bau und betrieb von grundwassermessstellen · • schichtenverzeichnis zu erstellen • eventuell...

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1 Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen NBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH Seite 1 Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen Jan Lamprecht NBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH Randersweide 1 21035 Hamburg 65. Deutsche Brunnenbauertage BAW-Baugrundkolloquium 07. bis 09. Mai 2014 – Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen NBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH Seite 2 1. Definition Nach Hölting sind Messstellen „niedergebrachte und verfilterte Bohrungen, in die Beobachtungsrohre eingesetzt werden“. Keine weitere Definition gefunden Anbei einige Beispiele

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Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen

NBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH �

Seite 1

Bau und Betrieb von

Grundwassermessstellen

Jan LamprechtNBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH

Randersweide 1

21035 Hamburg

65. Deutsche Brunnenbauertage

BAW-Baugrundkolloquium07. bis 09. Mai 2014 – Bau-ABC Rostrup / Bad Zwischenahn

Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen

NBB NORD Bohr und Brunnenbau GmbH �

Seite 2

1. Definition

• Nach Hölting sind Messstellen „niedergebrachte und verfilterte Bohrungen, in die Beobachtungsrohre eingesetzt werden“.

• Keine weitere Definition gefunden

• Anbei einige Beispiele

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Bau und Betrieb von Grundwassermessstellen

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1. Definition•

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2. Anforderungen an Messstellen

• Zur quantitativen und qualitativen Überwachung des Grundwassers müssen Messstellen für Folgendes ausgelegt sein:

• Ermittlung von GW- Ständen

• Entnahme von Wasserproben

• Durchführung geophysikalischer Messungen

• Durchführung von Pflegemaßnahmen

• Durchführung von Pumpversuchen

• Nach DVGW W121 sind Messstellen je nach Aufgabenstellung entsprechend lokaler geologischer Verhältnisse zu planen und zu bauen

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2. Anforderungen an Messstellen

• Besondere Beachtung bei der Planung sind zu richten auf :

• Zweck der Grundwassermessstelle (Festlegung Ausbau/ Bohrlochdurchmesser)

• Stockwerkstrennungen (verschiedene Grundwasserstockwerke sind jeweils getrennt mit Messstellen zu versehen)

• Eventuelle teufenabhängige Zonierung der Wasserqualität innerhalb eines Grundwasserleiters (ebenfalls jeweils eine Messstelle)

• Abdichtung und Trennung von einzelnen durchbohrten GW- Stockwerken

• Anmerkung für die Brunnenbauer

• AKTIVE Beteiligung an der Planung soweit wie möglich

• Ansonsten NACHFRAGEN nach dem Zweck und gegebenenfalls den AG an die Hand nehmen

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3. Ausführung

• Festlegung des Ausbaus richtet sich nach der Aufgabenstellung der GWM

• Vorgesehene Ausbau bestimmt den Bohrlochdurchmesser

• Beschaffenheit des Grundwasserleiters bestimmt Ringraumverfüllung

3. 1 Bohrungen

bei der Wahl des Bohrverfahrens ist zu beachten:

• Aufgabenstellung der GWM

• Geologische Vorkenntnisse des Bohrbereiches

• Weiterführende Untersuchungen (Geophysik)

• Wirtschaftliche Aspekte

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3. Ausführung

Mögliche Bohrverfahren:

• Trockenbohrung

• Druckspülbohrung

• Lufthebebohrung

• Kernbohrung

• Rammpegel

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3. Ausführung

• Bei Durchführung der Bohrungen sind entsprechend dem Bohrverfahren Proben zu entnehmen und auszulegen

• Schichtenverzeichnis zu erstellen

• Eventuell weitergehende Laboruntersuchungen der Bodenproben

• Bohrlochvermessungen im offenen Bohrloch

• Nach Abschluss der Bohrungen/ Geophysik endgültige Festlegung eines Ausbauplans unter Berücksichtigung entsprechender Unter- und Überschüttungen

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3. Ausführung

3.2 Ausbau

• Richtet sich wiederum nach dem Verwendungszweck der GWM aber auch den geologischen Gegebenheiten

Auswahl des Ausbaus sollte berücksichtigen:

• Keine Beeinträchtigung der GW- Beschaffenheit

• Verhinderung unerwünschter Fremdwasserzuflüsse

• Beständigkeit entsprechend der Aufgabenstellung (Kontamination/ Versalzung)

• Geologische Verhältnisse (Schlitzweite)

• Wirtschaftliche Aspekte

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3. Ausführung

3.3 Ringraumverfüllung

hierfür kommen zur Anwendung :

• Filtersande und-kiese als Filter- und Gegenfiltermaterial

• Tone

• Plastische Suspensionen

• Glaskugeln

• Einbau und Anforderungen der genannte Verfüllstoffe richtet sich nach Tiefe, Ausbau und Zweck der Messstelle

• Bsp: in oberflächennahem Bereichen eher der Einsatz von Ton als von Suspension in größeren Tiefen eher umgekehrt

• Anmerkung

Überschüttungen eher mächtiger bemessen insbesondere bei Glaskugeln→ Setzungen

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3. Ausführung

3.4 Einbauarbeiten

wichtigste VORBEREITUNG und KONTROLLE:

• Vorbereitung: rechtzeitige Bestellung aller Materialien einschl. Einbauwerkzeuge

Ablaufplan

Herrichten des Arbeitsplatzes

• Kontrolle: aller gelieferten Materialien auf Vollständigkeit, Qualität und Übereinstimmung mit Ausbauplan

Bohrlochsohle (Lotung)

Lotung während des Einbauvorganges

Überprüfung Suspensionsdichte

• Einbauarbeiten sind zu protokollieren

• Bsp.: Verfüll-, Verpress- und Ausbauprotokoll

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3. Ausführung

3.5 Klarpumpen

• Nach Beendigung der Einbauarbeiten Klarpumpen der Messstelle insbesondere bei Verwendung von Spülungszusätzen

• Möglichkeiten des Klarpumpens mittels Luft oder Unterwassermotorpumpe

• Während des Klarpumpens in regelmäßigen Abständen Erfassung des Volumens an geförderten Feststoffen und Protokollierung

• Anmerkung: immer häufiger Messung/ Protokollierung von pH- Wert und Leitfähigkeit

• Zeitraum des Klarpumpens richtet sich nach den Spülungsparametern, der Messstellenergiebigkeit und der Feststoffführung

• DVGW 121 Beendigung, wenn Volumen an geförderten Feststoffen 2ml/m³ unterschreitet

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3. Ausführung

3.6 Messstellenabschluss

• dient dem Schutz vor Verunreinigungen durch Oberflächenwasser, vor Beschädigungen und als Aufnahme von Messgeräten sowie als Ansatzpunkt zum sicheren Auffinden im Gelände

• Varianten: Unterflurausbau → Straßenkappen, Schächte

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3. Ausführung

3.6 Messstellenabschluss

• Überflurausbau → Schutzrohre

→ Schutzdreieck

→ Baumschutzbügel

→ Schachtringe

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3. Ausführung

3.7 Dokumentation

• hierbei zu berücksichtigen:

• Ausbauzeichnung, SV mit Kopfblättern

• Tagesberichte

• Spülungs-, Verfüll-, Verpress- und Klarpumpprotokoll

• Pumpversuchsprotokoll oder anderer hydraulischer Tests (evtl. auch graphisch)

• Evtl. Wasseranalytik, Geophysik, Vermessungsunterlagen

• Lieferscheine

• Anmerkung: Dokumentation ist immer mehr Abrechnungsgrundlage

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4. Betrieb der Messstelle

• Betrieb richtet sich wieder nach den Anforderungen an die GWM

• Ausrüstung mit Messsystemen oder Handmessungen

• Durchführung weitergehender Pumpversuche (langzeitpumpversuch mit permanenter Aufzeichnung der Wasserqualität → Messbox

• Fortlaufende Wasseranalytik

• Fortlaufende geophysikalische Messungen

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5. Fazit

• Bau von Grundwassermessstellen ist vielfältig

• Wichtigste Kriterien hierbei sind nach eigener Einschätzung:

• Planung

• Kontrolle

• Dokumentation

Fragen ansonsten

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit