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Frühling 2013 | Gratis | bioboom.de überreicht durch: Das Magazin für nachhaltigen Genuss Mit oder ohne? Bio-Landwirtschaft ohne Nutztiere Ortstermine Biologisch- dynamisch oder biovegan Kochen Extrem fleischig Extrem fleischlos Kochbuch gewinnen!

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Das Magazin für nachhaltigen Genuss

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Page 1: Bioboom 58

Frühling 2013 | Gratis | bioboom.de

überreicht durch:

Das Magazin für nachhaltigen Genuss

Mit oder ohne?Bio-Landwirtschaft ohne Nutztiere

Ortstermine

Biologisch-dynamisch oder biovegan

Kochen

Extrem fleischigExtrem fleischlos

Kochbuch gewinnen!

Page 2: Bioboom 58
Page 3: Bioboom 58

EinstiegWertschätzung

Mit oder ohne? Bio-veganer Landbau

Mit oder ohne?Nutztiere gestalten Landschaften

Mit oder ohne?Impulse für eine Weiterentwicklung

der Gesellschaft setzen

EinblickBiologisch-dynamisch oder bio-vegan:

Hofgut Klostersee und Landbau Lauter-

bach

Kochen

Tiere essen, aber gründlich:

Rezepte mit Leber, Niere & Co.

– Schweineleberfrikassee

– Kalbsnieren mit Steinpilzen

Kochen La Veganista:

Vom Steak-Fan zur Vegan-Bloggerin

– Pizzaknödel mit Fenchel-Tomatensauce

– Rahmwirsing mit Räuchertofu

Kochbuch gewinnen!

Gut essen Überzeugend/Überraschend/

Ausbalanciert/Alkoholfrei

Gut leben Geld/Gold/Früchte/Frische/Altes/Neues

WarenkundeWie Öle in der Bio-Küche

zaubern können

Beauty Hand und Fuß

Bioboom MixRecht auf Wasser/Faire Blumen/

Innovatives Bio

Leserbriefe/Impressum

3bioboom.deEditorial

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Guten Tag,dass ein Bio-Produkt aus Bio-Anbau stammt, ist klar. Dass

ein veganes Produkt aus veganem Anbau stammt, ist da-

gegen (noch) keine Selbstverständlichkeit. Der biovegane

Landbau will das ändern: Er arbeitet konsequent ohne tie-

rischen Dünger und jegliche Form der Nutztierhaltung.

Eine Nische oder ein gesellschaftlicher Weg für die Zu-

kunft? Welche Rolle spielen Tiere in unserer (Ess-)Kultur

und für unsere Landschaften? Wie sähe eine Welt ohne

Nutztiere aus? Muss Weideland für immer Weideland blei-

ben? Wir stellen Ihnen Positionen vor. Meinungen wollen

wir dabei bewusst nicht vertreten – denn beide Richtun-

gen lassen sich vom jeweiligen Standpunkt schlüssig ar-

gumentieren.

Das Spannungsverhältnis Fleischesser – Veganer spie-

geln wir auch in den beiden Kochbuch-Tipps dieser

Ausgabe. Wussten Sie, dass von den rund sechzig Kilo

Fleisch, die jeder Deutsche statistisch betrachtet pro Jahr

verspeist, nur zweihundert Gramm auf Innereien wie Le-

ber, Niere & Co entfallen? Wir fi nden es nur konsequent,

den Fleischessern unter Ihnen auch mal Rezepte zu die-

sem Thema anzubieten. Ebenfalls konsequent ist auch die

Autorin unseres zweiten Kochbuch-Tipps: Die Enkelin ei-

nes Metzgers wurde zur Veganerin. Die herzhafte gutbür-

gerliche Küche ihrer Kindheit genießt sie jetzt in Vegan-

Version zu genießen. Ihre Kreationen dürften durchaus

mehrheitsfähig sein. Ob Vegetarier, Veganer oder Fleisch-

esser: Zur guten Küche gehört ein anständiges Öl und das

heißt für uns Bio-Öl. Denn vom Anbau bis zur Abfüllung

wird es besonders schonend hergestellt und kann sowohl

mit Geschmack als auch mit inneren Werten punkten. Au-

ßerdem in dieser Bioboom: Tipps für naturkosmetische

Hand- und Fußpfl ege und jede Menge Ideen vom öko-fai-

ren Trauring bis zum köstlichen Brotaufstrich.

Viel Spaß beim Lesen und schöne Frühlingstage wün-

schen Ihnen

Jeanine Tovar

und das Bioboom-Team

Inhalt

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Page 4: Bioboom 58

Iss doch wenigstens das Fleisch!

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Mit oderBIO-LANDWIRTSCHAFT UND

TIERHALTUNG.

ohne?

Page 7: Bioboom 58

7Einblick Mit oder ohne?bioboom.de 7

Die Schockbilder aus der konventionel-

len Tierhaltung sind fast schon Rou-

tine: Zehntausende apathische und

kranke Tiere, mal sind es Schweine,

mal sind es Hühner, mal steht der Stall

im Emsland, mal in den neuen Bundes-

ländern. Quälerei für die Tiere, eklig für

den Verbraucher, der das Fleisch isst.

Den Appetit auf Fleisch hat ihm aber

bisher kein Skandal nachhaltig ver-

dorben. Im Jahre 2011 verspeiste jeder

Deutsche statistisch betrachtet 61 Kilo

Fleisch pro Kopf, so der Verband der

deutschen Fleischwarenindustrie. Die

Deutsche Gesellschaft für Ernährung

(DGE) empfi ehlt, pro Woche nicht mehr

als 300 g bis höchstens 600 g Fleisch zu

verzehren – also ungefähr die Hälfte.

Der hohe Fleischkonsum ist Motor der

agrarindustriellen Erzeugung von Tie-

ren. Die Tierfabriken belasten wiede-

rum die Umwelt mit Gülle, Gestank,

CO₂-Ausstoß. Auch unter dem Gesichts-

punkt der Nahrungsgerechtigkeit essen

wir zuviel Fleisch: Um ein Kilo Rind-

fl eisch zu erzeugen, müssen 10 Kilo Ge-

Fden. Für Fleisch und Wurst von Bio-

Tieren greifen sie gerne etwas tiefer in

die Tasche. Und das nicht nur, weil sie

den unverfälschten Geschmack schät-

zen und sich darauf verlassen, dass

das Fleisch frei von Antibiotikarück-

ständen ist. Ein ganz wichtiges Motiv

ist der Wunsch, dass die Tiere artge-

recht gehalten werden, dass es ihnen

während ihres Lebens möglichst gut

ging. Entsprechend steigt der Umsatz

mit tierischen Bio-Lebensmitteln in

Deutschland: Im Jahr 2011 gab es laut

Bundesanstalt für Landwirtschaft und

Ernährung (BLE) ein Plus von 40 Pro-

zent bei Fleisch und Gefl ügel, 32 Pro-

zent plus bei Eiern und bei Milch- und

Molkereiprodukten waren es 10 Pro-

zent. Trotzdem: Bio-Tierhaltung ist

nach wie vor eine Nische. Nur 4,7 Pro-

zent des bundesdeutschen Rinderbe-

standes 2011 entfi elen auf Bio-Tiere, bei

den Hühnern 3,9 Prozent und nur 0,6

Prozent der Schweine leben in Bio-Be-

trieben, wie das Statistische Bundes-

amt mitteilt.

Immer mehr VegetarierGar kein Fleisch mehr – das wäre ein

weiterer Ansatz. Der Vegetarier Bund

Deutschland (VEBU) geht davon aus,

dass der Anteil der Vegetarier an der

deutschen Bevölkerung bei ungefähr

acht Prozent liegen dürfte, das wären

dann zirka 7 Millionen Menschen in

Deutschland. Die überwiegende Mehr-

zahl von ihnen sind so genannte Ovo-

Lakto-Vegetarier, das heißt: Sie essen

zwar kein Fleisch, wohl aber tierische

Produkte wie Milchprodukte und Eier.

Vegetarier haben vielfältige kulinari-

sche Möglichkeiten und diverse Stu-

LEISCH UND WURST, AUCH MILCH,

BUTTER, KÄSE UND EIER SCHME-

CKEN VIELEN MITTLERWEILE AM

BESTEN IN BIO-QUALITÄT. IM ÖKO-

LOGISCHEN LANDBAU SIND NUTZ-

TIERE EIN WICHTIGER TEIL DER

NATÜRLICHEN KREISLÄUFE. WER

SICH VEGAN ERNÄHRT, LEHNT DA-

GEGEN JEDE NUTZUNG VON TIE-

REN AB. LÄSST SICH EIN KONSE-

QUENT VEGANES KONZEPT AUCH

IN DER LANDWIRTSCHAFT UMSET-

ZEN? UND WELCHE KONSEQUEN-

ZEN HÄTTE DAS? EINE ERÖRTE-

RUNG.

Lieber weniger Fleisch, aber dafür besser

treide verfüttert werden und 100.000

Liter Wasser verbraucht werden – Ka-

lorien und Trinkwasser, die angesichts

von Hunger und Wasserknappheit glo-

bal betrachtet dringend anderswo be-

nötigt werden.

Weniger Fleisch, aber Bio Lieber weniger Fleisch, aber dafür bes-

ser – das ist das Motto vieler Bio-Kun-

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Page 8: Bioboom 58

8 Mit oder ohne?Bioboom

Wenn vegane Ernährung in Deutsch-land zum Main-stream würde, welche Konse-quenzen hätte das für die (Bio-)Landwirt-schaft?

durchgeknallte Minderheit, als Ernäh-

rungsextremisten, deren Treiben von

der Normalbevölkerung bestenfalls

mit Misstrauen, meist aber mit off ener

Ablehnung beobachtet wurde. Noch

sind sie tatsächlich recht wenige, der

VEBU geht von zirka 700.000 bundes-

deutschen Veganern aus. Aber: Nicht

nur ihre Zahl wächst, auch die gesell-

schaftliche Wahrnehmung des Vega-

nismus hat sich gewandelt. Vegan gilt

als schick, vegane Küche erzeugt nicht

mehr Ablehnung sondern Neugier, Ve-

gan-Shops und -Bistros sprießen aus

dem Boden und „ganz normale“ Men-

schen schlürfen plötzlich Soja-Mac-

chiato. Kein Tier muss sterben, kein

Tier wird in Ställen gefangen gehal-

ten – eine moralisch saubere Entschei-

dung. Aber: Wenn vegane Ernährung in

Deutschland zum Mainstream würde,

welche Konsequenzen hätte das für die

(Bio-)Landwirtschaft?

Nutztier und Mensch: Gemeinsam seit 10.000 Jahren Vor zirka 10.000 Jahren, mit dem Sess-

haftwerden des Menschen, begann die

Geschichte der Nutztierhaltung. Rinder

und Schweine, Schafe, Ziegen, Hühner:

Sie dienten zur Nahrung, für Kleidung

Schuhe, aber auch als Transport- und

dien deuten darauf hin, dass sie auch

gesundheitlich gut dran sind. Aber:

Natürlich werden für die Produktion

von Milch und Eiern Nutztiere gehal-

ten. So stellen sich auch hier Fragen:

Was passiert mit dem Huhn am Ende

seiner Karriere als Legehenne? Was mit

der Milchkuh, die vor der Rente stünde?

Immerhin hat sich die Zahl der Vegeta-

rier in den vergangenen zwanzig Jahren

mehr als verzehnfacht. Renée Herrn-

kind, Pressesprecherin bei Demeter,

kennt das Dilemma aus eigener Erfah-

rung. Sie ist Vegetarierin und hielt pri-

vat viele Jahre lang eine vom Ausster-

ben bedrohte Ziegenart: „Wer Milch

oder Käse isst, muss sich mit dem Thema

auseinandersetzen und kann nicht ver-

drängen, dass am Ende der Tod durch

den Metzger steht. In der Natur werden

ältere und schwächere Tiere von ande-

ren Tieren erlegt.“

Veganer: Vom Spinner zum TrendsetterKlar beantwortet haben diese Fragen

die Veganer: Sie lehnen jeglichen Kon-

sum tierischer Produkte ab und ernäh-

ren sich ausschließlich auf rein pfl anz-

licher Basis. Auch Materialien wie

Leder, Seide oder Wolle, für die Tiere

entweder getötet oder genutzt werden,

lehnen sie ab. Lange galten Veganer als

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Page 9: Bioboom 58

9bioboom.de

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Arbeitsmittel. Durch die Jahrhunderte entwickelten sich Nutz-

tierrassen, die jeweils an die regionalen Haltungsbedingun-

gen und Bedürfnisse besonders gut angepasst waren, wie man

heute noch an Namen wie „Bentheimer Landschwein“ oder

„Ramelsloher Blaubein“ nachvollziehen kann. In regionalen

Rezepten kamen diese Tiere ganz selbstverständlich auf den

Teller, ihr Leder wurde zu Schuhen, Taschen, Riemen – die Al-

ternative Kunstfaser gibt es schließlich erst seit dem 20. Jahr-

hundert. Ganze Landschaften werden durch Nutztierhaltung

geprägt. Die Heide gibt es nur, wenn sie von Schafen kurz ge-

halten wird. Almwiesen existieren nur, wenn Kühe auf ihnen

grasen, Deiche werden dadurch gefestigt, dass Vieh auf ih-

nen weidet. In einer konsequent veganen Gesellschaft würde

es keine für agrarindustrielle Bedürfnisse optimierten Quäl-

züchtungen mehr geben – aber auch die über Jahrhunderte

entwickelte Nutztierrassenviellfalt würde wohl untergehen.

Tier als Teil des Hofkreislaufs

Moderne ökologische Landwirtschaft setzt auf das Ideal der

Kreislaufwirtschaft. Was dem Boden entnommen wird, soll

ihm in Form von Dünger und Kompost zurückgegeben wer-

den, das Futter für die Tiere möglichst auf dem Hof erzeugt

werden. Für die Mitglieder des ökologischen Anbauverbandes

Demeter ist Tierhaltung dabei Pfl icht: Zum einen wird ihr Mist

für die Herstellung der im biologisch-dynamischen Landbau

zentralen Präparate benötigt. Aber das ist nicht alles: „Zum

anderen prägen Tiere, sei es der Wildvogel auf dem Dach, der

Hütehund auf der Weide, das muhende Kalb bei der Mutter oder

das quietschende Schwein jeden Ort und auch das Zusammen-

spiel auf dem Hof. Sie bilden neben den Menschen, die dort le-

ben und arbeiten und der Pfl anzenwelt einen wichtigen Teil

des Hoforganismus“, so stellt Demeter auf seiner Website fest.

Sprecherin Renée Herrnkind ist skeptisch, ob diese Kreisläufe

ohne ein Zusammenspiel von Tier und Pfl anze langfristig auf-

rechterhalten werden können, aber: „Die Rolle der Nutztier-

haltung und die damit verbundenen ethischen Fragen stehen

auch in unserem Verband auf der Tagesordnung“. „Die Tierhal-

tung ist ein sinnvolles Bindeglied im Betriebskreislauf“, so steht

es auch in den Richtlinien des größten deutschen Anbau-

verbandes Bioland. Anders als bei Demeter sind bei Bioland

auch Betriebe ohne Nutztiere denkbar: „Bei uns gibt es keine

Pfl icht zur Tierhaltung und wir haben auch viehlose Betriebe

unter unseren Mitgliedern“ sagt Gerald Wehde, Sprecher von

Bioland. „Die Praxis zeigt auch, dass das funktionieren kann.

Wichtig ist dabei über den Anbau von Kleegras und Zwischen-

früchten ausreichend Nährstoff e in den Boden zu bringen und

eine positive Humusbilanz zu erreichen. Der bewusste Verzicht

auf Tiernutzung im Sinne des Veganismus ist aber unter Bio-

land-Mitgliedern kein aktuelles Thema.“ sagt Gerald Wehde,

Pressesprecher von Bioland.

Bio-veganer Landbau: Konsequenz der veganen Ernährung Darf der Mensch Tiere für seine ökonomischen Zwecke nut-

zen? Muss er sie nutzen? Zwei Fragen, die der biovegane Land-

Page 10: Bioboom 58

10 Mit oder ohne?Bioboom

bau mit einem klaren Nein beantwortet.

Er verbindet die Grundsätze der öko-

logischen Landwirtschaft wie Kreis-

laufwirtschaft, Verzicht auf Kunstdün-

ger, Pestizide und Gentechnik mit den

Prinzipien des Veganismus. Das bedeu-

tet, es werden keine Tiere gehalten und

keine tierischen Produkte erzeugt oder

eingesetzt. Denn auch Milch und Eier,

Mist und Gülle können nach dieser Auf-

fassung letztlich nur durch das Gefan-

genhalten und Ausbeuten von Tieren

erzeugt werden. Und selbst vegane Bio-

Produkte können auf Feldern gewach-

sen sein, die tierisch gedüngt wurden.

„Viele, die sich vegan ernähren, würden

sich wünschen, dass Lebensmittel aus

bioveganem Landbau kommen“, sagt

Elisabeth Burrer, Pressesprecherin des

VEBU. „Die Zahl der vegan lebenden

Menschen und das Interesse an dieser

Ernährungsform hat in den letzten Jah-

ren enorm zugenommen. Es ist nur eine

Frage der Zeit, bis die biovegane Land-

wirtschaft sowohl bei der vegan leben-

den Bevölkerung als auch in der Öff ent-

lichkeit stärkere Beachtung fi nden wird“,

stellt sie fest.

Die Zahl der bewusst bio-vegan arbei-

tenden landwirtschaftlichen Betriebe

im deutschsprachigen Raum ist noch

recht klein. Um die zwei Dutzend listet

der VEBU auf seiner Website. Sie sind

überwiegend relativ klein, auch Selbst-

versorgungsexperimente und Nebener-

werbswirtschaften sind dabei.

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deren Verbreitung. Und natürlich will

das VON sowohl Bauern als auch Pri-

vatgärtner zur Umstellung auf bio-ve-

ganen Landbau ermutigen. 2004 gab es

einen ersten großen Erfolg: Das Label

„stockfree organic“ also „nutztierloser

Bio-Anbau“ ermöglicht es Anbauern,

ihre Produkte zertifi zieren zu lassen

und wird auch von der britischen Soil

Association anerkannt. Aber den Ak-

tivisten geht es nach eigenem Bekun-

den nicht nur um eine konsequent ve-

gane landwirtschaftliche Produktion.

Das Vegan Organic Network sieht sich

als Katalysator um landwirtschaftliche,

kulturelle und soziale Veränderung in

Gang zu setzen.

Was wird aus Milchkuh und Almwiese? Diskussionen über die Zukunft der

Nutztierrassen oder Kulturlandschaf-

ten werden auch unter Veganern kon-

trovers geführt: Was tun mit den Nutz-

tieren, wenn ein Hof umgestellt wird?

Ist es moralisch, Nutztiere ohne Fort-

pfl anzung (aus)sterben zu lassen?

Schadet dass nicht genau denen, die

eigentlich Nutznießer des strikten Tö-

tungsverbot wären? Verschiedene Visi-

onen von Kulturlandschaften mit ent-

sprechendem Tierleben sind denkbar:

Eine Rückkehr des Waldes in bestimm-

ten Regionen, bevölkert von Wildtieren,

auch vegane Grünlandnutzungen wer-

den diskutiert – wer der veganen Bewe-

gung hier pauschal Naivität unterstel-

len möchte, würde es sich zu einfach

machen.

Impulse für die Zukunft der Ernährung Weniger Fleisch essen, aber dafür Bio.

Fleisch vom Speiseplan streichen, aber

Milch und Eier essen. Konsequent auf

rein pfl anzlichen Lebensstil setzen.

Möglichst billig beim Discounter kau-

fen: Unsere Ernährungsentscheidun-

gen haben Konsequenzen, nicht nur

hier vor Ort, sondern auch im Kontext

wachsender Weltbevölkerung und glo-

baler Ernährungsgerechtigkeit. Die Dis-

kussionen zwischen denen, die eine

Darf der Mensch Tiere nutzen?

›Stockfree organic‹ och es gibt auch größere Betriebe, die

zeigen, dass bio-veganer Anbau in pro-

fessionellem Maßstab erfolgreich sein

kann: Zum Beispiel Tolhurst Organic

Produce. Die Farm im britischen Berk-

shire wird von Iain Tolhurst bereits seit

1976 biologisch bewirtschaftet und ist

einer der ältesten Bio-Betriebe Großbri-

tanniens. Seit zehn Jahren wird die Tol-

hurst Farm bio-vegan bewirtschaftet.

Tollhurst engagiert sich im Vegan Or-

ganic Network (VON), dessen Anfänge

schon im Jahr 1996 liegen. Eine wich-

tige Rolle spielt die Erforschung und Er-

probung veganer Anbaumethoden und

Page 11: Bioboom 58

Mit oder ohne?bioboom.de 11

ökologische Tierhaltung und damit einen (reduzierten) Kon-

sum von tierischen Lebensmitteln für legitim halten und der

veganen Bewegung werden sehr emotional geführt, die Po-

sitionen sind naturgemäß nicht durch einen Kompromiss in

Deckung zu bringen. 700.000 Veganer in Deutschland, das ist

angesichts einer Gesamtbevölkerung von 82 Millionen Men-

schen nicht viel. Die hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit,

die die kleine vegane Bewegung auf sich zieht, die heftigen

Reaktionen, die das Bekenntnis „ich bin vegan“ auslösen

kann und die intensiven Diskussionen, die sich entspinnen,

erinnern an die Frühzeit der Bio-Bewegung, als die „Körner-

fresser“ die „Normalesser“ ähnlich provozierten. Eine vegane

Bundesrepublik ist bis auf Weiteres genauso wenig in Sicht

wie ein kontrolliert biologisches Gesamtdeutschland. Aber je-

denfalls sind vom Veganismus und dem bio-veganen Land-

bau, noch jede Menge Impulse für die gesamtgesellschaftli-

che Diskussion über die Art, wie wir essen und leben wollen,

zu erwarten.

Weiterlesenbioland.deDer ökologische Anbauverband Bioland befürwortet grund-

sätzlich Bio-Nutztierhaltung, macht sie aber nicht zur Pfl icht.

biovegan.orgNetzwerk zum bioveganen Anbau im deutschsprachigen Raum.

bund.net

Hier gibt’s den ›Fleischatlas 2013‹ als PDF zum Herunterladen.

Das von der Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und

dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

herausgegebene Werk liefert jede Menge Zahlen, Grafi ken und

Fakten zum Fleischkonsum und seinen globalen Auswirkungen.

demeter.de Für den Anbauverband Demeter ist Tierhaltung ein unverzicht-

barer Bestandteil seiner Philosophie.

stockfreeorganic.netDas britische Siegel für vegane Landwirtschaft (englisch)

vebu.deDer deutsche Vegetarierbund mit Infos zur veganen Ernährung.

veganorganic.netPioniere für bio-veganen Anbau in Großbritannien (englisch)

Unsere Ernäh-rungsent-scheidun-gen haben Konse-quenzen, nicht nur hier vor Ort,

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Biologisch-dynamisch

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BIO

13bioboom.de

utztierhaltung: Ja oder nein? Mit die-ser Frage haben sich die Hofgemein-schaft Klostersee und die Betreiber von „Landbau Lautertal“ intensiv auseinander gesetzt – und sind zu ganz verschiedenen Schlüssen ge-kommen. Bioboom hat beide Be-triebe besucht.

Ein grauer Januartag, es regnet. Keine

gackernden Hühner sind auf Hof Klos-

tersee zu sehen, sie würden in den tie-

fen Pfützen vermutlich Probleme be-

kommen. Auch muhende Kühe auf der

Weide sind nicht zu erkennen. Aber

man riecht sie, schon bevor man um die

Ecke des Stalls geht. Und da stehen sie

im Regen, ein gutes Dutzend „altdeut-

sche Schwarzbunte“, und fressen.

›Teil unserer Identität‹Trostlos ist dieser kalte Tag zwar, aber

die Tiere der überwiegend in Nord-

deutschland verbreiteten Rinderrasse

scheinen gut aufgehoben, hier bei der

Demeter-Hofgemeinschaft Klostersee

an der Lübecker Bucht. Sie sind nicht

angebunden, können sich frei bewe-

gen. Einige Tiere, darunter ein mäch-

tiger, schwarzer Ochse, liegen auf

reichlich frischem, sauberen Stroh, sie

kauen, verdauen und dösen vor sich

…oder bio-vegan

hin. Ihr Atem dampft aus den Nüstern.

Es duftet gut, schön trocken ist es hier.

Wenn sie ins Freie möchten, brauchen

sie nur ein paar Schritte zu gehen.

„Das ist Schoko.“ Knut Ellenberg zeigt

auf den großen Ochsen. „Er ist acht

Jahre alt und er passt draußen auf der

Weide auf unser Jungvieh auf.“ Ellen-

berg ist ebenfalls groß, ein kräftiger

Mann in einem groben Wollpullover.

Der 47-jährige betreibt zusammen mit

anderen seit 1999 den Hof Klostersee.

Die 54 Milchkühe seien unverzichtbar,

nicht nur wirtschaftlich, sagt der ausge-

bildete Landwirt. „Die Milch, auch ver-

arbeitet zu Käse, Quark oder Joghurt, ist

ein wesentlicher Teil der Identität unse-

res Hofes.“

Ortstermine

N

Page 14: Bioboom 58

14EinblickBioboom

zwei Jahren bio-vegan leben und pro-

duzieren. Das Hauptprodukt des Hofes

sind Kartoff eln. Geliefert werden sie vor

allem an ein eher traditionelles Lokal

in der nahegelegenen Kleinstadt und

an ein gerade neu eröff netes bio-vega-

nes Restaurant in Fulda. Auch auf dem

Wochenmarkt in Gießen haben die bei-

den letztes Jahr verkauft. „Das war sehr

schön, wir hatten relativ schnell unsere

Stammkundschaft“, erinnert sich Tho-

mas. Vor allem die persönlichen Ge-

spräche mit den Menschen seien gut

gewesen, eine Bereicherung. „Aber

Von Bio zu bio-vegan ehr als fünf Autostunden weiter süd-

lich, auf dem Vogelsberg, gibt eine

grüne Glühbirne in einem schumm-

rigen Hausfl ur spärliches Licht. Aber

Anna und Thomas Ritz brennen, sie

sind Feuer und Flamme – für den bio-

veganen Landbau. Anna scheucht ei-

nen großen Kater von der Wohnzim-

mercouch. „Das ist Nikita“, sagt sie und

lächelt leicht. Dann beginnt sie zu er-

zählen, vom Projekt des Paares und von

dem, was sie anbauen. Anna berichtet,

dass sie erst vor vier Jahren mit dem

Bio-Landbau begonnen hätten und seit

Drei-felder-Wirt-schaft

Mensch-Tier-Beziehung

M

Page 15: Bioboom 58

15bioboom.de

andere, tiefer gehende Idee: Er war der

Meinung, dass sich der Mensch um das

Tier kümmern sollte – nicht nur lei-

denschaftliche Tierschützer und „ein-

gefl eischte“ Vegetarier empfi nden das

heute als romantisierend.

„Mit Demeter-Begriff en wie „wesens-

gemäße Haltung“ oder „Tierwohl“ bin

ich vorsichtig geworden“, sagt Knut El-

lenberg. Nicht etwa, weil ihm der Sinn

dieser Worte missfi ele, im Gegenteil. Er

sehe die Tiere als Partner an, als Teil des

Hofkreislaufes, sagt er. „Aber ich hatte

da so ein Schlüsselerlebnis mit Face-

book, seitdem jongliere ich nicht mehr

so mit diesen Begriff en.“ Facebook? Nun

sind wir aber gespannt. „Im letzten Jahr

haben zwei Spaziergängerinnen, es wa-

ren zwei junge Frauen, bei uns auf der

Weide ein Kalb gesehen. Dem hatten wir

kurzzeitig die Hufe zusammen gebun-

den, damit es seiner Mutter auf dem Weg

zum Melken nicht nachläuft. Das Ganze

hat nur wenige Minuten gedauert, aber

gerade in dem Augenblick kamen die

beiden vorbei, haben ein Foto gemacht

und es bei Facebook eingestellt.“ Darü-

ber, was dann folgte, kann Ellenberg

nur resigniert den Kopf schütteln. „Sie

haben schlimme Vorwürfe erhoben nach

dem Motto: Bei Hof Klostersee quälen

sie Tiere. Wir haben das Ganze richtig

gestellt und erklärt. Aber wenn du erst

einmal so einen Ruf hast, kannst du rein

gar nichts dagegen tun.“ Seitdem sei er

vorsichtig geworden mit solch wohlfei-

len Begriff en. Ellenberg nennt es lieber

so: „Ich möchte die Mensch-Tier-Bezie-

hung stärken.“

Ein wichtiges Vorhaben auf dem Weg

dahin erläutert Ellenberg draußen im

Matsch. Hier ist es feucht, auch das Fut-

ter ist feucht. „Das ist nicht optimal“,

sagt Ellenberg und zeigt auf die fressen-

den Tiere. „Ganz hygienisch haben wir

es noch nicht, wenn es regnet und das

das wurde uns dann auf Dauer zu viel“,

ergänzt Anna. Thomas nickt. „Hart ar-

beiten unter der Woche und dann noch

samstags auf den Wochenmarkt, da

waren wir relativ schnell ausgebrannt.“

Helfer hatten sie nie angestellt. Anna

gibt einen kleinen Überblick über die

Produktpalette: Kartoff eln, Zucchini,

Rote Beete, Porree, verschiedene Sa-

latsorten und Kräuter.

Anna, die zierliche Frau mit den dunk-

len Augen und dunklen Haaren, ist die

Hauptarbeitskraft bei „Landbau Lauter-

tal“. Thomas Ritz arbeitet noch als Ma-

thematik- und Physiklehrer und kann

nur an halben Tagen mithelfen. Der

Arbeitsaufwand des Paares ist gewal-

tig, Freizeit bleibt so gut wie gar nicht.

Nur jetzt, im Winter, können sie etwas

durchatmen. Vier Hektar bewirtschaf-

ten sie, das sind 40.000 Quadratmeter.

„Aber wir nutzen nie die gesamte Flä-

che“, schränkt Thomas ein. „Wir betrei-

ben eine Dreifelder-Wirtschaft und las-

sen immer etwas brachliegen, damit der

Boden sich erholen kann.“

Und was genau unterscheidet bio-ve-

ganen Landbau von normaler ökologi-

scher Landwirtschaft? „Der Verzicht auf

Nutztierhaltung und auf jeglichen tieri-

schen Dünger“, erklärt Thomas. „Dazu

kommt, dass wir den Boden nicht tief

pfl ügen, damit die Bakterienwelt nicht

zu stark durcheinandergebracht wird.“

Mensch und Tier im Hofkreislauf Oben, in Schleswig-Holstein, ist Knut

Ellenberg als Lizenznehmer von De-

meter zur Nutztierhaltung verpfl ichtet.

So soll sicher gestellt werden, dass der

Mist von Wiederkäuern, also Kühen,

Schafen oder Ziegen, als fruchtbare

Düngergrundlage dienen kann. Aber

Rudolf Steiner, auf dessen Philosophie

sich Demeter gründet, hatte noch eine

„Aber ich hatte da so ein Schlüsselerlebnis mit Face book…“

Page 16: Bioboom 58

er, wenn Netzwerke entstünden, viel-

leicht sogar ein Verband gegründet wer-

den könnte. „Auch Fördergelder sollten

in die Erforschung landwirtschaftlicher

Methoden gesteckt werden, die ohne das

Töten von Tieren auskommen!“

Knut Ellenberg hat nie eigenhändig

eine Kuh getötet. „Das dürfte ich gar

nicht, dafür ist der Schlachter da.“ Denn

auch auf Hof Klostersee haben sie Mast-

tiere für die Fleischproduktion. „Ja, die

Ochsen, oben auf den Deichen“, sagt El-

lenberg und zeigt mit seinem Daumen

über die Schulter, Richtung Küste. „Das

Fleisch wächst also nicht in Nahrungs-

konkurrenz zu dem Menschen.“ Ganz

besonders im Norden Deutschlands

haben diese Tiere also auch noch eine

ganz andere Funktion: „Hier bei uns in

der Gegend brauchen wir die Tiere nicht

nur als Partner zur Nutzung der wirt-

schaftlichen Anbaufl äche. Zusätzlich

werden die Deiche festgetrampelt.“ In

diesem Fall sei die Nutztierhaltung also

sogar wichtig für den Erhalt der land-

wirtschaftlich-kulturellen Räume.

Ellenberg geht durch den Stall zurück.

Neben der Melkmaschine liegen einige

zerquetschte Tuben „Traumeel“-Gel.

Was dem Menschen bei Verspannun-

gen hilft, tut auch den Kühen gut. „Vor

dem Melken reiben wir die Euter unserer

Kühe oft damit ein“, sagt er. Draußen,

in einem großen alten, weißlackierten

Holzschrank vor dem Melkraum stehen

dutzende kleine braune Fläschchen mit

weißem Etikett. „Das ist unsere Medi-

zin“, erklärt Ellenberg, „wir behandeln

unsere Tiere ausschließlich homöo-

pathisch. In den Flaschen sind Glo-

buli, kleine weiße Kügelchen mit Pfl an-

16EinblickBioboom

Futtergras nass wird.“ Er nickt zu der

gemauerten Hinterwand des Kuhstalls.

„Die Substanz ist nach eineinhalb Jahr-

hunderten verbraucht“, sagt er. Im Mau-

erwerk und im Gebälk zeigen sich Risse,

in den Spalten nistet Feuchtigkeit.

Aus diesem Grund plant die Hofge-

meinschaft Klostersee ein gewaltiges

Projekt: Der alte Stall soll abgetragen

und durch einen Neubau ersetzt wer-

den.

Aber so ein Kuhstall, der ist teuer: Rund

800.000 € wird er kosten. Zwar ist die

Finanzierung schon gesichert. Den-

noch ist das eine Summe, welche die

Hofgemeinschaft über einen sehr, sehr

langen Zeitraum hinweg beschäftigen

wird. Da kam die Idee mit der „Kuh-Ak-

tie“: Wer teilhaben möchte, kann die

Hofgemeinschaft bei ihrem Vorhaben

unterstützen.

Mit dem Neubau ist auch eine Erweite-

rung geplant. 15 neue Kühe sollen hin-

zukommen, die Herde wird damit auf

etwa 70 Tiere anwachsen. „Der Auf-

wand ist hoch“ sagt Ellenberg, der Zu-

wachs erfolge vor allem aus wirtschaft-

lichen Gründen. Die Situation der Tiere

soll sich dennoch weiter verbessern.

Bisher liegen die Kälber hinter einem

niedrigen, durchsichtigen Zaun im

Stall. Eine Woche lang dürfen sie bei

ihren Müttern saufen und werden dann

zurück geführt, damit sich die Mutter-

tiere erholen können. Danach werden

die Jungtiere in einem anderen Stall un-

tergebracht, der bisher außerhalb ge-

pachtet werden muss. Im neuen Zu-

hause der Kühe soll diese gemeinsame

Zeit weit länger ausgedehnt werden

können. „Eine alt bewährte aber aus-

sterbende Haltungsform“, bedauert El-

lenberg.

Bio-vegane Landwirtschaft weiter erforschen m besten überhaupt keine Haltungs-

form“, sagt hingegen Thomas Ritz in

Hessen. „Die bio-vegane Landwirtschaft

komplett ohne Nutztierhaltung sollte

weiter erforscht werden“, fordert er und

weiß gleichzeitig, wie schwer diese Idee

durchzubringen ist. Es wäre gut, sagt

„Am besten über-haupt keine Hal-tungs-form.“

homöopa-thisch

„A

Page 17: Bioboom 58

gen ihrer Milch, gehalten wird, kann er

sich nicht anfreunden. Knut Ellenberg

würde sagen: „Die Rinder sind unsere

Partner.“ Thomas Ritz sagt: Die Tiere

werden ausgenutzt. „Das hat das Tier

nicht verdient“, bekräftigt Anna. Das

Tier werde dauernd trächtig gehalten,

damit es Milch gebe, das könne nicht

natürlich sein, „das Wesen der Kuh wird

nicht beachtet.“ Da ist sie wieder, die

Sache mit dem Wesen. Thomas sagt, er

versuche, sich immer eines vorzustel-

len: „Wie würde das Tier entscheiden?“

Gemeinsamkeit im UnterschiedWomöglich würde es sich dafür ent-

scheiden, den Deich in Schleswig-Hol-

stein abzugrasen, wer weiß? Allerdings

könnte eine heutige Milchkuh wohl

kaum in Freiheit überleben, weiß Tho-

mas. „Die Tiere sind durch Züchtung ih-

rem ursprünglichen Wesen entfremdet

worden“, sagt er. Frage an beide: Ist also

Bio-Milch und das, was daraus gemacht

wird, nicht der goldene Mittelweg?

Thomas Ritz: „Nein. Es gibt doch her-

vorragende Ersatzprodukte wie Reis-

milch oder Hafermilch.“ Knut Ellen-

berg hat ebenfalls eine klare Position:

„Ich könnte nur schwer auf Käse, Milch

oder Quark verzichten“, sagt er und be-

17Einblickbioboom.de

zenwirkstoff en.“ Arnika etwa gegen

Schmerzen, Lachesis gegen Nabelent-

zündung. Aber verschlingt so eine Kuh

nicht mindestens ein ganzes Fläsch-

chen, damit die Wirkung einsetzt? El-

lenberg schüttelt nur den Kopf. Nur drei

winzige Kügelchen, sagt er, reichen für

die ganze Kuh. Erstaunlich.

Manchmal aber helfen auch die klei-

nen Wundermittel nicht. Anette Grün

kommt dazu, sie leitet den Stall. Kurz

und knapp berichtet sie, dass in der ver-

gangenen Nacht ein Kälbchen gestor-

ben sei. Knut Ellenberg runzelt die Stirn

und seufzt kurz. „Danke, das ist gut zu

wissen.“ Er weist sie an, mit dem Tier

zum Pathologen nach Neumünster zu

fahren, um die Ursache heraus zu be-

kommen.

Entscheidung für veganes Leben spontan getroffenEin solches Ereignis kann bei Anna und

Thomas Ritz nicht vorkommen. Obwohl

beide ebenfalls einmal kurz davor wa-

ren, für die Versorgung mit frischen Ei-

ern Hühner zu halten. Konventionelle

Eier waren für die beiden aufgrund der

Schadstoff belastung und der Pestizide

im Hühnerfutter ohnehin kein Thema.

„Ich war schon fast fertig mit dem Bau

des Hühnerstalls“, erzählt Thomas.

Aber dann kam dieser Tag in Fulda.

Während eines Stadtbummels in der

Fußgängerzone kamen sie bei einem

Infostand in Kontakt mit dem Verein

Tierfreunde e. V. Die jungen Leute in-

formierten sie über die Bedingungen

der herkömmlichen Milch- und Eier-

produktion und zeigten Fotos dazu. Bei

Anna und Thomas hinterließen die teil-

weise grausigen Bilder einen nachhal-

tigen Eindruck. „Am gleichen Tag noch

entschlossen wir uns, von nun an vegan

zu leben“, erinnert sich Thomas. Mit

dem Gedanken, dass beispielsweise

eine Kuh, und sei es auch „nur“ we-

richtet, das auf Hof Klostersee Vega-

ner, Vegetarier und Fleischesser rela-

tiv harmonisch zusammen lebten. Und

für den Besucher beider Höfe bleibt der

Eindruck, zwei Betriebe kennengelernt

zu haben, die sich trotzt ideologischer

Diff erenzen in ihrem Idealismus, der In-

tensität mit der sie ihr Tun und Lassen

refl ektieren, gar nicht mal so unähnlich

sind. /die

ür einen Neubau des Stalls, der auch

der Gemeinschaft von Jung- und Mut-

tertieren zugute kommen wird, sucht

die Hofgemeinschaft Klostersee noch

private Investoren. Für das Projekt

kann eine ›Kuhaktie‹ zu jeweils 500 €

erworben werden.

klostersee.org

Die Website von Anna und Thomas Ritz

(noch im Aufbau begriffen).

landbau-lautertal.de

Eine Übersicht über bio-vegane Land-

bauprojekte in Europa gibt’s hier.

vebu.de/lifestyle/essen-a-trinken/bioveganer-landbau

„Wie würde das Tier entschei-den?“

rein pfl anzlich

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Page 18: Bioboom 58

Bioboom 18Kochen

hühnerbein? Kein Problem. Schweinep-

fötchen? Hmm… Kalbskotelett? Klar. Rin-

derzunge? Ähm… Die Liste ließe sich be-

liebig fortsetzen: Auch unter erklärten

Fleischessern haben bestimmte Körper-

teile von Rind, Schwein und Schaf ein

Imageproblem. Das war nicht immer so.

Viele traditionelle Rezepte werden mit

Innereien zubereitet – noch die Koch-

bücher der Generation unserer Groß-

mütter widmen Ochsenschwanz und

Kalbsbries, Nieren und Herzen ausgie-

bige Kapitel. Damals war es eben ganz

selbstverständlich, dass nicht nur Bra-

ten, Steak und Schnitzel, sondern auch

Herz, Magen, Schwanz und Zunge eines

Tieres gegessen wurden.

Mit der Massenproduktion von Lebens-

mitteln ging auch der Niedergang der

Metzger-Kultur einher. Fleisch begeg-

net vielen Menschen heute als neu-

traler eingeschweißter Würfel in der

Kühltheke, der kaum noch als Teil ei-

nes Tieres zu erkennen ist. Zum be-

wussten Fleischkonsum könnte es

auch gehören, bewusst nicht nur ei-

nige wenige Stücke eines Tieres zu es-

sen und den Rest zu Wurst oder Hun-

defutter zu verarbeiten – gerade weil

uns ein Schweinskopf oder Entenherz

nicht so einfach vergessen lässt, dass

es sich um den Teil eines einst leben-

digen Tiers handelt.

Wer Lust hat, sich auf derlei Rezepte

einzulassen, wird im frisch auf deutsch

erschienenen Kochbuch „Innereien“

des französischen Gastronoms Sté-

phane Reynaud fündig. Dabei ist der Ti-

tel „Innereien“ übrigens ein bisschen

irreführend, denn auch Schweinsköp-

fen, Rinderbacken und den hierzulande

weitgehend unbekannten „Metzgerstü-

cken“ sind Rezepte gewidmet. Char-

mant an diesem Kochbuch ist die un-

HWENN SCHON TIERE

ESSEN, DANN ABER

GRÜNDLICH:

REZEPTE MIT LEBER,

NIERE & CO.

beschwerte Art, wie sich Reynaud dem

Thema nähert, ebenso die appetitli-

chen Rezeptbilder. Die Rezepte sind

ganz überwiegend unaufwändig und

realistisch nachzukochen. Anders als

in den meisten aktuellen Kochbüchern

sind die Rezepte jeweils für sechs Per-

sonen, also für eine größere Runde be-

rechnet.

Was leider völlig fehlt: Tipps zu den

Thema Einkauf, Frische und Aufbe-

wahrung ebenso wie Hinweise darauf,

wer Innereien lieber nicht zu sich neh-

men sollte. Diese tragen wir hier (ohne

Anspruch auf Vollständigkeit) nach: In-

nereien sollten immer nur beim (Bio-)

Metzger Ihres Vertrauens bezogen und

ganz frisch zubereitet werden, sie eig-

nen sich übrigens auch nicht zum Ein-

frieren. Da sie viel Purin enthalten,

sollte sie meiden, wer Gichtprobleme

hat, auch Cholesterin ist in Innereien

reichlich enthalten. Um nicht zuviel

Vitamin A zu sich zu nehmen, sollen

Schwangere keine Leber essen.

Und dass Innereien aus konventio-neller Massentierhaltung keine Deli-katesse sind, versteht sich wohl von selbst!

Schwei-nele-ber-frikas-see

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BUCHTIPP

Extrem fleischig

Page 19: Bioboom 58

Kalbsnieren mit Steinpilzen

FÜR 6 PERSONEN

30 MINUTEN VORBEREITUNG

15 MINUTEN GARZEIT

3 Kalbsnieren, vom Metzger entfettet

800 g Steinpilze 1 Schalotte 1 Bund Basilikum 1 Bund krause Petersilie 150 ml Sahne 50 g Butter 3 Knoblauchzehen Salz, Pfeffer

NierenDie Nieren würfeln und sorgfältig von

Sehnen und Harnwegen befreien.

Gemüse und SauceDie Steinpilze mit einem sauberen,

feuchten Tuch oder Schwamm abwi-

schen. Die Schalotte schälen und fein

würfeln, die Kräuter abzupfen. Die

Petersilie 5 Sekunden in kochendem

Salzwasser blanchieren und sofort in

Eiswasser kalt abschrecken, damit sie

ihre leuchtend grüne Farbe bewahrt.

Abtropfen lassen. Die Sahne erhit-

zen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Zwei Drittel der Kräuter unterrühren

Extrem fl eischigEinblickbioboom.de 19

Kalbs-nierenmit Stein-pilzen

Schweineleber-frikassee

FÜR 6 PERSONEN

30 MINUTEN VORBEREITUNG

30 MINUTEN GARZEIT

600 g Schweineleber 6 Kartoffeln (z. B. Charlotte)

2 Karotten 3 Zwiebeln 1 kleiner Potimarron-Kürbis (Hokkaido-Kürbis)

1 Bund glatte Petersilie 4 Knoblauchzehen 80 g Butter 2 EL Sonnenblumenöl Salz, Pfeffer

Leber

Die Leber von sehnigen Partien be-

freien und in Stücke schneiden.

Gemüse Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln

schälen und in feine Scheiben schnei-

den. Den Kürbis zuerst in Scheiben

und dann in Würfel schneiden. Die Pe-

tersilie und den geschälten Knoblauch

grob hacken.

FrikasseeIn einer großen Pfanne sämtliches Ge-

müse auf kleiner Flamme 15 Minuten

in der Butter und dem Öl anschwitzen,

bis es allmählich Farbe nimmt. Die Le-

ber zugeben, weitere 15 Minuten bra-

ten, mit Salz und Pfeffer würzen. Kurz

vor dem Servieren mit der Petersilie

und dem Knoblauch bestreuen.

und die Sauce im Mixer pürieren; ab-

schmecken.

ZubereitungIn einer Pfanne die Nieren bei lebhaf-

ter Hitze rundherum in der Butter an-

braten, anschließend in einem Durch-

schlag 5 Minuten abtropfen lassen. In

derselben Pfanne die Steinpilze mit

dem ungeschälten, im Mörser ange-

drückten Knoblauch 10 Minuten sau-

tieren. Die Nieren wieder einlegen und

weitere 5 Minuten garen. Kurz vor dem

Servieren die restlichen Kräuter ein-

streuen. Mit Salz und Pfeffer spar-

sam würzen und mit der Kräutersauce

überziehen.

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Stéphane Reynaud

Innereien – Feine Küche mit Leber, Herz und Nieren

192 Seiten, Hardcover

Christian Verlag

26,99 € [D]

Rezept

Page 20: Bioboom 58

„Gut essen, weil’s einfach ist“, das

ist das Motto der Berliner-Bloggerin

Nicole Just (vegan-sein.de). Nun hat

sie ihr erstes Kochbuch „La Veganista“

veröff entlicht. Mit ihm untermauert sie

ihr Motto: Gut essen und vegan essen

ist durchaus kein Widerspruch. Und

einfach umzusetzen ist die vegane Kü-

che auch. Diese Überzeugung wurde

ihr nicht in die Wiege gelegt: Als Enke-

lin eines Metzgers aß sie nach eigenem

Bekunden bis vor wenigen Jahren noch

gerne Fleisch, viel Fleisch und zwar am

liebsten „medium rare“. Nach Lektüre

eines Buches wurde sie so ziemlich von

heute auf morgen zur Veganerin. Die

Liebe zur Hausmannskost ist ihr geblie-

ben und genau das macht dieses Vegan-

Kochbuch so spannend. Denn es zeigt

überzeugend: Auch wer tierische Pro-

dukte vom Speiseplan gestrichen hat,

kann Rouladen oder Gulasch kochen

und Käsekuchen oder Vanillekipferln

backen. Mit vielen Tauschtipps zeigt La

Veganista, wie es geht! Als nicht-Vega-

ner fanden wir zum Beispiel die Vor-

stellung, Eischnee aus einem „Ei-Er-

satzpulver“ aus Stärke, Tapioka und

pfl anzlichem Verdickungspulver zu

zaubern, nicht wirklich verlockend.

Aber trotz dieser kleinen Einschrän-

kung: Der Rezeptteil ließ uns das Was-

ser im Mund zusammenlaufen.

Pizzaknödel mit Fenchel-Toma-ten-Sauce

FÜR 2 PERSONEN

ZEITBEDARF: ETWA 40 MINUTEN

für die Knödel

200 g Weißbrot oder Brötchen150 ml Sojamilch 3 EL Hefeflocken 1 EL Sojamehl 1 TL Salz 6 Zweige mediterrane Kräuter (Rosmarin, Sal-

bei, Thymian; ersatzweise

je 1 TL getrockneter

Thymian und Rosmarin)

200 g Räuchertofu150 g getrocknete Tomaten 1 Stück Zwiebel 2 TL neutrales Pflanzenöl

für die Sauce

1 Fenchelknolle 1 EL Olivenöl 50 g Pflanzensahne200 g stückige Tomaten (aus der Dose)

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 Prise Zucker

So geht’s 1. Für die Knödel das Weißbrot oder

Brötchen in kleine Würfel schneiden.

Sojamilch, Hefeflocken, Sojamehl und

2 gestrichene TL Salz hinzugeben

und alles gut zu einem Teig vermen-

gen. 2. Die Kräuter waschen, trocken

schütteln und die Blättchen bzw. Na-

deln fein hacken. Den Räuchertofu

und die getrockneten Tomaten in

kleine Würfel schneiden. Die Zwie-

bel schälen und ebenfalls fein wür-

KochenBioboom

Extrem fl eischlos

20

Pizza-knödel

La Veganista

VOM STEAK-FAN ZUR

VEGAN-BLOGGERIN.

100 LECKERE REZEPTE

VON FRÜHSTÜCK BIS

ABENDESSEN.

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BUCHTIPP

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Rezept

Page 21: Bioboom 58

den Tofu darin in ca. 3 Min. bei großer

Hitze kross braten. Den Tofu heraus-

nehmen und beiseite stellen. 3. Das

übrige Öl in die Pfanne geben und den

Wirsing darin ca. 4 Min. anbraten. Die

Zwiebel zufügen und ca. 1 Min. glasig

dünsten. Mit Weißwein oder Brühe und

Pflanzensahne ablöschen, mit Reis-

malz, Salz, Pfeffer und Muskat wür-

zen und das Gemüse zugedeckt ca. 20

Min. bei mittlerer Hitze köcheln las-

sen. 4. Die Zitrone heiß abwaschen,

trocknen, die Schale fein abreiben und

den Saft auspressen. Das fertige Ge-

müse vom Herd nehmen und erst ein-

mal die Hälfte von Zitronenschale und

-saft unterrühren. Nach Geschmack

mit Salz, Pfeffer und weiterer Zitrone

abschmecken. Kurz vor dem Servieren

die Tofuwürfel unterheben.

feln. 3. Das Öl in einer Pfanne erhit-

zen und zunächst den Tofu darin in

ca. 2 Min. bei mittlerer Hitze kross

braten. Die Zwiebelwürfel und die ge-

trockneten Tomaten zugeben und

1 weitere Min. mitbraten. Zusammen

mit den Kräutern zur Brotmasse ge-

ben und alles gut vermischen. 4. In

einem Topf reichlich Wasser zum

Kochen bringen. Mit feuchten Hän-

den aus der Brotmasse golfballgroße

Knödel formen und in das kochende

Wasser geben. Die Hitze reduzieren

und die Knödel bei kleinster Hitze in

10–15 Min. gar ziehen lassen. Wenn

sie an die Oberfläche steigen, sind sie

fertig. 5. Inzwischen für die Sauce den

Fenchel waschen, putzen, halbieren

und den harten Strunk entfernen. Die

Hälften in dünne Scheiben schneiden.

Das Öl in einer Pfanne erhitzen und

den Fenchel darin ca. 1 Min. bei gro-

ßer Hitze anbraten. Die Pflanzensah-

ne und die stückigen Tomaten zuge-

ben. Die Sauce ca. 10 Min. bei kleiner

Hitze köcheln lassen, dabei ab und an

umrühren. 6. Die fertigen Knödel mit

einem Schaumlöffel aus dem Wasser

heben und abtropfen lassen. Die Sauce

mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker

abschmecken und zu den Knödeln

servieren.

Rahmwirsingmit Räuchertofu

FÜR 2 PERSONEN

ZEITBEDARF: ETWA 30 MINUTEN

400 g Wirsing 1 Stück kleine Zwiebel150 g Räuchertofu 3 EL Olivenöl100 ml trockener Weißwein (oder Gemüsebrühe)

100 ml Pflanzensahne ½ TL Reismalz (oder

1 TL Agavendicksaft)

Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

1 Prise frisch geriebene

Muskatnuss 1 Stück Bio-Zitrone

So geht’s1. Den Wirsing von den äußeren Blät-

tern befreien, waschen, putzen und

vierteln. Den Strunk herausschneiden,

die Viertel noch einmal längs halbie-

ren und quer in mundgerechte Stücke

schneiden. Die Zwiebel schälen und

fein würfeln. 2. Den Räuchertofu in

ca. 1 cm große Würfel schneiden. 1 EL

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und

Rahm-wirsing

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Nicole Just. LA VEGANISTA Lust auf vegane Küche. 192 Seiten,

Hardcover Gräfe

und Unzer Verlag

16,99 € (D)

MITMACHEN UND GEWINNENBioboom verlost dreimal das Koch-buch ›La Veganista‹. Schicken Sie bis

zum 30. Mai 2013 eine Postkarte, ein

Fax oder eine E-Mail an: Redaktion

Bioboom, ›Vegan‹, Vordere Schöne-

worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.

16 15 925, [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder

Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Eben-

falls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte,

die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.

Extrem fl eischlosbioboom.de 21

N

Rezept

Page 22: Bioboom 58

22Gut essenBioboom

Klassiker alkoholfrei Ob Sie es ›Radler‹ nennen oder ›Als-

ter‹, das hängt davon ab, ob Sie den

Mix im Süden oder Norden Deutsch-

lands genießen. Aber egal unter wel-

chem Namen: Als spritzig-kühler

Durstlöscher ist es überall außeror-

dentlich beliebt. Dank Neumarkter

Lammsbräu gibt‘s den Klassiker aus

herb-frischem Bier und spritzig-sü-

ßer Brause nun auch alkoholfrei in

bester Bio-Qualität. Fein gemischt

aus 50% alkoholfreiem Bio-Schank-

bier und 50% naturtrüber Bio-Zitro-

nenlimonade entfaltet dieses natur-

trübe Sommergetränk seine hopfige

Bier- und spritzig-fruchtige Zitronen-

note. So können auch Autofahrer den

Sommer-Klassiker ausgiebig genie-

ßen: Beim gemütlichen Miteinander

im Biergarten, beim Grillen oder ein-

fach so zur Erfrischung. Das beliebte

Neumarkter Lammsbräu Radler (2,4%

Vol. Alkohol) ist na-

türlich ebenfalls

weiterhin erhält-

lich. Auf eine sprit-

zige Erfrischung!

lammsbraeu.de

Gut essennach—haltig

Überzeugendes DuoAuch wenn man hinter ›Papayango‹

eine Figur aus einem Tarantino-Film

vermuten möchte: Er und sein Kum-

pel ›Arabitom‹ haben mit ›blutig‹ gar

nichts am Hut. Im Gegenteil, die bei-

den sind strikte Veganer. Hinter den

beiden Namen verbergen sich nämlich

zwei wirklich leckere, neue ›Streich‘s

drauf‹ von Naturkost Pionier Zwer-

genwiese. Der pikante Papayango ist

eine wunderbar ausgewogene Kombi-

nation aus Papaya und Mango, kom-

biniert mit Kurkuma und Curry. Ara-

bitom ist eine gelungene Verbindung

aus der Schärfe einer klassischen Ar-

rabiata und der Fruchtigkeit sonnen-

gereifter Tomaten.

Streich‘s drauf ist Programm: Von

herzhaftem Vollkornbrot über zart-

krumiges Baguette bis zur knuspri-

genReiswaffel schmecken die beiden

auf allem, was sich bestreichen lässt.

Auch als Inspiration für Saucen und

Dips - Rezepte gibt‘s auf der Website

der Zwergenwiese.

zwergenwiese.de

Demeter ganz coolIn den USA liebt man ihn schon lange:

›Frozen Yogurt‹, die leichte, erfri-

schende Alternative zu ›normalem‹

Speiseeis. Mit ›Tim’s frozen yogurt‹

bringen die Schrozberger Milchbau-

ern nun diese Köstlichkeit als eine

echte Innovation auf den Bio-Markt.

Hergestellt aus fettarmem Demeter-

Joghurt, etwas Zucker und Zitrone und

gepaart mit Verarbeitungsgeschick

entsteht so ein ganz neuer Bio-Eisge-

nuss. Ein Geheimnis für den überzeu-

genden Geschmack sei verraten: Es ist

die Langzeitsäuerung des Joghurts.

Denn er darf zwischen 16 und 18 Stun-

den reifen und entwickelt dadurch sein

eigenes Aroma und seine charakteris-

tische Konsistenz. Tim’s frozen yogurt

gibt‘s im Moment ausschließlich in der

Sorte ›Natur‹, die sich natürlich zu

Hause ganz nach Wunsch mit Früch-

ten usw. aufhübschen lässt. Aber auch

Tim ist schon wieder am Werkeln und

hat versprochen, dass weitere Sorten

folgen sollen.

molkerei-schrozberg.de

▴ Streich’s drauf Papayango

und Arabitom von Zwergenwiese

▴ Tim‘s Frozen Yogurt von

den Schrozberger Milchbauern

▸ Lammsbräu

Radler alkohol-

frei von

Neumarkter

Lammsbräu

Page 23: Bioboom 58

23Gut essenbioboom.de

Geschüttelt, nicht gerührtEine praktische und köstliche neue

Frühstücksidee finden Sie ab jetzt

von Provamel im Kühlregal: Dank ih-

rer dickflüssigen Konsistenz lassen

sich die neuen Bio Soja Frühstücks-

Joghurtalternativen von Provamel be-

sonders leicht dosieren. Unter dem

Motto ›Geschüttet, nicht gerührt‹ ma-

chen es die Produkte selbst denen,

die morgens noch nicht so ganz wach

sind, besonders leicht, ganz schnell

ein leckeres Frühstück zu genießen.

Einfach zusammen mit Müsli oder

Früchten in eine Schüssel geben –

fertig! Das mühselige Verrühren von

Joghurt(-Alternative) und Milch(-Al-

ternative) entfällt, es bleibt mehr Zeit

zum Genießen. Das ist nicht nur mor-

gens wichtig, wenn jede Minute zählt,

sondern macht Provamel ›Frühstück‹

auch zu einem praktischen Beglei-

ter zum Beispiel für schnelle Pausen

am Arbeitsplatz. Die beiden ›Neuen‹

gibt es in den zwei Sorten Vanille und

Natur. Vanille schmeckt angenehm

süß und harmoniert besonders gut

mit Schoko- oder Bircher-Müsli so-

wie Beeren; die Natur-Variante punk-

tet mit schön frischem, mild-säuerli-

chen Geschmack – wie ein klassischer

Joghurt. Dank praktischem Drehver-

schluss lassen sich die Frühstücks-

Joghurtalternativen nicht nur perfekt

dosieren, sondern bleiben auch nach

Anbruch lange frisch und lecker.

provamel.de

Chai trifft Frucht Die letzten Wintertage treffen jetzt

auf den ersten, zaghaften Hauch des

Frühlings. Empfindlich kühl kann es

immer noch sein und und ein heißer

Tee tut beim Nachhausekommen nach

wie vor richtig gut. Wer auf die ‹typi-

schen Wintertees‹ keine Lust mehr

hat, ihre würzige Wärme aber den

noch schätzt, der freut sich jetzt über

den neuen ‹Fruchtigen Chai‹ von Le-

Ein Löffelchen Balance Kaltgepresste, naturbelassene Öle

sind nicht nur ein kulinarischer Hoch-

genuss, sie sind auch wichtiger Be-

standteil einer ausgewogenen Ernäh-

rung, die auf optimales Wohlbefinden

zielt. Denn sie enthalten essenzi-

elle Fettsäuren, die der Organismus

braucht, aber nicht selber herstellen

kann, ebenso wie Vitamine und wei-

tere sekundäre Pflanzenbegleitstoffe.

Aus der Ölmühle Solling kommt nun

eine besondere Ölspezialität für alle,

die Wert auf bewusste Ernährung le-

gen: Das Omega Balance Öl ist eine

sorgfältig komponierte, bekömmliche

Mischung aus elf hochwertigen, kalt

gepressten Bio-Pflanzenölen (›Virgin

Eleven‹), unter anderem Lein-, Hanf-,

Borretsch-, Nachtkerzen- und Gra-

natapfelkernöl. Die Öle werden in der

kleinen Manufaktur im Weserberg-

land handwerklich gepresst und von

Hand abgefüllt. Das Omega-Balance-

Öl enthält essenzielle Omega-6- und

Omega-3-Fettsäuren im optimalen

Verhältnis von 3:2 sowie u.a. die sel-

tene Punicinsäure (3,7%). Linolsäure

(36%) und Alpha-Linolensäure (21%)

tragen zur Aufrechter-

haltung eines norma-

len Cholesterinspiegels

im Blut bei. Diese posi-

tive Wirkung stellt sich

bei einer täglichen Auf-

nahme von 10 g (1–2

Esslöffel) ein. Löf-

felweise pur oder

zum Beispiel im

Müsli genießen.

oelmuehle-solling.de

bensbaum im praktischen Teebeutel.

Das neue Mitglied aus der Chai-Fa-

milie von Bio-Tee-Spezialist Lebens-

baum ist nämlich der ideale Tee für

diese ›Zwischenjahreszeit‹. Jede duf-

tende Tasse erfreut die Sinne mit leb-

haften, angenehm scharfen Gewürzen

wie Ingwer und Pfeffer. Exotisch-fri-

sche Fruchtnoten von grüner Limette,

rotem Hibiskus, abgerundet mit etwas

Feige und Ananas lassen beim Genuss

bereits von sonnigen Tagen träumen.

lebensbaum.de

◂ Omega-Balance Öl

von der

Ölmühle Solling

▸ Fruchtiger

Chai von

Lebensbaum

▴ Bio-Soja-Joghurtalternativen

›Frühstück‹ Vanille und Natur

von Provamel

Page 24: Bioboom 58

Bioboom 24Gut leben

nach—haltig Gut leben

Schönheits-Ritual Ein Bad ist mehr als nur Reinigung

– es ist Entspannung pur. Wenn das

warme Wasser den Körper umhüllt,

die Nase in duftende Aromen ab-

taucht und der Stress langsam ab-

gespült wird, dann setzt eine wahre

Tiefenerholung ein. Ideal für ein Früh-

lingsschönheits-Ritual eignet sich das

Aromabadekissen Basen Beauty von

Sensena. Der basische ph-Wert von

zirka 8,5 hilft der Haut, überschüs-

sige Säuren an das Badewasser ab-

zugeben und unterstützt die Regene-

ration ihres Schutzmantels. Die Haut

wird porentief gereinigt, Malvenblüten

und Schachtelhalm unterstützen die

Mikrozirkulation und regen den Stoff-

wechsel an – der Körper entschlackt.

Ideal auch als Unterstützung einer

Frühjahrskur! Basen Beauty ist aber

nicht nur eine besonders angenehme,

duftende Art, sich etwas Gutes zu tun,

der kleine Powerbeutel von Sensena

ist auch besonders praktisch in der

Anwendung: Das einzigartige Aromav-

lies ist filigran genug, die kostbaren

ätherischen Öle an das Badewasser

abzugeben, aber auch fest genug, um

Fruchtige Frische Grüner Apfelduft in einem Shampoo ist

so etwas wie eine kleine Zeitmaschine

im Badezimmer: Einmal schnuppern

und ein wunderbares Flair von Se-

venties und wallenden Mähnen um-

gibt uns.

Tatsächlich würden wir die giftgrü-

nen, ohne jeden Kontakt mit Äpfeln

aromatisierten Shampoos vergange-

ner Zeiten heute nicht mehr ernsthaft

benutzen wollen. Aber dieser Duft…

Wie schön, dass die Naturkosmetik-

Macher von Lavera das Kultsham-

poo in die Jetztzeit geholt haben: Mit

Bio-Apfel-Extrakt, der aus Äpfeln aus

dem Alten Land in Norddeutschland

hergestellt wird, dezentem Duft und

milden Tensiden auf Pflanzenbasis.

Lavera Apfel Shampoo schenkt nor-

malem Haar intensive Feuchtigkeit

und frischen Duft, belebt und sorgt für

sichtbar glänzende Fülle. Dabei ist es

frei von Silikonen, vegan und NaTrue

zertifiziert. Übrigens: Eine passende

Spülung gibt‘s auch dazu.

lavera.de

▴ Girokonto für Privatkunden

von Triodos Bank.

▴ Aromabadekissen Basen Beauty

von Sensena

Gutes GeldgefühlBargeld abheben, bezahlen, bequem

Bankgeschäfte von zu Hause aus erle-

digen – das neue Girokonto der Nach-

haltigkeitsbank Triodos kann alles,

was man von einem modernen Giro-

konto erwartet und bietet dabei ein

entscheidendes Plus: Die Gewissheit,

bei einer Bank zu sein, die Mehrwert

schafft – auch jenseits rein wirtschaft-

licher Maßstäbe. Die Triodos Bank ge-

hört zu Europas führenden Nachhal-

tigkeitsbanken. Gegründet 1980, hat

sie mittlerweile rund 400.000 Kunden,

die sich darauf verlassen können, dass

mit ihrem Geld ausschließlich Unter-

nehmen, Institutionen und Projekte

finanziert, werden, die zum Wohl von

Mensch und Umwelt beitragen, zum

Beispiel aus den Bereichen Erneu-

erbare Energien, Ökolandbau, nach-

haltige Immobilien, soziale Dienst-

leistungen oder Mikrofinanzierung.

Dabei bietet das Triodos-Girokonto

selbstverständlich volle Leistung zu

fairen und transparenten Konditio-

nen. Das Girokonto rundet die bereits

bestehende Angebotspalette Tages-

geldkonto, Sparplan, Kreditkarte und

vermögenswirksame Leistungen der

Triodos Bank für Privatkunden ab.

triodos.de

▴ Apfel Shampoo und

Apfel Haarspülung von Lavera

Page 25: Bioboom 58

sich damit zu massieren. Im Vlies ver-

schlossen sind außerdem naturbelas-

sene, getrocknete Tee-, Blüten- und

Pflanzenschnitte, die für sinnlich-na-

türliches Badevergnügen sorgen. Zer-

tifizierte Naturkosmetik gemäß BDIH.

sensena.de

Handwerkliche Handarbeiten Mit Rohstoffen überraschend um-

gehen, Dinge anders sehen und der

Wegwerfgesellschaft geistreich be-

gegnen – das ist das Credo der Pro-

duktdesign-Manufaktur Lockengelöt;

Zweckentfremdung und Recycling von

Alltagsgegenständen sind das Produk-

tionsprinzip. Seit 2004 werden dort Öl-

fässer zu Schränken, Schallplatten zu

Schüsseln oder Bücher zu Garderoben

umfunktioniert, alles in feinster Hand-

arbeit. Über 12 Geschmacksmus-

ter haben die Hamburger mittler-

weile angemeldet und einen Vertrieb

mit zirka 100 Geschäften aufgebaut.

Die abgebildete Schale ist nur eine der

vielen großen bis kleinen, immer kre-

ativen und überraschenden Redesign-

Kreationen der Hamburger Jungs. Zu

bewundern und zu bestellen ist die

Kollektion im Online-Shop.

lockengeloet.com

Fairliebt, fairlobt, fairheiratetFaire Arbeits- und Handelsbedingun-

gen, Umweltschonung: Das sind nicht

nur Dauerbrenner-Themen, wenn es

um Kaffee, oder Kakao geht. Edelme-

talle wie Gold und Silber werden eben-

falls oft unter ungesunden, schlicht

gefährlichen und ausbeuterischen Be-

dingungen gewonnen.

Noch ist ›fairer Schmuck‹ eine Nische,

aber: Wer sucht, der findet. Zum Bei-

spiel die Manufaktur des Hambur-

gers Jan Spille. Er hat sich auf Trau-

und Partnerschaftsringe spezialisiert.

Gerade den (hoffentlich) Ring fürs

Leben, den möchte man schließlich

mit dem guten Gefühl tragen, dass

bei Abbau und Verarbeitung alles mit

fairen Dingen zugegangen ist. Das

stellt Spille sicher, indem er zum Bei-

spiel direkt – unter Ausschluss von

Zwischenhändlern – mit kleinen Berg-

bau-Gemeinschaften in Kolumbien

oder Argentinien zusammenarbeitet,

in denen weder Cyanid noch Queck-

silber eingesetzt werden.

Alternativ bietet er auch Schmuck aus

recycelten Edelmaterialien. Selbstver-

ständlich können sich seine Ringe auch

in ästhetischer Hinsicht sehen las-

sen: Ob Gold oder Silber, mit Edelstein

oder ohne: Nach intensiven persönli-

chen Beratungsgesprächen mit ›sei-

nen‹ Paaren kreiert Spille jeweils ganz

individuelle Stücke.

oekofaire-trauringe.de

Sommerliche Erfrischung Lust auf einen Vorgeschmack von

Sommer? Die erfrischende Citrus-

Pflegeserie von Weleda ist ein echter

Klassiker der Naturkosmetik. Bestes

ätherisches Öl sonnenverwöhnter Zi-

tronen aus Sizilien sorgt in Kombina-

tion mit weiteren naturreinen Ölen für

aktivierende Frische, neue Energie

und eine geschmeidig schöne Haut.

Ihre hohe Qualität erhalten die Zitro-

nen für Weleda unter der Sonne Sizi-

liens – sie genießen viele Sonnenstun-

den, fruchtbare vulkanische Böden

und sorgsame Pflege das ganze Jahr

über. Die Demeter-Kooperative Sala-

mita, der Partner von Weleda in Sizi-

lien, blickt auf fast 40 Jahre Erfahrung

zurück. Die für Weleda bestimmten Zi-

tronen werden unmittelbar vor Ort von

einem Familienbetrieb weiterverar-

beitet. Dabei ergeben 100 Kilo Zitronen

etwa 300 Gramm des wertvollen äthe-

rischen Öls, das dieser immer jungen

Serie seinen spritzigen Duft verleiht.

weleda.de

▾ Erfrischungsdusche, erfrischende Feuchtigkeitslotion,

Erfrischungsöl, Hand- und Nagelcreme, Erfrischungs-

bad und Deodorant von Weleda

▾ Schallplattenschale von Lockengelöt

▾ ECO-Fair Trade-Schmuck

von Jan Spille

25Gut lebenbioboom.de

Page 26: Bioboom 58

26WarenkundeBioboom

das Zeug hält. Dass dabei nicht nur der

Charakter, sondern auch wertvolle Be-

gleitstoff e verloren gehen, leuchtet ein.

Hochwertige Bio-Öle werden dagegen

„kaltgepresst“, das heißt, sie werden

ohne äußere Wärmezufuhr hergestellt.

Die Bezeichnung „nativ“ steht für na-

turbelassen Öle, die nach der Pressung

höchstens gefi ltert, aber nicht agressiv

weiterbehandelt wurden.

Nicht nur lecker, auch gesundDas Resultat liebevoller Herstellung

sind Öle, die nicht nur lecker, sondern

auch gesund sind. Sie liefern Vitamin E,

sowie einfach und mehrfach ungesät-

tigte Fettsäuren, von denen die meis-

ten Menschen zuwenig zu sich neh-

men. Wer mit guten Bio-Ölen kocht,

lebt nicht nur leckerer, sondern auch

gesünder. Insgesamt ist der Fettkon-

sum in Deutschland rückläufi g, wie die

Deutsche Gesellschaft für Ernährung

(DGE) in ihrem aktuellen Ernährungs-

bericht feststellt. Vor allem im Hinblick

auf Übergewicht und Adipositas sei das

positiv zu bewerten. Allerdings: Da des-

halb auch weniger pfl anzliche Öle ver-

braucht würden, dürfte das aber das

Verhältnis von (mehrfach) ungesättig-

ten zu gesättigten Fettsäuren ungünstig

beeinfl ussen. Deshalb sollten wertvolle

Pfl anzenöle wie Rapsöl, Walnussöl und

Sojaöl bei der Speisenzubereitung ver-

wendet werden, um die für Herz und

Kreislauf vorteilhaften mehrfach un-

gesättigten Fettsäuren aufzunehmen,

empfehlen die Ernährungsexperten von

der DGE.

Olivenöl ist die Nr. 1Das wohl beliebteste Öl der Bio-Kun-

den ist das Olivenöl. Die Angebotsviel-

falt ist riesig: Vom guten Allround-Öl

für jeden Tag bis hin zu ganz beson-

deren Highlights wie der „Blume des

Öls“. So nennt man das Abtropföl,

für das die Oliven nicht gepresst, son-

dern nur zerkleinert und in rotierende

Trommeln gegeben werden. Genießer

fi nden nicht nur Olivenöl aus Italien,

Spanien, Griechenland, sondern auch

aus Argentinien oder Tunesien. Nicht

nur jede Sorte, auch jeder Jahrgang hat

seinen charakteristischen Geschmack –

durch Ausprobieren und Verkosten fi n-

det jede/r die Lieblingssorte/n.

Kalt gepresst & unbehandelt Konventionelle Öle werden oft mit Hilfe

von Hitze oder chemischer Lösemittel

gepresst. Das erhöht die Ausbeute, min-

dert aber die Qualität. Damit ein sol-

ches Öl genießbar wird, muss es ge-

reinigt werden: Da wird entschleimt,

entsäuert, entfärbt und desodoriert was

WIE ÖLE IN DER BIO-KÜCHE ZAUBERN KÖNNEN. SCHONEND GEPRESSTEN, WEITESTGEHEND NATURBE-

LASSENEN ÖLEN ZU EINER RENAISSANCE VERHOLFEN ZU HABEN, GEHÖRT ZU DEN GROSSEN KULINA-

RISCHEN VERDIENSTEN DER BIO-BEWEGUNG.

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Page 27: Bioboom 58

Nach dem Vorbild der Natur bauen wir Häuser ausschließlich mit schadstoff-geprüften Materialien. Wie etwa un-sere atmungsaktive Voll-Werte-Wand, die für ein ausgeglichenes Raumklima sorgt: im Sommer angenehm kühl, im Winter wohlig warm. Ausgestattet mit energieeffi zienten Heizungs- und Lüftungssystemen gewährleisten un-sere Klimaschutzhäuser einen extrem niedrigen Energieverbrauch.

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27bioboom.de

Die Öl-KürNicht nur Oliven, Sonnenblumen, Soja

und Raps, auch Argannüsse, Buch-

eckern, Kürbiskerne, Leindotter, Se-

sam, Walnüsse und viele andere Nüsse

und Ölsaaten wandern in die Pressen

großer und kleiner europäischer Öl-

mühlen. Neben den bekannten Bio-An-

bietern wie Bio Planete, Byodo, Davert,

Naturata oder Rapunzel gibt es auch et-

liche kleine Ölmühlen, die Bio-Öle re-

gional vermarkten. Aber haben diese

ausgefallenen Spezialitäten wirklich

eine Chance in der täglichen Küche?

Wer unsicher ist, was er mit einem ge-

rösteten Arganöl, Leinöl oder Apriko-

senkernöl alles anstellen kann, fi ndet

Unterstützung bei den Anbietern: Mit

Tipps gleich auf der Flasche, Rezeptkar-

ten, Broschüren und natürlich auf ihren

Webseiten machen sie Appetit auf neue

Öl-Genüsse. Erdnuss- oder Sesamöl be-

reichern asiatische Gerichte, Kürbis-

kernöl verfeinert Salate und Suppen,

Pellkartoff eln mit Leinöl lassen fast ver-

gessene regionale Genüsse wieder auf-

leben. Übrigens: Öle unterscheiden sich

nicht nur im Geschmack, sondern auch

im Fettsäurespektrum, Vitamingehalt

und sonstigen pfl anzlichen Begleitstof-

fen. Deshalb ist Abwechslung in der Kü-

che hier auch unter gesundheitlichen

Aspekten sinnvoll.

In die PfanneViele native Öle wie zum Beispiel Dis-

tel- oder Leinöl sind zum Braten unge-

eignet, andere, wie zum Beispiel Avo-

cado-, Erdnuss- oder Olivenöl vertragen

es durchaus. Haben Sie sich aber ein

besonders gutes Öl gegönnt, ist es zum

„Verbraten“ eigentlich viel zu schade.

Eine Alternative sind spezielle Brat-

öle, wie sie viele Bio-Hersteller im Sor-

timent haben. Sie werden aus oder mit

High Oleic Sonnenblumenöl herge-

stellt. Eine spezielle Züchtung (übri-

gens ohne Gentechnik!) macht’s mög-

lich, dass dieses Öl besonders reich

an einfach ungesättigten Fettsäuren

ist. Damit nichts in der Pfanne raucht,

wird hier auch mal schonend desodo-

riert. Dass das Öl dadurch geschmack-

lich relativ nichts sagend wird, ist in

diesem Fall ein erwünschter Nebenef-

fekt: Denn so brät es ganz unparteiisch

alles vom Pfannkuchen bis zur Knob-

lauchgarnele. Auch Kokosöl eignet sich

bestens zum Braten und wird vor allem

für asiatische Gerichte immer belieb-

ter. Tipp für alle, die Gebratenes verfei-

nern möchten: Geben Sie kurz vor dem

Servieren einen ganz kleinen Schuss

hochwertiges Öl an das fertige Gericht,

z. B. geröstetes Sesamöl an ein Wok-Ge-

richt. So bleiben Aroma und wertvolle

Bestandteile erhalten.

Praxisnahe GrundausrüstungIn der gut ausgerüsteten Küche gehören

Olivenöl, ein neutrales Öl, das sich gut

erhitzen lässt und ein Öl für Salatdres-

sings zur Standardausrüstung. Selbst

Singles und Gelegenheitsköche sollten

zumindest stolze Besitzer einer Flasche

Olivenöl sein.

Klein anfangenNative Öle sind frische, naturbelassene

Lebensmittel. Nach dem Öff nen möch-

ten sie immer kühl und dunkel aufbe-

wahrt und zügig verbraucht werden.

Öl-Genießer und solche, die es werden

wollen, greifen gerne auf Kleingrößen

und Probiersets zurück, oft gibt’s im

Bio-Laden auch Displays mit wechseln-

den Ölen zur Saison. So bleibt nicht nur

die Investition in den unbekannten Ge-

nuss überschaubar, die Chancen stehen

auch gut, dass der gute Tropfen zügig

verbraucht wird.

Vitamin E, sowie einfach und

mehrfach ungesättigte Fettsäuren

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Ölwechsel

Page 28: Bioboom 58

Kosmetik28

Hände lieben’s sanftepfl egte Hände sind wie eine Visiten-

karte: Sie verraten eine Menge über

uns. Allerdings, wenn man so darüber

nachdenkt, dann hat es die klassische

Visitenkarte leichter. Sie schlummert in

der Tiefe der Tasche, oft liebevoll von

einer Box geschützt, bis sie gezückt

wird. Hände sind dagegen ständig im

Einsatz. Sie geben unseren Worten mit

Gesten Ausdruck, sie packen zu oder

streicheln, sie machen Musik oder wüh-

len in der Erde. Sonne und Wind, Kälte

und Hitze, Putzmittel und manchmal

auch ungeeignete Pfl ege machen ih-

nen zu schaff en: Dann werden sie rot,

rau und rissig, die Nägel splittern und

sie sehen im wahrsten Sinne des Wor-

tes alt aus. Lassen Sie es nicht soweit

kommen!

Hände nur mit hochwertigen Flüs-

sigseifen oder Pfl anzenölseifen wa-

schen, am besten aus Bio-Pfl anzenölen

Nach dem Waschen eincremen nicht

vergessen: Naturkosmetik-Handcremes

mit Bio-Pfl anzenölen und Kräuterex-

trakten ziehen schnell ein und sind frei

von Silikon, Paraffi n und bedenklichen

Konservierungsstoff en.

Herkömmliche Putzmittel sind

meist nicht gerade hautfreundlich.

Ökologische Wasch- und Reinigungs-

mittel sind nicht nur besser für die Um-

welt, sie schonen auch die Hände.

Trotzdem: Bei Putzorgien besser Hand-

schuhe tragen.

ATURKOSMETISCHE PFLEGE-TIPPS

FÜR HAUT UND NÄGEL Hand und Fuß

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Page 29: Bioboom 58

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Nagellack und vor allem aceton-

haltige Nagellackentferner strapazie-

ren den Nagel. Lieber nicht ständig

verwenden!

Alternative: Hand- oder/und Fuß-

nägel mit einer Polierfeile auf Hoch-

glanz bringen. Verfärbungen und

Unebenheiten werden entfernt und ab-

gesplitterter Nagellack ist kein Thema

mehr. Für einen ultranatürlichen und

gleichzeitig top-gepfl egten Look!

Tipps für gutes Auftreten Was für ein schönes Gefühl: Mit den

ersten Frühlingstagen kommen auch

die Füße wieder ans Tageslicht. Wir ver-

kneifen uns an dieser Stelle den „klas-

sischen“ Artikel darüber, wie die Füße

während der kalten Jahreszeit gelitten

haben und wie schlimm sie jetzt ausse-

hen – wir unterstellen, dass unsere Le-

serinnen auch im Winter wissen, dass

sie Füße haben und diese entsprechend

freundlich in ihre Körperpfl ege mit ein-

beziehen. Deshalb nur ein paar kleine

Extra-Tipps:

Für superfrisches Feeling: Fußspray,

Cremes und Lotionen im Kühlschrank

aufbewahren

Lieber auf die sanfte Tour: Horn-

haut nicht weghobeln (Verletzungs-

gefahr!), sondern sanft mit Bimsstein

und/oder Peeling zu Leibe rücken, täg-

lich cremen.

72 000 Nervenbahnen enden in den

Füßen. Eine sanfte Fußmassage tut des-

halb rundum gut!

Extra-Pfl ege: Tragen Sie vor dem

Schlafengehen mal so richtig dick auf.

Vielleicht gönnen Sie Ihren Händen so-

gar mal etwas von Ihrer guten Nacht-

creme, Gesichtsmaske oder -Packung?

Dann Baumwollhandschuhe drüber

und Sie wachen mit Samtpfötchen auf.

Wenn’s um UV-Schutz geht, sind die

Hände oft Stiefkind. Im Sommer Son-

nenschutz nicht vergessen, vorbeugend

können Sie auch eine Handcreme mit

UV-Schutz verwenden.

Nägel mit Köpfchen pfl egenDurchschnittlich einen Millimeter wach-

sen die Fingernägel jede Woche. Ob Sie

lang und elegant oder praktisch kurz

bevorzugen: Das Thema Nagelpfl ege

bleibt deshalb immer aktuell.

Nägel sanft und immer nur in eine

Richtung mit der Feile formen. Sche-

ren, Knipser und wildes Hin- und Her-

Hobeln verursachen kleine Risse, die

Nägel brechen schneller.

Besonders sanft: Glasfeilen!

Auch Fingernägel lieben Pfl ege: Für

kräftige glänzende Nägel regelmäßig

ein spezielles Nagelöl einmassieren,

besonders nachdem Sie Nagellack ent-

fernt haben.

Nagellack: So sanft wie möglichWer zu Nagellack greift, der möchte

Farbe auf seinen Nägeln und kein Che-

mielabor. Allerdings: Den total natur-

kosmetischen farbigen Nagellack gibt

es (noch) nicht. Naturkosmetik-Anbie-

ter wie Benecos oder Sante bieten aber

den zur Zeit best möglichen Kompro-

miss zwischen Funktion und Natür-

lichkeit: Bei ihren Paletten attrakti-

ver, haltbarer Farbtöne verzichten sie

laut eigener Aussage auf schädliche

Inhaltsstoff e wie Toluol, Phtalate oder

Formaldehyd. Und auch wenn der Lack

wieder runter muss, fi nden Sie hier

sanftere Optionen, die zum Beispiel

nach Orange duften.

Bei dunklen Nagellackfarben einen

Unterlack verwenden. Er verhindert,

dass sich der Nagel verfärbt.

Das Thema Nagelpfl ege bleibt immer aktuell.

Hand und Fuß

Page 30: Bioboom 58

Bioboom 30Bioboom Mix

POLITISCH WICHTIG Derzeit plant die EU-Kommission mehr

Wettbewerb in der europäischen Was-

serversorgung zu ermöglichen. Eine

Privatisierung der Wasserversorgung

würde das Lebenselixier Wasser zu ei-

ner reinen Handelsware machen.

Gegen diese Pläne hat sich eine euro-

päische Bürgerinitiative formiert. Ihre

Forderung: Wasser ist ein öffentliches

Gut, keine Handelsware. Deshalb soll

die Europäische Kommission einen

Gesetzesvorschlag vorlegen, der das

Menschenrecht auf Wasser und sani-

täre Grundversorgung durchsetzt und

eine funktionierende Wasser- und Ab-

wasserwirtschaft für alle Menschen

fördert.

Unter dem Motto ›Wasser ist ein Men-

schenrecht‹ will die Initiative, die so-

wohl von europäischen Bürgermeis-

tern als auch von einem breiten

Bündnis von Organisationen unter-

stützt wird, bis zum Oktober 2013 1

Million Unterschriften sammeln. Die

Petition kann auch online unterzeich-

net werden.

right2water.eu/de

meldun–gen

INNOVATIV ÖKOLOGISCH Bundeslandwirtschafts-

ministerin Ilse Aigner

hat auf der Internationa-

len Grünen Woche in Berlin

den ›Förderpreis Ökologischer Land-

bau 2013‹ verliehen.

Mit dem ersten Preis wurde das Wein-

gut Zähringer in Heitersheim aus-

gezeichnet, das seit 25 Jahren Pio-

nierleistungen für den ökologischen

Weinbau erbringt. Platz zwei ging

an den Pappelhof in der Wetterau

für seine besonders anzuerkennen-

den vorbildlichen Leistungen für die

Entwicklung und Stärkung regionaler

Strukturen. Den dritten Preis erhielt

die Versuchsimkerei Fischermühle im

schwäbischen Rosenfeld für ihre inno-

vative Weiterentwicklung der ökologi-

schen Bienenhaltung.

Der Förderpreis ökologischer Land-

bau werden jedes Jahr an ökologisch

wirtschaftende Betriebe vergeben,

die innovative Leistungen in ihrer Be-

triebspraxis umsetzen oder eine be-

sondere gesamtbetriebliche Konzep-

tion nachhaltig verfolgen.

Besonders wichtig: Die Leistungen

der Preisträger sollen auf andere Be-

triebe übertragbar sein und damit zur

Akzeptanz und Verbreitung des öko-

logischen Landbaus beitragen. Der

Preis wurde vom Bundesministerium

für Ernährung, Landwirtschaft und

Verbraucherschutz (BMELV) initiiert.

foerderpreisoekologischerlandbau.de

BLUMIG FAIRAuf rund 20 Prozent konnten ›faire Ro-

sen‹ ihren Marktanteil in Deutschland

im vergangenen Jahr steigern, wie

TransFair Deutschland berichtet. Auf

50 Plantagen weltweit werden unter

Fairtrade-Bedingungen Blumen ge-

züchtet. Die wichtigsten Anbauländer

für den deutschen Markt sind Kenia

und Äthiopien. 2012 wurden weitere

Plantagen Fairtrade-zertifiziert. Im

vergangenen Jahr erwirtschafteten

Fairtrade-Blumenplantagen durch

Absätze auf dem deutschen Markt

Fairtrade-Prämien im Gesamtwert

von rund 1,5 Millionen Euro. Fast ein

Viertel aller Fairtrade-Prämiengelder

in Afrika werden durch den Blumen-

verkauf erwirtschaftet. Nicht nur so-

zial, auch ökologisch schneiden Fair-

trade-Rosen positiv ab: Obwohl per

Luftfracht transportiert, ist die Ener-

giebilanz besser als bei einheimischen

Züchtungen, denn durch das wärmere

Klima in den Exportländern entfällt die

energieaufwändige Beheizung von Ge-

wächshäusern. Die Einhaltung der

Fair Trade-Standards wird durch das

Zertifizierungsunternehmen FLO-Cert

regelmäßig überprüft.

fairtrade-deutschland.de

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den ›Förderpreis Ökologisc

bau 2013‹ verliehen.

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Page 31: Bioboom 58

31Was Sie sagen

IMPRESSUMBioboom Heft 58 Frühling 2013

bioboom.de

HERAUSGEBER

Harting +Tovar GmbH

Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover

[email protected]

T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925

REDAKTION

Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting

REDAKTIONSANSCHRIFT

Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover

MITARBEIT

Claudia Nabbefeld

Torben Dietrich

VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN

Carola Schröder

TITELBILD © ISSELEE | DREAMSTIME.COM

GESTALTUNG Harting+Tovar GmbH

ERSCHEINUNGSWEISE

Bioboom erscheint 4 x jährlich

AUFLAGE 140.000

BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden,

Bio-Supermärkten und Reformhäusern

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FÜR NATURKOST- UND NATURWAREN-

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BIO-MÄRKTE

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DRUCK Frank Druck GmbH & Co. KG

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gung des Herausgebers.

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verantwortlich.

INSERENTEN

BauFritz GmbH & Co. KG, Heuschrecke Naturkost

GmbH, Hornberger Lebensquell GmbH, Ölmühle

Solling GmbH, Plose Quelle AG, Triodos Bank N. V.

Deutschland, Vivani/Ecofinia GmbH.

ANBIETER

Jan Spille Trauringe Manufaktur, laverana GmbH &

Co. KG, Lebensbaum – Ulrich Walter GmbH, Locken-

gelöt, Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger

KG, Ölmühle Solling GmbH, Provamel/Alpro GmbH,

Schrozberg/Molkereigenossenschaft Hohenlohe-

Franken eG, Sensena Naturkosmetik, TriodosBank

N. V. Deutschland, Weleda AG, Zwergenwiese Na-

turkost GmbH.

BEILEGER

Naturarzt (in Teilauflage)

bioboom.de ALLE BIOBOOM-THEMEN ONLINE NACHLESEN· MIT TIER ODER OHNE?

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Ein sehr schönes Heft – aber eins ver-

wirrt mich. Was soll auf Seite 12 der

Vergleich idyllisch-elektrisch? Ich hoffe

doch, dass die Biokühe auch durch

Melkmaschinen in Melkständen ge-

molken werden. Das Melken mit der

Hand war früher eine sehr unsaubere

und mit Keimen belastete Sache, und

eine furchtbare Arbeit.

C. Klepsch per E-Mail

Schön, dass jemand darauf hinweist,

dass es bei Bio nicht um gesündere Le-

bensmittel, sondern um artgerechte

Tierhaltung und nachhaltige Bewirt-

schaftung geht. Schade, dass dabei

trotzdem mit Bildern gearbeitet wird,

die den Agrar-Laien glauben lassen,

dass Kühe nur im konventionellen

Landbau elektrisch gemolken werden

Zu ›Bio – jetzt erst recht‹, Bioboom Winter 2012

Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir

gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollstän-

dig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere

Schöneworth 17a, 30167 Hannover, [email protected]

DIE NÄCHSTE BIOBOOM ERSCHEINT AM 13. MAI 2013

und im Bio-Anbau nicht gespritzt

würde. K. Voigt per E-Mail

Was ich auf den Seiten 4f. entdeckt

habe ist für mich eher schockierend,

und dies bezieht sich nicht auf das Foto,

sondern auf die Bemerkung darunter.

Es könnten meine Großeltern gewesen

sein, welche mit purer Handarbeit ih-

ren Bergbauernhof bewirtschafteten,

ohne sich irgendeinmal zu beklagen,

dass sie weder einmal ausschlafen

durften oder gar irgendwann einen Ur-

laubstag in Aussicht hatten. Was be-

deutete für diese Menschen Schne-

ckenkorn!? Nichtsdestotrotz braucht

die (urbane) Gesellschaft eine Zeit-

schrift wie Ihre, und ich freue mich auf

die nächste Ausgabe.

A. Ott-Hilber per E-Mail

Kl im

aneutra l gedruckt 707

65

F i r s t Cl imate

Was Sie sagen.

Page 32: Bioboom 58

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