bildbeschreibung vorgehensweise - universität des saarlandes · 2010. 8. 10. · bildbeschreibung...

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Bildbeschreibung Vorgehensweise 1 Zunächst Bild genauestens beschreiben für sich! Am besten in logischer Reihenfolge abarbeiten Dabei sollen wichtige Dinge auffallen Dann erst Literatur lesen ggf. Unterschiede herausarbeiten Auf diese Dinge in der HA eingehen/beschreiben und mit Argumentation und Interpretation verknüpfen Nicht jede für die Argumentation unwichtige Einzelheit in der Hausarbeit beschreiben

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  • Bildbeschreibung – Vorgehensweise1

    Zunächst Bild genauestens beschreiben – für sich!

    Am besten in logischer Reihenfolge abarbeiten

    Dabei sollen wichtige Dinge auffallen

    Dann erst Literatur lesen – ggf. Unterschiede herausarbeiten

    Auf diese Dinge in der HA eingehen/beschreiben und mit Argumentation und Interpretation verknüpfen

    Nicht jede – für die Argumentation unwichtige –Einzelheit in der Hausarbeit beschreiben

  • Kategorien, Gattungen2

    Sakrales

    Mythologie

    Allegorie

    Historiengemälde (z.B. Schlachtgemälde)

    Landschaft (z.B. ideale oder heroische)

    Porträt (z.B. Selbstporträt)

    Akt

    Interieur

    Genre

    Stillleben (z.B. Vanitasstillleben)

  • Bildformat

    Format: Hochformat / Querformat

    Maße immer Höhe x Breite in cm

    Hochformat

    Querformat

    Tondo

    Hochoval

    Queroval

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  • Formale Aspekte4

    Tafelgemälde (mobil):

    Meist gerahmt, nicht fest mit der Wand verbunden

    Bildträger: Holz, Leinwand, Metallblech, Marmor

    Wandgemälde/Deckengemälde (immobil):

    Fresko: in Tagewerken noch auf feuchten Putz

    aufgetragen

    leuchtende Farbkraft, samtartige Oberfläche

    Secco: glatte, oft glänzende Oberfläche, da

    Grundierung wie Tafelgemälde

  • Formale Aspekte5

    Tempera (Mittelalter bis Anfang 15.Jh.)

    Farbpigmente mit Eigelb gebunden, letzte Malschicht

    mit Firnis überzogene, glatte Oberfläche

    Ölfarben

    mit Nussöl gebundene Pigmente, auch pastoser Auftrag

    möglich

    Acrylfarben

    in ungetrocknetem Zustand wasserlöslich, seidenmatter

    bis leicht glänzender Charakter

  • Formale Aspekte6

    Wasserfarben

    Gouachemalerei: auch Guasche; deckend

    Aquarellmalerei: durchsichtige, helle Farbigkeit;

    Papier scheint durch, lavieren / lasieren

    Pastell

    Pastellkreide: sanfte, gedämpfte Farbigkeit, feine

    Übergänge

  • Formale Aspekte7

    Bei einem Bild ist zu nennen:

    Erhaltungszustand

    Provenienz: Aufbewahrungsort/Aufhängungsort

    zuzüglich der bekannten Vorbesitzer

    Datierung

    Signatur

  • Inhaltliche Aspekte8

    Darstellungsweise:

    gegenständlich

    ungegenständlich

    realistisch

    abstrakt

    figürlich

    naturalistisch

    symbolisch

    Ideal

    etc.

  • Inhaltliche Aspekte 9

    Darstellungsarten der Farben(Farbbestimmung, Farbsymbolik)

    Eigenwert der Farbe: Farbe rein verwendet

    Darstellungswert der Farbe Farbe durch z.B.

    gemaltes Licht

    Schatten

    Nebel

    Dunst

    verändert

  • Inhaltliche Aspekte10

    Gegenstandsfarbe

    Kolorit: gedämpftes oder ausgeprägtes Kolorit

    Ton: Gemälde tonig; alle verwendeten Farben weisen

    einen gemeinsamen Grundton auf

    Monochrom: nur eine Farbe in ihrer Abstufung

    Bei Grau: Grisaille

  • Inhaltliche Aspekte11

    Lichtquelle:

    Eigenlicht oder Beleuchtungslicht

    Körper- oder Schlagschatten

    Textur, Stofflichkeit, Beschaffenheit des

    dargestellten Materials

  • Inhaltliche Aspekte12

    Bildraum: Räumlichkeitsdarstellung

    Vorder-, Mittel-, Hintergrund

    Lichtführung, Lichtquellen

    Perspektive:

    Zentralperspektive

    Ein-, Zwei-, oder

    Mehrfluchtpunktperspektive

  • Inhaltliche Aspekte13

    Raumtiefe, Augenhorizont, Fluchtpunkt,

    Hilfslinien, Repoussoir (Gestein, Busch, Baum etc.);

    Repoussoirfigur

    Bildraum:

    Körperraum

    Freiraum

    Idealraum

    Mittelalterlicher Goldgrund

    Stellraum (Renaissance)

  • Komposition14

    Verteilung von Formen, Linien, Punkten, Flächen, Farben, Kontrasten, Richtungen

    Diagonale:

    von links unten nach rechts oben Dynamik

    von links oben nach rechts unten Fallen, Stürzen, Unruhe, Bedrohung etc.

    Senkrechte und Horizontale:

    Harmonie

    Ruhe

    Ausgeglichenheit

    Statik

    Gleichgewicht

  • Komposition15

    Dreieckskomposition:

    gedachte Verbindungslinien

    Z.B. beliebtes Kompositionsschema in der Renaissance

    Horizontlage im Landschaftsbild:

    niedrig: Großteil zeigt Himmel Ferne

    hoch: Großteil zeigt Landschaft Panorama

  • Komposition16

    Bildgerüst

    Mittelsenkrechte

    Waagrechte

    Diagonalkreuz

    Kreuz

    Schräge

  • Bildaufbau

    Lage (Stellung, Position)

    Z.B. Mitte, oben, unten, links, rechts, am Bildrand,

    Bildecke, oberes Drittel, unteres Viertel…

    z.B.

    Mitte: Zentrum

    Rand: Flucht, Verdrängung, Belanglosigkeit…

    Oben: Aufstieg, Erhöhung…

    Unten: Abstieg, niedrig, Unterwerfung…

    17

  • Bildaufbau

    Abstand

    Z.B. dicht oder weit, gleichmäßig gruppiert, gehäuft…

    Zusammengehörigkeit, Verbundenheit,

    Entzweiung, ausgeschlossen, distanziert…

    18

  • Bildaufbau

    Richtung

    Z.B. nach oben, nach unten, steigend, fallend, gegen

    den Bildrand hin, zur Mitte, diagonale Linienzüge (mit

    Richtungsangaben)

    Standfest, kraftvoll, feierlich, fest…

    Ruhe, Stille, Friede…

    Dynamik, Dramatik, Auflehnung…

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  • Bildaufbau

    Reihung großes Maß an Ordnung

    a) stetige Reihung

    regelmäßig, eintönig, sachlich…

    b) rhythmische Reihung

    lebendig, dynamisch, natürlich…

    Zentrische Anordnung

    Anordnung um den Mittelpunkt

    harmonisch, betonend, bedeutend…

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  • Bildaufbau

    Kontrast

    Formkontrast

    Farbkontrast

    Hell-Dunkel-Kontrast

    Proportionen

    Schwerpunktbildung

    Symmetrie – Asymmetrie

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  • Darstellung22

    Personen:

    Größenverhältnisse (z.B. mittelalterliche Bedeutungsperspektive)

    Isokephalie = gleiche Kopfhöhe aller Gestalten eines Gemäldes oder Reliefs

    Ansichten:

    Frontal-, Vorder-, Seiten-, Rückansicht

    Körperhaltung:

    stehend, sitzend, kniend, hockend, kauernd, liegend

    Portrait:

    en face, Profil, Dreiviertelprofil

  • Die Zeichnung23

    Bleistift, Silberstift, Tusche/Sepia, Feder, Rötel,

    Kreide, Pastell, Kohle

    Umrisslinien (Kontur)

    Schattierungen, Schraffuren, Kreuzlagenschraffuren,

    Parallelschraffur

    gepunktet, gestrichelt, festumrissen

  • Außerbildliche Aspekte24

    Schlussfolgerungen aus den beschreibenden

    analytischen Erkenntnissen und Deutungen unter

    Einbeziehung kunstgeschichtlicher Kenntnisse

    Künstlerdaten

    Werkentstehung: Werkgenese, Studien,

    Vorzeichnungen

    Auftraggeber, Anlass, Kosten

  • Außerbildliche Aspekte25

    Funktion: sakral, privat, öffentlich, staatlich

    Adressat: Zielgruppe, Auftraggeber, Betrachter

    Historischer Kontext: Beziehung Einzelbild zur

    Entstehungszeit

    Sozio-kultureller Kontext: Gesellschaft, Kultur,

    Epoche