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Video ist wieder da Warum Videotelefonie auf einmal disruptiv ist und wie uns Google das Telefonieren zurückbringt.
Es liegt in der Natur der Sache, dass Wandel immer etwas dau ert. Und so verwundert es nicht, dass di e Servicewelt eine Weile brauchte, bis sie dem Wun sch des Kunden nach asynch roner Kommunikation nachkam. Denn bereits seit geraumer Zeit schreiben Menschen lieber als dass sie sprechen, nut zen lieber die Nachrichtenfunktion bei Facebook, Google+ oder (noch) die ivlail als Kornmunikarionsmedi um. Was zur Folge har, dass viele - darunt er auch Experten und hochdotierte Berarungslüuser nu n der Telefonie den Tod voraussagen.
Stiefkind Telefonie
Nimmt man die neuesten technologischen und kul turel len Entwicklungen zu dieser
24 ITeleTalk 04/2013
Annahm e hinzu, so ergibt sich jedoch ein anderesBild. Denn geradedie sozialen Netze und d ie damit verb un dene Techn ologie könnten dafür sorgen, dass das derzeitige Stiefkind Telefon ie einen sta rken Aufschwung erfährt - und zwar mittelfristig. Grund: Die Videotelefonie hält mit einigen Jahren Verspätung Einzug in die breiteMasse und, wichtiger noch, sie wird in der Bedienung von ncuen Gadgets eine Schlüsselrolle spielen. Hiermi t gemeint ist als Erstes die neue Entwicklung im Hause Google - die Coogle Glasses. Dieses, derzeit von den Medien gefeierte, Brillengestell mit dem kleinen Bildschirm wird ohne Zweifel auf vielen Visaabrechnungen stehen. Per Sprachsteuerung wird es dem Träger bei Bedarf zum Fotoapparat, Telefon, Videckonferenzsysrem. Na
vigationssystem, zur Videokamera und \X1issensdatenbank . Gleiches gilt für die neue Apple-Krcation, eine Uhr mit voraussichtlich deutlich geringerem, aber funkt ional ähnlichen Umfang. Ähnlich wie bei der Brille wurde kein (sinnvolles) Display für die Eingabe von Texmachrichten flir eine asynchrone Kommu nikation vorgesehen, nur der Umweg über Spracherkennung würde dies ermöglichen.
Und auch in den sozialen Netzwerken gibt es sie - die erstell Anzeichen, dass (Vi
deol-Telcfonie der Zukunft gehört: Facebook überraschte mit dieser Funktion dank des Partners Skypc bereits Ende Januar seine Nurzer. Beim kleinen und in Deutschland weniger bedeutenden Netzwerk Goo gle+ sind diese ;lls .Hangout" bekannt en Videochats schon länger bekannt, aufgrllnd der fehlenden Masse allerdings noch ohne herausragende Durchserzungskrafr. Eine Tatsache, die sich durch die Google-Brille sehr schnell ändern dürfte. Und weil Google in seiner Strategie meistsehr umsichtig verfährt,
ist es schon interessant zu sehen, dass das Unternehmen bereits angefangen hat, eigene Netze zu kaufen. Und plötzlich wird die f.1st totgesagte Videotelefonie Teil eines disrup
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rivcn Geschäfrsmodclls- vom Stiefkind der Generation Y zum Star in der Manege,
Parallele Entwicklung
Wie konnte das passieren? Neu ist diese Enrwicklung nicht - durchaus nachvollziehbar arn Tablet-PC, welcher sich erst ein Jahrzehnr nach Marktreife dur chsetzte. Od er dem mehr als 350 Millionen Mal verkauftem il'od, welcher jedoch seinen Ursprung in einer Enrwicklung von 1979 hat. Doch was nun ist der entscheidende Punkt, der Garant, dass ein Produkt einschlägt? Es braucht eine gute Mischung aus Innovation auf der technischen Seite UN D die dazu passende Kultur. Denn erst wenn beides zusamme nkommt , wenn der Mensch bereit ist oder sein kann, das neue Produkt anzunehmen, erst dann wird der Erfolg in Zahlen messbar. Auch und vor allem besonders in unserer derzeit schnellen und manchmal ziemlich verrückten Welt.
Was könnte das Ergebnis sein?Sascha Lobo beschreibt es auf den Punkt bringend in seiner aktuellen Spiegel-Kolumne: "Obwohl
Sotorrhcit und Echtzeit in den sozialen Medien so a llgegenw~ rt ig scheinen, lässt sich eine Abkehr von Insrantrncdien beobachten: Die klassische synchrone Sofortkommunikation Telefonaretwa wird unwichtiger. Startdessen sind charartige Kommunikationsformen nach vorn gerückt. Das zentrale ivlerkmal des Chats ist, dass man sowohl synchron kommunizieren kann wie auch asynchron." Dieser letzte Satz ist maßgeblich: Jc nach Bedarf, Stimmung und auch Inhalt der Information nutzt der Mensch den jeweilig passenden Kanal. Und - lange Zeit unter dem Begriff "Medienhruch" verschrien mixt diese auch gern miteinander. Die heutige Kommunikation ist differenzierter und feiner auf die aktuelleSituation abgestimmt.
Fazit
Doch zurück ZLIm .u cuesrern Schick", der Videorclefonie: Es wird Zeit, die Ernten einzufahren! Bereits vor einiger Zeit war es DAS Thema, oder anders ausgedrückt: DieTechnik funktionierte erstmalig. Viele Unternehmen sahen eine schöne Lösung der Kun
dcnkommunikarion und - bindung. Leider sah der Endkunde es anders und die reuren Telefone mit Bildschirm lagen wie Blei in den Regalen, groß angelegte Marketingkampagnen blieben erfolglos. In heutiger Sicht durchaus logisch, waren doch weder Preis noch Leistung ausgereift. Durch die derzeit Kostenlos-Modelle von Facehook, Google und Apples .Faccrirnc'' (iPhone 5) mit einer Abdeckung von mindestens 70 Prozenr in der Bevölkerung und der Tatsache, dass jedes Smarrphonc ein geeignetes Übermittlungsmedium darstellt und die neucn Gadgets wie die Coogle-Brille oder die Applc-Uhr, wird sich nun eine breite Masse damit J US
einandersetzen. Die Voraussetzungen sind also in beiden Bereichen gegeben: Technik und Kultur. Nutzen Sie es!
Anja Bonelli ist Business Development Executive bei Telenet.
Kontakt: r ~ a.bonelli@tele net.de