurde zunächst von einer Fort-führung der Dokumentationen abgesehen.

Unter dem Eindruck des gemeinsamen Appells wurden in wichtigen Tarifbereichen neue Ver-einbarungen mit neuen Regelungselementen und besonderem Verbindlichkeitsgrad ge-troffen. Damit gewann das Instrument der tarifl ichen Ausbildungsförderung neu an Be-deutung. Daher wird es nun für erforderlich gehalten, die Beobachtung und Analyse der ta-rifl ichen Ausbildungsförderung fortzusetzen.

Beabsichtigte Maßnahmen:

1. Vergabe eines Auftrages für die jährliche Dokumentation von Tarifverträgen mit Ver-einbarungen zur Ausbildungsförderung für die Jahre 2003 bis 2005 einschließlich der jeweiligen Darstellung von Good-Practice-Beispielen.

2. Aktualisierung des für die Jahre 1996-2001 eingesetzten Auswertungskonzepts zur Analyse der Entwicklung tariflicher Ausbildungsförderung.

3. Analyse der tariflichen Ausbildungsför-derung auf der Grundlage der in Auftrag gegebenen Dokumentation für die Jahre 2003, 2004, 2005.

4. Analyse der Entwicklung (Strukturen, in-haltliche Schwerpunkte) tariflicher Ausbil-dungsförderung in den Jahren 2003 bis 2005.

5. Erstellung eines Abschlussberichts zur Ge-samtentwicklung tariflicher Ausbildungs-förderung unter Einschluss der Analyse-ergebnisse der Jahre 1996 bis 2001.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 2.0.533

Titel:

Strukturdaten überbetrieblicher Be-rufsbildungsstätten 2005 – Fortschrei-bung der Erhebungen von 1979, 1981, 1992

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Mitarbeiter / -innen:

Huth, Christel (0228 / 107-2630); Bude, Jutta; Schaaf, Maria Clara

Laufzeit:

II / 05 bis I / 07

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Ziel des Vorhabens ist die Feststellung des ak-tuellen Bestandes und Ermittlung des mittel-fristigen Modernisierungsbedarfs der überbe-trieblichen Berufsbildungsstätten.

Im November 2001 hatte das Bundesminis-terium für Wirtschaft und Technologie eine Anfrage bezüglich einer Aktualisierung der Daten aus der Vollerhebung des Bundesinsti-tuts von 1995 gestellt.

Im März 2004 erfolgte ebenfalls eine entspre-chende Anfrage vom BMWA.

Nach dem bisher geltenden Berufsbildungs-förderungsgesetz (BerBiFG, § 6 Abs. 2 Nr. 2), ab 1.4.2005 nach dem Berufsbildungsreform-gesetz (BBiG, § 90 Abs. 3 Nr. 2), kommt dem Bundesinstitut für Berufsbildung die Aufgabe zu, „die Planung, Errichtung und Weiterent-

wicklung überbetrieblicher Berufsbildungs-stätten zu unterstützen“.

Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Er-füllung dieser gesetzlichen Aufgabe sind u.a. aktuelle, empirisch gesicherte Daten zu Struk-tur, Profi l, Kapazität, Auslastung und Ent-wicklungstendenzen in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten.

Die letzte Bestandserhebung zu den ÜBS wurde vom BIBB 1991 (Stichtag: 31.12.1991) durchgeführt. Nach der Wiedervereinigung konnten damals nur unterschiedliche Erhe-bungskriterien für die neuen und alten Bun-desländer zugrunde gelegt werden mit daraus folgender eingeschränkter Vergleichbarkeit der Ost-West-Daten.

In den letzten 10 Jahren haben sich zudem aufgrund geänderter Anforderungen weitrei-chende Entwicklungs- und Veränderungspro-zesse im Bereich der ÜBS vollzogen.

Zu den strukturellen und quantitativen Ent-wicklungen der ÜBS der letzten 12 Jahre gibt es derzeit nur sektorale und branchenbezo-gene Einzelbefunde.

Die Weiterentwicklung der ÜBS zu Kompe-tenzzentren mit Unterstützung des BIBB er-fordert ebenfalls eine Übersicht über die ak-tuellen Bestandsdaten. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse der Bestandserhebung den Be-teiligten der Berufsbildungspraxis und -politik als Information und ggf. Entscheidungshilfe dienen.

Die Bestandserhebung soll als Vollerhebung, erstmalig seit der Wiedervereinigung in den alten und neuen Bundesländern nach einheit-lichen Kriterien, und in Form einer schriftli-chen Befragung durchgeführt werden.

Für die Durchführung des Vorhabens sind fol-gende Arbeitsphasen vorgesehen:

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1. Information und Abstimmung des Vorha-bens mit den Spitzenverbänden,

2. Entwicklung von Fragebogen und Abstim-mung der FB-Entwürfe mit den Verbän-den,

3. Pretest,4. Datenerhebung, Datenaufbereitung, Da-

tenauswertung,5. inhaltliche Auswertung der Daten,6. Veröffentlichung der Bestandserhebung in

der Reihe „Planungshilfen ÜBS“.

Vorhaben Nr.: 3.0.503

Titel:

Regionalberatung zur Sicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungs-platzangebots in den neuen Ländern

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen:

Müller-Tamke, Wolfgang(0228 / 107-1412)); Dr. Eberhardt, Christiane; Morr, Matthias; Ulmer, Philipp

Laufzeit:

IV / 99 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Unterstützung der Regionalgespräche zum Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbe-werbsfähigkeit in den neuen Ländern auf der Grundlage bestehender Netzwerkstrukturen durch:

• Entwicklung zusätzlicher Initiativen zur Schaffung von betrieblichen Ausbildungs-plätzen in Verbindung mit der Wirtschafts-entwicklung der Regionen

• Aufbau von Informations- und Beratungs-strukturen zur Umsetzung lokaler und re-gionaler Bündnisse für Arbeit

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Vorhaben

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• Sammlung und Verbreitung erfolgreicher Beispiele zur Gewinnung zusätzlicher be-trieblicher Ausbildungsplätze

• Stabilisierung und Stärkung bestehender Netzwerkstrukturen für den Transfer.

Vorhaben Nr.: 3.0.521

Titel:

Initiativstelle Berufl iche Qualifi zierung von Migranten und Migrantinnen IBQM

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der Umsetzung von Program-men

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen

Dr. Baumgratz-Gangl, Gisela (0228 / 107-1420); Correa-Sarmiento, Constanza; Freitag, Silvia; Ooyen, Monika van; Soja, Eva-Maria

Laufzeit:

IV / 01 bis IV / 06

Problemdarstellung:

Die IBQM befasst sich als durch das BMBF gefördertes Drittmittelprojekt in Zusammen-arbeit mit dem BMBF und dem Projektträger DLR-PT• mit der fachlichen Betreuung der migran-

tenspezifischen Anträge des BMBF-Pro-gramms: Kompetenzen fördern: Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit beson-derem Förderbedarf (BQF),

• mit der Initiierung und wissenschaftlichen Begleitung der lokalen Beratungsstellen für die Qualifizierung von Migranten und Migrantinnen (BQN),

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Forschungskorridor 5

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Arbeitsprogramm 2005

• mit der Organisation von Erfahrungsaus-tausch und Transfer in den für die Verbes-serung der Qualifizierung von Migranten und Migrantinnen relevanten Bereichen auf Bundesebene.

Beitrag zur konsequenten Berücksichtigung der interkulturellen Dimension bei der Ziel-gruppenanalyse, Kompetenzfeststellung, Sensibilisierung und Weiterbildung von Multi-plikatoren, der Konstitution und Arbeitsweise der BQN-Netzwerke, der curricularen Entwick-lung, der Integration fremder Fachlichkeit, der Integration von interkultureller Kompetenz in die Fachkräfteaus- und -weiterbildung, der Betrachtung der Migranten / Migrantinnen als Ressource im Rahmen von Personalent-wicklungskonzepten in Unternehmen mit internationaler Belegschaft (Fusionen) und internationalen Kooperationsbeziehungen (Jointventures, Zulieferfi rmen).

Vorhaben Nr.: 3.0.526

Titel:

Good Practice Center: Ausbau zum Wissens-Portal „Benachteiligtenförde-rung“

Art des Vorhabens:

Benachteiligtenförderung

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Schier, Friedel (0228 / 107-1328); Gräf, Michael; Pütz, Bettina; Reitz, Britta

Laufzeit:

I / 03 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das Vorhaben „Aufbau und Erprobung eines Good Practice Centers für die berufl iche Be-nachteiligtenförderung“ hat den Bedarf für eine solche bundesweite Informationsstelle gezeigt.

Das BIBB wird ein Wissens-Portal der Benach-teiligtenförderung im deutschsprachigen Raum aufbauen. Dieses bietet einen struktu-rierten Zugang für pädagogische Fachkräfte zum Thema „Benachteiligtenförderung“ un-ter der aktiven Beteiligung von Multiplikato-ren. Das Angebot baut auf den bestehenden und erprobten Informations- und Kommuni-kationsstrukturen des GPC auf.

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Vorhaben

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Wichtige Verbände, Institutionen und Online-Anbieter werden konzeptionell und organisa-torisch als Kooperationspartner in das Portal eingebunden. Der Transfer in der Benachtei-ligtenförderung wird so auf eine breite, bun-desweite Basis gestellt.

Gesamtziele:

In Kooperation mit anderen Akteuren wird das BIBB ein Wissens-Portal „Benachteiligten-förderung“ errichten, das sich auf folgende Säulen stützt:• Kooperationspartner, die ihr spezifisches

Know-how einbringen,• Fachleute, die in Themennetzwerken zu-

sammenarbeiten,• eine Community (Nutzergemeinschaft),

die über eine aktivierende Beteiligung ein Wissensarchiv aufbaut,

• BMBF-Programm „Kompetenzen för-dern“, als Innovationsmotor für Inhalte, Methoden und Strukturen,

• Informationsangebote, die für die prak-tisch Tätigen im Feld einen hohen Nutz-wert haben.

Im Auftrag des BMBF wird ein Instrumenta-rium geschaffen, um schnell und wirksam die Akteure in der Benachteiligtenförderung zu erreichen und die Bedingungen und Formen der Förderung nachhaltig zu beeinfl ussen:• In der Verschränkung der zwei Umset-

zungsebenen Internet und Veranstaltun-gen (Online-offline-Synergie),

• in der Ansprache und Einbindung der wichtigen Institutionen und Schlüsselper-sonen mit ihren je spezifischen Stärken und

• in der Bereitstellung von Dienstleistungen und der Vermittlung von Nutzen kann das „Wissens-Portal“ Unterstützung bieten und angenommen werden.

Prioritär werden Gruppen angesprochen, die bundesweite Ausstrahlung und Zuständigkeit

haben. Die Akteure in den Themennetzwer-ken und Experten aus Verbänden sind wich-tige Multiplikatoren. Als Nutzergruppen des Angebots werden die berufs-, sozial- und schulpädagogisch tätigen Fachkräfte der Be-nachteiligtenförderung erreicht.

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Forschungskorridor 5

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 4.0.680

Titel:

Konzeption, wissenschaftliche Beglei-tung und Evaluation der integrierten Ausbildung von Alten- und Kranken-pfl egekräften in Brandenburg

Art des Vorhabens:

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Korridor:

Förderung berufl icher Qualifi zierung, Evalu-ation und wissenschaftliche Begleitung bil-dungspolitischer Programme

Mitarbeiter / -innen

Dr. Becker, Wolfgang (0228 / 107-2323); Borowiec, Thomas; Vollmer, Kirsten

Laufzeit:

III / 03 bis IV / 06

Problemdarstellung:

• Entwicklung Ausbildungscurriculum Kran-kenpflege auf der Grundlage des Kranken-pflegegesetzes / APrV Krankenpflege

• Umsetzung Ausbildungsrahmenplan und Rahmenlehrplan Krankenpflege sowie BIBB-Curriculum Altenpflege in ein inte-griertes Ausbildungskonzept Altenpfle-ge / Krankenpflege

• Beratung und Begleitung des Ausbildungs- und Lehrpersonals bei der Umsetzung der Ausbildung

• Evaluation des Ausbildungsablaufs• Identifikation und Analyse lernförderlicher

Arbeitsumgebungen in der Altenhilfe; Ent-wicklung von Handreichungen zu Quali-

täts-Mindeststandards in der praktischen und schulischen Ausbildung.

Konzept und Forschungsziele:

Integrierte Ausbildungsgänge sind durchaus traditionelle Mittel, um in Situationen des Ein-satzes neuer Techniken, veränderter Arbeits-organisationen oder bei anderen strukturell neuartigen Entwicklungen in Berufen oder Berufsbereichen bestandssichernde, konsen-suale und ökonomische Lösungen zu fi nden. Alle größeren (und kleineren) Reformen in der dualen Berufsausbildung sind seit Beginn der 80er-Jahre diesen Weg gegangen. Insbe-sondere die demografi sche Entwicklung der Bevölkerung und die absehbar weitere Ent-wicklung der stationären Gesundheits- und Krankenversorgung sind Anlass genug zur Frage, ob eine Annäherung oder Integration der Ausbildung im Berufsbereich Pfl ege in Tei-len oder insgesamt zu einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen berufl ichen Dienst-leistungen führen kann.

Nachdem die Altenpfl ege nunmehr (nach dem BIBB-Curriculum) einem gerontologischen Profi l folgt, wäre für die (Gesundheits- und) Krankenpfl ege zu prüfen, auf welcher fachli-chen Grundlage sie ein Profi l entwickeln kann, das sie (von anderen Berufen) unterscheidbar und (am Arbeitsmarkt) vermittlungs- und leis-tungsfähig macht.

Da die neuen gesetzlichen Grundlagen für beide Berufe zu heterogen und zu unaus-gefüllt bleiben, um einen solchen Vergleich durchführen zu können, hat sich das Land Brandenburg entschlossen, mit Unterstüt-zung des BIBB ein Ausbildungscurriculum nach dem Muster der Altenpfl ege auch für die (Gesundheits- und) Krankenpfl ege zu ent-wickeln. Dieses Curriculum soll als Grundlage für den Versuch einer integrierten Ausbildung beider Berufe ab 1. August 2003 an einer gro-

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Vorhaben

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ßen Ausbildungsstätte in Brandenburg in ei-nem dreijährigen „Modellversuch“ eingesetzt und mit berufspädagogischer Unterstützung des BIBB zur Regelausbildung in Brandenburg weiterentwickelt werden.

Kernstücke des Konzepts werden neben der Curriculumentwicklung für praktische und schulische Ausbildung selbst sein:

• Die Bestimmung eines fachlichen Profils für die (Gesundheits- und) Krankenpflege (Schwerpunkt: „Gesundheitsförderung“).

• Die Konzeption und Umsetzung eines lern-feldorientierten Ausbildungsunterrichts an den / der beteiligten Kranken pflege schu-le(n).

• Die Identifikation und Festigung lern-förderlicher Arbeitsumgebungen und Arbeitsbedingungen, die unter den Vo-raussetzungen des stationären Bereichs mit allen seinen speziellen Ausprägungen Ausbildung im berufspädagogischen Sinne erst ermöglichen.

In diesem Zusammenhang wird auch die Diskussion um die „Integrationsphasen“ der Ausbildung neu entfacht werden. Während traditionelle Integrationsmodelle von der nicht minder traditionellen Vorstellung aus-gehen, dass im Verlauf des 1. Ausbildungs-jahres gemeinsam ausgebildet werden kann und sich bis zum Abschluss der Ausbildung zunehmende Phasen der fachlichen Speziali-sierung anschließen, geht das BIBB-Konzept hier zunächst einen anderen Weg.

Jetzt sollen im 1. Ausbildungsjahr die fachli-chen Differenzen pro Beruf herausgebildet werden, vor deren Hintergrund erst in der zweiten Hälfte der Ausbildungszeit integrierte Ausbildungsphasen hinzukommen. Dieser Ansatz geht von der Vorstellung aus, dass die fachlich begründete berufl iche Koope-ration von Altenpfl eger / Altenpfl egerinnen und Krankenschwestern / Krankenpfl egern

erst „am Bett“, in Situationen der „speziellen Pfl ege“ stattfi ndet und in Abwägung gemein-samer oder unterschiedlicher Verfahrenswei-sen auch erst „Sinn“ macht.

Durchführung:

Der Modelldurchgang zur integrierten Ausbil-dung in Brandenburg beginnt am 1. August 2003 und endet im Herbst 2006. Im Rahmen des Modelldurchgangs werden ca. 50 bis 60 Personen qualifi ziert.

Das BIBB übernimmt neben der Curriculu-mentwicklung insbesondere die projektbe-gleitende berufspädagogische Unterstützung aller Beteiligten, die wissenschaftliche Beglei-tung des Ausbildungsprozesses sowie die Eva-luation des Ausbildungsgeschehens mit dem Ziel, am Ende des Modelldurchgangs politisch wirksame Handlungsvorschläge zu unterbrei-ten.

Es wird ein Internet-Portal erarbeitet, um alle Interessenten zeitnah über die Entwicklung des Projekts zu informieren.

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Arbeitsprogramm 2005

FORSCHUNGSKORRIDOR 6Internationalität der Berufsbildung

Vorhaben Nr.: 1.0.516

Titel:

Europäische Kooperation in der Be-rufsbildungsforschung im Rahmen des Refer-Netzwerks des CEDEFOP

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Internationalität der Berufsbildung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Hanf, Georg (0228 / 107-1602); Hippach-Schneider, Ute; Krause, Martina; Schöpe, Kirsten Mara

Laufzeit:

III / 03 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das BIBB ist Koordinator des nationalen Konsortiums im europäischen Referenz- und Fachnetzwerk der Berufsbildung (European Network of Reference and Expertise – Refer-Net). Ziel des Netzwerks ist der Aufbau und die laufende Aktualisierung eines strukturier-ten und dezentralisierten Systems der Infor-mationssammlung und -aufbereitung im Be-reich der Berufsbildung und in angrenzenden Gebieten.

Die Aktivitäten des Netzwerks enthalten drei Schwerpunkte; die meisten der damit verbun-

denen Arbeiten werden vom BIBB selbst, ein Teil im Auftrag des BIBB geleistet:

• Dokumentation und Verbreitung von Infor-mationen, d. h. Einspeisung und laufende Aktualisierung bibliografischer Informatio-nen in die CEDEFOP-Datenbank, Erstellung und Aktualisierung einer Institutionen- / Ex-perten-Datenbank und eines Thesaurus, sowie weiterer Informationen, z. B. über Konferenzen, Projekte sowie Verbreitung von Informationen über die Medien.

• Informationen über Berufsbildungssys-teme und Berichterstattung über laufende Entwicklungen. Im Mittelpunkt des Refer-Net steht die regelmäßige Berichterstat-tung des nationalen Konsortiums über das Berufsbildungssystem sowie über neue Initiativen und Reformen. Darüber hinaus werden jährlich vertiefte Analysen zu zwei Themenbereichen erarbeitet; diese ge-hen in ein umfassenderes europäisches „Knowledge Management System“ (KMS) zur Berufsbildung ein, welches vom CEDE-FOP aufgebaut wird.

• Forschung: Aufgabe des Refer-Netzwerks ist des Weiteren, die Transparenz über Berufsbildungsforschung in der EU zu er-höhen und die Verbreitung nationaler und EU-bezogener Berufsbildungsforschung zwischen den Mitgliedsländern zu för-dern. Dazu gehören: ein jährliches Dossier zur Entwicklung der Berufsbildungsfor-schung in Deutschland, die Bereitstellung von Informationen über Konferenzen und andere Netzwerke und die Förderung der Forschungskooperation zwischen dem CE-DEFOP und nationalen Forschungseinrich-tungen zu bestimmten Themen.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.519

Titel:

Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Rolle und Potenziale vollzeitschuli-scher Angebote in Ländern mit dualen Berufsbildungssystemen – ein europäi-scher Vergleich“

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Internationalität der Berufsbildung

Mitarbeiterinnen:

Hoppe, Melanie (0228 / 107-1638); Dr. Dybowski, Gisela; Schwichtenberg, Karin

Laufzeit:

III / 04 bis I / 05

Problemdarstellung:

Seit 1999 hat sich das betriebliche Lehrstel-lenangebot in Deutschland deutlich ver-ringert. In Ermangelung eines quantitativ ausreichenden betrieblichen Ausbildungs-platzangebots weichen Jugendliche u.a. verstärkt auf vollzeitschulische Ausbildungs-gänge (Berufsfachschulen) aus, um darüber ihre Bewerbungschancen für eine betriebliche Ausbildung zu verbessern und Wartezeiten bis zu Beginn der Lehre zu überbrücken. Zu erwarten ist, dass diese Entwicklung erstens den Trend verstärkt, dass der Übergang in das Arbeitsleben zu einem immer späteren Zeitpunkt erfolgt und zweitens die ineffi zi-

ente Beanspruchung von vollzeitschulischen Ausbildungsressourcen weiter verstärkt. Im Rahmen der Novellierung des Berufsbildungs-gesetzes hat das BMBF erste Vorstellungen und Maßnahmen entwickelt, diesen Fehlent-wicklungen entgegenzuwirken und schuli-sche Ausbildung so zu organisieren, dass sie einer betrieblichen Ausbildung gleichwer-tig ist (§ 43 BerBiRefG). Eine solche Reform könnte auch dazu beitragen, die „Ziele von Lissabon“ zu erreichen. Der Europäische Rat legte im Mai 2003 fest, dass die Mitglieds-staaten darauf hin arbeiten müssen, dass bis 2010 mindestens 85 % der 22-Jährigen über einen Abschluss der SEK II verfügen. Zwar be-fi ndet sich Deutschland neben Schweden und Dänemark unter den drei leistungsstärksten Ländern, doch gilt es, diese Qualität der Bil-dung auch weiterhin zu gewährleisten.

Diese aktuelle bildungspolitische Diskussion leitet über zu der generellen Frage nach der Rolle und den Potenzialen vollzeitschulischer Berufsausbildung in Ländern mit dualen Be-rufsbildungssystemen. In Ergänzung und en-ger Kooperation mit laufenden und in der Vor-bereitung befi ndlichen Arbeiten des BIBB, die sich mit diesem Thema auf nationaler Ebene auseinandersetzen, soll ein Forschungsprojekt vorbereitet werden, dass diese Fragestellung im Rahmen eines europäischen Vergleichs un-tersucht. Dabei soll sich die Untersuchung auf jene Länder in Europa konzentrieren, die in einem quantitativ erheblichen Umfang duale Ausbildung für Jugendliche anbieten. Hierzu zählen die Schweiz, Österreich, Dänemark und die Niederlande.

Zentrale Forschungshypothese:

Die zentrale Annahme für das Forschungs-vorhaben ist, dass die benannten Länder an-gesichts der europäischen Arbeitsmarktlage ebenfalls von einem Mangel an betrieblichen Ausbildungsplätzen betroffen sind und auf

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Forschungskorridor 6

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Arbeitsprogramm 2005

alternative Ausbildungsformen zurückgreifen müssen, um der Nachfrage nach berufl icher Erstausbildung gerecht zu werden.

Forschungsziele:

Leitendes Forschungsinteresse ist es, Auf-schlüsse über den Beitrag vollzeitschulischer Ausbildungsangebote zur Leistungsfähigkeit der Berufsbildungssysteme in anderen Staaten Europas zu gewinnen. Dabei soll „Leistungs-fähigkeit“ vor allem in den Dimensionen

• Ausbildungsintegration (1. Schwelle);• Arbeitsmarktintegration (2. Schwelle);• Durchlässigkeit sowie• Attraktivität vollzeitschulischer Ausbil-

dungsgänge

operationalisiert werden.

Um zu aussagefähigen Forschungsergebnis-sen zu kommen, gilt es, im Rahmen einer vorgeschalteten Machbarkeitsstudie die fol-genden Punkte zu bearbeiten:

(1) einen Überblick über vollzeitschulische Berufsbildungsangebote in den genannten Ländern erstellen und auf dieser Basis eine Präzisierung von vollzeitschulischen Maß-nahmen vornehmen, die Gegenstand des Vergleichs sein sollen / können (Ebene Berufs-fachschulen);

(2) für die oben genannten vier Dimensio-nen hinlänglich valide Indikatoren defi nieren, die für einen Vergleich tragen;

(3) die bestehende Datenlage kritisch sich-ten, um in der Vorbereitung eines Forschungs-projekts abschätzen zu können, welche Infor-mationen im Rahmen von Sekundäranalysen gewonnen werden können und welche durch eigene Recherchen / Befragungen zu erheben sind.

In Aussicht genommene Methoden, vorgesehene Fachausschüsse / -beiräte, etwaige Fremdforschungsaufträge:

Methodisches Vorgehen:

• Internet-Recherche;

• Sichtung nationaler und internationaler Literatur / Projekte zum Thema;

• Explorative Interviews mit Experten im In- und Ausland;

• Auswertung sekundärstatistischer Ana-lysen zu Zugängen, Übergängen, Warte-schleifen, Verbleib, Abschlüssen etc. von Jugendlichen in vollzeitschulischen Ausbil-dungsgängen.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.520

Titel:

Aktuelle Entwicklung in der Berufs-bildung – ein Vergleich Deutsch-land / Frankreich

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Internationalität der Berufsbildung

Mitarbeiter / -innen:

Kissling, Hans-Joachim (0228 / 107-2002); Dr. Baumgratz-Gangl, Gisela

Laufzeit:

III / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das Vorhaben resultiert aus dem Wunsch nach vertiefter Zusammenarbeit zwischen dem Deutsch-Französischen Institut (DFI) und dem BIBB. Für eine vom DFI fi nanzierte Publi-kation zur Information deutscher und franzö-sischer Wirtschafts- und Arbeitsmarktverant-wortlicher sollen zum einen die wichtigsten Strukturmerkmale der berufl ichen Erstausbil-dungssysteme einander gegenübergestellt, zum anderen die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen dargestellt werden. Ein dokumentarischer Teil soll die Publikation ergänzen. Sie soll in deutscher und franzö-sischer Sprache vorgelegt werden und einen Gesamtumfang von ca. 100 Seiten haben.

Hierzu werden vergleichende Literaturstudien, Internetrecherchen und auch deutsch-franzö-sische Expertentreffen durchgeführt.

Das Vorhaben ist als Vorstudie gedacht; in ei-nem weiteren Schritt soll geprüft werden, ob daraus ein Forschungsprojekt zur vertiefenden Untersuchung ermittelter Unterschiede oder Gemeinsamkeiten entwickelt werden kann.

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Forschungskorridor 6

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 1.0.522

Titel:

Aufbau und Koordination eines na-tionalen Netzwerks TTnet – Training of Trainers Network / Ausbildung des Ausbilder-Netzwerks in Deutschland

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Mitarbeiter / -innen:

Groß, Herold (0228 / 107-1631); Kissling, Hans-Joachim

Laufzeit:

I / 05 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Ziel des Vorhabens ist die Einrichtung und Ko-ordination eines nationalen deutschen Netz-werks „TTnet Deutschland” – Netzwerk zur Unterstützung und Förderung der Ausbildung von Ausbildern und Lehrern in der berufl ichen Bildung – als Teil des europäischen Gemein-schaftsnetzwerks „TTnet – Training of Trainers Network” beim CEDEFOP.

Auf Grundlage des Vertrags No. 2004-0182 / NP / B / MB / TTnet-DE / 019 / 04 mit dem CEDEFOP soll das BIBB die Implementierung und die nationale Koordination des deutschen Netzwerks vorbereiten und durchführen. Ziel ist die Zusammenführung und Kooperation wichtiger Akteure auf dem Gebiet der Ausbil-dung von Ausbildungs- und Lehrpersonal in der berufl ichen Bildung.

Auf nationaler Ebene hat der Netzwerkkoor-dinator (BIBB) die Aufgaben:

Die Diskussion über die Entwicklungen im Bereich der nationalen Schlüsselthemen, für Lehrkräfte und Ausbilder mit zu verfolgen und zu fördern, innovative Verfahrensweisen zu ermitteln und auszuwerten sowie die ge-wonnenen Erkenntnisse zu verbreiten.

Der nationale Koordinator (BIBB) fungiert als Schnittstelle zur EU-Ebene des Netzwerks (CEDEFOP) und leitet Erfahrungen an das CE-DEFOP weiter, die für übergreifende Themen und die europäische Berufsbildung relevant sind.

Maßnahmen:

Identifi zierung und Mobilisierung potenzieller Mitglieder und Netzwerkpartner, Vorberei-tung und Durchführung eines Startseminars gemäß den Vereinbarungen mit dem CEDE-FOP.

Koordination des Netzwerks im Rahmen des jährlichen Arbeitsprogramms und der Grund-sätze von TTnet.

Repräsentation des Netzwerks auf einschlägi-gen Veranstaltungen. Kontaktpfl ege zu wich-tigen Netzwerkpartnern.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.523

Titel:

Europäischer und nationaler Qualifi ka-tions- und Creditrahmen

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der Umsetzung von Program-men

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Hanf, Georg (0228 / 107-1602); Dr. Blötz, Ulrich; Hippach-Schneider, Ute; Mettin, Gisela; Mucke, Kerstin; Dr. Rein, Volker; Reymers, Magret

Laufzeit:

II / 05 bis IV / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Hintergrund

Im Rahmen der verstärkten europäischen Zu-sammenarbeit in der Berufsbildung und der hochschulischen Bildung ist es Ziel, einen alle Bildungsbereiche umfassenden europäischen Qualifi kations- und Creditrahmen zu etablie-ren (Maastricht Communiqué). Unter Wah-rung des Subsidiaritätsprinzips sind nationale Qualifi kations- und Creditrahmen zu entwi-ckeln. Ein Qualifi kations- und Creditrahmen (QCR) soll:

• Transparenz von Qualifikationen / Kompe-tenzen schaffen;

• die Durchlässigkeit zwischen dem allge-meinbildenden, beruflichen und hoch-schulischen Bildungsbereich befördern;

• in informellen Lernprozessen erworbene Kompetenzen berücksichtigen;

• Mobilität auf dem Arbeitsmarkt ermögli-chen.

Auf europäischer Ebene werden derzeit Über-legungen dazu diskutiert. Auf nationaler Ebene soll das BMBF-Programm zur “Anrech-nung berufl icher Kompetenzen auf Hoch-schulstudiengänge” einen Beitrag zur Ent-wicklung eines QCR leisten. In der deutschen Wirtschaft wurden von den Sozialparteien erste Vorschläge zu einem Qualifi kations- und Creditrahmen konkretisiert und diskutiert (Papiere von ZDH und IGM). Im Rahmen von Projekten zum IT-Weiterbildungssystem, zur Anerkennung informellen Lernens u.a. hat das BIBB bereits Vorarbeiten für einen QCR geleistet.

Ziele des Vorhabens sind:·

• Unterstützung des BMBF bei der Kon zept-ent wicklung für ein europäisches Qualifi-kations- und Creditrahmen-Modell (Focus: berufliche Qualifikationen)

• Beitrag zur Entwicklung eines Rahmens, der auf nationaler Ebene berufliche und hochschulische Qualifikationen verbindet (Äquivalenzfeststellung)

• Beispielhafte Konzeptentwicklung eines nationalen Qualifikations- und Creditrah-mens für einzelne Berufsbereiche (Aus- und Fortbildung) unter Berücksichtigung des Berufskonzepts.

Methoden

• Analyse europäischer Konzepte (Qualifi-kationsrahmen für den Hochschulbereich, ECVET, EQF)

• Analyse nationaler Qualifikationsrahmen anderer Länder (Parameter und Verfahren der Konstruktion)

• Explorative Interviews zur Nutzung natio-naler Qualifikationsrahmen durch Indivi-duen, Institutionen, Unternehmen

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Arbeitsprogramm 2005

• Analyse / Integration vorhandener nationa-ler Ansätze in Deutschland zu Transparenz und Durchlässigkeit

– Hochschulkompatibilität beruflicher Qua-lifikationen / Kompetenzen

– Anrechnung von Qualifizierungsbaustei-nen

– Weiterbildungspass – Übergänge zwischen dualen und voll-

zeitschulischen Bildungsgängen – Standards / Bildungsberichterstattung

Fragen

Bei den Analysen zur Konstruktion und Nut-zung von Qualifi kations- und Creditrahmen geht es insbesondere um folgende Fragen:• Sind vorhandene Qualifikationen (Berufs-

abschlüsse) mit outcomes-orientierten Ni-veaustufen (levels) kompatibel bzw. kom-patibel zu machen?

• Wie viele Ebenen (Levels) sind erforder-lich, um die vorhandenen Qualifikatio-nen / Kompetenzen (outcomes) adäquat abzubilden?

• Mit welchen Deskriptoren lassen sich be-rufliche und (hoch)-schulische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten beschreiben?

• Lassen sich allgemeine Deskriptoren fin-den, die alle fachlichen Spezifika in sich aufnehmen können?

• Kann es einen integrierten Satz von Des-kriptoren geben, der Berufsbildung und Hochschulbildung in einem Kontinuum umfasst oder folgen sie nicht grundlegend verschiedenen Logiken (Erfahrung bzw. schriftlich-expliziertes Wissen)?

• Mit welchem Verfahren und welchen Be-messungsgrundlagen werden Leistungs-punkte ermittelt, vergeben und angerech-net?

• Welche Konsequenzen hat ein Qualifikati-ons- und Creditrahmen für das bestehende Prüfungs- und Bewertungssystem?

Procedere

Es handelt sich um ein sämtliche Abteilungen übergreifendes Vorhaben. Es erfolgt in enger Abstimmung mit den an der Berufsbildung Beteiligten sowie mit den für schulische und hochschulische Qualifi kationen Verantwortli-chen.

Bei der Konzipierung der Arbeitsschritte wird bereits berücksichtigt, dass die Arbeiten auf Grund der in 2006 beginnenden Erprobungs-phase des EQF sowie der angenommen län-geren Entwicklungsphase des nationalen Rah-mens in einem Anschlussvorhaben angepasst fortgesetzt werden.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 4.0.746

Titel:

Internationale Experten-Fachtagung „Neue Wege des Lebensbegleitenden Lernens in der Berufsbildung. Zertifi -zierte IT-Qualifi zierung und Blended Learning“ (New Approaches of life long learning in VET – Certifi ed IT Qualifi cations and Blended Learning)Bonn, 10.–12. Mai 2005

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Internationalität der Berufsbildung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Rein, Volker (0228 / 107-2419); Burkard, Peter

Laufzeit:

IV / 04 bis II / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Seit den EU-Beschlüssen von Lissabon im Jahre 2000 wird auf europäischer wie nationaler Ebene die Bildungspolitik der EU-Mitglieds-staaten an den Erfordernissen des Lebens-begleitenden Lernens ausgerichtet, was die Verknüpfung von formaler und nonformaler Bildung einschließt. Die Fachtagung will einen Expertenaustausch (USA / Deutschland / EU) über zertifi zierte IT-Qualifi zierung zu Fragen der Lern- und Karrierepfade, der Berufl ichkeit und Berufsbefähigung, der Kompetenzmes-sung, der bildungssektoralen und -systema-

tischen Transparenz, der Entwicklung von Qualifi kationsstandards sowie über Blended Learning ermöglichen.

1. Kontext und Konzept

Angesichts der Notwendigkeit eines fl exiblen und bedarfsgerechten Kompetenzerwerbs im Rahmen von gesellschaftlicher, staatlich aner-kannter und privatwirtschaftlicher berufl ichen Qualifi zierung ist die Bedeutung zertifi zierter Bildungsformen und -angebote gewachsen. Gleichzeitig hat der an modernen Geschäfts-abläufen fl exibel und bedarfsgerecht ausge-richtete Mischeinsatz von Qualifi zierungs-formen und -methoden unter Einbeziehung von E-Learning in der Kompetenzbildung ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Seit den EU-Beschlüssen von Lissabon im Jahre 2000 wird auf europäischer wie nationaler Ebene die Bildungspolitik der EU-Mitgliedstaaten an den Erfordernissen des Lebensbegleitenden Lernens ausgerichtet, was die Verknüpfung von formaler und nonformaler Bildung ein-schließt.

Angesichts der nach wie vor wachsenden Be-deutung IT-gestützter Prozesse in allen Wirt-schaftszweigen spielt die IT-Qualifi zierung in Deutschland, in den USA und auf EU-Ebene hier eine Vorreiterrolle. Die Fachtagung will einen internationalen Expertenaustausch über zertifi zierte IT-Qualifi zierung zu Fragen der Lern- und Karrierepfade, der Berufl ichkeit und Berufsbefähigung, der Kompetenzmessung, der bildungssektoralen und -systemischen Transparenz, der Entwicklung von Qualifi ka-tionsstandards sowie über Blended Learning ermöglichen.

2. Veranstalter, Zielgruppe und Teilnehmer

Die gemeinsam von BIBB und AACC ausgerich-tete internationale Experten-Fachtagung mit ca. 50 Teilnehmern möchte Bildungsexperten

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Arbeitsprogramm 2005

von IT-Anbietern und IT-Anwenderindustrien, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, staatliche und private Bildungseinrichtungen aus Deutschland, den USA und auch anderen EU-Mitgliedsstaaten in die Beiträge und Dis-kussionen einbeziehen.

3. Themenschwerpunkte (Überblick)

• Zertifizierte IT-Qualifizierung und Lern- und Karrierepfade

• Kompetenzmessung in der zertifizierten IT-Qualifizierung

• Beitrag nonformaler IT-Qualifizierung zur Entwicklung von Qualifikationsstandards

• Systeme und Instrumente der Transparenz von zertifizierten IT-Qualifikationen

• Blended Learning im Rahmen moderner Geschäftsabläufe.

Vorhaben Nr.: 4.0.749

Titel:

European Dictionary on Skills and Competencies

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Internationalität der Berufsbildung

Mitarbeiter / -innen:

Schröder, Jörg (0228 / 107-2402); Dr. Hanf, Georg; Schöpe, Johanna

Laufzeit:

IV / 04 bis III / 07

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Hintergrund:

Beteiligung des BIBB als nationaler Partner am Leonardo-Projekt „European Dictionary on Skills and Competencies“ (DISCO). Die Koor-dinierung erfolgt durch die 3s Unternehmens-beratung GmbH, Wien.

Inhalt:

Entwicklung eines Werkzeugs, welches die Er-stellung von Zeugniserläuterungen, das Aus-füllen von Europäischen Lebensläufen sowie anderen Transparenzinstrumenten durch ein mehrsprachiges Fachwörterbuch zu Fertigkei-ten und Kompetenzen unterstützt.

Es ist geplant, das Wörterbuch sowohl als On-line-Werkzeug, Druckversion als auch als CD in den Sprachen Englisch, Tschechisch, Fran-

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Vorhaben

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zösisch, Deutsch, Ungarisch, Litauisch und Schwedisch zu veröffentlichen.

Ein weiteres Ziel ist es, einen Standard zu er-arbeiten, der es ermöglicht, bereits vorhan-dene nationale Systeme zu Fertigkeiten und Kompetenzen (z. B. BerufeNet (DE), ROME (FR), STIRK (NO), Taxonomy (SE) miteinander abzustimmen.

Arbeitsschritte:

1. Untersuchung (5 Monate)Überprüfung der existierenden nationalen und internationalen Klassifi kationsansätze hinsichtlich ihrer Eignung für das Projekt. Es werden auch Europäische Transparenzinstru-mente (wie z. B. Zeugniserläuterung, Europäi-scher Lebenslauf) untersucht hinsichtlich spe-zifi scher Bedürfnisse der Anwender (Bürger, Arbeitgeber, Zeugniserläuterungsersteller, etc.)

2. Konzeption (9 Monate)Zuerst wird ein englischsprachiges Pilot-Wörterbuch erstellt durch gründlichen Ver-gleich von Begriffen in zwei ausgewählten Berufs- / Wirtschaftsbereichen. In dieser Phase wird auch die notwendige Software ausge-wählt. Nach Fertigstellung des Pilot-Wörter-buchs erfolgt ein Test anhand zweier Europäi-scher Transparenzinstrumente.

3. Umsetzung (15 Monate)Unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der Pilotphase wird die vergleichende Analyse und Strukturierung für weitere Berufsberei-che in Englisch fortgesetzt. Nach Erzielen ei-ner Einigung hinsichtlich aller relevanter Kom-petenzen für den bearbeiteten Berufsbereich erfolgt ein erneuter Test.Nachdem alle Änderungsanforderungen identifi ziert wurden, erfolgen Übersetzungen durch die beteiligten Projektpartner ins Tsche-chische, Französische, Deutsche, Ungarische und Schwedische.

4. Herstellung und Verteilung (7 Monate)Die Ergebnisse der Anwendertests fl ießen ein in eine Überarbeitung der Anwenderschnitt-stelle für DISCO`s Onlinetool sowie der Print-fassung.

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FORSCHUNGSKORRIDOR 7Informations- und Dokumentations-systeme zur Schaffung von Transpa-renz auf dem Gebiet der Berufsbil-dung und Berufsbildungsforschung

Vorhaben Nr.: 1.0.507

Titel:

Forschungsdatenbank des BIBB

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Menk, Angela (0228 / 107-2025); Baarß, Hildegard; Schröder, Jörg

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

In dieser Datenbank werden alle laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekte und Vorhaben des BIBB dokumentiert. Ur-sprünglich diente sie zur Erfassung des Jah-resarbeitsprogramms und zur Unterrichtung des Hauptausschusses. 1999 wurde die vor-liegende Fassung programmtechnisch und

inhaltlich aktualisiert und an heutige techni-sche Anforderungen angepasst. Die Daten stehen seit 2004 im Internet zur Verfügung und ermöglichen es so allen Interessierten neben den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des BIBB selbstständig schnell und zuverlässig Informationen über die Forschungsarbeit im BIBB zu gewinnen. Dabei stehen komfortable Suchmöglichkeiten zur Verfügung, Zwischen- und Endberichte können im Pdf-Format gela-den werden.

Da die Forschungsplanung des BIBB ständig weiter entwickelt wird, wird diese Datenbank jeweils den neuen Anforderungen angepasst.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.511

Titel:

Datenbank zur Präsentation des deut-schen Berufsbildungssystems im inter-nationalen Kontext

Art des Vorhabens:

Mitwirkung an der internationalen Zusam-menarbeit in der berufl ichen Bildung

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Hippach-Schneider, Ute (0228 / 107-1630); Schröder, Jörg; Dr. Walter, Matthias; Wiechert, Michael

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Der im Rahmen dieses Vorhabens verfolgte Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er ganzheitlich, international defi niert und IT-gestützt ist. Es gilt, das deutsche Berufsbil-dungssystem mit fremden Augen zu betrach-ten, aus dieser Sicht zu beschreiben und mit modernen Mitteln zu präsentieren.

Hierdurch unterscheidet sich das zu entwi-ckelnde entscheidend vom bereits vorhan-denen Präsentationsmaterial. Die unter der Federführung des BMBF vom BIBB erstellte Darstellung „Informationssystem zur Berufs-

bildung in Deutschland“ bietet einen mit Statistik unterfütterten Überblick über das Berufsbildungssystem – aus einer nationalen Insider-Perspektive (die Darstellung entspricht inhaltlich dem Jahr 1999, z. B. sind die An-gaben in DM). Auch die Weiterentwicklung dieses Informationssystems ist aufgrund ihrer textlichen Ausgestaltung im Gegensatz zu den gezielt für Präsentationen zu entwickeln-den Materialien des Vorhabens eine ideale Er-gänzung, hat aber eine andere Zielrichtung.

Daneben sind im BIBB viele hervorragende Präsentationsmaterialien zu punktuellen Themenschwerpunkten der Berufsbildung entstanden, in das geplante Vorhaben ein-gebracht werden, um der Komplexität der Inhalte gerecht zu werden.

Ein weiterer wichtiger Grund für die Reali-sierung des Vorhabens kommt von europä-ischer Ebene hinzu. Das CEDEFOP baut das REFER-Netzwerk auf (Europäisches Referenz-netzwerk für Fachinformation und Expertise). Partner des CEDEFOP in Deutschland ist ein Konsortium unter der Führung des BIBB. Für dieses Referenznetzwerk müssen u.a. Infor-mationen zu den nationalen Berufsbildungs-systemen und ihrer Entwicklung zusammen-gestellt werden. Auch für diese Darstellungen sollen die Ergebnisse des Vorhabens herange-zogen werden.

Ganzheitlich bedeutet das, dass die für die berufl iche Bildung wichtigen Themen in ihrer Gesamtheit nach einem einheitlichen Layout erfasst werden. Es kommt darauf an, sie zu-einander in eine in sich stimmige Struktur zu bringen, die es darüber hinaus erlaubt, situ-ativ unterschiedliche Tiefen der Darstellung auszuwählen.

Damit geht der Ansatz bereits über die inner-halb und außerhalb des BIBB bestehenden Informations- und Präsentationsmaterialien hinaus, er hat darüber hinaus aber auch

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Forschungskorridor 7

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eine andere Zielrichtung. Auf dem internati-onalen Parkett hat sich eine eigene Sprache im Bereich der Berufsbildung entwickelt. Sie ist durch eine Terminologie geprägt, die aus dem Bereich der angloaustralischen Berufsbil-dungssysteme kommt. Um auf dieser Ebene mitreden zu können, muss das deutsche Be-rufsbildungssystem entsprechend kommuni-zierbar gemacht werden. Dazu ist eine bloße sprachliche Übersetzung einer Darstellung des nationalen Systems in das Englische we-der ausreichend noch angemessen. Die drin-gend notwendige „Transformationsleistung“ muss eine veränderte Schwerpunktsetzung in der Darstellung enthalten, die das eigene System gleichwohl in seiner ganzen Komple-xität wiedergibt. Dabei gilt es vor allem, dem unterschiedlichen Empfängerhorizont gerecht zu werden, der durch eine Vielzahl von diver-gierenden Berufsbildungssystemen geprägt und vorgeformt ist.

Um jeweils über den Zugriff auf die Gesamt-heit der Informationen zu verfügen, bedarf es des Einsatzes moderner IT-Technik in Form einer Datenbank, aus der der Nutzer eine in-dividuelle Präsentation im Powerpoint-Format zusammenstellen kann.

Der wissenschaftliche Anspruch an das Vorha-ben liegt in der systemneutralen Aufbereitung des Präsentationsmaterials begründet: Eine üblicherweise durchgeführte Übersetzung einschlägiger Darstellungen aufgrund der deutschen „Innensicht“ genügt nicht. Sie sind mit der international gängigen Terminologie nicht kompatibel.

Das Vorhaben verlangt die fundierte Kennt-nis anderer Systeme ebenso wie deren Dar-stellungsweise im internationalen Kontext. Es ist für die zu entwickelnde Darstellungsform eine intensive Auseinandersetzung mit inter-nationalen Erfordernissen und entsprechen-der fachlicher englischsprachiger Terminolo-

gie notwendig. Insoweit ergibt sich hier eine Schnittstelle von terminologischer und inhalt-licher Erfassung von Systemen: Die Wahl der gängigen Terminologie führt zu inhaltlicher Transparenz und zum Verständnis des je-weiligen Systems über die eigenen Grenzen hinaus.

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Vorhaben

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Vorhaben Nr.: 1.0.512

Titel:

Aufbau eines Kommunikations- und Informationssystems Berufl iche Bil-dung für Expertinnen und Experten (KIBB)

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Weis, Uta (0228 / 107-1781); Degen, Ulrich; Dücker, Sandra; Ehrenthal, Bettina; Gathmann, Christiane; Jordanski, Gabriele; Kienitz, Thomas; Kirbach, Markus; Schapfel-Kaiser, Franz; Dr. Thalemann, Susanne

Laufzeit:

IV / 02 bis IV / 05

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) baut mit fi nanzieller Unterstützung des Bun-desministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein „Kommunikations- und Informa-tionssystem Berufl iche Bildung für Expertin-nen und Experten (KIBB)“ auf. Personen, die sich professionell mit Fragen der berufl ichen Bildung beschäftigen, sollen durch KIBB die Möglichkeit erhalten, sich mit Informations-

anfragen an einen festen Kreis von qualifi -zierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu wenden, deren Aufgabe es ist, die Anfragen innerhalb eines mit den Nutzern abgestimm-ten Zeitrahmens rasch, problemorientiert und adressatengerecht zu beantworten.

Damit Nutzerinnen und Nutzer mittelfristig verstärkt Recherchen selbstständig und zu je-der Zeit durchführen können, sind der Aufbau eines Portals der Berufsbildungsforschung und die Mitwirkung am Ausbau vorhandener sowie der Errichtung neuer Informationssys-teme des BIBB zentrale Aufgaben der KIBB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

In das Portal sollen nach und nach auch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft „Berufs-bildungsforschungsnetz“ (AG BFN) eingebun-den werden, indem ihre Inhalte in das Portal eingestellt werden und Ihnen gleichzeitig eine Kommunikationsplattform angeboten wird, über die sie sich austauschen und ihr Wissen weiterentwickeln können.

Mit Ablauf des Jahres 2003 sind einige Ziele von KIBB zum Teil bereits verwirklicht:• Im Berichtszeitraum wurden 36 Anfragen

aus dem BMBF zu unterschiedlichen Fra-gen der beruflichen Aus- und Weiterbil-dung bearbeitet;

• Entwicklung und teilweise Erprobung der Konzeption eines Anfragen-Workflows zur Garantie und Steigerung der Effizienz der laufenden und künftigen Anfragenbeant-wortung;

• Konzeption, Strukturierung und ausge-wählte Erprobung einer Wissenslandkarte zur Berufsbildungsforschung, die alle Wis-sensbestände des BIBB erfassen soll sowie der Beginn der Füllung dieser Wissens-landkarte;

• Konzeption, Design und teilweise Imple-mentierung (z. B. Wissenslandkarte) des Portals;

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Forschungskorridor 7

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Arbeitsprogramm 2005

• Entwicklung eines Klassifizierungssystems zur Berufsbildungsforschung einschließlich der Kommunikation mit den wissenschaft-lichen Experten der o. a. AG BFN;

• Einbindung der Forschungsdatenbank des BIBB in das Portal;

• Aufbereitung der Modellversuchsdaten-bank (Auftragsvergabe) für die Einbindung in das KIBB-Portal;

• Vergabe der Literaturdatenbank u. a. mit dem Ziel der Einbindung in das KIBB-Por-tal;

• Vergabe einer Berufsbildungsrechtsdaten-bank und Abstimmung des Konzeptes der-selben;

• Beginn des Aufbaus eines Netzwerks zur Integration der Arbeitsgemeinschaft „Be-rufsbildungsforschungsnetz“ (AG BFN);

• Konzeption und Start der externen wissen-schaftlichen (partizipativen) Evaluation von KIBB;

• Ständiger Austausch mit den Gremien wie der BIBB-internen Implementierungs-AG, dem Lenkungsausschuss, dem Beratenden Ausschuss KIBB (BeAK), den unterschiedli-chen Gremien im BIBB (Leiko, Abteilungs- und Arbeitsbereichsversammlungen sowie den Ausschüssen wie dem Forschungs-, Haupt- und Länderausschuss sowie der AG BFN;

• zwei Ausgaben des KIBB-Newsletters „KIB-Brelations“;

• Teilnahme an Tagungen und Kongressen.

Darauf aufbauend werden gemäß Projektpla-nung im Jahr 2004 insbesondere folgende Ar-beiten im Zentrum der Projektarbeit stehen:• Die Organisation des BIBB-internen Pro-

zesses der Füllung der Wissenslandkarte in enger Abstimmung mit den Forschungs-korridoren und Arbeitsbereichen sowie insbes. A 1.2-Web;

• Implementierung der restlichen Portal-Mo-dule („Suche“, „Neues im KIBB-Portal“, „KIBB-Projekt“, „Hilfe“);

• Erweiterung der Wissenslandkarte und de-ren Inhalte auch auf AG BFN-Inhalte;

• Implementierung des Anfragen-Work-flows;

• Kontinuierliche Beantwortung von Anfra-gen;

• Fortsetzung der Evaluierung und ggf. Rückkopplung in den Projektprozess;

• Fortsetzung der Umsetzung und Anbin-dung der zentralen Datenbanken an das Portal (Literaturdatenbank; Modellver-suchsdatenbank, Expertenmonitor, Regio-naldatenbank, Forschungsdatenbank und Berufsbildungsrechtsdatenbank);

• Geplant ist die evtl. Entwicklung einer Ex-perten- und einer Institutionendatenbank (u.a. in Zusammenarbeit mit der AG BFN);

• Zwei weitere KIBB-Newsletter „KIBBrelati-ons“ Nr. 3 u. 4;

• Fortsetzung der o. a. Gremienarbeit;• Veranstaltung eines KIBB-Marktplatzes am

31.01.04 mit einem „Tag der offenen Tür“ und Fachvorträgen und -veranstaltungen.

• Teilnahme an Tagungen und Kongressen (u.a. Mitausrichtung eines Workshop zum Wissensmanagement).

Die genannten Aktivitäten von KIBB in den verschiedenen internen Gremien beschleuni-gen die Integration von KIBB ins BIBB.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

290

Vorhaben Nr.: 2.0.510

Titel:

wbmonitor – Weiterbildungsanbieterbefragungen

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Dr. Feller, Gisela (0228 / 107-1124); Hannen, Ingrid; Isenmann, Martin; Schade, Hans-Joachim

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Der wbmonitor soll Arbeiten des Bundesins-tituts dienen, die empirische Fragestellungen zur Weiterbildung als Thema haben und für Zwecke der Früherkennung genutzt werden.

Aufbau eines Weiterbildungsreferenzsystems, eines Datenpools von WB-Anbietern, die be-reit sind, sich bis zu zweimal jährlich an einem Informationsaustausch mit dem BIBB zu betei-ligen. Als Gegenleistung wird in jeder neuen Befragungswelle eine Information mit den wichtigsten Ergebnissen der Vorerhebung beigefügt.

Ziel ist die kurzfristige Beantwortung aktueller, politikrelevanter Fragestellungen zur Weiter-bildung durch eine umfangreiche Stichprobe zur Ermittlung von Daten, die anderweitig nicht verfügbar sind. In einer Initialerhebung in 2001 wurden neben der Beteiligungsbe-reitschaft einige Kurzinformationen und die Einschätzung von Trends abgefragt. Themen-schwerpunkte der Folgebefragungen waren Kooperationsverhalten und „Dynamik in der Weiterbildungslandschaft“.

Über die Arbeiten und Ergebnisse wird u. a. auch jährlich in den Berufsbildungsberichten berichtet.

Mit der Zielperspektive „Früherkennung“ sol-len die Entwicklungen des WB-Angebots (z. B. Strukturveränderungen) auch mit Hilfe von Analysen der DB KURS aufgedeckt werden.

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Forschungskorridor 7

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Nr.: 2.0.517

Titel:

Expertenmonitor

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen

Ehrenthal, Bettina (0228 / 107-1126); Granath, Ralf-Olaf; Dr. Krekel, Elisabeth M.; Dr. Ulrich, Joachim Gerd

Laufzeit:

II / 03 bis IV / 05

Problemdarstellung:

Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll ein Expertenmonitor aufgebaut werden, mit dem Expertinnen und Experten regelmäßig zu ak-tuellen Themen in der Berufsbildung befragt werden.

Kernstück des Expertenmonitors ist eine Ex-pertendatei mit zurzeit rund 2.000 Adressen von Experten, die für das Forschungsvorha-ben „Delphi – Erhebung zur Identifi kation von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in der berufl ichen Aus- und Weiterbildung“ (2.0.505) rekrutiert wurden und in unter-schiedlichen Funktionen und Feldern mit Fra-

gen der berufl ichen Aus- und Weiterbildung befasst sind.

Im Zuge des Aufbaus des Expertenmonitors sollen die Adressen aktualisiert, um weitere Personen ergänzt und mit Profi len versehen werden, um später eine je nach Fragestellung angemessene Expertenauswahl zu ermögli-chen.

Darüber hinaus ist der technische Aufbau ei-nes Online-Befragungssystems wesentlicher Bestandteil des Vorhabens. Der entschei-dende Vorteil von Online-Befragungen liegt in der Schnelligkeit, mit der Daten erhoben werden können. Außerdem sprechen die geringen Kosten für eine Online-Befragung. Sind die technischen Voraussetzungen einmal geschaffen, können sie für weitere Befragun-gen immer wieder neu genutzt werden. Der Postversand von Fragebogen entfällt.

Mit dem Aufbau des Expertenmonitors sollen auch die technischen Voraussetzungen für Delphi-Online-Befragungen geschaffen wer-den, die bisher in ihrer klassischen Form vom Bundesinstitut für Berufsbildung durchgeführt wurden, um den zukünftigen Forschungs- und Entwicklungsbedarf in der berufl ichen Aus- und Weiterbildung aufzuzeigen.

Die Ergebnisse aller Befragungen sollen auf einer neu zu schaffenden Internetplattform präsentiert werden.

Durch die schnelle Abfrage und Aufbereitung der Experteneinschätzungen kann der Ex-pertenmonitor genutzt werden, um aktuelle BIBB-Forschungsvorhaben und -projekte zu unterstützen. So sollen Ergebnisse aus Be-triebsbefragungen des Forschungsprojekts 2.5.101 „Wege und Instrumente zur Stabili-sierung der betrieblichen Ausbildungsbetei-ligung bei schwieriger Wirtschaftslage: Ihre Wirksamkeit aus Sicht der Betriebe“ dem Expertenkreis zur weiteren Einschätzung vor-

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

292

gelegt werden. Des Weiteren ist eine Nutzung des Expertenmonitors für das Projekt „Akzep-tanz von zweijährigen Ausbildungsgängen“ geplant.

Der Aufbau des Expertenmonitors erfolgt in Zusammenarbeit von KIBB und dem Arbeits-bereich 2.1.

Vorhaben Nr.: 2.0.528

Titel:

Statistische Analysen zur Entwicklung der Ausbildungsberufe für behinderte Menschen

Art des Vorhabens:

Benachteiligtenförderung

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Althoff, Heinrich (0228 / 107-1101)

Laufzeit:

IV / 04 bis I / 06

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Mit Hilfe der Berufsbildungsstatistik und der Statistik über berufl iche Rehabilitation sollen die strukturellen Entwicklungen bei den Aus-bildungsberufen für behinderte Menschen untersucht und dargestellt werden. Eine der wesentlichen Schwierigkeiten der knapp 200 geregelten Ausbildungsberufe (§ 48b BBiG und § 42d HwO) und 910 Kammerregelun-gen ist, dass sie nur in ganz wenigen Fällen (7) bundeseinheitlich geordnet wurden. Im Ge-gensatz zu den Ausbildungsordnungen nach § 25 BBiG, § 25 HwO gibt es im geltenden Recht keine Regelungskompetenz des Bun-des für den Erlass einheitlicher, bundesweit geltender Ordnungen. Die Regelungskom-petenz liegt vielmehr ausschließlich bei den

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Forschungskorridor 7

293

Arbeitsprogramm 2005

zuständigen Stellen i.d.R. also bei den Kam-mern der Wirtschaft. Dadurch entstand eine Regelungsvielfalt, die zwar den jeweiligen örtlichen betrieblichen Belangen entsprechen mag, aber nicht den Bedürfnissen behinderter Jugendlicher nach einer von den jeweiligen regionalen Besonderheiten unabhängigen Verwertbarkeit der erworbenen berufl ichen Qualifi kationen gerecht wird.

Die Untersuchungsergebnisse können Grund-lage für Anregungen und Vorschläge seina) zur Einführung gestufter Berufe, die einen

Übergang in reguläre Ausbildungsberufe zulassen und damit auch

b) zur Novellierung des § 48b BBiG, § 42d HwO,

c) zum Abbau der bisherigen Regelungsviel-falt,

d) zu mehr bundeseinheitlichen Regelungen und damit zu einer größeren Transparenz und Vergleichbarkeit der erworbenen Qualifikationen.

Weiterhin sollen auf Anfrage Auskünfte in Form statistischer Auswertungen bzw. Doku-mentationen zu diesen Themen erteilt werden für Externe, für Mitarbeiter des BIBB sowie für den Ausschuss für Behinderte.

Den statistischen Analysen wird eine exempla-rische Untersuchung von etwa zehn bis fünf-zehn Ausbildungsordnungen vorangestellt um zu prüfen, ob Regelungen unterschiedli-cher Kammern mit gleichen Berufsbenennun-gen identische Inhalte aufweisen. Die statis-tischen Analysen sollen durchgeführt werden unter Einbeziehung folgender Merkmale von behin derten Jugendlichen bzw. der Berufe nach § 48 b BBiG sowie § 42 d HwO:• Entwicklung der Zahl der Berufe• Entwicklung der Zahl der Jugendlichen• Entwicklung der Zahl der Kammerregelun-

gen• zeitlicher Umfang der geregelten Berufe

• Verteilung der Jugendlichen nach Ausbil-dungsbereichen

• schulische Vorbildung der Jugendlichen• Altersstruktur der Jugendlichen• geschlechtsspezifische Besetzung der Be-

rufe• ausländische Staatszugehörigkeit der Ju-

gendlichen• Prüfungserfolg der behinderten Jugendli-

chen• Vertragslösungen der behinderten Jugend-

lichen• Verteilung behinderter Jugendlicher auf

reguläre Ausbildungsberufe und Berufe nach § 48 BBiG / § 42 b HwO

• strukturelle Veränderungen der o.g. Merk-male im Zeitverlauf.

Zur Darstellung der Ergebnisse werden Gra-fi ken und tabellarische Aufbereitungen be-nutzt.

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

294

Vorhaben Nr.: 3.0.254

Titel:

Dokumentation von Aus- und Fortbil-dungsberufen– Verzeichnis der anerkannten Ausbil-

dungsberufe– Genealogie der Ausbildungsberufe– EDV-gestütztes Informationssystem

Berufsbildung (A.WE.B = Aus- und Weiterbildung – Stand und Entwick-lung von Berufsbildern)

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Schröder, Jörg (0228 / 107-2402); Gronau, Anita; Hagen, Joachim von

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das BIBB wurde 1998 vom BMBF beauftragt, ein EDV-gestütztes Informationssystem (kurz: A.WE.B) aufzubauen. Es wurde vereinbart, ausgehend von den vorhandenen Daten und Dokumentationen zu den einzelnen Berufen, sukzessive – im Rahmen eines pragmatischen

Ansatzes – ein entsprechendes Informations-system der Öffentlichkeit via Internet zur Ver-fügung zu stellen.

Ziel des A.WE.B ist es, aktuelle Informationen zum Stand und zur Entwicklung von Berufs-bildern in Aus- und Weiterbildung bereitzu-stellen und insbesondere die Information und Zusammenarbeit der Beteiligten an Neuord-nungsverfahren zu erleichtern, zu verbessern und zu beschleunigen.

Durch A.WE.B werden in erster Linie Infor-mationen auf der Basis des Verzeichnisses der anerkannten Ausbildungsberufe, der Do-kumentation der rechtlichen Grundlagen der Aus- und Fortbildungsberufe sowie aus den Neuordnungsverfahren für Ausbildungsord-nungen und Fortbildungsprüfungsordnungen in aktueller Fassung zugänglich.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Infor-mationen entweder der Öffentlichkeit oder im Rahmen der Erarbeitungs- und Abstim-mungsverfahren beschränkten Benutzergrup-pen zugänglich gemacht werden.

Das Informationssystem A.WE.B. (Aus- und Weiterbildung) hat sich inzwischen als ein fester Bestandteil des BIBB-Informationsange-bots im Internet erfolgreich etabliert und wird ab 2002 als Daueraufgabe fortgesetzt.

Folgende Schritte sind als Nächstes vorgese-hen:• Weitere Verlinkungen auf Berufeebene

(neben den vorhandenen Links zu Beru-feNet, Genealogie, Veröffentlichungsver-zeichnis, Statistischen Datenblättern, Aus-bildungsordnungen, Rahmenlehrplänen)

• Ausbau des Angebots an Ausbildungsord-nungen

• Aufnahme von Abschlüssen der Berufs-fachschulen

• Verlinkung mit Zeugniserläuterungen, so-bald diese von der Nationalen Referenz-

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Forschungskorridor 7

295

Arbeitsprogramm 2005

stelle für Transparenz beruflicher Qualifi-kationen angeboten werden

• Aufnahme von weiteren Weiterbildungs-profilen

• Integration weiterer Übersichtslisten (z. B. Liste der Berufe sortiert nach der Ausbil-dungsdauer, etc.).

Vorhaben Nr.: 6.0.001

Titel:

Datenbank „Ausbildungsvergütun-gen“

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Beicht, Ursula (0228 / 107-1314)

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Untersuchung der Ausbildungsvergütungen auf der Grundlage tarifvertraglicher Verein-barungen:

• Ermittlung der durchschnittlichen Ausbil-dungsvergütungen für über 200 Ausbil-dungsberufe

(Stand: 1. Oktober)

• Strukturuntersuchungen der Ausbildungs-vergütungen aufgrund der berufsspezifi-schen Ergebnisse

(Stand: 1. Oktober)

• Untersuchung der Entwicklung der Ausbil-dungsvergütungen im Zeitverlauf

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben

296

Vorhaben Nr.: 6.0.002

Titel:

Referenzbetriebssystem (RBS)

Art des Vorhabens:

Materialsammlung, Informations- und Doku-mentationssysteme, Bibliografi en und Daten-banken

Korridor:

Informations- und Dokumentationssysteme zur Schaffung von Transparenz auf dem Ge-biet der Berufsbildung und Berufsbildungsfor-schung

Mitarbeiter / -innen:

Schöngen, Klaus (0228 / 107-2027); Brandes, Harald; Hannen, Ingrid; Höcke, Gustav; Isenmann, Martin

Laufzeit:

ständig

Ziele / angestrebte Ergebnisse / Maßnahmen:

Das Referenz-Betriebs-System (RBS) dient al-len Arbeiten des Bundesinstituts, die empiri-sche Fragestellungen bei Betrieben zum Ge-genstand haben. Derzeit haben sich nahezu 1.700 Betriebe bereit erklärt, im RBS mitzu-arbeiten. Als Service für die Betriebe wird bei jeder Befragungswelle ein RBS-Info mitge-schickt, in dem die wichtigsten Ergebnisse der vorherigen Befragung dokumentiert sind. Die bisherigen (schriftlichen) Befragungen haben gezeigt, dass mit einem Rücklauf von jeweils knapp 1.000 auswertbaren Fragebogen ge-rechnet werden kann.

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Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

297

Arbeitsprogramm 2005

Übersicht über die Vorhaben nach inhaltlichen Kategorien

Vorhaben SeiteVorbereitung einer Ausbildungsordnung

Struktur- und Eckdatenvorschlag für Binnenschiffer / Binnenschifferin, Ewerführer / Ewerführerin, Hafenschiffer / Hafenschifferin, Seegüterkontrolleur / Seegüterkontrolleurin ......................................4.0.631 .......... 139

Prüfung auf Neuordnungsbedarf der Berufsausbildung zum mathematisch-technischen Assistenten / zur mathematisch-technischen Assistentin .......................................4.0.644 .......... 140

Neuordnung Kaufmann / Kauffrau für Freizeit und Tourismus ............4.0.708 .......... 150

Neuordnung Reiseverkehrskaufmann / Reiseverkehrskauffrau ............4.0.709 .......... 151

Neuordnung der Berufsausbildung Baustoffprüfer / Baustoffprüferin ...............................................................................4.0.715 .......... 154

Ordnung der Berufsausbildung zum Tierarzthelfer / zur Tierarzthelferin ...........................................................................4.0.716 .......... 155

Ordnung der Berufsausbildung zum Arzthelfer / zur Arzthelferin .......4.0.717 .......... 155

Neuordnung des Ausbildungsberufes Tierwirt / Tierwirtinhier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ..................4.0.718 .......... 156

Neuordnung der Berufsausbildung zum Sattler / zur Sattlerin unter Einbeziehung der Ausbildungsberufe Feinsattler / -in, Feintäschner / -in und Täschner / -in ...................................................4.0.719 .......... 156

Neuordnung der Berufsausbildung zum technischen Produktdesigner / zur technischen Produktdesignerin (Arbeitstitel) ....4.0.720 .......... 157

Neuordnung der Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ....................................................4.0.722 .......... 157

Neuordnung der Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen ........................................4.0.723 .......... 158

Neuordnung der Berufsausbildung in der Keramischen Industrie ......4.0.724 .......... 158

Verordnung über die Berufsausbildung zum Servicefahrer / zur Servicefahrerin ...........................................................................4.0.725 .......... 159

Neuordnung der Berufsausbildung zum Papiertechnologen / zur Papiertechnologin ......................................................................4.0.726 .......... 159

Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Produktionstechnik in der chemischen Industrie ...............................4.0.727 .......... 160

Neuordnung der Berufsausbildung zum Textilveredler / zur Textilveredlerin ...........................................................................4.0.728 .......... 160

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

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Vorhaben Seite

Neuordnung der Berufsausbildung zum Produktionsmechaniker / zur Produktionsmechanikerin – Textiltechnik ....................................4.0.729 .......... 161

Neuordnung der Berufsausbildung zum Polster- und Dekorationsnäher / zur Polster- und Dekorationsnäherin ...................4.0.730 .......... 161

Neuordnung der Berufsausbildung zum Änderungsschneider / zur Änderungsschneiderin ................................................................4.0.732 .......... 162

Neuordnung der Berufsausbildung zum Fleischer / zur Fleischerin ......4.0.733 .......... 163

Ausbildungsverordnung des neuen Ausbildungsberufs Fachkraft für Agrarservicehier: Erarbeitung des Entwurfs der Erprobungsverordnung ...............4.0.737 .......... 165

Ergänzung der Berufsausbildung zum Galvaniseur / zur Galvaniseurin (Einbeziehung des Bereichs „Feuerverzinkung“); Erarbeitung eines Entwurfs einer Ausbildungsordnung .....................4.0.738 .......... 166

Neuordnung der Berufsausbildung zum Holzmechaniker / zur Holzmechanikerin ......................................................................4.0.745 .......... 169

Neuordnung der Berufsausbildung zur Fachkraft für Seehafenlogistik ...............................................................................4.0.752 .......... 172

Neuordnung der Berufsausbildung Fachkraft für Küchen- und Möbelservice ....................................................................................4.0.754 .......... 173

Neuordnung der Berufsausbildung zum Tischer / zur Tischlerin ..........4.0.758 .......... 176

Neuordnung des Ausbildungsberufs Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel ..................................................................4.0.763 .......... 179

Neuordnung des Ausbildungsberufs Hafenschiffer / Hafenschifferinhier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ..................4.0.766 .......... 180

Neuordnung des Ausbildungsberufes Ofen- und Luftheizungsbauer / Ofen- und Luftheizungsbauerin ........4.0.768 .......... 181

Neuordnung der Berufsausbildung zum Mechatroniker / zur Mechatronikerin für Kältetechnik (alt: Kälteanlagenbauer / -in) ....................................4.0.769 .......... 181

Neuordnung des Ausbildungsberufs Verfahrenstechnologe / Verfahrens-technologin für Mühlen- und Futtermittelwirtschafthier: Erarbeitung des Entwurfs der Ausbildungsordnung ..................4.0.771 .......... 182

Neuordnung der Berufsausbildung zum Verfahrensmechaniker / zur Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik ........4.0.772 .......... 183

Neuordnung des Ausbildungsberufs „Fachangestellter / Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung“ ......................................................4.0.773 .......... 183

Neuordnung der Berufsausbildung „Kaufmann / Kauffrau in der Kommunikationswirtschaft“ (Werbekaufmann / Werbekauffrau) .......4.0.774 .......... 184

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Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

299

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Seite

Neuordnung „Medienkaufmann / Medienkauffrau Digital und Print“ (Verlagskaufmann / Verlagskauffrau) .................................................4.0.775 .......... 184

Fachbeirat „Berufsausbildung im Dialogmarketing?“ .......................4.0.776 .......... 185

Neuordnung Mediengestalter Bild und Ton ......................................4.0.777 .......... 185

Neuordnung „Fachverkäufer / Fachverkäuferin für das Lebensmittelhandwerk“ ...................................................................4.0.778 .......... 186

Novellierung des Ausbildungsberufs Kauffrau / Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft ...........................................4.0.781 .......... 187

Vorbereitung einer Fortbildungsordnung

Weiterbildung in der Bauwirtschaft ..................................................3.0.524 .......... 135

Neuordnung des Meisters / der Meisterin für Veranstaltungstechnik und Entwerfen einer Fortbildungsregelung in der AV Medien- und Veranstaltungstechnik ......................................................................4.0.686 .......... 147

Fortbildungsordnung Fachwirt / Fachwirtin Außenwirtschaft und -handel .....................................................................................4.0.690 .......... 148

Fortbildungsverordnung(en) zum Meister in den UT-Berufen .............4.0.693 .......... 149

Erarbeitung eines neuen Entwurfs einer Rechtsverordnung zum anerkannten Abschluss "Geprüfter Pharmakant / Geprüfte Pharmakantin" ..................................................................4.0.701 .......... 150

Erarbeitung des Entwurfs einer Fortbildungsordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Handelsfachwirt / Geprüfte Handelsfachwirtin .............................................................4.0.714 .......... 154

Neuordnung der Fortbildungsregelung „Geprüfter Industriemeister / Geprüfte Industriemeisterin“ – Fachrichtung Textilwirtschaft ............4.0.740 .......... 167

Erarbeitung eines Entwurfs der Fortbildungsordnung „Geprüfter Controller / Geprüfte Controllerin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG ................4.0.747 .......... 170

Erarbeitung eines Entwurfs der Fortbildungsordnung „Geprüfter Bilanzbuchhalter / Geprüfte Bilanzbuchhalterin“ nach § 46 Abs. 2 BBiG ............................................................................4.0.748 .......... 170

Erarbeitung einer Fortbildungsprüfungsverordnung „Fachkaufmann Marketing / Fachkauffrau Marketing“ nach § 46 (2) BBiG .................4.0.757 .......... 175

Erarbeitung eines Entwurfs einer Verordnung zum anerkannten Abschluss Geprüfter Industriemeister / Geprüfte Industriemeisterin – Fachrichtung Mechatronik ...............................................................4.0.760 .......... 177

Entwurf einer Fortbildungsverordnung im Raumausstatterbereich gemäß § 42 Abs. 2 HwO .............................................................................4.0.765 .......... 180

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

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Vorhaben Seite

Fortbildungsverordnung für den Bereich der Schließ- und Sicherungstechnik ............................................................................4.0.779 .......... 186

Vorbereitung des Berufsbildungsberichts

Untersuchungen zur Vorbereitung des Berufsbildungsberichts; Regionalanalysen .............................................................................1.0.001 .......... 196

Mitwirkung an der Vorbereitung des Berufsbildungsberichts ............2.0.512 .......... 200

Optimierung der Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09. – Vorbereitung und Implementierung einer Internetplattform .........................................2.0.518 .......... 202

Statistische Analysen von Aus- und Weiterbildungsstrukturen; Aufbau von Datenbanken ................................................................2.0.520 .......... 204

Übergänge und berufl iche Entwicklungsmöglichkeiten junger Fachkräfte an der zweiten Schwelle .................................................2.0.531 .......... 215

Durchführung der Berufsbildungsstatistik

Aus- und Weiterbildung im IAB-Betriebspanel ..................................1.0.004 .......... 197

Bildungswege und Berufsbiografi e von Jugendlichen und jungenErwachsenen im Anschluss an allgemein bildende Schulen ...............1.0.521 .......... 198

Möglichkeiten zur Prognose des Ausbildungsplatzangebots mit Hilfe ökonometrischer Verfahren ..............................................................2.0.503 .......... 200

Statistische Analysen, Berechnungen und Sonderauswertungen zum Ausbildungsstellenmarkt ..........................................................2.0.523 .......... 207

Analysen zum Stand und zur Entwicklung regionaler Berufsbildungssysteme, Ausbau des internetgestützten Informationssystems BIBBRegio ........................................................2.0.525 .......... 209

Förderung von Modellvorhaben einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen

Berufsbegleitende Nachqualifi zierung - Transfer und Weiterentwicklung der Ergebnisse aus der Modellversuchsreihe .......3.0.520 .......... 221

Modellversuche (Förderung von Modellversuchen einschließlich wissenschaftlicher Begleituntersuchungen – BBiG § 90 Abs. 3 Nr. 1) ...................................................................2.0.001 .......... 224

Berufsbildung für eine nachhaltige Entwicklung ...............................3.0.546 .......... 254

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Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

301

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Seite

Maßnahmen zur Ausbilderförderung

Ausbilderförderung (Entwicklung von Weiterbildungsmaterialien für die Ausbilderförderung) .............................................................2.0.002 .......... 236

Erläuterungen zu Ausbildungsordnungen / Umsetzungshilfen

Umsetzungshilfen und Erläuterungen zur Ausbildungsordnung des Mechanikers / der Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik ...................................................4.0.667 .......... 144

Implementation der neuen industriellen Elektroberufe .....................4.0.674 .......... 145

Umsetzungshilfen für Aufstiegsfortbildungen im Holz- / Tischler-Bereich ......................................................................4.0.684 .......... 146

Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Bauwerkmechaniker / Bauwerkmechanikerin für Abbruch und Betontrenntechnik ...........................................................................4.0.710 .......... 151

Erarbeitung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung Schädlingsbekämpfer / Schädlingsbekämpferin ................................4.0.711 .......... 152

Umsetzungshilfen zur Ausbildungsordnung in den neuen industriellen Metallberufen .............................................................4.0.734 .......... 163

Erläuterungen zu den Ausbildungsberufen im Einzelhandel: „Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel“ und „Verkäufer / Verkäuferin“ .................4.0.735 .......... 164

Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Wasserbauer / Wasserbauerin und Erarbeitung eines Prüfungsaufgabenpools ................................4.0.736 .......... 165

Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Binnenschiffer / Binnenschifferin ......................................................4.0.739 .......... 166

Erläuterungen zu dem Ausbildungsberuf "Gestalter / Gestalterin für visuelles Marketing" .......................................................................4.0.741 .......... 167

Neuordnung der Verordnung über die Meisterausbildung in der Hauswirtschafthier: Erarbeitung von Erläuterungen ................................................4.0.751 .......... 171

Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu der Ausbildungsordnung Sattler / Sattlerin .............................................4.0.753 .......... 173

Umsetzungshilfen zu Berufen im Bereich Chemie / Pharmazie ..........4.0.755 .......... 174

Entwicklung von Erläuterungen und Umsetzungshilfen zu den Ausbildungsordnungen Produktionsmechaniker / Produktionsmechanikerin – Textiltechnik und Produktveredler / Produktveredlerin – Textil ..........4.0.756 .......... 175

Erarbeitung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung „Fleischer / Fleischerin“ .....................................................................4.0.759 .......... 176

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

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Vorhaben Seite

Entwicklung von Erläuterungen zur Ausbildungsordnung Tier-medizinischer Fachangestellter / Tiermedizinische Fachangestellte .....4.0.761 .......... 177

Erläuterungen und Arbeitshilfen zur Verordnung über die Berufsausbildung in der keramischen Industrie .................................4.0.762 .......... 178

Entwicklung von Erläuterungen für den neu geschaffenen Ausbildungsberuf „Änderungsschneider / Änderungsschneiderin“ ....4.0.764 .......... 179

Entwicklung von Erläuterungen zu der Ausbildungsordnung „Technischer Produktdesigner“/„Technische Produktdesignerin“ ......4.0.780 .......... 187

Mitwirkung an der internationalen Zusammenarbeit in der berufl ichen Bildung

Qualifi zierungsstrategien und neue Medien zur Qualitätssicherung in der Fertigung – das Beispiel der Automobilindustrie in Deutschland und Südkorea ..................................................................................3.0.530 .......... 237

Europäische Kooperation in der Berufsbildungsforschung im Rahmen des Refer-Netzwerks des CEDEFOP .....................................1.0.516 .......... 275

Machbarkeitsstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Rolle und Potenziale vollzeitschulischer Angebote inLändern mit dualen Berufsbildungssystemen – ein europäischer Vergleich .........................................................................................1.0.519 .......... 276

Aktuelle Entwicklung in der Berufsbildung – ein Vergleich Deutschland / Frankreich ..............................................1.0.520 .......... 278

Internationale Experten-Fachtagung „Neue Wege des LebensbegleitendenLernens in der Berufsbildung. Zertifi zierte IT-Qualifi zierung und Blended Learning“ (New Approaches of life long learning in VET – Certifi ed IT Qualifi cations and Blended Learning) Bonn, 10.–12. Mai 2005 .........4.0.746 .......... 282

European Dictionary on Skills and Competencies ..............................4.0.749 .......... 283

Datenbank zur Präsentation des deutschen Berufsbildungssystems im internationalen Kontext ..............................................................1.0.511 .......... 286

Aufbau und Koordination eines nationalen Netzwerks TTnet – Training of Trainers Network / Ausbildung des Ausbilder-Netzwerksin Deutschland .................................................................................1.0.522 .......... 279

Evaluierungsvorhaben und Prüfungen

Vorstudie zur Evaluierung der handlungsorientierten Weiterbildung beim Industriemeister Metall – Ansätze und Möglichkeiten zur Erfassung betrieblicher Auswirkungen des handlungsorientierten Qualifi zierungsansatzes ....................................................................2.0.529 .......... 133

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Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Seite

Expertengremium „Personenbezogene Dienstleistungen“ ................4.0.599 .......... 137

Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der dualisierten Altenpfl ege-Ausbildung im Saarland ................................................4.0.611 .......... 137

Evaluation der Weiterbildung in der chemischen Industrie ................4.0.627 .......... 139

Berufsfachgruppe: Expertenteam Versicherungswirtschaft ................4.0.638 .......... 140

Implementation und Evaluation des IT-Weiterbildungssystems ..........4.0.645 .......... 141

Evaluation von Erprobungsverordnungen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO Erprobung eines Modells einer „gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 1 Chemieberufe) ........................4.0.653 .......... 142

Rahmenrichtlinien und praxisgerechte Hilfen für die Erstellung von Musterregelungen nach § 48b BBiG und § 42d HwO – Neugestaltung der vorliegenden Hauptausschussempfehlung ..........4.0.689 .......... 147

Evaluation der Erprobungsverordnung „Bestattungsfachkraft“ .........4.0.696 .......... 149

Auswertung der Neuabschlüsse in neuen und modernisierten Ausbildungsberufen .........................................................................4.0.731 .......... 162

Evaluation von Erprobungsverordnungen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO. Erprobung des Modells einer „gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 3: fünf fahrzeugtechnische Berufe) ............................4.0.742 .......... 168

Evaluation von Erprobungsverordnungen aufgrund des § 28 Abs. 3 BBiG bzw. § 27 Abs. 2 HwO. Erprobung des Modells einer„gestreckten Abschlussprüfung“ (Teilevaluation 2: Metallberufe) .....4.0.743 .......... 169

Strukturmerkmale und Entwicklungsperspektiven selbstfi nanzierter Ausbildungsverbünde ......................................................................3.0.536 .......... 241

Evaluation eines Online-Lehrgangs mit tutorieller Betreuung von tego! (interaktive Lernmodule zum Erwerb von berufsbezogener englischsprachiger Kompetenz) ........................................................3.0.549 .......... 259

Evaluierung der Ausbildungsplatzprogramme Ost 2002–2004 ..........2.0.516 .......... 265

Benachteiligtenförderung

Ausschuss für Fragen behinderter Menschen (AFbM) ......................3.0.001 .......... 220

Good Practice Center: Ausbau zum Wissens-Portal „Benachteiligtenförderung“ .............................................................3.0.526 .......... 271

Statistische Analysen zur Entwicklung der Ausbildungsberufe für behinderte Menschen ......................................................................2.0.528 .......... 292

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

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Vorhaben Seite

Mitwirkung an der Umsetzung von Programmen

STARegio – Strukturverbesserung der Ausbildung in ausgewählten Regionen .........................................................................................1.0.515 .......... 263

Initiativstelle Berufl iche Qualifi zierung von Migranten und Migrantinnen IBQM .........................................................................3.0.521 .......... 270

Europäischer und nationaler Qualifi kations- und Creditrahmen ........1.0.523 .......... 280

Implementation der Neuordnung für die industriellen Metallberufe ....................................................................................4.0.770 .......... 182

Materialsammlung, Informations- und Dokumentationssysteme, Bibliografi en und Datenbanken

Dokumentation über Weiterentwicklungen der in neuen Aus- und Fortbildungsordnungen enthaltenen Prüfungsregelungen ................2.0.011 .......... 132

Implementation der neuen Elektro-Handwerksberufe .......................4.0.656 .......... 143

Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands ...........2.0.515 .......... 201

Duale Studienangebote an Hochschulen ..........................................3.0.535 .......... 223

Foraus.de – das Internetforum des BIBB zur Unterstützung des Bildungspersonals ............................................................................3.0.538 .......... 242

Aktualisierung der „Checkliste Qualität berufl icher Weiterbildung“ des Bundesinstituts für Berufsbildung ...............................................3.0.547 .......... 257

Tarifl iche Ausbildungsförderung 2003 bis 2005 ................................2.0.521 .......... 267

Forschungsdatenbank des BIBB ........................................................1.0.507 .......... 285

Aufbau eines Kommunikations- und Informationssystems Berufl iche Bildung für Expertinnen und Experten (KIBB) ...................1.0.512 .......... 288

wbmonitor – Weiterbildungsanbieterbefragungen ...........................2.0.510 .......... 290

Expertenmonitor ..............................................................................2.0.517 .......... 291

Strukturdaten überbetrieblicher Berufsbildungsstätten 2005 – Fortschreibung der Erhebungen von 1979, 1981, 1992 .................2.0.533 .......... 268

Dokumentation von Aus- und Fortbildungsberufen (Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe; Genealogie der Ausbildungsberufe; EDV-gestütztes Informationssystem Berufsbildung (A.WE.B = Aus- und Weiterbildung – Stand und Entwicklung von Berufsbildern) .......3.0.254 .......... 294

Datenbank „Ausbildungsvergütungen“ ...........................................6.0.001 .......... 295

Referenzbetriebssystem (RBS) ..........................................................6.0.002 .......... 296

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Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

305

Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben Seite

Qualifi kationsentwicklung und -bedarf

Fortbildungsregelungen / Zertifi zierung im Tätigkeitsfeld Aus- und Fortbildung .......................................................................4.0.589 .......... 136

Vorbereitung eines Forschungsprojekts „Früherkennung von Qualifi kationsanforderungen im Innovationsfeld Optische Technologien“ ...................................................................4.0.648 .......... 142

Analyse des Ordnungsbedarfes in der Logistikweiterbildung .............4.0.683 .......... 146

Qualifi zierung schwer erreichbarer Zielgruppen auf der Grundlage des AFBG und des SGB III ................................................4.0.713 .......... 152

Früherkennungssystem Qualifi kationsentwicklung ............................2.0.501 .......... 188

Vorbereitung fünfte Erwerbstätigenbefragung .................................2.0.519 .......... 190

Aufbau einer Expertengruppe Organisationsberater zur Qualifi kationsforschung und Früherkennung betrieblicher Qualifi kationsentwicklung ................................................................2.0.522 .......... 192

Dauerbeobachtung der Berufsfachschulen .......................................2.0.524 .......... 208

Machbarkeit der sekundärstatistischen Erschließung der im Mikrozensus erhobenen Struktur- und Langzeitinformationen für Forschungsfragen des BIBB ..............................................................2.0.526 .......... 210

Pilotstudie zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts zum Thema „Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung“ .............2.0.532 .......... 218

Suchtprävention und Qu@lifi zierung (SuQu@) ..................................2.0.530 .......... 213

Innovationstransfer durch Netzwerke am Beispiel der Verknüpfung von RegioKom (3.0.503) und E2-VET (Leonardo da Vinci, Fördernummer D 146090) .................................3.0.548 .......... 258

Regionalberatung zur Sicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungsplatzangebots in den neuen Ländern ............................3.0.503 .......... 269

Konzeption, wissenschaftliche Begleitung und Evaluation der integrierten Ausbildung von Alten- und Krankenpfl egekräften in Brandenburg ................................................................................4.0.680 .......... 273

Lehr- und Lernprogramme, Lernmaterialien und Medien

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung - Abstimmung von Lernzielen zur nachhaltigen Entwicklung ..........................................4.0.563 .......... 136

Erarbeitung von Lernarrangements. Flankierende Maßnahmen zur Neuordnung der Berufsausbildung im Einzelhandel ..........................4.0.750 .......... 171

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Arbeitsprogramm 2005

Vorhaben – Übersicht nach Inhalten

306

Vorhaben Seite

Revision der Medien für die Aus- und Weiterbildung von Industriekaufl euten ..........................................................................3.0.529 .......... 237

Stützung des Bildungspersonals für die Ausbildungsoffensive –Begleitung durch Qualifi zierung .......................................................3.0.533 .......... 239

Lernaufgaben für die neuen, industriellen Elektroberufe ...................3.0.540 .......... 245

Erprobung und Evaluation der CD-ROM „Kompetenzentwicklung in der berufl ichen Bildung – Refl exion von Erfahrungen inVeränderungsprozessen“ .................................................................3.0.541 .......... 246

Über den gewohnten Horizont hinaus – Die Integration von Kundenin den Wertschöpfungsprozess. Gestalten und Nutzen neuer Lernarrangements für das Customer-Relation-Management (CRM) in KMU .................................................................................3.0.542 .......... 247

Ersetzung der Grauen Reihe in der überbetrieblichen Ausbildung der Bauberufe durch neue Medien gemäß der Neuordnung von 1999 ...3.0.544 .......... 249

Anpassung, Modularisierung und Erprobung von BIBB-Medien an die Bedarfe industrieller Lernplattformen .........................................3.0.545 .......... 250

ColorManagement – Ein Lernprogramm zur Einbindung eines Farbmanagementsystems in den grafi sch-drucktechnischen Produktionsprozess für einen effi zienteren Workfl ow .......................3.0.550 .......... 260

Revision von Medien ........................................................................5.0.001 .......... 262

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Schlagwortverzeichnis

307

Arbeitsprogramm 2005

Schlagwortverzeichnis

Projekt/ Seite Vorhaben

Einzelaspekte der Berufsbildung

A

Ältere Arbeitnehmer• Weiterbildung .............................................................................3.4.106 .......... 81

AFbM (Ausschuss für Fragen behinderter Menschen) .......................3.0.001 .......... 220

Altenpfl ege• dualisierte Ausbildung .................................................................4.0.611 .......... 137• integrierte Ausbildung .................................................................4.0.680 .......... 273

Ausbilderförderung• Telekooperation ...........................................................................2.0.002 .......... 236• Seminarpakete ............................................................................2.0.002 .......... 236

Ausbildungsberufe • Implementation neuer ... im Dienstleistungsbereich .....................4.1.102 .......... 13• für behinderte Menschen ............................................................2.0.528 .......... 292• Verzeichnis anerkannter ..............................................................3.0.254 .......... 294

Ausbildungsförderung .....................................................................2.0.521 .......... 267

Ausbildungsoffensive• Stützung des Bildungspersonals ...................................................3.0.533 .......... 239

Ausbildungsplatzangebot• neue Bundesländer ......................................................................3.0.503 .......... 269• Prognose mit Hilfe ökonometrischer Verfahren ............................2.0.503 .......... 200

Ausbildungsverbünde• selbstfi nanzierte ..........................................................................3.0.536 .......... 241

Ausbildungsvergütung .....................................................................6.0.001 .......... 295

Ausbildungswahl .............................................................................2.3.103 .......... 38

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Arbeitsprogramm 2005

Schlagwortverzeichnis

308

Projekt/ Seite Vorhaben

BBerufsausbildungsvorbereitung• betriebliche .................................................................................3.3.101 .......... 54

Berufsbezeichnungen .......................................................................2.3.103 .......... 38

Berufsbilder• Stand und Entwicklung ...............................................................3.0.254 .......... 294

Berufsbildungsbericht ......................................................................1.0.001 .......... 1962.0.512 .......... 200

Berufsbildungsstatistik .....................................................................2.2.101 .......... 29• IAB-Betriebspanel ........................................................................1.0.004 .......... 197

Berufswahltheorien ..........................................................................2.3.103 .......... 38

Bildungsgutscheine ..........................................................................3.5.101 .......... 99

Bündnis für Arbeit• Regionalgespräche ......................................................................3.0.503 .......... 269

CCEDEFOP .........................................................................................1.0.516 .......... 275

Checkliste Qualität berufl icher Weiterbildung ...................................3.0.547 .......... 257

Community-basierte Medienkonzepte ..............................................3.4.108 .......... 87

DDatenbanken• Ausbildungsvergütungen .............................................................6.0.001 .......... 295• Aus- und Weiterbildungsstrukturen .............................................2.0.520 .......... 204• Berufsbildungssystem im internationalen Kontext ........................1.0.511 .......... 286• Forschungsdatenbank .................................................................1.0.507 .......... 285

Dienstleistungen• personenbezogene ......................................................................4.0.599 .......... 137

Dienstleistungsbereich• Implementation neuer Ausbildungsberufe ...................................4.1.102 .......... 13

Dokumentation• Aus- und Fortbildungsberufe .......................................................3.0.254 .......... 294

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Schlagwortverzeichnis

309

Arbeitsprogramm 2005

Projekt/ Seite Vorhaben

EE-Learning .......................................................................................3.4.108 .......... 87

Entwicklung• nachhaltige .................................................................................4.0.563 .......... 136

Erwerbstätigenbefragung .................................................................2.2.101 .......... 29

Evaluation• Ausbildungsplatzprogramme Ost .................................................2.0.516 .......... 265• Altenpfl ege, dualisierte ................................................................4.0.611 .......... 137• Altenpfl ege, integrierte ...............................................................4.0.680 .......... 273• CD-ROM „Kompetenzentwicklung in der berufl ichen Bildung“ ...3.0.541 .......... 246• gestreckte Abschlussprüfung .......................................................4.0.653 .......... 142• IT-Weiterbildungssystem ..............................................................4.0.645 .......... 141• Versicherungskaufmann/frau .......................................................4.1.104 .......... 19• Weiterbildung in der chemischen Industrie ..................................4.0.627 .......... 139

Expertenmonitor ..............................................................................2.0.517 .......... 291

FForaus.de .........................................................................................3.0.538 .......... 242

Fortbildungsregelungen• Zertifi zierung ...............................................................................4.0.589 .......... 136

Förderung berufl icher Weiterbildung• öffentliche ...................................................................................3.5.101 .......... 99

Früherkennung• Qualifi kationsentwicklung ...........................................................2.0.501 .......... 188

4.0.648 .......... 142• Stellenanzeigenanalyse ................................................................2.0.501 .......... 188

G

Good Practice Center• Benachteiligtenförderung ............................................................3.0.526 .......... 271

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Arbeitsprogramm 2005

Schlagwortverzeichnis

310

Projekt/ Seite Vorhaben

IIBQM ...............................................................................................3.0.521 .......... 270

IT-Weiterbildung• Implementation und Evaluation ...................................................4.0.645 .......... 141

KKarrieremuster .................................................................................2.2.101 .......... 29

KIBB – Kommunikations- und Informationssystem Berufl iche Bildung ............................................................................1.0.512 .......... 288

Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund .............2.4.102 .......... 65

LLernarrangements ............................................................................3.0.542 .......... 247

Lernen• online ..........................................................................................3.4.103 .......... 70

Lerninfrastrukturen• netzgestützte ..............................................................................3.4.108 .......... 87

MMedieneinsatz in der Ausbildung• Revision .......................................................................................5.0.001 .......... 262

Mediengestützte Lernformen• Teletutoren ..................................................................................3.4.103 .......... 70

Migranten/Migrantinnen• Weiterbildung - Anforderungen an Trainer/Trainerinnen ...............2.4.101 .......... 65

Modellversuchen • Förderung von ............................................................................2.0.001 .......... 224

NNachhaltige Entwicklung• Abstimmung von Lernzielen ........................................................4.0.563 .......... 136

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Schlagwortverzeichnis

311

Arbeitsprogramm 2005

Projekt/ Seite Vorhaben

Nachqualifi zierung• betriebliche .................................................................................3.4.110 .......... 95

OÖkonometrische Verfahren• Ausbildungsplatzangebot ............................................................2.0.503 .......... 200

PPersonengruppen• Behinderte: AFbM (Ausschuss für Fragen behinderter Menschen) .......................3.0.001 .......... 220

Prognose• Ausbildungsplatzangebot ............................................................2.0.503 .......... 200

Prüfungen• Neuregelungen ...........................................................................2.0.011 .......... 132

QQualifi kation• Q.-Anforderungen, optische Technologien ...................................4.0.648 .......... 142• Erfassung der Verwendung berufl icher ........................................2.2.101 .......... 29

Qualifi kationsentwicklung• Früherkennung ............................................................................2.0.501 .......... 188

Qualifi zierung• Migranten/Migrantinnen .............................................................3.0.521 .......... 270

Qualifi zierungsangebote für Ungelernte ...........................................3.4.110 .......... 95

Qualifi zierungsbausteine ..................................................................3.3.101 .......... 54

Qualifi zierungsstrategien ..................................................................3.0.530 .......... 237

RReferenzbetriebssystem ....................................................................6.0.002 .......... 296

Regionalanalysen .............................................................................1.0.001 .......... 196

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Arbeitsprogramm 2005

312

Projekt/ Seite Vorhaben

SSchülerbetriebspraktika• Berufswahlorientierungsphase .....................................................2.3.102 .......... 33

STARegio .........................................................................................1.0.515 .......... 263

Studienangebote, duale ...................................................................3.0.535 .......... 223

VVerzeichnis anerkannter Ausbildungsberufe .....................................3.0.254 .......... 294

WWeiterbildung• für temporär Beschäftigte ............................................................3.4.104 .......... 75• IAB-Betriebspanel ........................................................................1.0.004 .......... 197• in der Bauwirtschaft ....................................................................3.0.524 .......... 135• öffentliche Förderung ..................................................................3.5.101 .......... 99• ältere Arbeitnehmer ....................................................................3.4.106 .......... 81• individueller Nutzen .....................................................................2.3.105 .......... 47• Teilnahme an formalisierter ..........................................................2.3.105 .......... 47

Weiterbildungsreferenzsystem ..........................................................2.0.510 .......... 290

Wissensformen• Zertifi zierung ...............................................................................4.0.589 .......... 136

ZZeitarbeit• Kompetenzentwicklung in der .....................................................3.4.104 .......... 75

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