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Bezirksamt Spandau von Berlin Abteilung Jugend, Bildung, Kultur und Sport Bezirksstadtrat Bezirksamt Spandau von Berlin .. 13578 Berlin (Postanschrift) Herrn Vorsitzenden des Hauptausschusses über Herrn Präsidenten des Abgeordnetenhaus über Senatskanzlei ..'. Gsen - Geschäftszeichen JuBiKuS De;z (bitte bei Antwort angeben) Dienstgebäude Cari-Schurz-Straße 8 13597 Berlin - Spandau Zimmer 1026 'il (030) Vermittlung • intern Telefax +49 30 E-Mail 90279 2230 90279 0 • (9279) 2230 90279 3958 gerhard.hanke @ba-spandau.bernn.de (E-Mail-Adresse gilt nicht fUr Doku- mente mit elektronischer Sianatur !l Datum/.:>., /4, .November 2016 Haushalts- und Vermögensrechnung von Berlin für das HaushaUsjahr 2013 Jahresbericht 2015 des Rechnungshofs von Berlin Rote Nummer 1663 A Beschlussprotokoll über die Sitzung des Hauptausschusses H/110 vom 22.06.2016 (TOP 25) . · . . Erneute Missbilligungen und Auflagen aufgrund .der Berichte der Verwaltun- gen über die Erledigungen der Auflagenbeschlüsse des Abgeordl'ietel1lhaus anlässlich der Entlastung für das Rechnungsjahr 2010- Dmclksache 17/10014- Empfehlung des Unterausschusses Haushaltskontrolle vom 20.05.2016 hier : Fehlendes Finanzierungskonzept für das "Entwickhm!l]sko111zept Zitadelle Spandau" 84.Sitzung des Abgeordnetenhausam 23.06.2016 (TOP 195) hier: Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 22.06.2016 (Druck- sache 17/3073) Sehr geehrter Vorsitzender, das Abgeordnetenhaus ist in seiner o.g. Sitzung der o.a. Beschlussempfehlung des Hauptausschusses gefolgt und hat damit die entsprechende Auflage (Missbilligung) zum Thema "Fehlendes Finanzierungskonzept für das Entwicklungskonzept Zitadelle Spandau" beschlossen. Diese Auflage lautet: "Das Abgeordnetenhaus erwartet, dass das Bezirksamt Spandau bis spätestens 30. September 2016 das fortgeschriebene Entwicklungskonzept für die Zitadel- le und eiJJ schlüssiges und tragfähiges Finanzierungskonzept zum Entwicklungskonzept Vcrkchrsvcrblndungon '-' S 75, S 9 (S-Bhf. Spandau) m U 7 (Rathaus Spandau) "' M32,M37,M45,X33,130,134,135, i36, 236.237,337,639,639,671 OB RE 2, 4, 6, AB 10,14 (OB Barlln-Spandau)

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Page 1: Bezirksamt Spandau von Berlin Abteilung Jugend, Bildung ... · Burg Spandau", in dem das umfangreiche Flächendenkmal sowie der kulturge schichtlich bedeutende Fund mittelalterlicher

Bezirksamt Spandau von Berlin Abteilung Jugend, Bildung, Kultur und Sport Bezirksstadtrat

Bezirksamt Spandau von Berlin .. 13578 Berlin (Postanschrift)

Herrn Vorsitzenden des Hauptausschusses

über Herrn Präsidenten des Abgeordnetenhaus

über Senatskanzlei ..'. Gsen -

Geschäftszeichen JuBiKuS De;z

(bitte bei Antwort angeben)

Dienstgebäude Cari-Schurz-Straße 8 13597 Berlin - Spandau

Zimmer 1026

'il (030) Vermittlung • intern

Telefax +49 30

E-Mail

90279 2230 90279 0 • (9279) 2230

90279 3958

gerhard.hanke @ba-spandau.bernn.de (E-Mail-Adresse gilt nicht fUr Doku­mente mit elektronischer Sianatur !l

Datum/.:>., /4, .November 2016

Haushalts- und Vermögensrechnung von Berlin für das HaushaUsjahr 2013 Jahresbericht 2015 des Rechnungshofs von Berlin

Rote Nummer 1663 A Beschlussprotokoll über die Sitzung des Hauptausschusses H/110 vom 22.06.2016 (TOP 25) . · . .

Erneute Missbilligungen und Auflagen aufgrund .der Berichte der Verwaltun­gen über die Erledigungen der Auflagenbeschlüsse des Abgeordl'ietel1lhaus anlässlich der Entlastung für das Rechnungsjahr 2010- Dmclksache 17/10014-

Empfehlung des Unterausschusses Haushaltskontrolle vom 20.05.2016 hier : Fehlendes Finanzierungskonzept für das "Entwickhm!l]sko111zept

Zitadelle Spandau"

84.Sitzung des Abgeordnetenhausam 23.06.2016 (TOP 195) hier: Beschlussempfehlung des Hauptausschusses vom 22.06.2016 (Druck­sache 17/3073)

Sehr geehrter Vorsitzender,

das Abgeordnetenhaus ist in seiner o.g. Sitzung der o.a. Beschlussempfehlung des Hauptausschusses gefolgt und hat damit die entsprechende Auflage (Missbilligung) zum Thema "Fehlendes Finanzierungskonzept für das Entwicklungskonzept Zitadelle Spandau" beschlossen.

Diese Auflage lautet: "Das Abgeordnetenhaus erwartet, dass das Bezirksamt Spandau bis spätestens 30. September 2016 das fortgeschriebene Entwicklungskonzept für die Zitadel­le und eiJJ schlüssiges und tragfähiges Finanzierungskonzept zum Entwicklungskonzept

Vcrkchrsvcrblndungon '-' S 75, S 9 (S-Bhf. Spandau) m U 7 (Rathaus Spandau) "' M32,M37,M45,X33,130,134,135,

i36, 236.237,337,639,639,671 OB RE 2, 4, 6, AB 10,14 (OB Barlln-Spandau)

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vorlegt. in dem Gesamtfinanzierungskonzept sind alle bereits bekannten und aufgrund der geplanten Investitionen zu erwartenden Kosten für den Unterhalt der Zitadelle unter Be­rücksichtigung der aus dem Kulturbetrieb der Zitadelle erzielbaren Einnahmen aus Ein­trittsgeldern und Vermietung und Verpachtung darzustellen."

Hierzu wird berichtet:

Die Fortschreibung des Nutzungs- und Entwicklungskonzeptes und eine Betrachtung der Finanzierung der Zitadelle liegen dem Schreiben anbei.

Die Senatsverwaltung für Finanzen hat dieses Schreiben mitgezeichnet

~0~ (Bezirksstadtrat für Jugend, Bildung, Kultur und Sport)

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Fortschreibung des Nutzungs- und Entwicklungs­konzeptes für die Zitadelle Spandem

1. Bedeutung der Zitadelle Spandau in der Berliner Geschichtslandschaft

Die Entwicklung Berlins nahm ihren Ausgang von dem befestigten Ort an der Mün­dung der Spree in die Havel, den seit dem Mittelalter die Burg Spandau und seit der frühen Neuzeit die Renaissancefestung Zitadelle Spandau einnimmt, die beide au~ ßergewöhnlich gut erhalten sind. Von der Gründung der Mark Brandenburg im Zuge der Landnahme der Askanier 1157 bis ins 19. Jahrhundert hing Berlins Entwicklung als zentraler Ort staatlicher Macht, Repräsentation und Kultur maßgeblich von die­sem westlich gelegenen Verteidigungs- und Rückzugsort der Landesherren ab. Die

,_ Zitadelle barg zuletzt den .,Reich~kriegsschatz" des preußisch-deutschen Kaiser­reichs und schließlich die militärische Kampfgasforschung des .,Dritten Reiches".

Historisch und typologisch gesehen ist die Zitadelle somit der 300 Jahre ältere Vor- · Iäufer des Berliner SchJosses und über weitere 400 Jahre gewissermaßen dessen militärische .. Zwillingsanlage". Im Gegensatz zum Berliner Schloss hat die Zitadelle bedeutende Bauten aus der Zeit des Mittelalters, der Renaissance und des 19. Jahr­hunderts bewahrt, sie .ist deshalb Berlins .. Geschichtsinsel" von internationalem Rang.

2. Entwicklung I bisheriger Ausbau als Kulturstandor:t .

So verwundert es nicht, dass nach dem II. Weltkrieg erhebliche Mittel (rd. 50 Mio. €) in die Erhaltung der über die Gesamtstadt hinaus einzigartigen Bausubstanz und die Herrichtung der Gebäude für eine kulturelle Nutzung geflossen sind. Dabei standen zunächst die Sicherung der Festungsanlage mit ihren monumentalen Bastionen und Kurtinen sowie die Restaurierung der mittelalterlichen Gebäude im Vordergrund. Nach der Verlagerung der seit der unmittelbaren Nachkriegszeit auf der Zitadelle an­gesiedelten Baufachschule (Otto-Bartning-, heute Knobelsdorffschule) begann die Kulturpolitik im Westteil Berlins mit dem Ausbau der Zitadelle zu einem international. bedeutenden Museumsstandort.

Nach der Instandsetzung der Bauwerke sollte dies durch die Ansiedlung von Kultur­einrichtungen des -Bezirks Spandau, von musealen Präsentationen zur Geschichte der Zitadelle sowie den Ausbau für die Unterbringung des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz erreicht werden. Aus Mitteln der baulichen Unterhaltung der heutigen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt konnten das Kommandantenhaus, der Palas mit dem Juliusturm, der Kava­lier der Bastion Kronprinz, das Zeughaus, die Exerzierhalle und die Italienischen Hö­fe durchgreifend saniert werden. Neu errichtet wurden ein Foyergebäude am Palas und ein weiteres Gebäude, das in den Wall (Ostkurtine) integriert wurde, sowie ein Heizhaus.

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Der Stopp der Ausbauarbeiten erfolgte 2003 wegen der Aufgabe der Ansiedlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte aufgrund der Entscheidung der Stiftung Preu­ßischer Kulturbesitz, alle archäologischen Museen, so auch das Museum für Vor­und Frühgeschichte, auf der Museumsinsel zusammen zu führen. Da andere Alterna­tiven, wie zum Beispiel die Einrichtung eines archäologischen Landesmuseums für Berlin und Brandenburg, nicht verwirklicht werden konnten, wurden die ursprünglich vorgesehenen weiteren Investitionen in Höhe von rund 25 Mio. € zum Ausbau der noch nicht inslandgesetzten Gebäude zurückgestellt. Stattdessen ist es gelungen, Fördermittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der "Lo.tto-Stiftung Berlin" in Höhe von ca. 14 Millionen Euro für die Herrichtung des Proviantmagazins und der Alten Kaserne sowie die Einrich­tung der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" zu erhalten. Für die be­hutsame Sanierung der beiden Häuser und die Gestaltung der Ausstellung war das Büro Staab Architekten verantwortlich, das einen im Jahr 2010 von der. Senatsver­waltung für Stadtentwicklung (und Umwelt) ausgelobten nichtoffenen Wettbewerb gewonnen hatte. Beide Gebäude wurden bewusst nachhaltig, im Sinne der Prinzi­pien des "Grünen Museums" ausgebaut und barrierefrei zugänglich gemacht und erschlossen.

Die Dauerausstellung im Proviantmagazin (857 m2) stellt anhand von rund 100 politi­

schen Originaldenkmälern und medialen Inszenierungen deutsche Geschichte dar und macht sie erlebbar. Ein großer Teil der Objekte kann betastet werden. Weitere Informationen können akustisch oder auch mittels taktiler Beschriftung ebenso für blinde oder sehbehinderte Besucher erfahren werden. Damit reiht sich die Ausstel­lung mit an der Spitze in die "Best-Practice-Sammlung" für barrierefreies Bauen der

· Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ein.

Die nun ebenfalls barrierefrei zugängliche Alte Kaserne bietet 1566 Quadratmeter Ausstellungsfläche für Sonderausstellungen auf zwei Etagen. Im Dachgeschoss be­herbergt sie auf weiteren 1343 Quadratmetern Tagungsräume, mit modernster Ver-· anstaltungstechnik ausgestattet, für bis zu 300 Gäste. Im Erdgeschoss konnten zu­dem ein museumspädagogischer Bereich und ein Museumsshop eingerichtet wer­den.

Im November 2015 konnte bereits in der Westkurtine das .Archäologische Fenster Burg Spandau", in dem das umfangreiche Flächendenkmal sowie der kulturge­schichtlich bedeutende Fund mittelalterlicher jüdischer Grabsteine allgemein ver­

. ständlich und anschaulich präsentiert wird, eröffnet werden. Die Neugestaltung wur­de aus dem Bezirkshaushalt, Fördermitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwick­lung und Umwelt sowie im Jahr 2015 durch 203.000 Euro aus dem Fonds für regio­nale Entwicklung (EFRE) im Kulturinvestitionsprogramm (KIP) der Senatskanzlei -Kulturelle Angelegenheiten finanziert.

Damit sind bedeutende Bausteine der "Geschichtsinsel Zitadelle" umgesetzt.

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3. Rahmenbedingungen und weitere Entwicklung

3.1 Denkmal Zitadelle Spandau

Die Zitadelle ist ein herausragendes Baudenkmal in Berlin. Beim Bau der Renais­sancefestung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts blieben mit dem Juliusturm und dem Palas zwei Gebäude der mittelalterlichen Burg Spandau erhalten. Im 19. Jahrhundert kamen das Zeughaus, die Alte Kaserne und die Exerzierhalle hinzu. Der hohe Denkmalwert des Areals macht seine Nutzung schwierig, bietet jedoch auch einzigartige Möglichkeiten, es als Kulturstandert und touristische Destination zu ent­wickeln.

3.2 Fauna und Flora

Die Zitadelle ist ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere und insbesondere für den Fledermausschutz von. Bedeutung. Der naturschutzrechtliche Status als FFH­Gebiet stellt eine besondere Herausforderung dar und führt zu Zugangsbeschrän­kungen in den Kasematten, die als Winterquartiere für Fledermäuse ausgewiesen sind, von August bis Mai. Zurzeit erarbeitet die Senatsverwaltung für Stadtentwick-

. lung und Uniweit Berlin einen FFH-Management-Pian für die vier 2000-Fiedermaus­Winterquartiere, zu denen auch die Zitadelle Spandau gehört. Des Weiteren liegt die Zitadelle in einem Landschaftsschutzgebiet Die umfangreichen Naturschutzbestim­mungen schränken eine Nutzung in Teilen ein, gleichzeitig steigert die reizvolle Natur jedoch die Aufenthaltsqualität auf der Zitadelle und ist ein wichtiger Faktor in der Schaffung _von Bildungs- und Erholungsangeboten.

3.3 Bewirtschaftung . Das Bezirksamt Spandau ist heute allein für die Bauunterhaltung, die Bewirtschaf­tung und den Ausbau der Zi.tadelle zuständig und verfügt dafür nur über äußerst be­grenzte finanzielle Mittel.

Um die langfristige Finanzierung der Zitadelle durch den Bezirk zu gewährleisten, wurde die Option in Betracht gezogen, die Festungsanlage in Teilen zu privatisieren. Dies ist wegen der eingangs dargestellten einzigartigen historischen und baukulturel­len Bedeutung der Zitadelle für Berlin, aber mehr noch wegen des hohen Anteils an Bauwerken, die wegen der Art der Grundrissgestaltung, Geschossh"öhen oder der Fassadenöffnungen nicht uneingeschränkt wirtschaftlich nutzbar sind, nur bedingt möglich.

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4. Bestandsanalyse

Im Zeitraum von Oktober 2014 bis Januar 2015 sind die bisherigen Ziele der Nut­zungs- und Entwicklungskonzeption in Form einer wissenschaftlichen Arbeit' evalu­iert worden. Der Ausbau der Häuser "Alte Kaserne" und "Proviantmagazin" zu Aus­stellungsflächen und Tagungsräumen hat maßgeblich zur Erreichung der Ziele beige­tragen. Im Ergebnis kann folgendesberichtet werden:

• Die Zugänglichkeil der Zitadelle für die Öffentlichkeit liegt mittlerweile bei 76% und damit sogar leicht über dem 2006 veranschlagten Zielwert von 69%.

• Das überregional orientierte und touristisch hochattraktive Kulturangebot wur­de u. a. durch die Installation der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" erweitert. Die bezirksorientierte Angebotsstruktur bleibt davon un­berührt.

• Die privatwirtschaftliche Nutzung hat sich, neben der bereits bestehenden Gastronomie und dem 2016 eingerichteten Museumsshop, im Innenhof der Zi­tadelle verstetigt. Fest etablierte Veranstaltungsformate sind hier u. a. das Ci­tadel Music Festival und das Burgfest

• Der Leerstand von Gebäudeflächen konnte durch die Herrichtung der Häuser "Alte Kaserne" und des "Proviantmagazins" fast vollständig beseitigt werden.

Eine graphische Darstellung der Nutzungsverteilung im Jahr 2016 erfolgt in Anlage i.

5. Ziele und Perspektiven

5.1 Berliner Tourismus

Um mehr Teilhabe am Berliner Tourismus zu gewinnen, muss die Zitadelle stärker in das Berliner Tourismuskonzept einbezogen werden und die Zusammenarbeit mit dem zentralen Anbieter "VisitBerlin" ausbauen. Im Rahmen eines Masterstudien­gangs wurde bereits ein touristischer Leitfaden für die Zitadelle vorgelegt, jedoch ist ein touristisches Gesamtkonzept einschließlich eines Marketingkonzeptes zu entwi­ckeln.

5.2 Touristische Infrastruktur

Während die kulturellen Angebote auf der Zitadell.e höchsten Standards entsprechen und bereits wesentliche Elemente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität (Gastrono­mie, Museumsshop, Audioguide, Spazierwege) bestehen, gilt es diese auszubauen, zum Beispiel den geplanten Wallrundgang fertig zu stellen und mit Unterhaltungs­und Erholungsbereichen zu versehen, und in ein Gesamtkonzept zu überführen. Ent­scheidend für die Besucherzufriedenheit sind außerdem grundlegende Veränderun­gen des Zitadellenumfeldes, eine barrierefreie Verkehrsanbindung, die Erstellung eines angemessenen Parkraumkonzepts für Busse, PKW und Fahrräder, die Einbin-

1 Eine quantitative und qualitative Evaluation des Nutzungs· und Entwicklungskonzeptes der Zitadelle Spandau

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dung ins regionale und überregionale Radwanderwegenetzes, eine interessant ge­staltete Zuwegung sowie die Schaffung einer hohen Aufenthaltsqualität auf dem Gla-cis unter Würdigung des herausragenden Denkmals Zitadelle. ·

5.3 Zugänglichkeil und Sichtbarkeit

Die Machbarkeilsstudie zur Steigerung des Erlebniswertes des Baudenkmals Zitadel­le durch eine naturverträgliche und besucherfreundliche Entwicklung des Zitadel­lenumfeldes ist abgeschlossen. Infrastrukturelle Maßnahmen zur besseren Erreich­barkeit, Sichtbarkeit und Zugänglichkeil der Zitadelle sind behannt und müssen in das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept .des Bezirkes Spandau einfließen, Ein­zelne Elemente der Machbarkeilsstudie werden im Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" Berü9ksichtigung finden.

5.4 Barrierefreiheit

Nachdem die Gebäude mit ihren kulturellen Angeboten bis auf wenige Ausnahmen barrierefrei gestaltet sind, möchte sich die Zitadelle nun verstärkt dem Thema "Inklu­sion" im Außenbereich öffnen und ein Wege- und Leitsystem nach den für Berlin gel­tenden Baurichtlinien "Design for all" installieren. Hierzu wurde bereits eine Machbar­keitsstudie mit inhaltlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt angefertigt. Ziel ist es, allen Menschen bei ihrem Aufenthalt auf der Zita­delle Orientierung und Sicherheit zu bieten und das historische Baudenkmal für ei­nen möglichst großen Kreis von Besucherinnen und Besuchern erlebbar zu machen. Dazu sollen Wegeführung und Orientierung barrierefrei (berollbar, taktil, visuell) ge­staltet werden. Außerdem sollen mit Hilfe eines Aufzuges Wälle und die oberen Be­reiche des Kommandantenhauses mit seiner Ausstellung zur Geschichte des Ortes und des Kavaliers auf der Bastion Kronprinz, in dem die Jugendkunstschule Span-dau untergebracht ist, zugänglich gemacht werden. ·

5.5 Netzwerke

Die Zitadelle Spandau war Partner des INTERR.EG IVC-Projekts AT FORT "Atelier European Fortresses- Powering Local Sustainable Development", das von Mai 2012 bis Dezember 2014 durchgeführt wurde. Während der dreijährigen Partnerschaft fand ein intensives Austauschprogramm zwischen zehn wichtigen europäischen Fes­tungsanlagen in Erigland, Finnland, Litauen, Slowenien, Italien, Malta, Frankreich, Belgien und den Niederlanden zu verschiedenen Aspekten nachhalteriger Nutzungs­konzepte unter dem Motto "Conservation through developmenl" (Bewahrung durch Entwicklung) statt. Dieser Erfahrungs- und Ideenaustausch war für die Zitadelle äu­ßerst anregend und erfolgreich. Zum einen profitiert die Zitadelle auch langfristig von den geschaffenen Netzwerken, zum anderen wurden konkrete Impulse ausgelöst, bestehende Schwachpunkte zu erkennen und zu verbessern. Als Bestandteil der Umsetzungsphase von AT FORT entwickelten sich die Runden Tische .,Nachhaltige und besucherfreundliche Entwicklung des Zitadellenumfeldes" als Instrument der Zu­sammenarbeit mit Stakeholdern. Auf Grundlage dessen ist eine Machbarkeilsstudie erstellt worden, die als zentrale Punkte die Anbindung an den U-Bahnhof Zitadelle, die Verbindung zur Altstadt, damit einhergehend ein Wegeleitsystem, die Sichtbarkeit der Zitadelle, aber auch die Nutzung der Wasserwege oder die Anbindung an Rad­und Wanderwege ausführt.

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5.6. Trägerschaft

Das Bezirksamt Spandau ist bereit und in der Lage, beharrlich Fördermöglichkeiten zu erschließen und auszuschöpfen, um schrittweise die. Entwicklungsperspel<tiven der Zitadelle zu realisieren. Durch eine Folge baulicher und infrastruktureller Verbes­serungen kann die Aufenthaltsqualität für alle Besucherinnen und Besucher der Zita­delle gesteigert und so die Maxime "Erhaltung durch Nutzung" umgesetzt werden.

Ziel führend ist die Verstetigung der bisherigen Projektkoordinierung durch das Be­zirksamt Spandau mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt unter verstärkter Einbeziehung der für die Tourismusentwicklung sowie der für die Kultur- und Gedenkpolitik zuständigen Senatsverwaltungen in die Projek­tumsetzung.

6. Ausblick

Die in der Nutzungskonzeption von 2006 formulierten Ziele wurden weitestgehend erfüllt. Offen sind nur noch die Ertüchtigung der Exerzierhalle und des Tonnengewöl­bes des Palas für eine kulturell-kommerzielle Nutzung sowie der Ausbau des Labor­gebäudes auf der Bastion Brandenburg zu einem gastronomischen Bereich.

Insgesamt soll das Konzept einer Mischnutzung der Zitadelle, das unterschiedlichs­ten Besucherinteressen gerecht wird, weiterverfolgt werden. An erster Stelle steht dabei, die Zugänglichkeil (5.4) zu gewährleisten, wo immer es mÖglich ist. Zunächst gilt es deshalb, die Machbarkeilsstudie "Barrierefreies Wege- und Leitsystem Zitadel­le Spandau" umzusetzen. Außerdem soll Haus 4, das seit vielen Jahren als Atelier­haus genutzt wird, barrierefrei erschlossen werden. Dadurch ließe .sich zudem das Dachgeschoss nutzen und hier ein Forschungs- und Informationszentrum zum The­ma "Festungen" einrichten, wie es bereits in dem EU-Projekt "AT FORT" (5.5) als Aufgabe der Zukunft formuliert worden ist.

Ein Ziel, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat und immer mehr ~, konkretisiert werden konnte, besteht darin, die Teilhabe an der kulturellen Bildung durch die Schaffung eines museumspädagogischen Zentrums in Haus 9 der Zitadelle zu stärken.

Eine graphische Darstellung der angestrebten Nutzungsverteilung bis zum Jahr 2025 erfolgt in Anlage 2.

~c//;;{L ~ cferhard Hanke Bezirksamt Spandau, BzStR Kultur

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Finanzierung der Zitadelle

1. Vorbemerkungen

Die Zitadelle Spandau ist das Wahrzeichen des Berliner Bezirkes Spandau und eine über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Sehenswürdigkeit. Sie ist eine der besterhaltenen Festungen der Hochrenaissance in Europa. Beim Bau der Zitadelle in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind einige bauliche Elemente der mittelalterlichen Burganlage in den Festungsbau integriert worden, somit gehört die Zitadelle in Teilen zu den ältesten baulichen Denkmälern Berlins. Allein diese beiden Faktoren machen deutlich, welcher historische Schatz in der baulichen Anlage steckt. Dieses wertvolle Gut für Bürger und Touristen zu bewahren und zugänglich zu machen, ist eine herausfordernde und sehr komplexe Aufgabe.

Mit dem Rückzug des Museums für Vor- und Frühgeschichte, das seinen neuen Standort auf der Museumsinsel gefunden hat, und dem personellen und monetären Rückzug der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung liegt seit Mitte der neunzig er Jahre die Trägerschaft und damit auch die Finanzierung der Zitadelle erfolgreich beim Bezirk Spandau. Die von der Nutzungskonzeption im Jahr 2006 vorgegebenen Zielstellungen wurden evaluiert und im Ergebnis weitgehend erfüllt.

2. Laufende Finanzierung der Zitadelle

Die laufende Finanzierung kann man am besten durch eine Hi_lfsgröße, den Finanzierungssaldo, darstellen, um näherungsweise einen groben Überblick über die finanziellen Situation der Zitadelle im Rahmen der Globalsummenproblematik zu · erhalten.

Die Einnahmefinanzierung der Zitadelle fußt im wesentlich auf vier Säulen: Eintrittsgelder, Miete, Budgetierung und die Akquise von Drittmitteln, die "durchlaufende Posten" für Projekte oder Investitionen sind. Die Einnahmen aus der Budgetierung der Produkte im Produktbereich Kultur sind mit Abstand der größte Posten der Einnahmen.

Dem stehen nachfolgende Kosten gegenüber: Infrastruktur-, Pe~sonal- und Sachkosten, die bei der Erstellung der Produkte im Produktbereich Kultur anfallen, und die Kosten innerhalb des Finanzvermögens.

Im Finanzierungssaldo werden das Budget und die Kosten des gesamten Produktbereiches Kultur hilfsweise betrachtet, da eine objektbezogene Betrachtung der Zitadelle systembedingt nicht möglich ist, aber mindestens 75% der Kosten und Mengen dort entstehen.

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Der Betrachtungszeitraum der Finanzierungssalden bezieht sich auf die Jahre 2014 und 2015, da für diesen Zeitraum eine abgeschlossene Betrachtung im Rahmen der Produktbudgetierung durchgeführt werden kann.

Abbildung 1- Finanzierungsaldo 2014:

Finanzierungssaldo 2014 in €

Kosten Kosten Kosten Budget/ bw buw Gesamt Einnahme* 1 Ergebnis

PB Kultur 2.561.011 447.071 3.008.082 2.642.731 -365.351

FinV 940.900 940.900 0 -940.900

Gesamt -1.306.251

Miete und Pachten IST 2014 499.774 499.774

Eintrittsgelder Ist 2014 196.156 196.156

Finanzierungssaldo 2014 -§lQ.32l

Informatorisch: Immobilienunterhalt

Fach V 326.557 .

FinV 469.374

Gesamt 795.931

*'Das Budget wird mit Menge* Median angesetzt

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Abbildung 2 - Finanzierung,saldo 2015:

Finanzierungssaldo 2015 in €

Kosten Kosten Kosten Budget/ bw buw Gesamt Einnahme*1 Ergebnis

PB Kultur 2.892.906 409.025 3.301.931 2.566.541 -735.390

FinV 1.073.943 1.073.943 0 -1.073.943

Gesamt -1.809.333

Miete und Pachten IST 2015 511.372 511.372

Eintrittsgelder Ist 2015 200.069 200.069

Finanzierungssaldo 2015 ::1..Q9Z. 8.92

Informatorisch: Immobilienunterhalt

Fach V 478.844

FinV 562.510 .

gesamt 1.041.354

*1 Das Budget wird mit Menge*Median angesetzt

Aus den Finanzierungssalden ist erkennbar, dass in den _letzten beiden Jahren negative Ergebnisse für die Zitadelle erwirtschaftet wurden. Dies liegt vor allem daran, dass in den für die Herrichtung des Proviantmagazins und der Alten Kaserne sowie die Einrichtung der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" personelle und räumliche Kapazitäten für den Umbau gebunden waren und weniger Mengen bezüglich der Produkte im Produktbereich Kultur produziert werden konnten. Des Weiteren hat der Bezirk Spandau überdurchschnittlich hohe Kosten im Bereich der baulichen Unterhaltung in Höhe von 795.391 € (2014} und 1.041.354 € (2015), um die investive Baumaßnahme zur Herrichtung des Proviantmagazins und der Alten Kaserne sowie die Einrichtung der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" zu flankieren. Im Haushaltsplan sind für die bauliche Unterhaltung der Zitadelle _ jährlich 400.000 € vorgesehen.Diese Mehrkosten sind das Resultat eigenverantwortlicher Schwerpunktsetzungen im Bezirk und fallen nur temporär an.

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3. Potentiale für die Zukunft

Durch die Eröffnung des Proviantmagazins und der Alten Kaserne sowie die der Ausstellung ,.Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" am 28.04.2016 sind Infrastrukturen geschaffen worden, die neue Mengen in den Produkten des Produktbereiches Kultur erwirtschaften. Die neuen multifunktionalen Ausstellungsflächen im EG und 1. OG der Alten Kaserne und die neue Dauerausstellung im.Proviantmagazin führen zu starken Mengensteigerungen im Produkt 79404- Kulturelle Angebote. Es werden durchschnittlich 850 Mengen monatlich mehr erwartet. Die durchschnittliche Gesamtmenge Spandaus im Produkt 79404 lag 2015 bei 833 Mengen monatlich, dies bedeutet einen Zuwachs von über 100%. Auf Basis des Zuweisungspreises 2017 kann ab dem Haushalt .2018/2019 mit Budgetzuwächsen i.H.v.999.702 € gerechnet werden.

Auch bei den anderen Einnahmearten, Eintrittsgeldern und Mieteinnahmen, kann eine Entwicklung für die Zukunft prognostiziert werden.

Durch die Fertigstellung der neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, insbesondere der Einrichtung der Dauerausstellung ,.Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler'', sind starke Steigerungen in der touristischen und kommerziellen Gesamtattraktivität der Zitadelle erzeugt worden. Dadurch entstehen neue Möglichkeit. für ein gezieltes Marketing und Kooperationen, die andere Zielgruppen an Besuchern, national und international, ansprechen und potentiellen Mieter für Veranstaltungsflächen erschließen. Diese Effekte werden nach Schätzungen zu Steigerung im Bereich der Eintrittsgelder und Mieteinna~men führen.' ·

Abbildung 3- Entwicklung Eintrittsgelder Zitadelle:

Eintrittsgelder Zitadelle

2014 2015 2016" 2017" 2018" 2019"

196.156 € 200.069 € 231.000 € 280.000 € 320.000 € 360.000 €

geschätzt

Abbildung 4 - Entwicklung Mieteinnahmen Zitadelle:

Mieteinnahmen Zitadelle

2014 2015 2016" 2017" 2018" 2019"

499.774€ 511.372 € 630.000 € 700.000 € 800.000 € 850.000 €

geschätzt

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Fazit:

Unter Berücksichtigung der heutigen Erkenntnisse kann die nachfolgende positive Entwicklung der Einnahmesituation, ausgehend vom Finanzierungssaldo 2015 (Abbildung 2) prognostiziert werden: _

Abbildung 5 - Prognose der Einnahmeentwicklung Zitadelle: Einnahmeverbesserung Zitadelle*

2017 2018 2019

Produkt-budget 79404 +999.000€ +999.000€ +999.000€

Eintritts-.

geider +79.931€ +119.931€ +159.931€

Mietein-nahmen +188.628€ +288.628€ +338.628€

+1.267.559 +1.407.559 +1.497.559 Insgesamt € € € . -Differenzbetrachtung zur EinnahmesituatiOn 2015

· Kostenseitig kommt es einerseits nach Ende der investiven Maßnahmen zu einer Entlastung. Zum Anderen hängen die Kosten maßgeblich von der Höhe der kalkulatorischen Zinsen und dem Baupreisindex ab, der wiederum den Wiederbeschaffungswert und damit die Berechnungsbasis budgetunwirksamer Kosten beeinflusst. Für den Bezirk ist dies nicht prognos.tizierbar. Allerdings lässt es die prognostizierte Einnahmeentwicklung als wahrscheinlich erachten, dass die betrachteten Kosten zukünftig gedeckt werden und keine strukturellen Finanzierungsdefizite zu erwarten sind.

4. Weitere Schlussfolgerungen

Hinsichtlich der weiteren Budgetentwicklung ist allerdings darauf hinzuweisen, dass die Entwicklung des Zuweisungspreises für den Bezirk nicht sicher planbar ist, da dieser von den mittleren Stückkosten aller Bezirke abhängig ist.

Die Steigerung der Mieteinnahmen (E01) führt zu einem höheren FinanzierungspotentiaL Diese Einnahmen sind insbesondere vorgesehen, um die Kosten im Bereich des Finanzvermögens gegenzufinanzieren und Spielräume für Entwicklungsschritte in der Umsetzung der Nutzungskonzeption zu schaffen. Wie in Abb. 3 dargestellt ist die Entwicklung der Mieteinnahmen durch Marketingmaßnahmen und durch die neuen Impulse aus den Investitionen stark steigend.

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Ein weiteres Potential stellen die Eintrittsgelder (E03) dar. Diese sind zurzeit Bestandteil der Einnahmevorgabe und daher mittelfristig als "durchlaufender Posten" zu betrachten. Der Bezirk wird sich perspektivisch dafür einsetzen, die Eintrittsgelder generell aus der Einnahmevorgabe herauszulösen.

Neue Investitionen für die im Entwicklungskonzept gesteckten Ziele können überwiegend nur mit Hilfe von Drittmitteln erbracht werden, da durch die Produktbudgetierung im Rahmen der Globalsummenzuweisung die Spielräume für den Bezirk nicht gegeben sind. Der wichtigste nächste Entwicklungsschritt in der Umsetzung der Nutzungskonzeption ist die Herstellung von Barrierefreiheit auf der Zitadelle. Dieses Vorhaben ist mit knapp 2 Millionen Euro veranschlagt. Für eine erfolgreiche Drittmittelakquise von notwendigen Investitionen (z.B. EFRE Mittel, städtebauliche Programme, Bundesprogramme) ist die Unterstützung des Landes unabdingbar.

Der Bezirk wird sich der Aufgabe der Bewirtschaftung und lnstandhalt11ng der Zitadelle im Rahmen der Globalsummenverantwortung stellen 11nd sie, wie über die letzten 20 Jahre gezeigt, meistern.

~J?7g_;;__ :;:> Gerhard Hanke Bezirksamt Spandau, BzStR Kultur

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Überwiegende Nutzungen:

Externe Nutzunqen

Überregional ausgerichtete Kulturangebote

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W~<chgebäude llal:enische Höfe

Zitadelle ·Spandau Nutzungsanalyse

Bestand (2016)

Legende:

L~ . kulturelle Nutzung

Anlage 1

kommerzielle Nutzung · . .

.,__~ . kommerzielle+kulturelle Nutzung

Werkstätten, Lager, Verwaltung

Leerstand

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Überwiegende Nutzungen:

Externe Nutzunoen

Oberregional ausgerichtete Kulturanaebote

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Mietflächen und Nebenfunktionen

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Zitadelle Spandau Nutzungsanalyse

Planung (2025)

Legende:

kulturelle Nutzung

Anlage 2'

kommerzielle Nutzung

kommerzielle+kulturelle Nutzung

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