bad wildungener news - jürgen krüger · 2019-11-18 · bad wildungener news, zeitung zum...

4
BAD WILDUNGENER NEWS Bad Wildungen. „Immer mehr Menschen wollen immer mehr. Die Situation ist wie bei einem Hamster: Er läuft immer schneller und treibt das Rad immer schneller an.“ Für Profes- sor Franz Josef Raderma- cher ist die aktuelle Lage auf unserer Erde „nicht be- sonders angenehm“ und er fordert, umzudenken. Doch dazu müsste der Hamster aus dem Rad springen und es von außen betrachten. „Der Kern unserer Prob- leme liegt in dem rasanten Anstieg der Weltbevölkerung in den vergangenen Jah- ren“, sagt der Professor für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Univer- sität Ulm den rund zwei- hundert Zuhöreren auf dem 6.Geokunststoff-Kolloquium in Bad Wildungen. In seiner einstündigen, äußerst unter- haltsamen und interessanten Rede erklärte Radermacher zunächst einmal, dass mehr als sieben Milliarden Men- schen auf der Erde lebten und dass sie ihre Probleme mit der Erfindung neuer Pro- dukte und Verfahren zu lösen versuchten. Doch das führe unweigerlich zum Kollaps. Der Planet stehe unter Stress, denn seine ökologischen Systeme seien bereits aus dem Gleichgewicht. Und im- mer mehr Menschen seien in ihrem Alltag überfordert. „Es ist durchaus möglich, dass wir uns ins Aus manövrieren und es nicht verhindern kön- nen“, heißt es auch in seinem Buch „Welt mit Zukunft“. Radermacher wirft einen Blick auf die Möglichkeiten der vernetzten Telekommu- nikation und sieht in diesen neuen Möglichkeit den Boden, auf der die aktuelle Finanzkrise gedeihen konnte. Schlüssel für eine bessere Welt Am Beispiel des Finanz- sektors macht das Mitglied des „Club of Rome“ den erstaunten Zuhöreren klar, dass das, was derzeit auf dem Globus abgehe, ohne diese vernetzte, technische Intel- ligenz unmöglich gewesen wäre. „Wir sind in der Lage auf einer Daumennagel gro- ßen Fläche die Komplexität einer Weltstadt abzubilden“, sagt Radermacher. „Dieses System ermöglicht, dass ein einziger Mensch in einem Jahr ein Einkommen von 3,7 Milliarden Dollar machen konnte.“ Die Hypotheken- krise sei nicht geschehen, weil davon niemand Ahnung hatte, sondern weil einige Menschen ihre Cleverness einsetzten um eine Menge Geld zu machen. „Das ist Bonanza. Und das Geld ist auch nicht verbrannt, wie diese Leute uns erklären. Es ist nur auf anderen Konten.“ Radermacher fordert eine weltweite Allianz, die verbindliche Regelsätze aufstellt. Er plädiert für einen Global Marshall Plan und möchte damit die Brücke zu einer breiten Initiative in Politik, Wirtschaft und Zi- vilgesellschaft schlagen. Ein Global Marshall Plan sei ein Zeitung zum 6. Geokunststoff-Kolloquium gut durchdachtes Paket von Regelungen, Finanzierungs- und Umsetzungsvereinbarun- gen, das unter den bestehen- den Machtverhältnissen eine Umsetzungschance besitzt. „Wie jeder Krise hat auch diese Krise eine Chance“, sagt Radermacher und schließt: „Wir brauchen einen vernünftigen Gesell- schaftsvertrag für diesen Globus, einen Weltvertrag und damit die Basis für eine Weltinnenpolitik. Wenn wir das richtig machen, dann haben zehn Milliarden Men- schen eine Chance, gut auf dieser Erde zu leben. Warum Professor Franz Josef Radermacher für einen Global Marshall Plan plädiert VON JÜRGEN KRÜGER Fordert den Wandel: Professor Franz Josef Radermacher bei seinem Vortrag am Donnerstagmorgen. FOTO: JÜRGEN KRÜGER Bad Wildungen (jk). Am heutigen Freitag, 23. Januar geht das 6. Geokunsstoff- Kolloquium in seine zweite und letzte Runde. Thema ab 10.30 Uhr ist welche Rolle Geokunststoffe in der Geotechnik spielen. Die Diskussionsleistung hat der Universitäts-Professor Dr.-Ing. Martin Ziegler. Dipl. Geologe Dr. rer. nat. Thomas Egloffstein stellt einen Vergleich zwischen Bodenstabilisierungen von Tragschichten mit hydrau- lischen Bindemitteln und mit Geonkunstoffen an. Die Wirkung von geosyntheti- schen Tondichtungsbahnen erläutert Dipl.-Ing. Antje Müller-Kirchenbauer. Prof. Dr. Friedrich Faber, Direktor des Institutes für Kommu- nikationswissenschaften und Sozialforschung an der Universität Stuttgart- Hohenheim, betrachtet Geonkunststoffe als öko- logisch-bautechnische und kommunikative Herausfor- derung im 21. Jahrhundert. Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten, Geschäftsführer der NAUE GmbH & Co. KG, wird das 6.Geokunststoff-Kolloquium mit einer Schlussrede been- den. Anschließend, ab etwa 12.30 Uhr, folgt ein Mittags- imbiss. Interessante zwei Stunden New York (dpa). Der Softwarekonzern Microsoft will wegen des schwachen PC-Marktes und den Trend zu billigen Notebooks bis zu 5.000 Stellen streichen. Der Gewinn des Unternehmens ging im vierten Quartal 2008 um 11 Prozent auf 4,17 Mil- liarden Dollar zurück, wie Microsoft mitteilte. Unter- nehmenschef Steve Ballmer kündigte an, die Stellen innerhalb der nächsten acht- zehn Monate zu streichen. Damit will Microsoft 1,5 Milliarden Dollar einsparen. Microsoſt streicht Stellen Der Gastgeber: Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten hält heute die Schlussrede. FOTO: JÜRGEN KRÜGER Washington (dpa). Nur zwei Tage nach seiner Amtsüber- nahme hat US-Präsident Barack Obama eines seiner Hauptwahlversprechen eingelöst: Er ordnete die Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers Guan- tánamo (Kuba) spätestens in einem Jahr an. In einer weiteren Verfügung verbot er Foltermethoden bei Verhören von Terrorverdächtigen wie das vom Geheimdienst CIA angewandte „Waterboar- ding“, ein Simulieren von Ertränken. Obama schließt Guantánamo Varazdin (jk). Die Deutsche Handball-Nationalmann- schaft hat gestern Abend bei der Weltmeisterschaft in Kroatien die Vorrunde mit einem 30:23-Sieg über Polen abgeschlossen. Die Mannschaft von Bundes- trainer Heiner Brand hatte sich bereits am Mittwoch mit dem 33:23-Erfolg über Mazedonien das Ticket für die Endrunde gesichert und konnte sich gegen Polen sogar eine Niederlage leisten. Dennoch spielte das Team konzentriert, geduldig und engagiert gegen die polni- sche Nationalmannschaft. Der Mannschaft des Ex- Nettelstedters Bogdan Wenta misslang damit die Revanche des Endspiels von vor zwei Jahren, als die Polen von Deutschland besiegt wurden. Deutschland ist seitdem Weltmeister. Das DHB-Team nimmt nun vier Punkte mit in die Hauptrunde. Weiter aus dieser Gruppe sind auch Mazedonien und Polen. Am heutigen Freitag ist Ruhe- tag, ehe am Samstag die Hauptrunde beginnt. Deutschland spielt sensationelle Vorrunde HANDBALL-WM: Zum Abschluss 30:23 über Polen / DHB-Team nimmt vier Punkte mit Starkes Spiel: Deutschlands Rechtsaußen Stephan Schöne hat sich durchge- tankt und trifft. Freitag, 23.Februar 2009 Franz Josef Raderma- cher (58), ist Professor für Informatik an der Univer- sität Ulm und der Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientier- te Wissensverarbeitung. Bekannt geworden ist er durch sein Engagement in der Global Marshall Plan Initiative, die sich seit 2003 für eine gerechtere Globalisierung, eine Welt in Balance, einsetzt. Prof. Radermacher ist Mitglied des Club of Rome und Prä- sident des Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft.

Upload: others

Post on 23-Jun-2020

1 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: BAD WILDUNGENER NEWS - Jürgen Krüger · 2019-11-18 · Bad Wildungener News, Zeitung zum 6.Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009,

BAD WILDUNGENER NEWSBad Wildungen. „Immer mehr Menschen wollen immer mehr. Die Situation ist wie bei einem Hamster: Er läuft immer schneller und treibt das Rad immer schneller an.“ Für Profes-sor Franz Josef Raderma-cher ist die aktuelle Lage auf unserer Erde „nicht be-sonders angenehm“ und er fordert, umzudenken. Doch dazu müsste der Hamster aus dem Rad springen und es von außen betrachten.

„Der Kern unserer Prob-leme liegt in dem rasanten Anstieg der Weltbevölkerung in den vergangenen Jah-ren“, sagt der Professor für Datenbanken und Künstliche Intelligenz an der Univer-sität Ulm den rund zwei-hundert Zuhöreren auf dem 6.Geokunststoff-Kolloquium in Bad Wildungen. In seiner einstündigen, äußerst unter-haltsamen und interessanten Rede erklärte Radermacher zunächst einmal, dass mehr als sieben Milliarden Men-schen auf der Erde lebten und dass sie ihre Probleme mit der Erfindung neuer Pro-dukte und Verfahren zu lösen versuchten. Doch das führe unweigerlich zum Kollaps. Der Planet stehe unter Stress, denn seine ökologischen Systeme seien bereits aus dem Gleichgewicht. Und im-mer mehr Menschen seien in ihrem Alltag überfordert. „Es ist durchaus möglich, dass wir uns ins Aus manövrieren und es nicht verhindern kön-nen“, heißt es auch in seinem Buch „Welt mit Zukunft“. Radermacher wirft einen Blick auf die Möglichkeiten der vernetzten Telekommu-nikation und sieht in diesen neuen Möglichkeit den Boden, auf der die aktuelle Finanzkrise gedeihen konnte.

Schlüssel für eine bessere Welt

Am Beispiel des Finanz-sektors macht das Mitglied des „Club of Rome“ den erstaunten Zuhöreren klar, dass das, was derzeit auf dem Globus abgehe, ohne diese vernetzte, technische Intel-ligenz unmöglich gewesen wäre. „Wir sind in der Lage auf einer Daumennagel gro-ßen Fläche die Komplexität einer Weltstadt abzubilden“, sagt Radermacher. „Dieses System ermöglicht, dass ein einziger Mensch in einem Jahr ein Einkommen von 3,7 Milliarden Dollar machen konnte.“ Die Hypotheken-krise sei nicht geschehen,

weil davon niemand Ahnung hatte, sondern weil einige Menschen ihre Cleverness einsetzten um eine Menge Geld zu machen. „Das ist Bonanza. Und das Geld ist auch nicht verbrannt, wie diese Leute uns erklären. Es ist nur auf anderen Konten.“ Radermacher fordert eine weltweite Allianz, die verbindliche Regelsätze aufstellt. Er plädiert für einen Global Marshall Plan und möchte damit die Brücke zu einer breiten Initiative in Politik, Wirtschaft und Zi-vilgesellschaft schlagen. Ein Global Marshall Plan sei ein

Zeitung zum 6. Geokunststoff-Kolloquium

gut durchdachtes Paket von Regelungen, Finanzierungs- und Umsetzungsvereinbarun-gen, das unter den bestehen-den Machtverhältnissen eine Umsetzungschance besitzt. „Wie jeder Krise hat auch diese Krise eine Chance“, sagt Radermacher und schließt: „Wir brauchen einen vernünftigen Gesell-schaftsvertrag für diesen Globus, einen Weltvertrag und damit die Basis für eine Weltinnenpolitik. Wenn wir das richtig machen, dann haben zehn Milliarden Men-schen eine Chance, gut auf dieser Erde zu leben.

Warum Professor Franz Josef Radermacher für einen Global Marshall Plan plädiertVON JÜRGEN KRÜGER

Fordert den Wandel: Professor Franz Josef Radermacher bei seinem Vortrag am Donnerstagmorgen. FOTO: JÜRGEN KRÜGER

Bad Wildungen (jk). Am heutigen Freitag, 23. Januar geht das 6. Geokunsstoff-Kolloquium in seine zweite und letzte Runde. Thema ab 10.30 Uhr ist welche Rolle Geokunststoffe in der Geotechnik spielen. Die Diskussionsleistung hat der Universitäts-Professor Dr.-Ing. Martin Ziegler. Dipl. Geologe Dr. rer. nat. Thomas Egloffstein stellt einen Vergleich zwischen Bodenstabilisierungen von Tragschichten mit hydrau-lischen Bindemitteln und mit Geonkunstoffen an. Die Wirkung von geosyntheti-schen Tondichtungsbahnen erläutert Dipl.-Ing. Antje Müller-Kirchenbauer. Prof. Dr. Friedrich Faber, Direktor des Institutes für Kommu-nikationswissenschaften und Sozialforschung an der Universität Stuttgart-Hohenheim, betrachtet Geonkunststoffe als öko-logisch-bautechnische und kommunikative Herausfor-derung im 21. Jahrhundert. Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten, Geschäftsführer der NAUE GmbH & Co. KG, wird das 6.Geokunststoff-Kolloquium mit einer Schlussrede been-den. Anschließend, ab etwa 12.30 Uhr, folgt ein Mittags-imbiss.

Interessante zwei Stunden

New York (dpa). Der Softwarekonzern Microsoft will wegen des schwachen PC-Marktes und den Trend zu billigen Notebooks bis zu 5.000 Stellen streichen. Der Gewinn des Unternehmens ging im vierten Quartal 2008 um 11 Prozent auf 4,17 Mil-liarden Dollar zurück, wie Microsoft mitteilte. Unter-nehmenschef Steve Ballmer kündigte an, die Stellen innerhalb der nächsten acht-zehn Monate zu streichen. Damit will Microsoft 1,5 Milliarden Dollar einsparen.

Microsoft streicht Stellen

Der Gastgeber: Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten hält heute die Schlussrede.

FOTO: JÜRGEN KRÜGER

Washington (dpa). Nur zwei Tage nach seiner Amtsüber-nahme hat US-Präsident Barack Obama eines seiner Hauptwahlversprechen eingelöst: Er ordnete die Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers Guan-tánamo (Kuba) spätestens in einem Jahr an. In einer weiteren Verfügung verbot er Foltermethoden bei Verhören von Terrorverdächtigen wie das vom Geheimdienst CIA angewandte „Waterboar-ding“, ein Simulieren von Ertränken.

Obama schließtGuantánamo

Varazdin (jk). Die Deutsche Handball-Nationalmann-schaft hat gestern Abend bei der Weltmeisterschaft in Kroatien die Vorrunde mit einem 30:23-Sieg über Polen abgeschlossen. Die Mannschaft von Bundes-trainer Heiner Brand hatte sich bereits am Mittwoch mit dem 33:23-Erfolg über Mazedonien das Ticket für die Endrunde gesichert und konnte sich gegen Polen sogar eine Niederlage leisten. Dennoch spielte das Team konzentriert, geduldig und

engagiert gegen die polni-sche Nationalmannschaft. Der Mannschaft des Ex-Nettelstedters Bogdan Wenta misslang damit die Revanche des Endspiels von vor zwei Jahren, als die Polen von Deutschland besiegt wurden. Deutschland ist seitdem Weltmeister. Das DHB-Team nimmt nun vier Punkte mit in die Hauptrunde. Weiter aus dieser Gruppe sind auch Mazedonien und Polen. Am heutigen Freitag ist Ruhe-tag, ehe am Samstag die Hauptrunde beginnt.

Deutschland spielt sensationelle VorrundeHANDBALL-WM: Zum Abschluss 30:23 über Polen / DHB-Team nimmt vier Punkte mit

Starkes Spiel: Deutschlands Rechtsaußen Stephan Schöne hat sich durchge-tankt und trifft.

Freitag, 23.Februar 2009

Franz Josef Raderma-cher (58), ist Professor für Informatik an der Univer-sität Ulm und der Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientier-te Wissensverarbeitung. Bekannt geworden ist er durch sein Engagement in der Global Marshall Plan Initiative, die sich seit 2003 für eine gerechtere Globalisierung, eine Welt in Balance, einsetzt. Prof. Radermacher ist Mitglied des Club of Rome und Prä-sident des Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft.

Page 2: BAD WILDUNGENER NEWS - Jürgen Krüger · 2019-11-18 · Bad Wildungener News, Zeitung zum 6.Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009,

Bad Wildungener News, Zeitung zum 6. Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009, Seite 2

Absolut gleichwertigAndreas Herold: Geokunststoffe sind technisch gleichwertig, aber wirtschaftlicher

Kassel (dpa). Angesichts eines neuen Rekords bei Klagen gegen Hartz IV hat das Bundessozialgericht (BSG) Nach-besserungen bei der Reform gefordert. 2008 gab es bei den Sozialgerichten der 1. Instanz bundesweit rund 174.618 neue Verfahren, wie das BSG in Kassel mitteilte. 2007 waren es noch 136.614 Klagen und einstweilige Rechtsschutzverfah-ren. Zu den Klagen in der 1. Instanz kamen 2008 bei den Landessozialgerichten 7.931 und beim Bundessozialgericht 232 weitere Neuzugänge. „Diese große Zahl überrascht uns alle“, sagte BSG-Präsident Peter Masuch.

Neuer Rekord bei Klagengegen Hartz-IV

VON JÜRGEN KRÜGER

Bad Wildungen. Dipl.-Ing. Andreas Herold erfuhr erst am Dienstag, dass er auf dem 6.Geokunststoff-Kollo-quium einen Vortrag halten soll. Der 41-jährige sprang für Gerhard Bräu ein, der erkrankt ist. Und Herold hatte etwas zu erzählen.

Der Dipl.-Ing. hat in Weimar ein Ingenieurbüro mit 23 Angesetllten und bietet ne-ben den klassischen Tiefbau-Beratungen und -Gutachten auch Beratungen über den Einsatz von Geokunststoffen an. Den Zuhörern erklärte Herold die Bedeutung der Bemessungsregelung der EBGEO (Empfehlung für

Bewehrungen aus Geokunst-stoffen). Die Vorschriften dieses rund 300 Seiten starken Bemessungswerkes sind bindend und regeln zum Beispiel die Bemessung bei

der Einrichtung von Stütz-wänden, bei Straßenver-besserungen, Dämmen und schlechten Baugrundverhält-nissen. Herold lieferte einige aktuelle Inhalte und gab grundsätzlich einen Über-blick, welche Möglichkeiten die EBGEO bietet, um rech-nerisch gesichert Geokunst-stoffe einzusetzen. In einem zweiten Vortrag berichtete Herold über die Zusammenarbeit seines Unternehmens mit der Tech-nischen Universität Cottbus (BTU). Dort haben er und die Wissenschaftler neun Versuchsreihen aufgebaut, mit deren Hilfe die Qua-lität von Geokunststoffen gegenüber anderen Stützkon-struktionen ermittelt werden

sollen. „Es gibt wenig Er-fahrung, wie sich Geokunst-stoffe unter starker Belastung verformen“, sagt Herold. In einem Versuch legte das Team eine Versuchsgrube an und stellte mit hydraulischen Pressen große Belastungen (zum Beispiel die Überfahrt eines LKW) nach. Die aus diesen Versuchen gewonne-nen Erkenntnisse präsentier-ten Herold und sein Korefe-rent Daniel Pachonow den Kolloquiums-Teilnehmern. Demnach seien Stützkon-struktionen aus Geokunst-stoffen denen aus Stahlbeton gegenüber technisch absolut gleichwertig. „Der Vorteil von Geokunststoffen liegt in der Wirtschaftlichkeit“, sagt Herold.

Persönlich

München (dpa). Knapp sechs Wochen nach dem mutmaßlich rechtsextremen Anschlag auf den Passauer Polizeidirektor Alois Mannichl hat das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) die Belohnung vervierfacht. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Messerattacke oder Festnahme des Täters führen, sind nun 20.000 Euro ausgesetzt, wie das LKA mit-teilte. Bisher gingen mehr als 470 Hinweise ein, eine heiße Spur ergab sich daraus nicht.

Belohnung im Fall Mannichl erhöht

Teheran (dpa). Im Iran sind zehn Menschen wegen Mordes gehängt worden. Eine weitere Exekution wurde aufgescho-ben, da die Familie des Opfers nicht anwesend war. Nach islamischem Recht kann die Familie den Täter gegen die Zahlung einer Entschädigung begnadigen. Im Teheraner Gefängnis waren am 24. Dezember neun wegen Mordes Ver-urteilte hingerichtet worden. Im Iran kann die Todesstrafe bei Mord, Ehebruch, Vergewaltigung, Raubüberfall, Abkehr vom Glauben und Drogenhandel verhängt werden.

Zehn Todesurteile vollstreckt

Tübingen (dpa). Einen deutlichen Anstieg von Hilferufen wegen Zwangsverheiratungen hat die Menschenrechtsorga-nisation Terre des Femmes 2008 in Deutschland registriert. Allein bei dieser Organisation meldeten sich 197 Frauen und Mädchen, die von einer Zwangsehe oder Gewalt im Namen der „Ehre“ bedroht oder betroffen waren. Dies sei ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die Organi-sation mit. „Die Dunkelziffer liegt sehr viel höher“, sagte Jasmine Olbort, Referentin bei Terre des Femmes.

Hilferufe nach Zwangsverheiratungen

Reykjavik (dpa). Im von der Finanzkrise besonders schwer getroffenen Island mehren sich nach monatelangen Protesten die Zeichen für ein Auseinanderbrechen der Regierungsko-alition. Die mit der konservativen Partei von Ministerpräsi-dent Geir Haarde regierenden Sozialdemokraten verlangen Neuwahlen im Mai. Haarde und andere führende Vertreter der Konservativen erklärten, sie würden Wahlen „noch in diesem Jahr“ nicht im Wege stehen. In der Nacht hatte es bei neuen Protesten erstmals Verletzte gegeben.

Krawalle auf Island

Ankara (dpa). In einer landesweiten Razzia wegen einer mutmaßlichen Verschwörung gegen die Regierung hat die türkische Polizei zahlreiche Verdächtige festgenommen. In Ankara wurden die Büros einer säkularen Metallarbei-tergewerkschaft und eines oppositionellen Fernsehsenders durchsucht. Die Opposition sprach von einer Hexenjagd der Regierung mit dem Ziel, die säkularen Gegner von Minis-terpräsident Recep Tayyip Erdogan mundtot zu machen.Wie viele Menschen festgenommen wurden, ist nicht bekannt.

Zahlreiche Festnahmen bei Razzia

Aufmerksam hört Koreferent Dipl.-Ing. Daniel Pachonow zu, was Andreas Herold zu erzählen hat. FOTOS: JÜRGEN KRÜGER

Kann gut erklären: Dipl.-Ing. Andreas Herold am Rednerpult.

Bad Wildungen. Noch ist das 6.Geokunststoff-Kolloquium nicht beendet, doch Alexander Naue, geschäftsführender Gesellschafter der NAUE GmbH & Co. KG zieht am Don-nerstagabend bereits ein positives Zwischenfazit. Ziel der Veranstaltung sei es gewesen, die Geokunststoff-Fachwelt zusammen zu bringen, über das Thema tiefer zu informieren und den Kontakt zu den Partnern, den Kunden und der Wis-senschaft herzustellen. Das sei gelungen. Mit der Bewertung der Vortragsleistungen möchte sich der 37-jährige Diplom Kaufmann erst beschäftigen, wenn auch das letzte Wort gesprochen sei. In den vielen Geprächen, die Naue am Rande der Veranstaltung führte, seien ihm die positiven Äußerungen angesichts der kleinen pfiffigen Ideen aus der Marketing-Ab-teilung aufgefallen. „Viele fanden es zum Beispiel sehr nütz-lich, dass in der Stadt überall Schilder aufgestellt waren, die zum Veranstaltungsort wiesen“, sagt Naue. Der NAUE-Film auf den Hotelzimmern habe ebenfalls viele positiv überrascht. Aber auch die individuell gestalteten Schlüsselkarten seien bei den Gästen gut angekommen.

Pfiffige IdeenAlexander Naue zieht ein positives Zwischenfazit

Bislang zufrieden: Diplom Kaufmann Alexander Naue, hier bei seiner Eröffnungsrede. FOTO: JÜRGEN KRÜGER

Susanne Winter (51), rechtsgerichtete österreichische Parlamentsabgeordnete ist wegen herabwürdigender Äuße-rungen gegen den Islam von einem Gericht in Graz zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem muss Winter eine Geldstrafe von 24.000 Euro zahlen. Winters Anwalt will in Berufung gehen.

Horst Seehofer (59), bayerischer Ministerpräsident, ist gestern von Papst Benedikt XVI. empfangen worden. Bei der Privataudienz seien auch Seehofers Frau Karin sowie einige seiner Berater zugegen gewesen, hieß es in einer kurzen Erklärung des Vatikans. Zuvor hatten Seehofer und seine Frau dem Grab von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. im Petersdom einen Besuch abgestattet.

Page 3: BAD WILDUNGENER NEWS - Jürgen Krüger · 2019-11-18 · Bad Wildungener News, Zeitung zum 6.Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009,

Bad Wildungener News, Zeitung zum 6. Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009, Seite 3

Helsinki (dpa). Mit einem schwungvollen Original-tanz zu Charleston-Klängen haben die deutschen Eistanz-Meister Carolina und Daniel Hermann bei ihrem Europa-meisterschaft-Debüt ihren guten Eindruck bestätigt. Vom Preisgericht bekamen die Dortmunder Geschwister in Helsinki 74,15 Punkte und belegten damit Rang 14. Auf dem Weg zu ihrem ersten Titel sind die Russen Jana Chochlowa/Sergej Nowizki (97,43 Punkte) vor Federica Faiella/Massimo Scali (Itali-en/95,06) sowie Sinead und John Kerr aus Großbritanni-en (92,60).

Eistanzpaar be-hauptet Platz 14

Tokio (dpa). Die Lage beim japanischen Elektronikkon-zern Sony spitzt sich zu. Angesichts eines erwarte-ten operativen Verlusts für das am 31. März endende Geschäftsjahr von 260 Mil-liarden Yen (2,2 Milliarden Euro) kündigte Sony-Chef Howard Stringer weitere drastische Kostensenkungen an. Der erwartete operative Verlust ist der erste seit 14 Jahren und der bisher höchs-te. Im Oktober hatte Sony noch mit 200 Milliarden Yen Gewinn gerechnet.

Sony erwartetRekordverlustEin neues Zeitalter

Anwendungen von Geokunststoffen mit Blick auf die neue Deponieverordnung

VON JÜRGEN KRÜGER

Bad Wildungen. Wenn eine Mülldeponie ihre Kapazi-tätsgrenzen erreicht hat, muss sie sozusagen einen gas- und wasserdichten Deckel bekommen. Und an diese Oberflächenab-dichtungssysteme stellt der Gesetzgeber in seiner Deponieverordnung hohe Anforderungen.

Welche Anforderungen das sind, erklärte Dr.-Ing. Ernst Reuter den Zuhörern auf dem 6.Geokunststoff-Kolloquium in Bad Wildungen. Der 51-Jährige, der für ein Min-dener Ingenieurbüro arbeitet, beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit diesem Thema. Eine Deponieverord-nung sei ein Regelwerk, das in Deutschland vorschreibt, wie das Abdichtungssystem aufgebaut sein muss. Derzeit ist die Deponieverordnung aus dem Jahre 2002 in Kraft. Doch das Bundeskabinett hat Ende 2008 eine neue Deponieverordnung auf den Weg gebracht, die sich derzeit in der Länderdis-kussion befindet. Dr.-Ing. Reuter rechnet damit, dass die neue Deponieverordnung nach der Umsetzung der vom Bundesrat geforder-ten Änderungen bereits im Sommer oder Herbst dieses Jahres in Karft treten wird. „Es wird dann möglich sein, eine Reihe weiterer Geoku nststoffprodukte im Depo-niebau einsetzen zu können. Bislang sind nur Kunststoff-dichtungsbahnen zulässig. An die neuen Produkte sind aber jetzt schon ganz konkre-te Profile geknüpft. Mit der neuen Deponieverordnung bricht ein neues Geokunst-stoff-Zeitalter an“, verspricht der Ingenieur.

Bad Wildungen (jk). Die Gäste beim 6.Geokunst-stoff-Kolloquium in Bad Wildungen staunten nicht schlecht, als sie anstatt einer Schlüsselkarte des MARITIM-Badehotels eine grüne Schlüsselkarte der gastgebenden Firma NAUE ausgehändigt bekamen. Die Idee zu dieser Schlüsselkarte hatte Kent von Maubeuge. Der NAUE-Marketingleiter hatte im MARITIM über-nachtet. „Ich dachte über die Schlüsselkarte nach und fing an zu recherchieren“, sagt von Maubeuge. Der Karten-Hersteller NOVO aus Bonn bekam dann den Auftrag, die individuellen NAUE-Karten zu produzieren.

Die persönliche SchlüsselkarteNAUE überrascht seine Gäste mit einer sehr individuellen Idee

Helsinki (dpa). Der weltweit größte Handy-Hersteller Nokia hat im vierten Quartal 2008 einen Gewinneinbruch um 69 Prozent verzeichnet. Das Nettoergebnis sackte auf 576 Millionen Euro ab, gegenüber 1,84 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie Nokia in Helsinki mit-teilte. Der Umsatz fiel um 19,5 Prozent auf 12,7 Mil-liarden Euro. Marktanteil: 37 Prozent. Im vorangegan-genen Quartal waren es 38 Prozent, im vierten Quartal 2007 noch 40 Prozent.

Nokia-Gewinnbricht ein

Berlin (dpa). Die zweitgröß-te deutsche Fluggesellschaft Air Berlin senkt für Buchun-gen vom 27. Januar an ihre Treibstoffzuschläge. Auf den innerdeutschen und europä-ischen Städteverbindungen wird der Aufpreis pro Stre-cke um 5 Euro auf 20 Euro reduziert, wie der Konzern mitteilte. Auf der touristi-schen Mittelstrecke müssen Kunden 25 statt 35 Euro zahlen. Langstreckenflüge werden mit einem Zuschlag von 80 Euro belegt, das sind 15 Euro weniger.

Air-Berlin senktKerosinzuschlag

Impresssum

Herausgeber: NAUE GmbH & Co. KG, Gewerbestraße 2, 32339 Espelkamp-Fiestel, Telefon (5743) 41 -0, www.naue.com.

Verantwortlich für den Inhalt: Kent von Maubeuge (V.i.S.d.P).

Redaktion: Friedhelm Fischer, Jürgen Krüger.

Der Abdruck einiger aktueller Berichte erfolgt mit freundli-cher Genehmigung der Neuen Westfälischen (www.nw-news.de) Bielefeld und der Deutschen Presseagentur (www.dpa.de).

Neuss (sid). Bis zu 6,90 Mil-lionen Zuschauer verfolgten am Mittwochabend bei RTL den Hauptrundeneinzug der deutschen Handballer bei der WM in Kroatien. Das entspricht einem Marktanteil von 26,1 Prozent.

Handballer mit guter Quote

Der Deponie-Experte: Dr.- Ing. Ernst Reuter schaut sich ein Deponie-Modell an. FOTO: J.KRÜGER

Hat auch eine: NAUE-Auszubildende Sabrina Fischer zeigt ihre Schlüsselkarte.

Berlin (dpa). Die Deutsche Bundesregierung will den aufgespannten Rettungs-schirm für das deutsche Bankenwesen wegen der anhaltenden Krise in der Finanzbranche nachbessern. Allerdings soll das nach Angaben von Finanzminister Peer Steinbrück auf anderem Wege geschehen, als mit einer bereits diskutierten um-fassenden Übernahme von Banken-Risiken durch den Staat über eine sogenann-te „Bad Bank“ (schlechte Bank). Die deutschen Banken rechnen nach Angaben aus Branchenkreisen inzwischen in den nächsten Wochen mit einem zweiten Hilfspaket der Regierung. Geprüft würden andere Lösungsmöglichkei-ten als die einer zentralen Übernahme von Banken-Risiken, sagte Steinbrück in Berlin. „Ich bleibe dabei: es wird eine nationale Bad Bank nicht geben.“ Welchen Weg die Regierung gehe, sei noch nicht entschieden. Eine „Bad Bank“ kritisierten alle Bundestagsparteien.Koalitionsexperten brachten verschiedene Modelle ins Gespräch, um die Banken zu entlasten. Denn trotz des Ret-tungsschirms der Regierung in Höhe von fast 500 Milli-arden Euro hat sich die Lage in der Finanzbranche kaum gebessert. Banken berichten über immer neue Verluste, etwa wegen des Wertverfalls von Wertpapieren. Das gilt auch für solche, die bislang als weniger riskant galten, wie einige europäische Staatsanleihen. Es sei offen-sichtlich, dass die Probleme mit den bestehenden Instru-menten nicht gelöst seien, so der Unionshaushaltsexperte Steffen Kampeter (Minden). Das führe dazu, dass bei den Banken quartalsweise ein immer größerer Eigenkapi-talverzehr eintrete, was stets neue Steuergeld-Zuschüsse erfordere.

Banken-Risiken:Steinbrück will

nicht alle tragen

Page 4: BAD WILDUNGENER NEWS - Jürgen Krüger · 2019-11-18 · Bad Wildungener News, Zeitung zum 6.Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009,

Bad Wildungener News, Zeitung zum 6. Geokunststoff-Kolloquium im MARITIM Badehotel Bad Wildungen Freitag, 23. Januar 2009, Seite 4

Nicht nur LobhudeleiDr. Thomas Egloffstein präsentiert heute einen interessanten, ökologischen Vergleich

Bad Wildungen. Der Diplom Geologe Dr. Thomas Egloffstein be-schäftigt sich seit vielen Jahren mit Geokunstsof-fen. Der Wissenschaftler arbeitet für die Inge-nieurgesellschaft Prof.

Czurda und Partner mbH in Karlsruhe. Die Geologen und Ingenieure für Wasser und Boden sind für ihre Kunden beratend tätig. Als Vortra-gener ist Dr. Egloffstein am heutigen Freitag auf dem 6.Geokunstsoff-Kolloquium

zu Gast in Bad Wildungen. Ab 10.30 Uhr stellt der 51-Jährige einen ökologi-schen Vergleich zwischen Bodenstabilisierungen von Tragschichten mit hydrauli-schen Bindemitteln und mit Geokunststoffen an. NEWS-

Redakteur Jürgen Krüger stellte Dr. Egloffstein vorab ein paar Fragen.

Herr Egloffstein, worum geht es in ihrem Vergleich?DR. THOMAS EGLOFF-STEIN: „Es handelt bei meinem Vortrag um eine Ökobilanz zwischen ver-schiedenen Bauverfahren. Geogitter auf der einen Seite und hydraulische Bindemit-tel, also Kalk und Zement, auf der anderen Seite.“

Wie misst man denn so was?EGLOFFSTEIN: „Es gibt zwei Kennzahlen: der kumulierte Energieaufwand und die CO2-Abgabe, die bei der Produktion der Baustoffe anfallen.“

Wer hat denn die Nase vorn?EGLOFFSTEIN: „Geo-gitter haben aufgrund ihrer leichten Bauweise oft Vor-teile. Aber nicht immer, es kommt auf den Einzelfall an. Man muss genau überlegen, wo Geogitter sinnvoller sind und wo nicht. Es gibt auch Fälle, da sind hydraulische Bindemittel ökologisch vor-teilhafter. Es wird also keine Lobhudelei für Geogitter werden, sondern eine sachli-che Betrachtung der beiden Bauverfahren.“

Wie werden Sie vorgehen?EGLOFFSTEIN: „Ich habe mir drei Beispiele heraus-gesucht, anhand derer ich die Messwerte präsentiere. Es handelt sich einmal um eine Bodenverfestigung, dann um um eine Beispiel einer Straße am Berg, wo die Stabilisierung mit Geogit-tern und einer Stützmauer alternativ zueinander standen und es gibt ein Beispiel aus dem Deich-Abdichtungsbau. Hoffentlich reichen die 25 Minuten“

Bad Wildungen. Als Marlies Knieß in den großen Vor-tragsraum kommt, staunt sie nicht schlecht. Die Lehrerin bleibt an dem Modelltisch stehen und bestaunt die in liebevoller Detailarbeit hergestellten Geokunststoff-Modelle. „Ist das nicht toll?“, fragt sie in die Runde und erntet Zustimmung. „Und Spielautomaten gibt es hier auch“, ergänzt ihr Ehemann, Dr.-Ing. Hans-Gerhard Knieß. Ein weitere Gast auf dem 6.Geonkunststoff-Kolloquium erklärt, dass diese Spielgeräte eine freundliche Leihgabe des Espelkampers Unternehmens Gauselmann ist. Putzig findet das Ehepaar Knieß auch

für Wasserbau in Karlsruhe gehörte der 68-Jährige zu einen der ersten Anwendern von NAUE-Produkten. Zuletzt war Knieß Präsident der Wasser- und Schifffahrts-direktion in Kiel. Seit zwei Jahren ist er im Ruhestand. Zu Professor Heerten pflegt das Ehepaar ein freund-schaftliches Verhältnis. Und so machte Knieß dem NAUE-Geschäftsführer jetzt ein schönes Geburtstags-geschenk (Heerten wurde am 11. Januar 60 Jahre alt). Knieß stellte eine audio-visuelle Einführung in die Themen des 6.Geokunststoff- Kolloquiums zusammen. Ein nettes Geschenk, von dem auch die Gäste profitierten.

Ein nettes GeschenkWarum Dr.-Ing. Hans-Gerhard Knieß die audio-visuelle Einführung liefert

Gut vorbereitet wird Dr. Thomas Egloffstein in seinen Vortrag gehen FOTO: JÜRGEN KRÜGER

die ferngesteuerten NAUE-Geländewagen, an denen die ausgewachsenen Ingenieure ihre helle Freude haben.

Dr.-Ing. Hans-Gerhard Knieß hat seit Jahrezhenten eine Verbindung zu NAUE. Als Leiter der Bundesanstalt

Dankbare Gäste: Marlies und Hans-Gerhard Knieß hören Professor Heerten bei dessen Eröffnungsrede zu. FOTO: J.KRÜGER

Bad Wildungen. Normalerweise beschäftigt sich Dr.-Ing. Daniel Schade mit komplizierten, theoretischen Sachverhal-ten. Da kommt ihm auf dem 6. Geokunststoff-Kolloquium eine praktische Abwechselung gerade recht. Schade schnappt sich die Fernbedienung und kurvt mit dem kleinen drolligen NAUE-Modellauto auf der präparierten Strecke herum. „Man muss die Dinge auch mal ausprobieren, über die man theore-tisch nachdenkt. Außerdem sehe ich nicht alles so bierernst“, sagt der 53-jährige Referent und gibt Vollgas.

HoherSpaßfaktor

Voll konzentriert: Dr.-Ing. Daniel Schade vertreibt sich die Zeit mit ferngesteuerten Autos. FOTOS: JÜRGENKRÜGER

Putzig: Die NAUE-Modell-Geländewagen.

Bad Wildungen. Zwei rote Sparschweine glotzen die Be-sucher beim 6.Geonkunststoff-Kolloquium im MARITIM-Badehotel in Bad Wildungen an und bitten um eine Spende. Professor Georg Heerten bitte seine Gäste, einen kleines Obulus für die Gesellschaft der Rettung Schiffbrüchiger zu geben. Na dann, ab ins Schwein mit den Euros.

Spende erwünscht