aserbaidschan legenden der natur

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Legenden der Natur Schutzgebiete im Südlichen Kaukasus ASERBAIDSCHAN Durchgeführt von:

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Page 1: Aserbaidschan Legenden der Natur

Legenden der NaturSchutzgebiete im Südlichen Kaukasus

ASERBAIDSCHAN

Durchgeführt von:

Page 2: Aserbaidschan Legenden der Natur

2 Aserbaidschan

ShahdaghNationalpark

Die herrliche Bergwelt des größten Nationalparks des nördlichen Kaukasus zieht Naturliebhaber in einen ganz besonderen Bann. In den abgeschiedenen Bergtälern des Shahdagh, des „Königs der Berge“, hat eine faszinierende kulturelle Vielfalt überlebt.Seite 22

Shahdagh

Hirkan Nationalpark

Grüne Grüße aus der Vergangenheit – Der Hirkan Nationalpark hat Wälder, die die Eiszeit überlebt haben. Nahezu unberührt für Millionen von Jahren konnten sich die ausgedehnten Waldgebiete in diesem Refugium ohne menschlichen Eingriff weiterentwickeln. Seite 18

Hirkan

Shirvan Nationalpark

Wüstenschönheiten – Der Shirvan Nationalpark ist der einzige natürliche Lebens-raum der Kropfgazelle in Europa. Das warmtrockene Ökosystem der Halbwüsten stellt die wichtigste Grundla-ge für diese graziösen Schön-heiten dar und beherbergt zudem eine überraschend farbenfrohe, vielfältige Vogelwelt.Seite 24

Shirvan

Aghgol Nationalpark

Weißgefiederter Aghgol – Wenn es eine Landschaft gibt, von der man mit Recht sagen kann, ein internationaler Treffpunkt für Vögel „aus aller Herren Länder“ zu sein, dann ist es dieser Nationalpark. Entdecken Sie einen See und seine Ufer wie weiß getupft mit Reihern, Ibis, Flamingos, Enten und Gänsen.Seite 12

Aghgol

Samur-Yalama Nationalpark

Treffpunkt von Wald und Meer – Aserbaidschans jüngster Nationalpark liegt an der Küste des Kaspischen Meeres ganz im Norden des Landes. Hier begegnen sich einzigartige Küstenwälder und eine anthropogen gestaltete Kulturlandschaft. Seite 20

Samur-Yalama

ZangazurNationalpark

Eine Welt für sich – Abgeschnitten von Aserbaidschans „Hauptland“ wirkt der Zangazur National-park mit seinem speziellen Klima und seinen seltenen Tieren und Pflanzen wie eine exotische Insel. Seite 26

Zangazur

Goygol Nationalpark

Natur wie gemalt - Ein kristall-klarer See, in dem sich der blaue Himmel spiegelt. Berg-gipfel hoch über naturbelasse-nen üppigen Wiesen und dichten Wäldern: Goygol, was „blauer See“ heißt, ist eine der wertvollsten Perlen unter den Naturschätzen Aserbaidschans. Seite 16

Goygol

AbsheronNationalpark

Klein ist schön - Das kleinste Mitglied in Aserbaidschans Nationalparkfamilie ist eine ideale Zufluchtsstätte für Wasservögel und Heimat der kleinsten Robbe der Erde.Seite 10

AbsheronAltiaghaj Nationalpark

Kühle Quellen und anmutige Täler – Der Altiaghaj Nationalpark bezaubert seine Besucher mit milden Temperaturen, frischer Luft, üppigen Wäldern, herrlichen Ausblicken und kristallklaren Wasserläufen. Seite 14

Altiaghaj

Page 3: Aserbaidschan Legenden der Natur

3 Aserbaidschan

Die “Kaukasus-Ökoregion”, einschließlich Aserbaidschan, ist ein biologischer Schmelztiegel. Hier gibt es Pflanzen- und Tierarten aus Europa, Asien und Afrika sowie ganz spezielle kaukasische Besonderheiten, die sonst nirgendwo auf der Welt zu finden sind. Gegenwärtig stehen zehn Prozent der Landesfläche Aserbaidschans unter Naturschutz, doch ist unser Naturerbe nach wie vor gefährdet, und es muss in Zukunft noch viel getan werden. Wir müssen Schutzgebiete erweitern und neue ausweisen, Habitat-Korridore schaffen und grenzüberschreitende Ansätze im Schutzgebietsmanagement weiterentwickeln.

In Aserbaidschan liegt die Zuständigkeit für den Erhalt der Natur beim Ministerium für Ökolo-gie und natürliche Ressourcen (MENR). Abgesehen von den Aufgaben des Naturschutzes, der Wissenschaft, Forschung und Umweltbildung kümmern wir uns um die Interessen der einheimischen Bevölkerung in den jeweiligen Gebieten und sind bestrebt, den dortigen Le-bensstandard zu verbessern. Dabei ist eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu einem Schlüsselthema geworden, da dies die Möglichkeit bietet, zusätzliche Einkommensquellen zu erschließen und gleichzeitig verantwortlich mit der Natur umzugehen.

Neben der Wertschätzung des Naturerbes aus nationaler Sicht ist es unabdingbar, dass wir unseren Beitrag zu einem funktionierenden Netzwerk von Schutzgebieten leisten und uns um die Kaukasus-Ökoregion in ihrer Gesamtheit kümmern. In diesem Zusammenhang möchten wir dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW für ihr aktives Engagement danken, das sie seit über einem Jahrzehnt in unserer Region zeigen. Schlussendlich ist auch die vorliegende Publikation auf der Basis des Engagements und des eingespielten Teamworks von begeisterten Einzelpersonen, Institutio-nen und Organisationen entstanden. Ihnen allen gebührt unser Dank.

Diese Broschüre spiegelt inhaltlich die Ergebnisse von Diskussions- und Abstimmungsprozes-sen mit regionalen und lokalen Vertretern der Naturschutz- und Tourismusorganisationen, Schutzgebietsverwaltungen und von Reiseveranstaltern wider. Die Informationen, die sie zu-sammengestellt haben, zeigen die Besonderheiten der Schutzgebiete auf und geben Hinweise zum Naturerleben für Gäste, die bereit sind, das sensible Gleichgewicht der Ökosysteme in unseren Schutzgebieten zu respektieren. Wir sind uns bewusst, dass die Umsetzung eines nachhaltigen Tourismus ein kontinuierlicher Prozess ist, der noch viele Aufgaben für uns be-reithält, und wir sind entschlossen, auf diesem Weg weiterzugehen. Letztendlich wird ein nachhaltiger Tourismus, verbunden mit dem Gedanken, unser wertvolles Naturerbe zu schüt-zen, sowohl für das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung als auch für den Schutz der biolo-gischen Vielfalt ausschlaggebend sein.

Die vorliegende Broschüre soll Begeisterung für die Naturwunder Aserbaidschans und der Kaukasus-Ökoregion wecken und Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig es ist, diesen Schatz zu bewahren.

in Aserbaidschan und der faszinierenden Kaukasusregion, deren Tier- und Pflanzenwelt zu den reichsten Naturschätzen der Erde gehört.

Herzlich WillkommenINhAlT

Karte............................................ 4

Aserbaidschan Schätze zum Entdecken –Schätze zum Bewahren ..........6

Absheron Nationalpark .......................... 10

Aghgol Nationalpark .......................... 12

Altiaghaj Nationalpark .......................... 14

Goygol Nationalpark .......................... 16

hirkan Nationalpark .......................... 18

Samur-YalamaNationalpark .......................... 20

Shahdagh Nationalpark .......................... 22

Shirvan Nationalpark .......................... 24

Zangazur Nationalpark .......................... 26

Nützliche Adressen ............... 28

Impressum ............................ 31

Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen – MENR

November 2015

Page 4: Aserbaidschan Legenden der Natur

4 Aserbaidschan

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Wildbeobachtung

Geführte Touren

Organisierte Mehrtagestouren

Wandern

Klettern / Bergsteigen

Radfahren / Mountainbiking

Pferdetrekking

Skilanglauf / Skiwandern

Bootfahren

Schwimmen

Übernachtung in der Natur

Besucherzentrum

Museum

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Page 5: Aserbaidschan Legenden der Natur

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Page 6: Aserbaidschan Legenden der Natur

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ÜPPIGE WÄLDER: SAMUR-YALAMA NATIONALPARK, ASERBAIDSCHAN.

VOGELPARADIES: SEIDENREIHER, AGHGOL NATIONALPARK,

ASERBAIDSCHAN.

BLUBBERNDE WUNDER: SCHLAMMVULKANE, SHIRVAN

NATIONALPARK, ASERBAIDSCHAN.

Die Kaukasus-Ökoregion hat viel zu erzählen. Nirgendwo weltweit haben Wälder der ge-mäßigten Zone eine größere biologische Vielfalt als im Kaukasus. Hier findet man wei-te, vom Menschen unberührte Primärwälder, deren Ursprünge sich auf die sogenannten kolchischen Wälder zurückführen lassen und bei manchen Bäumen und Sträuchern sogar bis in geologische Zeiten lange vor der Ent-stehung des Menschen zurückreichen.

Der Grund für diese außergewöhnliche Bio-diversität ist die spezielle Lage der Kauka-susregion. Das gesamte Gebiet, das unge-fähr die Größe der Iberischen Halbinsel hat, liegt zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. So bildet es eine interessante Schnitt-stelle, an der kulturelle und biologische Ein-flüsse aus Armenien, Georgien, Aserbaid-schan, der Türkei, Russland und dem Iran zusammenkommen. Die Pflanzen- und Tier-welt ist eine faszinierende Mischung aus

europäischen, asiatischen und afrikanischen Einflüssen und weist eine Vielzahl von Ar-ten auf, die nur im Kaukasus vorkommen. Hierzu zählt der west- und der ostkaukasi-sche Steinbock, das Kaukasus-Birkhuhn, der Kaukasus-Salamander oder verschie-dene Rhododendron-Varietäten.

Die Ökoregion umfasst zwei Gebirgsketten, die durch die Transkaukasische Senke von-einander getrennt sind: den Großen Kauka-sus im Norden und den Kleinen Kaukasus einschließlich des vulkanischen Hochlands im Süden. Die Landschaften des Kaukasus bieten Hochgebirgspanoramen und farben-prächtige alpine Wiesen, Flüsse und Schluchten, Feuchtgebiete und Seen, Step-pen und Halbwüsten. Auf kürzester Distanz wechseln die Höhenlagen von unterhalb des Meeresspiegels bis zu Hochgebirgsgip-feln mit mehr als 5.000 Metern. Dies führt mit der speziellen Lage zwischen den Mee-

Schutzgebiete im Kaukasus (IUCN-Kategorien)

n Strenge Naturreservate (Ia) dienen in erster Linie wissenschaftlichen Zwecken. Sie sind als Gebiete von hohem ökologischem, wissenschaftlichem und historisch-kulturellem Wert defi-niert und zeichnen sich durch landschaftliche Schönheit und Ressourcenreichtum aus. Die natürliche Umwelt kann sich hier ohne direkte menschliche Einflussnahme entwickeln. Der Zugang ist in erster Linie auf wissenschaftliche Forschung und ausgewählte Aktivitäten der Umweltbildung beschränkt. In jüngster Zeit ist eine vermehrte Öffnung für Besucher erfolgt.

n Nationalparke (weitestgehend II) sind Gebiete von speziellem ökologischem, historisch-kulturellem und ästhetischem Interesse. Sie umfassen Natur- und Kulturlandschaften und beinhalten neben dem Schutz der Natur auch menschliche Aktivitäten. Nationalparke erfor-dern eine Zonierung, die Bereiche für strengsten Schutz, für Erholung und für wirtschaftliche Nutzung vorsehen.

n Naturmonumente (III) dienen dem Schutz einzigartiger oder typischer Naturdenkmäler von besonderem wissenschaftlichem oder historisch-kulturellem Wert.

n Biotop/Artenschutzgebiete mit Management (weitestgehend IV) dienen durch gezielte Ein-griffe und Managementmaßnahmen schwerpunktmäßig dem Schutz und der Vermehrung bestimmter Habitate und Arten. Die gegenwärtigen Biotop/Artenschutzgebiete gehen oft auf alte Jagdreservate zurück, die heute unter einer neuen Zielvorgabe zu Landschafts-, botani-schen oder zoologischen Schutzgebieten umgewandelt sind.

n Geschützte Landschaften (V) beinhalten den Schutz und das Management von Gebieten, in denen die Interaktion von Mensch und Natur einen eigenständigen Landschaftscharakter von ästhetischem, ökologischem oder kulturellem Wert geschaffen hat. Unter Aufrechterhal-tung der traditionellen Interaktion dienen sie dem Naturschutz und der Erholung.

Entdecken und genießen Sie die faszinierende Welt der Kaukasus-Ökoregion! Wunderbare Farben, wilde Kontraste, neblige Wälder und offene Weiten wer-den Sie inspirieren, wahrhaftige legenden der Natur zu erleben.

Schätze zum Entdecken – Schätze zum Bewahren

Aserbaidschan

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ren zu verblüffenden klimatischen Unter-schieden auf kleinstem Raum. Von den zehn Klimazonen der Erde hat der Kaukasus neun. So kommt es, dass wir den regen-reichsten Ort Europas, Mount Mtirala mit einem jährlichen Niederschlag von 4,5 Me-tern, im Kaukasus ebenso vorfinden, wie trockene Halbwüsten, in denen Gazellen und Reptilien zuhause sind.Der natürliche Reichtum hat ein Spektrum an Pflanzen und Tieren mit einer Vielfalt her-vorgebracht, die doppelt so groß ist wie in benachbarten Regionen Europas und Asi-ens. Wissenschaftliche Forschungen bele-gen allein 6.500 Gefäßpflanzen, von denen mindestens ein Viertel nur im Kaukasus vor-kommt; außerdem 400 Vogelarten, 150 Säugetier-, 130 Fisch- und mehr als 80 Rep-tilienarten.

Ein Naturschutz-hotspotDennoch ist die ökologische Situation weit vom Ideal entfernt. Auf lediglich einem Viertel der Fläche befindet sich die Natur noch in gutem Zustand. Viele Arten sind be-droht, und ihre Lebensräume sind ge-schrumpft: Der Kaukasusleopard kommt in der Region zwar noch vor, ist jedoch in sei-nem Bestand gefährdet. Die Bezoarziege, die Kaukasusgämse, der west- und ostkau-kasische Steinbock, Bartgeier oder Steinad-ler sind noch zu beobachten, aber ihre Po-

pulationen gehen zurück. Wirtschaftliche Übernutzung, Jagd und Wilderei sind we-sentliche Bedrohungen der natürlichen Res-sourcen. Zudem sind die Finanzmittel knapp, und das Bewusstsein für den natürli-chen Reichtum der Region sowie für die Notwendigkeit, ihn zu schützen, beginnt sich erst zu entwickeln. Aus diesem Grund hat „Conservation International“ den Kau-kasus als einen der 25 artenreichsten und meist gefährdeten “Hotspots der biologi-schen Vielfalt” weltweit klassifiziert. Gleich-zeitig zählt ihn der WWF zu den 200 wich-tigsten globalen Regionen mit der höchsten Artenvielfalt (“Global 200”).

Natürlich grenzüberschreitendGegenwärtig sind zehn Prozent der Kaukasus-Ökoregion gesetzlich in unterschiedlichen Ka-tegorien geschützt. Dennoch muss sich die Region mit wesentlichen Gefährdungen aus-einandersetzen, und es stehen dringende Aufgaben für die Zukunft an: Das Spektrum der biologischen Vielfalt ist immer noch nicht ganzheitlich durch Schutzmaßnahmen gesi-chert. Bestehende Schutzgebiete müssen er-weitert und neue ausgewiesen werden. Hier-bei reicht es nicht, auf nationaler Ebene zu arbeiten. Vielmehr ist eine aktive Vernetzung unerlässlich, um Habitat-Korridore zu schaf-fen und ein effizientes grenzüberschreiten-des Management in die Wege zu leiten.

JENSEITS VON AFRIKA! EUROPAS EINZIGES NATÜRLICHES HABITAT DER KROPFGAZELLE, SHIRVAN NATIONALPARK, ASERBAIDSCHAN.

Einige leitlinienfür Besucher n Bleiben Sie auf den markierten Wegen.n Achten Sie auf die Wegmarkie-rungen.n Respektieren Sie die Regeln und Hinweise Ihres Naturführers sowie der Schutzgebietsverwaltung.n Nehmen Sie Ihren Abfall und Ihre Zigarettenreste wieder mit. Auch wenn sie vergraben werden, schaden Abfälle der Landschaft.n Bewundern Sie die Pflanzen. Aber vorsichtig. Lassen Sie Pflanzen, Steine und andere natürliche Objekte an ihrem Platz.n Verhalten Sie sich ruhig, und stören Sie die Tiere nicht.n Machen Sie nur an extra dafür vorgesehenen Stellen Feuer.n Genießen Sie die rauchfreien Schutzhütten, und beachten Sie die Nichtraucherregeln.n Hinterlassen Sie die Schutzhüt-ten sauber, und nehmen Sie Ihren Abfall wieder mit.n Seien Sie bei Nebel besonders vorsichtig. Tragen Sie feste Wander-schuhe. Ein Regenschutz und eine Kopfbedeckung sollten immer mit dabei sein.n Zu guter Letzt: Genießen Sie die herrlichen Klänge der Natur – und machen Sie keinen unnötigen Lärm.

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Internationale UnterstützungIn den letzten zehn Jahren haben sich die Schutzgebiete der Kaukasus-Ökoregion be-trächtlich ausgeweitet. Dabei sind die Natur-schutzarbeit sowie ihre grenzüberschreitenden Ansätze durch verschiedene internationale Pro-gramme und Initiativen maßgeblich unterstützt und finanziert worden. Zu den internationalen Akteuren, die sich aktiv in der Kaukasus-Ökore-gion engagieren, gehören die Regierungen Deutschlands, Norwegens und der USA, multi-laterale Organisationen wie die EU, die Global Environment Facility und UNEP, internationale NGOs wie WWF und IUCN, sowie Naturschutz-stiftungen und -fonds wie der Caucasus Nature Fund (CNF), der privatwirtschaftliche Sektor und wissenschaftliche Institutionen.

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Kaukasus-ÖkoregionDas deutsche Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterhält eine langjährige aktive Zusam-menarbeit mit den Südkaukasusstaaten Arme-nien, Aserbaidschan und Georgien. Das „Öko-regionale Naturschutzprogramm“ für den Südlichen Kaukasus, das vom BMZ durch die KfW finanziert wird, dient als Schlüsselinstru-ment der Zusammenarbeit und konzentriert sich auf den Schutz der biologischen Vielfalt der Region. Mit seinem grenzübergreifenden An-satz soll es zur Harmonisierung der Natur-schutzziele und -instrumente beitragen. Eine nachhaltige soziökonomische Entwicklung und die Beteiligung der lokalen Bevölkerung sind wesentliche Leitlinien der Arbeit. Das Programm gründet sich auf drei Pfeiler:

(1) Investitionen in SchutzgebieteDieser Pfeiler unterstützt Schutzgebiete der Kaukasus-Ökoregion durch Investitionen zur Er-richtung und Entwicklung einzelner Gebiete. Die Investitionen dienen der Verbesserung von Ma-nagementplänen sowie der Infrastrukturent-wicklung (inkl. Einrichtung von Verwaltungssit-zen, Besucherzentren und Wanderwegen). Hinzu kommt die Unterstützung von Schulungs-maßnahmen für das Schutzgebietspersonal. Weitere Investitionen sind auf die sozioökonomi-sche Entwicklung der lokalen Gemeinden in der Umgebung der Schutzgebiete ausgerichtet.

(2) Der Caucasus Nature Fund – CNFUm die Nachhaltigkeit der Direktinvestitionen in Schutzgebiete zu sichern, gewährt die Bundes-republik Deutschland dem „Caucasus Nature Fund“ (CNF) finanzielle Unterstützung. Durch die Hilfen kann dem Problem der ungewissen langfristigen Sicherstellung von Betriebskosten der Schutzgebiete begegnet werden. Der CNF ist ein Naturschutzfonds, der in öffent-lich-privater Partnerschaft mit den nationalen Regierungen zusammenarbeitet. Der CNF strebt an, dem Verlust der biologischen Vielfalt durch langfristige Finanzierung von Schutzge-bieten in Armenien, Aserbaidschan und Georgi-en entgegenzuwirken. Die Hilfen zielen auf eine Verbesserung des Schutzgebietsmanagements und die Förderung einer nachhaltigen Entwick-lung. Neben der Unterstützung durch die deut-sche Regierung erhält der CNF Hilfen von gro-ßen internationalen Naturschutzorganisationen wie WWF, Conservation International und Critical Ecosystem Partnership Fund. Wie Sie selbst durch eine Spende mithelfen können, die fan-

AUSSICHT AUF EINE BESSERE ZUKUNFT: DER KAUKASUSLEOPARD.

Der bedrohte Kaukasus-leopard steht symbolisch für die Arten der Kauka-sus-Ökoregion. Er steht im Zentrum verschiedenster Schutzmaßnahmen, die vom WWF in Kooperation mit den Regierungen von Armenien, Aserbaidschan und Georgien, der IUCN/SSC Cat Specialist Group und regionalen Experten unternommen werden.Das Schutzkonzept beinhaltet die Einrichtung ungestörter Lebensräume für das Raubtier und Maß-nahmen, es vor Wilderern zu schützen. In jüngster Zeit wurden Kaukasus-leoparden in verschiede-nen Schutzgebieten wie dem Zangazur National-park vermehrt gesichtet. Ein Ergebnis der über zehnjährigen Natur-schutzarbeit, das auf das Überleben der Großkatze hoffen lässt.

Aserbaidschan

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NATUR HAUTNAH: CAMPING IN DER ABGESCHIEDENHEIT DES KAUKASISCHEN HOCHLANDS.

tastische Natur des Kaukasus zu schützen, er-fahren Sie unter: www.caucasus-naturefund.org

(3) Das Transboundary Joint Secretariat - TJSDer dritte Pfeiler ist die Unterstützung des „Transboundary Joint Secretariat“. Es ergänzt die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Staaten des Südlichen Kaukasus, indem es den Schutzgebietsbehörden und -verwaltungen in der Ökoregion bei der grenz-überschreitenden Zusammenarbeit und bei der Harmonisierung der einzelstaatlichen Politikgestaltung Hilfestellung leistet. Das TJS hat zur Aufgabe, die wichtigen regionalen Aspekte und das internationale Know-How zu Fragen der biologischen Vielfalt auf die jewei-lige nationale Agenda zu bringen.

Der World Wide Fund for Nature – WWF Der WWF lenkt sein Augenmerk strategisch auf Orte und Arten, die für den Schutz der biologi-schen Vielfalt der Erde besonders wichtig sind. In den frühen 1990er Jahren begann der WWF damit, Naturschutzprojekte im Kaukasus um-zusetzen. Der WWF engagierte sich auch im Rahmen der Erarbeitung des “Ecoregional Con-servation Plan for the Caucasus – ECP“. Der ECP liegt seit 2012 in seiner zweiten überarbei-teten Fassung vor und basiert auf umfangrei-chen Erhebungen zu naturschutzrelevanten Gefahren und Prioritäten, die von mehr als 140 Experten aus allen sechs Kaukasus-Staaten durchgeführt wurden. Mit seinen lang- und mit-telfristigen Zielen und Aktionen soll er die Akteu-re im Naturschutz dabei unterstützen, ihre Akti-vitäten in der gesamten Ökoregion zu planen und zu koordinieren.

Auf dem Weg zum nachhaltigen Tourismus Ein nachhaltiger Tourismus hat das Potenzial,

eine bedeutende Rolle beim Schutz der Kauka-sus-Ökoregion zu spielen. Er kann der ansässi-gen Bevölkerung zusätzliches Einkommen ver-schaffen und gleichzeitig zum Naturschutz beitragen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren die Handlungserfordernisse umfassend geklärt und Strategien zur nachhaltigen regionalen Tou-rismusentwicklung erarbeitet werden. Auf die-ser Grundlage kann der Tourismus in eine nachhaltige Richtung gelenkt werden und zu gut geplanten touristischen Produkten, zum Wohlergehen der Bevölkerung und zu einem gesteigerten Bewusstsein für den Wert des Na-tur- und Kulturerbes führen.

Aserbaidschans „Grüne Schätze“Aserbaidschan beherbergt viele wichtige Naturschätze der Kaukasus-Ökoregion. Die Landschaft wechselt zwischen Hochge-birgsketten von bis zu 4.000 Metern, dichten uralten Wäldern, ausgedehnten Bergsteppen, weiten Flussniederungen, trocke-nen Halbwüsten und einer sandigen Küstenzone. Darüber hinaus findet man faszinierende geologische Besonderheiten wie die berühmten Schlammvulkane und nie erlöschende Flammen, die von unterirdischen Gasfeldern genährt werden.

In Aserbaidschan gibt es mindestens acht verschiedene Klimatypen, die ein Mosaik verschiedener Landschaftsräume und eine hohe biologische Vielfalt hervorgebracht haben. Mit mehr als 4.500 Pflanzenarten sind über 60 Prozent der kaukasi-schen Flora in Aserbaidschan vertreten. 240 aller Arten sind endemisch oder Reliktpflanzen. Die Fauna umfasst rund 400 Vogelarten und 110 verschiedene Säugetiere.

Die Geschichte des Naturschutzes in Aserbaidschan reicht bis in die 1930er Jahre zurück, als in Goygol, Zagatala und Gizil-ghaj die ersten Naturschutzgebiete entstanden. Eine größere Revision der Umweltgesetzgebung im Jahre 1969 führte zur Gründung von sieben weiteren Naturschutzgebieten, darunter Shirvan, Aghgol und Altiaghaj, die 2003 und 2004 zu Aserbai-dschans ersten Nationalparken wurden. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Fläche der Schutzgebiete beinahe verdop-pelt. Heute besitzt Aserbaidschan neun Nationalparke, elf Strenge Naturreservate und 24 Biotop/Artenschutzgebiete, die zusammen 10,4 Prozent der Landesfläche ausmachen.

In Ergänzung zur Natur können Besucher in Aserbaidschan, dem „Land des Feuers“, eine facettenreiche Kulturgeschichte und lokale Traditionen entdecken. Die Große Seidenstraße, die durch das Land verläuft, hat bereits Strabo, Marco Polo und Alexandre Dumas inspiriert und ihre Spuren in jahrhundertealten Siedlungen hinterlassen. Ihre Reise wird Sie zu alten Fels-malereien, Feuertempeln und Befestigungsanlagen führen. Sie werden die Gastfreundschaft der lokalen Bevölkerung ken-nenlernen, die örtliche Küche probieren, mit der traditionellen Handwerkskunst der Teppichknüpfer und Kupferschmiede Bekanntschaft machen und seltenen Sprachen begegnen, die in den entlegenen Winkeln des Kaukasus überlebt haben.

Vor Ihrem BesuchNaturorientierter Tourismus in Aserbaidschans Nationalparken bietet die Chance, Natur-schutz und wirtschaftlichen Nutzen für die lokale Bevölkerung zu verbinden. Dennoch soll-ten Sie sich bewusst sein, dass sich Schutzgebiete oftmals in sehr abgelegenen Gegenden mit beschränktem Zugang und geringer touristischer Infrastruktur befinden. Naturorien-tierter Tourismus in Aserbaidschan steckt erst in den Kinderschuhen. Übernachtungsmög-lichkeiten gibt es häufig in einfachen Gästehäusern oder Privatunterkünften bei aserbaid-schanischen Familien. Diese sind für Ihre Gastfreundschaft bekannt und zudem perfekte Informationsquellen, um die Gegend aus erster Hand kennenzulernen. Bitte denken Sie daran, dass für Nationalparke in Aserbaidschan strenge Zugangsregeln bestehen. Parke, die für Besucher geöffnet sind, können nur betreten werden, wenn Sie im Voraus eine Eintrittskarte kaufen. Tickets gibt es online unter:http://e-xidmet.eco.gov.az//?lang=en

Genehmigung und Banküberweisung können mehrere Wochen dauern. Daher ist es ratsam, die Buchung geraume Zeit vor Ihrem Besuch vorzunehmen. Am Parkeingang brauchen Sie die Zahlungsbestätigung und Ihren Ausweis. Während Ihres Besuchs im Na-tionalpark wird Sie ein Nationalparkführer begleiten. Aktuelle Informationen über Zugangs-regelungen und naturorientierte Angebote finden Sie auf der Website des Ministeriums für Ökologie und natürliche Ressourcen. (siehe „Nützliche Adressen“, S. 28)http://www.eco.gov.az/en/milliparklar.php

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10 Absheron

Klein ist schön - Das kleinste Mitglied in Aserbaidschans Nationalparkfamilie ist eine ideale Zufluchtsstätte für Wasservögel und heimat der kleinsten Robbe der Erde.

Der Nationalpark am äußersten Ende der Absheron-Halbinsel ist als Rast- und Nistplatz bei Enten, Mö-wen, Seeschwalben und Sperlingsvögeln beliebt. Auf den ersten Blick mag dieser schmale Landstrich mit seinen Halbwüsten trostlos erscheinen. Doch wer ge-nauer hinschaut, entdeckt eine ganz spezielle Salz-wiesenflora mit weißgefleckten Windenblüten und vielleicht sogar Fußspuren von Füchsen und Schaka-len im Sand. Amphibien und Reptilien wie kaspische Bachschildkröten, Wasserfrösche und Wasserschlan-gen lieben die sonnigen Winkel, flachen Lagunen und die friedliche Ruhe an der Spitze der Halbinsel.

Die kaspische Robbe unternimmt jahreszeitliche Wanderungen. Die Eisschollen des nördlichen Kaspischen Meeres dienen als Brutgebiet im Winter und die Sandbänke im Süden als Sommerquartier. Aufgrund von Jagd, Fischerei und Gewässerverun-reinigung ist ihre Population besorgniserregend zu-rückgegangen. Die Sicherung des Überlebens die-ser seltenen Art war 1969 ein Hauptgrund für die Einrichtung des Absheron-Naturreservats als Vor-gänger des 36 Jahre später gegründeten National-parks.

Absheron Nationalpark

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Ostaserbaidschan, Region AbsheronGröße: 783 hahöhenlage: MeeresspiegelGründungsjahr: 2005

landschaft: Sandige Küsten, flache Lagunen, Salzwiesen, Feuchtgebiete, Halbwüsten

Flora: Ackerwinde, Pippau, wilde Möhre, Meerträubel, Binse, Strandflie-der, Schilfrohr, Astergewächse (arnoglossum plantagineum), Tamariske

Fauna: Kaspische Robbe, Schakal, Mittelmeerschildkröte, Wasserschlange, Seeadler, Fischmöwe

Unterkunft: Hotels, Gästehäuser / Apartments in Baku

Anreise: 60 - 70 km von Baku, 40 - 50 Min. mit dem PKW, 70 - 80 Min. mit dem Minibus/Bus

Natur erleben

Mit etwas Glück können Sie von Mai bis August die kaspische Robbe auf den Sandbänken des „Robbenkaps“ beobachten. Wenn Sie interessante Einblicke in die Natur des Absheron Nationalparks gewinnen wollen, schließen Sie sich einer geführten Wanderung an. Vom Beobachtungsturm des National-parks können Sie Wasservögeln zusehen und allerhand über die Tier- und Pflanzenwelt erfahren.

Feste und Veranstaltungen

Versäumen Sie nicht das Nowruz-Fest, den traditionellen Feiertag zum Frühlingsbeginn, wenn die Natur erwacht. Das Programm im Gala-Reservat reicht von Pantomime und traditionellen Wettkämpfen bis zu musikali-schen Darbietungen und Seiltänzen.

Wussten Sie schon

…dass das Kaspische Meer ein Rest des früheren Tethys-Meeres ist? Nachdem es vor 1,3 Millionen Jahren die Verbindung zu den arktischen Gewässern verlor, wurde das Kaspische Meer zum heute größten Binnen-gewässer der Erde. Auf diese Weise isoliert, entwickelte sich die kaspische Robbe zu einer eigenen, sehr kleinen Art, die maximal 1,50 m lang wird.

historische Orte

Der für seine niemals erlöschende Flamme bekannte „Feuertempel“

Ateshgah liegt in der Siedlung Surakhany, 30 km von Baku entfernt. Der Legende nach geht er auf die Zeit

zurück, als hier die Jünger Zarathustras den Gott des Lichtes verehrten.

Allerdings entstand der heutige Tempel erst wesentlich später, im frühen

18. Jahrhundert. Wegen der in großem Maßstab betriebenen Ausbeutung der unterirdischen Gasvorkommen in der Sowjetzeit erlosch die ewige Flamme.

Heute wird sie jedoch für Besucher wiederentzündet.

Das 800 Jahre alte Dorf Gala liegt weiter östlich in der Mitte der Halbinsel.

Es stellte einst einen wichtigen Haltepunkt auf einer Handelsstraße

nach Baku dar und war für Schafzucht und Salzgewinnung bekannt. Als die Brunnen des Ortes in den zwanziger

und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts versiegten, siedelten die

Bewohner in das Nachbardorf um und hinterließen ein Kulturerbe mit

mittelalterlichen Moscheen, Badehäu-sern, Reservoirs, Mausoleen und

Wohnhäusern. Heute findet man in Gala das „Historisch-ethnographische Gala-Reservat“, ein 156 Hektar großes Freilichtmuseum mit archäologischen

Denkmälern, die auf der Absheron-Halbinsel freigelegt und hier wieder aufgebaut wurden. Darüber hinaus

beeindruckt Absheron seine Besucher mit bronzezeitlicher Felsmalerei und

Darbietungen zum alten Töpfereikunst-handwerk und zur Teppichweberei. Für ein intensives Kennenlernen sollte man

sich einer Führung anschließen.

Wildbeobachtung Zugang zum Beobachtungsturm mit Nationalparkführer

Wandern in Begleitung eines Nationalparkführers

Besucherzentrum Besucherempfang und kleine Fotoausstellungim Verwaltungsgebäude des Nationalparks

Museum Gala State Historical-Ethnographic Reserve

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Page 12: Aserbaidschan Legenden der Natur

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Aghgol ist weltweit einer der wichtigsten Überwinte-rungs- und Nistplätze für gefährdete Wasser- und Marschvögel. Die Zahlen sind beeindruckend, und es ist kaum vorstellbar, wie der Nationalpark dies alles im Auge behalten kann, wenn man bedenkt, dass in die-ser Vogeloase mehr als 100.000 Vögel überwintern und mehr als 90 Arten nisten.

Der See und seine Ufer sind weiß getupft mit Reihern, Ibis, Flamingos, Enten und Gänsen. Deren weißes Federkleid ist der Grund dafür, dass die Gegend den Namen Aghgol, „weißer See“, erhielt. Die Kolonie von brütenden Schreitvögeln umfasst zwölf verschiedene Arten, wobei alle existierenden Reiherarten hier vor-

kommen. Im Winter genießen über 3.000 Weißkopf-ruderenten und mehr als 500 Schneegänse die fried-liche Ruhe des seichten Gewässers. Der Schilfgürtel und die Grassteppen um den See sind die Heimat der Rohrkatze.

Eine weitere Besonderheit des Parks sind die Step-pen und Halbwüsten, die den See umgeben. Wer im Mai oder Juni kommt, findet die Ebenen übersät mit Klatschmohn und gelben Gänseblümchen. Im Sommer können Sie tausende Bienenfresser und im Winter 50.000 Zwergtrappen beobachten, die zehn Prozent des gesamten in Aghgol überwintern-den Vogelbestandes ausmachen.

Weißgefiederter Aghgol – Wenn es eine landschaft gibt, von der man mit Recht sagen kann, ein internationaler Treffpunkt für Vögel „aus aller herren länder“ zu sein, dann ist es dieser Nationalpark.

Aghgol Nationalpark

Aghgol

Page 13: Aserbaidschan Legenden der Natur

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Zentralaserbaidschan,Regionen Aghjabadi und BeylaganGröße: 17.924 hahöhenlage: -8 m - +4 mGründungsjahr: 2003landschaft: Feuchtgebiete, Schilfgürtel, Halbwüste

Flora: Schilf, großes Nixenkraut, Kamm-Laichkraut, krauses Laich-kraut, Beifuß, halostachys caspica, halocnemum strobilaceum, kalidium capsicum, petrosimonia branchiata

Fauna: Verschiedene Reiherarten, Ibis, Ente, Gans, Flamingo, Pelikan, Zwergtrappe, Blässhuhn, Stockente, Schnepfe, Seeadler, Halsband-Zwergnatter, Mittelmeerschildkröte, Wechselkröte, syrische Schaufelkröte, Gazelle, Rohrkatze

Unterkunft: Kleine Hotels in Aghjabadi und Beylagan, Gästezimmer bei Bauernfamilien in der Umgebung des Nationalparks

Anreise: 374 km von Baku, 4:30 - 5 Std. mit dem PKW

Natur erleben

Besucher können den Nationalpark mit einem Nationalparkführer auf fünf Routen erkunden. Die zehn Meter hohen Beobachtungstürme bieten eine gute Sicht auf die Biotope; Fern-gläser und Teleskope stehen zur Verfügung. Gelegenheit zur Vogelbeobachtung gibt es beim Parkeingang vom Damm aus, von den umgebenden Hügeln, bei einem Spaziergang entlang der Kanäle oder bei einer Bootsfahrt auf dem See.

Wussten Sie schon

… dass die Rohrkatze schwimmen kann und zum Fischen sogar

abtaucht? Trotz allem, ihre Hauptjagd-gründe befinden sich an Land:

In dichten Schilfgürteln und den Grasebenen findet sie ideale Verste-cke, um kleinen Nagetieren, Vögeln

und Fröschen aufzulauern. Gelegent-lich springt sie auch ins Wasser um

ihre Fährte zu verwischen und lästigen Jägern zu entkommen.

Wildbeobachtung

Geführte Touren

Besucherzentrum im Verwaltungsgebäude des Nationalparks in Aghjabadi

Übernachtung in der Natur Zelten an ausgewiesenen Plätzen

Museum in Aghjabadi zu Fauna und Flora, Geschichte und Ethnographie

Wandern am Seeufer und den Kanälen

Pferdetrekking am Seeufer

Boote

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Feste und Veranstaltungen

„Nowruz“ zur Feier des Frühlingsanfangs ist ursprünglich ein heidnisches Fest, das mindestens 3.000 Jahre alt ist. Beginnend am 20. März geht es über mehrere Tage und endet mit öffentlichen Tänzen, folkloristischer Musik und nationaltypischen Sportwettkämpfen. Die Festivitäten beginnen vier Wochen vor dem eigentlichen Feiertag, wenn an jedem Dienstag eines der vier Elemente – Wasser, Feuer, Erde und Wind – in den Mittelpunkt gestellt wird. Nationalgerichte, besonders pilaf, spielen eine Schlüsselrolle. Nachbarn und Freunde beschenken sich gegenseitig, besonders die Armen und Alten. Es gibt Süßigkeiten und Nachspeisen wie shakarbura, pakhlava, süßes Brot, Rosinen, Pistazien und Mandeln. Die Tische sind mit sieben Dingen gedeckt, die Leben und Fruchtbarkeit symbolisieren und alle mit „s“ beginnen, wie: su (Wasser), süd (Milch), səməni (grüne Weizensprossen), sünbül (Weizenähren), siyənək balığı (Hering), und süzmə (abgeseihter Joghurt). An den Abenden leuchten Freuden-feuer in den Höfen und für jedes Familienmit-glied wird eine Kerze angezündet.

Page 14: Aserbaidschan Legenden der Natur

14 Altiaghaj

Kühle Quellen und anmutige Täler - Der Altiaghaj Nationalpark bezaubert seine Besucher mit milden Temperaturen, frischer luft, üppigen Wäldern, herrlichen Ausblicken und kristallklaren Wasserläufen.

Altiaghaj Nationalpark

Der Altiaghaj Nationalpark an den südöstli-chen Hängen des Großen Kaukasus ist ein beliebtes Erholungsgebiet für die Einwohner von Baku. Sanft gewellte Hügel und die grü-nen Täler des Flusses Atachay und seiner Ne-benflüsse prägen den Park. Ein Spaziergang entlang der Flussufer führt vorbei an kühlen Quellen und durch zauberhafte Eichenwälder, die einer der Gründe dafür waren, dass das ehemalige Naturreservat im Jahr 2004 als

Nationalpark unter Schutz gestellt wurde. Eine Wanderung auf den Gipfel des Dubrar (2.205 m) bietet sowohl ein herrliches Panorama als auch die Gelegenheit, das eiskalte Wasser der Dubar-Quelle zu kosten. Der größte Teil der Landschaft ist mit facettenreichem Laubwald bedeckt, und im Herbst wird der Besucher besonders in der Gegend von Yarimja und Khalaj mit einer atem-beraubenden Szenerie von leuchtenden Farben belohnt.

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Nordostaserbaidschan, Regionen Khizi und SiyazanGröße: 11.035 hahöhenlage: 800 m - 2.200 mGründungsjahr: Naturreservat 1990, Nationalpark 2004

landschaft: Mittel- und Hochgebirgslandschaften, kühle Quellen, alpine Wiesen, FlüsseFlora: Wälder, kaukasische Eiche, Hainbuche, Orient-Buche, gemeine Esche, Hänge-Birke, Weißdorn, Brombeere, Mispel, Christusdorn, HeckenroseFauna: Braunbär, Fuchs, Marder, Wolf, Ringeltaube, Wachtel, Ziegen-melker, Steppenadler, Rebhuhn, Amsel, verschiedene TagraubvögelUnterkunft: Gästehäuser / Privatunterkünfte in der Stadt Khizi, im Ort Altiaghaj, in den Dörfern Khalaj, Yarimja, Gizilgazma, Bakhishli; Hotels in Altiaghaj, Jannat Baghi, Shefa Bulagi, GizilgazmaAnreise: 110 km von Baku, 1:30 Std. mit dem PKW, 1:40 Std. mit dem Minibus/Bus

Natur erleben

Attraktive Wanderwege führen in die Berge und entlang des Flusses Atachay nach Gizilgazma. Abgesehen vom Herbst mit seinen strahlenden Farben empfehlen sich März bis Juni für einen Besuch. Die Primeln, Orchideen und Gladiolen der weitläufigen Bergwiesen blühen dann in ihrer ganzen Pracht. Es gibt fünf markierte Wege. Karten und Tourenführer sind am Eingang des Nationalparks erhältlich. Hier stehen auch Ferngläser, Kompasse, Fahrräder und Zelte zum Verleih. Wer ein hautnahes Naturerlebnis haben möchte, kann eine Nacht inmitten der Natur verbringen und dem Heulen der Wölfe lauschen. Für Informationen zu ausgewiese-nen Zeltplätzen und Gästezimmern in der Nationalparkstation wenden Sie sich an die Parkverwaltung.

Das Dorf Altiaghaj ist Teil des Nationalparks und empfängt Besucher mit seinen alten Häusern, kleinen Läden, Privatunterkünften und einem Hotel. Eine Gondelbahn bringt Besucher auf den benachbarten Berggipfel, wo sie die schöne Aussicht bei einem Kaffee genießen können.

historische Orte

Nicht weit von Khizi liegt der heilige Berg Beshbarmag. Mit seinen gewaltigen

Steinfingern, die aus dem Bergmassiv aufragen, hat er seit jeher durchreisende

Besucher beeindruckt. Wer die Stufen zum höchsten Finger emporsteigt, wird höchstwahrscheinlich auf Priester und

Pilger treffen. Am Fuß des Berges steht eine Moschee und auf dem Gipfel ein

Schrein für den Propheten Khidir. Neben dem positiven Geist, dem man dem

Gipfel zuspricht, werden die Besucher mit einem phantastischen Rundumblick

auf das Kaspische Meer und die Bergketten des Kaukasus belohnt.

Wussten Sie schon

…dass der Name Altiaghaj von der alten Maßeinheit aghaj abgeleitet ist,

die etwa sieben Kilometern entspricht? Während des Mittelalters diente das Dorf Altiaghaj als Haltepunkt auf der Karawanenroute zwischen Shamakhi

und Guba. Um den Reisenden die Entfernungen anzuzeigen, wurde alle sieben Kilometer ein Baum gepflanzt. Der Name Altiaghaj spiegelt bis heute

diese Maßeinheit wider. Er besagt, dass der Ort sechs (alti) Bäume von

Shamaki entfernt ist, was einer Distanz von 42 Kilometern entspricht.

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Wildbeobachtung

Geführte Touren für Schüler- und Studentengruppen

Besucherzentrum im Verwaltungsgebäu-de des Nationalparks, 4 km von Khizi

Organisierte Mehrtagestouren zu Umwelt, Ethnografie

Übernachtung in der Natur Gästezimmer in der Nationalparkstation, Zelten an bezeichneten Stellen

Museum Ausstellungsraum im Besucherzentrum des Nationalparks

Wandern

Radfahren / Mountainbiking

Pferdetrekking

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Die Geschichte der Schutzgebiete Aserbaidschans geht auf das Jahr 1925 zurück, als Goygol als erstes Naturreservat eingerichtet wurde. 2008 folgte schließ-lich die Gründung des gleichnamigen Nationalparks auf einer doppelt so großen Fläche. Goygol liegt im Kleinen Kaukasus. Tief eingeschnittene Täler, langge-streckte Wasserscheiden und Berghänge in allen Spielarten formen die Landschaft. Geier kreisen um die felsigen Bergmassive, die Höhen von über 3.000 m erreichen. Botaniker lieben die alpinen und subalpi-

nen Wiesen sowie die üppigen Wälder, in denen sie über 80 Baum- und Straucharten einschließlich der seltenen kaukasischen Kiefer finden können.

An traditionellen Feiertagen sammeln die Einheimi-schen Heilpflanzen wie Weinrose, Veilchen und Kamille, und Besucher können aromatischen Veil-chentee, Veilchenmarmelade und einheimische Getränke kosten, die in Goygols Weinkellerei herge-stellt werden.

Natur wie gemalt - Ein kristallklarer See, in dem sich der blaue himmel spiegelt. Berggipfel hoch über naturbelassenen üppigen Wiesen und dichten Wäldern: Goygol, was „blauer See“ heißt, ist eine der wert-vollsten Perlen unter den Naturschätzen Aserbaidschans.

Goygol Nationalpark

Goygol

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Westaserbaidschan, Regionen Goygol, Dashkasan und Goranboy Größe: 12.755 hahöhenlage: 1.100 m - 3.724 mGründungsjahr: 2008

landschaft: Bergwälder, Bergwiesen, Seen, Felsmassive, Bergseen

Flora: Orient-Buche, Orient-Eiche, kaukasische Kiefer, kaukasische Hainbuche, Papierbirke, Weinrose, kaukasisches Veilchen, Löwenzahn, Kamille, Hain-Rispengras

Fauna: Kaukasisches Rotwild, Rehwild, Bezoarziege, Braunbär, Luchs, Zwergadler, Steinadler, Falke, Bartgeier

Unterkunft: Privatunterkünfte in Chaykand, Togana, Azgilli und Garabulag.Informieren Sie sich bei der Parkver-waltung über den neuesten Stand der Unterbringungsmöglichkeiten im Park.

Anreise: 390 km von Baku, 6 Std. mit dem PKW, 7 - 8 Std. mit dem Minibus/Bus, 10 - 11 Std. mit dem Zug

Natur erleben

Besucher können auf neu eingerichteten Wanderwegen die bergige Seen- und Waldlandschaft dieses faszinierenden Nationalparks erkunden. Cafés und Restaurants laden zum Ausruhen und Verweilen ein.

Außerhalb der Grenzen des Nationalparks liegt der Berg Kapaz, der schöne Aussichten und ideale Picknickplätze bietet. Das Erholungszentrum „Jannatmakan“ stellt Gästezimmer zur Verfügung und an der Strecke zum Parkzentrum liegen kleine Cafés, die leckere Mahlzeiten servieren.

historische Orte

Die Gegend von Goygol ist reich an Kulturdenkmälern. Mehr als 30

eingetragene Denkmäler sind in den Dörfern im Umkreis des Parks zu

finden, darunter bronzezeitliche Gräber und mittelterliche Steinbogen-brücken. Die Stadt Goygol besitzt eine

„deutsche Straße“ mit typischen Häusern und einer lutherischen

Kirche. Die Gebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert, als die Stadt

von deutschen Siedlern aus Schwa-ben gegründet wurde, die vor allem im Weinbau tätig waren. Viktor Klein

war der letzte Einwohner mit deut-schen Wurzeln. Er starb 2007, und

sein Haus beherbergt heute ein Museum.

Wussten Sie schon

…dass der Goygolsee und die anderen sieben Seen im Nationalpark

durch ein gewaltiges Erdbeben im Jahre 1139 entstanden sind? Dieses

erschütterte den Berg Kapaz so stark, dass sich riesige Felsbrocken aus dem Gipfel lösten, hinunterstürzten und das

Wasser des Flusses Agsuchay aufstauten.

Organisierte Mehrtagestouren in der Umgebung

Wandern in der Umgebung

Übernachtung in der Natur Gästezimmer im Erholungszentrum “Jannatmakan” in Togana

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Page 18: Aserbaidschan Legenden der Natur

18 Hirkan

Grüne Grüße aus der Vergangenheit - Der hirkan Nationalpark hat Wälder, die die Eiszeit überlebt haben. Nahezu unberührt für Millionen von Jahren konnten sich die ausgedehnten Waldgebiete in diesem Refugium ohne menschlichen Eingriff weiterentwickeln.

Hirkan Nationalpark

Aufgrund seiner überwältigenden und einmaligen Artenvielfalt nimmt der Hirkan Nationalpark eine Spitzenstellung unter den Laubwäldern der gemä-ßigten Zone in Europa und Asien ein. Bei einer Wanderung durch die bewaldeten Niederungen werden Sie Bäume finden, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Halten Sie Ausschau nach der besonderen kastanienblättrigen Eiche, dem Eisen-holzbaum oder den hirkanischen Feigen- und Birn-bäumen. In den höheren Lagen bis zu 1.000 m

finden sich Orient-Buchen und Buchsbäume. Selbstverständlich ist der Park auch ein Paradies für Wildtiere. Aufmerksame Beobachter können eine große Bandbreite von Vogelarten entdecken, Stachelschweinstacheln auf dem Waldboden fin-den oder hin und wieder auch auf Bärenspuren treffen. Darüber hinaus hat der Kaukasusleopard in den ungestörten Wäldern Zuflucht gefunden, einer der Gründe dafür, warum dieses Schutzge-biet von besonderer Bedeutung ist.

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Südostaserbaidschan, Regionen Lankaran und AstaraGröße: 40.358 hahöhenlage: 21,4 m - 1.818 mGründungsjahr: 1936 Naturreservat, 2004 Nationalpark

landschaft: Bewaldete Tiefebenen, Vorlandhügel und Berge

Flora: Eisenholzbaum,kastanienblättrige Eiche, Pappel, Buchsbaum, stechender Mäusedorn, Ilex, Hirkan-Birne, Mimose, hyrkanische Zelkove

Fauna: Indisches Stachelschwein, Wolf, Fuchs, Goldschakal, Braunbär, Dachs, gemeiner Fischotter, Rohrkatze, Luchs, Kaukasusleopard, Rehwild

Unterkunft: Erholungszentren mit Hütten am Rand des Nationalparks und am Ufer des Flusses Lankaran entlang der Straße nach Lerik; Hotels in Lankaran und Astara

Anreise: 286 km von Baku, 5 Std. mit dem PKW, 5:30 Std. mit dem Minibus/Bus, 9 Std. mit dem Zug

Natur erleben

Der Nationalpark organisiert Ausflüge auf verschiedenen Routen. Die Touren werden nach Bedürfnis, Zeitbudget, Fitness, Alter und Interesse der Besucher konzipiert. Informationen sind vor Antritt der Tour beim Verwaltungszentrum erhältlich, wo man auch geführte Wanderungen buchen kann. Eine attraktive Wanderung führt vom südlichen Eingang bei Zungulash durch kastanienblättrige Eichen-, Eisenholz- und Buchsbaumwälder nach Istisu, wo man sich erfrischen und in den heißen Quellen ein Bad nehmen kann.

lokale Begegnungen

Lankaran ist für seine handwerkli-chen Produkte wie Teppiche, Hüte,

Körbe mit traditionellen Mustern und hübsch bestickte, handgewebte Stoffe berühmt. Manche Frauen stellen Produkte direkt nach den

Wünschen ihrer Kunden her.

Das Gebiet ist auch für die Langlebig-keit seiner Bewohner bekannt. Hier ist ein Lebensalter von 110 Jahren

nicht ungewöhnlich. Die meisten Bewohner gehören den Talysh an,

einer der größten ethnischen Gruppen in Aserbaidschan. Sie sprechen ihre

eigene Sprache und haben ihre Traditionen und Gebräuche bewahrt.

Aufgrund des warmgemäßigten Klimas gedeiht viel Obst in den

tieferen Lagen. Probieren Sie die berühmte regionale Küche mit ihren traditionellen Gerichten wie lavangi,

ein mit Nüssen, Kirschpflaumen und Zwiebeln gefülltes Geflügelgericht. Ein Nachtisch aus feijoa, einem Obst, das

an Ananas und Erdbeere erinnert, und ein Glas mit aromatischem Tee

runden ihr Menü perfekt ab.

Wussten Sie schon

…dass der Eisenbaum seinen Namen wirklich verdient, da sein Holz so

schwer ist, dass es im Wasser sinkt? Er findet ideale Wuchsbedingungen im

Hirkan Nationalpark, kann bis zu 200 Jahre alt werden und eine Höhe von

25 Metern erreichen. Wenn seine zahlreichen Äste diejenigen eines

Nachbarbaumes berühren, können sie zusammenwachsen.

Themenpfade Informationstafeln

Geführte Touren

Organisierte Mehrtagestouren Programme mit Tagesauflügen

Wandern

Pferdetrekking

Besucherzentrum im Verwaltungs-gebäude des Nationalparks in Burcali; Besucherzentrum am Parkeingang in Zungulash

Museum Historische undethnographische Museen in Lankaran und Astara

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Samur-Yalama beherbergt die einzigen Wälder Aserbaid-schans, die bis an die Küste reichen. Sie umfassen eine große Varietät von Laubbäumen mit Eiche, Hainbuche, Erle und Pappel. Als einer der wenigen verbliebenen Re-likt-Küstenwälder besitzt er Baumarten wie die langstäm-mige Eiche (quercus longipes), die weit in die geologische Vergangenheit zurückreichen.

Der größtenteils von Wald bedeckte Nationalpark stellt ei-nen regelrechten Flickenteppich von Natur- und Kultur-landschaften dar. Abgesehen von den charakteristischen Niederungswäldern findet man hier Felder, Gärten, Wie-sen und Weiden. Weiter zum Landesinneren hin ist die

Landschaft von Bächen, Flüssen und Quellen durch- zogen, die eindrucksvolle Schluchten herausmodelliert haben.

Feuchtgebiete und Küstengewässer stellen wichtige Ha-bitate und Laichplätze für gefährdete Fischarten dar, die von der Küste flussaufwärts wandern. Brutplätze für selte-ne Vogelarten stehen unter besonderem Naturschutz.

Zu dieser kleinteiligen Landschaft gehören Aserbaid-schans bekannteste Seebäder Muqtedir, Nabran und Tu-rist, die sich entlang der Küste aufreihen und von den schönen Wäldern Samur-Yalamas umgeben sind.

Treffpunkt von Wald und Meer - Aserbaidschans jüngster Nationalpark liegt ander Küste des Kaspischen Meeres ganz im Norden des landes. hier begegnen sich einzigartige Küstenwälder und eine anthropogen gestaltete Kulturlandschaft.

Samur-Yalama Nationalpark

Samur-Yalama

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Nordostaserbaidschan, Region Guba-Khachmaz, Distrikt KhachmazGröße: 11.772 hahöhenlage: -15m - +65 mGründungsjahr: 2012

landschaft: Ebenen mit Feldern, Gärten, Weiden und Wiesen; Halbwüsten, Küstenzonen mit Stränden und Wäldern, FrischwasserquellenFlora: Eiche, Hainbuche, Pappel- und Erlenwälder, langstämmige Eiche (quercus longipes), kastanienblättrige Eiche, kaukasische Hainbuche, gewöhnliche RobinieFauna: Döbel, Bachforelle, Rotfeder, Bachschmerle, maurische Land-schildkröte, Schwarzstorch, Fischadler, Sperber, südlicher Weißbrustigel, Goldschakal, Fuchs, Waschbär, WildschweinUnterkunft: Hotels höherer Kategorie im Gebiet von Khachmaz; Hotels, Gästehäuser, Camping und Hüttenin der Gegend von Muqtedir, Nabran und Turist; Gästehäuser und Privat-unterkünfte in den umliegenden DörfernAnreise: 180 km von Baku, 2:30 Std. mit dem PKW, 3 Std. mit dem Minibus/Bus

Natur erleben

Samur-Yalama ist ein sehr junger National-park, in dem strukturelle Voraussetzungen für die touristische Nutzung gerade erst entste-hen. Geplant sind ein Besucherzentrum mit einer Ausstellung und modernen Medien, ein Beobachtungsturm sowie Routen, die durch Feuchtgebiete, Wälder und Kulturlandschaf-ten führen werden. Eine Agroforst-Route soll zum Wandern, Radfahren und Kutschfahren einladen. Besucher können dort dörfliche Aktivitäten erkunden und etwas über den Betrieb von Obstgärten, Wiesen, Weiden und Viehzucht sowie über die lokale Herstellung von Ziegelsteinen und Flechtzäunen erfahren.

lokale Begegnungen

Das Gebiet von Khachmaz ist als “Obstparadies” bekannt. Ein Sprich-

wort besagt, dass die Einwohner so viel Gemüse und Obst in ihren Gärten

haben, dass sie kein Geld mehr benötigten. Die Straße zwischen Nabran, Yalama und Khudat ist

gesäumt mit Verkaufsständen, die einheimisches Obst feilbieten.

Bekannt sind vor allem die großen roten Khachmaz-Kirschen, wegen

ihres süßen und saftigen Ge-schmacks. Außerdem gibt es

Obstsäfte und Obstessig sowie schmackhafte Mischungen aus beiden. Rasa - eine Schnur mit

getrockneten Pfirsichen und Walnüs-sen- symbolisiert Schönheit und

Reichtum eines Hauses und dient als Gastgeschenk.

Wussten Sie schon

…dass die Flussbetten des Samur-Yalama Nationalparks wichtige Laichgründe für die gefährdete

kaspische Forelle sind? Von November bis Februar wandern die erwachsenen

Forellen, die in den brackigen Gewässern des Kaspischen Meeres

beheimatet sind, flussaufwärts, bis sie klares, kaltes Bergwasser finden. In

den folgenden Monaten von Oktober bis Januar laichen sie auf dem Grund

der Flüsse, wo sie die Eier mit Kies schützen können. Nach einer Brutzeit

von ca. vier Wochen, kehren die Forellen zum Meer zurück. Die

kaspische Forelle ist eine der größten der Welt. Im Gebiet von Samur-Yalama

kann sie 90 cm lang werden.

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Geführte Touren

Organisierte Mehrtagestouren

Wandern

Radfahren

Pferdetrekking

Besucherzentrum im Verwaltungsgebäude des Nationalparks bei Khudat

Museum Ausstellungsraum im Besucherzentrum des Nationalparks

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22 Shahdagh

König der Berge - Die herrliche Bergwelt des größten Nationalparks des nördlichen Kaukasus zieht Naturliebhaber in einen ganz besonderen Bann. In den abgeschiedenen Bergtälern des Shahdagh, des „Königs der Berge“, hat eine faszinierende kulturelle Vielfalt überlebt.

Shahdagh Nationalpark

Aserbaidschans höchste Gipfel Bazarduzu, Shahdagh und Tufandag sind alle über 4.000 m hoch und liegen im Shahdagh Nationalpark. Das Ökosystem ändert sich mit der Höhenlage der Flusstäler, Schluchten und Hügel des Vorlands, bis zu den felsigen, schneebe-deckten Bergspitzen und Gletschern. Wanderer durch-queren üppige Wälder mit Spanischer Eiche, Orient-Eiche, Orient-Buche und kaukasischer Hainbuche. In den höher gelegenen Regionen öffnet sich das Bild hin

zu endlosen alpinen Wiesen voller bunter Wildblumen und zu phantastischen Bergpanoramen. Mit etwas Glück kann man die kaukasische Gämse beobachten oder bei Sonnenaufgang den Warnruf des Kaukasus-königshuhns von einem Felsen aus hören. Ein örtlicher Reiseführer beschreibt es so: „Wenn Sie einmal hier oben sind, gehören Sie zum Bergleben dazu. Hören Sie, was Herz und Seele Ihnen sagen und schauen Sie sich mit offenen Augen um.“

Page 23: Aserbaidschan Legenden der Natur

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ZAhlEN UND FAKTENlage: Nordostaserbaidschan, Regionen Guba, Gusar, Ismayilly, Gabala, Oghuz und ShamakhyGröße: 130.500,5 hahöhenlage: 550 m - 4.466 mGründungsjahr: 2006

landschaft: Wälder, Laubwälder, Hochgebirge, Vorlandhügel, alpine WiesenFlora: Spanische- und Orient-Eiche, Orient-Buche, kaukasische Hainbuche, Esche, Eibe, Mispel, Weißdorn, Brombeere, WeinroseFauna: Kaukasuskönigshuhn, Kaukasus-Birkhuhn, Bartgeier, Steinadler, Braunbär, Luchs, Rehwild, Rotwild, kaukasische Gämse, ostkau-kasischer SteinbockUnterkunft: Hotels höherer Kategorie in den Gebieten von Gabala und Guba; Hotels / kleine Hotels / Gästehäuser im Gebiet von Oghuz, Gabala, Ismayilli, Lahij, Sharmaki, Guba und GusarAnreise: 165 km von Baku, 2 Std. mit dem PKW, 2:30 Std. mit dem Minibus/Bus

Natur erleben

Der Shahdagh Nationalpark ist ideal zum Wandern, Bergsteigen und Pferdetrekking. Die Strecke von Khinalig nach Laza gilt als einer der Höhepunkte Aserbaidschans. Eine Klettertour auf den Shahdagh dauert zwei bis vier Tage auf unterschiedlichen Routen und mit verschiede-nen Schwierigkeitsgraden. Bergführer stehen in Khinalig und Laza zur Verfügung. Pferde können ebenfalls dort ausgeliehen werden. Andere Zugangsstellen zum Nationalpark sind Ismayilli, Gabala und Oghuz. Touren im Shahdagh-Gebiet sind nur in Begleitung eines offiziellen National-parkführers möglich. Die Besucherzahl ist begrenzt. Informieren Sie sich auf der Facebook-Seite des Nationalparks (in Aserbaidschanisch) über geführte ökotouristische Aktivitäten wie Tierbeobachtung, Wandern, Bergsteigen und Camping.Denken Sie daran, dass zum Betreten des Nationalparks eine Erlaubnis des Umweltminis-teriums in Baku erforderlich ist sowie eine Genehmigung der Grenzarmee in Gusar, da der Park an der russischen Grenze liegt. Dieser Verwaltungsakt dauert etwa drei Wochen. Die Eintrittsgebühr muss im Voraus entrichtet werden. Informieren Sie sich bei der National-parkverwaltung über die aktuellen Regelungen.

lokale Begegnungen

In der Abgeschiedenheit der Berge konnten verschiedene ethnische

Gruppen ihre speziellen Traditionen und Sprachen bewahren und

weiterentwickeln. In Dörfern wie Khinalig und Lahij können Sie die

Gastfreundlichkeit der örtlichen Bevölkerung kennenlernen. Hören

Sie den Erzählungen Ihrer Gastgeber zu und erfahren Sie mehr über

Udinen, Taten, Hapiten, Khinaliglis, Bergjuden, Lesgier und Türken. Lahij

ist das Zentrum der Taten und für seine alte Handwerkstradition,

insbesondere für Kupferarbeiten, bekannt. Von Hand hergestellte

Kupfergefäße und -platten sind mit traditionellen Verzierungen ge-

schmückt und werden als beliebte Souvenirs gehandelt.

Wussten Sie schon

…dass das Kaukasuskönigshuhn auf den kahlen Felsen der Hochgebirgsre-

gionen nahe der Schneegrenze lebt? Sein dickes und dichtes Gefieder

schützt den Vogel vor Temperaturen bis unter - 40°. Es ist sehr scheu und

oft hört man seinen Warnruf, bevor man es sieht.

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Wildbeobachtung

Geführte Touren

Organisierte Mehrtagestouren

Wandern in Ismayilli, Gabala und Oguz

Pferdetrekking

Skilanglauf / Skiwandernin Guba und Gusar

Klettern / Bergsteigen

Radfahren / Mountainbiking in Ismayilli, Shamakhi und Guba

Besucherzentrum in Piramsan, Tourist-Information

Museum Touristeninformationszentrum, mit alten Dokumenten in Khinalig

Übernachtung in der Natur Gästezimmer in den Nationalparkstationen, Camping

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Page 24: Aserbaidschan Legenden der Natur

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In der Ruhe der trockenen, weiten Ebenen findet man hunderte von grasenden Kropfgazellen. Die Pflanzengattung Artemisia, die die Halbwüsten dominiert, ist ihre bevorzugte Nahrung. Achten Sie auf Lerchen und Brachvögel, die mit ihren grauen und braunen Farbschattierungen ideal an dieses Habitat angepasst sind und entdecken Sie die bunten Tupfer der Halsbandfrankoline und der Blaubartspinte. Die Ufer, Lagunen und künst-lichen Wasserflächen wie der Gigilgazsee stellen

einen beliebten Rast- und Nistplatz für Wasservö-gel dar. Man hat mehr als 230 Arten feststellen können, die vor allem während des Winters zu be-obachten sind. Es besteht keinerlei Zweifel, war-um Gigilgaz der „Flamingosee“ genannt wird.

Eine wirklich außergewöhnliche Verbindung von Wasser und vulkanischer Aktivität kann man an den drei Schlammvulkanen im Shirvan National-park erkunden.

Wüstenschönheiten - Der Shirvan Nationalpark ist der einzige natürliche lebensraum der Kropfgazelle in Europa. Das warmtrockene Ökosystem der halbwüsten stellt die wichtigste Grundlage für diese graziösen Schönheiten dar und beherbergt zudem eine überraschend farbenfrohe, vielfältige Vogelwelt.

Shirvan Nationalpark

Shirvan

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Ostaserbaidschan, Regionen Salyan und NeftchalaGröße: 54.580 hahöhenlage: -26,1 m - 42,1 mGründungsjahr: 2003

landschaft: Halbwüste, Steppe, Steppensee, Feuchtgebiete, MeeresküsteFlora: Artemisia, Queller, Zwiebel-Rispengras, halocnemum strobilace-um, halostachys caspica, salicornietum europaea, artemisia fragrans, artemisie-tum ephemeretum, WegerichFauna: Schildkröten, Levanteotter, Flamingo, Schwäne, Enten, Gänse, Pelikane, Rötelfalke, Halsbandfranko-lin, Rohrkatze, KropfgazelleUnterkunft: Gästehäuser / Privatunter-künfte in den Siedlungen der Umge-bung, in den Dörfern Yenikand, Kursangi; Motel 12 km vom Parkein-gang entfernt; Hotel in der Stadt SalyanAnreise: 103 km von Baku, 1 Std. mit dem PKW, 1:10 Std. mit dem Minibus/Bus, 2 Std. mit dem Zug

Natur erleben

Der Nationalpark organisiert drei verschiedene Tagestouren von Baku aus. Sie starten bei den Eingangstoren “Gizilgazsee”, “Bendovan” und “Ecotourism settlement”. Die Touren beginnen an den Parkeingängen. Besucher haben die Möglichkeit, Vögel vom Beobachtungsturm, von der Beobachtungsplattform am Gizilgazsee oder an einer der Uferlagunen zu sichten. Sie können Gazellen beim Grasen in einem ihrer Hauptle-bensräume zusehen und den blubbernden Schlammvulkan von Bendovan bestaunen. Historische Themen, die Schreine in Bendovan und Yulgur, ein Besuch des Strands von Gizilgum und ein Spaziergang im wilden Ölbaumwald sind Bestandteil dieser Touren.

historische Orte

1968 entdeckten Archäologen an der Küste von Shirvan eine versunkene

Stadt. In einer Tiefe zwischen 50 und 150 Metern hat der Schlamm des

Kaspischen Meeres Backsteine, Ziegel, Steinblöcke, Öfen und

Keramik der Stadt „Bendovan“ freigegeben, die hier wahrscheinlich zwischen dem 9. und 13. Jahrhun-dert existiert hat. Die Funde deuten

darauf hin, dass Töpferei ein Haupt-erwerb der Bewohner war. Glasierte

Ziegel, Becher und Teller sind mit farbigen Ornamenten, Tierzeichnun-

gen und Blumenmustern verziert. Ein Exemplar zeigt einen Leoparden mit

einer Gazelle als Beute.

Wussten Sie schon

… dass Schlammvulkane die “Coolen” in der Vulkanfamilie sind? Während ihre Vettern heißglühende Lava und Felsen ausspucken, begnügen sich

Schlammvulkane mit kaltem, schlam-migem Matsch von nicht mehr als

-3°C bis +2° C. Der Schlamm besteht aus Wasser und Mineralien und bildet

sich in tieferen Erdschichten. Wenn Gas aus dem Untergrund unter Druck

gerät, versucht es, entlang von Spalten an die Oberfläche zu gelangen. Auf

seinem Weg nach oben nimmt es den matschigen Schlamm mit, der dann

an der Oberfläche Schlammkegel und Schlote aller Größenordnungen bildet.

Das Gas kann beim Ausbruch Feuer fangen und Schlammvulkane können

monatelang brennen. Nur um zu zeigen, dass sie auch wirklich zur

Vulkanfamilie gehören…

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Wildbeobachtung

Geführte Touren

Wandern

Organisierte Mehrtagestouren

Pferdetrekking nur mit vorheriger Genehmigung des Nationalparks

Schwimmen

Bootfahren

Besucherzentrum am Eingangstor des Nationalparks

Museum in Salyan zu historischen und ethnographischen Themen

Übernachtung in der NaturEcotourism settlement (im Aufbau begriffen), Camping im Nationalpark

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Klettern / Bergsteigen

Radfahren / Mountainbiking

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Page 26: Aserbaidschan Legenden der Natur

26 Zangazur

Eine Welt für sich - Abgeschnitten von Aserbaidschans „hauptland“ wirkt der Zangazur Nationalpark mit seinem speziellen Klima und seinen seltenen Tieren und Pflanzen wie eine exotische Insel.

Zangazur Nationalpark

Wild zerklüftete Felsen, erodierte Felsformationen und steile Klippen ragen aus der Landschaft empor. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Legende nach Noahs Arche gleich drei davon gerammt haben soll! Der Nationalpark umfasst Teile der bis zu 3.900 m ho-hen Kette des Kleinen Kaukasus und das Bergland, das zum Fluss Araz an der iranischen Grenze abfällt. Die inselähnliche Lage des autonomen Territoriums Nakhichevan mit seiner Gebirgsbarriere im Westen schafft sehr spezielle klimatische Bedingungen mit

einer Flora und Fauna, die sonst nirgendwo im Lande zu finden ist. Zangazur ist ein wahres Paradies, wo man seltene Finkenarten, das Kaukasuskönigshuhn, Bartgeier oder Kurzfangsperber beobachten kann. Darüber hinaus macht seine Abgeschiedenheit dieses Schutzgebiet zu einer idealen Zufluchtsstätte für Mufflons, Bezoarziegen, Streifenhyänen und Luchse. Jüngste Monitoringergebnisse wiesen sogar das Vorkommen von Kaukasusleoparden nach, die vom Aussterben bedroht sind.

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ZAhlEN UND FAKTEN lage: Südwestaserbaidschan, Region NakhichevanGröße: 42.797 hahöhenlage: bis zu 3.906 mGründungsjahr: 2009

landschaft: Bergwald, Bergwiesen, Felsmassive, Vorlandhügel mit Steppen

Flora: Iris elegantissima, Riemenzunge (Orchidee), Dorema glabrum

Fauna: Kurzfangsperber, Bartgeier, Steinadler, Wüstengimpel, Rotflügel-gimpel, kaspisches Schneehuhn, Braunbär, gemeiner Fischotter, Luchs, Kaukasusleopard, Streifenhyäne, Mufflon, Bezoarziege

Unterkunft: Hotels /Gästehäuser im Dorf Agbulag, in der Stadt Nakhiche-van, in Ordubad und Shahbuz

Anreise: 670 km mit dem Flugzeug von Baku nach Nakhichevan, von Nakhichevan 70 km /45 - 60 Min. mit dem PKW

Natur erleben

Es gibt verschiedene Wanderwege im Nationalpark. Wanderer genießen die kühlen Temperaturen im Sommer und den Anblick weitläufiger Blumenwiesen im Frühling.

Die Festung Alinja liegt auf einem eindrucks-vollen Vulkanfelsen von 1.811 m Höhe. Sie war das Hauptbollwerk beim Kampf des einheimischen Volkes gegen Timur Lenk im 14. Jahrhundert und wurde 14 Jahre lang tapfer gehalten. Eine Wanderung auf den Berg und zurück nach Khanaga führt einen durch Mauerreste, Backsteingebäude und Bewässerungsgräben. Im Sommer müssen Sie sich vor Schlangen in Acht nehmen. Die beste Zeit für die Wanderung ist am frühen Morgen, wenn die Temperaturen noch niedrig sind.

historische Orte

Die Petroglyphen im Hochland von Gamigaya-Garangush gehören zu den

ältesten kulturellen Zeugnissen in Aserbaidschan. Die Zeichnungen

weisen darauf hin, dass es hier - in einer Höhe von 3.000 m – vor mehr

als 2.000 Jahren bereits menschliche Tätigkeiten gab. Die Petroglyphen

zeigen Ziegen, Rinder, Vögel, Hirsche, Jagdszenen und andere Hinweise dafür, dass die üppigen

Bergwiesen damals wichtige Jagdge-biete waren. Die Sommerweiden von

Gamigaya-Garangush wurden von alten Stämmen Nakhichevans aus dem Araztiefland bewohnt und als

heilig betrachtet.

Wussten Sie schon

... dass das Gebiet von Ordubad für seine Obstgärten bekannt ist und eine einzigartige Küche besitzt? Probieren

Sie den speziellen Geschmack von Zitronen, die nicht geschält werden

müssen. Kosten Sie die großen, köstlichen Aprikosen, die sich auch ideal im lokalen pilaw machen und

außerdem einen herrlichen Fruchttee ergeben. Genießen Sie die Omeletten

von Ordubad aus Butter, Eiern und Honig, die zusammen mit Tee serviert werden, und nehmen Sie die berühm-te Walnussmarmelade als Souvenir mit

nach Hause.

Themenpfade

Vogelbeobachtung

Wildbeobachtung

Geführte Touren

Organisierte Mehrtagestouren

Pferdetrekking

Besucherzentrum in den Verwal-tungsgebäuden des Nationalparks in Aghdara, Boyahmad und im Batabat-Wald bei Bichanak

Museum Ausstellungen zu Fauna & Flora in Verwaltungs-gebäuden des Nationalparks

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WandernX

Klettern / Bergsteigen

Radfahren / Mountainbiking

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M

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Schutzgebietsbehörde

Ministry of Ecology and Natural Resources - MENR Department of Protection of Biodiversity and Development of Especially Protected Nature Reserves B. Aghayev Street 100A, Baku, AZ 1073, AzerbaijanPhone: +994 12 492 73 69Email: [email protected]/engOnline-Tickets zum Nationalparkeintritt: http://e-xidmet.eco.gov.az//?lang=en

Tourismusbehörden

Ministry of Culture and Tourism of the Republic of AzerbaijanU. Hajibeyov Street 40, Government House,Baku, AZ 1000, AzerbaijanPhone: +994 12 -493 43 98, -493 30 02, -492 05 92Fax: +994 12 -493 56 05, -493 65 38, -492 43 15Email: [email protected] www.mct.gov.az

Azerbaijan Tourist Information Centre, head OfficeNeftchiler Avenue 65, Baku, AZ 1000, AzerbaijanPhone: +994 12 492 39 84Fax: +994 12 492 39 84Email: [email protected]/en/

Goldenrock Travel AgencyF. Yusifov Street 57, AZ 1011 Baku, Azerbaijan Phone: +994 12 564 79 85, +994 51 850 88 44Email: [email protected] Email: [email protected]

n Absheron Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungZira settlement, Khazar Region, Baku, AZ 1120, Azerbaijan Phone: +994 12 511 46 67Email: [email protected]/en/ab-milli%20parki/

Tourist-InformationBaku Tourism Information CentreBaku, U. Hajibeyov Street 36, AZ 1101, AzerbaijanPhone: +994 12 498 12 44Email: [email protected]

n Aghgol Nationalpark

Schutzgebietsverwaltung Aghjabadi Region, AZ 344480, AzerbaijanPhone: +994 21 275 07 07Email: [email protected] www.eco.gov.az/en/aggol/

n Altiaghaj Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungKhizi Region, Khalaj village, AZ 8000, AzerbaijanPhone: +994 23 313 31 48Email: [email protected]/en/altiagac/ Tourist-InformationKhizi TourismKhizi city, AZ 8000, AzerbaijanPhone: +994 23 313 53 45Email: Turizm-mədəniyyə[email protected]

n Goygol Nationalpark

Schutzgebietsverwaltung Goygol Region, Togana village, AZ 2500, AzerbaijanEmail: [email protected]/goy-gol/

Tourist-InformationGanja Tourist Information CentreSheykh Bahaddin Street 59, Ganja city, AZ 2000 AzerbaijanPhone: +994 22 52 33 83Email: [email protected]

n hirkan Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungBurcali village, Lankaran, AZ 4200, AzerbaijanPhone: +994 25 257 60 46Email: [email protected]/en/hirkan/

NÜTZLICHE ADRESSEN

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Tourist-InformationLankaran Culture and Tourism DepartmentP. T hm zov Street 14, Lankaran city, AZ 4200, AzerbaijanPhone: +994 25 255 43 21

Lankaran Tourist Information CentreLankaran city, Geyshaban village, AZ 4200, AzerbaijanPhone: +994 50 231 01 03; +994 50 595 00 77Email: [email protected]

n Samur-Yalama Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungKhachmaz District, AZ 2700, AzerbaijanPhone: +994 23 322 35 01Email: [email protected] www.samur-yalama.az

Khachmaz Tourist Information CentreZeynalabdin Taghiyev Street 1, Khachmaz city, AZ 2700, AzerbaijanPhone: +994 172 5 16 51Email: [email protected] n Shahdagh Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungShabran Region, Piramsan village, AZ 1017, AzerbaijanPhone: +994 23 353 66 63Email: [email protected]/en/shahdag

Tourist-InformationShabran Region, Piramsan village, AZ 1017, AzerbaijanPhone: +994 169 5 23 38Email: [email protected]

Shamakhi Tourist Information Centre N. Narimanov Street 80, Shemakha, Shamakhi city, AZ 5600, AzerbaijanPhone: +994 176 -5 10 22, -5 13 81Email:[email protected]

Ismailli Tourist Information CentreH. Aliyev Avenue 61, Ismailli, AZ 3100, AzerbaijanPhone: +994 20 285 17 20Email: [email protected]

Guba Tourist Information Centre H. Aliyev Avenue 165, Guba city, AZ 4000, AzerbaijanPhone: +994 169 5 36 18Email: [email protected]

Sheki Tourist Information CentreComplex Qala Divari, house of artists, 2nd floor, Sheki city, AZ 5500, AzerbaijanPhone: +994 44 277 13 40Email:[email protected]

n Shirvan Nationalpark

Schutzgebietsverwaltungsiehe Ministry of Ecology and Natural Resources

Tourist-InformationSalyan National ParkYenikand village, Salyan, AZ 8000, AzerbaijanPhone: +994 25 611 -90, -93; Fax: -91Email: [email protected]

Salyan City Tourism CentreH. Aliyev Street 107, Salyan, AZ 5200, AzerbaijanPhone: +994 25 551 07 Email: Salyan [email protected]

n Zangazur Nationalpark

SchutzgebietsverwaltungMinistry of Ecology and Natural Resources of Nakhichevan Autonomous RepublicN.Tusi Street, Nakhichevan, AZ 7000, AzerbaijanPhone: +994 36 545 34 85www.eco.gov.az/en/milliparklar-ordubad.php Tourist-InformationZangazur National Park Julfa Region, Boyahmad settlement, AZ 7200, AzerbaijanPhone: +994 36 543 35 42www.eco.gov.az/en/milliparklar-ordubad.php

Local tourism office of the Ministry of Culture and TourismH. Aliyev Avenue 42, Nakhichevan city, AZ 7000, AzerbaijanPhone: +994 36 545 02 52Email: [email protected]

Nakhchivan Tourist Information CentreTabriz Street 8, Nakhichevan city, AZ 7000, Azerbaijan Phone: +994 36 545 77 55Email: [email protected]

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ORGANISATIONEN

BMZ - Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Southern Caucasus DeskDahlmannstr. 4, D-53113 Bonnwww.bmz.de

Caucasus Nature Fund - CNF54 rue de Clichy, F-75009 Paris, FrankreichPhone: +33 1 4874 -3193 ; Fax: - 6252Email: [email protected]

Forum Anders Reisen e.V. Wippertstrasse 2, D-79100 FreiburgPhone: +49 761 4012 -6990, Fax: - 6999Email: [email protected]

IUCN Caucasus Cooperation Centre38, Gogebashvili Street, Tbilisi, GE 0179, GeorgiaPhone: +995 32 222 29 -72, -85Email: [email protected]

KfWPalmengartenstr. 5-9, D-60325 Frankfurt, www.kfw.de

Regional Environmental Centre for the Caucasus - RECCAzerbaijan OfficeB. Agayev Street 100a,Baku, AZ 1073, AzerbaijanPhone: +994 12 4924173Fax: +994 12 418 02 66www.rec-azerbaijan.az

WWF Caucasus Programme Office, AzerbaijanK. M. Mushvig Street 2, block 501, Baku, AZ 1073, AzerbaijanPhone/Fax: +994 12 538 53 16Email: [email protected]/caucasus

NÜTZLICHE ADRESSEN

Aserbaidschan

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herausgeber:Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen der Republik Aserbaidschan - MENR www.eco.gov.az/en/

Durchgeführt und finanziert von:KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - BMZ

Koordiniert von:The Transboundary Joint Secretariat – TJSwww.tjs-caucasus.org Ein Konsortium aus: AHT GROUP AG – www.aht-group.comREC Caucasus – www.rec-caucasus.org

Projektpartner:The World Wide Fund for Nature – WWFThe Caucasus Nature Fund – CNF

Beratung und Design:aixplan – www.aixplan.dew. design – [email protected]

Ein Dankeschön an:n Das Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen (MENR) und die Nationalparke von Aserbaidschan für ihre umfangreiche inhaltliche Unterstützung und Bildbeiträge.

n Andreas Weitzel von der KfW für die konzeptionelle Unterstützung.

n Aurel Heidelberg und Elshad Askerov vom WWF für ihre fachlichen Beiträge sowie zusätzliches Bild- und Kartenmaterial.

n GFA Consulting Group für ergänzende Kartenbeiträge.

Bilder & Karte:n Richard Bartzn Stephanie Gerber: Karten Christian Gönnern Aurel Heidelbergn Shain Isayevn Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcenn Zaur Mirzoyevn Rami Mizrachin Hartmut Müllern Servi Nabuursn Umar Semenov, Leopard Rehabilitation Centre, Sochi Nationalpark (RU)

IMPRESSUM

November 2015

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