bachelor-modul 01.1 die funktion der grundrechte in der freiheitlich-demokratischen grundordnung der...
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Bachelor-Modul 01.1Die Funktion der Grundrechte in der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland
Prof. Dr. Guido KirchhoffE-Mail: [email protected].: 03301-850-2317Fax: 03301-850-2409
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 2
• Lehrmaterial (PowerPoints, Falltexte, …) finden Sie unter:
• Mitzubringen und zu benutzen ist immer das Grundgesetz!
Organisatorisches
www.internetwache.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=301155
oder: www.internetwache.brandenburg.de Fachhochschule derPolizei Dozentenlinks (s. Kasten „FHPol direkt“) Kirchhoff)
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 3
• Allgemein, z.B.:
Manssen, Gerrit, Staatsrecht II (Grundrechte)Herrmann, Ronald / Lang, Gerd / Schneider,
Andreas, Polizeirelevante Grundrechte
• Als Nachschlagewerk, z.B.:
die einzelnen Kommentare zum GG sowie für einige, nicht die Grundrechte betreffende
Fragen die Lehrbücher zum Staatsrecht I (z.B. Maurer, Hartmut, Staatsrecht I)
Literatur
… zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Dozenten …
Begriff „Staats- und Verfassungsrecht“
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Öffentliches Recht
Straf-Recht
Zivil-Recht
Bürgerl. RechtHandelsrechtGmbH-Recht
...
StrafrechtNebenstrafR
...
StaatsrechtVerw.-RechtPolizeirechtSozialrecht
...
Überschnei-dungen, z.B.
im Wirtschafts- u. UmweltR
StrafR gehört auch zum
öffentl. Recht, aber …
z.B. z.B. z.B.
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Verfassungsrecht(GG)
Staatsrecht(+ ParteiG, WahlG, …)
Öffentl. Recht(+ VerwR, …)
Gesamte staatl. Rechtsordnung
Begriff Staats- u. Verfassungsrecht
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Öffentliches Recht
Straf-Recht
Zivil-Recht
Verw.-Recht
z.B.
Allg. VerwRVerw.-prozessR
Bes. VerwR
z.B.: Polizei-, Ordnungs-, Bau-, Beamtenrecht …
StaatsR
StaatsR erfasst die Rechtsnormen, die die Grundlagen des Staates, den Aufbau u. die Tätigkeit der obersten Staats-organe sowie die grundlegenden
Rechte ggü. dem Staat (= insbes. Grundrechte)
festlegen.
VerwR hat ebenfalls mit dem Staat zu tun, aber nicht mit leitenden Grund-
entscheidungen u. obersten Verf.-
organen u. deren Tätigkeit, sondern
mit der Verwaltung. Es erfasst d.
Rechts-normen, die spez. für die Verw. (z.B. die Polizei)
gelten.
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Normen hierarchie
EG-RechtGründungsverträge
Verordnungen u. Richtlinien
BundesrechtVerfassung (GG)
GesetzeRechtsVOSatzungen
LandesrechtVerfassung
GesetzeRechtsVOSatzungen
Überblick über die Inhalte des GG
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PräambelDie Grundrechte
Der Bund und die LänderDer BundestagDer Bundesrat
Gemeinsamer AusschussDer BundespräsidentDie Bundesregierung
Die Gesetzgebung des BundesDie Ausführung der Bundesgesetze und die Bundesverwaltung
GemeinschaftsaufgabenDie Rechtsprechung
Das FinanzwesenVerteidigungsfall
Übergangs- u. Schlussbestimmungen
Regelungen des GG im Überblick
Einteilung der Grundrechte
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Menschenrechte
grundrechts-gleicheRechte
Grundrechte
Grundrechtein den
LandesVerf.
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Jedermann-Grundrechte
Deutschen-Grundrechte
z.B.Art. 8
z.B.Art. 13
auch Bürgerrecht
e genannt
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Grund-rechte
Freiheitsrechtez.B. Meinungsfreiheit
Gleichheitsrechtez.B. Gleichberechtigungzw. Männern u. Frauen
AllgemeinesFreiheitsrecht
Art. 2 I (allg. Hand-lungsfreiheit)
AllgemeinesGleichheitsrecht
Art. 3 I
SpezielleGleichheitsrechtez.B. Art. 3 II, 3 III
SpezielleFreiheitsrechte
z.B. Art. 2 II, 8, 9…
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I. Schutzbereich
1. Persönlicher Schutzbereich
2. Sachlicher Schutzbereich
II. Eingriff
III. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung
1. Gesetzliche Grundlage vorhanden?
2. Formelle Verfassungsmäßigkeit der gesetzl. Grundlage?
3. Materielle Verfassungsmäßigkeit der gesetzl. Grundlage?
4. Gesetz verfassungsgemäß angewendet?
Prüfungsaufbau Freiheitsrecht
Insbes. Verhältnismäßigkeit
Vor Gleich-heitsrechten
zu prüfen
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1. Liegt eine Ungleichbehandlung vor?
2. Verstößt die Differenzierung gegen ein be-
sonderes Differenzierungsverbot (z.B. Art. 3 III
GG)?
3. Ist die Differenzierung willkürlich oder unver-
hältnismäßig?
Prüfungsaufbau Gleichheitsrecht
… wenn ja, ist sie in der Regel schon deshalb verfassungswidrig …
Funktion der Grundrechte
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 18
Funktionen der Grundrechte
Abwehrrechte
Instituts-/institutionelle Garantien
Objektive Grundrechtsdimensionen
Schutzpflichten/Untermaßverbot
Leistungsrechte
Teilhaberechte
Verfassungskonforme Auslegung
Grundrechte sind
subjektive Rechte
Grundrechtsträger
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Grundrechtsträger
Natürliche Personen
Personenvereinigungen: Art. 19 III
Jur. Personen des öff. Rechts?
Jur. Personen des PrivR mit staatl. Beteiligung?
Jedermann/Deutschen-Grundrechte
Grundrechts-mündigkeit ?
Grundsatz: nicht grundrechtsbe-
rechtigt … aber …
Tipp: Grundrechtsträger-
schaft bejahen!
Verwirkung möglich, s. Art. 18 GG
Grundrechtsverpflichtete
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Grundrechts-verpflichtete
Gesetzgebung
Exekutive
Private?Problem: Drittwirkung
Öffentlich-rechtl.Handeln
Privatrechtl.Handeln?
Rechtsprechung
Polizeiliches Handeln ist grundsätzlich öffentlich-rechtlich
Art. 1 III
Grundrechtseingriff
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Grundrechts-eingriff
Grundrechts-verzicht?
Eingriffsformen
klassisch faktisch
Setzt- wirksame Verzichtserklärung und- grds. Verzichtbarkeit des Grundrechtsschutzes voraus
Beschränkung von Grundrechten
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Beschränkung vonGrundrechten
GR mitGesetzesvorbehalt
GR ohne Gesetzesvorbehalt
einfacher qualifizierter
Einschränkung des GR durch kollidierendes VerfR / praktische Konkordanz möglich
Beschränkung nur durch Ge-setz oder aufgr. gesetzlicher Grundlage …
… die formell u. materiell verf.-mäßig ist!
… und verf.-gemäß an-gewendet wird
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I. Formelle Verfassungsmäßigkeit1. Gesetzgebungszuständigkeit
2. Gesetzgebungsverfahren
3. Form: Zitiergebot
II. Materielle Verfassungsmäßigkeit1. Keine Verletzung von Grundrechten durch das
Gesetz selbst (Schutzbereich, Eingriff, Rechtfertigung)2. Parlamentsvorbehalt (Wesentlichkeitsth.)
3. Bestimmtheitsgebot
4. Rückwirkungsverbot
5. Vertrauensschutz außerhalb des Rückwirkungsverbot
6. Sonstiges materielles Verfassungsrecht (z.B. Art. 19 I 1, II)
hier insbes. Verhältnis-mäßigkeits-
prüfung
Diese Punkte nur ansprechen, wenn sie ernsthaft in Betracht kommen!
Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes
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I. Ermächtigungsgrundlage 1. Formelle u. materielle Verfassungsmäßigkeit
2. Bestimmtheit bzg. Inhalt, Ausmaß u. Zweck
3. Richtiger Ermächtigungsadressat
II. Formelle Rechtmäßigkeit1. Zuständigkeit zum Erlass der RechtsVO
2. Verfahren (Art. 80 II, Verkündung)
3. Form: Zitiergebot, Art. 80 1 3
III. Materielle Rechtmäßigkeit1. Materielle Vereinbarkeit mit Ermächtigungsgrundlage
2. Materielle Vereinbarkeit mit sonstigem höherrangigem Recht (ähnl. Verfassungsmäßigk. eines Gesetzes, s.o.)
Rechtmäßigkeit einer RechtsVOs. Art. 80
Exkurs
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 29
Zwischenfazit zu den Grundrechten
„In der freiheitlichen Demokratie des GGhaben die Grundrechte einen hohen Rang.
Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrechtbedarf der Rechtfertigung, nicht aber be-
nötigt die Ausübung des Grundrechtseine Rechtfertigung.“*
* BVerfG, 1 BvR 1423/07, NJW 2007, S. 2167 ff., 2169.
Inhalt und Bedeutung der freiheitlich demokratischen Grundordnung
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 31
Freiheitlich demokratische Grundordnung
Achtung der im GG konkretisierten Menschenrechte
Volkssouveränität
Gewaltenteilung
Verantwortlichkeit der Regierung
Gesetzmäßigkeit der Verwaltung
Unabhängigkeit der Gerichte
Mehrparteienprinzip
Chancengleichheit für alle polit. Parteien / Recht auf Opposition
Die einzelnen
Grund-rechte bespr. wir im Modul 01.2
BVerfG: freiheitlich demokratische Grundordnung = Ordnung, die unter Ausschluss jeglicher Gewalt- u. Willkürherr-
schaft eine rechtsstaatl. Herrschaftsordnung auf der Grundlage derSelbstbestimmung des Volkes nach dem Willen der jeweiligen
Mehrheit und der Freiheit und Gleichheit darstellt.
Bundesverfassungsgericht
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Verf.-gerichtein d. Ländern
Organisation
Funktion
Stellung
BVerfG
Rechtsprechung und Gerichtsverfassung im GG
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 35
Recht aufden gesetzl.
Richter
Rechtskraft Richter
Gerichte
Art. 92 ff. GG
Rspr.
Aufgaben des Bundes-verfassungsgerichts
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 37
Aufgaben des BVerfG insbes.:
Verfassungsbeschwerde
Organstreitverfahren
abstrakte Normenkontrolle
konkrete Normenkontrolle
Bund-Länder-Streitverfahren
andere föderale Streitigkeiten
Parteiverbotsverfahren
Wahlprüfungsverfahren
Präsidentenanklage
Überprüfung d. Einsetzung eines UA
Einstweilige Anordnungen
Der demokratische Rechtsstaat
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 39
GG
Verfassungsrechtl. Grundentscheidungen
(Staatsstrukturprinzipien)
Staatsziel-bestimmungen
DemokratieRechtsstaatBundesstaat
RepublikSozialstaat
z.B. Gleichstellung von ♀ u. ♂,
Umweltschutz,Tierschutz,
vereintes Europa …s. insbes. Art. 79 III
i.V.m. Art. 20
Demokratieprinzip
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Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 42
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Mehrheitsprinzip
Volkssouveränität
Ausübung Staatsge-walt durch Volk
Ausübung Staatsgew.durch bes. Organe
repräsent. u. parla-ment. Demokratie
Polit. Parteien
wichtigeStich-worte
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Volkssouveränität
Staatsgewalt Deutsches Volk
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Art. 20 II 1:Alle Staats-gewalt geht vom Volke
aus!
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 44
Ausübung Staatsge-walt durch Volk
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Wahlen(Entscheidungen über
Personalfragen)
Abstimmungen(Entscheidungen über
Sachfragen)
Art. 20 II 2:Staatsge-walt wird vom Volk
(Wahlen u. Abst.) und durch be-sondere Organe
ausgeübt.
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Ausübung Staatsgew.durch bes. Organe
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Legitimation
Art. 20 II 2:Staatsge-walt wird vom Volk
(Wahlen u. Abst.) und durch be-sondere Organe
ausgeübt.
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repräsent. u. parla-ment. Demokratie
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
Wahlsystem u. -recht
Wahlrechtsgrundsätze
Parl.-vorb., Wesentlichk.-th.
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Mehrheitsprinzip
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
siehe insbes.
Art. 42 II
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Polit. Parteien
Demokratie(= Volksherrschaft)
s. Art. 20 I, II 1 näher ausgestaltet insb.
durch Art. 20 II 2, 21,28, 38 ff. …
• Aufgabe u. Funktion• Begriff u. Rechtsstellung• Verfassungsm. Rechte• Demokrat. Binnenstruktur• Parteiverbot, -privileg
s. insbes. Art. 21
GG, § 2 I ParteiG
„Parteienprivileg“Solange BVerfG über Verf.-
widrigkeit nicht entschieden hat,darf keine staatl. Stelle die Verf.-widrigkeit einer Partei rechtlich
geltend machen – ein admi-nistratives Einschreiten gegen
ihren Bestand ist solangeschlechthin ausgeschlossen.
Rechtsstaatsprinzip
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Rechtsstaats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 23 I, 28 I 1 u.a.
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 51
Rechtsstaatist ein Staat, in dem nichtnur die Beziehungen zw.
den Bürgern, sondern auchdas Verhältnis zw. dem
Staat und den Bürgern undder innerstaatl. Bereichrechtl. geregelt sind.
Rechtsstaats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 23 I, 28 I 1 u.a.
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Rechtsstaatist ein Staat, in dem nichtnur die Beziehungen zw.
den Bürgern, sondern auchdas Verhältnis zw. dem
Staat und den Bürgern undder innerstaatl. Bereichrechtl. geregelt sind.
Insbes. ist die Ausübungder Staatsgewalt rechtlichgebunden – im Gegensatzzum „Polizeistaat“, in dementw. keine (ausr.) rechtl.
Regelungen bestehenoder die bestehenden Re-gelungen von den Macht-habern ignoriert werden.
Rechtsstaats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 23 I, 28 I 1 u.a.
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Auslegungsrichtliniefür die ges. Verf.- und
Rechtsordnung! Kommtsogar unmittelbar zur An-wendung, wenn u. soweitim Einzelfall Einzelrege-
lungen fehlen.
aber nicht alles, was „gerecht“
oder „richtig“ ist, ist auch rechts-
staatlich geboten.
Rechtsstaatist ein Staat, in dem nichtnur die Beziehungen zw.
den Bürgern, sondern auchdas Verhältnis zw. dem
Staat und den Bürgern undder innerstaatl. Bereichrechtl. geregelt sind.
Rechtsstaats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 23 I, 28 I 1 u.a.
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
GG enthält eine Reihe von Institutionen und Regelungen, die das Rechtsstaatsprinzip
konkretisieren:
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Grundrechte
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Grundrechte
Gewaltenteilung
Staats-funktionen
Recht-sprechung
Gesetzes-vollzug /
Verwaltung
Gesetz-gebung
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 57
Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
• Verfassungsbindung des Gesetzgebers und• Rechtsbindung der Ver- waltung (auch: Polizei)
Frage: Umgang mit rechts-widrigen staatl. Handlungen?
= Grundsatz des Gesetzesvorrangs:
Kein Verstoß gegen Gesetze
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
Grundsatz desGesetzesvorbehalts:
Kein Handeln ohneGesetz
Problem: Reichweite und Intensität
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 59
Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Rechtsschutz
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
s. Art. 19 IV
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 60
Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Rechtsschutz
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
Staatshaftung
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 61
Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Rechtsschutz
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
Staatshaftung
Straf- u. Strafprozessrechtsgrds.• Nulla poene sine lege, Art. 103 II• Ne bis in idem, Art. 103 III• Schuldprinzip: Strafe setzt Schuld voraus• Unschuldsvermutung• Kein Zwang zur Selbstbezichtigung• In dubio pro reo• rechtliches Gehör, Art. 103 I• Grundsatz des fairen Verfahrens• Richtervorbehalt bei Freiheitsentzug, Art. 104
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Rechtsschutz
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
Staatshaftung
Straf- u. Strafprozessrechtsgrds.
Rechtssicherheit
Insbes. Bestimmtheitund Vertrauensschutz.
Besonderer Fall: Rückwirkung
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Rückwirkung
echte unechte
Betroffene Sachverhalte schon abgeschlossen:
belastende Rückwirkung grundsätzlich unzulässig
Betroffene Sachverhaltenoch nicht abgeschlossen:
belastende Rückwirkung grundsätzlich zulässig
Teilw. Übergangsregelung erforderlich
Absolutes Rückwirkungsverbot in Art. 103 II GG beachten!
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Rechts-staats-prinzip
Art. 20 III i.V.m.
Art. 1 III, 19 IV, 28 I 1
u.a.
Rechtsschutz
Grundrechte
Gewaltenteilung
Rechtsbindung staatl. Organe
Grundsatz des Gesetzesvorbehalts
Staatshaftung
1. legitimer Zweck oder Erfolg2. Geeignetheit3. Erforderlichkeit4. Angemessenheit
Straf- u. Strafprozessrechtsgrds.
Rechtssicherheit
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
!
Staatsorgane (Überblick)
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BTag
BRat BVerfG
BReg.
BPräs.
WichtigsteVerf.-organe
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 67
Deutscher Bundestag
Gesetzgebung
Budgetrecht, s. Art. 110 II 1
Mitwirkungs- u. Zustimmungsrechte, z.B. Art. 59 II, 115 a I, 23
Kreationsfunktion, z.B. Art. 63, 54
Kontrollfunktion, z.B. Art. 43, 44, 67
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 68
UA
Rechtsstellg.d. Abgeordn.
Beschluss-fassung
Gliederung(Fraktionen, Abgeordnete,
Gruppe, Präsident)GeschO
Auflösung
Diskontinuität
Wahlperiode
Wahl
DeutscherBundestag
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 69
Bundesrat
Mitwirkung bei Gesetzgebung
Mitwirkung bei Verwaltung
Mitwirkung in EU-Angelegenheiten
Initiativrecht Zustimmung Einspruch
Beschlussfassung: Art. 52 III
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 70
Unabhängigkeit
Integrations- u.Ausgleichsfkt.
„Reserve-kompetenzen“
Ernennungenu. Entlassungen
Begnadigungs-recht
Ausfertigungd. Gesetze
völkerrechtl. Vertretung, Re-
präsentation
Staats-oberhaupt
Bundes-präsident
aber: Gegenzeich-nungspflicht
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 71
Bundesregierung
Wahl d. Bundeskanzlers
Ernennung Bundesminister
konstruktives Misstrauensvotum
Vertrauensfrage
Aufgaben
Aufgabenverteilung
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 72
Verf.-gerichtein d. Ländern
Organisation
Funktion
Stellung
BVerfG
Bundesstaat
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 74
Bundesstaat
Art. 20 I, Präambel, Art. 79 III ...
auch Bundesländer sind Staaten
Art. 30 GG
Verhältnis Bund – Länder
Grds. bundes- u. länderfreundl. Verhaltens
Kommunale Selbstverwaltungsgarantie
=> Der Bund kann nur dann tätig wer-den, wenn ihn dazu
ein grundgesetz-licher Kompetenz-
titel ermächtigt!
Gesetzgebung im Bundesstaat
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 76
Gesetz-gebungs-
zuständigkeit
Ausschließliche
Zuständigkeitd. Bundes
Grundregel:Art. 70 GG
Länder zust.
Grundsatz-gesetzgebung
Konkurrierende
kraft Natur der Sache
kraft Sachzu-sammenhang
Annex-kompetenz
ungeschriebene Gesetzgebungskompetenzen
Verwaltung / Polizei im Bundesstaat
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 78
Landesgesetze Bundesgesetze
Art. 30Art. 83,
84Art. 83,
85Art. 83,
86 f.
Länderverwaltung
Bundes-verwaltung(unmittelb./
mittelb.)
als eigene Angelegenheitim Bundes-
auftrag
Gemeinden/Gemeindeverbände: s. Art. 84 I 7, 85 I 2, 28 II
Regel
Verteilung Verwaltungskompetenzen
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 79
Bundes-tagspolizei
Bundes-anstalt für denGüterfernverk.
Strom- u. Schiff-fahrtspolizei
des Bundes?
Zollkriminalamtdes Bundes
Bundes-wehr
Bundes-amt für Ver-
fassungsschutz
MilitärischerAbschirmdienst
des Bundes
Bundes-nachrichtendienst
Bundes-kriminalamt
Bundes-polizei
Polizei =Landesangel.
aber …
Bachelor-Modul 01.1 Prof. Dr. Guido Kirchhoff 80
Bitte fragen Sie …