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Landesinnungsverband desSchornsteinfegerhandwerksfr Schleswig-Holstein___________________________________________________________________________
Datum: 06.07.2006 Rund um die Pelletsfeuerungsanlage Seite 1 von 28Ausgearbeitet von Jrgen Sager
Baurechtliche Anforderungen an die Aufstellung vonPelletsfeuerungsanlagen sowie an die Brennstofflagerung
Brennstoff PelletsBedingt durch die explodierenden Heizlpreise ist die Nachfrage nach alternativenBrennstoffen gestiegen. Auch die CO2-Emissionen die beim Verbrennen von Brennstoffenentstehen spielen dabei eine groe Rolle.Da das Holz als nachwachsender Rohstoff als CO2-neutraler Brennstoff gesehen wird, hat dasHolz einen Vorteil gegenber den fossilen Brennstoffen.
Auf der nachfolgenden Graphik sind die unterschiedlichen CO2-Emissionen ersichtlich.Der Brennstoff Holz-Pellets hat dabei den geringsten Anteil an CO2-Emissionen
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Datum: 06.07.2006 Rund um die Pelletsfeuerungsanlage Seite 2 von 28Ausgearbeitet von Jrgen Sager
Wenn wir einmal das natrliche Angebot der erneuerbaren Energien betrachten, dann mssenwir feststellen, dass der Energieanteil der Biomasse an drittgrter Stelle steht.
Das weitaus grte Angebot an erneuerbarer Energie ist die Sonnenernergie.
Damit die erneuerbaren Energien sich mehr im Markt etablieren, frdert der Staat erneuerbareEnergien.Auf der nachfolgenden Tabelle sind die Frderbeitrge unterschiedlicher Energieartendargestellt.
Woraus und wie werden Pellets eigentlich hergestellt.Pellets bestehen aus Spne. Sie werden aus Resthlzern, die bei der Produktion vonHolzbauteilen anfallen hergestellt. Die Spne wird unter hohem Druck in verschiedenenDurchmessergren ( 6, 8, 10, 12 mm) hergestellt.Die Lnge der Pellets betrgt zwischen 2 bis 6 cm.
Energietrger NotwendigerFrderbetrag, um 1Tonne CO2 einzusparen
Holz (automatischeFeuerung)
6,-
Solarthermisch 40,-Wind 50,-Photovoltaik 200,-
Tabelle: Kosten pro eingesparter Tonne CO2-Emissionen frverschiedene erneuerbare Energietrger (H. Bunk Klimaschutz- undEnergieagentur Baden-Wrttemberg GmbH)
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Datum: 06.07.2006 Rund um die Pelletsfeuerungsanlage Seite 3 von 28Ausgearbeitet von Jrgen Sager
Die Brennstoffqualitt entscheidet ber die Funktionstchtigkeit der Pelletheizung. AlsBrennstoff werden ausschlielich Qualittspellets gem DINplus oder Norm M 7135empfohlen.Weitere Informationen finden Sie unter www.depv.de oder unter www.dincertco.de.
Bei der Zertifizierung von Holzpellets werden folgende Eigenschaften geprft:
- Durchmesser - Pressmittel- Stickstoff - Aschegehalt- Lnge - Verunreinigung- Chlorgehalt - Fremdstoffe- Rohdichte - Heizwert- Abrieb - Kennzeichnung- Wassergehalt - Schwefelgehalt
Wie kann man selber die Qualitt der Pellets prfen?
Eine Hand voll Pellets aus dem Tank nehmen, einige Minuten in der Hand halten undanschlieend die leicht erwrmten Pellets riechen.Gute Pellets richen nach sauberem, frisch geschnittenem Holz. Wenn nicht erlaubte Fremd-stoffe in den Pellets enthalten sind, so riechen sie nach Schreinerei bzw. Lackiererei.Die entnommenen Pellets auf Fremdkrper (oft graue Farbe) durchsuchen. Gute Pelletsenthalten keine Fremdkrper und haben eine gleichmige Farbe.Eine kleine Menge Pellets in ein mit Wasser geflltes Glas geben und beobachten. GutePellets mssen im Wasser sofort untergehen u. drfen sich innerhalb von 5 10 Minutennicht verndern (aufquellen).
RohdichteWassergehaltSchttgewichtAbriebAschegehalt *Heizwert*Schwefelgehalt*Stickstoffgehalt*Chlorgehalt*ArsenCadmiumChromKupferQuecksilberBleiZinkEOXPresshilfsmittel bzw. Bindemittel
Abmessungen
NORM M 7135Holzpellets (HP1)
D: 4 - 10 mmL:5 x D
1,12 kg/dm10 %
< 2,3 %0,5 %
18 MJ / kg0,04 %0,3 %0,02 %
< 2 %
DIN 51 731Holzpellets (HP5)
: 4 - 10 mmL: < 50 mm
1,0 - 1,4 kg/dm12 %
1,5 %17,5 - 19,5 MJ / kg
0,08 %0,3 %0,03 %
0,8 mg / kg0,5 mg / kg8 mg / kg5 mg / kg
0,05 mg / kg10 mg / kg100 mg / kg3 mg / kg
DIN plus
D: 4 - 10 mmL: 5 x D
1,12 kg/dm10 %
< 2,3 %0,5 %
18 MJ / kg0,04 %0,3 %0,02 %
0,8 mg / kg0,5 mg / kg8 mg / kg5 mg / kg
0,05 mg / kg10 mg / kg100 mg / kg3 mg / kg
< 2 %
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Datum: 06.07.2006 Rund um die Pelletsfeuerungsanlage Seite 4 von 28Ausgearbeitet von Jrgen Sager
Baurechtliche Anforderungen an die Aufstellung von Pelletfeuerungsanlagen
Wesentliche Aussagen in der Landesbauordnung sind:- Die Feuersttten und Abgasanlagen mssen brandsicher und betriebssicher sein.- Feuersttten drfen nur in Rumen aufgestellt werden, wenn nach Art der Feuersttte
und Lage, Gre und bauliche Beschaffenheit und Nutzung der Rume Gefahren nichtentstehen.
- Feste Brennstoffe sind so zulagern, dass keine Gefahren oder unzumutbareBelstigungen entstehen.
- Abgase von Feuersttten sind durch Abgasanlagen so abzufhren, dass keine Gefahrenoder unzumutbare Belstigungen entstehen.
- Abgasanlagen mssen leicht und sicher zu reinigen sein.- Die Errichtung solcher Feuersttten ist genehmigungsfrei.- Feuersttten drfen erst in Betrieb genommen werden, wenn der
Bezirksschornsteinfegermeister die Tauglichkeit und die sichere Benutzbarkeitbescheinigt hat.
Aufstellraum bis 50 KW
Unabhngig von der Brennstoffart gelten:- gleiche Anforderungen an die Verbrennungsluftversorgung- bis 50 KW Nennleistung gleiche Anforderungen an Aufstellung und Aufstellraum- fr raumluftabhngige Betriebsweise nur mit Einschrnkungen bei Rumen oder
Wohnungen mit mechanischen Lftungsanlagenraumluftunabhngige Feuersttten sind- denen die Verbrennungsluft ber dichte Leitungen direkt von auen zugefhrt wird
und bei denen durch entsprechende Dichtheit oder durch andere Manahmen beieinem statischen berdruck in der Feuersttte gegenber dem Aufstellraum keinAbgas in Gefahr drohender Menge austreten kann.
Aufstellraum ber 50 KW
Feuerungsanlagen fr feste Brennstoffe gilt:- Bei einer Gesamtnennwrmeleistung von mehr als 50 KW drfen Feuersttten fr
feste Brennstoffe nur in Heizrumen aufgestellt werden.- Heizrume drfen nicht anderweitig genutzt werden. ausgenommen Aufstellung von
Feuersttten, Wrmepumpen, Blockheizkraftwerke u. ortsfestenVerbrennungsmotoren.
- An Heizrume werden bezglich des Rauminhalts, Brandschutz und Raumlftungbesondere Anforderungen gestellt.
Bemessung der Feuerungsanlage
Pelletfeuerungsanlagen sind Feuerungsanlagen fr feste Brennstoffe und mssen gemFunktionsnachweis 13 384-1 errichtet werden.Eventuell vorhandene Diagramme sind meistens nicht anwendbar, da die Randbedingendieser Diagramme abweichen von den tatschlichen Bedingungen. Dies trifft besonders aufdie Abgastemperatur zu. Auch der Teillastbereich ist nicht zu unterschtzen.
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Datum: 06.07.2006 Rund um die Pelletsfeuerungsanlage Seite 5 von 28Ausgearbeitet von Jrgen Sager
Eine Abgasanlage ist so zu dimensionieren, dass bei allen Betriebbedingungen- die Druckbedingung- und die Temperaturbedingung eingehalten wird.
Weitere Vorgaben sind in der DIN 18 160-1 Abgasanlagen Teil 1: Planung u. Ausfhrung
- Grundlage fr die Errichtung und Verwendung von Abgasanlagen, das heitSchornsteine, Abgasleitungen und Verbindungsstcke
- Konkretisierung der Feuerungsverordnung auch hinsichtlich Anschluss vonFeuersttten
- Kennzeichnung von Abgasanlagen
Verordnung ber kleine u. mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV)
Grundstzlich gilt:- Die erste BImSchV gilt fr die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb von
Feuerungsanlagen, die keiner Genehmigung nach 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes bedrfen.
- Feuerungsanlagen fr feste Brennstoffe drfen nur mit Brennstoffen betrieben werden,fr deren Einsatz sie nach den Angaben des Herstellers geeignet sind.
- Errichtung und Betrieb haben sich nach den Anweisungen des Herstellers zu richten.1. BImSchVFeststofffeuerungsanlagen mit einer Nennwrmeleistung bis 15 KW:
- Drfen nur mit den nach den der 1. BImSchV zugelassenen Brennstoffen betriebenwerden.
- Dazu zhlen auch Presslinge aus naturbelassenem Holz in Form von Holzpelletsentsprechend DIN 51731, Ausgabe Mai 1993, oder vergleichbare Holzpellets oderandere Presslinge aus naturbelassenem Holz mit gleichwertiger Qualitt.
Feststofffeuerungsanlagen mit einer Nennwrmeleistung ber 15 KW:- Dafr sind Grenzwerte fr Staub- und CO-Emissionen festgelegt.- Die Einhaltung ist innerhalb vier Wochen nach der Inbetriebnahme durch Messung
vom zustndigen BSM feststellen zu lassen.- Fr mechanisch beschickte Anlagen ist die berwachung danach jhrlich
wiederkehrend durchzufhren.Anstehende Novellierung 1. BImSchVSeitens des BUM ist eine Verschrfung der Anforderungen insbesondere an Feuersttten frfeste Brennstoffe geplant.Begrndung: Die Verbrennung von festen Brennstoffen trgt erheblich zurFeinstaubproblematik bei und verursacht viele Beschwerden berNachbarschaftsbelstigungen.Mehrere Verbnde der Branche haben dem BMU einen gemeinsamen Vorschlag vorgelegt: fr neue Feuerungsanlagen Empfehlung niedriger CO-Grenzwerte wiederkehrende Messung auch fr Feuerungsanlagen geringer Leistungen und fr manuellbeschickte Anlagen Bei Einhaltung eines sehr niedrigen CO-Grenzwertes von 1 g/Nm3 wird eineStaubmessung als