baukultur schwarzwald architekturpreis 2010 - neues bauen ... · zen schwarzwald. im mathematischen...

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TOURISMUS 3.07 Umbau und Sanierung Mineralien- und Mathematikmuseum, Oberwolfach Würdigung Interview mit Jürgen Nowak, Bürger- meister der Gemeinde Oberwolfach Was war der Anlass für die Sanierung? Nowak: Unser Mathematisches For- schungsinstitut wollte das Thema Ma- thematik noch mehr in der Öffentlichkeit präsentieren. Da kam uns die Idee, bei- de Fachgebiete unter ein Dach zu brin- gen. Die Darstellung des historischen Bergbaus und die Mineralienausstellung waren bereits im Erdgeschoss unter- gebracht. Wir entschieden uns, das Dachgeschoss auch für die Mathematik umzubauen. Ein Abriss kam nicht in Fra- ge, da das Haus einst der bedeutends- te Schwarzwaldbauernhof im Dorf war und zentral liegt. Der Hof hat eine lange Geschichte. Um die Jahrhundertwende erwarb die Gemeinde Oberwolfach das Anwesen. Nach dem 2. Weltkrieg wur- den dort viele Wohnungen für Flücht- linge eingebaut – und leider wurde da- durch die Struktur des Hauses ziemlich verschandelt. Verschandelt bis unters Dach? Nowak: Das kann man so sagen. Vor allem das Dachgeschoss war total ver- baut. Jetzt ist daraus ein Schmuckstück geworden. Was sagte das Denkmalamt dazu? Nowak: Das Haus war eh schon derma- ßen verbaut, dass es keine besonderen Einwände gab. Im Gegenteil. Alle waren gespannt, wie wir das Thema lösen wür- den. Hat Ihr Projekt eine besondere Be- deutung für zukünftiges Bauen im Schwarzwald? Nowak: Ja. Es ist ein Beispiel dafür, wie ein historisches Schwarzwälder Hofge- bäude, das über Jahrzehnte verschan- delt war, seinen Hofcharakter zurück gewonnen hat. Und gleichzeitig konnten wir moderne Museumsräume integrie- ren. Mir gefällt, dass wir die wertvolle Holzkonstruktion als öffentlichen Raum nutzbar machen konnten. Mineralien- und Mathematikmuseum Schulstraße 5 77709 Oberwolfach Bauherrschaft: Gemeinde Oberwolfach Rathausstraße 1 77709 Oberwolfach Planung und Konzept: Schmider Planungsbüro Rosenstraße 7 77709 Oberwolfach Statik und Baueingabe: Armbruster Ingenieurbüro, Oberharmersbach Planung Heizzentrale: Lehmann Planungsbüro für Versorgungs- technik, Hausach Nutzer: Verein der Freunde von Mineralien und Bergbau Oberwolfach e.V. MFO Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach Jahr der Fertigstellung: 2010 Fotos: außen: Gerhard Schmnider, Oberwolfach innen: Norbert Springmann Fotostudio, Oberwolfach Interview: Christine Speckner Zum Museum: Im MiMa Museum stellen der Verein der Freunde von Mineralien und Bergbau und das Mathematische Forschungsins- titut Oberwolfach gemeinsam aus. Zu sehen sind Mineralien aus dem gan- zen Schwarzwald. Im mathematischen Teil werden Gebiete der Kristallographie und Symmetrien durch interaktive Pro- gramme erklärt. Baukultur Schwarzwald Architekturpreis 2010 - Neues Bauen im Schwarzwald

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Page 1: Baukultur Schwarzwald Architekturpreis 2010 - Neues Bauen ... · zen Schwarzwald. Im mathematischen Teil werden Gebiete der Kristallographie und Symmetrien durch interaktive Pro -

TOURISMUS3.07 Umbau und Sanierung Mineralien- und Mathematikmuseum, Oberwolfach

Würdigung

Interview mit Jürgen Nowak, Bürger-meister der Gemeinde Oberwolfach

Was war der Anlass für die Sanierung?Nowak: Unser Mathematisches For-schungsinstitut wollte das Thema Ma-thematik noch mehr in der Öffentlichkeit präsentieren. Da kam uns die Idee, bei-de Fachgebiete unter ein Dach zu brin-gen. Die Darstellung des historischen Bergbaus und die Mineralienausstellung waren bereits im Erdgeschoss unter-gebracht. Wir entschieden uns, das Dachgeschoss auch für die Mathematik umzubauen. Ein Abriss kam nicht in Fra-ge, da das Haus einst der bedeutends-te Schwarzwaldbauernhof im Dorf war und zentral liegt. Der Hof hat eine lange Geschichte. Um die Jahrhundertwende erwarb die Gemeinde Oberwolfach das Anwesen. Nach dem 2. Weltkrieg wur-den dort viele Wohnungen für Flücht-linge eingebaut – und leider wurde da-durch die Struktur des Hauses ziemlich verschandelt.

Verschandelt bis unters Dach?Nowak: Das kann man so sagen. Vor allem das Dachgeschoss war total ver-baut. Jetzt ist daraus ein Schmuckstück geworden.

Was sagte das Denkmalamt dazu?Nowak: Das Haus war eh schon derma-ßen verbaut, dass es keine besonderen Einwände gab. Im Gegenteil. Alle waren gespannt, wie wir das Thema lösen wür-den.

Hat Ihr Projekt eine besondere Be-deutung für zukünftiges Bauen im Schwarzwald?

Nowak: Ja. Es ist ein Beispiel dafür, wie ein historisches Schwarzwälder Hofge-bäude, das über Jahrzehnte verschan-delt war, seinen Hofcharakter zurück gewonnen hat. Und gleichzeitig konnten wir moderne Museumsräume integrie-ren. Mir gefällt, dass wir die wertvolle Holzkonstruktion als öffentlichen Raum nutzbar machen konnten.

Mineralien- und MathematikmuseumSchulstraße 577709 Oberwolfach

Bauherrschaft:Gemeinde OberwolfachRathausstraße 177709 Oberwolfach

Planung und Konzept:Schmider PlanungsbüroRosenstraße 777709 Oberwolfach

Statik und Baueingabe:Armbruster Ingenieurbüro, Oberharmersbach

Planung Heizzentrale:Lehmann Planungsbüro für Versorgungs-technik, Hausach

Nutzer:Verein der Freunde von Mineralien und Bergbau Oberwolfach e.V.MFO Mathematisches ForschungsinstitutOberwolfach

Jahr der Fertigstellung:2010

Fotos:außen:Gerhard Schmnider, Oberwolfachinnen:Norbert Springmann Fotostudio, Oberwolfach

Interview:Christine Speckner

Zum Museum:

Im MiMa Museum stellen der Verein der Freunde von Mineralien und Bergbau und das Mathematische Forschungsins-titut Oberwolfach gemeinsam aus.Zu sehen sind Mineralien aus dem gan-zen Schwarzwald. Im mathematischen Teil werden Gebiete der Kristallographie und Symmetrien durch interaktive Pro-gramme erklärt.

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