bezahlen - handelsbank...2017/07/17 · weil entscheider immer ihren blick nach vorne richten...
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42 e-commerce-magazin 05│2017 www.e-commerce-magazin.de
│von Daniel Kreis
Management│Recht│Kapitalspritze für E-Commerce-Unternehmen
Alle Gründer von E-Commerce-Unter-nehmen machen diese Erfahrung: Stark wachsende Geschäftsmodelle sind ka-pitalintensiv. Nach der Etablierung des Geschäftsmodells im Markt liegt der Fo-kus bei Unternehmen in dieser Growth-Phase weniger auf Ertrag, sondern viel-mehr auf der Steigerung von Umsatz und Marktanteil.
Nicht selten weisen diese Unterneh-men exponentiell steigende Umsätze bei negativem EBIT aus. Zu den steigenden Forderungsvolumina kommen voluminös anwachsende Lagerkapazitäten. Was nun häufig passiert: Das vorhandene Eigenka-pital beziehungsweise die vorhandene Li-quidität wird im großen Umfang für die Fi-nanzierung des Umlaufsvermögens heran-gezogen und ist damit im Working Capital gebunden. Folgende Finanzierungsoptio-nen geben Start-Up- und Growth-Unterneh-men Spielraum, ihr Wachstum intelligent zu finanzieren und die dafür notwendige Liquidität zu behalten.
➊ Kapitalerhöhung: Investment der Kapitalgeber
Eine Möglichkeit, der Gesellschaft Kapi-tal zuzuführen, ist eine Finanzierungs-runde. Hier wird das Eigenkapital durch die Zuführung weiterer Mittel aufge-stockt und zusätzliche Liquidität ge-schaffen. Eine Kapitalerhöhung kann durch den Altgesellschafterkreis oder durch neue Investoren getragen wer-den. Diese Finanzierungsoption ist al-lerdings zeitintensiv, aufwendig und bindet im Unternehmen oft wichtige Ressourcen.
Ein weiterer Nachteil: Eine Kapital-erhöhung führt häufig zur weiteren Dilu-tierung, also einer Verwässerung der Anteile bei den Gründern. Dafür steht das zugeführte Kapital dauerhaft zur Verfügung. Die Kapitalerhöhung sollte insbesondere zum nachhaltigen Errei-chen der strategischen Ziele verwendet werden.
➋ Wandeldarlehen: Varianten-reich für beide Seiten
Als Vorwegnahme einer Finanzierungs-runde gibt es das Wandeldarlehen: Hier-bei gewährt der Kapitalgeber dem Unter-nehmen ein fest verzinstes Darlehen. Bei bestimmten Voraussetzungen wird der Betrag gewandelt: Statt Rückzahlung erwirbt der Darlehensgeber vergünstigte Anteile an der Firma.
Die Laufzeiten und Konditionen für Wandeldarlehen orientieren sich an dem jeweiligen Stadium des Unterneh-mens. Die Zinsen für ein Wandeldarle-hen liegen häufig zwischen sieben und neun Prozent. Sie werden in der Regel gestundet und endfällig gestellt, um den Cashflow des Unternehmens nicht von Beginn an mit Zinszahlungen zu belas-ten. Vorteile des Wandeldarlehens sind die flexible Ausgestaltung des Darle-hens und der geringe Transaktionsauf-wand. Diese Form der Finanzierung ver-schafft der Gesellschaft Zeit bis zu einer größeren Finanzierungsrunde bei einer gesteigerten Unternehmensbewertung. Ein Nachteil ist die Komplexität des Ver-tragswerks, das mit dem Beteiligungs-vertrag synchronisiert werden muss.
➌ Working Capital: Gut für den „neuen Mittelstand“
Klassische Bankkredite stehen schnell wachsenden Unternehmen aufgrund
Der Zweck heiligt die (Finanz-) Mittel
DANIEL KREISist CEO und Vorstand der Deutschen
Handelsbank, einer Tochter der Deutschen Kontor Privatbank. Die
Münchner begleiten den Mittelstand mit Fremdkapital, Factoring-Lösungen und
strategischem Know-how.
Stark wachsende Lagerbestände und steigende Forderungsvolumina knabbern in der Anfangsphase bei jungen E-Commerce-Gründern und Star t -ups an der Liquidität. Verschiedene Finanzierungsmodelle schaffen Spielraum.
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weil Entscheider immer ihren Blick nach vorne richten
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der Risikomodelle der Banken oft nicht offen. Dabei ist gerade für E-Commerce-Unternehmen in der Wachstumsphase ein ausreichender Liquiditätsspielraum ein wichtiger Erfolgsfaktor. Bislang ha-ben aber nur wenige spezialisierte Ban-ken wie etwa die Deutsche Handelsbank den Bedarf erkannt und können die An-forderungen der stark wachsenden E-Commerce-Unternehmen in einer relativ frühen Phase begleiten. Sie kennen die Herausforderungen des „neuen Mittel-stands“ ebenso wie die Besonderheiten von schnell wachsenden Unternehmen und haben ihre Prozesse darauf ausge-richtet.
E-Commerce-Unternehmen bekom-men hier beispielsweise einen flexiblen Kontokorrentkredit, gegebenenfalls in Kombination mit einem Betriebsmittel-darlehen. Dieses kann zur Finanzierung des stetig wachsenden Umlaufsvermö-gens genutzt werden. Voraussetzung für derartige Kredite ist ein tragfähiges Ge-schäftsmodell, darüber hinaus sollte die Gesellschaft mit ausreichend Eigenka-pital ausgestattet sein.
Ein negatives EBIT oder ein negati-ver operativer Cash Flow sind bei diesen Banken keine Ausschlusskriterien – so-fern die Verluste aus nachvollziehbaren Gründen entstehen. Die Vorteile für das Unternehmen: Es handelt sich um rei-nes Fremdkapital ohne komplexe Verträ-ge in Kombination mit einer schnellen Verfügbarkeit sowie einer flexiblen Lauf-zeit – und ohne Verwässerung der Antei-le der bestehenden Gesellschafter.
➍ Venture Debt: die Alternative zur Bank
Falls klassischen Banken das Risiko zu hoch ist, hat sich als alternative Form der Finanzierung in den letzten Jahren Ven-ture Debt – auch Venture Loan genannt – etabliert. Die Aufnahme eines Venture Debts bietet sich vor allem an, die letzten Verluste zu decken, bis die Profitabilität erreicht ist, ohne dabei wie bei einer Ka-pitalerhöhung in signifikantem Ausmaß Unternehmensanteile abgeben zu müs-sen. Das Darlehen wird häufig in Tran- B
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chen abgerufen und ist an bestimmte Klauseln gebunden (Covenants). Die Dar-lehenslaufzeit ist meistens kürzer als beim Wandeldarlehen.
Vorteile dieser Finanzierungsform sind vor allem, dass das Unternehmen eine weitere Kapitalerhöhung inner-halb von 12 Monaten vermeidet sowie die starke Kapitalausstattung der Ven-ture-Debt-Fonds. Nachteilig sind die Zinssätze, die deutlich über zehn Pro-zent liegen sowie mögliche Zinsauf-schläge bei Verfehlen der Covenants. Hinzu kommt der operative und juristi-sche Aufwand. Zusätzlich gibt es häufig den so genannten Warrant: das ermög-licht es dem Kapitalgeber, das Darle-hen in echte Eigenkapitalanteile (Equity Kicker) umzuwandeln. Ein Venture Debt lässt sich in der Regel nicht mit einer weiteren Fremdkapitalfinanzierung kom-binieren, da sämtliche Vermögenswerte des Unternehmens als Sicherheit hinter-legt sind.
Fazit
Der Markt der Finanzierungsoptionen ist groß und vielfältig, das erlaubt es jun-gen Unternehmen zu jeder Zeit, die ge-eignete Finanzierungsform zu wählen: Zu Beginn ist Risikokapital über Venture Capital und Business Angels sicherlich die beste Wahl. Eine gute Alternative, um kurzfristigsten Kapitalbedarf zu de-cken und den Zeitraum bis zur nächsten Kapitalrunde zu strecken, sind in dieser Phase auch Wandeldarlehen.
Wenn dann das Geschäftsmodell steht und das Wachstum einsetzt, dann lohnt eine Working-Capital-Finanzierung. Das Eigenkapital sollte dann für die Ex-pansion, Optimierung des Geschäfts-modells, das Team sowie für nachhalti-ge Investitionen und Geschäftserweite-rungsmaßnahmen eingesetzt werden. Venture Debt ist eine alternative, ergän-zende Finanzierungsform, falls das Risi-ko für Banken zu hoch oder beispielswei-se der Finanzierungsrahmen der Wag-niskapitalgeber erschöpft ist und eine Kapitalerhöhung innerhalb von 12 Mo-naten notwendig wäre. @
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