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automotive business NEUER MILLIONEN-MARKT Mazda Austria will in Zukunft auch am türkischen Markt reüssieren Seite 61 FEHLENDE AKZEPTANZ Studie zeigt: Das Vertrauen in digitale Fahrzeuge ist noch ausbaufähig Seite 63 AUDI E-TRON A3 SPORTBACK PLUG-IN-HYBRID © APA/EPA/Ennio Leanza medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 29. MAI 2015 – 59 Turin/Detroit. Laut Informationen der New York Times ist Fiat Chrysler Chef Sergio Marchionne bei seiner GM-Kollegin Mary Barra mit Fu- sionsplänen vorstellig geworden. Demnach habe Marchionne in einer E-Mail die Vorteile einer Kombina- tion der beiden Autobauer darge- legt und um einen Gesprächster- min gebeten – die GM-Chefin sei dieser Bitte allerdings nicht nach- gekommen. Der aktuelle Bericht der NYT nährt die seit Längerem anhaltenden Spekulationen, dass die beiden Autobauer in Zukunft gemeinsame Sache machen und eine starke Allianz gegen VW und Toyota bilden könnten. (red) Fiat Chrysler Marchionne wollte Fusion mit General Motors Mary Barra weist Vorschlag zurück Fiat Chrysler-Chef Sergio Marchionne wälzt offenbar Fusionspläne mit GM. © APA/EPA/Tannen Maury „Der Downsizing-Effekt kostet den Staat Geld!“ Interview Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding, kri- tisiert die „wiederholten Erhöhungen der fahrzeugbezogenen Steuern“ in Öster- reich, sieht die Entwicklung des Unternehmens aber trotzdem positiv. Seite 60 © Porsche © Mazda Alles zum Thema Motoren und Autos präsentiert sich im Magazin Drehzahl. Von Neuheiten im Auto- und Motorradsektor über Infos und Tipps aus der Szene kommen Fans nicht zu kurz. Steig ein und fahr mit! www.drehzahl.tv SHORT Innsbruck. Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Alois Wach (Bild), Leiter des OMV- und Avanti-Tankstellennetzes in Österreich und Deutsch- land, haben diese Woche die erste Wasserstoff-Tankstelle Ti-rols in Innsbruck eröffnet. Die Errichtung ist Teil einer groß angelegten Initiative der EU zur Einführung der Wasserstoff-Mobilität. Die Tankstelle in Tirol ist Teil des sogenannten Hydrogen Clu- ster South, der sich von Stutt- gart über München bis nach Verona erstreckt. (red) Wien. Die Zulassungen von ge- brauchten Fahrzeugen ist im April gestiegen. Laut Statistik Austria wurden insgesamt 104.242 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen, um 2,1 Prozent mehr als im April 2014 und um 8,8 Prozent mehr als im Vormonat März. Gestiegen sind auch die Pkw-Gebraucht- zulassungen, die mit 77.460 Stück um 2,4 höher als im Vor- jahr lagen. Dabei wurden mehr Pkw mit Dieselantrieb (plus 4,1 Prozent), aber weniger mit Ben- zinantrieb (minus 0,3 Prozent) zugelassen. (APA) © OMV/Ingo Folie © Panthermedia.net/Philipp Worring Wien. Wer sein gebrauchtes Au- to ins Ausland verkauft, kann ab Anfang 2016 einen Teil der NoVA zurückverlangen. Das Normverbrauchsabgabegesetz (NoVA 1991) wird im Zuge der Steuerreform geändert, um einem Erkenntnis des Verfas- sungsgerichtshofs (VfGH) vom 29. November 2014 Rechnung zu tragen, der den Ausschluss der Refundierung für Private für „unsachlich und gleich- heitswidrig“ erkannt hatte. Bis- her gibt es nur für überwiegend betrieblich genutzte Fahrzeuge einen Anspruch auf Vergütung der NoVA. (APA, red) © Panthermedia.net/Bernd Leitner © Audi

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automotivebusinessNeuer MillioNeN-Markt

Mazda Austria will in Zukunft auch am türkischen Markt reüssieren Seite 61

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Studie zeigt: Das Vertrauen in digitale Fahrzeuge ist noch ausbaufähig Seite 63

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Turin/Detroit. Laut Informationen der New York Times ist Fiat Chrysler Chef Sergio Marchionne bei seiner GM-Kollegin Mary Barra mit Fu-sionsplänen vorstellig geworden. Demnach habe Marchionne in einer E-Mail die Vorteile einer Kombina-tion der beiden Autobauer darge-legt und um einen Gesprächster-min gebeten – die GM-Chefin sei dieser Bitte allerdings nicht nach-gekommen. Der aktuelle Bericht der NYT nährt die seit Längerem anhaltenden Spekulationen, dass die beiden Autobauer in Zukunft gemeinsame Sache machen und eine starke Allianz gegen VW und Toyota bilden könnten. (red)

Fiat Chrysler Marchionne wollte Fusion mit general Motors

Mary Barra weist Vorschlag zurück

Fiat Chrysler-Chef Sergio Marchionne wälzt offenbar Fusionspläne mit GM.

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„Der Downsizing-Effekt kostet den Staat Geld!“

Interview alain Favey, sprecher der geschäftsführung der porsche holding, kri-tisiert die „wiederholten Erhöhungen der fahrzeugbezogenen steuern“ in Öster-reich, sieht die Entwicklung des unternehmens aber trotzdem positiv. Seite 60

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Alles zum Thema Motoren und Autos präsentiert sich im Magazin Drehzahl. Von Neuheiten im Auto- und Motorradsektor über Infos und Tipps aus der Szene kommen Fans nicht zu kurz. Steig ein und fahr mit!www.drehzahl.tv

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Innsbruck. Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Alois Wach (Bild), Leiter des OMV- und Avanti-Tankstellennetzes in Österreich und Deutsch-land, haben diese Woche die erste Wasserstoff-Tankstelle Ti-rols in Innsbruck eröffnet. Die Errichtung ist Teil einer groß angelegten Initiative der EU zur Einführung der Wasserstoff-Mobilität. Die Tankstelle in Tirol ist Teil des sogenannten Hydrogen Clu-ster South, der sich von Stutt-gart über München bis nach Verona erstreckt. (red)

Wien. Die Zulassungen von ge-brauchten Fahrzeugen ist im April gestiegen. Laut Statistik Austria wurden insgesamt 104.242 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen, um 2,1 Prozent mehr als im April 2014 und um 8,8 Prozent mehr als im Vormonat März. Gestiegen sind auch die Pkw-Gebraucht-zulassungen, die mit 77.460 Stück um 2,4 höher als im Vor-jahr lagen. Dabei wurden mehr Pkw mit Dieselantrieb (plus 4,1 Prozent), aber weniger mit Ben-zinantrieb (minus 0,3 Prozent) zugelassen. (APA)

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Wien. Wer sein gebrauchtes Au-to ins Ausland verkauft, kann ab Anfang 2016 einen Teil der NoVA zurückverlangen. Das Normverbrauchsabgabegesetz (NoVA 1991) wird im Zuge der Steuerreform geändert, um einem Erkenntnis des Verfas-sungsgerichtshofs (VfGH) vom 29. November 2014 Rechnung zu tragen, der den Ausschluss der Refundierung für Private für „unsachlich und gleich-heitswidrig“ erkannt hatte. Bis-her gibt es nur für überwiegend betrieblich genutzte Fahrzeuge einen Anspruch auf Vergütung der NoVA. (APA, red)

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Nissan Bilanz 2014/2015

Gewinnsprung

Tokio. Der schwache Yen und die hohe Nachfrage in Nordamerika haben Nissan im Geschäftsjahr 2014/2015 ein Plus bei Umsatz und Gewinn beschert. Laut ei-genen Angaben konnte der japa-nische Automobilhersteller sei-nen Umsatz um 8,5 Prozent auf 11,4 Bil. Yen (85,1 Mrd. Euro) und den Ertrag um 17,6 Prozent auf 457,6 Mrd. Yen (3,4 Mrd. Euro) steigern. Im laufenden Geschäftsjahr soll es ähnlich er-folgreich weitergehen – Nissan erwartet ein Absatzplus von 4,4 Prozent auf 5,55 Mio. Fahrzeuge und einen Anstieg des Netto-gewinns auf 485 Mrd. Yen (3,6 Mrd. Euro). (APA, red)

60 – automotivebusiness Cover Freitag, 29. Mai 2015

Kommentar

Bringt die Marke Leistung?

Jürgen Zacharias

Ist Telefonieren an der Zapf-säule gefährlich? Ist Kraft stoff am Montag am billigsten? Ist

Markenbenzin besser als das von freien Tankstellen, und kann bei einem Unfall der Tank explodieren? Immer wieder werden Fragen und Mythen wie diese auf Basis durchaus gefährlichen Halbwissens in der Öffentlichkeit diskutiert, und immer wieder werden sie auch von offizieller Stelle wie nun vom deutschen Autofah-rerclub ADAC beantwortet. Kurz und knapp lautet dabei die Antwort auf die Fragen eins und zwei jeweils „Nein“, und Explosionsgefahr bei Au-tos besteht im Regelfall auch nur am Filmset und darüber hinaus in ganz wenigen Aus-nahmefällen: Dann nämlich, wenn vor dem Unfall schon Benzin ausgetreten ist und sich mit Luft zu einem explosionsfä-higen Gemisch verbunden hat.

Ebenfalls rege diskutiert wird immer wieder die Frage, ob der Treibstoff von Markentank-stellen hochwertiger ist als von markenunabhängigen Tank-stellen. Dabei hält der ADAC fest, dass der Treibstoff grund-sätzlich aus denselben Raffine-rien stammt, Markentankstel-len allerdings oft Additive (also Zusatzstoffe) hinzufügen, die sich positiv auf Leistung und Verbrauch auswirken sollen. Ob sie das aber auch wirklich tun, ist selbst für den Autofah-rerclub schwierig bis kaum zu überprüfen und kann damit weiter heiß diskutiert werden.

Porsche Holding Das Salzburger Automobilhandelsunternehmen verkaufte im Vorjahr mehr als 600.000 Neuwagen

„Wir wollen stets neues Wachstum generieren!“

Wien. Mit mehr als 620.000 verkauf-ten Fahrzeugen und einem Umsatz von 17,1 Mrd. Euro ist die Porsche Holding Salzburg das größte Au-tohandelshaus Europas. Das Un-ternehmen wurde 1949 gegründet und ist heute neben Österreich in 23 Ländern in West- und Südost-europa sowie in China, Kolumbien und Chile tätig. Wir haben mit Geschäftsführer Alain Favey über die weitere Expansion des Unter-nehmens, den schwierigen ukrai-nischen Markt und die Steuerpoli-tik in Österreich gesprochen.

medianet: Herr Favey, die Porsche Holding konnte in den vergange-nen drei Jahren stets Rekorder-gebnisse einfahren. Wo soll diese Entwicklung noch hinführen?Alain Favey: Die Porsche Holding war von Anbeginn an wachstums-orientiert und hat stets nach We-gen gesucht, neues Wachstum zu generieren, und daran wird sich auch nichts ändern. Dieses Ziel verfolgen wir dort, wo noch erfor-derlich, durch die Komplettierung des Konzernmarkenangebots oder über die Erschließung neuer Märk-te, wie aktuell etwa mit der Über-nahme des Importeurs in Bosnien im Juli. Wir bekommen damit ein weiteres Land in unser Portfolio, in dem wir Wachstum generieren können. Die Verbreiterung gibt uns auch die Möglichkeit, Krisenfälle auf Märkten anderswo zu kompen-sieren.

medianet: So wie das aktuell etwa für den ukrainischen Markt not-wendig ist?Favey: Genau. Der Markt entwi-ckelt sich dort vor den bekannten Hintergründen sehr schwierig und wird im laufenden Jahr wohl bei 40.000 Fahrzeugen liegen, was bei mehr als 40 Millionen Einwohnern praktisch nichts ist. Durch die Er-holung anderer Märkte können wir aber die Entwicklungen in der Uk-raine kompensieren und langfristig sehen wir vor Ort große Chancen.

medianet: Die Ukraine zu verlas-sen, wie das andere Firmen getan haben, ist also keine Option?Favey: Nein, ist es nicht und war es nie. Wir sehen dort für die Zu-kunft große Potenziale. Auch wenn es jetzt ein bisschen schwierig ist, lohnt es sich, dort zu bleiben und sich für die Zukunft einzurichten. Diesen langfristigen strategischen Ansatz verfolgen wir im Übrigen auch in anderen Ländern. Wenn wir uns einmal entschieden haben,

in neue Märkte zu gehen, dann tun wir das auch mit aller Konse-quenz. Wir haben schließlich auch unseren Händlern gegenüber die Verpflichtung, ihnen zur Seite zu stehen. Ein privater Investor, der in unsere Marken investiert, er-wartet von uns, dass wir ihm auch in schwierigen Zeiten helfen, um dann in Zukunft auch gemeinsam erfolgreich sein zu können.

medianet: Färben die Probleme in der Ukraine auch auf die Nach-barländer ab?Favey: Wir hatten eigentlich be-fürchtet, dass sich die Ukraine-Kri-se in der ganzen Region auswirkt, aber das ist bislang nicht eingetre-ten. Im Gegenteil, die anderen ost-europäischen Länder befinden sich gerade in einer Phase der Markter-holung. Diese verläuft in einzel-nen Ländern sogar ziemlich spek-takulär. Das Neuwagengeschäft in Rumänien ist im vergangenen Jahr beispielsweise um 20 Pro-zent gewachsen, und wir rechnen auch heuer mit einer ähnlich guten Entwicklung. Das bedeutet für uns natürlich auch mehr Wachstum, was uns in anderen Ländern wie der Ukraine einen längeren Atem ermöglicht.

medianet: Braucht es diesen län-geren Atem auch in Österreich? Die Zulassungszahlen der vergan-genen Monate lassen wohl kaum große Freude aufkommen ...

Favey: Wir erwarten hierzulande keine Katastrophe am Markt, aber ein kleiner Rückgang wird über das Gesamtjahr wohl unvermeid-lich sein. Dabei sind die Rahmen-bedingungen mit dem günstigen Spritpreis, den niedrigen Zinsen und der überschaubaren Arbeits-losigkeit grundsätzlich positiv, immer wieder bringen aber Steu-erinitiativen Verunsicherung in den Markt.

medianet: Es sind also die politi-schen Rahmenbedingungen, die den heimischen Markt hinter die anderen westeuropäischen Län-der zurückfallen lassen?Favey: Aus unserer Sicht ist das so, überall sonst in Europa sind die Märkte schließlich im Plus. In Österreich hatten wir in den Jah-ren 2011 und 2012 Rekordjahre, als die Regierung den Neuwagen-verkauf mit Incentives unterstützt hat. Das hat sich auch positiv auf die Steuereinnahmen ausgewirkt. Jedes Wachstum ist schließlich auch für die Staatskasse gut. Wie-derholte Erhöhungen der fahrzeug-bezogenen Steuern führen, wie das Beispiel Österreich zeigt, zu einem Marktrückgang und damit in Sum-me zu niedrigeren Steuereinnah-men.

medianet: Die in der Steuerre-form enthaltenen Neuregelungen könnten also zu einem Rückgang der Steuereinnahmen führen?

Favey: Vielleicht ergeben sich da-durch dieses und nächstes Jahr Mehreinnahmen, aber langfristig wird sich das mit Sicherheit ne-gativ auswirken. Wenn die private Nutzung eines Dienstwagens, des-sen CO2-Emissionen 120 Gramm übersteigt, zukünftig höher be-steuert wird, wird der Trend un-weigerlich zu Fahrzeugen mit nied-rigeren Emissionswerten führen. Es kommen also mehr günstigere und kleinere Autos in Umlauf, die dem Staat auch weniger Mehrwert-steuer und NoVA bringen. Dieser Downsizing-Effekt wirkt auf den Staatshaushalt also langfristig negativ, was von der Politik aber ignoriert wird …

medianet: … weil es nicht um die langfristige Entwicklung, sondern kurzfristige Mehreinnahmen geht?Favey: Wir können uns das nur so erklären, unsere Argumente werden jedenfalls nicht gehört. Und das, obwohl die Entwicklung eindeutig ist. Nehmen wir beispielsweise die im Vorjahr beschlossene Erhöhung der NoVA, die zu Mehreinnahmen hätte führen sollen. Über die ver-gangenen zwölf Monate sind die NoVA-Einnahmen aufgrund des Marktrückgangs aber um 80 Milli-onen Euro gesunken; man hat also genau das Gegenteil bewirkt und gleichzeitig weniger Neuwagen verkauft. Für eine Branche wie die Automobilwirtschaft, in der im-merhin jeder neunte Österreicher beschäftigt ist, ist das eine durch-aus gefährliche Entwicklung.

medianet: Es bräuchte aus Ihrer Sicht von politischer Seite also eher mehr Investitionen in den Markt als ständig neue Steuererhöungen, um den Absatz anzukurbeln und damit höhere Steuereinnahmen zu provozieren.Favey: Ja, und was das bewirken kann, ist in Spanien aktuell sehr gut zu beobachten. Dort wurde eine Verschrottungsprämie eingeführt, in deren Folge die Zulassungs-zahlen nun monatlich um bis zu 40 Prozent zulegen. Die steuerlichen Mehreinnahmen sind sogar größer, als die Investitionen in die Ver-schrottungsprämie, was zwei posi-tive Effekte zur Folge hat: Erstens hat der Staat Mehreinnahmen, und zweitens werden viele alte Autos durch neue, deutlich umweltscho-nendere Fahrzeuge ersetzt.

medianet: Müsste die Politik also wirtschaftlicher denken? Nur wer investiert, wird auch mehr ernten können?Favey: Das wäre in jedem Fall wün-schenswert. Immer neue Steuer-erhöhungen werden langfristig weder dem Markt noch dem Staats-haushalt guttun. Auch Unterneh-men müssen immer wieder in ihre Infrastruktur investieren, um kon-kurrenzfähig zu bleiben und in Zu-kunft Mehreinnahmen zu lukrieren. Auch deshalb investieren wir jedes Jahr einen hohen Millionenbetrag in unsere Standorte und haben wir erst kürzlich den Aus- und Umbau unseres Standorts in Wien Liesing um 50 Milllionen Euro entschieden.

Jürgen Zacharias

Alain Favey, Sprecher der Geschäftsführung, über Rekordzahlen und Effekte von Steuererhöhungen.

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Alain Favey ist seit Jänner 2012 Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg.

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Porsche Wien Liesing wird in den kommenden Jahren um 50 Mio. Euro umgebaut.

„Wir erwarten hier-

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Katastrophe am Markt,

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gang wird aber wohl

unvermeidlich sein.“

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Nissan will im laufenden Geschäfts-jahr 5,55 Mio. Fahrzeuge absetzen.

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Mazda Austria Der Importeur hat Ende 2014 sein Geschäftsgebiet bis zum Bosporus ausgedehnt und will nun auch in der Türkei wachsen

Nächste Erfolgsstation: TürkeiIstanbul. Es ist ja nicht so, dass die Türkei für Mazda völliges Neu-land wäre. Nimmt man aber den 615.000 Neuwagen zählenden Markt als Maßstab, steht Maz-da Austria mit den im Vorjahr im Land verkauften 1.300 Mazdas trotzdem ganz am Anfang. Von blindem Aktionismus hält der Kla-genfurter Importeur, der mit Ende 2014 den Fahrzeugimport in der Türkei übernommen hat, trotzdem wenig. „Natürlich könnten wir jetzt Geld in die Hand nehmen und in Werbung, Marketing und niedrige Preise investieren“, sagt Heimo Egger, Managing Director des Ge-schäftsbereichs South East Euro-pe, „aber das bringt ja außer einem kurzfristigen Plus bei den Zulas-sungszahlen nichts. Langfristig würde uns diese Strategie auf den Kopf fallen und daher haben wir uns in der Türkei wie auf all un-seren südosteuropäischen Märkten für einen anderen Weg entschieden – bei uns haben Ertrag und Renta-bilität Vorrang vor Stückzahlen.“

Marge geht vor Marktanteil

Also besser 1.300 Fahrzeuge verkaufen und damit Gewinn ma-chen, als mit 10.000 verkauften Autos Verluste schreiben oder mit einer Null auszusteigen? „Genau“, sagt Egger, „wir wollen schließlich Geld verdienen, aber wir werden auch so wachsen.“ Was den Süd-osteuropa-Chef von Mazda Austria dabei so sicher macht? Der Erfolg auf den anderen SEE-Märkten, die der Importeur bereits seit Jahren mit gleicher Strategie überaus er-folgreich bewirtschaftet. So konn-te Mazda Austria im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 seinen Absatz in Österreich und in seinen 17 südosteuropäischen Märkten (in Griechenland und Italien ist Maz-da Austria nur für das Ersatzteil-geschäft zuständig) um 14,5 Pro-zent auf 19.185 Autos steigern und

beim Umsatz um 4,8 Prozent auf 386,3 Mio. Euro zulegen.

Ambitionierte Zielsetzung

In ähnlicher Tonart soll es in den kommenden Jahren weitergehen: Mit dem jüngsten Erfolg im Rücken will die Klagenfurter Mazda-Orga-nisation in den kommenden fünf Jahren insgesamt 140.000 Neuwa-gen verkaufen und 2,73 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften – unter dem Strich um rund ein Drittel mehr als in der vorigen Wirtschaftsperiode. Schon beim nächsten Geschäftsab-schluss im März 2016 soll der Um-satz um 15,4 Prozent auf 446 Mio.

Euro nach oben klettern und dazu soll auch die Türkei ihr Schärflein beitragen.

CX-3 als Absatztreiber

Heimo Egger sieht den Weg zum Erfolg in einer etwas anderen Pre-mium-Strategie: „Wir entwickeln uns in Südosteuropa zur Premium-Alternative. Um Währungsrisiken abzufedern, preisen wir unsere Autos teurer als in anderen Regi-onen. Dadurch sprechen wir keine Rabattkäufer, sondern eher die Besserverdiener an.“ Das geht zwar zulasten der Verkaufszahlen, der preisgünstige Mazda2 scheint des-

halb gar nicht erst im Angebot auf („der wäre aufgrund unserer Preis-gestaltung nicht konkurrenzfähig“, so Egger), hat aber den Vorteil ei-ner zufriedenstellenden Marge. „So profilieren wir die Marke und wecken auch als kleiner Player Be-gehrlichkeiten.“

Bestes Beispiel dafür: Das neue Crossover-Modell Mazda CX-3, das dieser Tage auf der Istanbul Motor Show erstmals am Bosporus gezeigt wurde und von dem sich Heimo Egger viel erwartet – wohl nicht zu Unrecht, denn schon vor der Präsentation waren 50 Pro-zent des Jahresabsatzplans in der Türkei vorreserviert.

Jürgen Zacharias

Gemeinsam mit den anderen Märkten soll der Umsatz 2015/16 um 15,4 Prozent auf 446 Mio. € steigen.

Opel April bringt Zuwächse

Europa mit PlusRüsselsheim. Opel ist mit einem eu-ropaweiten Absatzplus von vier Prozent ins zweite Quartal ge-startet. Gegenüber dem April des Vorjahres stiegen die Ausliefe-rungen um rund 3.600 Fahrzeuge auf gesamt 92.700 Autos. Wachs-tumstreiber war die starke Ent-wicklung in Deutschland, wo Opel im vergangenen Monat um sieben Prozent zulegen konnte; Volumen-Zuwächse gab es auch in der Türkei (plus 68 Prozent), in Irland (42 Prozent) und Griechenland (34 Prozent). Am europäischen Fahr-zeugmarkt hält Opel damit einen Marktanteil von 5,64 Prozent. (ampnet, red)

Besonders erfolgreich: Der Mokka ist aktueller Bestseller im Opel-Portfolio.

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Heimo Egger ist Südosteuropa-Chef des heimischen Importeurs Mazda Austria.

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automotivebusiness – 61HErsTEllEr & ZuliEfErErFreitag, 29. Mai 2015

62 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 29. Mai 2015

audi a3 Sportback e-tron Mit dem schnittigen Konzept will der Autobauer Plug-In-Hybrid unter die Massen bringen

der kompakte Ingolstädter mit dem doppelten Herz

Wien. Die Anforderungen ans Au-tomobil haben sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert. SUVs verbinden heute (leichte) Gelände-gängigkeit mit schickem Design, Coupés können auch vier Türen haben, und Kombis müssen nicht mehr nur praktisch, sondern auch schnittig sein. Auch die Antriebs-arten passen sich den Lebensum-ständen an, die für viele ideale Lösung stellt der Plug-In-Hybrid dar, die Kombination aus fossi-len Brennstoffen und einem Ak-ku. Laut- und emissionslos für den Alltag und ohne Reichweiten-einschränkung für große Entfer-nungen. Die Idee hält schon seit Längerem im Auto Einzug, jetzt bringt Audi das Konzept in eines ihrer umsatzstärksten Modelle.

Änderungen im Detail

Der Audi A3 Sportback e-tron ist vor allem unauffällig. Von au-ßen ist er ein A3 wie jeder andere; nur wer genau hinsieht, erkennt den geänderten Kühlergrill und das fehlende Auspuffendrohr, das sich hinter den e-tron-Stoßfänger verbirgt. Auch auf den zweiten Blick nicht erkennbar ist der Lade-anschluss hinter dem Ringlogo an der Front, mit der der A3 e-tron an jeder Steckdose seine Akkus auf-lädt. Der Vierzylinder Benzinmo-tor mit 1,4 Liter Hubraum und 150 PS wird von einem 100 PS starken Elektromotor unterstützt, wodurch die Systemleistung bei 204 PS liegt. Das Gesamtdrehmoment liegt bei 350 Nm. Ziel der Entwickler war es, Audi-typische Fahreigenschaf-ten mit Sparsamkeit zu verbinden. Und so trifft eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 7,6 Se-kunden auf einen durchschnitt-

lichen Kraftstoffverbrauch von 1,6 Liter auf 100 Kilometer. Elektrisch schafft der e-tron den Spurt von Null auf 60 km/h sogar in 4,9 Se-kunden. Rein elektrisch sind bis zu 50 Kilometer möglich, kombiniert soll der Doppelherz-Audi 940 Kilo-meter schaffen.

Antriebskonzept geht auf

In der Praxis fährt der Öster-reicher mit dem Auto im Schnitt unter 40 Kilometer am Tag. Bei vorausschauender Fahrweise und gefühlvollem Gasfuß lässt sich der Alltag im Audi A3 e-tron ohne Benzin meistern, vorausgesetzt, die Möglichkeiten zum Laden sind gegeben. Bietet weder die eige-ne Garage noch die Arbeitsstätte

Parkplätze mit Ladefunktionen an, dann relativiert sich der Vorteil des Plug-In-Hybrid und man sitzt in einem 1.615 Kilogramm schwe-re Benziner, dessen Verbrauch schnell über sieben Liter klettert. Bei idealen Bedingungen aber lässt sich der Durchschnittsver-brauch durchaus erreichen – auch deshalb, weil im A3 Sportback e-tron der Fahrer selbst entscheiden kann, was mit der gespeicherten Energie passieren soll: Entweder man hält sie zurück und spart sie auf für den Stadtverkehr oder man nutzt sie je nach Situation voll oder kombiniert mit dem fossilen Treib-stoff. Auch funktioniert die Reku-perationsfunktion sehr gut, die beim Bergabfahren oder Bremsen Energie zurückspeichert.

Wer sich für den Audi A3 e-tron entscheidet, der findet im 39.900 Euro Basis-Paket bereits einiges. Zu den LED-Scheinwerfern mit Abbiegelicht, LED-Heckleuchten, 6-Gang-Automatikgetriebe, schlüs-sellosem Zugang, Zweizonen-Klimaautomatik oder auch MMI-Radio mit 5,8-Zoll-Farbdisplay gesellen sich Features wie das Ladesystem mit 2,5 Meter langem Kabel, die EV-Taste für die Fahr-modi-Auswahl oder der Powerme-ter im Kombiinstrument. Trotz der überkompletten Serienmitgift liegt der A3 e-tron dennoch empfindlich über seinen Brüdern mit konventi-onellem Antrieb. Der Sprung vom Basis-1,4-Liter TFSI mit 150 PS und Siebengang-Automatikgetrie-be liegt bei 11.000 Euro.

GreGor Josel

Plug-In-Hybrid, gepaart mit Luxus, tadelloser Verarbeitung und noch dazu ohne Kompromisse? Das geht!

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Der Audi A3 Sportback e-tron mit 204 PS und einer elektrischen Reichweite von 50 Kilometer startet bei 39.900 Euro.

Italienischer Kompakt-Klassen-Einstieg

Wien. Mit dem Bravo hat Fiat die Positionierung im Kompakt-Segment an den Nagel gehängt. Doch die Italiener wollen dort-hin zurück und zeigen auf der Istanbul Auto Show eine neue Stufenheck-Limousine mit Namen Aegea. Ob der Projekt-Name bleibt, ist fraglich, Fakt ist, dass er 2016 auf den Markt kommt.

Der 4,50 Meter lange Vier-türer mit einem Radstand von 2,64 Metern und einem Kofferraumvolumen von 510 Liter wird im Fiat-Werk in der Türkei gebaut und soll vor allem für Afrika, den Mittleren Osten und Südeuropa gebaut werden. Beim Stufenheck-Aegea wird es laut Fiat aber nicht bleiben: In weiterer Folge sollen eine Steilheck- und eine Kombivariante folgen.

Für den Antrieb sorgen zwei Diesel- und zwei Benzinmo-toren, die ein Leistungsspek-trum von 95 bis 120 PS abde-cken. Je nach Wunsch kann mittels Handschalt- oder Auto-matikgetriebe geschalten wer-den. Preise wurden noch keine genannt, man kann aber von einem Basis-Preis unter 20.000 Euro ausgehen. (red)

Kleiner Franzose mit leichter Modellpflege

Wien. Peugeot verpasst dem 208 ein Facelift. Sein Debüt gab der sympathische Kleinwagen im Jahr 2012, damals führte Peu-geot mit ihm die neue Design-sprache ein, die im überarbei-teten Modell etwas verfeinert wurde.

Ein neuer Kühlergrill mit dreidimensionalen Blöcken und ein völlig neuartiger „Struk-turlack“ sorgen für frischen Touch. Zwei neue Farbvarian-ten schimmern dank paten-tierter Technik matt mit leicht gekörnter Struktur.

Innen können nun Smart-phone-Inhalte auf das 7-Zoll-Touchscreen übertragen werden, eine Rückfahrkamera sorgt für bessere Sicht nach hinten, und die „Active City Stopp“-Funktion für mehr Si-cherheit.

Die Motorenpalette aus vier Diesel- und sechs Benzin-motoren erfüllt durchwegs die Euro 6-Norm und ist sparsam ausgelegt. Während die braven Motoren nur bis 120 PS leisten, verfügt der aufgeladene 208 GTi über – so ein Zufall – 208 PS. (red)

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Der neue Fiat Aegea soll im Frühjahr 2016 auf den Markt kommen.

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Der Peugeot 208 ist ab Juni zu Preisen ab 13.450 Euro zu haben.

Wien. Land Rover ist vor allem für seine automobile englische Küche bekannt: Souverän, elegant und mit jeder Menge Luxus versehen, sind sie die perfekte Wahl für fi-nanzkräftige Damen und Herren, die ihren Nobel-SUV nicht aus Deutschland beziehen wollen. Bis-lang standen im Hoch-PS-Bereich die „supercharged“-Varianten zur Verfügung. Mittels Kompressor aufgeladene V8-Motoren mit 510

PS. Dennoch wurde dabei auf äu-ßerliche Eleganz und komfortabel ausgelegte Fahreigenschaften ge-achtet. Mit der neuen Sportabtei-lung SVR (Special Vehicle Opera-tions) ändert sich nicht nur die Lei-stung. Land Rover sorgte mit dem Range Rover Sport SVR bereits vor der Markteinführung für Aufsehen. Mit einer Rundenzeit von 8 Minu-ten 14 Sekunden ist er der bislang schnellste SUV auf der Nürburg-

ring Nordschleife. Zwar ist der Wert im realen Leben zweitrangig, er zeigt aber die völlig veränderten Gene des Nobel-SUVs – groß, bullig und nun auch irre schnell.

Markantes Äußeres

Die Racing-Eigenschaften zeigt er auch: Mit riesigen Lufteinlässen unter dem Kühlergrill, Heckspoiler, vier faustgroßen Auspuffendrohren und roten Brembo-Bremssätteln ist der SVR schon lang kein zurück-haltender Engländer mehr. Nicht nur die Leistung und das Dreh-moment wurden von 510 auf 550 PS beziehungsweise 625 auf 680 gesteigert, auch die Fahrdynamik stand bei den hauseigenen Tunern im Vordergrund. So ist er straffer, härter und stabiler ausgelegt als seine zahmen Brüder. Auch die Bremsleistung ist herausragend und vertuscht gekonnt das hohe Eigengewicht von über 2,3 Tonnen. Die Null auf 100 km/h schafft der SVR in 4,7 Sekunden, die Höchst-geschwindigkeit erreicht er bei 260 km/h. Weit davor zaubert er einem im Bereich der Elastizität ein Lä-

cheln auf die Lippen. Die 550 PS schieben derart an, dass man fast die Zähne verschluckt. Der ganze Spaß wird untermalt von einem brutalen, asphaltzerreißenden Mo-torsound, ein Donnergrollen im Stand, das zu einem regelrechten Schreien während der Fahrt wird. Im Über-Range fehlt es einem an nichts. Der Range Rover Sport SVR basiert auf der zweithöchsten Aus-stattungslinie „autobiography“, die bereits klimatisierte und beheizte Vordersitze, 825 Watt-Meridian-Sound-Anlage, perforiertes Oxford-Leder und 21-Zoll-Leichtmetallfel-gen bereithält. Im Spitzenmodell werden die Merkmale unter ande-rem um Schalensitze, Dreizonen-Klimaanlage und 20 Zoll-Brems-sättel von Brembo ergänzt. So lässt sich bereits erahnen, dass der eng-lische Bulle nicht billig ist: Startet der Basis-Range Rover Sport bei 71.100 Euro, so ist für die SVR-Va-riante mit 161.600 Euro mehr als das Doppelte fällig. Vergleicht man den gesalzenen Preis mit dem Mit-bewerb wie dem Porsche Cayenne Turbo S, dann ist er fast schon ein Schnäppchen. (red)

Range Rover Sport SVR Land Rover bringt mit dem 550 PS starken Sport SVR seinen potentesten SUV auf den Markt

Sportlicher lord beliebt nun auch zu brüllen

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Der neue Range Rover Sport ist nun auch bei österreichischen Händlern verfügbar.

automotivebusiness – 63InnovatIon & UmweltFreitag, 29. Mai 2015

Computer Sciences Corporation Das IT-Unternehmen hat die Akzeptanz fahrerloser Fahrzeuge untersucht

vertrauen in autos ohne Fahrer noch sehr gering

Wien. Knapp 70 Prozent der Öster-reicher fehlt aktuell noch das Ver-trauen, das Steuer ihres Fahrzeugs komplett digitaler Technik zu überlassen. Insbesondere Hacker-Angriffe auf die Auto-IT sorgen bei den meisten für Sicherheitsbe-denken. Eindeutig positiv bewertet dagegen die große Mehrheit den Nutzen digitaler Fahrzeuge für den Unfallschutz, und gut 80 Prozent finden es wichtig, dass vernetzte Autos künftig Unfall- und Gefah-renstellen schneller an die anderen Verkehrsteilnehmer weitermelden können. Das zeigt die aktuelle Um-frage der Computer Sciences Cor-poration (CSC) „Autos der Zukunft – Connected Cars 2015“. Dafür wurden im Auftrag des Technolo-gieunternehmens 1.500 Verbrau-cher in Deutschland (1.000), Öster-reich (250) und der Schweiz (250) durch den Paneldienstleister Tolu-na befragt.

Hohe Sicherheitsbedenken

„Das vernetzte Fahrzeug ist das Top-Zukunftsthema für die Auto-mobilindustrie. Dieser Vision ste-hen knapp 70 Prozent der Verbrau-cher grundsätzlich offen gegen-über und wollen sich in Zukunft bei langen Autobahnfahrten oder im dichten Berufsverkehr gern von der IT am Steuer ablösen lassen“, sagt Thomas Pilsl, Geschäftsfüh-rer der CSC in Österreich. „Um die Idee selbstfahrender Autos in eine konkrete Markteinführung zu ver-wandeln, müssen allerdings die aktuellen Sicherheitsbedenken der Kunden – beispielsweise zuverläs-siger Schutz vor Hackerangriffen – ausgeräumt werden. Vor diesem Hintergrund arbeiten die Ingeni-eure der Autobauer eng mit spezi-

alisierten IT-Häusern zusammen, um das Sicherheitsniveau an die neuen Herausforderungen anzu-passen; IT-Sicherheit spielt im Au-to der Zukunft eine Schlüsselrolle.“

Schnellere Warnsysteme

Heute schon sehen die Verbrau-cher in der digitalen Revolution von Fahrzeugen eine Reihe hand-fester Vorteile. Die Verkehrsteil-nehmer rechnen nicht nur bei Unfall- und Gefahrenstellen mit schnelleren Warnsystemen der kommunizierenden Autos, son-dern erwarten künftig einen rei-bungsloseren Verkehrsfluss auf den Straßen. Knapp drei Viertel der Befragten halten beispielsweise ei-ne intelligente Steuerung der Am-pel-Grünphasen über die Car-IT für wichtig beziehungsweise sehr

wichtig, und ebenso viele wün-schen sich Navigationssysteme ei-ner neuen Generation.

Neue Routenvorschläge

Über den Datenaustausch der Autos mit den anderen Verkehrs-teilnehmern lassen sich schnell wechselnde Verkehrssituationen künftig in Echtzeit erfassen und neue Routenvorschläge berechnen. Staus werden dadurch rechtzeitig umfahren.

Darüber rechnet gut jeder Zweite (59 Prozent) mit einem Sicherheits-plus durch die Daten-Auswertung des eigenen Fahrzeugs: Mit der permanenten Verbrauchs- und Verschleißkontrolle lassen sich Mehrwerte für Fahrer, Händler, Flottenmanager sowie Versiche-rungen schaffen – etwa wenn die

Sensoren vorzeitigen Verschleiß feststellen und Händler proaktiv einen Servicetermin anbieten.

Moritz Kolar

Vorteile erwarten sich Autofahrer demnach durch mehr Verkehrsfluss & besseren Unfallschutz.

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Digitale Fahrzeuge bringen viele Vorteile mit sich – bei Autofahrern und Konsumenten werden sie aber auch kritisch gesehen.

Neues Silica soll Verbrauch reduzieren

Luxemburg. Goodyear hat eine neue Generation von Silica (Salz der Kieselsäure) entwickelt, mit der die Verbrauchseffizienz von Reifen weiter gesteigert wird.

Das neue Silica wird zum ersten Mal im Goodyear Effi-cient Grip SUV eingesetzt, der in diesem Monat in Latein-amerika auf den Markt kommt. Innerhalb des nächsten Jahres werden Reifen, die das neue Material enthalten, auch in an-deren Regionen auf den Markt kommen. (ampnet)

Smart Forgigs kommt mit geballter Power

Stuttgart. Die Studie Smart For-gigs, die gemeinsam mit dem Audio-Partner JBL realisiert wurde, ist die wohl kleinste fahrende Konzert-Location der Welt.

Insgesamt verfügt das High-end-Soundsystem über eine Spitzenleistung von 5.720 Watt. Damit kann dieser Smart auch als fahrbarer Verstärker bei Live-Konzerten von Straßen-musikern dienen. (ampnet)

Neues Service-Angebot für Porsche-Kunden

Stuttgart. Der deutsche Sport-wagenhersteller Porsche hat die Track Precision App entwi-ckelt. Sie ist Bestandteil eines Sport Chrono-Pakets, das aus-schließlich für die Porsche GT-Sportwagen Cayman GT4, 911 GT3 und 911 GT3 RS als Option erhältlich ist.

Die Smartphone-App kann in den entsprechenden Stores kostenlos heruntergeladen werden. Sie ermöglicht dem Fahrer anhand synchroner Da-ten- und Video-Aufzeichnungen eine detaillierte und objektive Analyse von Rundenzeiten und Fahrstil. Dazu nutzt sie Fahrzeugdaten aus einem zu-sätzlichen Steuergerät im Fahr-zeug sowie die hochauflösende Kamera des Smartphones und GPS-Signale. (red)

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Fünf Verstärker sorgen für einen Schalldruck von bis zu 150 dB.

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Die Track Precision App bietet auch nachträglich Analysemöglichkeiten.

Stuttgart. Mit der neuen MB Com-panion-App bringt Mercedes-Benz die neue Apple Watch und Mercedes-Benz-Fahrzeuge zu-sammen. Die MB Companion App ermöglicht es Mercedes-Benz-Kunden, nach Zielen auf der Apple Watch oder dem iPhone zu suchen

und diese dann als komplette „Tür-zu-Tür-Navigation“ mit ihrem Fahrzeug zu verknüpfen.

Einfache Bedienung

Die Navigation ist denkbar ein-fach: Zunächst zeigt die Apple

Watch den Fußweg vom Standort zum Auto an. Dort angekommen, übernimmt das Fahrzeug die Na-vigationsdaten in das Mercedes-Benz Comand Online und ermittelt die entsprechende Fahrstrecke, sobald der Fahrer den Motor star-tet. Wird das Auto in der Nähe des

Ziels geparkt, werden die letzten Navigationsmeter erneut von Co-mand Online an die Apple Watch übergeben; die Uhr leitet dann den Mercedes-Benz-Kunden die letzten Meter zum Ziel.

Start in C- und S-Klasse

Ab Herbst dieses Jahres wird die MB Companion App für die neue Mercedes-Benz C- und S-Klasse verfügbar sein. Nach und nach soll die App dann auch für wei-tere Baureihen angeboten werden. Darüber hinaus können Mercedes-Benz-Kunden zusätzliche Fahr-zeug-Informationen wie den Tank-füllstand, Wartungsintervall sowie Luftdruck über die Apple Watch abrufen.

Die schnelle und unkompli-zierte Entwicklung dieser Tür-zu-Tür-Navigation ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwi-schen dem Mercedes-Benz-For-schungsstandort im Silicon Valley (Mercedes-Benz Research & Deve-lopment North America) und den Experten aus der Entwicklung in Sindelfingen. (red)

mercedes-Benz Neue App erlaubt kombinierte Navigation mit der neuen Apple Watch und Mercedes-Fahrzeugen

„Companion“ erlaubt tür-zu-tür-navigation

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Mercedes führt die App zunächst in zwei Baureihen ein – nach und nach soll sie auch bei anderen Modellen angeboten werden.

„Um die Idee selbst-

fahrender Autos in eine

konkrete Markteinfüh-

rung zu verwandeln,

müssen die aktuellen

Sicherheitsbedenken

ausgeräumt werden.“

thoMas Pilsl, CsC

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Silica kommt in Gummimischungen von Reifen zum Einsatz.

64 – automotivebusiness rund ums auto Freitag, 29. Mai 2015

Center automotive research Die Forschungseinrichtung hat das Durchschnittsalter von Neuwagenkäufern untersucht

Junge deutsche haben keine Lust auf neue autos

Duisburg. Ähnlich wie in Öster-reich werden auch Deutschlands Neuwagenkäufer immer älter. Wer sich dieses Jahr zwischen Anfang Jänner und Ende März ein neues Fahrzeug angeschafft hat, war im Schnitt 53 Jahre alt, wie eine vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie des CAR-Center Automotive Research an der Universität Duis-burg-Essen ergab.

Altersprozess beschleunigt

„Damit hat sich der Alterspro-zess im ersten Quartal des neuen Jahres deutlich beschleunigt“, sagte Institutsleiter Ferdinand Du-denhöffer. Inzwischen werde nur noch jeder Vierte privat gekaufte Neuwagen von Menschen erwor-

ben, die jünger als 45 Jahre sind: „Im deutschen Automarkt gibt es wieder einen Altersrekord.“

Zum Vergleich: 1995 hatte der Altersschnitt noch bei 46,1 Jahren gelegen, fast die Hälfte (48,1 Pro-zent) aller von Privatkunden ge-kauften Neuwagen sei damals von

unter 45-Jährigen gekauft worden, betonte Dudenhöffer. „Die jungen Kunden bleiben dem Neuwagen-kauf fern. Echte Neuwagen sind nur noch was für die Älteren.“ Mitt-lerweile seien 35 Prozent aller Neu-wagenkäufer 60 Jahre und älter.

Auch Hersteller schuld

Dieser „Methusalem-Effekt“ gehe nicht nur auf den demogra-fischen Wandel zurück. Autobau-er seien mit ihren hohen Anteilen an taktischen Zulassungen auch selbst dafür verantwortlich, dass junge Käufer günstigere „junge Gebrauchtwagen“ erwerben, sagte

der Experte. Zudem konkurriere das Auto vermehrt mit anderen Produkten um die Gunst der Käu-fer. „Der Neuwagen hat seinen früheren Stellenwert eingebüßt. Bei hohen und steigenden Preisen für Neuwagen flacht das Interesse ab und springt zu anderen Pro-dukten.“

Und: Besonders in Großstädten werde das Auto als Statussymbol für junge Menschen immer unbe-deutender und bleibe zugunsten alternativer Verkehrskonzepte wie Carsharing und öffentlicher Ver-kehrsmittel in den Schauräumen der Händler stehen: „Das Auto hat für Großstadtbewohner wesentlich

an Emotion verloren“, so Duden-höffer.

Porsche-Kunden am ältesten

Vielfach ist auch der Preis der Fahrzeuge für die Kaufzurückhal-tung junger Konsumenten verant-wortlich. So rangieren Porsche und Mercedes in der Altersrangliste auf den vorderen Plätzen. „Der Porsche Neuwagen ist eher was für Opis“, sagt Studienautor Dudenhöffer. Der Altersdurchschnitt der Porsche-Käufer liegt bei 56,1 Jahren, Opel- und VW-Neuwagenkäufer sind nur unwesentlich jünger, für Ford liegt der Wert bei 51,5 Jahren.

Moritz Kolar

Fazit: Neuwagenkäufer werden immer älter und sind aktuell durchschnittlich 53 Jahre alt (1995: 46,1 Jahre).

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Greise Zukunft? Setzt sich der Trend fort, werden Neuwagenkäufer in Zukunft bald durchschnittlich 60 Jahre oder älter sein.

„WSJ“: Uber will neues Geld aufnehmen

San Francisco. Der Hunger von Uber auf frisches Geld ist schwer zu stillen: Laut einem Zeitungsbericht verhandelt der umstrittene Fahrdienst-Ver-mittler über einen Milliarden-Kredit.

Das Start-up habe mehrere Banken angefragt, wie viel sie dazu beisteuern würden, schrieb das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf infor-mierte Personen. Dabei hatte Uber allein in diesem Jahr be-reits mehrere Mrd. Dollar von Investoren im Gegenzug für Firmenanteile bekommen.

Für das Tagesgeschäft brauche Uber die Kreditlinie nicht, berichte die Zeitung. Es ist aber nach wie vor un-klar, wie viel Geld die rasante inter nationale Expansion verschlingt. Zudem soll Uber zusammen mit Partnern unter den Bietern für Nokias Kar-tendienst Here sein, der laut Medien berichten 3 Mrd. Euro kosten könnte. (APA)

Autobank gibt 501.000 neue Aktien ausWien. Die Wiener Autobank beabsichtigt, ihr Grundkapital gegen Ausgabe von 501.000 Aktien um bis zu 5 Prozent zu erhöhen. Der Bezugspreis pro Aktie wurde mit 1,50 Euro festgelegt und ist zur Gänze in bar zu leisten. Die Aktien sollen durch zwei strategische Inves-toren übernommen werden. Der Bezugspreis für die neuen Aktien beträgt somit insgesamt bis zu 751.500 Euro. „Die Kapi-talmaßnahmen sind Grundlage für weiteres Wachstum im lau-fenden Geschäftsjahr“, so die Autobank. (APA, red)

Notbremssysteme erhöhen die Sicherheit

Brüssel. In den vergangenen Jahren haben Notbremssys-teme den Weg von höherprei-sigen Autos auch in Kleinstwa-gen wie den VW Up gefunden. Gemeinsam mit der austra-lischen Sicherheits-Organisai-ton ANCAP hat Euro-NCAP nun deren Effektivität unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Im Vergleich zu äquivalenten Modellen ohne Notbremsassis-tent haben Fahrzeuge mit der Technologie 38 Prozent weniger Auffahrunfälle – dabei wurde nicht zwischen Stadt und Land unterschieden. (red)

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Für seine internationale Expansion benötigt Uber viel Geld.

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38 Prozent weniger Auffahrunfälle: Notbremsassistenten gute Investition.

München. Bei rund 40% aller Pkw-Unfälle mit Sachschaden in Deutschland handelt es sich um Park- oder Rangierunfälle. Über-wiegend kracht es beim Rück-wärtsfahren, und in acht von zehn Fällen ereignet sich der Unfall beim Auspark- und Rangiervor-gang und nur in wenigen Fällen beim Einparken (16%). Dabei ver-ursachen ältere Verkehrsteilneh-mer ab 65 Jahren anteilsmäßig ein Drittel mehr Park- und Ran-gierschäden als 25- bis 64-Jährige. Zu diesen Ergebnissen kommt ein Forschungsprojekt des Allianz Zentrum für Technik und des Au-tomobilzulieferers Continental. Das umfangreiche Projekt mit der Analyse von knapp 3.500 Verkehrs-unfällen wurde unterstützt von der Hochschule München und der TU München.

Rasanter Anstieg

Fast die Hälfte aller Haftpflicht-schäden (41,7%) passierte beim Rückwärtsausparken gegen ein zweites geparktes Fahrzeug, und bei jedem fünften Fahrmanöver

(20,1%) prallten zwei Fahrzeuge aneinander, die gleichzeitig rück-wärts ausparkten. Die Häufigkeit der Park- und Rangierunfälle ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 30 Prozent angestiegen. Die Hauptursachen der steigenden Park- und Rangierunfallhäufig-keit werden in der veränderten Fahrzeuggeometrie und der immer

stärkeren Urbanisierung gesehen. Während sich die Größe der Park-flächen nicht verändert hat, wur-den Autos tendenziell in den letz-ten Jahrzehnten immer breiter und länger.

Die Auswertung hat gezeigt, dass Van und SUV bei Park- und Rangierunfällen am häufigsten betroffen sind; ihr Anteil liegt um

30% höher als bei Fahrzeugen der Klein- und Kompaktwagenklasse. Daneben hat sich auch die Rund-umsicht des Fahrers besonders durch die Heck- und Seitenschei-ben aufgrund veränderter Struk-turen und Designs verringert.

Einparkhilfen helfen bedingt

Die Untersuchung zeigte, dass die in vielen Autos gegenwärtig einge-bauten Einparkhilfen mit Warn-funktionen nur begrenzt geeignet sind, Park- und Rangierunfälle zu vermeiden. So werden viele Hinder-nisse übersehen, weil die Fahrzeug-seiten nicht überwacht werden. Viele Autofahrer verlassen sich zu sehr auf ihre warnenden Parkassis-tenzsysteme und reagieren häufig nicht mehr rechtzeitig. „Erst in-telligente Fahrerassistenzsysteme wie automatisierte Parkhilfen und autonome Notbremssys-teme für Rangiervorgänge werden künftig das Risiko deutlich minimieren helfen“, sagt Wolfgang Fey, Leiter des Segments Surround View im Geschäftsbereich Fahrerassistenz-systeme bei Continental. (red)

allianz Zentrum für technik Forschungsprojekt gemeinsam mit Continental, Hochschule München & TU München

Park- und rangierunfälle werden häufiger

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Laut Statistik: Besonders passieren Park- und Rangierunfälle beim Rückwärtsfahren.

„Bei hohen und

steigenden Preisen

für Neuwagen flacht

das Interesse ab und

springt zu anderen

Produkten.“

Ferdinand dudenhöFFer, Car