automotive 1411
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Neuer markt
Mazda Austria verkauft seine Fahrzeuge nun auch in der Türkei Seite 61
bike spezial
Neuheiten und Trends von der Mailänder Motorradmesse EICMA Seite 63
kia soul eV aufbruch in die strom-welt
automotivebusiness
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medianet inside your business. today. freitag, 14. november 2014 – 59
Autorückrufe kosten pro Jahr 32 Milliarden Euro
Enormer Ausfall die us-fachzeitschrift Warranty Week beziffert den schaden aus autorückrufen für die fahrzeugindustrie auf jährlich 32 mrd. euro und macht für die hohen Kosten vor allem die Plattformstrategie der hersteller verantwortlich. Seite 60
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Wien. Der heimische Automarkt kommt laut Statistik Austria weiterhin nicht so recht vom Fleck. Im Gegensatz zu den vergangenen Monaten konnte im Oktober aber zumindest wieder ein Zulassungsplus erreicht werden – insgesamt wurden 26.945 Pkw neu an-gemeldet, was einen Zuwachs von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Von Jänner bis Oktober 2014 ist der Markt aber trotzdem noch im Minus, der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr liegt bei 3,8 Pro-zent. www.statistik.at
Tokio. Nissan hat dank Re-kordverkäufen in den USA im abgelaufenen Quartal etwas mehr verdient. Das operative Ergebnis kletterte um gut zwei Prozent auf 959 Mio. Euro, wie der zweitgrößte japanische Hersteller mitteilte. Die US-Verkäufe hätten demnach Pro-bleme in China mehr als aus-geglichen. Weil die Märkte in vielen Schwellenländern nicht mehr so stark zulegen, rechnet Nissan nun damit, weltweit 200.000 Wagen weniger als gedacht absetzen zu können. www.nissan-global.com
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Stuttgart. Daimler will im Wer-ben um gut betuchte Kunden eine Neuauflage der Nobel-marke Maybach auf den Markt bringen. Die Produktion des Maybach S 600 werde 2015 beginnen, kündigte Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius an. Das größte Potenzial für die Luxuslimousine, die dieser Tage auf den Automessen in Guangzhou und Los Angeles präsentiert wird, gebe es in China und den USA. Der neue Maybach solle weniger kosten als das 2012 eingestellte Mo-dell (Bild), der Absatz darüber liegen. www.daimler.com
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Toyota Auf Nr. 1-Position
Vorsprung hält
Tokio. Der Wettkampf um die Rolle als größter Autohersteller der Welt dürfte neuerlich an Toyota gehen. Beflügelt vom schwachen Yen und starken Verkaufszahlen in den USA, konnten die Japaner ihren Betriebsgewinn im abgelaufenen Quartal um 11,3 Prozent auf umgerechnet 4,6 Mrd. Euro steigern. Damit waren sie nicht nur profitabler als ihre Verfolger VW und GM, sondern hoben als einiziger der großen drei Hersteller auch die Prognose für das Gesamtjahr an. Beim Absatz rückte VW Toyota allerdings näher und liegt nach neun Monaten nur noch 70.000 Fahrzeuge hinter dem Branchenprimus. www.toyota.com
60 – automotivebusiness Cover Freitag, 14. November 2014
Kommentar
Wer mehr hat, gibt mehr
Jürgen Zacharias
Wer mehr verdient, gibt auch mehr aus. Klingt logisch und ist auch
aus den von der Statistik Aus-tria veröffentlichten Mobilitäs-ausgaben der Österreicher ab-zulesen. Demnach investieren Österreicher mit einem Ein-kommen von unter 1.038 Euro monatlich im Durchschnitt 151 Euro im Monat in Auto, U-Bahn, Zug, Straßenbahn und Bus, bei den Österreichern mit einem Einkommen von 2.068 bis 2.297 Euro verdoppelt sich dieser Betrag auf 304 Euro. Nochmals deutlich höher sind die Mobilitätsausgaben von jenen, die mehr als 3.132 Eu-ro monatlich zur Verfügung haben: Sie geben 477 Euro aus. Verantwortlich für diese eklatanten Unterschiede ist vor allem das individuelle Mobilitätsverhalten: Während die Ausgaben für öffentliche Verkehrsmittel quer durch alle Gehaltskategorien mal höher und mal niedriger, aber immer zwischen 22 Euro und 34 Euro liegen, verteilen sich die Ausga-ben für die Anschaffung eines Pkw auf durchschnittlich 39 Euro im Monat bis hin zu 200 Euro im Monat. Davon abgelei-tet gibt es auch bei den Kosten für Kfz-Reparatur, -Zubehör und Treibstoff deutliche Unter-schiede: Diejenigen mit einem monatlichen Einkommen von unter 1.038 Euro müssen für diese Kosten 90 Euro im Monat aufwenden, die mit einem Einkommen von mehr als 3.132 Euro dann schon 243 Euro.
Milliardenkosten Laut US-Fachzeitschrift Warranty Week kosten Fahrzeugrückrufe die Hersteller 32 Mrd. Euro jährlich
Plattform-Strategie kommt Hersteller teuer zu stehen
Wolfsburg/Washington/Wien. Auf ihren modularen Querbaukasten waren die VolkswagenManager noch vor Kurzem mächtig stolz. Allenthalben wurde die Thematik in Presseaussendungen und in Interviews betont, die Verwendung ein und derselber Bauteile in gleich mehreren Modellen des Konzerns sollte nicht nur Produktionskosten sparen helfen, sondern auch die Entwicklung neuer Modelle kräftig beflügeln. Und damit dem deutschen Hersteller den Weg an die automobile Weltspitze ebnen. Klar, dass da auch die Konkurrenz schon davor, daneben und erst recht danach ähnliche Strategien verfolgte und auf den Plattformen und Baukastenzug aufsprung, der mit der Zeit immer mehr Fahrt aufnahm. Zu viel, wie sich nun zunehmend zeigt; die Plattformstrategie der Hersteller scheint sich nämlich in einen Boomerang zu verwandeln.
Airbag-Probleme global
Probleme in einem Bauteil beschränken sich dann nicht auf ein Modell, sondern multiplizieren sich mit ihrer Verwendung auch auf an-dere Baureihen. Aktuellstes Beispiel dafür sind Airbags des japanischen Zulieferers Takata, die von Autobauern in den unterschiedlichsten Fahrzeugen verwendet wurden und seit Monaten die Autoseiten der Zeitungen füllen. Wegen technischer Mängel können die Airbags nämlich platzen – dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung sprengt. Der Airbag wird dann zu einer Splitterbombe statt zum Lebensretter.
Insgesamt sind deshalb bereits 17 Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten gerufen worden –
aber das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Im Gegenteil, wie nur eine Auswahl der Schlagzeilen der vergangenen Monate zeigt: 1. April: „Ausufernde RückrufSerie wird teuer für General Motors“. 9. April: „Massenrückruf bei Toyota: mehr als sechs Millionen Autos betroffen.“ 16. Juli: „BMW ruft 1,6 Millionen ältere 3er in die Werkstätten“. 11. August: „VW ruft fast 170.000 Wagen in Nordamerika zurück“. 30. September: „Ford gibt wegen teurer Rückrufe Gewinnwarnung aus“. 16. Oktober: „Chrysler ruft weltweit mehr als 900.000 Fahrzeuge zurück.“
Teure Rückrufaktionen
Laut einer Untersuchung des Center of Automotive Management (CAM) wurden 2013 allein in den USA mehr als 20,5 Millionen Pkw in Werkstätten zurückbeordert (um 5 Mio. mehr als 2012). Die Kosten dafür – und für die anderen Rückrufe
weltweit – liegen einer Berechnung der USFachzeitschrift Warranty Week zufolge bei 40 Mrd. USDollar (32,12 Mrd. Euro) jährlich.
Kaum vorstellbar, dass sich diese Mehrkosten der Rückrufaktionen für die Hersteller durch Einsparungen in Entwicklung und Produktion rechnen. Erst recht
nicht, da Rückrufaktionen immer auch den Markennamen eines Autobauers und dessen Qualitätsversprechen beschädigen, was sich unmittelbar ebenso wie mittel und langfristig in den Umsatzzahlen niederschlägt.
www.warrantyweek.com www.auto-insitut.de
Jürgen Zacharias
Im vergangenen Jahr wurden in den USA 20 Mio. Fahrzeuge zurückgerufen – 5 Mio. mehr als 2012.
Fahrzeugrückrufe kratzen nicht nur am Image der Automobilhersteller, sondern verursachen ihnen auch Milliardenkosten.
Lend. Die zur Salzburger Aluminium AG gehörende SAG Motion in Lend im Salzburger Pinzgau hat mehrere große Aufträge für Luftspeicher für die Automobilindustrie an Land gezogen. In deren Rahmen wird der Zulieferer ab 2017 laut eigenen Angaben mehr als 650.000 Luftspeicher ausliefern. Das gesamte Volumen der Aufträge soll mehr als 40 Mio. Euro umfassen, die Aufträge sol
len drei bis zehn Jahre laufen. Darüber hinaus befinden sich laut Firmenangaben noch weitere Aufträge in der Pipeline und sollten demnächst abgeschlossen werden.
Die Luftspeicher werden in weiterer Folge für Luftfedersysteme verwendet. So setzt unter anderem ein großer deutscher Hersteller exklusiv auf den Salzburger Zulieferer, und auch der größte Kompletthersteller für Luftfedersysteme greift auf die Aluminiumbehälter
aus Österreich zurück. www.sag.at
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SAG Motion 650.000 Luftspeicher für 40 Mio. Euro
Neue Großaufträge für ZuliefererDetroit/Washington. Der amerikanische Automobilmarkt befindet sich weiter im Aufschwung. Nachdem die Zulassungszahlen schon in den vergangenen Monaten Grund zur Freude gaben, konnten einige Hersteller im Oktober sogar an längst vergangene Zeiten anschließen. So konnte Fiat Chrysler im vergangenen Monat beispielsweise 22 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen als im Vorjahreszeitraum und damit das beste OktoberEr
gebnis seit 2001 einfahren. Über starke Zahlen darf sich mit einem Plus von 13,2 Prozent auch Nissan freuen, VW of America konnte seinen Absatz um 7,8 Prozent steigern und Honda um 5,8 Prozent. Trotz eines Minus von zwei Prozent durfte sich auch Ford freuen – dem USHersteller war zuvor ein kräftigeres Minus beschieden worden. Der USRivale schlug sich mit Plus 0,2 Prozent nur ungleich besser. www.fcagroup.com
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Fiat Chrysler konnte seine Verkäufe im Oktober um 22 Prozent nach oben schrauben.
Fiat Chrysler Bester Oktober seit dem Jahr 2001
US-Automarkt gibt weiter Gas
Der Betriebsgewinn von Toyota lag im dritten Quartal bei 4,6 Mrd. Euro.
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Verantwortlich für zahlreiche Rückrufe in letzter Zeit waren defekte Airbags von Takata.
Die Auslieferung der Luftspeicher soll 2017 starten, weitere Aufträge sind zu erwarten.
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Mazda Austria Der heimische Mazda-Importeur übernimmt nun nach der Lieferung von Ersatzteilen auch den Verkauf von Fahrzeugen in der Türkei
Türkei ergänzt Verkaufs-PortfolioKlagenfurt. Der Klagenfurter Auto-importeur Mazda Austria weitet sein Geschäft im Südosten Euro-pas aus und managt ab sofort auch das komplette Türkei-Geschäft für den japanischen Automobilherstel-ler. Nachdem das Unternehmen Ende 2013 bereits begonnen hatte, Ersatzteile vom Klagenfurter La-ger an türkische Mazda-Händler auszuliefern, übernimmt Mazda Austria nun den kompletten Fahr-zeugimport und ist damit für den gesamten Mazda-Ertrag in der Türkei verantwortlich. Für das Kärntner Multikulti-Unternehmen bringt diese Expansion im kom-menden Jahr auf einen Schlag ein Umsatz-Plus von 41 Mio. €.
Voll auf Wachstumskurs
Das soll langfristig aber noch lan-ge nicht das Ende der Fahnenstan-ge sein. Im Gegenteil, für Heimo Egger, Chef des Südosteuropa-Ge-schäfts bei Mazda Austria, stehen die Weichen in der Türkei für Maz-da voll auf Wachstum: „2.800 Autos werden wir dort im kommenden Jahr verkaufen; bis 2020 soll der Absatz dann auf 5.000 Neuwagen
steigen. Mit 20 türkischen Mazda- Händlern wollen wir uns auf die urbanen Gebiete konzentrieren. Profitabilität hat oberste Priorität. Deshalb werden wir Mazda in der Türkei außerhalb des Mainstreams in einer höheren Preisnische posi-tionieren und dort auch nur die er-tragreichsten Modelle aus unserem Portfolio anbieten.“
20 Jahre Auslandserfahrung
Zuvor wurde die Türkei von einer eigenständigen Mazda-Vertriebs-tochter in Istanbul gemanagt; die 18 Mitarbeiter dort berichten jetzt direkt an Mazda Austria. Das Un-ternehmen hat mittlerweile mehr als 20 Jahre Erfahrung im Süd-osteuropa-Geschäft. Die ersten Exportmärkte waren 1992 Ungarn
und Slowenien. Außerdem zählt das Klagenfurter Unternehmen zu den profitabelsten Mazda-Im-porteuren in ganz Europa. Erst kürzlich hat Mazda Austria sein Geschäftsgebiet auch auf Grie-chenland ausgeweitet und dort die Agenden des in Insolvenz befind-lichen Importeurs übernommen. Damit managt Mazda Austria ins-gesamt 18 Märkte in der Region.
Zuwächse bei Kennzahlen
Auch Mazda selbst geizt der-zeit nicht mit schlechten Nach-richten – im Gegenteil: Laut ak-tuellen Angaben des japanischen
Unternehmens kann der jüngste Erfolgskurs auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden. Nach den ersten sechs Monaten des Fiskal-jahrs (April 2014 bis März 2015) verzeichnet der Autokonzern bei allen Kennzahlen hohe Zuwächse. So ist der Fahrzeugabsatz weltweit um 6 Prozent gestiegen. Außerdem konnte der Umsatz um 15,9 Pro-zent, das Betriebsergebnis um 40,6 Prozent und der Reingewinn um 273,4 Prozent gesteigert werden. Mazda hat außerdem auch seine Effizienz erhöht: Die Umsatzren-dite ist von zuletzt 5,9 Prozent auf 7,2 Prozent gestiegen.
www.mazda.at
Moritz Kolar
2015 sollen dort 2.800 Autos verkauft werden, im Jahr 2020 bereits 5.000.
Heimo Egger leitet das gesamte Süd-osteuropa-Geschäft bei Mazda Austria.
Von der Zentrale in Klagenfurt aus wird das gesamte Osteuropa-Geschäft gemanagt.
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„2.800 Autos werden
wir dort im kommen-
den Jahr verkaufen. Bis
2020 soll der Absatz
dann auf 5.000 Neu-
wagen steigen.“
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automotivebusiness – 61hersTeller & ZuliefererFreitag, 14. November 2014
62 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 14. November 2014
Kia Soul eV Der neue Korea-Hipster gibt in seiner zweiten Modellgeneration auch erstmals rein elektrisch Gas
Südkoreaner setzen den Soul nun voll unter Strom
Wien. Uns gefiel ja schon die erste Ausgabe des Kia Soul: Ein spritzig- witziges Auto in Boxform bot für all jene ein spezielles Kia-Angebot, die sich nicht bloß zum günstige-ren Preis einen schmucken SUV mit Technologie-Führerschaft anlachen wollten. In der Tat prä-sentierte sich der Soul in seiner Klasse konkurrenzlos, Spaß wurde bei ihm großgeschrieben, witzige Formen übertrumpften traditio-nelle Markenvorherrschaften. Je-denfalls wurde der Soul nicht (nur) des Preises wegen gekauft – und mischte dadurch sein Segment auf. Eine ähnliche Vorreiterrolle könnte nun der neue Soul in der EV-Version spielen. Bietet er doch im derzeitigen Stromauto-Angebot eine vergleichsweise witzige Al-ternative zum vorhandenen Early-Adopter-Material.
Vergleichsmodell i3
Natürlich spielt hier der Preis auch eine Rolle. Während man den Soul EV von Größe, Anmu-tung und Klassenzugehörigkeit durchaus einem BMW i3 gegen-überstellen kann (bloß in puncto Design gehen die beiden genann-ten Fahrzeuge höchst unterschied-liche Wege, schaffen es aber auch dabei auf elegante Art und Weise, sich nicht in die Quere zu geraten), bietet der Kia im direkten, ausstat-tungsbereinigten Vergleich letzt-lich doch die Okkasion, was für einen Kia doch schmalzige 34.190 Euro wohltuend relativiert. Um dieses Geld gibt es maximal 212 km Reichweite (de facto sollten 180 km kein Problem darstellen), 111 PS und 145 km/h Spitzenge-schwindigkeit, da liegt man zwar eindeutig, aber nicht weit hin-
ter dem BMW. Aufgeladen ist der Elektro-Soul am normalen Strom-netz in etwa viereinhalb Stunden, per Starkstrom (50 kw) sollte eine Vollladung in 45 Minuten zu reali-sieren sein – entsprechende Adap-ter vorausgesetzt.
Eigenwillig
Stromfahren muss man mögen, die Beschleunigung aus dem Stand ist jedenfalls immer beeindru-ckend. Wer sich an das massive Rekuperieren beim Gaswegnehmen (eine BMW i3-Innovation) nicht recht gewöhnen mag, dem bietet der Soul EV die Möglichkeit, die Funktion ganz auszusparen (der entsprechende Betriebs-Modus wird per Automatik-Wählhebel de-
finiert). Trotz des hohen Gewichts von fast 1,5 Tonnen gibt sich der Elektro-Soul spritziger als die Diesel-Variante, wer viel Überland oder Autobahn fährt, wird freilich damit zu kämpfen haben, dass dem herkömmlichen E-Antrieb oben raus schnell die Puste ausgeht. Sportwagen wird aus dem Soul EV jedenfalls keiner, beim Ampelstart ist man hingegen fast immer ganz weit vorn dabei.
Hightech im Inneren
Ausstattungsmäßig werden die Unterschiede zwischen konventi-onellem Antrieb und der Innova-tiv-Vatiante schnell deutlich. Die Armaturen sind digital konfigu-riert, liefern eine Menge Informa-
tion über fahrrelevante Daten und bieten Storm-Connaisseuren mit verspieltem Zugang zur Thematik die Chance, im Rahmen eines ge-witzten Verbrauchs-Quiz ein digi-tal animiertes Bäumchen nachhal-tig zu begrünen.
But no App!
Wer diesbezügliche Erfolgsmel-dungen gleich mit seinen Face-book-Freunden teilen möchte, sitzt beim Kia Soul EV übrigens auf dem Trockenen: Keinerlei App connectet mit dem Fahrzeug, das Fernladen ist ebenso wenig möglich wie das Routenplanen inklusive öffent-licher Verkehrsanbindung. Alles Dinge, die der BMW bereits kann.
www.kia.com
franz j. sauer
Wenn intelligente Plattform-Synergien Antriebsalternativen ermöglichen, ist die Zukunft nicht mehr weit.
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Preislich ist der Kia Soul EV mit 34.190 Euro Grundpreis nur auf den ersten Blick gleichauf mit dem BMW i3.
Neues Modell als historische Hommage
Balocco. Die neue Alfa Romeo Giulietta Sprint ist eine Hom-mage an die legendäre Giulietta Sprint aus 1954 – das erste Modell aus einer Baureihe, die richtungweisend wurde für ihren italienischen Stil, ihre Fahrdynamik und die fort-schrittliche Technologie.
Die neue Giulietta Sprint ver-körpert den klassischen „Alfa Spirit”, der sich über die Di-mensionen „Lightness & Effici-ency“, „Italian Style“,„Advanced Technology“ und „Dynamics“ definiert.
Richtungweisend ist dabei auch der neue 150 PS 1,4 l 16V MultiAir Turbobenziner, der in diesem Modell erstmals zum Einsatz kommt.
Die Alfa Romeo Giulietta Sprint unterscheidet sich äu-ßerlich von den anderen Ver-sionen der Modellreihe. Neben den exklusiven Leichtmetall-felgen fallen besonders die dunkel hinterlegten Schein-werfer sowie die in glänzendem „Dark Chrome“ gehaltenen Einfassungen der Nebelschein-werfer, Querstreben des Kühler grills, Türgriffe und Ab-deckkappen der Außenspiegel sowie die dunklen Fensterrah-men und die getönten Heck- und hinteren Seitenscheiben auf.
Der Antrieb sorgt für eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h und einen Sprint aus dem Stand bis 100 km/h in 8,2 Sek. Der Durchschnitts-verbrauch liegt dabei lediglich bei 5,7 l. www.alfa-romeo.at
Super-über-drüber-Panamera-Porsche
Los Angeles. Erlesenen Luxus sowie eine besonders umfang-reiche Serienausstattung bietet die Porsche Panamera Exclu-sive Series an, die der ohnehin schon noblen Baureihe noch weitere Exklusivität verleiht.
Die in der Exclusive Manu-faktur veredelte Kleinserie ist weltweit auf 100 Stück limi-tiert und wird damit in Kürze ausverkauft sein. Sie basiert auf dem Panamera Turbo S Executive, der 570 PS (419 kW) leistenden Top-Version des Gran Turismo mit langem Rad-stand und äußerst großzügigem Fondraum.
Die Weltpremiere findet auf der Los Angeles Auto Show 2014 statt. www.porsche.at
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Die Alfa Giulietta Sprint ist in Öster-reich ab 24.880 Euro zu haben
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Der Exclusive basiert auf dem Por-sche Panamera Turbo S Executive.
Wien. Traditionell ist im Spät-herbst der Testfuhrpark stets prall gefüllt. Die großen Messen sind vorüber, alle neuen Modelle am Markt, es wird getestet, was das Zeug hält. Eigentlich eine wirklich spannende Zeit im Jahr für uns Autotester. Doch dieses Jahr stellt mich vor eine ernstzunehmende Problematik. Denn was auch im-mer gerade in der Garage steht und auf intensive Zuwendung wartet,
wartet oftmals länger als geplant. Wer die Wahl hat, hat in diesem Fall kaum die Qual, denn es böte sich als Alternative auch der Dau-ertester Skoda Octavia RS in TDI gehalten an. Denn er vereint Spaß mit toller Performance zu einem durchaus vernünftigen Preis und sieht obendrein auch noch gut aus. So ist es kaum verwunderlich, dass unser Octavia bereits 30.000 km seit April runtergespult hat und
auch nach diesen intensiven Mo-naten keine Schwächen zeigt. Ganz im Gegenteil, er schafft es auch nach geraumer Zeit immer wieder, zu überraschen. Denn er ist nicht nur cool und sportlich, sondern auch wirklich „simply clever“, wie man bei Skoda zu sagen pflegt. Da wäre beispielsweise der im Tank-deckel befindliche Eiskratzer, der Handyhalter im Cupholder oder die – im restlichen VW-Konzern ja nicht so gern verbaute – USB-Schnittstelle direkt im Ablagefach der Mittelkonsole. Oder der klei-ne Mistbehälter für die Ablagen in den Türen, die vom Heck aus umklappbaren Hecklehnen oder die 12V-Steckdose im Kofferraum. Vielleicht aber auch ein Durch-schnittsverbrauch von gerade mal 6,8 l über die insgesamt 29.877 km oder das hervorragende DSG-Getriebe oder der hohe Komfort im Innenraum trotz relativ straffem Fahrwerksetup. Tja: Man könnte schon ins Schwärmen kommen bei diesem Auto. Man nehme also all diese kleinen, feinen Features, den potentesten TDI-Motor der Mar-ke, eine scharfe Karosserie und
mische alles zu einem formidablen Hauptgericht moderner tschechi-scher Auto-Küche. Das Ergebnis ist unterm Strich vielleicht wohl so etwas wie das Beste, was man für dieses überschaubare Geld von (ab) 33.980 Euro bekommen kann.
Kaum Kritikpunkte
So gibt es beim Octavia Combi RS TDI wahrlich wenig zu bekrit-teln und wenn, dann auf hohem Niveau. Da wäre zum einen die etwas ruppige und manchmal überraschte Start-Stopp-Auto-matik und dann noch der heftige Schlupf an der Antriebsachse durch das hohe Drehmoment des 184 PS starken TDI. Doch auch dafür gibt es schon Abhilfe, denn man kann den Octavia neuerdings auch als „Scout“ mit Allradantrieb und selbigem Motor aus dem RS ordern. Wesentlichster Kritikpunkt im Dauertest ist somit einzig und allein die Tatsache, dass er uns nur noch wenige Monate beglei-ten wird und wir den Octavia wohl oder übel wieder retournieren müssen. www.skoda.at
Škoda octavia Combi RS TdI Sechs Monate und 30.000 Kilometer im Dauertest mit dem sportlichen Alleskönner
Halbzeit, und der Tscheche liegt in Führung
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Der Skoda Octavia Combi RS TDI ist ab 33.980 Euro zu haben.
automotivebusiness – 63bike spezialFreitag, 14. November 2014
eiCMa Mailand Das 100-Jahr-Jubiläum der Zweiradmesse wurde mit Premieren unterschiedlichster Segmente zelebriert
Hochleistungsparade und neue Nischenkreationen
Mailand. Wenn ein Hersteller auf der EICMA, der größten europä-ischen Zweirad-Schau, eine Son-derstellung einnimmt, dann ist es Ducati, als Quasi-Hausherr. Tradi-tionsgemäß präsentierte die Bolo-gneser Edel-Zweiradschmiede ihre Novitäten am Vorabend der Messe, vor geladenem Fachpublikum. Wer gedacht hatte, es würde sich in den gewohnt aufwendig choreogra- fierten Auftakt-Event ein Ringe-Logo hineinschmuggeln, der wur-de enttäuscht. Und wenn Audi, seit eineinhalb Jahren neue „Mutter“ von Ducati, präsent ist, dann vor-dergründig nicht wahrnehmbar. Im Rampenlicht hingegen stand das erste Modell aus der italie-nisch-deutschen Zusammengehö-rigkeit: die Scrambler.
Ducati im Rampenlicht
Das coole Mittelklasse-Bike nach klassischer Bauart – in Reminis-zenz an ihre Ahnin aus den 1960er-Jahren –, mit 75 PS (und zu einem Österreichpreis von deutlich unter 10.000 €), das gleichzeitig eine neue Modell-Linie samt komplettem Accessoire-Programm eröffnet, war zwar bereits auf der Intermot in Köln Anfang Oktober zu sehen, doch zelebriert wurde die Neue in Mailand von Neuem, von Ducati-CEO Claudio Domenicali, in ge-wohnt eloquenter Manier. Und im Konnex mit weiteren Novitäten: der Top-Version der Supersport- lerin Panigale, der 1290er mit 205 PS, weiters des neu gemachten Reise-Eisens Multistrada mit 160 PS samt erweiterter Elektronik-Ausstattung (z. B. LED-Kurvenlicht) sowie der neuen Version der Power-Cruiserin Diavel, der auf 500 Exem-plare limitierten „Titanium“.
Die EICMA 2014 ging vor dem Hintergrund eines momentan nicht nur in Österreich (siehe unten) we-nig florierenden Markts über die Bühne. Die Euphorie etlicher Prä-sentatoren wirkte eher gedämpft. Dennoch sorgte eine Reihe weiterer Hersteller für Highlights, als Spie-gel der Strategien, mit denen die Kauflust frisch angekurbelt wer-den soll. So standen neben Renn-reglement-gerechten Supersport-lerinnen als Homologationsbasis neue, allroundtaugliche Reisemo-torräder und leistbare Mittelklas-se-Bikes.
In der Hochleistungsabteilung brillierte Aprilia mit der RSV4 RR (201 PS). BMW hatte sowohl zu Super- als auch zu Abenteuer- und Breitensport etwas herzuzei-gen: einerseits die (schon in Köln präsentierte) S1000RR (199 PS) sowie ein neues Nischen-Derivat
der bayerischen Vierzylinder- Rakete, in Gestalt der auf Abenteu-erreisen getrimmten S1000XR (160 PS). Gleichzeitig präsentierten die Münchner ihre Neuinterpretation der Mittelklasse: die F800R Roads-ter (siehe unten).
Neues von Honda bis Yamaha
Honda zeigte mit der RC213V-S eine Straßenversion des aktuellen Moto-GP-Racebikes her, allerdings erst als Prototyp. Ebenso wie das Concept-Eisen „True Adventure“, als Ausblick auf die künftige neue Africa Twin.
Kawasaki brachte die ebenfalls bereits in Köln gezeigte 300 PS-H2R (siehe unten) mit und stellte ihr ei-ne straßenzulassungsfähige Versi-on, die H2 (200 PS), zur Seite.
Im Kapitel Abenteuer-Sport sorgte KTM für den gewohnt stür-
mischen Andrang am Stand, ange-sichts der 1290 Super Adventure (160 PS, war in Köln zu sehen) flankiert von einer Großenduro-Einsteigervariante, der 950er (siehe unten).
Moto Guzzi erneuerte und erwei-terte die V7-Baureihe (51 PS), setzte der California-Familie (96 PS) mit einer komplett ausgestatteten „Eldorado“-Version die Krone auf und offeriert mit der abgespeckten „Audace“-Variante den Einstieg in die Welt der Italo-Cruiserinnen.
Triumph hat die Midsize-Endu-ro Tiger 800 (95 PS) überarbeitet und offeriert nun vier Variationen: XR, XRx, XC, XCx.
Yamaha meldete sich mit einer erneuerten YZF-R1 (200 PS) zum Supersport-Wort. Und mit einer Nischen-Kreation: der „Tracer“ (115 PS), einer MT-09-Version im Abenteuer-Outfit. www.eicma.it
Beatrix keckeis-Hiller
Trends: imageträchtige Supersport-Bikes, vielseitige Reise-Motorräder, leistbare Mittelklasse-Eisen.
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Ducati Scrambler: Reminiszenz an die gleichnamige Vorläuferin der 1960er-Jahre und gleichzeitig Start einer neuen Modell-Linie.
Einstiegsversion der KTM Adventure: 95 PS
Mailand. „Das verstehen wir unter Mittelklasse“, verkünde-te die KTM-Konzerleitung im Zuge der Präsentation der drit-ten Version der Groß-Enduro „Adventure“. Auf die 1190 (mit 150 PS) folgte kürzlich die 1290 (mit 160 PS), und jetzt gesellt sich die 1050 (mit 95 PS) dazu. Es handelt sich um eine ab-gespeckte Version der beiden großen Zweizylinder-Ober-österreicherinnen. Was den-noch nicht bedeutet, dass ABS (mittlerweile in der EU ohnehin verpflichtend) und Traktions-kontrolle nicht an Bord wären. Der Preis: 14.698 Euro. www.ktm.com
Kompressor-Kawasaki: Powerplay mit 300 PSMailand. Anfang der 1970er-Jahre scheuchte Kawasaki die Zweirad-Welt mit der 750 H2 Mach IV auf. Der Dreizylinder-Zweitakter war damals mit seinen 74 PS das leistungs-stärkste Großserien-Motorrad. Daran erinnert der japanische Zweirad-Hersteller nun mit der neuen H2R. Die bringt’s, allerdings aus einem Einliter-Viertakt-Vierzylinder samt Kompressor-Aufladung, auf 300 PS. Um sie straßenzulassungs-fähig zu machen, wurden der Kompressor und das R auf der Typenbezeichnung gestrichen. Dabei verbleiben 200 PS. Der Preis steht noch nicht fest. www.kawasaki.at
Modellverdichtung in der Mittel- & Topklasse
Mailand. Rund um die Ikone der BMW-Motorradabteilung, die R 1200 GS, gruppieren die Bayern neben weiteren Zweizylinder-Boxermodellen ein verdichtetes Programm in der Ober- und der Mittelklasse. Neu für 2015 ist in ersterer Kategorie die S 1000 XR. In das mittlere Hub-raum- und Leistungssegment gehört die erste Vertreterin der überarbeiteten F-Baureihe, die F800R. Das 800 cm3-Aggregat leistet nun 90 PS (drei mehr als bisher), ihr Outfit wurde flotter gezeichnet. Der neue Öster-reich-Preis wird nachgeliefert. www.bmw-motorrad.at
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BMW F800R: Mittelklasse-Roadster in flotterem Outfit und mit nun 90 PS.
Wien. „Vespa hat immerhin weni-ger als die anderen verloren“, hält Piaggio-Importeur Josef Faber seufzend Rückschau auf die Er-gebnisse der ersten drei Quartale des Zweiradmarkts 2014 in Öster-reich. Von Jänner bis September sind die Neuzulassungszahlen über alle Segmente hinweg gegen-über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um sieben Prozent zu-
rückgegangen: 37.984 Fahrzeuge waren es heuer bisher, gegenüber 40.843 in der Saison 2013. Bezo-gen auf das Segment der Roller, beträgt das Minus zehn Prozent. „Das sind drei Prozent mehr als der Gesamtmarkt“, so Faber, „und das haben alle Hersteller zu spü-ren bekommen, der eine stärker, der andere weniger.“ Wobei weni-ger knapp sieben Prozent bedeutet:
Für Vespa liegt der Rückgang bei 6,81 Prozent. Ein wenig positiver stimmt Faber, dass der italienische Rollerhersteller in Österreich, be-zogen auf den gesamten Zweirad-markt, die Position Nummer eins behalten hat.
Motorräder halten sich
In Bezug auf die einzelnen Hub-raumklassen ist das Zulassungs-Minus unterschiedlich verteilt. Fast schon traditionell ist es bei Mopeds (Quelle: Datafact): 11,72 Prozent (13.929 : 15.778 Stk.). Der Zuspruch zu Einspurigen bis 125 cm3 hat um 8,29 Prozent nach-gelassen (8.193 : 8.934 Stk.). Die Nachfrage bezüglich Leichtmotor-rädern (ab 125 cm3) hat um 3,44 Prozent nachgelassen (6.925 : 7.172 Stk.). Am wenigsten eingebrochen ist der Markt für Motorräder. Hier liegt das Minus bei nur 0,25 Pro-zent (8.937 : 8.959 Stk.).
Die Gründe für diese ungleich-mäßige Minus-Verteilung ortet der Piaggio-Importeur unter ande-rem darin, dass es „offensichtlich sehr günstige Angebote im Mo-
torradsegment gegeben hat“, und in „schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen“. Weiters da-rin, dass durch den Verkaufsboom der vergangenen Jahre auch das Angebot an gebrauchten Rollern gestiegen ist.
50 Prozent Bestandsplus
Den Minus-Zahlen gegenüber steht jedoch immerhin ein hoher Bestand an einspurigen Fahrzeu-gen; dieser liegt derzeit bei etwa 451.000 Einheiten (lt. ÖAMTC). Das bedeutet innerhalb von rund zehn Jahren eine Steigerung um 50 Pro-zent (2003: ca. 305.500).
Trotzdem denkt Josef Faber nicht, dass damit eine Marktsät-tigung erreicht ist: „Wir sehen nach wie vor Potenzial für einspu-rige Fahrzeuge“, rechnet er damit, dass sich Autofahrer weiterhin für Stadtfahrten vor allem vom Roller als Alternative überzeugen lassen werden. Und vom Flair der Vespa, sei es eine 50er, eine 125er oder ei-ne 300er. Oder gar die Top-Version, die exklusive 946, die zur „Bellissi-ma“ gereift ist. www.faber.at
zweiradzulassungen Gesamtmarkt geht um sieben Prozent zurück – Rollersegment mit zehn Prozent im Minus
Niedrigere zulassungen, höherer bestand
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Vespa 946 Bellissima: Die Top-Version der Roller-Ikone kommt 2015 in Grau & Blau.
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KTM 950 Adventure: Einstiegsklasseà la Mattighofen – mit satten 95 PS.
64 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 14. November 2014
testfahrt Communicating Cars-Tour soll die Leistungsfähigkeit intelligenter Verkehrssysteme unter Beweis stellen
autos verwandeln sich in Kommunikations-Hotspots
München/Wien/Berlin. Schon in we-nigen Jahren sollen intelligente Verkehrssysteme und Autos in unseren Breiten zum Standard ge-hören. Das die Technologie aber auch jetzt schon einiges zu leisten imstande ist, wollen die Indus-triepartner NXP, Siemens, Honda, Cohda Wireless und TÜV Süd der-zeit gemeinsam mit den Automo-bilclubs AvD und ANWB bei einer groß angelegten Testfahrt quer durch Europa beweisen. Start-schuss für die sogenannte „Com-municating Cars“-Tour, die entlang eines extra errichteten „ITS Korri-dors“ (ITS steht dabei für Itelligent Transport System) führt war am 11. November am Stand von NXP auf der Fachmesse electronica in München. Am 17. November soll die Testfahrt dann auch in Wien Station machen, die Zieleinfahrt ist für den 19. November in den Nie-derlanden geplant, wo dann auch eine Abschlusspressekonferenz mit den wesentlichsten Eckdaten der Tour abgehalten werden soll.
Drathloser Datenaustausch
Während der Fahrt soll vor allem die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation (V2V) und die Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kom-munikation (V2I) in Form eines drahtlosen Datenaustausches de-monstriert werden. Vorstellbar ist dabei etwa, dass vorausfahrende Fahrzeuge andere Fahrzeuge über schlechte Straßenverhältnisse oder allfällige Verkehrshinder-nisse informieren, intelligente Ver-kehrszeichen und Ampeln sollen zudem Nachrichten etwa über den geplanten Rot-Grün-Schaltzyklus an die Fahrzeuge übermitteln. Der Verkehr soll mithilfe derartiger
Technologien langfristig nicht nur flüssiger ablaufen, sondern auch deutlich sicherer werden.
Immer mehr Autos online
Ganz wesentlich für den Durch-bruch dieser Technologie und vie-ler damit verbundener Funktionen ist die Ausstattung neuer Fahr-zeuge mit Internet. Nicht ohne Hintergedanke machte die Bran-che also gerade in diesem Bereich zuletzt ordentlich Tempo. Laut Matthias Wissmann, Präsident des deutschen Verbandes der Automo-bilindustrie (VDA) sollen bis 2016 rund 80 Prozent der Neuwagen ei-nen Internetzugang haben, aktuell seien es rund 20 Prozent. Das Zu-
sammenwachsen von Fahrzeugen und Internet sei eine „Revolution im Auto“, sagte Wissmann wei-ter vor Journalisten in Berlin. Die deutsche Autoindustrie wolle dem-nach in den kommenden Jahren 16 bis 18 Mrd. Euro in diesen Bereich investieren.
Weniger Unfälle & Staus
Das „vernetzte und integrierte Auto“ soll wie zuvor bereits er-wähnt mit anderen Fahrzeugen und Infrastruktureinrichten, aber auch mit Internet-Diensten kom-munizieren können. Damit soll die Zahl der Unfälle sowie Staus vermindert werden, das Auto mit-hilfe von Apps aber auch mit dem
öffentlichen Nahverkehr, Mitfahr-zentralen oder mit Taxifirmen ver-bunden werden. Die Autohersteller werden sich in der Folge zu „Mo-bilitätsdienstleistern“ wandeln. Sie arbeiten dabei auch mit Internet-Konzernen wie Google zusammen. Google selbst wiederum entwickelt seit längerem selbst ein selbstfah-rendes Auto.
Bis es aber auf den Straßen Ro-boter-Autos geben wird, dürften noch einige Jahre vergehen. Wiss-mann sagte, er rechnet damit erst in den nächsten 15 Jahren. Dage-gen werde ein „hochautomatisier-tes Fahren“, bei dem etwa das Au-to im Stau selbst fährt, bereits im Jahr 2020 verbreitet sein.
www.vda.de
Moritz Kolar
Um die damit verbundenen Möglichkeiten zu nutzen, bekommen Neuwagen vermehrt Internetzugang.
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In Zukunft werden Autos nicht nur untereinander kommunizieren, sondern auch mit Infrastruktureinrichtungen Infos austauschen.
3. Salzburger Forum für Elektromobilität
Salzburg. Vor wenigen Tagen ging in der TriBühne Lehen das dritte Forum für E-Mobilität von ElectroDrive Salzburg über die Bühne. Rund 200 Besucher tauschten sich dabei mit den Experten aus und informierten sich über die neuen E-Modelle. Vor Ort waren unter anderem der VW e-up! und e-Golf, BMW i3 und i8 sowie Tesla Model S.
Thomas Haunsperger reprä-sentierte die privaten Elektro-autofahrer und berichtete von seinen Erfahrungen mit dem BMW i3 im Alltag.
Den Standpunkt des Bun-desministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie sowie aktuelle Projekte im Be-reich E-Mobilität stellte Daph-ne Frankl-Templ vor.
Dietmar Emich sprach über mögliche Anreize für den Aus-bau der E-Mobilität sowie aktuelle Entwicklungen im Bereich der Ladeinfrastruktur – so wird etwa Ende November die erste Schnellladestation im Raum Altenmarkt im Pongau errichtet – und welche Vor-gaben seitens der EU in den nächsten zwei Jahren gefordert werden.
Christian Wiesel, Leiter Pro-duktmarketing für E-Mobilität bei Volkswagen in Wolfsburg, stellte das Konzept der beiden neuen E-Auto-Modelle vor und beantwortete zahlreiche Fragen aus Sicht des VW-Konzerns.
Hans Mayr erläuterte den Stand der Dinge seitens der Salzburger Landesregierung und informierte über zukünf-tige Pläne im Verkehrsbereich. www.electrodrive-salzburg.at
E-Autos parken & laden in Zukunft eigenständig
Stuttgart. Ein interdisziplinäres Team aus u.a. Informatikern, Mathematikern und Mecha-tronikern hat vor anderthalb Jahren das Projekt AFKAR (Autonomes Fahren und in-telligentes Karosseriekonzept für ein All-ElectRic Vehicle) am Fraunhofer IPA ins Leben gerufen.
Ziel ist es, einem Elektroauto beizubringen, eine Parklücke zu finden und ohne Schramme ein-zuparken. Dahinter steckt die Idee, dass der Wagen in der La-ge sein soll, bei Bedarf automa-tisch zu einer Stromtankstelle zu manövrieren, sich induktiv aufladen zu lassen und wieder zurück in seine Parkbucht zu fahren. www.fraunhofer.de
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Vor Ort konnten zahlreiche Elektroautos besichtigt werden.
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Das Auto navigiert zum Parkplatz, sobald es der Fahrer anfordert.
Stuttgart/Tokio. Das Bus Rapid Tran-sit (BRT)-System von Mercedes-Benz erfreut sich steigender Be-liebtheit. Nachdem weltweit be-reits 180 BRT-Systeme mit einer Flotte von 40.000 Bussen für den Transport von 30 Mio. Passagie-ren pro Tag sorgen, soll das Kon-zept nun auch auf Japan und dort insbesondere auf Tokio, Host Ci-ty der Olympischen Spiele 2020, übertragen werden. „Daimler ist nicht nur der größte Hersteller von Nutzfahrzeugen weltweit, sondern auch führender Anbieter von Mo-bilitätsdienstleistungen“, erläutert Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses. „Wir bieten Metropolen Antworten auf die Frage, wie im-mer mehr Menschen im urbanen Raum zuverlässig, umweltscho-nend und kostengünstig an ihr Ziel kommen.“
Mehr als 30 Städte weltweit
Bereits in den 1980er-Jahren implementierte Daimler Buses im australischen Adelaide ein BRT-System und baute im Laufe der Jahre umfassendes Know-how und
Erfahrung auf. Bis heute setzen mehr als 30 Städte rund um den Globus auf die Expertise der BRT-Spezialisten von Daimler. Darunter befinden sich so unterschiedliche Metropolen wie Rio de Janeiro, Istanbul und Straßburg.
Das BRT-Expertenteam von Daimler Buses unterstützt nicht
nur weltweit bei der Entwicklung von Flottenkonzepten, sondern hilft Städten und Betreibern auch bei der Planung und Einführung eines für sie maßgeschneiderten Gesamtsystems. Basierend auf umfassenden Verkehrsanalysen, erarbeiten Experten von Daimler Buses Konzepte zur Optimierung
des öffentlichen Verkehrs unter Berücksichtigung optimaler Zu-gangsmöglichkeiten, Systemaus- lastung und Wirtschaftlichkeit.
Dies beinhaltet Lösungen, wie beispielsweise individuelle Li-nienführungen, Taktzeiten und getrennte Busspuren. Darüber hinaus entwickeln erfahrene Ver-kehrsplaner Haltestellen- und Ticketingkonzepte zur Sicherung eines optimalen Fahrzeug- und Passagierflusses.
Auf allen Kontinenten
Neben dem Alltagseinsatz hat sich das Konzept insbesondere im Zusammenhang mit Großereignis-sen bewährt. So setzten neun der zwölf brasilianischen WM-Aus-tragungsorte auf diese Art der öf-fentlichen Mobilität. „BRT hat sich auf allen Kontinenten zur Erfolgs-geschichte entwickelt. Wir sind si-cher, dass das Konzept auch in Ja-pan die Nahverkehrsinfrastruktur wirkungsvoll ergänzen kann“, fasst Gustav Tuschen, Leiter Entwick-lung Daimler Buses, zusammen.
www.daimler.com
Daimler Der deutsche Automobilhersteller will sein Nahverkehrskonzept BRT auch in Japan etablieren
wird das BRt-System bald olympisch?
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BRT kombiniert separate Spuren, barrierefreie Haltestellen & niedrige Betriebskosten.