ausblick 2012 äftsbericht 2011 - raiffeisen.de · form der eg erlebt derzeit eine renaissance. das...
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Organisation der Verbandsgeschäftsstelle
Political Affairs, Agrargenossenschaften
Dr. Volker J. Petersen 030 856214-470
Recht und Steuer/Treuhandverwaltung
RAin Birgit Buth 030 856214-465
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Monika Windbergs M. A. 030 856214-430
Vorstandsstab, Internet
Mareen Curran M.Sc. 030 856214-540
Personal/Organisation/Betriebswirtschaft/Statistik 0228 106-307
Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing 030 856214-411
Verbindungsbüro Brüssel
Dr. Thomas Memmert 00322 28540-50
Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit
RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler 030 856214-410
Betriebsmittel, Logistik, Umweltschutz
Dr. Michael Reininger 030 856214-533
Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut
Dr. Claudia Döring 030 856214-440
Milchwirtschaft
Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt 030 856214-480
Vieh- und Fleischwirtschaft
Dr. Verena Schütz 030 856214-467Dr. Anja Czekala 0228 106-317Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Hewicker 030 856214-532
Futterwirtschaft
Dr. Momme Matthiesen 030 856214-530Dipl.-Ing. agr. Kristina Krautz 030 856214-531
Obst-, Gemüse- und Gartenbau/Weinwirtschaft
Dipl.-Ing. agr. Karl Schmitz (bis 31. August 2012) 0228 106-343Dr. Christian Weseloh (ab 1. Juli 2012) 030 856214-3Dr. Markus Nöthen (BVEO) 0228 106-325Stefan Kolb B.A. 0228 106-327
030 856214-3
Telefon
Präsident Manfred Nüssel 030 856214-500
Generalsekretär Dr. Rolf Meyer (bis 30. Juni 2012) 030 856214-450Generalsekretär Dr. Henning Ehlers (ab 1. Juli 2012) 030 856214-520
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Pariser Platz 3 · 10117 BerlinPostfach 080549 · 10005 BerlinTelefon 030 856214-3Telefax 030 [email protected]
DRV-Verbindungsbüro
47–51 Rue du Luxembourg B-1050 BrüsselTelefon 00322 28540-50Telefax 00322 [email protected]
(bis 31. Dezember 2012)Adenauerallee 127 · 53113 BonnPostfach 120220 · 53106 BonnTelefon 0228 106-0Telefax 0228 106 -266
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichen Sie direkt per E-Mail mit [email protected]
Inhalt
Vorwort
Das Jahr im Überblick
Umsatz- und Strukturentwicklung 2011Gemeinsame Agrarpolitik/Interessenvertretung in EuropaPolitical AffairsInteressenvertretung am Beispiel desPflanzenschutzgesetzesAFS eG – System zur LieferantenbewertungVieh- und Fleischwirtschaft –zukunftsfähig und kommunikativSocial Media –neue Wege der VerbandskommunikationInternationales Jahr der Genossenschaften
WarenwirtschaftFutterwirtschaftMilchwirtschaftVieh- und FleischwirtschaftObst-, Gemüse- und GartenbauwirtschaftWeinwirtschaftAgrargenossenschaften
Recht und SteuerLebensmittelrechtNachhaltigkeitVerkehr und LogistikBetriebswirtschaftPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitAgrarportal raiffeisen.comADG-Bildungsarbeit
Raiffeisen im VerbundInternationale ArbeitGremien des Deutschen Raiffeisenverbandes
Anhang
3
4
8
1113
1415
16
1718
19283033363840
4142434445464748
495253
60
»Die Rechtsform der eG erlebt eine Renaissance. Das belegen u. a. die zahlreichen Gründungen. Mit gestärktem Selbstbewusstsein nehmen unsereMitgliedsunternehmen die Herausforderungen globalisierter Agrarmärkte an.«
Wichtiger Wachstums- und Stabilitätsmotor
DRV-Geschäftsbericht 2011 3
wesentlichen Beitrag zur Sicherheit entlang
der gesamten Wertschöpfungskette. Drama-
tisch waren die Folgen der EHEC-Infektionen.
Gemüseerzeuger und Vermarkter mussten ei-
nen Existenz bedrohenden Preisverfall verkraf-
ten. Die Bundesvereinigung der Erzeugeror-
ganisationen Obst und Gemüse (BVEO) und
der DRV haben die wirtschaftlichen Verluste
eingegrenzt und Entschädigungsregelungen
durchgesetzt. Unsere fundierte Kritik, dass die
Wirtschaftspartner enger in das Krisenmanage-
ment von Politik und Administration einbezo-
gen werden müssen, fiel auf fruchtbaren Bo-
den.
Für 2012 sind unsere Erwartungen verhalten
optimistisch angesichts großer wirtschafts-
und finanzpolitischer Unsicherheiten. Die EU-
Staatsschuldenkrise, daraus resultierende
Wechselkursrisiken sowie politische Umwäl-
zungen in Importländern belasten die ohnehin
volatilen Märkte. Gleichwohl bleibt das Agri-
business ein wichtiger Stabilitäts- und Wachs-
tumsmotor. Unsere Unternehmen setzen wei-
terhin auf Innovationen, Prozessoptimierung
und Risikomanagement.
Wir danken unseren Mitgliedern und Ge-
sprächspartnern in Politik, Administration so-
wie Medien für die gute Zusammenarbeit. Nut-
zen Sie weiterhin die Fachkompetenz und das
Netzwerk des DRV.
Das Jahr 2011 verlief zeitweise turbulent und
brachte der Agrar- und Ernährungswirtschaft
tiefgreifende Veränderungen. Insgesamt bilan-
zieren die 2.531 genossenschaftlichen Unter-
nehmen ein gutes Wirtschaftsjahr. Vor allem
preisbedingt und exportgestützt erzielte die
genossenschaftliche Gruppe einen addierten
Gesamtumsatz von über 48 Mrd. Euro. Das ist
ein deutliches Plus von 12,6 Prozent gegen-
über 2010.
Unsere mitgliederorientiert und nachhaltig tä-
tigen Unternehmen haben die Auswirkungen
der Finanz- und Wirtschaftskrise erfolgreich
gemanagt. Aufgrund ihrer soliden Arbeitswei-
se genießen sie mehr denn je großes Vertrau-
en bei Mitgliedern und Kunden. Die Rechts-
form der eG erlebt derzeit eine Renaissance.
Das belegen u. a. zahlreiche Gründungen in
verschiedenen Sparten. Mit gestärktem
Selbstbewusstsein nehmen unsere Unterneh-
men die Herausforderungen globalisierter
Agrarmärkte an.
Im zurückliegenden Jahr hat sich der DRV ein-
mal mehr als Krisenmanager bewährt. Rasch
haben wir gemeinsam mit den Mitgliedsun-
ternehmen und Regionalverbänden Konse-
quenzen aus dem Dioxingeschehen gezogen.
Als Ergebnis wurde im September 2011 die
Allianz Futtermittelsicherheit eG (AFS) gegrün-
det. Damit leisten unsere Unternehmen einen
Manfred Nüssel Präsident
Dr. Rolf MeyerGeneralsekretär
Dr. Henning EhlersGeschäftsführer
4 DRV-Geschäftsbericht 2011
Das Jahr im Überblick
Januar
Der DRV trägt in enger Kooperation mit Politik,
Administration und den Wirtschaftspartnern
zur raschen Eingrenzung und Aufklärung von
Dioxin-Funden in Futtermitteln bei. Es werden
u. a. Lieferlisten und Kontrollergebnisse ab-
geglichen, um nach einer risikobasierten Ein-
schätzung eine zügige Freigabe gesperrter
landwirtschaftlicher Betriebe zu erreichen. Mit
der R+V Versicherung und den vom Dioxinge-
schehen betroffenen genossenschaftlichen
Mischfutterherstellern berät der DRV u. a. über
Schadensersatzforderungen.
Die Präsidenten der milchwirtschaftlichen Ver-
bände kommen am Rande der Internationalen
Grünen Woche in Berlin zum Meinungs- und
Informationsaustausch zusammen. Überein-
stimmend werden Marktlage und -perspekti-
ven positiv bewertet, sodass sich der Auf-
wärtstrend fortsetzen kann.
Februar
Der DRV-Fachausschuss Vieh- und Fleischwirt-
schaft tagt in Münster. Bernd Terhalle wird
zum neuen Vorsitzenden gewählt. Im Fokus
stehen Branchenkommunikation und Öffent-
lichkeitsarbeit, Aktion Tierwohl und die neue
Schätzformel für den Schlachtkörper Schwein.
In Berlin findet die Leitmesse Fruit Logistica
statt. Die deutschen Erzeugerorganisationen
sind erneut auf dem Gemeinschaftsstand der
BVEO vertreten. Bundesministerin Ilse Aigner
und zahlreiche internationale Gäste aus Politik,
Administration und Medien kommen zur drit-
ten „German Fruit Traders Night“.
Am Rückstands-Monitoring des DRV beteili-
gen sich 18 Winzergenossenschaften mit 90
Weinen. Es werden keine von den gesetzlichen
Normwerten abweichenden Ergebnisse regis-
triert.
März
Präsident Manfred Nüssel stellt bei der Jah-
respressekonferenz ein deutlich verbessertes
Ergebnis 2010 in Höhe von 42,8 Mrd. Euro
(2009: 38,4 Mrd. Euro) vor. Die genossenschaft-
liche Gruppe ist zurück auf dem Wachstums-
pfad, bleibt aber weiterhin mit Preisschwan-
kungen für Agrarrohstoffe konfrontiert.
In Königswinter findet die DRV-Fachtagung für
Obst- und Gemüsegenossenschaften statt. Im
Mittelpunkt stehen der Aufbau eines Krisen-
managementsystems sowie nationale und in-
ternationale Werbekonzepte für die Branche.
„Futter- und Veredelungswirtschaft im Span-
nungsfeld von Nachhaltigkeit und Ernäh-
rungssicherung“, so lautet der Titel der DRV-
Fachtagung Futterwirtschaft in Münster.
Schwerpunkte sind die Aufarbeitung des Di-
oxingeschehens sowie globale Entwicklungen
auf den Fleisch- und Rohstoffmärkten. Die
hohe Teilnehmerzahl unterstreicht die Aktua-
lität und Bedeutung dieses wichtigen Bran-
chentreffs.
April
Der spartenübergreifende DRV-Arbeitskreis
Nachhaltigkeit kommt zur zweiten Sitzung in
Berlin zusammen. Beraten werden die Kon-
zeption von Nachhaltigkeitsberichten mit Pra-
xisbeispielen der WESTFLEISCH eG und des
DMK – Deutsches Milchkontor GmbH.
Präsident Nüssel fordert im Gespräch mit Hart-
mut Koschyk, Parlamentarischer Staatssekre-
tär im BMF, ein transparentes und faires Ver-
fahren bei der BVVG-Flächenprivatisierung.
Für die Wertermittlung muss ein eindeutiges
Bewertungsschema definiert werden.
Der DRV richtet in Heilbronn die Fachtagung
für Winzergenossenschaften aus. Mehr als 100
Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und Auf-
sichtsräte informieren sich u. a. über die Posi-
tionierung deutscher Winzergenossenschaf-
ten im Getränkefach- und -großhandel sowie
die Förderung des Weinexports.
Mai
DRV-Präsident Nüssel erörtert mit Agrarjour-
nalisten der Landesgruppe Berlin-Branden-
burg-Sachsen und mit VDL-Mitgliedern The-
men wie Sicherheit in der Lebensmittelkette,
Genossenschaften und Nachhaltigkeit, Charta
für Landwirtschaft und Verbraucher, GAP nach
2013 sowie die EEG-Novelle.
BVEO und DRV informieren die Mitgliedsun-
ternehmen und Öffentlichkeit stets tagesaktu-
ell über den Stand und Verlauf der EHEC-In-
fektionen. Die Unternehmen werden bei der
Dokumentation der entstandenen Schäden
unterstützt. Auf deutscher und europäischer
Ebene werden zeitnahe und praktikable Ent-
schädigungsregelungen angemahnt. Die Auf-
forderung von BVEO und DRV, die Wirtschaft
enger in das Krisenmanagement einzubinden,
bleibt ein zentrales Anliegen.
Zum Referentenentwurf der EEG-Novellierung
spricht sich der DRV dafür aus, das Problem
der Flächenkonkurrenz bei der energetischen
Nutzung von Biomasse durch eine verstärkte
Förderung der Reststoffnutzung zu entschärfen.
Ein Ausbau des Biogassektors muss vornehm-
lich über Ertrags- und Effizienzsteigerungen er-
folgen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Milch-
und Veredelungssektors nicht zu schwächen.
Juni
Der DRV formuliert konkrete EHEC-Entschädi-
gungs-Regelungen und kommuniziert diese
gegenüber den Entscheidungsträgern im
BMELV und der EU-Kommission. DRV und
BVEO erfassen die Schäden und leiten die Da-
ten weiter.
Mit sehr positiver Resonanz bei Mitgliedern und
Gästen führt der DRV den Raiffeisentag in Berlin
durch. Beim Wirtschaftsforum „Raiffeisen-Ge-
nossenschaften – Wir leben Nachhaltigkeit“
stellen Vertreter von Mitgliedsunternehmen
ihre Nachhaltigkeitskonzepte vor und diskutie-
ren mit Vertretern aus Politik und Handel.
DRV-Geschäftsbericht 2011 5
6 DRV-Geschäftsbericht 2011
Präsident Nüssel wendet sich an alle deutschen
Abgeordneten im Europäischen Parlament und
bittet sie bei der Abstimmung über einen Ini-
tiativbericht des EP zur Zukunft der GAP, einen
Antrag zu unterstützen, der sich gegen eine
Obergrenze bei Direktzahlungen ausspricht.
Der Bundestags-Ausschuss für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz führt
eine Anhörung zu „Spekulationen mit agrari-
schen Rohstoffen verhindern“ durch. Der DRV
ist als Sachverständiger geladen und erläutert
Ursachen für die gestiegene Preisvolatilität.
Juli
Unter Federführung des DRV und mit Unter-
stützung des Deutschen Weininstituts (DWI)
findet eine Verkostung von Genossenschafts-
weinen statt. 51 Winzergenossenschaften be-
teiligen sich mit 92 Weinen. Die neun ausge-
wählten Weine werden als „Best of Genossen-
schaften“ im Online-Shop des DWI angeboten.
Der DRV nimmt an einem Gespräch im Bun-
deskartellamt zum Fallbericht über die kartell-
rechtskonforme Gestaltung von Marktinfor-
mationssystemen im Bereich der Rohmilch-
beschaffung teil.
August
In Berlin trifft der DRV mit Vertretern des US-
amerikanischen Landwirtschaftsministeriums
und der Agrarabteilung der Botschaft zusam-
men. Diskutiert werden die internationalen Ge-
treidemärkte, die Bedeutung der Genossen-
schaften und Probleme auf dem Weltmarkt.
Die BVEO hat gemeinsam mit Schwesterorga-
nisationen aus Belgien und den Niederlanden
sowie mit Unterstützung des BMELV einen Fly-
er erstellt, mit dem vertrauensbildende Maß-
nahmen zur Wiederbelebung des Gemüsever-
zehrs eingeleitet werden. Der Prospekt wird
vom LEH über 5 Mio. Mal nachgefragt.
September
Zum Entwurf eines Leitfadens zur Fusionskon-
trolle des Bundeskartellamts nimmt der DRV
Stellung. Er begrüßt die komprimierte Darstel-
lung der Praxis, fordert jedoch im Hinblick auf
Kooperationen und Fusionen im genossen-
schaftlichen Bereich Nachbesserungen, insbe-
sondere bei der Berücksichtigung der jeweili-
gen Marktgegenseite.
Im Vorfeld der Beratungen zur Novelle des Ver-
braucherinformationsgesetzes im Bundesrat
appelliert Präsident Nüssel an die Ministerprä-
sidenten, keine Verschärfungen zulasten der
Wirtschaft zuzulassen. Die Informationsinte-
ressen der Verbraucher und die Schutzinteres-
sen der Unternehmen müssen in einen ange-
messenen Ausgleich gebracht werden.
Die Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland
(AFS) eG wird auf Initiative des DRV sowie mit
Beteiligung genossenschaftlicher Mischfutter-
hersteller und der Regionalverbände in Melle
DRV-Geschäftsbericht 2011 7
gegründet. Ziel von AFS ist es, ein leistungsfä-
higes System zur Lieferantenbewertung für Fut-
termittelhersteller aufzubauen und damit die
Sicherheit in der Wertschöpfungskette zu opti-
mieren.
Oktober
Präsident Nüssel eröffnet bei einer DGRV-Pres-
sekonferenz das von den Vereinten Nationen
ausgerufene Internationale Jahr der Genos-
senschaften 2012, das unter dem Motto steht
„Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“.
Der DRV wendet sich im Vorfeld der Agrarmi-
nisterkonferenz an Bundesministerin Aigner
und die Länderagrarminister. Er fordert die Po-
litiker auf, gegen eine Kappung der Direktzah-
lungen und die Einführung einer siebenpro-
zentigen Flächenstilllegung im Rahmen der
zukünftigen GAP zu stimmen.
Präsident Nüssel wirkt an der Abschluss-Dis-
kussion zur Vorbereitung der „Charta für Land-
wirtschaft und Verbraucher“ im BMELV mit.
November
In Montabaur findet die DRV-Fachtagung Vieh-
und Fleischwirtschaft mit über 100 Teilneh-
mern statt. Unter dem Motto „Fleischwirt-
schaft – zukunftsfähig und kommunikativ? –
Wege aus dem Labyrinth“ werden Fragen der
Krisenkommunikation sowie des Tierschutzes
und -transportes diskutiert.
Der DRV führt in Berlin die Fachtagung „Mol-
kereigenossenschaften zwischen kritischem
Verbraucher und globalem Wettbewerb“
durch. Vertreter des Ehrenamts und des
Hauptamts beraten über Zukunftstrends für
die genossenschaftlichen Molkereien, die Pro-
duktion gentechnikfreier Milch sowie Anfor-
derungen an die Kommunikation in sozialen
Netzwerken.
Präsident Nüssel stellt bei einer Pressekonfe-
renz in Berlin gemeinsam mit den Autoren
Prof. Dr. Berthold Eichwald und Klaus Josef
Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG,
das Buch „Erfolgsmodell Genossenschaften.
Möglichkeiten für eine werteorientierte Markt-
wirtschaft“ vor.
Dezember
COGECA-Präsident Paolo Bruni stattet dem
DRV einen Besuch ab. Im Mittelpunkt des Ge-
dankenaustausches stehen die Ausgestaltung
der GAP und Fragen der Organisation der Le-
bensmittelkette in der EU.
Der DRV ist Gründungsgesellschafter der
SeedGuard GmbH – Gesellschaft für Saatgut-
qualität, die als Träger eines Systems zur Au-
ditierung von Anlagen die Verbesserung der
Beizqualität zum Ziel hat. Beschlossen werden
u. a. Strategien in Bezug auf das noch zu ent-
wickelnde Beitragsmodell und das Zertifizie-
rungsmodell.
Monika Windbergs
8 DRV-Geschäftsbericht 2011
Die 2.531 Raiffeisen-Genossenschaften erziel-
ten mit 48,2 Mrd. Euro einen um 12,6 Prozent
höheren Umsatz (Vorjahr 42,8 Mrd. Euro). Um-
satzstärkste Sparte ist mit 23 Mrd. Euro die
Warenwirtschaft, gefolgt von der Milchwirt-
schaft mit 13,4 Mrd. Euro und der Vieh- und
Fleischwirtschaft mit 4,9 Mrd. Euro.
Die gesamte Agrar- und Ernährungswirtschaft
als auch die landwirtschaftlichen Genossen-
schaften haben nach erheblichen Umsatzrück-
gängen in 2009 nunmehr im zweiten Jahr in
Folge einen deutlichen, zweistelligen Umsatz-
sprung erzielt.
Die Warengenossenschaften melden höhere
Verkaufserlöse für Getreide und Ölsaaten. Sie
profitierten insbesondere bei Erneuerbaren
Energien und Agrartechnik von der Investiti-
onstätigkeit der Landwirte. Auch die Molkerei-
genossenschaften zahlten wieder höhere Er-
zeugerpreise aus. Sie setzen weiterhin auf In-
novationen und haben die Exportmärkte fest
im Blick. Das gilt ebenfalls für die Vieh- und
Fleischwirtschaft, die eine steigende Nachfra-
ge nach tierischen Erzeugnissen auf den Welt-
märkten bedient.
Hoher Stellenwert der Ausfuhren
Die Raiffeisen-Genossenschaften erzielten im
Berichtsjahr mit 4,1 Mrd. Euro nicht nur um
17 Prozent höhere Erlöse im Agrarexport ge-
genüber dem Vorjahr, sondern zugleich ein
Rekordergebnis.
Die Erzeugnisse der Milch-, Vieh- und Fleisch-
wirtschaft stellen allein 84 Prozent der Ge-
Umsatzstruktur der Genossenschaften 2011 nach Sparten
DRV-Geschäftsbericht 2011
Milchwirtschaft13,4 Mrd. Euro (27,8 %)
Obst, Gemüse, Gartenbau3,3 Mrd. Euro (6,8 %)
Vieh- und Fleischwirtschaft4,9 Mrd. Euro (10,2 %)
Warenwirtschaft23,0 Mrd. Euro (47,7 %)
Agrargenossenschaften1,8 Mrd. Euro (3,7 %)
Weinwirtschaft0,8 Mrd. Euro (1,7 %)
Sonstige0,9 Mrd. Euro (2,1 %)
Insgesamt48,2 Mrd. EuroJahresumsatz
Umsatz- und Strukturentwicklung 2011
94 Prozent der Gesamtumsätze. Die Unterneh-
men haben 2011 ihre Wettbewerbskraft weiter
verbessert und ihre Rolle auf den Weltmärkten
ausgebaut. Schwerpunkte in den Strukturan-
passungen waren festzustellen in den Grup-
pen der Wein- und Milchwirtschaft.
Strukturwandel in den Sparten
Die Winzergenossenschaften verzeichneten
einen überdurchschnittlichen Rückgang um
8,1 Prozent, die Milchgenossenschaften um
4,9 Prozent und die Vieh-, Fleisch- und Zucht-
samtausfuhren, davon entfallen 2,7 Mrd. Euro
auf Milchprodukte. Der Anteil der Exporte in
Länder außerhalb der EU ist von 17 auf 22 Pro-
zent gestiegen.
Der Strukturwandel der im Agrarhandel und
der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeug-
nisse tätigen Genossenschaften setzt sich
auch 2011 fort. Die Zahl ist gegenüber dem
Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1.109 gesunken.
Die Entwicklung beruht überwiegend auf Fu-
sionen. Der Gesamtumsatz dieser Unterneh-
mensgruppe liegt bei rd. 45,4 Mrd. Euro bzw.
Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften in der Raiffeisen-OrganisationMitglieder der regionalen Genossenschaftsverbände
Genossenschaftsarten Alte Struktur Neue StrukturVeränderung
2000 2001 2002 2003 2004 2005 20105 2011 absolut %
Kreditgenossenschaftenmit Warengeschäft 434 354 301 274 249 222 157 151 – 6 – 3,8
Bezugs- undAbsatzgenossenschaften 515 473 458 430 418 409 330 321 – 9 – 2,7
Hauptgenossenschaften1 – – – – – – 6 6 — —
Milchgenossenschaften2 404 378 354 347 330 308 264 251 – 13 – 4,9
Vieh-, Fleisch- undZuchtgenossenschaften2 154 144 141 130 127 124 105 99 – 6 – 5,7
Obst-, Gemüse-, Garten-baugenossenschaften 130 125 121 117 114 107 89 89 — —
Winzergenossenschaften2 260 256 238 236 232 224 209 192 – 17 – 8,1
Agrargenossenschaften 809 795 769 751 801 783 8344 811 – 23 – 2,8
Übrige Genossenschaften*3 1.106 1.075 1.012 974 940 921 610 611 1 0,2
Zentralen** 35 32 29 27 24 24 — — — —
Insgesamt 3.847 3.632 3.423 3.286 3.235 3.122 2.604 2.531 – 73 – 2,8
* Z. B. Brennerei-, Weide-, Bioenergie-, Forst- und Holzwirtschaftliche Genossenschaften, sonstige Waren- undDienstleistungsgenossenschaften sowie Mitglieder
** Einschließlich Einrichtungen auf Bundesebene1 Ab 2006 einschl. DRWZ2 Ab 2006 einschl. Zentralen3 Ab 2006 einschl. Zentralen und sonstige Mitglieder4 Einschl. Neuzugang des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle5 Ab 2009 Änderung der statistischen Erfassung der Genossenschaftsart „Übrige Raiffeisen-Genossenschaften“
DRV-Geschäftsbericht 2011 9
10 DRV-Geschäftsbericht 2011
genossenschaften um 5,7 Prozent. Die Ent-
wicklung bei den Bezugs- und Absatzgenos-
senschaften, den Kreditgenossenschaften mit
Warengeschäft sowie den Obst-, Gemüse- und
Gartenbaugenossenschaften verlief dagegen
in ruhigem Fahrwasser.
Gründungen sind insbesondere bei den Bio-
energie-, Forst- und Holzwirtschaftlichen Ge-
nossenschaften im ländlichen Raum zu ver-
zeichnen. Sie unterstreichen die Attraktivität
der genossenschaftlichen Rechtsform und ent-
sprechen dem Wunsch nach Selbstverwaltung
und Bürgerbeteiligungen.
Das steht nicht im Widerspruch zu der Tatsa-
che, dass sich die Zahl der Raiffeisen-Genos-
senschaften in den vergangenen 20 Jahren
halbiert hat.
Attraktive Rechtsform
Als größte und strukturbedingt stabile Gruppe
gelten die Agrargenossenschaften mit rd.
31.000 Mitgliedern und rd. 18.000 Beschäftig-
ten. Mit 1,7 Mio. ha bewirtschaften sie rd. ein
Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche
in Ostdeutschland. Die Landwirte, Winzer und
Gärtner sind gemessen an den rd. 300.000
landwirtschaftlichen Betrieben über 5 ha,
Mitglieder in durchschnittlich nahezu zwei
Genossenschaften (ohne Kreditgenossen-
schaften mit Warengeschäft). Bundesweit zei-
gen ca. 550.000 Mitgliedschaften, rd. 80.000
Beschäftigte, darunter ca. 4.000 Auszubilden-
de, die Bedeutung für den ländlichen Raum
auf.
Heinz-Joachim Bösing
Anzahl der Genossenschaften 2011 nach Sparten
Milchwirtschaft251 (10,0 %)
Obst, Gemüse, Gartenbau89 (3,5 %)
Vieh- und Fleischwirtschaft99 (3,9 %)
Warenwirtschaft478 (18,9 %)
Agrargenossenschaften811 (32,0 %)
Winzer192 (7,6 %)
Sonstige611 (24,1 %) Insgesamt
2.531Unternehmen
DRV-Geschäftsbericht 2011 11
Am 12. Oktober 2011 legte die Europäische
Kommission ihre Legislativvorschläge zur Ge-
meinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2013 vor.
Die Beratungen traten damit, nach der öffent-
lichen Konsultation und Mitteilung, in die
zweite, konkrete Phase. Der Schwerpunkt der
Reformvorschläge liegt auf einer grundlegen-
den Modifikation des Systems der Direktzah-
lungen. Diese sollen in mehrere Komponenten
aufgeteilt werden: eine Basisprämie, die pri-
mär der Einkommenssicherung dient, einen
„gegreenten“ Prämienanteil zur Abgeltung
bestimmter Umweltleistungen sowie ggf. Zu-
satzzahlungen an Produzenten in benachtei-
ligten Gebieten und an Junglandwirte.
Kappung der Direktzahlungen
Erneut schlägt die Kommission eine progres-
siv ausgestaltete Kappung der Direktzahlun-
gen für größere Betriebe vor, die ab 150.000
Euro einsetzen und sich allein auf die Basis-
prämie beziehen soll. Zahlungen oberhalb von
300.000 Euro sollen komplett abgeschnitten
werden. Allerdings sollen die Brutto-Lohnkos-
ten von den betroffenen Betrieben vorab in
Abzug gebracht werden können. Als weiteres
zentrales Element ist eine stärkere Anglei-
chung (Konvergenz) des derzeit sehr unter-
schiedlichen Niveaus der Direktzahlungen der
einzelnen EU-Mitgliedstaaten vorgesehen.
Mit Blick auf die Gemeinsame Marktorganisa-
tion strebt die Kommission grundsätzlich den
Erhalt des Status quo an. Die Instrumente zur
Intervention und privaten Lagerhaltung sollen
im Wesentlichen unverändert bleiben. Neu ist
eine grundsätzliche Verpflichtung für die Mit-
gliedstaaten zur Anerkennung von Erzeuger-
organisationen und Branchenorganisationen
in allen Sektoren.
Wettbewerbsfähigkeit verbessern
Der DRV hat zu den Kommissionsvorschlägen
detailliert Stellung genommen. Die DRV-Posi-
tion wurde den politischen Entscheidungsträ-
gern auf europäischer und nationaler Ebene
zugeleitet und in zahlreichen Einzelgesprächen
erläutert. Der DRV vermisst insbesondere kon-
krete Schritte zur Verbesserung der Wettbe-
werbsfähigkeit des Agrarsektors und sieht die
Gefahr einer weiteren Bürokratisierung. Aus
Sicht der Raiffeisen-Genossenschaften völlig
unangemessen weist der DRV den Vorschlag
zurück, im Rahmen des „Greenings“ sieben
Prozent der Ackerfläche als ökologische Vor-
rangflächen stillzulegen.
Weiterhin werden die Vorschläge zur Kappung
der Direktzahlungen, die die in Ostdeutschland
als Mehrfamilienbetriebe geführten Agrarge-
nossenschaften erneut diskriminieren würden,
kategorisch abgelehnt. Mit Blick auf die Vor-
schläge zur Anerkennung von Erzeugerorga-
nisationen in allen Sektoren betont der DRV,
dass dadurch die bestehenden, erfolgreichen
Genossenschaftsstrukturen nicht gefährdet
werden dürfen.
Verhandlungen zum Finanzrahmen
Über die GAP entscheiden nach den Regeln
des Lissabon-Vertrages nun das Europäische
Gemeinsame Agrarpolitik/Interessenvertretung in Europa
12 DRV-Geschäftsbericht 2011
Parlament und der Ministerrat gemeinsam.
Mit Beschlüssen wird erst Anfang 2013 ge-
rechnet. Wie schnell eine politische Einigung
gelingt, hängt entscheidend von den parallel
laufenden Verhandlungen zum EU-Finanzrah-
men 2013 bis 2020 ab. Im Agrarrat und im Eu-
ropäischen Parlament herrscht berechtigter-
weise die Meinung vor, dass ein GAP-Ab-
schluss erst möglich ist, wenn Klarheit über
das künftige Budget besteht.
Brüsseler Büro
Das DRV-Verbindungsbüro befindet sich im
„Deutschen Haus der Land- und Ernährungs-
wirtschaft“. Unter dieser zentral im Brüsseler
Europaviertel gelegenen Adresse arbeiten die
wichtigen deutschen Agrarorganisationen in
der Interessenvertretung auf europäischer
Ebene zusammen. Tätigkeitsschwerpunkte
des Verbindungsbüros sind eine umfassende
und zeitnahe Information der Raiffeisen-Orga-
nisation über alle relevanten Entscheidungen
in Brüssel sowie die Interessenvertretung und
Kontaktpflege gegenüber den EU-Institutio-
nen.
COGECA
Im Allgemeinen Verband der landwirtschaftli-
chen Genossenschaften der Europäischen
Union (COGECA) sind die nationalen Genos-
senschaftsverbände fast aller EU-Mitgliedstaa-
ten zusammengeschlossen. COGECA zählt 35
Vollmitglieder, vier assoziierte Mitglieder und
36 Partnerorganisationen. Damit werden die
Interes-
sen von
rd. 40.000
landwirtschaftlichen Genossenschaften mit
einem addierten Jahresumsatz von über
300 Mrd. Euro vertreten. Neben der Lobby-
arbeit gegenüber den EU-Institutionen bietet
COGECA eine wichtige Plattform für den eu-
ropaweiten Erfahrungsaustausch der nationa-
len Genossenschafts-Organisationen.
COGECA arbeitet in einem gemeinsamen Se-
kretariat eng mit dem europäischen Bauern-
verband COPA zusammen. Der DRV ist inten-
siv in die Arbeiten von COGECA eingebunden
und vertritt hier die Interessen der deutschen
Raiffeisen-Genossenschaften.
Stärkung der Marktposition
Die laufenden Beratungen zur GAP nach 2013
stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten von
COPA/COGECA. Im Februar 2012 verabschie-
deten die Präsidien beider Verbände eine ge-
meinsame Stellungnahme zu den Legislativ-
vorschlägen der EU-Kommission. Einen wei-
teren Arbeitsschwerpunkt bilden die auf EU-
Ebene geführten Diskussionen zur Funktions-
weise der Lebensmittelkette. In diesem Zu-
sammenhang gilt es, die wichtige Rolle der
Genossenschaften bei der Stärkung der Markt-
position der Landwirte hervorzuheben und ge-
eignete rechtliche Rahmenbedingungen für
ihre Tätigkeit sicherzustellen.
Dr. Thomas Memmert
Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.Parlament und der Ministerrat gemeinsam.
Political Affairs
Ganz unterschiedliche politische, wirtschaftliche
und gesellschaftliche Entwicklungen beeinfluss-
ten 2011 die Rahmenbedingungen für das un-
ternehmerische Handeln der Raiffeisen-Genos-
senschaften. Sie stellen sich den Herausforde-
rungen globaler Einflüsse auf ihre Märkte. Vola-
tilität ist an die Stelle stabiler Agrarpreise getre-
ten. Preisschwankungen sind in ihrem Ausmaß
und Verlauf kaum vorherzusagen. Sie bergen
neue Risiken, die zu existenziellen werden kön-
nen, wenn sie nicht professionell gemanagt
werden. Deshalb ist der DRV sehr intensiv für
praxisgerechte Rahmenbedingungen zur Etab-
lisierung eines professionellen Risikomanage-
ments in den Unternehmen eingetreten.
Die politische und gesellschaftliche Debatte
um die Ursachen und Auswirkungen von
schwankenden Agrarpreisen verläuft phasen-
weise sehr kontrovers. Der DRV hat in einem
Expertenkreis beim BMELV mitgewirkt, der
das im Juli 2011 herausgegebene Eckpunkte-
Papier „Preisvolatilität und Spekulation auf
den Agrarmärkten“ mit Verantwortlichen des
Ministeriums diskutierte.
Anhörung im Bundestagsausschuss
Im Juni 2011 hatte der Bundestagesausschuss
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau-
cherschutz u. a. den DRV als Sachverständigen
zur Anhörung „Spekulation mit agrarischen
Rohstoffen verhindern“ geladen. Der DRV ver-
tritt die Position, dass die Ursachen der stär-
keren Preisschwankungen in fundamentalen
Entwicklungen des weltweiten Angebots von
und der Nachfrage nach Agrarprodukten lie-
gen, weniger auf
den Finanzmärkten
zu suchen sind, wo
Agrarderivate zur
Preisabsicherung
gehandelt werden.
Der DRV hat die zum Teil irreführenden öffent-
lichen Diskussionen zum Anlass genommen,
in enger Zusammenarbeit mit der DZ BANK
eine Informationsbroschüre zu erstellen. Unter
dem Titel „Risikomanagement auf globalen
Agrarmärkten“ werden die Ursachen der
Preisvolatilitäten untersucht. Es werden Lö-
sungsmöglichkeiten für die Probleme globaler
Märkte aufgezeigt und die Angebote ge-
nossenschaftlicher Unternehmen zur Absiche-
rung von Preisrisiken erläutert. Die Broschüre
ist auf sehr großes Interesse gestoßen.
Charta für Landwirtschaft und Verbraucher
Bundesministerin Ilse Aigner hat 2011 einen
Diskussionsprozess initiiert. Im Dialog mit Ver-
bänden aus Wirtschaft, Umwelt, Verbraucher-
schutz, Entwicklungspolitik etc. wurde eine
„Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“
erarbeitet. Sie soll Lösungsansätze für wichti-
ge politische Handlungsfelder aufzeigen.
Der DRV hat die vielfältigen Erwartungen der
Sparten und Interessen, die er unter seinem
Dach vereint, mit Stellungnahmen und Dis-
kussionsbeiträgen in die verschiedenen Work-
shops eingebracht.
Dr. Volker J. Petersen
DRV-Geschäftsbericht 2011 13
14 DRV-Geschäftsbericht 2011
Nachdem 2009 auf europäischer Ebene das
sogenannte EU-Pflanzenschutzpaket verab-
schiedet worden war, stand 2011 die nationale
Umsetzung im Rahmen einer Novelle des
Pflanzenschutzgesetzes an.
Für den DRV und seine Mitgliedsunternehmen
haben die Verfügbarkeit geeigneter Mittel so-
wie Rechtssicherheit im Vertrieb und bei der
Anwendung oberste Priorität. Risiken eines zu-
nehmend grenzüberschreitenden Handels
müssen durch einen klaren Rechtsrahmen ein-
gegrenzt werden. Langwierige Auseinander-
setzungen um die Verkehrsfähigkeit von Im-
portprodukten sollten minimiert werden.
Deshalb hat der DRV frühzeitig intensiven Kon-
takt zum Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufge-
nommen und die Möglichkeiten erörtert,
Marktteilnehmer, die gegen geltendes Pflan-
zenschutzrecht verstoßen, konsequenter zu
sanktionieren. Neben der Einführung von
Strafvorschriften wurde insbesondere eine Er-
laubnisregelung für die Einfuhr und den Han-
del beraten. Der DRV warb für möglichst ein-
fache Regelungen zur gegenseitigen Anerken-
nung bestehender Zulassungen im Rahmen
der EU-Bestimmungen.
DRV als Experte im Agrarausschuss
Am 20. Juli nutzte der DRV eine Anhörung im
BMELV, um seine Anliegen und Argumente ei-
nem breiteren Kreis vorzustellen. Die schriftli-
che Stellungnahme wurde gemeinsam mit der
Bundesvereinigung der Erzeugerorganisatio-
nen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) herausge-
geben. Denn der Pflanzenschutzmittel-Handel
und die Obst- und Gemüsevermarkter verfol-
gen hier die selben Interessen.
Die klaren DRV-Forderungen erwiesen sich in
Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten als
sehr hilfreich. Deshalb wurde der DRV gebe-
ten, sein Expertenwissen in die Anhörung des
Agrarausschusses im Deutschen Bundestag
am 26. Oktober einzubringen.
Für die Mitgliedsunternehmen hat sich der
Einsatz gelohnt. Für Landwirtschaft und Han-
del bringt der neue Rechtsrahmen mehr Vor-
als Nachteile. Überzogene Forderungen sind
nicht umgesetzt worden. Stattdessen wurden
erstmals Straftatbestände bei schweren
Rechtsbrüchen eingeführt. Unternehmen, die
unter dem Deckmantel des Parallelhandels il-
legale Pflanzenschutzmittel in Verkehr brin-
gen, müssen zudem damit rechnen, dass ih-
nen (produktbezogen) die Handelsgenehmi-
gungen entzogen werden. Sogar die wesent-
lich weiter greifende DRV-Forderung nach ei-
ner Erlaubnispflicht findet sich in einem ge-
setzesbegleitenden Beschluss des Bundesta-
ges wieder.
2012 muss das untergesetzliche Regelwerk an
den neuen Rechtsrahmen angepasst werden.
Bedeutsam ist insbesondere die praktikable
Umsetzung der Sachkunderegelung. Auch
dazu bezieht der DRV klare Positionen und
bringt diese aktiv in die Beratungen ein.
Dr. Michael Reininger
Interessenvertretung am Beispiel desPflanzenschutzgesetzes
DRV-Geschäftsbericht 2011 15
AFS eG – System zur Lieferantenbewertung
Im September 2011 wurde auf Initiative des
DRV die Allianz Futtermittelsicherheit Deutsch-
land (AFS) eG gegründet.
Ausgehend vom Dioxin-Geschehen Anfang
des Jahres haben sich die DRV-Mitgliedsun-
ternehmen, Mischfutterhersteller aus dem ge-
samten Bundesgebiet, zum Ziel gesetzt zur
weiteren Optimierung der Futtermittelsicher-
heit eine gemeinsam organisierte Lieferanten-
bewertung zu etablieren. Die Allianz stellt kein
neues Qualitätssicherungssystem dar, son-
dern unterstützt bei der Umsetzung der Vor-
gaben bestehender Qualitätssicherungssyste-
me, denen sich bislang jedes Unternehmen
einzeln stellen musste.
Eine zentrale Verwaltung von Lieferanten- und
Rohstoffdaten in einer Datenbank ermöglicht
allen Mitgliedern eine schnelle, umfangreiche
Information zu Herstellern und deren Produk-
ten. Treten Qualitätsprobleme bei Rohstoffen
auf, werden ohne Zeitverzug alle betroffenen
Mitglieder der Genossenschaft informiert.
Die Datenbank wurde ursprünglich für die Be-
dürfnisse niederländischer Mischfutterherstel-
ler entwickelt. Bei den Überlegungen zum Auf-
bau eines deutschen Systems wurde schnell
deutlich, dass die positiven Erfahrungen und
Entwicklungen des Nachbarlandes genutzt wer-
den können. Frühzeitig koordinierte der DRV ei-
nen Austausch mit den Trägern von TrustFeed,
dem Lieferantenbewertungssystem, das nahe-
zu die gesamte niederländische Mischfutter-
wirtschaft abdeckt. Der offene Umgang mit den
niederländischen Partnern hat den zügigen Auf-
bau des AFS-Systems begünstigt. Die Zusam-
menarbeit soll weiterhin beibehalten werden,
um die Planung der Vorgehensweise der Liefe-
rantenbewertung zu erleichtern und Redundan-
zen zu verhindern. So werden der Aufwand für
alle Beteiligten gesenkt und die Futtermittelsi-
cherheit weiter optimiert.
Erstes Lieferantenaudit
Mittlerweile haben sich der AFS eG 17 Misch-
futterhersteller mit rd. 2 Mio. Tonnen Produk-
tion angeschlossen. Auch der Aufbau des Sys-
tems schreitet zügig voran. Der DRV hat im
Frühjahr 2012 eine Informationsveranstaltung
für Lieferanten und Fachverbände organisiert,
um die Arbeitsweise von AFS transparent zu
erläutern und für eine konstruktive Zusam-
menarbeit einzutreten. Darüber hinaus fand
das erste Lieferantenaudit statt. Der DRV und
die AFS-Mitglieder sind zuversichtlich, dass
sich dieses Lieferantenbewertungsmodell zü-
gig etablieren wird.
Kristina Krautz/Dr. Momme Matthiesen
16 DRV-Geschäftsbericht 2011
Vieh- und Fleischwirtschaft – zukunftsfähigund kommunikativ
Wie zukunftsfähig und kommunikativ ist die
Fleischwirtschaft? Diese zentrale Frage stellten
sich mehr als 100 Teilnehmer der DRV-Fachta-
gung Vieh- und Fleischwirtschaft im Novem-
ber 2011 auf Schloss Montabaur.
Innovationen voranbringen
Zwölf hochrangige Referenten aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Behörden erörterten die
Spannungsfelder zwischen Wachstum und
Konsum im Binnenmarkt sowie den Dritt-
landsmärkten. Die Schaffung von Vertrauen
und die Verbesserung der gesellschaftlichen
Akzeptanz sind die zentralen Herausforderun-
gen der nächsten Jahre in der Wertschöp-
fungskette Fleisch. Eine zielgerichtete, offene
und abgestimmte Kommunikation des Enga-
gements auf den einzelnen Stufen der Wert-
schöpfungskette sowie der kontinuierliche
und emotionale Dialog mit den unterschied-
lichen Verbraucher- und Interessengruppen
muss in der gesamten Branche umgesetzt
werden.
Die Kommunikation stellt die eine große He-
rausforderung dar. Eine weitere sind die tech-
nischen und organisatorischen Innovationen
zur Weiterentwicklung der Produktionsstan-
dards hinsichtlich des Tierschutzes, aber auch
in den Bereichen von Ökologie, Ökonomie und
sozialen Standards. Mit der „Aktion Tierwohl“
zeigt z. B. die WESTFLEISCH eG einen neuen
Weg auf, das Wohlergehen der Tiere zu über-
prüfen und dies durch einen gelben Smiley auf
den Fleisch- und Wurstwarenverpackungen zu
kommunizieren. Wichtig ist
bei den Entwicklungen und Änderungen, dass
nicht nur einzelne Aspekte herausgegriffen
und verändert, sondern die Auswirkungen auf
das gesamte System betrachtet werden.
Weiterentwickelte Managementinstrumente
unterstützen Tierhalter, aber auch Transpor-
teure bei der Überprüfung der Haltungs- und
Transportbedingungen und geben so objektiv
Rückmeldung an die Verantwortlichen. Gut
etablierte Kontroll- und Steuerungsinstrumen-
te helfen dann auch in Krisensituationen, um
schnell durch gezielte Maßnahmen reagieren
zu können.
Gegen prophylaktischen Einsatz
Beim Pressegespräch vor der DRV-Fachtagung
sprachen sich Präsident Manfred Nüssel sowie
Bernd Terhalle, Vorsitzender des Fachaus-
schusses für Vieh- und Fleischwirtschaft, ge-
gen den prophylaktischen Einsatz von Anti-
biotika aus. Sie wiesen darauf hin, dass die
Dokumentation seit mehr als zehn Jahren ge-
setzlich verpflichtend ist. Trotz des insgesamt
gestiegenen Verbrauchs aufgrund der zuneh-
menden Bestände werden pro Tier weniger
Antibiotika aufgewendet.
Dr. Verena Schütz
DRV-Geschäftsbericht 2011 17
Social Media – neue Wege derVerbandskommunikation
DIALOGisch
Die sozialen Medien bilden neben der klassi-
schen Öffentlichkeitsarbeit einen zusätzlichen
Kommunikationskanal, den es in der moder-
nen, vernetzten Welt zu bedienen gilt. Soziale
Netzwerke sind längst keine Nische der Ju-
gend mehr. Sie sind ein Massenmedium, das
von der breiten Öffentlichkeit, der Politik und
intensiv von Journalisten genutzt wird, um
Trends und interessante Themen aufzuspüren.
Der DRV baut im Jahr 2012 ein systematisches
Monitoringsystem auf, um den Dialog im Netz
zu begleiten und mitzugestalten. Als sparten-
übergreifender Verband gilt es, eine große Fül-
le an agrarwirtschaftlichen Themen aufzugrei-
fen, die der DRV bereits mit der klassischen
Kommunikation erfolgreich besetzt. Nicht zu-
letzt Zukunftsthemen rund um die Genossen-
schaften, die eine Renaissance erleben, wird
der DRV aufgreifen und einbringen.
Mareen Curran
Die Verbreitung von Informationen und Meinun-
gen hat rasant an Geschwindigkeit zugenom-
men. Soziale Netzwerke ermöglichen es jedem
Nutzer jederzeit, eigene Inhalte beizutragen, Be-
wertungen und Verknüpfungen vorzunehmen.
Initiiert vom DRV fand 2011 ein Workshop mit
den Agrarverbänden des Grain Clubs statt, um
die Chancen und Risiken sozialer Netzwerke
für die Verbandsarbeit zu analysie-
ren. Eine Vielzahl von Themen-
feldern und Plattformen für die
Agrar- und Ernährungswirt-
schaft wurden identifiziert.
Wikipedia-Einträge, Facebook-
Seiten, der Einsatz von Videos und
zu kommentierende Artikel gehören
zu den Klassikern der vernetzten Kommunika-
tion. Der Grain Club fungiert auch 2012 als
Dachplattform, um die Social-Media-Aktivitä-
ten der Verbände zu bündeln.
VerNETZt
Die aktuellen Entwicklungen im Netz spiegeln
die Grundsätze der Verbandsarbeit wider, wie
sie vom DRV bereits lange praktiziert werden.
Es geht um Netzwerken, Abstimmen, Verbin-
den und Kooperieren. Die genossenschaftliche
Organisation sowie die Verbandsarbeit grün-
den auf diesen demokratischen und dialogori-
entierten Werten – ob in der Organisation oder
Kommunikation. Die digitale Welt hat diese
Form der kooperierenden (Crowdsourcing)
und direkten Kommunikation für sich entdeckt
und entwickelt sie in rasantem Tempo fort.
18 DRV-Geschäftsbericht 2011
Internationales Jahr der Genossenschaften
Die Vereinten Nationen haben 2012 zum Inter-
nationalen Jahr der Genossenschaften be-
stimmt. Das ist eine besondere Auszeichnung
und gibt der Genossenschaftsidee einen gro-
ßen Schub in der öffentlichen Wahrnehmung,
zu der zahlreiche Presseartikel und Fernseh-
sendungen beitragen. Mit Kreativität und zahl-
reichen Aktionen wird dieses besondere Jahr
gestaltet. Die Genossenschaften in den ver-
schiedenen Sparten und Regionen Deutsch-
lands nutzen diese einmalige Chance und stel-
len sich als kompetente, vertrauenswürdige,
bürgernahe Problemlöser vor.
Die genossenschaftliche Rechtsform hat be-
reits in den vergangenen Jahren einen erfreu-
lichen Aufschwung genommen und erlebt
großen Zuspruch. Der Trend zur Selbstverwal-
tung und zu Bürgerbeteiligungen im kommu-
nalen Bereich und insbesondere die zahlrei-
chen Gründungen im Energiesektor unterstrei-
chen die Flexibilität, Vertrauenswürdigkeit und
Bedeutung genossenschaftlicher Selbsthilfe
und Selbstverantwortung, gerade im ländli-
chen Raum. Die Idee zur Selbsthilfe bewährt
sich in dieser krisenanfälligen Zeit.
Ein Gewinn für alle – nicht nur 2012
Gemeinsam haben die Genossenschaftsver-
bände mit Beteiligung des DRV die Kampagne
„Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“
entwickelt. Umgesetzt werden die Ideen vor
Ort. Arbeitshilfen, Gestaltungsvorschläge,
Textbausteine und Kurzfilme u. v. m. erleich-
tern die Durchführung öffentlicher Aktionen
vom Schüler-Schnuppertag bis hin zum Cha-
ritylauf, der am 7. Juli 2012 in Städten und Ge-
meinden stattfindet.
So wird aus der Vielfalt eine Bewegung. Viele
Menschen erleben so die wirtschaftliche Leis-
tungsfähigkeit der Genossenschaften auf lo-
kaler, regionaler, nationaler und nicht zuletzt
auf internationaler Ebene. Der DRV hat z. B.
das UN-Jahr zum Anlass genommen, die Ge-
nossenschafts-Organisation auf der Interna-
tionalen Grünen Woche in Berlin einem brei-
ten Publikum vorzustellen.
Globale Bewegung
Genossenschaften sind ein wesentlicher Be-
standteil der Wirtschaftsstruktur und des ge-
sellschaftlichen Zusammenlebens in Deutsch-
land. Aber auch in anderen Ländern haben sie
große wirtschaftliche und soziale Bedeutung.
Das unternehmerische Selbsthilfeprojekt, das
Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann
Schulze-Delitzsch vor mehr als 160 Jahren ent-
wickelt haben, ist längst zu einer globalen Be-
wegung geworden. So sind rd. 800 Mio. Men-
schen in über 100 Ländern, also jeder neunte
Erdenbürger, Mitglied einer Genossenschaft.
In Europa zählt die Idee der Selbsthilfe insge-
samt 117 Mio. Anhänger, davon über 20 Mio.
in Deutschland.
Monika Windbergs
DRV-Geschäftsbericht 2011 19
Warenwirtschaft
Getreide
Im Wirtschaftsjahr 2011/12 ist mit 1,84 Mrd. t
(ohne Reis) weltweit die bislang größte Getrei-
deernte eingefahren worden. Sie übersteigt die
Spitzenwerte der Jahre 2008 und 2009 von je-
weils zirka 1,8 Mrd. t. Die gute Ernte ist insbe-
sondere auf die deutlich besseren Ergebnisse
in der Schwarzmeerregion zurückzuführen.
Das gute Angebot und das Ende der russi-
schen Exportbeschränkungen im Sommer
2011 haben zu deutlich fallenden Notierungen
insbesondere bei Mahlweizen geführt. Erreich-
ten sie im März 2011 noch Werte von bis zu
260 Euro/t, fielen sie bis zum Sommer auf un-
ter 200 Euro/t und überschritten diesen Wert
erst wieder Anfang 2012.
In der EU-27 wurde 2011/12 trotz der Wetter-
kapriolen in Deutschland und in einigen ost-
europäischen Staaten eine leicht überdurch-
schnittliche Ernte von 287 Mio. t eingefahren.
In Deutschland hat die Landwirtschaft zur Ern-
te 2011 unter widrigsten Wetterbedingungen
gelitten. Insgesamt sank die Getreideernte im
Vergleich zum Vorjahr von 44,0 Mio. t um rd.
6 Prozent auf 41,5 Mio. t. Die Vermarktung
stellte die genossenschaftlichen Unternehmen
aufgrund des mit dem unbeständigen Wetter
verbundenen hohen Trocknungsaufwandes
insbesondere in Nord- und Ostdeutschland
vor große Herausforderungen.
Widrige Witterungsverhältnisse haben auch
die Herbstaussaat 2011 beeinflusst. Allerdings
konnten sich die Bestände aufgrund eines an-
haltend milden Herbstwetters noch gut entwi-
ckeln. Die extremen Fröste mit Minusrekorden
in der ersten Februarhälfte 2012 haben insbe-
sondere Weizen und Gerste in Gebieten ohne
schützende Schneedecke deutlich zugesetzt.
Getreideproduktion in Deutschland
10
8
6
4
2
02010 20112007 2008 2009
7,04 6,916,59 6,496,57
Fläche in Mio. ha
10
8
6
4
2
02010 20112007 2008 2009
7,12 7,216,69
6,466,18
Ertrag in t/ha
75
60
45
30
15
02010 20112007 2008 2009
50,11 49,77
41,92 41,9240,61
Produktion in Mio. t
20 DRV-Geschäftsbericht 2011
Erschwerend kamen Wechselfröste und ein
extrem trockener März hinzu. Das führte dazu,
dass regional teilweise größere Flächen um-
gebrochen werden mussten.
Insgesamt dürften die Versorgungsbilanzen
weiterhin eng bleiben und entsprechende Wir-
kung auf die Preise entfalten. Vor diesem Hin-
tergrund warnt der DRV eindringlich davor,
durch politische Maßnahmen, wie z. B. das
„Greening“ im Rahmen der GAP-Reform, die
Anbauintensität zu reduzieren. In der politi-
schen Diskussion ist darüber hinaus die Frage
des Einflusses von Spekulanten auf die Preis-
bildung virulent. Der DRV setzt sich weiterhin
dafür ein, dass die Funktionsfähigkeit von Wa-
renterminbörsen durch staatliche Regulierun-
gen nicht geschwächt wird.
RA Guido Seedler
Ölsaaten/Nachwachsende Rohstoffe
Weltweit wurde 2011/2012 mit gut 457 Mio. t
Ölsaaten eine Ernte eingebracht, die das Re-
kordergebnis des Vorjahres nochmals leicht
übersteigt. Die Sojabohne ist mit einem Anteil
von knapp 60 Prozent weiterhin die wichtigste
Ölsaat, gefolgt vom Raps, der eine Produkti-
onsmenge von 60 Mio. t erreichte. In Europa
wurden zur Ernte 2011 auf einer leicht erhöh-
ten Anbaufläche zirka 29 Mio. t Ölsaaten ge-
erntet, wovon rd. 19,3 Mio. t auf Raps entfal-
len.
In Deutschland waren beim Winterraps die
Folgen der Spätfröste zum Ausgang des Win-
ters 2011 und der sich anschließenden extre-
men Frühsommertrockenheit sehr deutlich zu
spüren. Bei einem Durchschnittsertrag von
Weizenpreis EU und Weltmarkt 2006 bis 2012 in EUR/t
Quelle: ZMP bis 3/09; FAZ/DRV
—— Brotweizen (Matif Paris)—— Weltmarktpreis (Chicago/Soft red winter)
—— Interventionspreis
310
280
250
220
190
160
130
100
70Juli2006
Juli2007
Juli2008
Juli2009
Juli2010
Juli2011
März2012
DRV-Geschäftsbericht 2011 21
29,4 dt/ha belief sich die Erntemenge auf ent-
täuschende 3,8 Mio. t. Sie verfehlte die Raps-
ernte von 2010 um rund ein Drittel.
Die insgesamt engen Versorgungsbilanzen
spiegeln sich deutlich in den Preisen an den
Märkten wider. Wie sie sich entwickeln, wird
nicht zuletzt von der Erntemenge 2012 abhän-
gen. Hier zeigen sich aufgrund der extremen
Frostperiode Anfang Februar erneut Wolken
am Vermarktungshimmel.
Weitere Belastungen sind insbesondere den
Hauptgenossenschaften dadurch erwachsen,
indem sie mit hohem administrativen Auf-
wand die Rückabwicklung der Absatzfonds-
beiträge erfolgreich in die Wege geleitet
haben.
RA Guido Seedler
Saatgut
2011 war geprägt durch schwierige Witte-
rungs- und Erntebedingungen und eine ange-
spannte Versorgungssituation bei normge-
rechtem Saatgut von Winterungen. Vor die-
sem Hintergrund hat der DRV gemeinsam mit
anderen Wirtschaftsbeteiligten den Antrag
Deutschlands bei der EU-Kommission zur Ab-
senkung der Mindestkeimfähigkeit bei Roggen
befürwortet.
Die Entscheidung der Pflanzenzüchter zur Zu-
lassung von Z2-Saatgut bei Winterweizen er-
folgte jedoch nicht mit Zustimmung des DRV,
da die Versorgungssituation im Gegensatz zu
Roggen von den Genossenschaften als aus-
reichend eingestuft und negative Konsequen-
zen für die zukünftige Marktgestaltung be-
fürchtet wurden. Des Weiteren hat der DRV
Entwicklung Rohölpreis/Rapsöl-Großhandelspreis in Deutschland
Rohöl in $/Barrel/Rapsöl in cts/Liter
Quelle: MWV (bis April 2009), Dow Jones
—— Rohöl —— Rapsöl
110
100
90
80
70
60
50
40
30Jan.2010
März Mai Juli Sept. Nov. Jan.2011
März Mai Juli Sept. Nov. Jan.2012
März
22 DRV-Geschäftsbericht 2011
kritisiert, dass mit der Zulassung von Z2-Ware
bei Winterweizen der Qualitätsgedanke bei
Saatgut nicht konsequent verfolgt wird. Der
Absatz von Z-Saatgut war insgesamt zufrie-
denstellend, wobei die Vermehrungsfläche für
Wintergetreide im Vergleich zum Vorjahr um
gut ein Prozent zugenommen hatte.
Zertifizierte Beizanlagen
Die Verwendung insektizider Beizen bei Mais-
und Rapssaatgut wurde infolge von Schädi-
gungen an Honigbienen im Frühjahr 2008 vom
Gesetzgeber deutlich begrenzt. Zudem soll die
Beizung auch bei Saatgetreide einer grund-
sätzlichen Prüfung durch die Behörden unter-
zogen werden. Bereits absehbar ist die Aufla-
ge des Gesetzgebers, bestimmte Wirkstoffe
ausschließlich in professionellen Beizstellen
applizieren zu dürfen.
Da anerkannte Beizstellen eine Zertifizierung
durchlaufen müssen, hat der DRV 2011 ge-
meinsam mit sechs Verbänden der Saatgut-
wirtschaft und der chemischen Industrie die
Initiative für ein wirtschaftseigenes Zertifizie-
rungssystem ergriffen und die SeedGuard
GmbH – Gesellschaft für Saatgutqualität als
Trägerorganisation gegründet.
Ziel ist es, größtmöglichen Umwelt- und
Anwenderschutz für den Vorgang der Saat-
gutbeizung und das gebeizte Saatgut sicher-
zustellen. Im Jahr 2012 wird der DRV an
der weiteren inhaltlichen Ausgestaltung
des Zertifizierungssystems intensiv mitwir-
ken.
Grüne Gentechnik
Die Nulltoleranz gegenüber GVO in Saatgut
wird für die Saatgutwirtschaft aufgrund der
weltweit kontinuierlich wachsenden Bedeu-
tung der Grünen Gentechnik und der damit
verbundenen Präsenz von GVO in den Roh-
stoffströmen zu einem immer größeren Pro-
blem. 2011 hat sich der Bundesrat gegen die
vom DRV geforderte und im Koalitionsvertrag
verankerte „technische Lösung“ zum Umgang
mit der Nulltoleranz bei Saatgut ausgespro-
chen und ignoriert damit die beste-
hende Rechtsunsicherheit für Unter-
nehmen durch fehlende Standards
für die amtliche Probenahme
und Analyse.
Stattdessen hat der Bundesrat
eine Verschärfung des Gentechnik-
DRV-Geschäftsbericht 2011 23
gesetzes dahingehend gefordert, dass die Erst-
inverkehrbringer von Saatgut stärker in die
Haftung genommen werden müssen. Der DRV
lehnt dies strikt ab, da vor allem kleine und
mittelständische Saatgutunternehmen unver-
hältnismäßig belastet würden, was eine ne-
gative Beeinflussung des Strukturwandels in
der deutschen Saatgutwirtschaft und die
Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit insge-
samt zur Folge hätte.
Dr. Claudia Döring
Kartoffeln
Im Vergleich zum Vorjahr unterstützte die Wit-
terung 2011 eine schnelle und umfangreiche
Entwicklung der Kartoffelbestände. Die Flä-
chenausstattung war in den Marktsegmenten
unterschiedlich. Während die Anbaufläche für
Speisekartoffeln mit 105.000 ha stabil blieb,
wurde das Areal für Veredelungskartoffeln um
3,4 Prozent auf 154.555 ha ausgedehnt. Das
war auf die hohen Verkaufspreise im Vorjahr
zurückzuführen. Der Stärkekartoffelanbau ist
erwartungsgemäß weiter rückläufig. Mit
knapp 70.000 ha wurden gut 2.000 ha weniger
angebaut als im Vorjahr.
Die Gesamtanbaufläche betrug laut Statisti-
schem Bundesamt etwa 259.400 ha. Das ist
ein Zuwachs von 2 Prozent gegenüber 2010.
Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Schnitt 2004 bis
2009 mit 267.000 ha ist die Anbaufläche ins-
gesamt um 3 Prozent geschrumpft. Laut
BMELV lag die Erntemenge mit 11,93 Mio. t
fast 18 Prozent über dem Vorjahresergebnis
und 7,7 Prozent über dem Mittel der Jahre
2004 bis 2009. Als Folge sanken die Erzeuger-
preise seit der Haupternte bis zum Mai 2012
auf unter 10 Euro/dt und lagen deutlich unter
dem Vorjahresniveau.
Dr. Momme Matthiesen
Entwicklung der Kartoffelwirtschaft in Deutschland
1990 2007 2008 2009 2010 2011
Gesamtertrag, Mio. t 14,0 11,6 11,4 11,6 10,1 11,9
Anbaufläche, Tsd. ha 548,4 275,0 259,8 263,7 254,4 259,4Ertrag, dt/ha 256 423,5 437,6 443,0 398,8 460,1Verbrauch, kg/Kopf 71,5 61,1 67,1 64,0 64,5 56,8Quelle: AMI
24 DRV-Geschäftsbericht 2011
Düngemittel
Im Wirtschaftsjahr 2010/11 wurden etwa 8 Pro-
zent mehr Handelsdüngemittel abgesetzt als
im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Auf-
grund ungewöhnlicher Preisrelationen ver-
schob sich die Stickstoffnachfrage spürbar von
Kalkammonsalpeter in Richtung Harnstoff. Der
Absatz von Grund- und Mehrnährstoffdüngern
konnte zugleich ausgebaut werden. Mehr
Absatz und ein hohes Preisniveau sorgten für
einen deutlichen Umsatzanstieg um etwa
40 Prozent.
Dieses hohe Preisniveau war der Grund für
die zurückhaltende Einlagerung zu Beginn des
neuen Wirtschaftsjahres ab Sommer 2011.
Das Risiko eines Preiseinbruchs zum Ver-
brauchszeitpunkt 2012 wurde von vielen
Marktbeteiligten als zu hoch eingeschätzt, so-
Handelsdüngerverbrauch der Landwirtschaft in Deutschlandin kg Reinnährstoff je ha (jeweils einschließlich Brachflächen) *) Westdeutschland
150
125
100
75
50
25
0
Stickstoff
19801981*
126,6
19901991*
115,3
20002001
108,4
20092010
106,9
20102011
92,9
150
125
100
75
50
25
0
Phosphat
19801981*
68,4
19901991*
42,9
20002001
20,6
20092010
13,9
20102011
17,1
150
125
100
75
50
25
0
Kali
19801981*
93,4
19901991*
62,3
20002001
31,9
20092010
21,5
20102011
26,0
150
125
100
75
50
25
0
Kalk
19801981*
92,9
19901991*
120,1
20002001
117,4
20092010
117,8
20102011
130,7
dass Zukäufe möglichst lange hinausgezögert
wurden. Das Marktgeschehen wird hierdurch
unkalkulierbar.
Zunehmend anspruchsvoller werden die
rechtskonforme Lagerung und Abgabe von
Düngemitteln: GHS-Kennzeichnung, geänder-
te Einstufungen aufgrund von REACH, neue
Zusammenlagerungsbestimmungen und Ver-
kaufsbeschränkungen als vorbeugende Maß-
nahme gegen Terroristen erschweren den Um-
gang mit Düngemitteln. Der DRV fordert von
Politik und Verwaltung praxistaugliche und
nachvollziehbare Regelungen. Den Mitglieds-
unternehmen bietet er sachkundige Beratung
und in Zusammenarbeit mit den Genossen-
schaftsakademien entsprechende Weiterbil-
dungsmaßnahmen an.
Dr. Michael Reininger
DRV-Geschäftsbericht 2011 25
Pflanzenschutz
Trotz ungewöhnlich trockener Frühjahrswitte-
rung, mit einem deutlichen Rückgang der Fun-
gizid-Behandlungen und ungünstigen Aus-
saatbedingungen im Herbst, entwickelte sich
der Fachhandelsumsatz mit Pflanzenschutz-
mitteln bei den Warengenossenschaftlichen
insgesamt sehr stabil.
Der zunehmend grenzüberschreitende Handel
birgt neue Risiken: Die Anzahl der Unterneh-
men, die Pflanzenschutzmittel im Wege des
Parallelhandels aus anderen EU-Mitgliedstaa-
ten einführen, ist rasant gestiegen. Aktuell lis-
tet das BVL über 2.500 Genehmigungen auf.
Die Herkunft der Mittel ist häufig nicht nach-
vollziehbar.
Seit Inkrafttreten der Europäischen Pflan-
zenschutzmittel-Zulassungsverordnung am
14. Juni 2011 ist der Parallelhandel ausschließ-
lich genehmigungsfähig, wenn das Importpro-
dukt herstelleridentisch zum Referenzmittel
ist. Dies führte vermehrt zu Unklarheiten be-
züglich der Verkehrsfähigkeit von Importmit-
teln und zu zahlreichen Widerrufen von Ge-
nehmigungen wegen Missbrauchs.
Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur
Neuordnung des Pflanzenschutzrechts gemäß
den Vorgaben aus der Europäischen Rahmen-
richtlinie hat sich der DRV mit Erfolg für klare
und strengere Regeln zur Einfuhr und zum
Handel mit Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.
Dr. Michael Reininger
Agrartechnik
Die Mitte 2010 u. a. durch hohe Getreideerlöse
ausgelöste Hochkonjunktur in der Landtechnik
hielt das gesamte Berichtsjahr 2011 an: Der
Neumaschinenumsatz legte um fast 30 Pro-
zent zu. Zusammen mit Gebrauchtmaschinen,
Ersatzteilen und dem Reparaturservice konn-
ten die Agrartechniksparten einen Umsatzan-
stieg um insgesamt gut 20 Prozent verbuchen.
Trotz weiterhin gut gefüllter Auftragsbücher
wird 2012 mit einer Abschwächung gerechnet.
Der verstärkte Wunsch einiger Hersteller nach
Exklusivität in Vertrieb und Service sorgt re-
gional für tiefgreifende Veränderungen in der
Händlerstruktur. Die Kündigung einer Ver-
triebsvereinbarung hat i. d. R. eine Kette wei-
terer Neuausrichtungen zur Folge.
Auch vonseiten der landwirtschaftlichen
Kundschaft wird immer mehr Professionalität
eingefordert. Die DRV-Mitgliedsunternehmen
setzen auf spezialisierte Vertriebs- und Werk-
stattstrukturen (z. B. Forst, Wein, Grünland)
und komplett ausgestattete Servicefahrzeuge
für Reparaturen am Einsatzort.
Unter Federführung des DRV-Agrartechnikaus-
schusses hat die Akademie Deutscher Genos-
senschaften ADG ein Premium-Weiterbil-
dungsprogramm für Landmaschinenverkäufer
aufgelegt. Die Teilnehmer erarbeiten herstel-
lerunabhängig das unternehmerische Wissen
zur optimalen Marktdurchdringung.
Dr. Michael Reininger
26 DRV-Geschäftsbericht 2011
Entwicklung des Absatzes von Mineralölprodukten in Deutschland (in Tsd. t)
Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Energie
Der globale Energiemarkt 2011
war u. a. von einer erneut steigenden
Nachfrage nach Energie geprägt. Die politi-
schen Unruhen in wichtigen Erdöl exportie-
renden Staaten Nordafrikas haben den Markt
verunsichert und für einen weiteren Preisan-
stieg bei Rohöl gesorgt.
In Deutschland reduzierte sich im Vergleich
zum Vorjahr der Absatz von leichtem Heizöl
um nahezu 16 Prozent auf rd. 17,7 Mio. t. Wäh-
rend der Absatz an Ottokraftstoffen erneut
leicht gesunken ist (–0,2 %), stieg der Diesel-
kraftstoff-Absatz um rd. 1,3 Prozent an. Die
Einführung von E10 erwies sich als äußerst
schwierig. Im Frühjahr 2011 drohte sie zu
scheitern. Der Absatz von E10 ver-
harrt auf niedrigem Niveau
von unter 20 Prozent.
In Deutschland wird
der Absatz von Mine-
ralölprodukten weiter zurückgehen. Dies ist im
Tankstellengeschäft insbesondere auf effizien-
tere Fahrzeugmotoren zurückzuführen.
Im Heizölgeschäft ist eine weiterhin wachsen-
de Energieeffizienz dank neuer Heizungsanla-
gen sowie Fortschritten bei der Gebäudesa-
nierung spürbar. Sie dürfte insbesondere auf-
grund der durch die Energiewende beschlos-
senen Absenkung des Primärenergiever-
brauchs in den nächsten Jahren deutlich zu-
nehmen.
RA Guido Seedler
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
1995 2000 2005 2010 2011
Flüssiggas (–0,7 % p.a.)
Schmierstoffe (–0,9 % p.a.)
Heizöl, schwer (–2,8 % p.a.)
Heizöl, leicht (–4,6 % p.a.)
Dieselkraftstoff (+1,7 % p.a.)
Super Plus (+2,8 % p.a.)
Eurosuper (–0,0 % p.a.)
Normal (–27,4 % p.a.)
E10-Kraftstoff
DRV-Geschäftsbericht 2011 27
Raiffeisen-Märkte/Kraftfahrzeuge/Textilien
Seit 1948 ist die Deutsche Raiffeisen-Waren-
zentrale GmbH (DRWZ), Frankfurt, in verschie-
denen Geschäftsbereichen als anerkannter
Dienstleister und Großhändler für die Haupt-
genossenschaften und den genossenschaftli-
chen Verbund tätig.
Im Geschäftsbereich Märkte/Agrar handelt die
DRWZ Futtermittel-Zusatzstoffe für die Haupt-
genossenschaften. Zudem werden die DRWZ
Handelsmarken Raiffeisen Gartenkraft, Raiff-
eisen tierfreund und Raiffeisen grillfreude im
Rahmen einer Einkaufskooperation gemein-
sam mit den Hauptgenossenschaften in ca.
1.000 Raiffeisen-Märkten angeboten. Das Sor-
timent wird kontinuierlich ausgebaut.
Agrarbetriebsmittel wie Silofolien, Erntegarne
und Exklusivartikel usw. werden in einer Ko-
operation mit den Hauptgenossenschaften
ebenfalls gebündelt und an deren Standorten
und Partner erfolgreich vermarktet.
Im neuen Geschäftsbereich Dienstleistung,
Service und Logistik werden durch neue Rah-
menverträge bei Flurförderzeugen, z. B. Linde
Material Handling und Toyota Material Hand-
ling sowie mit Schmitz Cargobull, einem der
wichtigen Ausrüster für Lastkraftwagen, beste
Großkundenkonditionen erzielt.
Im Kraftfahrzeug-Vermittlungsgeschäft der
DRWZ für die gesamte Genossenschafts-Or-
ganisation ist weiterhin eine steigende Nach-
frage nach Dienst- und Geschäftsfahrzeugen
sowie Nutzfahrzeugen vorhanden. Über 3.000
Fahrzeuge wurden 2011 mit Großkundenkon-
ditionen vermittelt. Die Beteiligung an einem
der großen Autohandelshäuser in Deutsch-
land, der ahg und bhg mbH in Horb, bietet der
Verbundorganisation insbesondere für die
Marken BMW, Mini, VW, Audi, Skoda, Peugeot
und Landrover ebenfalls Vorteile bei der
Dienstwagenbeschaffung.
Für die Raiffeisen-Märkte in Deutschland ist
die W.K.TEX. GmbH in Kornwestheim, Toch-
tergesellschaft der DRWZ, ein wichtiger Part-
ner in der Versorgung mit Schuhen und Texti-
lien für Arbeit, Sicherheit und Freizeit. Abge-
rundet wird das Textilsortiment durch die
Tochtergesellschaft der DRWZ, Joy Sports-
wear GmbH in Ottensoos, die sehr erfolgreich
im Sportfachhandel, Wellness-, Fitness- und
Freizeitbereich tätig ist.
Informationen zum Dienstleistungsangebot:
www.drwz.de
Wolfgang Grimberg
28 DRV-Geschäftsbericht 2011
Die Futterwirtschaft in Deutschland verzeich-
nete im Jahr 2011 erneut Zuwächse bei Absatz
und Umsatz. Die Mischfutterproduktion fiel
mit 22,81 Mio. t um 2,9 Prozent höher aus als
2010. Der Zuwachs resultiert im Wesentlichen
aus Produktionszunahmen bei Schweinefutter
(+5,1%) und Mastgeflügelfutter (+3,3 %). Leich-
te Rückgänge verzeichnete die Mischfutterpro-
duktion für Legehennen, Pferde und Kälber.
EU-Futtermittelhygieneverordnung
Als Reaktion auf das Dioxin-Geschehen An-
fang 2011 erließ die EU-Kommission mit der
EU-Verordnung Nr. 225/2012 strengere Vorga-
ben für die Futterwirtschaft, die ab September
2012 rechtsgültig werden. Es wird eine Zulas-
sungspflicht von Fettmischern und Futtermit-
telunternehmen, die pflanzliche Öle herstellen
und weiterverarbeiten, etabliert. Zudem wer-
den eine Trennung der Produktionsströme bei
Fettmischern eingeführt und erstmals Min-
destvorgaben zu Eigenkontrollen festgelegt.
Risikoreiche Futtermittel müssen zukünftig auf
Dioxine und dixonähnliche PCB freigeprobt
werden, bevor sie in der Mischfutterprodukti-
on eingesetzt werden. Letztere Maßnahmen
hat sich die Wirtschaft bereits im Juni 2011 im
Rahmen des QS-Systems auferlegt.
COPA/COGECA, die europäischen Dachver-
bände, haben mit intensiver Mitwirkung des
DRV einen Leitfaden zur „Guten Hygienepraxis
für den Einsatz von Futtermitteln in der Land-
wirtschaft“ erarbeitet. Er soll den Landwirten
eine Hilfestellung bei der Umsetzung der EU-
Futtermittelhygieneverordnung geben. Der
Leitfaden wurde durch die EU-Kommission
geprüft, sodass nach Überarbeitung eine Ver-
öffentlichung in 2012 zu erwarten ist.
Futterwirtschaft
Mischfutterherstellung nach Tierarten in Deutschland (Auswahl) (in Tsd. t)
Quelle: BLE
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Rinder
2000/01
Schweine Mastgeflügel Nutzgeflügel
2005/06 2008/09 2009/10 2010/11
6.648
5.904 6.0115.959 6.266
7.024
2.4833.103 3.256 3.409 3.620
2.4262.213
2.0202.001 2.024
7.824
8.5939.107
9.837
DRV-Geschäftsbericht 2011 29
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch
Als Reaktion auf die Dioxinfunde hatte das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirt-
schaft und Verbraucherschutz im Januar 2011
den Aktionsplan „Verbraucherschutz in der
Futtermittelkette“ veröffentlicht. Zwei Punkte
dieses Aktionsplans wurden durch die Bun-
desregierung mit der Änderung des Lebens-
mittel- und Futtermittelgesetzbuches im Som-
mer 2011 umgesetzt. Dies betrifft eine Melde-
pflicht der Labore, wenn eine untersuchte Fut-
ter- oder Lebensmittelprobe nicht sicher ist so-
wie eine Übermittlung sämtlicher Dioxin- und
PCB-Eigenkontrollergebnisse der Futtermittel-
unternehmen an die zuständige Behörde. Die
Analyseergebnisse sollen in einer Datenbank
gesammelt werden. Die Funktionalität dieses
„Frühwarnsystems“ hat der DRV in mehreren
Stellungnahmen an das BMELV kritisch be-
wertet. Die vorgesehene Meldeform verur-
sacht zudem einen enormen Arbeits- und Kos-
tenaufwand für die Futtermittelunternehmen,
der in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.
Wiederzulassung von tierischen Proteinen
Das Europäische Parlament hat sich 2011 für
eine Lockerung des Verfütterungsverbots ver-
arbeiteter tierischer Proteine an Fische,
Schweine und Geflügel unter Einhaltung des
Kannibalismus-Verbots ausgesprochen. Der
DRV hat sich hierzu eindeutig positioniert: So-
lange keine validen Analysemethoden zur Ver-
fügung stehen, die eine sichere Unterschei-
dung nach Tierart ermöglichen, ist eine Wie-
derzulassung nicht umzusetzen. Darüber hi-
naus müssen praktikable Toleranzen für un-
vermeidliche Spuren von tierischen Proteinen
eingeführt werden. Die EU-Kommission will
zeitnah einen neuen Gesetzesvorschlag vorle-
gen, der zunächst eine Wiederzulassung für
die Verfütterung an Fische beinhalten soll.
Ausblick 2012
Die Mischfutterbranche erwartet für 2012 an-
gesichts der positiven Trends auf den tieri-
schen Veredelungsmärkten stabile bis leicht
steigende Absatzmengen. Auf den Rohstoff-
märkten wird sowohl für Getreide als auch für
Proteinträger weiterhin mit engen Versor-
gungsbilanzen gerechnet.
Durch die zunehmende Nachfrage des Lebens-
mitteleinzelhandels nach Produkten „ohne
Gentechnik“ ist regionsabhängig mit einem
weiter steigenden Bedarf kennzeichnungsfreier
Futtermittel insbesondere bei Milchvieh- und
Legehennenfutter zu rechnen. Außerdem zeigt
die Nachfrageentwicklung des RTRS-Standards
für nachhaltige Sojaprodukte in anderen Län-
dern, dass die Anforderungen zum Nachweis
nachhaltig produzierter Futtermittelrohstoffe
zunehmen werden. Fraglich bleibt jedoch wei-
terhin, ob die Umsetzung der neuen Marktseg-
mente „ohne Gentechnik“ und „Nachhaltig-
keit“ für die Futterwirtschaft praxistauglich und
rentabel gestaltet werden können. Hierbei un-
terstützt der DRV seine Mitgliedsunternehmen
und bringt sich aktiv in die politischen Diskus-
sionen in Berlin und Brüssel ein.
Kristina Krautz/Dr. Momme Matthiesen
30 DRV-Geschäftsbericht 2011
Milchwirtschaft
Nach den massiven Schwankungen im Zeit-
raum 2007 bis 2009 hat sich der deutsche und
europäische Milchmarkt im zweiten Jahr in
Folge deutlich erholt. Trotz gestiegener Milch-
menge und weiterem Abbau öffentlicher Be-
stände waren die Märkte im Gleichgewicht.
Bei insgesamt zufriedenstellender Nachfrage
am Binnenmarkt war hierfür die positive Ent-
wicklung der Auslandsmärkte, auf denen ein
hoher und wachsender Teil der Wertschöp-
fung erzielt wird, maßgeblich. Die 251 genos-
senschaftlichen Unternehmen, darunter 48
verarbeitende, steigerten ihre Umsätze um
12,5 Prozent auf 13,4 Mrd. Euro.
Das Milchaufkommen erreichte in Deutsch-
land 29,8 Mio. t. Dies entspricht einer Steige-
rung um rd. 2,4 Prozent und markiert zum vier-
ten Mal in Folge einen Rekordwert. Mit den
schrittweisen Quotenaufstockungen und der
geänderten Fettkorrekturregelung wurde über
die letzten fünf Jahre hinweg die Milchanlie-
ferung um 2,6 Mio. t ausgedehnt. Das höhere
Angebot wurde von den Märkten gut aufge-
nommen, wobei die Nachfrage Preissteigerun-
gen zuließ. Dabei legte das Exportgeschäft er-
neut eine wichtige Basis für die festere Ent-
wicklung. Der Exportwert erreichte 7,4 Mrd.
Euro und übertraf das Vorjahresergebnis um
rd. 10 Prozent. Aus Deutschland wurde insbe-
sondere deutlich mehr Magermilchpulver aus-
geführt. Auch der Export von Käse legte zu,
wobei die Ausfuhren in Partnerländer der EU
anstiegen, während der Drittlandexport rück-
läufig war.
Angesichts einer insgesamt zufriedenstellen-
den Nachfrage am Binnenmarkt und der posi-
Milchwirtschaftliche Daten für Deutschland und die Europäische Unionin 1.000 t / 2011 teilweise vorläufig
Deutschland Europäische Union 27
2010 2011 +/– Vj. % 2010 2011 +/– Vj. %
Milchkuhbestand 4.182 4.190 0,2 23.278 23.100 – 0,8(1.000 Stück)*
Milchanlieferung 29.072 29.764 + 2,4 135.467 138.221 + 2,0
Herstellung von:
Konsummilch 5.275 5.238 – 0,7 32.833 32.957 + 0,4Butter 449 474 + 5,4 1.812 1.891 + 4,4Käse 2.350 2.374 + 1,0 8.340 8.407 + 0,8Kondensmilch 420 412 – 1,9 1.053 1.060 + 0,7Magermilchpulver 259 301 + 16,6 1.003 1.135 + 13,2Vollmilchpulver 166 173 + 4,5 761 722 – 5,0> 1,5 % Fett
* November- bzw. Dezember-Zählung Quellen: BMELV, EU-Kommission, ZMB
DRV-Geschäftsbericht 2011 31
Drittlandsexporte der EU-27 in den Jahren 2008 bis 2011
tiven Entwicklung der Auslandsmärkte konn-
ten die Erlöse für alle Milchprodukte gesteigert
werden. Damit zogen auch die Milcherzeuger-
preise weiter an. Sie erreichten im Jahres-
durchschnitt 34,83 Cent/kg mit 4,0 Prozent Fett
und 3,4 Prozent Eiweiß. Damit wurde das Vor-
jahresergebnis um 4 Cent bzw. 13 Prozent
übertroffen.
Sektoruntersuchung Milch
Mit Vorlage des Endberichts Anfang 2012 hat
das Bundeskartellamt seine Sektoruntersu-
chung Milch abgeschlossen. Im Verlauf der
eingehenden Analyse der Marktverhältnisse
hat der DRV wiederholt in Stellungnahmen,
Gesprächen und in einer öffentlichen Anhö-
rung die Besonderheiten der genossenschaft-
lichen Rechtsform hervorgehoben, deren Ziel
die nachhaltige Förderung ihrer Mitglieder ist.
Dabei hat er sich kritisch mit den Ausführun-
gen des Amtes zu Vertragslaufzeiten von
Milchlieferverhältnissen und Andienungs-
pflichten auseinandergesetzt. Aus dem End-
bericht ergibt sich nunmehr kein aktueller
Handlungsbedarf für die Genossenschaften.
Mit einer Einigung zwischen Europäischem
Parlament, Rat und EU-Kommission wurden
2011 die Verhandlungen zum EU-Milchpaket
abgeschlossen. In den Beratungen hatte der
DRV wiederholt Position bezogen und heraus-
gestellt, dass bei der angestrebten Stärkung
der Vertragsbeziehungen zwischen Erzeugern
und Molkereien am Grundsatz der Freiwillig-
keit festgehalten werden muss. Es konnte der
Verzicht auf eine zwischenzeitlich vom EP-
Agrarausschuss geforderte generelle Vertrags-
Quelle: EU-Kommission
800
700
600
500
400
300
200
100
0
2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011
Deutschland restliche EU
Butter/-fett Käse Magermilchpulver Vollmilchpulver Kondensmilch
32 DRV-Geschäftsbericht 2011
pflicht und eine ausdrückliche Ausnahme der
Genossenschaften von den Regelungen zu
Vertragsverhandlungen durch Erzeugerorga-
nisationen erreicht werden. Die verabschiede-
te Verordnung schafft aus deutscher Sicht kei-
ne neuen Rahmenbedingungen für die Zusam-
menarbeit zwischen Milcherzeugern und Mol-
kereigenossenschaften.
Kritische Verbraucher/globaler Wettbewerb
Unter dem Thema „Molkereigenossenschaf-
ten zwischen kritischem Verbraucher und glo-
balem Wettbewerb“ führte der DRV erneut
eine Fachtagung für die genossenschaftliche
Milchwirtschaft durch. Vertreter des Ehrenam-
tes und Hauptamtes diskutierten unter an-
derem über Zukunftstrends für die genos-
senschaftlichen Molkereien, die Pro-
duktion gentechnikfreier Milch sowie
Anforderungen an die Kommunikati-
on angesichts sich wandelnder und
sich in sozialen Netzwerken
stärker artikulierender Ver-
brauchererwartungen.
Ausblick 2012
Für 2012 ist mit einem weiteren Anstieg der
nationalen und europäischen Anlieferung zu
rechnen, wobei das Wachstum voraussichtlich
durch die höhere Ausnutzung der Milchquoten
in der EU etwas gedämpft wird. Für den In-
landsmarkt wird, abhängig vom gesamtwirt-
schaftlichen Klima, von einem stabilen bis
leicht steigenden Verbrauch ausgegangen. Als
Voraussetzung für eine stabile Marktverfas-
sung wird der Außenhandel weiterhin eine
entscheidende Rolle spielen. Angesichts des
weltweit steigenden Bedarfs an Milch und
Milchprodukten sind die Aussichten insge-
samt positiv.
Jedoch bestehen auch Unsicherheiten. So
sind die Auswirkungen der EU-Staatsschul-
denkrise auf die Währungsrelationen und die
weltweite Nachfrage schwer abschätzbar. Die
2011 erzielten Preise haben die Produktion
auch in wichtigen, mit der EU konkurrierenden
Exportländern stimuliert, sodass sich das welt-
weite Angebot vergrößert hat. Dadurch
wurden bereits ab Herbst letzten Jahres
Preiskorrekturen ausgelöst, die in den
ersten Monaten 2012 zu rückläufigen
Erlösen am europäischen und
nationalen Milchmarkt führ-
ten.
Heinrich Schmidt
Vieh- und Fleischwirtschaft
Tierschutz weiter im Fokus
Die Genossenschaften arbeiten seit Jahren
zielgerichtet an einer Verbesserung des Tier-
schutzes. Im November 2011 wurde in einem
Workshop intensiv über Maßnahmen disku-
tiert und vier Kernthemen zur Erarbeitung von
Lösungsansätzen für einen verbesserten Tier-
schutz festgelegt. Die Aktivitäten konzentrie-
ren sich auf Tiertransport, Ferkelkastration, Ku-
pieren von Schwänzen bei Ferkeln sowie den
Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung.
Deutlich wurde, dass einerseits in diesen vier
Bereichen weiterhin Forschungs- und Hand-
lungsbedarf besteht, andererseits zeigte der
Workshop auch, dass die genossenschaftli-
chen Unternehmen sich bereits auf verschie-
dene Weisen in den genannten Schwerpunkt-
themen engagieren.
Beim Tiertransport gibt es Bestrebungen, die
in einem Transporthandbuch von deutschen
Behörden ausgesprochenen Empfehlungen
für eine Mindestladeraumhöhe verbindlich zu
machen, ohne dass belastbare Studien vorlie-
gen, die eine Verbesserung des Tierwohls
durch diese Maßnahme belegen. Als Folge
Die 99 genossenschaftlichen Vieh- und
Fleischunternehmen verzeichneten 2011 nach
zweijähriger Stagnation ein Umsatzplus von
1,6 Prozent auf 4,9 Mrd. Euro.
Märkte für Rind- und Schweinefleisch
Der Rinderbestand in Deutschland sank bis
November im Vergleich zur Mai-Zählung 2011
leicht um 0,3 Prozent auf 12,53 Mio. Tiere. Der
Rindfleischsektor ist durch ein knappes An-
gebot geprägt. Mit rd. 1,2 Mio. t wurden
2,7 Prozent weniger Fleisch erzeugt.
Während die Zahl der Schweine haltenden Be-
triebe von Mai auf November 2011 um 2,6 Pro-
zent auf 30.900 zurückging, stieg die Zahl der
Schweine um 2,6 Prozent auf rd. 27,42 Mio.
an. Diese Zunahme ist laut Statistischem Bun-
desamt auf eine Revision des Berichtskreises
zurückzuführen. Bundesweit betrachtet wäre
der Bestand ohne diesen Sondereffekt nahezu
konstant geblieben. Im Jahr 2011 wurden in
Deutschland 59,3 Mio. Schweine geschlachtet
(+1,5 % im Vergleich zum Vorjahr) und etwa
5,6 Mio. t Schweinefleisch erzeugt (+2,0 %).
Der Export konnte 2011 um 5,8 Prozent gestei-
gert werden.
DRV-Geschäftsbericht 2011 33
34 DRV-Geschäftsbericht 2011
müsste ein Ladedeck entfallen. Hieraus ergä-
ben sich ein erhöhter Transport- und Energie-
aufwand sowie entsprechende Wettbewerbs-
verzerrungen. Auf diese Konsequenzen hat
der DRV gemeinsam mit anderen Verbänden
mehrfach gegenüber Politik und Administra-
tion hingewiesen.
Tiergesundheit
Die Sorge vor der Afrikanischen bzw. dem er-
neuten Ausbruch der Klassischen Schweine-
pest durch den internationalen Handel und
Personenverkehr besteht weiterhin. Die Afri-
kanische Schweinepest schreitet in Russland
2010 Brutto- Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter SVGeigen- menschl. Verzehr**
erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf %
Rind- und Kalbfleisch 1.226,4 439,3 29,3 620,7 50,8 1.045,0 716,9 8,8 117,4
Schweinefleisch 4.927,6 1.834,2 688,2 2.281,3 127,3 4.480,5 3.230,4 39,5 110,0
Schaf- und Ziegenfleisch 40,4 46,4 1,1 12,7 1,0 74,1 49,3 0,6 54,5
Pferdefleisch 3,6 2,0 0,5 2,8 1,4 2,7 1,8 0,0 130,9
Hauptfleischarten 6.197,9 2.321,9 719,0 2.917,5 180,6 5.602,3 3.998,4 48,9 110,6
Innereien 474,3 133,9 53,6 551,0 14,0 57,2 14,9 0,2 829,5
Geflügelfleisch 1.623,0 867,1 78,1 957,3 296,6 1.532,8 912,0 11,1 105,9
Sonstiges Fleisch*** 79,8 62,5 0,4 14,7 0,2 127,6 86,1 1,1 62,6
Fleisch insgesamt 8.375,0 3.385,4 851,0 4.440,5 491,4 7.319,9 5.011,4 61,3 114,4
Deutsche Versorgungsbilanz für Fleisch (in 1.000 t Schlachtgewicht)
2011 vorläufig Brutto- Einfuhr Ausfuhr Verbrauch darunter SVGeigen- menschl. Verzehr**
erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf %
Rind- und Kalbfleisch 1.199,0 437,7 24,0 569,3 52,0 1.067,4 732,2 9,0 112,3
Schweinefleisch 5.059,8 1.759,2 646,0 2.401,2 123,0 4.417,8 3.185,2 39,0 114,5
Schaf- und Ziegenfleisch 41,8 51,8 1,1 9,9 0,6 83,7 55,6 0,7 49,9
Pferdefleisch 3,9 1,2 0,4 2,0 1,3 3,1 2,1 0,0 124,5
Hauptfleischarten 6.304,6 2.249,9 671,5 2.982,4 176,9 5.572,0 3.975,1 48,6 113,1
Innereien 506,1 146,3 52,6 603,9 14,2 48,6 12,6 0,2 1.042,3
Geflügelfleisch 1.663,1 856,3 98,3 974,7 312,7 1.544,8 919,1 11,2 107,7
Sonstiges Fleisch*** 74,8 61,8 0,5 13,2 0,4 123,5 83,4 1,0 60,6
Fleisch insgesamt 8.548,6 3.314,3 823,0 4.574,2 504,2 7.288,8 4.990,3 61,0 117,3
* einschl. lebende Tiere, Fleisch, Fleischwaren und Konserven** nach Abzug von Knochen, Futter, industrieller Verwertung und Verlusten*** darunter Wild, Kaninchen Quelle: BLE
DRV-Geschäftsbericht 2011 35
voran. Auch in Sardinien ist die Seuche seit
Jahren nicht vollständig unter Kontrolle.
Durch das im November 2011 erstmals iden-
tifizierte Schmallenberg-Virus liegen derzeit
Handelsrestriktionen mit Russland und weite-
ren Drittlandstaaten vor. Nach Einschätzung
der Experten ist der Seuchenhöhepunkt über-
schritten. Allerdings bedarf es durch immer
neu auftretende Krankheiten einer Überarbei-
tung der Kontrollmechanismen, vor allem in
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Einheitliche Rinderkennzeichnung
Die EU-Kommission plant eine Änderung der
Vorschriften zur Rinderkennzeichnung. Der
DRV spricht sich für eine EU-einheitliche, stan-
dardisierte elektronische Kennzeichnung von
Rindern aus. Den Tierhaltern sollte allerdings
freigestellt werden, ob sie ihre Rinder nach
der herkömmlichen Art oder elektronisch
kennzeichnen möchten.
Ausblick 2012
Der DRV erwartet, dass erneut die magische
Grenze von 60 Mio. geschlachteten Schweinen
(2011: 59,6 Mio.) nicht erreicht wird. Das Bun-
desministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz (BMELV) prognostiziert
eine leichte Zunahme des Selbst-
versorgungsgrades bei geringfü-
gig niedrigerem Verbrauch. Die Er-
zeugerpreise bleiben voraussicht-
lich fest auf hohem Niveau.
Die Anzahl der Rinderschlachtungen wird sich
kaum verändern. Ein knappes weltweites An-
gebot wird für stabile Preise auf hohem Ni-
veau sorgen. Das BMELV erwartet einen kon-
stanten Pro-Kopf-Verbrauch bei rückläufigem
Selbstversorgungsgrad.
Nachdem 2011 neue Formeln zur Berechnung
der Schweineschlachtkörper in Deutschland
eingeführt wurden, konzentrieren sich die
Schlachtunternehmen auf die Einführung des
AutoFom III und die Entwicklung von Abrech-
nungsmasken für die Ebermast.
Aufgabe der Forschung bleibt es, klare Indika-
toren und daraus resultierende Parameter, die
das Wohlbefinden des Tieres abbilden, zu de-
finieren. Der DRV wird in enger Zusammenar-
beit mit Forschungsinstituten praxistaugliche
Lösungen entwickeln, um die Produktionsbe-
dingungen zukünftig objektiv beurteilen zu
können.
Dr. Anja Czekala/Elisabeth Hewicker
36 DRV-Geschäftsbericht 2011
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft
Die Unternehmen der genossenschaftlichen
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft stei-
gerten ihre Umsätze im Jahr 2011 um 8,6 Pro-
zent auf 3,3 Mrd. Euro.
Das Jahr 2011 bleibt den deutschen und euro-
päischen Gemüseproduzenten in sehr
schlechter Erinnerung. Die EHEC-Infektionen
in Norddeutschland und die offiziellen War-
nungen vor dem generellen Verzehr von Sala-
ten, Salatgurken, Tomaten, Keimlingen – aber
auch vor Rohkost insgesamt – brachten den
Gemüseproduzenten und dem Handel Verlus-
te in Millionenhöhe. Die Verbraucher waren
massiv verunsichert und zeigten erhebliche
Kaufzurückhaltung, sodass die Erzeuger große
Teile der Ernte vernichten mussten. Der Preis-
verfall verstärkte sich noch im Juli 2011, als
die Stützungsmaßnahmen ausliefen. Insge-
samt kauften die Privathaushalte in Deutsch-
land 2011 ca. 1 Prozent mehr Frischgemüse,
gaben aber insgesamt 3 Prozent weniger aus.
BVEO und DRV koordinierten im Interesse der
Mitgliedsunternehmen die Krisenkommunika-
tion und waren mit der nationalen und euro-
päischen Politik, Administration und den Un-
tersuchungsbehörden im engen Austausch.
Ziel war es, rasch die EHEC-Infektionsquelle
zu orten und den wirtschaftlichen Schaden zu
begrenzen.
Gemeinsame Marktorganisationen
Nachdem die EU-Kommission 2010 eine No-
velle der EU-Durchführungsverordnung der
Gemeinsamen Marktorganisation Obst und
Gemüse abgeschlossen hatte, musste diese
in nationales Recht umgesetzt werden. Die
Umsetzung auf europäischer und nationaler
Ebene verlief nicht reibungslos. Zu nennen
sind insbesondere die Anerkennungsfragen
einiger Erzeugerorganisationen sowie die
Festlegung und Anwendung von Erstattungs-
zahlen für das umweltgerechte Verpackungs-
management. Nach wie vor plädieren die Er-
zeugerorganisationen für eine Ausnahme-
regelung vom europäischen Kartellrecht,
damit in Jahren mit Markstörungen über-
schüssige Mengen vom Markt genommen und
Mindestpreise festgelegt werden können.
Krisenmanagement
Zur Bewältigung von Lebensmittelkrisen hat
die QS Qualität und Sicherheit GmbH gemein-
sam mit den wichtigsten Akteuren der Lebens-
mittelkette ein Krisenmanagementsystem ent-
wickelt. Als Lehre aus der EHEC-Krise forderte
der DRV ein gemeinsames stufenübergreifen-
des Krisenmanagement von allen Wirtschafts-
teilnehmern und den zuständigen Bundes-
und Länderbehörden. Nur so können bei Kri-
sen die Abläufe transparenter und schneller
ablaufen, die Öffentlichkeit besser informiert
und Menschenleben geschützt werden.
Nitrat-Höchstwerte angehoben
Nach intensiven Beratungen zwischen den
nordwesteuropäischen Mitgliedstaaten mit
Salatproduktion und -vermarktung und der
Gesundheitsabteilung der EU-Kommission
konnten die Nitrat-Höchstwerte für Salate auf
DRV-Geschäftsbericht 2011 37
ein vertretbares Niveau angepasst werden.
Für Rucola wurde erstmals ein Höchstwert ein-
geführt. Zu verdanken hat dies die Gemüse-
wirtschaft einer Studie der Europäischen Be-
hörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Sie
kam zu der Erkenntnis, dass die Vorteile einer
salatbetonten Ernährung die Nachteile einer
Nitratkontamination in diesen Produkten über-
wiegen.
Fruit Logistica weiter auf Erfolgskurs
Vom 9. bis 11. Februar 2011 fand in Berlin die
19. Fruit Logistica statt. Der BVEO-Gemein-
schaftsstand integrierte neben den Erzeuger-
organisationen zahlreiche Firmen und Orga-
nisationen, wie die Agrarmarkt Informations-
Gesellschaft mbH, den 5-am-Tag e.V., die Deut-
sches Obst-Export-Kontor GmbH, den German
Export Association for Food and Agriproducts
e.V. (GEFA) und die Fachgesellschaft QS Obst,
Gemüse und Speisekartoffeln GmbH.
Schwerpunkt des deutschen Gemeinschafts-
standes war der Ausbau des Exports von Obst
und Gemüse. Gemeinsam mit der GEFA wur-
de hierzu eine Exportstrategie entwickelt.
Fachtagung: Risiken managen
Vom 13. bis 15. März fand in Königswinter die
Fachtagung für Obst- und Gemüsegenossen-
schaften statt, an der über 60 Geschäftsführer,
ehrenamtliche Mitglieder, Vorstände und
Aufsichtsräte sowie Meinungsbildner aus
den Reihen der Erzeugerorganisationen teil-
nahmen.
Im Mittelpunkt des Branchentreffs stand das
„Krisenmanagement bei frischem Obst und
Gemüse“. Die Teilnehmer kamen zu dem Er-
gebnis: Die Ernährungswirtschaft ist grund-
sätzlich krisenanfällig, bislang zu wenig trans-
parent und steht unter ständiger Beobachtung
kritischer Verbraucher und Medien. Lückenlo-
se Qualitätssicherung ist deshalb der beste
Schutz. Qualitätssicherungssysteme tragen
zur Lösung von Krisen bei, können aber das
eigene Krisen- und vor allem Kommunikati-
onsmanagement der Unternehmen nicht er-
setzen. Risikomanagement ist im gemeinsa-
men Interesse von Verbrauchern und Wirt-
schaft nach dem Motto „Risiken managen –
Verbraucher schützen“.
Werbeaktivitäten
Die Gremien von BVEO und DRV haben nach
Beendigung der CMA-Aktivitäten beschlossen,
auch zukünftig gemeinsame Werbemaßnah-
men für frisches Obst und Gemüse durchzu-
führen. Nach Testläufen mit verschiedenen
Agenturen diskutierte die BVEO 2011 unter
Moderation des renommierten Kölner „Rhein-
gold-Instituts“ die Inhalte eines Agenturbrie-
fings für die gemeinsame Werbung der deut-
schen Obst- und Gemüsewirtschaft. Nach ei-
nem ausführlichen Auswahlverfahren fiel die
Entscheidung auf die bekannte Werbeagentur
fischerAppelt AG, die zur Fruit Logistica 2012
die Imagekampagne mit dem Slogan
„Deutschland – mein Garten“ als Verbraucher-
werbung startete.
Dr. Markus Nöthen/Karl Schmitz
38 DRV-Geschäftsbericht 2011
Erstmals ist im Berichtsjahr die
Zahl der Weingärtner- und
Winzergenossenschaften
durch Fusionen unter
die Marke von
200 gefallen.
Die Rebflächen
blieben mit
32.002 ha jedoch
konstant. Im Weinwirt-
schaftsjahr 2010/2011 ha-
ben die 188 Winzergenossenschaften
2,14 Mio. hl Wein erzeugt und rd. 3,0 Mio. hl
im Wert von rd. 790 Mio. Euro vermarktet. Sie
blicken bei rückläufigem Absatz auf eine sta-
bile Umsatzentwicklung zurück. Die Durch-
schnittserlöse sind um rd. 7 Prozent gestiegen.
Die Mitgliedsunternehmen des DRV tragen da-
mit die Vermarktungsverantwortung für rd. ein
Drittel der deutschen Weinerzeugung und sind
trotz der heterogenen Struktur erfolgreich auf
allen Teilmärkten – Direktabsatz, Gastronomie,
Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel, Dis-
count und im Export – unterwegs.
Weinjahrgang 2011
Der Herbst mit angenehmen Temperaturen
wirkte sich positiv auf die Mostqualitäten aus.
Die überdurchschnittlichen Mostgewichte bei
der Lese von gesundem, reifem Traubenma-
terial sorgten für ideale Voraussetzungen bei
der Weinbereitung. Deutschlandweit kann die
Weinmosternte mit 9,3 Mio. hl als marktge-
recht bezeichnet werden und liegt im Durch-
schnitt der letzten zehn Jahre. Allerdings fiel
in den genossenschaftlich geprägten Anbau-
gebieten Franken und Württemberg, wo Mai-
fröste starke Schäden verursachten, die Ernte
ähnlich gering aus wie 2010. Ertragsausfälle
als Folge von Hagelschlag verzeichneten ver-
einzelt Winzergenossenschaften in Baden, an
der Mosel und in Württemberg.
Verfassungsmäßigkeit bestätigt
Im November 2011 hat das Bundesverwal-
tungsgericht in sieben Parallelverfahren die
Revisionen von rheinland-pfälzischen Winzern
und Kellereien zurückgewiesen. Sie hatten ge-
gen die Abgaben an den Deutschen Wein-
fonds und für die gebietliche Absatzförderung
für Wein geklagt.
Eine Änderung der Weinverordnung im Au-
gust 2011 sieht u. a. eine neue Definition der
hektarrelevanten Faktoren für die Umrech-
nung von Trauben und Traubenmost zu Wein
sowie die Festlegung einer Liste von Reb-
sorten, deren Verwendung für Weine ohne
g.U./g.g.A. verboten ist, vor.
Verbandsaktivitäten
Der DRV hat bei den Lizenzentgelten für Ver-
kaufsverpackungen einen weiteren Rahmen-
vertrag mit sehr günstigen Konditionen für
seine Mitglieder ausgehandelt. Der Verband
berät seine Mitglieder in allen Fragen der Ver-
packungsverordnung, die sich in der prakti-
schen Umsetzung als äußerst schwierig dar-
stellt und zahlreiche juristische Auslegungen
verlangt.
Weinwirtschaft
DRV-Geschäftsbericht 2011 39
Best of Genossenschaften
Der DRV hat mit Unterstützung des Deutschen
Weininstituts herausragende Weine der Win-
zer- und Weingärtnergenossenschaften aus-
gewählt und ein repräsentatives Probierpaket
geschnürt. Anforderungsprofil für die Weine
mit dem Premium-Segment waren vor allem
die Regionalität sowie die Auswahl einer ge-
bietstypischen Rebsorte.
Erneut hat der DRV ein Rückstandsmonitoring
durchgeführt. Dabei wurden Weine der teil-
nehmenden Winzergenossenschaften auf Pes-
tizidrückstände untersucht. Es wurden keine
von den gesetzlichen Normwerten abweichen-
den Ergebnisse registriert. Das Pilotprojekt QS
Wein wird fortgeführt und soll 2012 abge-
schlossen werden.
Ausblick 2012
Auf europäischer Ebene steht 2012 die Diskus-
sion um die Aufrechterhaltung der Pflanzrech-
teregelung im Fokus. Der DRV hat sich bereits
gemeinsam mit den europäischen Weinerzeu-
gern klar für einen Erhalt nach 2015 bzw. 2018
ausgesprochen. Des Weiteren steht eine Än-
derung bei der Allergenkennzeichnung im
Weinbereich an.
Stefan Kolb/Karl Schmitz
Entwicklung der Winzergenossenschaften
Jahr Anzahl Mitglieder Weinberg- Wein- Umsätzefläche erzeugung
insgesamt mit eigener in Tsd. in ha in Mio. hl in Mio. hl in Mio. EURKellerwirt-
schaft
1900 113 1
1938 493 468 29
1960/1961 543 441 56 19.109 2,00 1,42 122,35
1970/1971 497 252 61 31.769 3,00 2,16 264,48
1980/1981 342 192 67 34.935 1,67 3,09 650,38
1990/1991 314 171 68 37.148 3,04 3,62 693,35
1995/1996 291 170 69 33.755 2,58 3,22 702,20
2005/2006 220 134 55 32.111 2,95 2,99 732,09
2006/2007 214 130 52 31.963 2,82 3,01 754,58
2007/2008 212 124 51 31.973 3,12 3,09 782,44
2008/2009 209 120 51 32.111 2,93 2,98 779,57
2009/2010 202 116 50 32.175 2,70 3,18 789,40
2010/2011 188 111 49 32.002 2,14 2,97 789,53
Datenquelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr; Statistischer Bericht
40 DRV-Geschäftsbericht 2011
Agrargenossenschaften
Die rd. 1.000 Agrargenossenschaften, von de-
nen rd. 85 Prozent dem DRV angeschlossen
sind, konnten 2011 ihre Ergebnisse weiter sta-
bilisieren. Der Umsatz dieser Genossen-
schaftsgruppe beträgt rd. 1,8 Mrd. Euro. Der
Wert liegt damit knapp 5 Prozent über dem
des Vorjahres.
Insbesondere Agrargenossenschaften, die auf
Milchviehhaltung ausgerichtet sind, nutzten
die gefestigte Marktsituation und verbesserten
ihre Betriebsergebnisse. Im Ackerbau zeigte
sich als Folge ungünstiger und regional sehr
unterschiedlicher Witterungsverläufe eine dif-
ferenzierte Ertragslage, die insgesamt durch
deutlich gestiegene Betriebskosten beeinflusst
wurde.
Für 2012 haben sich die gesamtwirtschaftli-
chen Perspektiven eingetrübt. Diese Entwick-
lung schlägt sich auch auf den Agrarmärkten
nieder. Wenn unter diesen Vorzeichen die
Marktniveaus erhalten bleiben, rechnet der
DRV mit einer weiterhin stabilen Unterneh-
mensentwicklung.
Agrarpolitische Rahmenbedingungen
Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg
der Agrargenossenschaften sind zukunftswei-
sende, wettbewerbsfördernde politische Rah-
menbedingungen, für die sich der DRV inten-
siv einsetzt.
Dafür hat die Ausgestaltung der Gemein-
samen Agrarpolitik (GAP) große Bedeutung.
Nachdem die Agrargenossenschaften auf-
grund der durch die Health-Check-Beschlüsse
eingeführten progressiven Modulation bereits
eine zusätzliche Belastung erfahren haben, ist
nun eine weitere Kürzung der Direktzahlungen
nach 2013 in der Diskussion. Der DRV lehnt
die Einführung einer Degression bzw. Kap-
pung der Direktzahlungen als nicht akzepta-
blen Systemwechsel und Ungleichbehand-
lung zulasten der Agrargenossenschaften ent-
schieden ab.
Angemessene Ausgleichszahlungen
Die Agrargenossenschaften müssen auch zu-
künftig angemessene Ausgleichszahlungen
für die Einhaltung der im internationalen Ver-
gleich hohen Produktions- und Qualitätsstan-
dards und für die erbrachten Gemeinwohlleis-
tungen, insbesondere in den überwiegend
strukturschwachen ländlichen Räumen Ost-
deutschlands, erhalten. Die Berücksichtigung
der Arbeitskräfte mag die Benachteiligung
zwar abmildern, allerdings bestehen erhebli-
che Zweifel an einer praktikablen Umsetzung
dieses Kommissions-Vorschlages.
Dr. Volker J. Petersen
DRV-Geschäftsbericht 2011 41
Dienstleistungen
Recht und Steuer
Das Jahr 2011 begann mit intensiven Beratun-
gen der rechtlichen Auswirkungen des Dioxin-
Geschehens im Futtermittelsektor. Zudem
standen im Vieh- und Fleischbereich die The-
men „Branchenkommunikation Fleisch“ und
„Kopfpauschalen“ sowie ihre rechtliche Um-
setzung im Fokus. Auch die „Milchsektorun-
tersuchung“ des Bundeskartellamtes wurde
fortgeführt. Als Ausschnitt aus der Untersu-
chung waren 2011 Kernthema die Preisverglei-
che mit besonderem Blick auf Milchpreiserhe-
bungen und Referenzpreise in Milchkaufver-
trägen.
Die Marktorganisation für Obst und Gemüse
bildete erneut einen Schwerpunkt durch Än-
derung der nationalen Durchführungsverord-
nung und mit den notwendigen Anpassungen
der Mustersatzung für anerkannte Erzeuger-
organisationen. Weitere Kernpunkte waren
verschiedene Verträge im Zuchtviehbereich
und das immer wiederkehrende Thema
„Nachbausaatgut“ einschließlich der Saatgut-
aufzeichnungspflichten, deren vermeintliche
Verletzung zu ersten Verwarnschreiben und
Bußgeldbescheiden der Überwachungsbehör-
den führten.
Einmal mehr wurde die Abgrenzung des Ein-
lagengeschäfts von der Bundesanstalt für Fi-
nanzdienstleistungen (BaFin) aufgegriffen. Der
DRV hat für seine Mitglieder das Informations-
blatt und die Musterverträge überarbeitet, um
die Arbeitshilfen den Forderungen der BaFin
anzupassen.
Kollektivmarke stärken
Immer wieder wurden in den letzten Jahren
Verletzungen der Nutzung der Kollektivmarken
des DRV durch Dritte, aber auch durch Mit-
glieder festgestellt. Zur Stärkung der Marke
„Raiffeisen“ einschließlich Giebelkreuz und
zur Verbesserung der Abgrenzung der Rechte
und Pflichten einer Nutzung der Kollektivmar-
ken wurden die Zeichennutzungsrichtlinien
überarbeitet. Gleichzeitig wurde für die Mit-
glieder zur Arbeitserleichterung im Umgang
mit den Kollektivmarken ein Leitfaden erstellt.
Erleichterungen erreicht
Im Steuerrecht begann das Jahr 2011 eben-
falls turbulent mit der Problematik der umsatz-
steuerlichen Behandlung von Konverterkalk.
Aufgrund geänderter Verwaltungsauffassung
mussten des Weiteren die Schlachtviehab-
rechnungen aus umsatzsteuerlicher Sicht
überprüft und je nach Sachlage angepasst
werden. In diesem Zusammenhang mussten
die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus
umsatzsteuerlicher Sicht überarbeitet werden.
Zu diesem Themenkomplex ist es dem DRV
gegenüber dem Bundesministerium der Fi-
nanzen (BMF) gelungen, eine Übergangsfrist
zur Umstellung der Schlachtviehabrechnun-
gen für die Unternehmen zu erwirken.
Auch Gesetzesinitiativen mit klangvollen Na-
men, wie Beitreibungsrichtlinie-Umsetzungs-
gesetz, haben Neuerungen gebracht. So wird
mit Wirkung ab 2014 ein verpflichtendes Kir-
chensteuerabzugsverfahren im Zusammen-
42 DRV-Geschäftsbericht 2011
hang mit Kapitalerträgen eingeführt. Hier for-
dert der DRV Erleichterungen des bürokrati-
schen Aufwandes. Darüber hinaus hat
Deutschland im Alleingang die Buch- und Be-
legnachweise bei innergemeinschaftlichen
Lieferungen angepasst. Es wurde eine soge-
nannte „Gelangensbestätigung“ in die um-
satzsteuerlichen Regelungen aufgenommen.
Aufgrund einer Eingabe des DRV zum Ent-
wurfsschreiben des BMF zeichnen sich Er-
leichterungen bei der Umsetzung ab. Weiteren
Beratungsbedarf gab es im Hinblick auf die
neuen Gewerbesteuererlasse und die Ände-
rungen zur Energiebesteuerung.
Im Jahr 2012 stehen insbesondere die Gelan-
gensbestätigung, aber auch Fragen zum Kir-
chensteuerabzugsverfahren bei Kapitalerträ-
gen im Fokus. Zudem beschäftigen den DRV
geplante Gesetzesänderungen zum Zahlungs-
verzug und zu den Allgemeinen Geschäftsbe-
dingungen. Wie jedes Jahr ist die Arbeit im
Bereich Recht und Steuer zusätzlich durch eine
Vielzahl von Einzelfragen der DRV-Mitglieds-
unternehmen geprägt.
RAin Birgit Buth
Lebensmittelrecht
Im Jahr 2011 hat die Novelle des Verbraucher-
informationsgesetzes zahlreiche Fragen für die
genossenschaftlichen Lebensmittelunterneh-
men aufgeworfen. Darüber hinaus wurde die
Wirtschaft mit dem Start eines Internetportals
über vermeintliche Verbrauchertäuschungen
konfrontiert. Zudem bleibt das Thema Gentech-
nik ein Dauerbrenner für die Unternehmen.
Verbraucherinformationsgesetz
Als Konsequenz aus dem Dioxingeschehen
zum Jahresbeginn hat die Bundesregierung
eine Novelle des Verbraucherinformationsge-
setzes vorgelegt, die Anfang 2012 in Kraft ge-
treten ist. Die Informationsrechte der Öffent-
lichkeit wurden zulasten der Schutzinteressen
von Lebens- und Futtermittelunternehmen
massiv ausgeweitet. Gegenüber den politi-
schen Entscheidungsträgern hat der DRV
mehrfach deutlich gemacht, dass die Novelle
den bisher umfassend geschützten Begriff des
Betriebs- und Geschäftsgeheimnisses relati-
viert und zu Ungleichbehandlungen von Un-
ternehmen führt. Denn Behörden wurde die
Befugnis erteilt, nach eigenem Ermessen eine
Abwägung zwischen Informations- und Ge-
heimhaltungsinteressen vorzunehmen.
Internetportal
Seit Mitte 2011 können Verbraucher auf dem
vom BMELV und der Verbraucherzentrale Hes-
sen betriebenen Internetportal www.lebens-
mittelklarheit.de Beschwerden über als täu-
schend empfundene Aufmachungen von Le-
bensmitteln veröffentlichen. Der DRV sieht
hierbei keinen fairen und sachlichen Mei-
nungsaustausch zwischen Konsumenten und
Herstellern gegeben. Er befürchtet, dass etab-
lierte Marken allein dadurch negativ hervor-
gehoben werden, wenn sie mit einer subjektiv
empfundenen Täuschung auf einem staatlich
DRV-Geschäftsbericht 2011 43
mitfinanzierten Internetportal genannt wer-
den. Gegenüber dem BMELV hat der DRV ver-
deutlicht, dass Produkte, die lebensmittel-
rechtlich einwandfrei sind, nicht stellvertre-
tend für die geltende Rechtslage kritisiert wer-
den dürfen. Der DRV sieht die Gefahr der Etab-
lierung von Sekundärstandards jenseits des
geltenden Lebensmittelrechts, dessen Grund-
sätze dadurch infrage gestellt werden.
Gentechnik
Nach jahrelangem Druck durch die betroffe-
nen Wirtschaftsbeteiligten ist 2011 für Futter-
mittel die technische Lösung zum Umgang mit
zufälligen Spureneinträgen noch nicht in der
Europäischen Union zugelassener gentech-
nisch veränderter Organismen in Rohstoffen
in Kraft getreten. Im laufenden Jahr setzt sich
der DRV sowohl auf nationaler als auch auf
europäischer Ebene weiterhin nachhaltig da-
für ein, dass die technische Lösung schrittwei-
se zunächst auf Lebensmittel und anschlie-
ßend auf Saatgut ausgeweitet wird. Die konti-
nuierlich zunehmende weltweite Nutzung der
Grünen Gentechnik macht entsprechende Lö-
sungen zwingend erforderlich.
Dr. Claudia Döring
Nachhaltigkeit
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist zu einer fes-
ten Größe in Politik, Gesellschaft und den Un-
ternehmen geworden. Im unternehmerischen
Alltag werden Aspekte der Nachhaltigkeit in-
tensiver berücksichtigt als früher. Dies ge-
schieht oftmals aus eigenem Antrieb, aber
auch weil Gesellschaft und Geschäftspartner
mehr Wert darauf legen, ausschließlich mit
Unternehmen zusammenzuarbeiten, die nach-
weislich Mindeststandards erfüllen.
Steigende Bedeutung
Auch die Agrarwirtschaft kann sich dieser Ent-
wicklung nicht entziehen. Zahlreiche Unter-
nehmen haben mittlerweile eigene Nachhal-
tigkeitskonzepte entwickelt und kommuniziert.
Insbesondere die genossenschaftlichen Unter-
nehmen können vielfältige Leistungen vorwei-
sen. Zum einen ist das Prinzip der Nachhaltig-
keit in der Agrarwirtschaft seit vielen Genera-
tionen fest verankert. Zum anderen ist die ge-
nossenschaftliche Rechtsform mit ihren de-
mokratischen Entscheidungsstrukturen, der
breiten Streuung des Eigentums und der fes-
ten Verankerung in der Region, in der sie tätig
ist, bereits systembedingt auf eine nachhaltige
Wirtschaftsweise ausgerichtet.
Unternehmensbezogener Ansatz
Nach Ansicht des DRV ist ein Nachhaltigkeits-
konzept nur dann überzeugend, wenn es das
gesamte Unternehmen umfasst. Nachhaltiges
Wirtschaften ist gegeben, wenn die Leistungs-
fähigkeit eines Unternehmens gesteigert,
gleichzeitig Ressourcenverbrauch und nega-
tive Umweltauswirkungen gesenkt werden.
Dies kann aber nur gelingen, wenn das ge-
samte Unternehmen betrachtet wird und nicht
nur das einzelne Produkt.
44 DRV-Geschäftsbericht 2011
Gütertransportleistung verschiedener Verkehrsträger1995 bis 2011 in Mrd. Tonnenkilometer
Straßenverkehr
700.000
600.000
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
0
Eisenbahnverkehr
Binnenschifffahrt
Rohrleitungen
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Schnittstelle Landwirtschaft
Die Schnittstelle Landwirtschaft – Ersterfasser
ist zukünftig besonders gefordert. So ist es zur
Erfüllung der Treibhausgas-Minderungsquo-
ten nach den Nachhaltigkeitsverordnungen ab
spätestens 2017 erforderlich, individuelle Wer-
te zu berechnen. Darüber hinaus will z. B. ein
großer deutscher Lebensmittelkonzern Milch
perspektivisch nur noch als nachhaltig abneh-
men, wenn sie ohne Importsojafuttermittel er-
zeugt wird. Diese Entwicklungen stellen zu-
sätzliche Herausforderungen für die genos-
senschaftlichen Unternehmen in der Kommu-
nikation mit ihren Mitgliedern und der waren-
bezogenen Dokumentation dar.
Der DRV setzt sich dafür ein, dass akzeptable,
praxistaugliche Lösungen unter Berücksichti-
gung der Interessen aller Beteiligten entlang
der Produktionskette geschaffen und Fehlent-
wicklungen verhindert werden.
RA Guido Seedler
Verkehr und Logistik
Parallel zur gesamtwirtschaftlichen Erholung
ist 2011 die Güterverkehrsleistung in Deutsch-
land leicht auf 651 Mrd. Tonnenkilometer ge-
stiegen. Die Zuwächse beim Straßentransport
und auf der Schiene (jeweils etwa fünf Pro-
zent) sind u.a. auf die teilweise massiven Be-
einträchtigungen der Binnenschifffahrt zurück-
zuführen. So war die Rheinschifffahrt durch
eine wochenlange Sperrung nach einem Tan-
kerunfall bei St. Goarshausen gestört; lang an-
haltende Niedrigwasserstände behinderten
den Verkehr auf nahezu allen Binnengewäs-
DRV-Geschäftsbericht 2011 45
sern. Dies führte zum Rückgang der Transport-
leistung um elf Prozent und eine entsprechen-
de Verlagerung auf Lkw und Schiene.
Hieraus wird ersichtlich, dass eine Verschie-
bung von Transporten „weg von der Straße“
rasch an Grenzen stößt. Warengenossenschaf-
ten investieren zwar massiv in Hafenstandorte,
müssen jedoch weiterhin per Lkw und Bahn
erreichbar sein.
Im Berichtsjahr sind die Kosten für Treibstoffe
und Arbeitsleistungen wieder merklich ange-
stiegen. Hinzu kommen neue Wettbewerbs-
nachteile durch gesetzliche Vorgaben bzw.
Ausnahmeregelungen anderer EU-Staaten,
die der DRV in seiner Lobbyarbeit aufgegriffen
hat: So erlaubt Frankreich seit Anfang 2011
eine Gesamtmasse von 44 Tonnen für Agrar-
transporte. Dadurch können Getreide und Fut-
termittel um 15 Prozent günstiger transportiert
werden als in Deutschland. Die Niederlande
und die skandinavischen Länder erlauben
noch höhere Gesamtmassen von 48 bzw. 60
Tonnen.
Aufgrund neuer Tierschutzbestimmungen
muss die Kopf- bzw. Wiederristfreiheit beim
Transport von Rindern und Schweinen min-
destens 20 cm betragen. Unter Berücksichti-
gung der maximal erlaubten Gesamthöhe von
4 m ist ein Doppelstocktransport bei Rindern
bzw. ein dreistöckiger Transport bei Schwei-
nen nicht mehr möglich. Daraus ergibt sich
eine drastische Erhöhung des Transportver-
kehrs für Rinder um 80 Prozent und für
Schweine um 33 Prozent. Abhilfe könnte durch
begrenzte Ausnahmeregelungen für die zuläs-
sige Fahrzeughöhe (4,20 m) geschaffen wer-
den.
Einen Etappensieg verbucht der DRV für die
Milchwirtschaft: Aufgrund einer geänderten
Auslegung einer seit 1985 (!) unverändert be-
stehenden Regelung wurde im Herbst 2011
die Tachografenpflicht für Milchsammelfahr-
zeuge behauptet. Gemeinsam mit anderen
Verbänden konnte der DRV eine Duldung er-
reichen, bis die Formulierung in den Verord-
nungen den neuartigen Auslegungen gerecht
wird.
Dr. Michael Reininger
Betriebswirtschaft
Der DRV unterstützt die unternehmerische Tä-
tigkeit seiner Mitglieder u. a. durch die Erstel-
lung von Betriebsvergleichen und den Ab-
schluss von Rahmenverträgen.
Am Betriebsvergleich 2010/11 „Raiffeisen-
Märkte“ beteiligten sich 72 Märkte mit einem
Umsatzvolumen von 80 Mio. Euro. Die Teilneh-
mer erhielten eine individuelle Auswertung,
die den direkten Vergleich mit ähnlich gelager-
ten Märkten auch bundesweit ermöglicht. Be-
sondere Gruppenmerkmale sind Umsatzgrö-
ßenklasse, Sortimentsschwerpunkte, Markter-
folge, regionaler Bezug und Marktflächen.
2011 wurden neue Vereinbarungen mit Tele-
Cash getroffen, die weitere Preissenkungen
46 DRV-Geschäftsbericht 2011
bei den monatlichen Mieten für Terminals und
die Transaktionsgebühren beinhalten. Es be-
steht ein großes Nachfragepotenzial in der
Raiffeisen-Organisation. Einen neuen An-
schlussvertrag mit Microsoft gibt es ab Juni
2012 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Wei-
tere Rahmenvertragspartner sind Vodafone,
Telekom, Bitzer sowie Zauner & Partner.
Heinz-Joachim Bösing
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mit einer offenen und fachkompetenten Kom-
munikation hat der DRV erneut zur Lösung von
Problemen und damit zur erfolgreichen DRV-
Interessenvertretung in Berlin, Bonn und Brüs-
sel beizutragen. Gleich zum Jahresbeginn galt
es, rasch das Dioxin-Geschehen einzugrenzen
und aufzuklären. Dazu hat der DRV als aner-
kannter Vertreter seiner Mitgliedsunterneh-
men in zahlreichen Beratungen mit Bundes-
und Landespolitikern sowie der Administrati-
on maßgeblich beigetragen. Ergänzt wurde
diese Sacharbeit durch die Presse- und Öffent-
lichkeitsarbeit.
Im Sommer standen wochenlang die Gemü-
se-Erzeuger und Vermarkter unter Generalver-
dacht und damit im Fokus der Medien. Die dra-
matischen Folgen und existenzbedrohenden
Auswirkungen der EHEC-Infektionen forderten
den DRV als Krisenmanager. Auch der Deut-
sche Raiffeisentag in Berlin stand im Zeichen
des EHEC-Geschehens. Der DRV nutzte diese
Plattform und erörterte mit Bundesministerin
Ilse Aigner tragfähige Entschädigungslösun-
gen für Erzeuger und Vermarkter.
Auf großes Medieninteresse stieß das Wirt-
schaftsforum „Raiffeisen-Genossenschaften
– Wir leben Nachhaltigkeit“. Präsentiert wur-
den innovative Unternehmenskonzepte, die
auch in einer DRV-Broschüre nachzulesen
sind. Genossenschaftliche Unternehmen stel-
len vor, wie die Prinzipien der Nachhaltigkeit
umgesetzt und gelebt werden: Sie überneh-
men Verantwortung gegenüber den Mitglie-
dern und Mitarbeitern, der Umwelt sowie der
Gesellschaft.
Als Sparten übergreifender Verband ist es dem
DRV einmal mehr gelungen, die Themenviel-
falt und Erwartungen der Mitgliedsunterneh-
men zu bündeln. So nahm der DRV zum Akti-
onsplan „Verbraucherschutz in der Futtermit-
telkette“ und zur „Charta Landwirtschaft und
Verbraucher“ eindeutig Stellung. Beachtung
fanden die DRV-Vorschläge zur Ausgestaltung
der Gemeinsamen Agrarpolitik und seine Kri-
tik an der geplanten Kappung der Direktzah-
lungen für große Einzelbetriebe.
Wichtige Veranstaltungen für die Mitglieder
sind die spartenspezifischen Fachtagungen.
Bei der DRV-Fachtagung Futterwirtschaft wur-
den erste Konzepte zur Schaffung von Allian-
zen und zur Nutzung von Synergien als Reak-
tion auf das Dioxin-Geschehen vorgestellt. Als
Ergebnis wurde die Allianz Futtermittelsicher-
heit Deutschland (AFS) eG im September 2011
gegründet.
DRV-Geschäftsbericht 2011 47
Große Beachtung finden insbesondere in Zei-
ten volatiler Agrarmärkte die Ernteschätzun-
gen des DRV. Ab März werden die verlässli-
chen Prognosen jeweils monatlich aktualisiert
und veröffentlicht. Seit der Ankündigung der
Bundesregierung, das EEG zu novellieren, hat
sich der DRV nachdrücklich für den Ausbau
der energetischen Nutzung von Biomasse und
die Entschärfung der Flächenkonkurrenz ein-
gesetzt. Mehrfach warnte Präsident Manfred
Nüssel vor der Gefahr, dass die Wettbewerbs-
fähigkeit der deutschen Milch- und Verede-
lungswirtschaft auf dem Spiel steht.
Monika Windbergs
Agrarportal raiffeisen.com
Im Jahr 2011 hat das Internetportal
raiffeisen.com zusammen mit den Webseiten
der Partnerfirma land24 mit über 60.000 Land-
wirten pro Tag einen neuen Besucherrekord
aufgestellt. Immer mehr Kunden greifen dabei
nicht mehr über ihren PC, sondern über mobi-
le Endgeräte auf das Raiffeisen-Portal zu. Ins-
besondere das Raiffeisen-Börsenfenster wird
bereits von jedem fünften Nutzer über sein
Smartphone aufgerufen.
Auch bei den Genossenschaften setzt sich das
mobile Internet durch. Bereits über hundert
Außendienstler haben ihren bisher üblichen
Schreibblock oder Auftragszettel durch mo-
derne Tablet-PC ersetzt. Auch bei den Land-
wirten verbreiten sich die Mobilgeräte rasant.
Deshalb steht auch das Jahr 2012 eindeutig
im Fokus des mobilen Internets. Mit der Kom-
munikation per Mail direkt aufs Handy tun sich
für die Genossenschaften viele neue Möglich-
keiten auf. Es wird zur Tagesroutine, seine
Kunden über das Marktgeschehen und even-
tuelle Sonderangebote zeitnah zu informieren.
Das klassische Papierrundschreiben per Rech-
nungsbeileger wird immer unwichtiger.
Zudem richten die Genossenschaften auf ih-
ren Webseiten Kundenlogins ein, wo sie ihre
Kunden ständig mit Sonderservices, z. B. mit
Realtime-Börsenkursen versorgen. Mehrere
Hauptgenossenschaften und rd. zehn Orts-
genossenschaften haben diesen Mitglieder-
service inzwischen mit eigenen HandyApps
verknüpft. Weitere AgrarApps findet man un-
ter www.landapps.de.
Ein Schwerpunkt liegt weiterhin auf dem On-
line-Kundenmanagement. Unter dem Namen
RaiKis (Raiffeisen-Kundeninformationssys-
tem) wurde ein komplett webbasiertes CRM-
System entwickelt, mit dessen Hilfe Ge-
nossenschaften ihre Kundenkontakte besser
dokumentieren, versenden und auswerten
können. Das System ist bei über 30 Waren-
genossenschaften bisher im Einsatz. Eine
Ausweitung auf die Sparten Vieh, Obst/Gemü-
se und Wein ist vorgesehen. Details unter
http://demo.raikis.com/demo.
Als neues, wichtiges Arbeitsfeld hat sich die
Computertelefonie herausgestellt. Unter dem
Namen RaiTel werden PC und Telefon intelli-
gent miteinander verbunden, um den Telefon-
verkauf und die Telefonberatung noch beque-
48 DRV-Geschäftsbericht 2011
mer und schlagkräftiger zu machen. Details
unter www.raiffeisen.com/webedit/raitel/web.
Dr. Heiner Stiens
ADG-Bildungsarbeit
2011 lag ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit
auf der weiteren Systematisierung der Ma-
nagementqualifikation im Sinne einer Auf-
stiegsfortbildung in Raiffeisen-Genossen-
schaften und Zentralen sowie in Kreditgenos-
senschaften mit Warengeschäft.
Die ADG und die regionalen Genossenschafts-
verbände haben gemeinsam ein bundesweit
einheitliches Konzept der modularen Auf-
stiegsfortbildung entwickelt, das auf die Über-
nahme von Verantwortung in der ersten und
zweiten Führungsebene vorbereitet. Ziel der
Kooperation ist es, die strategische Personal-
entwicklung für diese Zielgruppe auszubauen
und gezielt voranzutreiben und den Unterneh-
men die Möglichkeit zu bieten, potenzialstar-
ken Mitarbeitern frühzeitig eine exzellente Per-
spektive im Unternehmen zu eröffnen.
Qualifizierungsprogramme
Mit der zunehmenden Komplexität des Ge-
schäfts steigen die Verantwortung und die
Breite der Aufgabenbereiche der Fachkräfte
und des mittleren Managements. Hier setzt die
ADG seit geraumer Zeit mit maßgeschneider-
ten Qualifizierungsprogrammen mit Ab-
schlusszertifikat neue Maßstäbe im qualitäts-
und lernerfolgsgesicherten Angebot. Diese
Programme zeichnen sich durch maximalen
Praxisbezug aus.
Die Angebote sind speziell auf die Anforde-
rungen einzelner Funktionen, die Mitarbeiter
in Genossenschaften erfüllen, zugeschnitten.
Beispielhaft sind die Programme für Energie-
kaufleute, Energiefachwirte, Agrartechnikver-
käufer, Silomeister und Marktleiter zu nennen.
Sukzessive wird das bestehende Angebot wei-
terentwickelt und ausgebaut. Im Jahr 2012
werden die Programme für Düngemittel-Fach-
verkäufer und Futtermittel-Fachverkäufer wei-
terentwickelt sowie Programme für Ersatzteil-
Lagerleiter und Pflanzenschutzmittel-Fachver-
käufer in neuer Form angeboten.
Berufsbegleitend studieren
Zum 1. Januar 2011 gründete die ADG ge-
meinsam mit der Steinbeis-Hochschule Berlin
die ADG Business School mit Sitz in Monta-
baur. Mitarbeiter aus Raiffeisen-Genossen-
schaften und Zentralen bekommen die Chan-
ce, in 48 Präsenztagen verteilt auf drei Jahre
einen Bachelorabschluss mit Schwerpunkt
Management & Handel zu erwerben.
René Borresch
DRV-Geschäftsbericht 2011 49
Raiffeisen im Verbund
DZ BANK Gruppe
Die DZ BANK Gruppe setzte 2011 ihre gute ope-
rative Geschäftsentwicklung fort und erwirt-
schaftete ein um Einflüsse aus der Staatsschul-
denkrise bereinigtes Ergebnis vor Steuern
(IFRS) in Höhe von 1,89 Mrd. Euro (Vorjahr 1,62
Mrd. Euro). Nach Wertberichtigungen auf grie-
chische Staatsanleihen sowie temporären Be-
wertungsabschlägen auf Anleihen der Euro-Pe-
ripherieländer belief sich das Ergebnis vor Steu-
ern auf 324 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote
(Tier 1 Ratio) erreichte 11,7 Prozent nach 10,6
Prozent im Vorjahr. Die Bilanzsumme der
DZ BANK Gruppe stieg auf 405,9 Mrd. Euro (Vor-
jahr 383,5 Mrd. Euro).
WGZ BANK
Die WGZ BANK hat im Geschäftsjahr 2011 in
einem schwierigen und wettbewerbsintensi-
ven Umfeld erneut ihre Leistungsfähigkeit und
Solidität unter Beweis gestellt. Das Betriebs-
ergebnis der WGZ BANK vor Bewertung er-
reichte mit 280,4 Mio. Euro das zweitbeste Er-
gebnis in der Unternehmensgeschichte. Dies
hat trotz der hohen Belastungen aus der euro-
päischen Staatsschuldenkrise eine weitere
Stärkung der Reserven erlaubt. Das Ergebnis
nach Steuern beträgt 50,1 Mio. Euro. Das IFRS-
Ergebnis der WGZ BANK Gruppe ist aufgrund
der massiven Wertbeeinträchtigungen des
Staatsanleihenportfolios der WL BANK mit
–239,7 Mio. Euro erwartungsgemäß negativ.
Die Bilanzsumme wuchs in der WGZ BANK
auf 50,7 Mrd. Euro. In der WGZ BANK Gruppe
ist sie mit 93,9 Mrd. Euro nahezu unverändert.
Die Eigenkapitalausstattung ist nach wie vor
solide.
R+V Versicherung
Die R+V Versicherung hat 2011 in allen Sparten
ein hervorragendes Neugeschäft erzielt und ihre
Marktposition weiter ausgebaut. Die Kunden-
zahl stieg um rd. 100.000 auf über 7,73 Mio. Der
R+V Konzern verzeichnete nach IFRS ein Bei-
tragsplus von 2 Prozent auf 11,3 Mrd. Euro.
Im Segment Personenversicherung lag im In-
land der gesamte Neubeitrag mit 2,79 Mrd.
Euro um 1,8 Prozent über dem Vorjahr und so-
gar über dem historischen Höchstwert aus
2009. Der R+V Krankenversicherung gelang
dank eines Rekordneugeschäftes erneut ein
zweistelliger Beitragszuwachs. In der Scha-
den-/Unfallversicherung steigerte der R+V
Konzern seine Beitragseinnahmen um 5,6 Pro-
zent auf 4,3 Mrd. Euro. Insgesamt hat R+V eine
gute Ausgangsposition für das Geschäftsjahr
2012.
50 DRV-Geschäftsbericht 2011
Schwäbisch Hall
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG hat
2011 gemeinsam mit den genossenschaftli-
chen Partnerbanken rd. 900.000 Verträge über
31,7 Mrd. Euro Bausparsumme abgeschlossen
– ein Plus von 10,5 Prozent. Damit verbesserte
sich der Marktanteil auf 29,6 Prozent.
Auch beim Wohn-Riester-Geschäft liegt
Schwäbisch Hall mit 105.000 Verträgen über
dem Branchenschnitt. Gut drei Jahre nach
dem Start sind knapp 300.000 Verträge im Be-
stand und Schwäbisch Hall verzeichnet in die-
sem Segment einen Marktanteil von etwa 30
Prozent. Die Zahl der Kunden stieg auf 6,8 Mio.
Die Gesamtbausparsumme aller 7,4 Mio. Ver-
träge im Bestand beläuft sich auf 237 Mrd.
Euro.
Im Geschäftsfeld Baufinanzierung hat Schwä-
bisch Hall mit einem Wachstum von 3,9 Pro-
zent ein Rekordvolumen von 11,2 Mrd. Euro
erreicht. Nicht eingerechnet sind dabei 6,9
Mrd. Euro (+46 %) an Baufinanzierungen der
genossenschaftlichen Banken, die mit einem
Schwäbisch Hall-Bausparvertrag unterlegt
sind. Das zeigt, dass die Zusammenarbeit mit
den genossenschaftlichen Partnerbanken
funktioniert und die Produkte die Wünsche der
Kunden treffen.
DG HYP
Die DG HYP ist Kompetenzcenter und Spezia-
list für gewerbliche Immobilienfinanzierungen
der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Im
Geschäftsjahr 2011 hat die DG HYP ein Neu-
geschäftsvolumen von 4,0 Mrd. Euro erzielt.
Davon entfielen 3,8 Mrd. Euro auf den Kern-
markt Deutschland, das entspricht einer Stei-
gerung um rd. 22 Prozent gegenüber dem Vor-
jahr. Besonders erfolgreich entwickelte sich
das Gemeinschaftskreditgeschäft mit den
Volksbanken und Raiffeisenbanken, das um
70,2 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro gestiegen ist.
Ziel der DG HYP ist es, im Rahmen der part-
nerschaftlichen Kreditvergabe mit den Volks-
banken und Raiffeisenbanken das Geschäft
sukzessive auszubauen.
MünchenerHyp
Die MünchenerHyp konnte dem Druck im ka-
pitalmarktseitig schwierigen Umfeld des Jah-
res 2011 standhalten. Das Neugeschäft entwi-
ckelte sich sehr gut. Sowohl in der Wohnim-
mobilienfinanzierung als auch in der gewerb-
lichen Immobilienfinanzierung wurden die Zie-
le mit einem Zusagevolumen von insgesamt
3,4 Mrd. Euro übertroffen.
Die Bilanzsumme 2011 betrug 37,3 Mrd. Euro.
Ihren Bestand an Hypotheken- und sonstigen
Baufinanzierungsdarlehen konnte die Bank
dank des guten Neugeschäfts vor allem in der
Wohnimmobilienfinanzierung deutlich aus-
weiten. Insgesamt belief sich der Bestand an
Immobilienfinanzierungen zum Jahresende
auf 19,4 Mrd. Euro. Das ist ein Zuwachs von
rd. 1,0 Mrd. Euro. Die MünchenerHyp erwartet,
trotz der vielfältigen Belastungen auf den Ka-
DRV-Geschäftsbericht 2011 51
pitalmärkten, organisch in ihren Kernge-
schäftsfeldern weiter zu wachsen.
Union Investment-Gruppe
Union Investment steht seit über 50 Jahren
für erfolgreiches, kundenorientiertes Asset
Management. Dank der konsequenten Aus-
richtung der Geschäftsstrategie auf die Kun-
denbedürfnisse ist es im schwierigen Markt-
umfeld 2011 gelungen, die Assets under Ma-
nagement auf einem Niveau von 170,3 Mrd.
Euro zu halten.
Die UniProfiRente ist mit 1,9 Millionen Anlegern
weiterhin Marktführer bei den Produkten der
fondsbasierten Riester-Altersvorsorge. Gefragt
waren zudem Produkte der PrivatFonds-Familie,
denen im Berichtsjahr fast 1 Mrd. Euro zuflos-
sen. Der Asset-Manager der genossenschaftli-
chen FinanzGruppe gewann 23 neue Mandate
institutioneller Investoren und verzeichnete da-
mit insgesamt 2,3 Mrd. Euro Nettomittelzuflüsse
im institutionellen Bereich. Darüber hinaus wur-
de Union Investment von der Finanz-Zeitschrift
„Capital“ zur Fondsgesellschaft der Dekade er-
nannt: Im Februar 2012 erhielt die Kapitalanla-
gegesellschaft zum zehnten Mal in Folge die
Höchstnote „Fünf Sterne“.
VR LEASING
Die VR LEASING Gruppe hat 2011 ihr Geschäft
mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken
spürbar ausgebaut. Die Zahl der im zweiten
Halbjahr 2011 abgeschlossenen Verträge stieg
gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010
zweistellig. Trotz dieser positiven Entwicklun-
gen insbesondere im operativen Geschäft hat
die VR LEASING Gruppe das Berichtsjahr mit
einem Minus von 30,3 Mio. Euro abgeschlos-
sen (2010 +5 Mio. Euro). Dieser Verlust ist in
erster Linie auf die hohe Risikovorsorge bei
der ungarischen Tochtergesellschaft Lombard
Lízing, resultierend aus der Ungarn besonders
hart treffenden Staatsschuldenkrise, zurück-
zuführen.
DG VERLAG
Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG
(DG VERLAG), Wiesbaden, ist das Kompetenz-
center für Lösungen, Services und Produkte
des genossenschaftlichen Verbundes. Das Un-
ternehmen unterstützt mit seinen Lösungsan-
geboten partnerschaftlich und umfassend den
Markterfolg sowie die Effizienz seiner Mitglie-
der und Kunden.
Der DG VERLAG steht für Sicherheit, Qualität,
Vertrauenswürdigkeit, Zuverlässigkeit und
Nachhaltigkeit. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte
das Unternehmen einen Gesamtumsatz vor
Erlösschmälerungen und vor genossenschaft-
licher Rückvergütung von insgesamt 171,4
Mio. Euro.
Ende 2011 wurden 413 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschäftigt. Der DG VERLAG ver-
zeichnet eine stabile Mitgliederentwicklung:
1.222 Mitglieder tragen das Unternehmen.
52 DRV-Geschäftsbericht 2011
Internationale Raiffeisen-Union – IRU
Die IRU ist ein weltweiter Zusammenschluss
von genossenschaftlichen Organisationen, die
sich auf die Prinzipien Friedrich Wilhelm Raiff-
eisens berufen. Die Idee der Selbsthilfe soll in
den genossenschaftlichen Unternehmen und
Finanzinstituten weiterentwickelt sowie markt-
orientiert umgesetzt werden. 61 Mitgliedsor-
ganisationen in 36 Ländern zählt die IRU.
Schwerpunktthemen 2011 waren „Governan-
ce bei Genossenschaften als Wettbewerbsvor-
teil“ und die „Genossenschaftliche Identität“.
Die Grundsatzpapiere wurden von Crédit Mu-
tuel/Frankreich erarbeitet, im IRU-Vorstand be-
raten und dann im Internet sowie im „IRU-
Courier“, der in vier Sprachen erscheint, ver-
öffentlicht. Der „IRU-Courier“ behandelte u. a.
Themen zu den Genossenschafts-Organisatio-
nen in Belgien, Österreich und der Türkei.
Am 3. Mai 2012 führte die IRU die Internatio-
nale Raiffeisen-Konferenz in Bonn durch. Sie
war eine von zahlreichen Veranstaltungen, die
innerhalb des Internationalen Jahres der Ge-
nossenschaften stattfanden. Fortgeführt wur-
de die Zusammenarbeit mit dem Internatio-
nalen Genossenschaftsbund (IGB) und dem
World Council of Credit Unions (WOCCU) so-
wie mit Cooperatives Europe. Der Verbin-
dungsstatus der IRU bei der FAO wird weiter-
hin von der italienischen Mitgliedsorganisati-
on Federcasse aufrechterhalten.
Odile Sot-Lanzrath
DGRV
Seit vielen Jahren fördert der DGRV – Deut-
scher Genossenschafts- und Raiffeisenver-
band e.V. – u. a. im Auftrag des Bundesminis-
teriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung, des Bundesministeriums für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz und der Deutschen Gesellschaft für In-
ternationale Zusammenarbeit den Aufbau ge-
nossenschaftlicher Strukturen im Finanz-,
Agrar- und gewerblichen Sektor. In über 20
Ländern Lateinamerikas, Asiens, Afrikas und
in Mittel- und Südosteuropa ist der DGRV ak-
tiv, um die wirtschaftlichen und sozialen Struk-
turen zu verbessern. Der DGRV führt diese Pro-
jekte als anerkannte Fachorganisation durch.
Angesichts der kritischen Ernährungssituation
in vielen Ländern wird dem ländlichen Raum
und der Agrarwirtschaft mehr Beachtung ge-
schenkt. Wesentlich sind neben der Sicherung
der Produktion und Verbesserung der Vermark-
tungsstrukturen auch der Umgang mit dem
Strukturwandel und die Schaffung alternativer
Beschäftigungsmöglichkeiten. Genossenschaft-
liche Strukturen unterstützen diesen Prozess.
Auch 2011 waren zahlreiche Delegationen aus
Projektländern des DGRV in Deutschland, um
sich über das Genossenschaftssystem zu in-
formieren. Mit Unterstützung durch Primärge-
nossenschaften, Zentralen, die ADG und den
DRV erhielten die Besucher einen umfassen-
den Einblick.
Dr. Paul Armbruster
Internationale Arbeit
DRV-Geschäftsbericht 2011 53
Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes
Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin
Rainer Backenköhler Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V.,Oldenburg
Michael Bockelmann Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Wilhelm Brüggemeier Vorstandsmitglied Humana Milchunion eG, Everswinkel
Dr. Friedrich Caspers Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG, Wiesbaden
Friedhelm Decker Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V., Bonn
Peter Erlebach Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts-Verlag eG,Wiesbaden
Uwe Fröhlich Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken undRaiffeisenbanken e.V., Berlin
Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl Präsident Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Wolfgang Grimberg Geschäftsführer Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH,Frankfurt
Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Hans-Josef Hilgers Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG,Köln
Axel Kehl Vorstandsvorsitzender Akademie Deutscher GenossenschaftenADG, Montabaur
Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG, Frankfurt
Wilfried Lenschow Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender AgrargenossenschaftBartelshagen I e.G., Marlow
Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender BayWa AG, München
Gerhard M. Meier Hauptgeschäftsführer Bayernland eG, Nürnberg
Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster
Dr. Eckhard Ott Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- undRaiffeisenverband e.V., Berlin
Henning Pistorius Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Saatzucht Flettmar-Wittingen eG, Müden
Johann Prümers Stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates Rheinisch-WestfälischerGenossenschaftsverband e.V., Münster
Gerhard Roßwog Präsident Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,Karlsruhe
René Rothe Verbandsdirektor Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Henning Schmidt Vorstandsvorsitzender Landgard eG, Straelen
Dr. Josef Schwaiger Sprecher der Geschäftsführung DMK Deutsches MilchkontorGmbH, Bremen
Gerd Sonnleitner Präsident Deutscher Bauernverband e.V., Berlin
Präsidium*
54 DRV-Geschäftsbericht 2011
Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin
Michael Bockelmann Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster
Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG,Uelzen
Dr. Gerald Thalheim Mitteldeutscher Genossenschaftsverband e.V., Chemnitz
Dieter Weidmann Vorstandsvorsitzender Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G., Möglingen
Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG,Uelzen
Dr. Cornelia Wustmann Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband vonProduktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle
Wolfgang Zoll Vorstandsvorsitzender ViehvermarktungsgenossenschaftNordbayern eG, Würzburg
* Wahlperiode 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016
Präsidialausschuss*
Präsidium*
DRV-Geschäftsbericht 2011 55
Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe
Wolfgang Grimberg Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH, Frankfurt
Dr. Clemens Große Frie AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Hans-Josef Hilgers Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln
Dr. Josef Krapf BayWa AG, München
Klaus Josef Lutz BayWa AG, München
Reinhard Stieglitz Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH, Kassel
FachausschüsseWahlperiode 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2017
Martin Boschet Hohenloher Molkerei eG, Schwäbisch Hall
Dr. Karl-Heinz Engel Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Thalfang
Fritz Fallscheer Milchwerke Schwaben eG, Ulm
Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Peter Hartmann Bayerische Milchindustrie eG, Landshut
Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Ralf Hinrichs Molkerei Ammerland eG, Wiefelstede-Dringenburg
Karin Mattes Agrarbetrieb Bielatal eG, Pfaffroda
Gerhard M. Meier Bayernland eG, Nürnberg
Dr. Burghardt Otto Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Manfred Remus Hansa-Arla-Milch eG, Upahl
Dr. Josef Schwaiger DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen
Rainer Sievers Milch-Union Hocheifel eG, Pronsfeld
Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Sönke Voss DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel
Carsten Weber Agrarprodukte Ludwigshof eG, Ranis
Ludwig Weiß Milchwerke Oberfranken West eG, Meeder-Wiesenfeld
Claus-Peter Witt Uelzena eG, Uelzen
N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Warenwirtschaft
Milchwirtschaft
56 DRV-Geschäftsbericht 2011
Johann Auer Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG, Pocking
Wilhelm Behrens Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Walsrode
Dr. Christian Degenhardt Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Rudolf Festag Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG,
Georgsmarienhütte
Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Brigitte Fuchs Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Karsten Klokkers Viehvermarktung Uelsen eG, Uelsen
Heinrich Krieger Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger
Münsterland eG, Bakum
Dirk Niederstucke WESTFLEISCH eG, Münster
Stefan Nießing Agri V Raiffeisen eG, Raesfeld
Heribert Qualbrink WESTFLEISCH eG, Münster
Hans-Wolfgang Richter Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Detlef Schlichting Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh eG,
Neumünster
Klaus Schweiger Landwirtschaftliche Vieh- und Fleischvermarktung
Fulda-Hünfeld eG, Hünfeld-Nüst
Josef Spann Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben eG,
Waldkraiburg
Bernd Terhalle Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh Hümmling eG, Lorup
Paul Uppenkamp Raiffeisen Beckum eG, Beckum
Eduard Voss Raiffeisen-Viehvermarktung Barnstorf-Twistringen eG,
Twistringen
Martin Wesselmann Raiffeisen Viehvermarktung GmbH & Co. KG, Ennigerloh-Enniger
Wolfgang Zoll Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Würzburg
N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Vieh- und Fleischwirtschaft
DRV-Geschäftsbericht 2011 57
Steffen Aurich Markendorf Obst e.G., Frankfurt/Oder
Dietmar Bahler WOG Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG,Ravensburg
Willi Bennerscheidt Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V.,Bonn
Hermann Berger Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen
Johannes Bliestle Reichenau-Gemüse eG, Reichenau
Stefan Dittert Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen
Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation „Dresdner Obst“ eG , Dohna
Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg
Hans-Jörg Friedrich Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Mutterstadt
Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG, Griesheim
Christoph Hövelkamp Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG, Vechta-Langförden
Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG,Bruchsal
Martin Ley VOG Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG, Ingelheim
Michael Meier Altländer Obst eG, Jork
Christian Pielken OGA-Soest Obst-, Gemüsebau- und AbsatzgenossenschaftSoest-Münster e.G., Soest
Achim Poetschke Gartenbauzentrale Main-Donau eG, Gundelfingen
Wolfram Rink Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald eG, Laasdorf
Bernhard Ritter Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,Karlsruhe
Raphael Sackmann OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Oberkirch
Thomas Schlich Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen
Henning Schmidt Landgard eG, Straelen
Maria Seidl Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Albert Stein „vitfrisch“ Gemüse-Vertrieb eG, Neckarsulm
Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG, Friedrichshafen
Karl Voges Gartenbauzentrale eG, Papenburg
N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
N.N. Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft
58 DRV-Geschäftsbericht 2011
Dennis Balasus� Winzergenossenschaft Westhofen eG, Westhofen
Siegfried Boy Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Gleina
Gerhard Brauer Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG, Ruppertsberg
Ulrich M. Breutner Werbegemeinschaft Württembergischer
Weingärtnergenossenschaften eG, Möglingen
Edmund Diesler Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G.,
Möglingen
Wilfried Dörr Badischer Winzerkeller eG, Breisach
Markus Ell Oberkircher Winzer eG, Oberkirch
Jürgen C. Grallath Deutsches Weintor eG, Ilbesheim
Otto Guthier Bergsträßer Winzer eG, Heppenheim
Axel Hahn Badischer Winzerkeller eG, Breisach
Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München
Hermann Hohl Weinbauverband Württemberg e.V., Weinsberg
Werner Kirchhoff Moselland eG, Bernkastel-Kues
Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
Lutz Krüger Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG, Meißen
Rudolf Mies Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG, Mayschoß
Dr. Götz Reustle Felsengartenkellerei Besigheim eG, Hessigheim
Bernhard Ritter Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.,
Karlsruhe
Kilian Schneider Badischer Weinbauverband e.V., Freiburg
Markus Schoebel DIVINO Nordheim eG, Nordheim
Michael Schweinberger Winzergemeinschaft Franken eG, Kitzingen
Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster
Dieter Weidmann Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G.,
Möglingen
Weinwirtschaft
DRV-Geschäftsbericht 2011 59
Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster
Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation „Dresdner Obst“ eG, Dohna
Kerstin Fröhlich Kriebitzscher Agrargenossenschaft eG, Kriebitzsch
Lars Furkert Agrar-Genossenschaft „Bobritzschtal“ Oberbobritzsch e.G.,
Bobritzsch
Frank Groß Agrargenossenschaft Ranzig eG, Tauche
Jörg Kamprad Agrargenossenschaft Querfurt e.G., Querfurt
Dr. Wolfgang Krüger Deutscher Bauernverband e.V., Berlin
Wilfried Lenschow Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow
Silvio May Agrargenossenschaft e.G. Königswalde, Königswalde
Hans-Günter Naumann Terra eG Agrargenossenschaft, Sömmerda
René Rothe Genossenschaftsverband e.V., Hannover
Fred Schulze Agrargenossenschaft Hoher Fläming e.G., Rädigke
Dr. Danilo Stephan DZ BANK AG, Berlin
Reinhard Stieglitz Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH, Kassel
Dr. Cornelia Wustmann Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in
Mitteldeutschland e.V., Halle
N.N. Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg
N.N. Mitteldeutscher Genossenschaftsverband e.V., Chemnitz
N.N. Vertreter des Fachausschusses Milchwirtschaft
N.N. Vertreter des Fachausschusses Vieh- und Fleischwirtschaft
Agrargenossenschaften
60 DRV-Geschäftsbericht 2011
Anhang
Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften nach Genossenschaftsarten und Verbandsgebieten Stand: 31. Dezember 2011
1 einschl. DRWZ2 einschl. Zentralen3 einschl. Zentralen und übrige DRV-Mitglieder
Genossenschaftsart Frankfurt Oldenburg Münster Karlsruhe München Dresden Halle Insgesamt %
Kredit mit Warengeschäft 26 3 9 31 82 151 6,0
Bezug und Absatz 79 47 71 69 49 24 321 12,7
Hauptgenossenschaften1 2 2 1 1 6 0,2
Milchverarbeitung2 15 1 3 7 21 1 48 1,9
Milchlieferung 18 1 2 21 139 6 187 7,4
Sonstige milchwirtschaftl. Unternehmen 8 4 4 16 0,6
Vieh und Fleisch2 38 22 11 1 6 78 3,1
Zucht 8 1 3 8 1 21 0,8
Obst und Gemüse 23 2 7 13 18 2 65 2,6
Blumen 5 5 9 1 3 1 24 0,9
Winzer2 35 13 135 8 1 192 7,6
Agrargenossenschaften 430 210 171 811 32,0
Sonstige Waren- und Dienstleistungs-genossenschaften 181 17 42 133 214 15 9 611 24,1
darunter:Brennereigenossenschaften 42 1 72 115 4,5
Fischereigenossenschaften 25 3 1 1 30 1,2
Forst- und Holzwirt-schaftliche Genossenschaften 5 2 13 17 37 1,5
Bioenergie-genossenschaften 1 10 2 13 0,5
Trocknungs-genossenschaften 1 5 31 37 1,5
Maschinen-genossenschaften 30 1 4 10 8 53 2,1
Weidegenossenschaften 7 1 5 4 48 65 2,6
Pfropfreben-/Rebenaufbau-genossenschaften 3 1 4 0,2
Übrige DRV-Mitglieder3 8 1 3 8 20 0,8
Insgesamt 868 98 166 408 547 263 181 2.531 100,0
Impressum
Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Redaktion: Monika Windbergs
Fotos: Agrargenossenschaft Cobbelsdorf eGBMELVBundesregierungCurranDRVFotolia5-am-Tag e.V.Genossenschaftsverband e.V.LammelStepniakWindbergs
Satz, Druck und Görres-Druckerei und Verlag GmbHWeiterverarbeitung: Neuwied
Drucklegung: 30. Mai 2012
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
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