berufliche bildung vor dem hintergrund ... · adressat: politik und breite an bildung interessierte...

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® Berufliche Bildung vor dem Hintergrund berufsbildungspolitischer Schwerpunkte und sozioökonomischer Handlungsbedingungen Informationen unter https://www.bibb.de/de/44048.php "Indikatoren zur beruflichen Bildung. Stand, Diskussionen und Entwicklungsperspektiven der indikatorengestützten Berufsbildungsberichterstattung " 21. /22. April 2016, Bonn

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®

Berufliche Bildung vor dem Hintergrund berufsbildungspolitischer Schwerpunkte und sozioökonomischer Handlungsbedingungen

Informationen unter https://www.bibb.de/de/44048.php

"Indikatoren zur beruflichen Bildung. Stand, Diskussionen und

Entwicklungsperspektiven der indikatorengestützten

Berufsbildungsberichterstattung "

21. /22. April 2016, Bonn

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Berufliche Bildung vor dem Hintergrund berufsbildungspolitischer Schwerpunkte und sozioökonomischer Handlungsbedingungen

(Das Indikatorenkonzept des Bildungsberichts zur Berufsbildung)

Workshop „Indikatoren zur beruflichen Bildung“

21./22. April 2016

Martin Baethge

24.05.2016 1

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Aufgabe des Berichts „Bildung in Deutschland“

Kritische Analyse des deutschen Bildungswesens in systemischer Perspektive auf Basis von Indikatoren.

Adressat: Politik und breite an Bildung interessierte Öffentlichkeit

24.05.2016 2

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Begriffliche Klärungen

Bildungswesen/-system Gesamtheit institutiona-lisierter und individuel-ler Bildungsaktivitäten von der frühkindlichen Bildung bis zur Berufs-ausbildung, Hochschul-studium und Weiterbil-dung/Lernen im Er-wachsenenalter, ein-schließlich informeller Lernaktivitäten

24.05.2016 3

Systemische Perspektive • Horizontale und verti-

kale Zusammenhänge zu vor-, neben- und nachgelagerten Bil-dungsbereichen: aktuell und langfristig

• Sozioökonomische Kon-texte

• Internationale (System)Vergleiche

• Eine zentrale Analyse-perspektive: Über-gänge

Berufsbildung: drei Sektoren • Duales System • Schulberufssystem • Übergangssystem/-

sektor • (Beamtenausbildung)

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Indikatoren zur Berufsausbildung

24.05.2016 4

Ker

nin

dik

ato

ren

Er

gän

zun

gsin

dik

ato

ren

• Betriebliches Ausbildungsplatzangebot (2006, 2008, 2010) • Vollzeitschulisches Ausbildungsplatzangebot (2008) • Stabilität von

Ausbildungsverhältnissen/Vertragsauflösungen; Diskontinuierliche Ausbildungsverläufe (2006, 2010, 2012)

• Schulisches Bildungsniveau und Ausbildungsberufe (2008, 2012)

• Erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse

• Ausbildungsanfänge – Strukturentwicklung in der beruflichen Bildung

• Angebot und Nachfrage in der dualen Ausbildung • Arbeitsmarktresultate

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Systemische Perspektive: Entwicklung Berufsbildungsgänge

24.05.2016 5

* Werte zwischen 1995 und 2000 wurden interpoliert. Vgl. Erläuterungen zu E1 und Erläuterungen bei Tab. E1-1A. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Integrierte Ausbildungsberichterstattung (Schulstatistik, Hochschulstatistik, Personalstandstatistik - für Beamtenausbildung im mittleren Dienst), Bundesagentur für Arbeit, Bestand von Teilnehmern in ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik mit SGB -Trägerschaft des Teilnehmers.

Abb. E1-2: Neuzugänge zu allen Sektoren beruflicher Erstausbildung 1995 bis 2013* (Anzahl)

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Duales System Schulberufssystem Studium Übergangssystem

Anzahl

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI 24.05.2016 6

• Sektor • Ausbildungsbereich

e im dualen System • Berufe

• Länder • Arbeitsmarkttypen • Branchen • Betriebstypen nach

Größe

• Geschlecht • Alter • Staatsangehörigkeit • Schulische Vorbildung

systemische Merkmalen

Kontextfaktoren Individuelle Merkmale

Differenziert nach

Ausdifferenzierung von Indikatoren

Ausbildungsanfänge – Strukturentwicklung in der beruflichen Bildung (E1) Angebot und Nachfrage in der dualen Ausbildung (E2)

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Abb. E1-1: Verteilung der Neuzugänge auf die drei Sektoren des beruflichen Ausbildungssystems 2005 bis 2013*

* Vgl. Erläuterungen zu E1 und zu Tab. E1-2A.

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Integrierte Ausbildungsberichterstattung (Schulstatistik, Hochschulstatistik, Personalstandstatistik - für Beamtenausbildung im mittleren Dienst), Bundesagentur für Arbeit, Bestand von Teilnehmern in ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik mit SGB -Trägerschaft des Teilnehmers.

24.05.2016 7

517.34245,0%

559.32449,5%

509.90049,1%

523.57751,6%

505.52351,7%

497.42751,4%

215.87318,8%

211.08918,7%

212.36320,4%

209.61720,7%

212.07921,7%

212.24121,9%

417.64936,3%

358.96931,8%

316.49430,5%

281.66227,8%

259.72726,6%

257.62626,6%

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400

2005

2008

2010

2011

2012

2013

Duales System Schulberufssystem Übergangssystem in Tsd.

Systemische Merkmale

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Abb. E1-3: Schülerinnen und Schüler im 1. Schuljahr des Schulberufssystems 2000 bis 2011 nach Berufsgruppen*

24.05.2016 8

* Ohne Schulen des Gesundheitswesens in Hessen; einschließlich Motopäd(e)/in, Erzieher/in, Erziehungshelfer/in, Facherzieher/in für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche, Altenpfleger/in, Altenpflegehelfer/in, Familienpfleger/in, Dorfhelfer/in, Heilerziehungspfleger/in, Heilerzieher/in, Heilerziehungspflegehelfer/in an Fachschulen und Fachakademien. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Schulstatistik, eigene Berechnungen

204.399

9.728

9.105

13.480

8.815

5.251

5.842

15.225

57.830

6.564

38.095

29.338

5.126

0 50 100 150 200

Schulberufssystem insgesamt

BBiG/HwO-Berufe

Technische Assistenzberufe

Kaufmännische Assistenzberufe

Wirtschaftsinformatikberufe

Fremdsprachenkorrespondenten, Übersetzung

Assistenzberufe in der Mediengestaltung

Therapeutische Berufe (Physiotherapeuten)

Gesundheits- und Krankenpflegeberufe

Medizin.- und Pharmaz.-techn. Assistenzberufe

Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen

Sozialpflegerische Berufe

Sonstige

Veränderung 2000 bis 2011 (Index: 2000=100%)in %

Systemische Merkmale

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

an der Georg-August-Universität SOFI

Abb. 2.1.0 : Verteilung der Neuzugänge auf die drei Sektoren des beruflichen Ausbildungssystems 2013 nach Ländern* (in %)

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Integrierte Ausbildungsberichterstattung (Schulstatistik, Hochschulstatistik, Personalstandstatistik - für Beamtenausbildung im mittleren Dienst), Bundesagentur für Arbeit, Bestand von Teilnehmern in ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik mit SGB -Trägerschaft des Teilnehmers

24.05.2016 9

51,1

50,8

50,9

53,9

45,3

62,4

48,1

51,7

56,2

62,4

53,7

56,1

47,5

51,0

47,4

49,7

50,1

48,3

45,7

50,5

22,4

32,8

20,7

26,5

17,3

22,4

33,9

32,7

13,0

20,9

21,3

27,7

18,7

22,2

25,3

19,1

33,8

33,8

19,0

33,1

26,5

16,5

28,4

19,6

37,4

15,2

18,1

15,6

30,8

16,7

25,0

16,2

33,8

26,8

27,4

31,3

16,2

17,9

35,3

16,4

0 20 40 60 80 100

Deutschland

Flächenländer Ost

Flächenländer West

Stadtstaaten

Baden-Württemberg

Bayern

Berlin

Brandenburg

Bremen

Hamburg

Hessen

Mecklenburg-Vorpommern

Niedersachsen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Saarland

Sachsen

Sachsen-Anhalt

Schleswig-Holstein

Thüringen

Duales System Schulberufssystem Übergangssystemin %

Kontexte

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

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Abb. E2-1: Abgeschlossene Ausbildungsverträge, Ausbildungsstellenangebot und -nachfrage im dualen System 1995 bis 2013* (Anzahl)

24.05.2016 10

* Bis 2008 ohne, ab 2009 mit Daten der zugelassenen kommunalen Träger (zkT). Bis 2012 ohne Ausbildungsplätze, die regional nicht zuzuordnen sind und ohne Bewerber mit Wohnsitz im Ausland. 1) Neuverträge und unvermittelte Bewerber und Bewerber mit alternativer Einmündung (z.B. Besuch weiterführender Schulen, Berufsvorbereitungsmaßnahmen) bei aufrecht erhaltenem Vermittlungswunsch (letztere Gruppe bis 1997 nur Westdeutschland und Westberlin). Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Ergebnisse der Ausbildungsmarktstatistik, Ergebnisse zum 30.09.; Bundesinstitut für Berufsbildung, Erhebung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30.09.

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Abb. E2-3: Angebots-Nachfrage-Relation 2013 nach Regionen (Arbeitsagenturbezirken)

24.05.2016 11

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Ergebnisse der Ausbildungsmarktstatistik, Ergebnisse zum 30.09.; Bundesinstitut für Berufsbildung, Erhebung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30.09., Berechnung und Darstellung: BIBB

Kontexte

Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen

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Abb. E3-2: Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge 2010 nach Berufssegmenten* und schulischem Vorbildungsniveau (in %)**

24.05.2016 12

* Oberes Segment - Bankkaufmann/-kauffrau u.ä.,Steuerfachangestellte(r), Industriekaufmann/-kauffrau, Fachinformatiker/in u.ä., Kaufmann/Kauffrau für Marketingkommunikation u.ä., Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung, Mediengestalter/in Digital und Print; Obere Mitte - Verwaltungs- und Sozialversicherungsfachangestellte(r), Fachangestellte(r) für Arbeitsförderung, Chemielaborant/in, Chemikant/in, Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte(r) u.ä., Mechatroniker/in, Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel, Elektroniker/in (Betriebstechnik, Geräte und Systeme) , Bauzeichner/in, Technische(r) Zeichner/in, Bürokaufmann/-kauffrau, Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation, Hotelfachmann/-fachfrau, Medizinische(r), Zahn- und Tiermedizinische(r) Fachangestellte(r) , Industriemechaniker/in u.ä.; Untere Mitte - Einzelhandels- und Automobilkaufmann/-kauffrau, Elektroniker/in, Elektroniker/in für Automatisierungstechnik, Konstruktionsmechaniker/in, Restaurantfachmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Fachkraft für Lagerlogistik; Unteres Segment - Landwirt/in, Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Mechatroniker/in für Kältetechnik, Tischler/in, Dachdecker/in, Zimmerer/Zimmerin, Koch/Köchin, Beikoch/Beiköchin, Teilkoch/Teilköchin, Verkäufer/in, Gärtner/in, Werker/in im Gartenbau u.ä., Metallbauer/in, Friseur/in, Kosmetiker/in, Konditor/in, Bäcker/in, Fleischer/in, Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk mit Vorgänger, Fachlagerist/in, Fachkraft und Helfer/in im Gastgewerbe, Maurer/in, Maler/in und Lackierer/in, Fahrzeuglackierer/in, Hauswirtschafter/-in, Hauswirtschaftshelfer/in u.ä. ** Weitere Erläuterungen siehe Tab. E3-5A im Anhang. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Berufsbildungsstatistik, eigene Berechnungen und Schätzungen

5,5

5,6

1,7

0,9

0,7

3,1

37,4

59,9

36,1

14,5

2,9

32,9

39,3

30,0

50,7

58,5

34,5

42,9

17,8

4,5

11,4

26,1

61,9

21,0

0 20 40 60 80 100

Sonstige Berufe (98.658)

Unteres Segment (153.318)

Untere Mitte (88.794)

Obere Mitte (145.896)

Oberes Segment (72.366)

Insgesamt (559.032Neuverträge)

Ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Mittlerer Abschluss Fach-/ Hochschulreife

in %

Segmentation nach Vorbildung

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Abb. E5-4: Erwerbslosenanteile* der 15- bis unter 25-Jährigen und der 15- bis unter 65-Jährigen für ausgewählte Staaten 1995 und 2012* (in %)

Deutschland

Frankreich

Griechenland

Italien

Kanada

Niederlande

Österreich

Schweden 1)

Schweiz

Spanien

USA

Vereinigtes Königreich

0

5

10

15

20

25

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Erw

erb

slo

senante

il der

15

-bis

unte

r 25

-Jährigen in %

Erwerbslosenanteil der 15- bis unter 65-Jährigen in %

Werte 2012 Veränderung von 1995 bis 2012

* Erwerbslose nach ILO-Konzept quotiert an der gleichaltrigen Bevölkerung.

1) 16- bis 25-Jährige

Quelle: OECD, Employment Outlook, eigene Darstellung

24.05.2016 13

Internationaler Vergleich

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Ausblick

• Verbesserung des Daten-Sets zur sozioökonomischen Herkunft (einschließlich Zuwanderungsgeschichte) und Bildungsbiographie (am besten durch mitlaufende Personenkennziffer)

• Mehr Indikatoren zur Prozessqualität der Ausbildung

• Genauere Ausdifferenzierung regionaler Kontextkonstellationen für Berufsausbildung, insbesondere auch für Angebote des Schulberufssystems

• Systematische Generierung von internationalen Vergleichsdaten

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Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit

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