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Ayopaya-Rundbrief Fastenzeit 2015

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Ayopaya-RundbriefFastenzeit 2015

Ostergruß

Padre Manfredo+ schickte im Rundbrief 1994 an die Freunde des Missionskreises Ayopaya folgenden Ostergruß: Ostern, hierzulande „Pascua“, das hat etwas zu tun mit „paso“ = Schritt: dem Schritt Israels aus der Knechtschaft in die Freiheit, dem Schritt Jesu vom Tod ins Leben. Ich wünsche euch diesen Schritt, diesen paso, dieses Pascua, aber nicht in den Abgrund, sondern aus ihm heraus, einfach hinter Ihm her, durch Tod und Leben. So wie es unsere Katechisten um diese Zeit an unzähligen Orten singen, wenn sie mit ihren Gemeinden den Kreuzweg feiern und am Schluss jedes Jahr einen anderen der vielen Gipfel mit dem Siegeszeichen Christi schmücken: „paywan khuska wanusunchej, paywan kawsarimunapaj! „Mit Ihm sterben wir, mit Ihm werden wir auferstehen!“

Felices Pascuas - Frohe Ostern wünscht Ihnen der Missionskreis Ayopaya

Liebe Freunde und Freundinnen von Ayopaya! Mit dem Frühjahrs–Rundbrief schicken wir Ihnen wieder einen herzlichen Gruß. Ein paar Tipps zum Lesen: Schwester Verena hat ihr Schwesternjubiläum auch in Cochabamba feiern dürfen. Wie jedes Jahr veröffentlichen wir unseren Rechenschaftsbericht. Der Besuch von Schwester Verena in Deutschland war Anlass für die Mitgliederversammlung und das Treffen der ehemaligen Freiwilligen im Oktober in Nürnberg. Wir wünschen viel Freude auch beim Lesen der anderen Berichte.

Ihr Redaktionsteam

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Schwester Verena: 60-jähriges Schwesternjubiläum

Schwester Verena Birnbacher feierte am 14. November in München ihre 60-jährige Zugehörigkeit zur Caritasgemeinschaft Bayern. Am 16. November 1954 hat sie nach der Zeit als Vorschülerin und Lernschwester ihr Versprechen als Vollschwester abgelegt. Geboren als Gertraud Maria Birnbacher nahm sie mit der Aufnahme in diese Gemeinschaft den Namen Verena an. Seither ist sie der Caritasgemeinschaft treu geblieben, die ihrerseits für Schwester Verena und die Arbeit in Ayopaya eine feste Stütze ist. Natürlich hat der Missionskreis Ayopaya Schwester Verena herzlich gratuliert und ein Geschenk überreicht. Der Direktor von CADECA, Pedro Alvares, hat uns vom Fest in Cochabamba folgenden Bericht geschickt:

Ein Fest für Schwester Verena in

CADECA Am 10. Dezember 2014 feierten wir in CADECA (Casa del Catequista – Haus des Katechisten) Schwester Verena Birnbachers 60-jähriges Schwesternjubiläum. Wir begannen die Feier mit einem Dankgottesdienst, den Mons. Luis Sainz mit weiteren befreundeten Priestern konzelebrierte. Er wurde zudem von Ordensschwestern, Freunden, Mitarbeitern, ehemaligen Internen des Internats sowie von Katechisten mitgefeiert. In der Predigt hob Mons. Luis die vollkommene Hingabe Schwester Verenas für die Bedürftigsten hervor: die Kinder, Alten, Frauen und Kranken. Viele der Teilnehmenden dankten ihr außerdem für die uneigennützige Arbeit, die sie in den ländlichen Gemeinden von Ayopaya geleistet hat.

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In dem Gottesdienst erneuerte Schwester Verena ihr Versprechen in der Gemeinschaft der Caritasschwestern zu leben.

Nach dieser bewegenden Messfeier gingen wir zu Tisch, um von ansprechender Musik begleitet gemeinsam ein reichhaltiges Abendessen einzunehmen; und unvermeidlich: Zum Schluss wurde eine schöne Torte geteilt.

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Bei der Feier wurden viele Worte der Anerkennung und voller Dankbarkeit gesprochen. Natürlich bekam Schwester Verena Geschenke, besonders viele Blumen.

Vergelt’s Gott und herzlichen Glückwunsch, Schwester Verena!

Aus Independencia

Kurznachrichten von Schwester Verena Unsere lieben Freunde, Mitsorger, Mithelfer und Mitschwestern,

die letzten Monate vergingen wie im Flug und damit Sie etwas informiert sind, und wir hier nicht zu schnell vergessen, will ich diesmal eine Art Rückblick und Vorschau machen: November 2014 Die verschiedenen Ausstellungen im Schulzentrum „Fe y Alegría“ Independencia zeigten wieder sehr erstaunliche Erfolge. Besonders in den Fächern Kunsterziehung (vor allem Ölgemälde von beachtlicher Qualität), sowie Schreiner- und Schnitzerprodukte und nicht zu vergessen die Metallarbeiten beeindruckten.

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Es gab noch mehrere theoretische Fächer zu prüfen. Da es dieses Jahr keine Nachprüfungen gab – ein hiesiges System, das Jahrzehnte lang gehandhabt wurde – blieben mehrere Schüler hängen und müssen das Jahr wiederholen… Im Sozialzentrum waren wir mit den Auswertungen und Einzelgesprächen der internen Schülern und Schülerinnen fest am Schaffen. Auch die Elternbriefe für ca. 100 Kinder und Jugendliche ließen keine Langeweile aufkommen. Der Kindergarten „San Francisco“ hatte Ende des Monats sein Jahresabschlussfest. Wie immer waren es einige frohe und schöne Stunden. Insgesamt verabschiedeten sich 40 Sechsjährige in die erste Klasse der Grundschule. Doktorhut und viel Konfetti, sowie eifrige Fotografen, fehlten natürlich auch nicht! Dezember 2014 Am Spätnachmittag des 10. Dezembers lud Don Pedro Alvarez zur Feier des 60-jährigen Schwesternjubiläums von Schwester Verena nach CADECA ein. Ein sehr beeindruckender Gottesdienst mit Monseñor Luis Sainz O.F.M. und vier bekannten Priestern war in der farbenfrohen Kapelle der Anfang. Mitarbeiter, Ehemalige, Lehrer, Katechisten und bekannte Ordensfrauen nahmen zahlreich teil. Beim anschließenden Treffen, Abendessen und Rückblick war die große Aula auch gut gefüllt. Gott und Don Pedro sei Dank! Und weiter ging es mit den Abiturfeierlichkeiten: Das „Colegio Tecnico Humanistico Boliviano Aleman“ machte am 12. Dezember mit stolzen 60 Abiturienten den Anfang, davon waren gut die Hälfte junge Frauen, von welchen 85% Pollera, die Landtracht, trugen. Die Abendschule (zweiter Bildungsweg), welche dem Don Bosco Schulzentrum zugehört, lud sehr herzlich zu ihrer Abiturienten-verabschiedung ein und so waren wir auch dort dabei. Diese Abendschüler verdienen große Anerkennung, da sie neben Arbeit und / oder der Familie das Ziel „Abitur“ erreichten. Felicidades! Das Schulzentrum Tiquirpaya (ca. 1,5 Fahrstunden von uns entfernt) besuchte ich aus „alter Freundschaft“ und freute mich mit den Eltern, Lehrern und Schülern über 13 Abiturienten (sieben Mädchen und sechs Burschen). Leider erlitt einer von ihnen einen Busunfall und liegt schwerverletzt im Hospital in Cochabamba. Geb‘s Gott, dass er leben darf! 6

Ja, und im Sozialzentrum begann langsam das große Saubermachen und Überholen. Außerdem das Weihnachtsplätzchen backen, einer der wenigen deutschen Bräuche, die wir weiterführen. Mitarbeiter, Kinder und Freunde warten alljährlich auf eine Plätzchentüte. Weihnachten und Neujahr feierten wir im Kreis unserer kleinen Hausgemeinschaft, die Misioneras vom Haus Copacabana eingeschlossen. Zum Jahresende 2014 gab es für ca. 20 Mitarbeiter den sogenannten „Dankbrief“, sie sind praktisch ausgestellt und müssen nun drei Monate ohne feste Anstellung sein, um zum 1. April wieder einen Arbeitsvertrag (im Sozialzentrum oder sonst wo?) zu bekommen. Diese Regelung ist uns Deutschen kaum verständlich, muss aber hier bei einem Direktionswechsel in allen Einrichtungen, Firmen und Unternehmen so gehandhabt werden. Selbstverständlich schafft ein Teil unserer bisherigen Mitarbeiter die Monate Januar, Februar und März weiter, denn Felder, Küche, Schüler und Tiere brauchen sie. Sie werden aber wie Tagelöhner ohne Versicherung bezahlt. Januar 2015 Am 3. Januar war der Jahresgedächtnisgottesdienst für Frau Maria Altagravia, der Mutter unseres Padre Federico. Eine kleine Abordnung von hier nahm in Cochabamba teil. Mit Erledigungen, Käufen und Amtsgängen war die restliche Woche gut gefüllt. Vacaciones (Ferien der Mitarbeiter) sind auch noch im Gange. Vom 15. bis 22. Januar sind die Einführungstage für die neuen Colegioschülerinnen im Hause St. Elisabeth. Wir erwarten 25 Schülerinnen. Gruppen-, Zimmereinteilungen und sonstige Vorbereitung trafen wir in der letzten Januarwoche. Am 2. Februar beginnt das neue Schul- und Arbeitsjahr und im Februar wollen nun die Franziskusschwestern aus Cochabamba kommen und hier den Dienst anfangen. Geb‘s Gott, dass die Übergabe und Übernahme gut gelingt! Bitte alle Mitbeter ans Werk. Aus unserem derzeit grünen Tal schicken wir dankbare und herzliche Grüße

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Der Kindergarten „San Francisco de Asis“ von Independencia

Die diesjährigen Freiwilligen des Missionskreises Ayopaya Pauline Link und Kira Regenspurger sind nun schon einige Zeit in Independencia und berichten von ihrer Arbeit im Kindergarten: „Der Kindergarten in Bolivien ist anders, als wir ihn aus Deutschland kennen. Hier beginnt er um 8.30 Uhr und endet um 12 Uhr mittags. Lernen Von 9 Uhr bis ca. 10.45 Uhr werden Schreib- und Rechenübungen wie bei uns in der Vorschule gemacht, hier mit der Zahl „5“

oder ein bestimmtes Thema wie zum Beispiel „So wasche ich Hände“ oder „Die Bäume in unserer Umgebung“ besprochen. Frühstück Dann gibt es eine Pause mit dem „Desayuno“ (Frühstück), das von der

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Regierung gesponsert wird. Hier bekommen die Kinder zum Beispiel Brot mit Milch oder eine Frucht. Spielend Lernen Ab 11.15 Uhr werden die Aufgaben fertiggestellt oder gespielt. Bevor die Kinder den Kindergarten dann meist alleine verlassen und nach Hause laufen, wird das Alphabet durchgesprochen, bis 21 gezählt und die Wochentage wiederholt.

Gerade das Spielen und Basteln mit den Kindern bereitet uns viel Freude und die Kinder helfen auch, dass wir neue Worte lernen. Oft erzählen die Kinder auch von sich zu Hause oder von Dingen, die sie erlebt haben. Hier spürt man richtig das „cariño“ (Herz) der Kinder und die Hautfarbe spielt hier keine Rolle. Neue Aufgabe Nun beginnt die Schule schon bald und wir zwei sind gespannt, die „großen“ Kinder und Jugendlichen Boliviens beim Englisch-unterrichten kennenzulernen.

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Aus Cochabamba

Die Ausbildung von Gemeindereferenten (ESTEPA)

Seit 1992 organisiert CADECA Kurse für pastorale Mitarbeiter, (vergleichbar in Deutschland mit Gemeindereferenten (Red.)). Die Kurse dauern drei Jahre und werden von Katechisten geleitet. Die Bildungsmodule werden teils hier im Haus, teils zuhause bei den Teilnehmern vermittelt. Der volle Name des Kurses lautet „Theologisch-Pastorale Studien“ EStudios TEológicos PAstorales. Der Erzbischof von Cochabamba überreicht am Ende der Kurse den Teilnehmern die Missio Canonica für die Pastoralarbeit in ihren Gemeinden. Zusatzkurse Während der Ausbildung erhalten die Kursteilnehmer eine zusätzliche Ausbildung für die Arbeit am Computer und erlernen ein Musikinstrument. Am Ende der drei Jahre können sie Gitarre, Mandoline oder Charango spielen. Zu den Einheiten gehören auch immer Besuche in den verschiedenen Pfarreien, um den Pfarrer und seine Pfarrei kennen zu lernen. Wichtiges Ausbildungsprogramm Bis jetzt haben 81 Personen in den fünf vollständigen Kursen den Abschluss geschafft. Bei der letzten „Promoción“ 2014 haben 13 Frauen und Männer ihre Urkunde bekommen. Nach dieser Ausbildung arbeiten die meisten als Gemeindereferenten, einige sind Ständige Diakone, Lehrer für Religion, Ethik und Moral (REM), andere sind in Orden eingetreten. Dieses Ausbildungsprogramm ist also ein sehr wichtiger Beitrag zur Landpastoral unserer Erzdiözese Cochabamba. Wir danken allen, die diese Ausbildung ermöglichen, besonders Adveniat und dem Missionskreis Ayopaya! Pedro Alvarez, CADECA

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Der ESTEPA-Kurs 2014 beim Besuch in einer Pfarrei

Casa Raimundo Herman - eine bolivianische Form des klassischen

„Vor-Seminars“ Was Padre Manfredo mit einer konkreten Vision aufgebaut hat, führt Padre Crispín Borda engagiert weiter: das Seminar Casa Raimundo Herman. Auch wenn es seinen Ort gewechselt hat, führt es die Grundidee von Padre Manfredo weiter. Jungen Männern, vielen davon aus ländlichen Gemeinden, soll die Möglichkeit gegeben werden, die Studienreife zu erreichen und nicht nur im intellektuellen, sondern auch im spirituellen und sozialen Sinn ganzheitlich gebildet zu werden. Investition für junge Menschen Idealerweise gehen dann nach diesem Studienabschnitt einige der Studierenden ins Propädeutikum des Priesterseminars. Padre Crispín, der als Regens des Priesterseminars und als Direktor der Casa

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Raimundo Herman beide Ausbildungsabschnitte betreut, betont aber immer wieder, dass diese Art der Ausbildung und Persönlichkeitsbildung in jedem Fall eine Investition in den jungen Menschen ist, egal ob er ins Priesterseminar wechselt oder sich als engagierter Laie in Kirche und Gesellschaft einbringt. Die Studierenden, deren Zahl in den letzten Trimestern meistens um die zwanzig lag, werden nicht nur im akademischen Bereich gebildet, sie lernen auch Krankenpflege, biologische Landwirtschaftsmethoden und bringen sich ein in die Katechese und Jugendarbeit von unterschiedlichen Pfarreien. Lebensstationen Ein Großprojekt war im vergangenen Trimester die Gestaltung eines Krippen-Stationenweges, der auf unterschiedliche Orte im Seminar verteilt war. Es ging nicht nur um eine Nachbildung der biblischen Szene, sondern auch um eine Übertragung auf heutige Lebens-situationen. Dieses Projekt war für die Öffentlichkeit zugänglich und die jungen Männer hatten oft täglich um die 250 Menschen durch die Stationen zu führen. Das waren z.T. sehr berührende Begegnungen gewesen. Die Tätigkeitsberichte, die Padre Crispín regelmäßig schickt, lassen erahnen, dass junge Männer hier ein Stück Lebensbildung erleben, von der wir ausgehen können, dass sie Früchte trägt.

Dr. Andrea M. Friedrich

Eine Information für unsere Spender: Wenn Sie wollen, können Sie Ihre Spende bereits jetzt mit IBAN: DE75 75090300 0005117755 BIC: GENO DE F1M05 überweisen. Bis zum 1.2.2016 sind aber noch die alten Überweisungsvordrucke gültig!

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Stabile Zahlen

Rechenschaftsbericht für das Jahr 2014 Zahlen sagen nicht alles. Aber wenn wir Jahr für Jahr die berechtigten Anforderungen der Projekte in Bolivien bedienen können, dann wird aus stabilen Zahlen bei uns ein stabiles Vertrauen der Partner in Bolivien auf uns. Die Eltern verlassen sich darauf, dass die Kinder und Jugendlichen in den Internaten in Independencia gut untergebracht und betreut sind und immer genug zu essen haben. CADECA bietet Teilnehmern gut vorbereitete und vielseitige Kurse und eine einladende Umgebung. Die Pfarrei Cruz Gloriosa wendet sich an den Missionskreis Ayopaya, um pastoral und sozial in ihrem Viertel arbeiten zu können. Alle Angestellten bekommen ihren Lohn und die Sozialleistungen – keine Selbstverständlichkeit in Bolivien. Eine solche Stabilität ermöglichen Sie, die Freunde und Spender des Missionskreises Ayopaya. Auch wenn im vergangenen Jahr die Zahl unserer Adressen um rund 50 zurückgegangen ist, haben wir dennoch fast die gleiche Summe an Spenden erhalten, die wir an die richtigen Stellen geleitet haben. Nicht nur pflichtgemäß, sondern gerne sagen wir Ihnen, wie viel wir genau bekommen und wofür wir es ausgegeben haben. 2014 haben wir insgesamt erhalten 288.937,65 Euro Davon sind allgemeine Spenden ohne Zweckbestimmung

176.100,00 Euro Das sind 9.000 Euro mehr als im Vorjahr. Für die Projekte in Cochabamba sind eingegangen 25.600,00 Euro und für Independencia 51.300,00 Euro Der Rest stammt aus Zuschüssen, Zinsen o.ä. Insgesamt haben wir ausgegeben 270.528,62 Euro Diese Ausgaben teilen sich so auf:

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1. Casa Santa Elisabet (Mädcheninternat) 48.200 Euro Casa San Martín (Bubeninternat) Centro Social San Bonifacio In diesem Jahr sind die Kosten wieder etwas geringer als 2013. Der Wechsel in der Direktion, von Schwester Verena gewünscht und betrieben, hat noch nicht stattgefunden. Die Internate sind mit 79 Mädchen und 21 Buben wieder voll belegt; viele von ihnen gehören zu den besten Schülern des Schulzentrums. Unter diesem Posten werden auch die Spenden von der Bolivienmission Pater Karl Sommer aus Berchtesgaden und Umgebung eingesetzt. Vielen Dank! 2. Entwicklungs- und Sozialarbeit in Ayopaya 44.100 Euro Spenden mit der Zweckbestimmung „für Schwester Verena“ oder „für soziale Notfälle“ kommen alten Menschen, armen Familien und Waisen zugute, die von Schwester Verena unterstützt werden. Auch die Ausgaben für den Kindergarten San Francisco, die Puerta Abierta, die Förderung von Landschulen oder des Colegio Técnico Humanístico Boliviano Alemán sind hier summiert. Jahr für Jahr schickt uns die Gruppe Inti Ayllus aus Schramberg eine beachtliche Summe für solche Aufgaben – muchas gracias! Wenn man zu den beiden ersten Punkten die Nummer 5 noch hinzunimmt, wird deutlich, dass rund 40 % unseres Geldes direkt nach Ayopaya geht. 3. CADECA 48.600 Euro CADECA ist das Bildungszentrum der Erzdiözese Cochabamba für Katechisten und Führungskräfte aus dem ländlichen Raum. Erwachsene können in CEA – Kursen das Abitur nachholen; rund 20 haben es 2014 geschafft. 13 Frauen und Männer haben die theologisch-praktische Ausbildung „ESTEPA“ abgeschlossen. Der 2007 eingeweihte Trakt der „Fundación CADECA“ ist ein beliebtes Tagungshaus für kirchliche und nichtkirchliche Gruppen und Organisationen. Er trägt rund 20.000 Euro zu den allgemeinen Kosten bei. Die Bilanz wird jedes Jahr unabhängig geprüft. 4. Pfarrei Cruz Gloriosa, Casa Raimundo Herman 36.000 Euro Padre Manfredo hat die Pfarrei Cruz Gloriosa im Barrio Minero gegründet. Der Missionskreis sichert dort die Pastoral- und

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Sozialarbeit. Spenden aus Gräfelfing haben wir für die Sozialarbeit mit Kinderkrippe, Schulspeisung und Hausaufgabenbetreuung erhalten; die Partnergemeinden in Weingarten haben die Kinderarbeit in Piñami Chico mit 9.000 Euro getragen. Casa Raimundo Herman, seit 2012 im Priesterseminar integriert, hat wieder etlichen jungen Männern das Abitur ermöglicht. Sechs von ihnen wollen ins Seminar eintreten. Wir haben in diesem Jahr nur 5.000 Euro überwiesen. Aber die Erzdiözese Cochabamba beteiligt sich auch an den Kosten. 5. Personalkosten in Bolivien 22.100 Euro 18.000 Euro von diesem Posten sind Abfindungen und das zweite Weihnachtsgeld (so hat es der Staat einfach vorgeschrieben!) für die Angestellten in Independencia. Die Verträge mit der neuen Leitung müssen neu abgeschlossen werden. 6. Studienkredite 2.600 Euro Die dafür zweckgebundenen Spenden leitet der Missionskreis Ayopaya nach Bolivien weiter. Der größte Teil der Ausgaben für die Studienkredite kommt inzwischen vom Bürgermeisteramt von Independencia und aus den Kreditrückzahlungen. Die Empfänger werden von einem Kredit-Komitee ausgewählt. 7. Stiftung Ayopaya 20 Euro 2014 konnten wir außer einer Spende keine Gelder an die Stiftung Ayopaya geben. Über den Stand unserer „Stiftung Ayopaya“ unter dem Dach des Stiftungszentrums des Erzbistums Bamberg berichten wir extra. 8. Durchlaufende Gelder 13.250 Euro Für den Druck des Buches „Von Befreiung und Erlösung“ haben wir eine Spende von 10.000 Euro erhalten. Eine irrtümliche Überweisung von 3.000 Euro mussten wir selbstverständlich wieder zurückgeben. 9. Öffentlichkeitsarbeit 30.600 Euro Zwei Mal jährlich versenden wir einen Rundbrief; den Kalender 2014 haben wir erst in diesem Jahr in Rechnung gestellt bekommen. Und ein Drittel davon sind Portokosten!

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10. Verwaltung und Personal 23.800 Euro (Telefon, Fax, Büromaterial, Computerkosten, Bankgebühren, Löhne, Sonstige Ausgaben) Frau Lerner leitet seit vielen Jahren als „Halbtagskraft“ unser Sekretariat. Warum Anführungszeichen? Weil sie nicht bloß von 8 – 12 Uhr die Ansprechpartnerin für alle Anfragen an den Missionskreis Ayopaya ist, sondern vieles tut, was ein ehrenamtlicher Vorstand gar nicht leisten kann. Der Vorstand des Missionskreises ist also sehr dankbar für ihr Engagement, das weit mehr als eine gewöhnliche Bürotätigkeit ist! 11. Immobilien-Verwaltung 1.250 Euro Den Ausgaben für Steuern, Grundgebühren usw. stehen Einnahmen von 5.850 Euro gegenüber. Hier werden also keine Spendengelder verwendet. Alle Summen sind gerundet. Die Gesamtsumme der Ausgaben betrug 2014 270.528,62Euro Zum Vergleich: Ausgaben im Jahr 2013: 258.120 Euro Die gesamten Einnahmen beliefen sich 2014 auf 288.937,65 Euro 2013: 264.880 Euro Der Überschuss beträgt somit 18.409,03 Euro Er wird auf 2015 übertragen. Im laufenden Jahr erwarten wir vor allem für das Sozialzentrum höhere Kosten für die Übergabe an die Hermanas Franciscanas. Allen Spendern ein ganz herzliches Dankeschön! Der Missionskreis Ayopaya freut sich über Ihr Vertrauen, das Sie mit jedem Euro ausdrücken. Oft erhalten wir auch anerkennende und aufmunternde Worte; das tut gut. Wir unsererseits sind ständig bemüht, die Gelder sparsam und verantwortungsvoll einzusetzen und die Verwendung möglichst genau zu kontrollieren. Das sind wir Ihnen, den Gebern, aber auch den Menschen in Bolivien schuldig; denn sie setzen großes Vertrauen in uns und hoffen auf unsere Unterstützung, wo sie selber mit eigenen Mitteln und ihrem eigenen Einsatz nicht ans Ziel kommen. Deswegen sagen wir Ihnen

Vergelt´s Gott - muchísimas gracias - dius pagarapusunki!

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Stiftung Ayopaya

Trotz Zinsflaute gut gehalten Nach dem Sprung über die Millionengrenze im Jahr 2013 hat die Stiftung Ayopaya im vergangenen Jahr nur geringe Einnahmen verbuchen können. Aber dank der klugen Anlagen in den Vorjahren konnten wir noch einmal eine ordentliche Zinseinnahme verbuchen.

Aber lesen Sie doch selbst die neuesten Zahlen der Bilanz von 2014: Das Stiftungskapital betrug am 31.12.2013 1.004.706,93 Euro Einnahmen 2014: Spenden 2.570,00 Euro Zinserträge 21.046,93 Euro Kursgewinne bei den Wertpapieren 16.195,52 Euro Rücklagen 4.000,00 Euro Ausgaben: Abschreibungen und Stückzinsen 4.173,57 Euro Damit verfügt die Stiftung am 31.12.2014 über 1.044.345,81 Euro Die Stiftung Ayopaya ist eine Treuhandstiftung unter dem Dach des Stiftungszentrums des Erzbistums Bamberg. Dort werden die Geschäfte von Herrn Dr. Siedler geführt. Die Revisionsabteilung der Erzbischöflichen Finanzkammer in Bamberg prüft jedes Jahr die Rechnung. Sie setzen den Wert der Anlagen immer mit dem niedrigsten Wert im Laufe des Jahres an. Wir legen größten Wert auf Anlagen, die sicher und nachhaltig sind und ethischen Richtlinien standhalten. Wir bedanken uns für die Verwaltung und Prüfung und besonders bei unseren Stiftern und den Spendern! * Übrigens: Wer eine Summe zum Kapital der Stiftung Ayopaya zustiften möchte, kann das Geld direkt auf das Konto der Stiftung überweisen (9046305 bei der LIGA-Bank, BLZ 750 903 00 oder IBAN: DE83 750903000009046305 BIC: GENO DE F1M05).

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Mitgliederversammlung am 10. Oktober 2014

Der Besuch von Schwester Verena Birnbacher war willkommener Anlass, die Mitglieder des Missionskreises Ayopaya e.V. zur „Zwischenbilanz“ einzuladen. Der Vorsitzende Raimund Busch wies im Rechenschaftsbericht auf die gewachsene Zahl der Mitglieder hin; zu den „alten“ sind elf aus Weingarten und etliche ehemalige Freiwillige hinzugekommen, so dass es jetzt 56 sind. Schatzmeister Georg Schlecht informierte, dass die Ausgaben sich genau im Soll befinden. Auf Rückfrage wurde erklärt, dass der Missionskreis seine Geldanlagen nach ethischen Gesichtspunkten tätigt.

Links neben Schwester Verena: Prof. Dr. Joseph Renker, ehemaliger Vorsitzender und rechts: Dr. Karl-Heinz Thume, Vorstandsmitglied Der Bericht über die Situation in Bolivien wurde kurz gehalten, da Schwester Verena aus erster Hand informieren konnte.

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Pädagogische Aufgabe Ein großer Teil ihrer Arbeit gilt den Kindern und Jugendlichen Ayopayas, nicht nur in den Internaten in Independencia, sondern auch im Schulzentrum Fe y Alegría und danach im Studium. Studienkredite sind derzeit 16 vergeben. Die angestrebten Berufe gehen von Krankenpflege bis Ingenieurwesen. Die Auswahl erfolgt nach Bedürftigkeit und Notenstand. Caritative Aufgabe Neben den pädagogischen gibt es caritative Aufgaben: Jeden Samstag findet eine kleine Lebensmittelausgabe statt. Sehr Bedürftige erhalten monatlich auch eine Geldhilfe. Darunter sind Behinderte und Alte, die die Rente von 200 Bolivianos für über 60-Jährige nicht bekommen, weil ihnen die nötigen Dokumente fehlen. Erhalt der Gebäude Die Gebäude des Sozialzentrums müssen ausgebessert und erhalten werden. Vor allem der Kindergarten San Francisco hat nach 17 Jahren eine Überholung nötig. Die Übergabe Die Übergabe der Leitung des Centro Social macht Schwester Verena noch Sorge. Die Schwestern „Hermanas Franciscanas“ waren zweimal in Independencia gewesen und ein Zeitplan wurde besprochen. Aber sie sind noch nicht endgültig anwesend. Die Situation in Bolivien Zur Situation im Land merkt Schwester Verena an, dass sich die Lage für die Leute auf dem Land gebessert hat. Der wirtschaftliche Aufschwung ist allerdings auch auf die Zulassung des Kokaanbaus zurückzuführen, der viel Geld bringt. Bolivien gilt jetzt offiziell als Land ohne Analphabetismus. Der Bericht von Schwester Verena wurde mit größtem Interesse und viel Anerkennung aufgenommen. Die Mitgliederversammlung ging nahtlos über in die:

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Buchvorstellung

„Von Befreiung und Erlösung. Bilder in CADECA Cochabamba/Bolivien“

Der Autor Alois Albrecht selber gab eine Einführung in die Ge-samtidee des Buches. Dann stellten Mitglieder des Vorstandes beispiel-haft Bilder aus dem Buch vor und zeigten den Zusammenhang der Texte mit den Bildern. Äußerst eindrucksvoll erzählte Schwester Vere-na, wie die biblische Erzählung der Jünger die Arbeit in Ayopaya von Anfang an begleitet. Die vielen Begegnungen und Gespräche der Besucher am Rande dieses Abends hatten so einen tieferen Impuls erhalten.

Das Buch „Von Befreiung und Erlösung“ kann noch bestellt werden im Büro des Missionskreises Ayopaya: Tel: 09187/907402, Fax -03 oder per E-Mail: kontakt @ ayopaya.de oder per Post: Fliederweg 26, 90610 Winkelhaid Wir bitten um eine Spende für Druck- und Versandkosten von 12,50 Euro.

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Ein kleines Stück Bolivien

Treffen ehemaliger Freiwilliger mit Schwester Verena (10.-12.10.14)

Den Einstieg unseres Treffens bildete nach einer kleinen Vorstellungsrunde am Freitagabend eine Meditation mit bolivianischen Liedern und Gebeten am folgenden Morgen. Aktuelle Situation Gerade in unsere Einsatzzeit in Bolivien zurückversetzt, wurde aber auch gleich der Bogen zur Gegenwart geschlagen: Wie sieht die aktuelle Situation im Centro Social, in Independencia und in ganz Bolivien aus? Dazu konnte uns Schwester Verena einen sehr interessanten Einblick verschaffen und aus verschiedensten Bereichen über Entwicklungen und Neuerungen berichten. Freiwilligeneinsatz Da die Freiwilligen ihren Einsatz seit einigen Jahren nicht mehr völlig auf sich alleine gestellt, sondern über das weltwärts-Förderprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung planen und absolvieren, besuchte Alexandra Keller vom Referat Weltfreiwilligendienste des BDKJ Bamberg unser Treffen und hielt einen kurzen Vortrag zu den Vorteilen und Kritikpunkten an diesem Weg zum Freiwilligendienst. Engagement in Deutschland Doch nicht nur unsere Zeit in Bolivien stand im Mittelpunkt des Wochenendes. Genauso wichtig war uns die Frage nach weiteren Möglichkeiten zum Engagement in Deutschland nach der Rückkehr. Einige Anregungen lieferten uns Vorstellungen bereits durchgeführter Aktionen verschiedener Freiwilliger aus unseren Reihen - z.B. Vorträge über Bolivien in der jeweiligen Pfarrei oder Sternsingeraktionen – sowie eine Ideensammlung zum Ende unseres Treffens.

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Dass jedoch nicht nur aktives Engagement, sondern auch ein bewussteres Leben im Alltag ein wichtiger Schritt zu Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit sein kann, wurde uns durch eine konsumkritische Stadtführung durch Nürnberg, veranstaltet vom Weltladen „Fenster zur Welt“, vor Augen geführt.

Viele Gespräche Das Freiwilligentreffen bot also eine sehr große Bandbreite an Programmpunkten: Nicht nur die Möglichkeit zum Vergleich der Situation in Independencia vor und nach unserem Einsatz, den wir durch Gespräche untereinander und mit Schwester Verena anstellen konnten, war faszinierend, sondern auch der große Abwechslungsreichtum vom melancholischen Schwelgen in Erinnerungen bis zu sachlichen Diskussionen beispielsweise im Angesicht des bolivianischen Wahltages oder des Gesetzes zur Legalisierung von Kinderarbeit in Bolivien. Darüber hinaus war es eine tolle Erfahrung, die anderen Freiwilligen, die in vielen Punkten sehr ähnliche Erfahrungen in Bolivien gemacht haben, kennenzulernen und sich über vieles austauschen zu können, da auch für persönliche Gespräche genug Freiraum gegeben war.

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Wir bedanken uns recht herzlich bei Raimund Busch und dem Missionskreis für die Organisation des schönen Treffens und hoffen, dass auch Schwester Verena so begeistert vom Wieder-sehen mit ihren Schützlingen war, wie wir selbst!

Ulrike Plank

Galerie der guten Taten

Rekordsummen von alten Bekannten:

Der 49. Cochabambaball 2014 in Bamberg hatte einen besonderen Akzent: Schwester Verena stellte selber das Projekt vor, das vom Erlös dieses Abends unterstützt wird, nämlich die Renovierung des Kindergartens San Francisco de Asís und der Puerta Abierta. 5.000 Euro gingen auf unserem Konto ein!

Von der Pfarrei St. Laurentius wurden uns gleich 9.050 Euro vom Weihnachtsmarkt in Reichenhofen überwiesen. Dieses kommt dem Sozialfonds zugute, mit dem Schwester Verena regelmäßig die Bedürftigen unterstützt und Notfälle abfedert.

Das Hans-Multscher-Gymnasium in Leutkirch erwirtschaftete 2.253 Euro bei verschiedensten Aktivitäten. Das Geld kommt dem Sozialzentrum in Independencia zugute.

Von den Sternsingern in Hersbruck, Heroldsberg und Dechsendorf wissen wir, dass sie für die Projekte des Missionskreises Ayopaya gesammelt haben. Aber es sind noch etliche andere Pfarreien, die über das Kindermissionswerk unsere Arbeit unterstützen. Herzlichen Dank dafür! 24

Den Kindern und Jugendlichen, den Frauen und Männern, den Jubilaren und allen, die mit fantasievollen Aktionen für den Fortschritt der Menschen in Ayopaya und Bolivien arbeiten, sagen wir sehr herzlichen Dank!

Namen und Nachrichten * Mons. Oscar Aparicio ist im Januar als neuer Erzbischof von Cochabamba eingeführt worden. Mons. Oscar ist 55 Jahre alt und stammt aus La Paz. Bisher war er Militärbischof von Bolivien und Vorsitzender der bolivianischen Bischofskonferenz. Er ist der Nachfolger von Mons. Tito Solari, der ebenso wie die beiden Weihbischöfe Luis Sainz und Angel Gelmi aus Altersgründen zurückgetreten war. Wir wünschen dem neuen Erzbischof viel Heiligen Geist für die Leitung dieser großen Erzdiözese und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit. * Evo Morales hat am 21. Januar seine dritte Amtszeit als Präsident Boliviens angetreten. Er war im Oktober mit großer Mehrheit wiedergewählt worden. Er hat sogar im Tiefland gewonnen, wo er anfangs erbittert bekämpft worden war. Denn trotz seiner linken Rhetorik hat Morales eine marktliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik betreiben lassen. Allerdings, so Kritiker, nachhaltige Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitswesen und in die Wirtschaft sind bisher vernachlässigt worden. Dennoch steht jetzt schon fest: Eine so lange dauernde politische Stabilität hat es in Bolivien noch nicht geben. ************************************************************************************** Missionskreis Ayopaya e.V. Fliederweg 26, 90610 Winkelhaid Telefon: 09187 / 90 74-02 Fax: 09187 / 90 74-03 Anschrift in Bolivien: Cochabamba/Bolivia, Casilla 502 Internet: www.ayopaya.de Für Spenden an den Missionskreis Ayopaya e.V.: LIGA Nürnberg Konto 5 117 755 BLZ 750 903 00 IBAN: DE75 75090300 0005117755 BIC: GENO DE F1 M05 Für Spenden und Zustiftungen an die Stiftung Ayopaya: LIGA Nürnberg Konto 9046305 BLZ 750 903 00 IBAN: DE83 75090300 0009046305 BIC: GENO DE F1 M05 Fotos: Pedro Alvarez, Karina Kremser, Eva Lerner, Waltraud Rieder, Georg Schlecht, Christine Zenger

Redaktion: Raimund Busch, Eva Lerner

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El Señor von Machaca Du thronst ganz oben ohne Thron Verhüllt mit golddurchwirktem Kleid Darunter die Wunden Zerschlagen, geschunden, gegeißelt – von Blut überströmt Das Haupt umwunden Mit Dornen gekrönt Dein Blick schaut mild voll Sanftmut Selig die Sanftmütigen sie werden Ruhe finden Die Hände gefesselt, gebunden – Hände, die heilen, berühren, segnend die Kinder umarmen Lass mich Deine Hände küssen die so viel Gutes getan Dein dunkler Leib wund geschlagen mit Wunden übersät Lass mich meinen Finger legen auf Deine Wunden – Dich berühren – Du berührst mich. Mitleiden voll Erbarmen – Du Erbarmer Sieh die Frauen in Bolivien Die Lasten tragen, Kinder gebären mütterlich stillen Sieh die Männer Mit braunen Gesichtern, schwarzen Haaren Die zerschundenen Füße, die gegerbte Haut Den Hut zwischen den Händen sonnenverbrannt von mühsamer Arbeit auf dürren kleinen Feldern

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Sieh die Kinder mit verschämtem Blick doch voll Neugierde Die dunklen Augen leuchten wie Sterne Wenn sie singen und tanzen vor Dir Du bist bei ihnen auf der Herdenweide Sieh die Kranken und Behinderten auf Knien rutschen sie zu Dir mühsam tragen sie ihr Leid zu Dir ihre Schmerzen, ihre Not Du Schmerzensmann erträgst alles Leid alle Not, alles Elend dieses Landes Höre die Flöte leise klingt sie durch den Wind um Dir ein kleines Loblied zu spielen Du, der uns Heil zugesagt der gekommen ist zu suchen und zu heilen was verloren Erbarmer - erbarme Dich, Gekrönter - neige Dich zu uns, Gefesselter - befreie uns mach uns sanftmütig Heiland – heile uns Verwundeter – mach uns verwundbar Duldsamer – mach uns geduldig Vor Dir fallen wir auf unsere Knie wir schenken Dir unser Herz bringen Blumen und Kerzen Erhöre uns, Du unsere Hoffnung Unsere Freude Du unser Licht

Marianne Beranek