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Bündnis für eine soziale, zivile und demokratische Hochschule 1945 – 1968 – 2020 Die Geschichte solidarisch schreiben „Wir setzen uns von denjenigen Auffassungen ab, für welche nicht der Mensch, sondern die Forschung an der Spitze steht. Wir glauben, dass Hochschulbetrieb nur soweit gerechtfertigt ist, als er Dienst am Menschen bleibt. Dieser Dienst ist nicht auf den Studenten beschränkt, (...), sondern er gilt mittelbar und unmittelbar dem ganzen Volk. Menschliches Leben ist gemeinsames Leben von verantwortlichen Personen in der Welt. Nur als Teil dieses Lebens ist die Hochschule gerechtfertigt.“ „Blaues Gutachten“ des Studienausschusses für Hochschulreform der Militäradministration in der britischen Besatzungszone, 1948, S. 11. Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Nach der Befreiung 1945 sollten auch die Hochschulen dafür wirken. Mit dem „Blauen Gutachten“ sollten Konsequenzen aus der NaziHerrschaft für Hoch schulreformen gezogen werden. Dieses Vermächt nis wirft sein Licht bis in unsere Gegenwart. Es ging um die Verwirklichung gesellschaftlich verant wortlicher Wissenschaften. Gefordert wurde dafür unter anderem: die Gebührenfreiheit der Bildung, die Demokratisierung der Universitäten, die Stärkung der Einbindung der Studierenden schaft in allen Bereichen der universitären Selbstverwaltung und die Einführung eines Studium Generale, bei dem unter anderem die „humanistischphilosophische und sozialwissen schaftlichhistorische Richtung“ als Grund wissenschaft angesehen wurde. Diese sollte zur Förderung „des sozialen Bewußtseins und des staatsbürgerlichen Bewußtseins für Hörer aller Fakultäten“ zu gänglich gemacht werden. Die Hochschulen sollten ihrem Be darf nach vom Staat finanziert werden. Erst durch den Aufbruch von 1968 konnte begonnen werden, diese Entwicklungsmaßstäbe zu verwirklichen. Durch die neoli beralen Jahrzehnte wurden sie zunehmend zurückgedrängt. Mit Studiengebühren, chroni scher Unterfinanzierung, Ent demokratisierung oder der Bachelorisierung des Studiums wurde das Leitbild der „unternehmeri schen Hochschule“ forciert, die BWL zur „Grund wissenschaft“ aller universitären Bereiche erhoben und die Hochschulen zunehmend Wirtschaftsinter essen unterworfen. Doch der Mensch ist nicht gerne Ware. Studienge bühren sind abgeschafft. Anfänge einer Redemokra tisierung und einer Studienreform wurden erstritten, die Verantwortung der Wissenschaft für Demo kratie, Frieden und Nachhaltigkeit ist von der studentischen und der Schüler*innen bewegung neu auf die Tagesordnung gesetzt. Über 60 Hochschulen haben sich mittlerweile bundesweit eine Zivilklausel ge geben. Nun steht die Befreiung der Hochschu len und ihrer Mitglieder von den Fesseln der „unternehmerischen Hochschule“ an: Während die Exzellenzinitiative ein MillionenDefizit verursacht hat, das aktuell zu massiven Kür zungen in allen Bereichen der Hochschule führen soll, hinterlässt die verordnete Jagd nach Credit Points und befristeten Drittmitteln nichts als Leistungs und Konkur renzdruck, Vereinzelung und Ver druss. So werden al le darin Liste zum Senat Studentische Wahlen 9.13.12. 4 Wer wir sind: Wir sind ein Bündnis der studentischen Gruppen „Wendepunkt – Sozialisten und weitere Aktive“ und „DieLinke.SDS“ in Kooperation mit Ge werkschafter*innen, Aktiven aus Fach schaften und aus sozialen Bewegungen

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Page 1: Bündnis für eine soziale, zivile und demokratische ...€¦ · Linda Schmeißer (DieLinke.SDS, Die Linke) 03. Stefan Brackertz (Wendepunkt, Fach schaft Physik, UniAktionsbündnis,

Bündnis für eine soziale, zivile und demokratische Hochschule

1945 – 1968 – 2020Die Geschichte solidarisch schreiben

„Wir setzen uns von denjenigen Auffassungen ab, für welche nicht der Mensch, sondern die Forschung an derSpitze steht. Wir glauben, dass Hochschulbetrieb nur soweit gerechtfertigt ist, als er Dienst am Menschen bleibt.Dieser Dienst ist nicht auf den Studenten beschränkt, (...), sondern er gilt mittelbar und unmittelbar dem ganzenVolk. Menschliches Leben ist gemeinsames Leben von verantwortlichen Personen in der Welt. Nur als Teil diesesLebens ist die Hochschule gerechtfertigt.“„Blaues Gutachten“ des Studienausschusses für Hochschulreform der Militäradministration in der britischen Besatzungszone, 1948, S. 11.

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! Nachder Befreiung 1945 sollten auch die Hochschulendafür wirken. Mit dem „Blauen Gutachten“ solltenKonsequenzen aus der Nazi­Herrschaft für Hoch­schulreformen gezogen werden. Dieses Vermächt­nis wirft sein Licht bis in unsere Gegenwart. Esging um die Verwirklichung gesellschaftlich verant­wortlicher Wissenschaften. Gefordert wurde dafürunter anderem: die Gebührenfreiheit der Bildung,die Demokratisierung der Universitäten, dieStärkung der Einbindung der Studierenden­schaft in allen Bereichen der universitärenSelbstverwaltung und die Einführung einesStudium Generale, bei dem unter anderem die„humanistisch­philosophische und sozialwissen­schaftlich­historische Richtung“ als Grund­wissenschaft angesehen wurde. Diese sollte zurFörderung „des sozialen Bewußtseins und desstaatsbürgerlichen Bewußtseinsfür Hörer aller Fakultäten“ zu­gänglich gemacht werden. DieHochschulen sollten ihrem Be­darf nach vom Staat finanziertwerden.

Erst durch den Aufbruch von1968 konnte begonnen werden,diese Entwicklungsmaßstäbe zuverwirklichen. Durch die neoli­beralen Jahrzehnte wurden siezunehmend zurückgedrängt.Mit Studiengebühren, chroni­scher Unterfinanzierung, Ent­

demokratisierung oder der Bachelorisierung desStudiums wurde das Leitbild der „unternehmeri­schen Hochschule“ forciert, die BWL zur „Grund­wissenschaft“ aller universitären Bereiche erhobenund die Hochschulen zunehmend Wirtschaftsinter­essen unterworfen.

Doch der Mensch ist nicht gerne Ware. Studienge­bühren sind abgeschafft. Anfänge einer Redemokra­tisierung und einer Studienreform wurden erstritten,

die Verantwortung der Wissenschaft für Demo­kratie, Frieden und Nachhaltigkeit ist von der

studentischen und der Schüler*innen­bewegung neu auf die Tagesordnung

gesetzt. Über 60 Hochschulen haben sichmittlerweile bundesweit eine Zivilklausel ge­geben. Nun steht die Befreiung der Hochschu­len und ihrer Mitglieder von den Fesseln der

„unternehmerischen Hochschule“an:

Während die Exzellenzinitiativeein Millionen­Defizit verursachthat, das aktuell zu massiven Kür­zungen in allen Bereichen derHochschule führen soll, hinterlässtdie verordnete Jagd nach CreditPoints und befristeten Drittmittelnnichts als Leistungs­ und Konkur­renzdruck, Vereinzelung und Ver­druss. Sowerden al­le darin Liste

zum SenatStudentische Wahlen 9.­13.12.

4Wer wir sind: Wir sind ein Bündnis derstudentischen Gruppen „Wendepunkt –Sozialisten und weitere Aktive“ und„DieLinke.SDS“ in Kooperation mit Ge­werkschafter*innen, Aktiven aus Fach­schaften und aus sozialen Bewegungen

Kritische

Fachschafter*innen

Page 2: Bündnis für eine soziale, zivile und demokratische ...€¦ · Linda Schmeißer (DieLinke.SDS, Die Linke) 03. Stefan Brackertz (Wendepunkt, Fach schaft Physik, UniAktionsbündnis,

01. Senta Pineau (Wendepunkt, AK Zivil­klausel, Kölner Friedens­forum, ver.di, SPD)

02. Linda Schmeißer (DieLinke.SDS, DieLinke)

03. Stefan Brackertz (Wendepunkt, Fach­schaft Physik, Uni­Aktionsbündnis,GEW­Studis NRW)

04. Inara von Caprivi (DieLinke.SDS)

05. Jonas Becker (DieLinke.SDS, DGB­Hochschulgruppe, DieLinke)

06. Lennéa Hayo (Fachschaft Geophysikund Meteorologie)

07. Matthias Minges (DieLinke.SDS)

08. Alev Polat (Fachschaft Sprachen undKulturen der islamischen Welt)

09. Marius Peiffer (StAVV, Fachschaft Früh­förderung, Café Chaos)

10. Ilona Fell Fachschaft Erziehungswissen­schaft, StAVV)

11. Alexander Ilieski (Fachschaft Geodi­daktik)

12. Nane Beckemper (Fachschaft Afrikanis­tik)

13. Peter Förster (Wendepunkt, Bündnisgegen Kürzungen an der Uni, VVN­BdA,GEW, SPD)

14. Agnes Kamerichs (Wendepunkt, Bünd­nis gegen Kürzungen an der Uni, GEW,SPD)

15. Johannes Nilles (Fachschaft Musikpäd­agogik)

16. Magdalena Arndt (Fachschaft Inklusion)

17. Tom Konrad Anton (StAVV, FachschaftChemiedidaktik, GEW, SPD)

18. Svenja Adach (Wendepunkt, SPD)

19. Ilias Alexandridis (Fachschaft Physik)

20. Bora Baran

21. Marcello Bartolotta

22. Michael Behrendt (Fachschaft Physik)

23. Luca Bierstedt (Fachschaft Inklu­sion)

24. Elias Binger

25. Philip Blair

26. Niklas Bolten

27. Agid Bouzan (DieLinke.SDS)

28. Jonas Brühl (Fachschaft Geophysik undMeteorologie)

29. Uğur Çalışkan (Bündnis gegen Kürzun­gen an der Uni)

30. Kurtul Demir (ver.di)

31. Jana Dömer (Fachschaft Chemiedidak­tik)

32. Timothy Dreher

33. Tjark Eilts

34. Luisa Fliehs (Fachschaft Inklusion,Lernfabriken ...meutern)

35. Christian Gergs

36. Christoph Gerling (Fachschaft Physik)

37. Richard Gleis (Fachschaft Physik)

38. Marek Gövert

39. Maria Grande (DieLinke.SDS, Uni­Ak­tionsbündnis, Die Linke)

40. Bernhard Greven

41. Franziska Heinrich (DieLinke.SDS)

42. Luise Helmstreit

43. Marius Helten (Wendepunkt, DiEM25)

44. Hannes Hilger

45. Ute Höfer (Fachschaft für Südasien­ undSüdostasien­Studien)

46. Jennifer Kämmerer (StAVV, FachschaftInklusion)

47. Maurice Kirchner

48. Eva Kratz

49. Sybille Krause (Fachschaft Geophysikund Meteorologie)

50. Sven Kristkeitz (Fachschaft Physik, Uni­Aktionsbündnis)

51. Matthias Kröling (Wendepunkt, Fach­schaft Inklusion, Lernfabriken ...meutern,GEW)

52. Melissa Lang

53. Karoline Lange

54. Sara Lotfipour (Fachschaft Physik, Phy­sik für Flüchtlinge)

55. Felix von Massenbach (Wendepunkt,AK Zivilklausel, BdWi, ver.di, SPD)

56. Tarek Mofti (Wendepunkt, Mehr Demo­kratie e. V.)

57. Klaus Oberhäuser

58. Anna Pitz (DieLinke.SDS)

59. Lucie Potthoff

60. Milan Roska

61. Lise von Rötel

62. Laurin Schattke (Fachschaft Physik)

63. Jan Schiffer

64. Burak Şengüler (Fachschaft Inklusion)

65. Annemarie Sich (Fachschaft Physik)

66. Luca Sommer

67. Manuel Stöckle

68. Lorenz Stöcklein

69. Julia Stuch

70. Patrick Sudowe

71. Maximilian Supplieth (SPD)

72. Aynur Temur (Wendepunkt, verein de­mokratischer ärztinnen und ärzte, ver.di)

73. Stefanie „Tilly“ Thiel (Fachschaft Me­dien­ und Kulturwissenschaften, Jusos)

74. Albert Töws (Die Linke)

75. Fatma Tuna

76. Jan Turowski

77. Michel Vielmetter (Fachschaft Physik)

78. Till Vondenhoff (Fachschaft Physik,Fachschaft Geophysik und Meteorolo­gie)

79. Chiara Waßerka

80. Niklas Wehmann (Fachschaft Geowis­senschaften)

81. Ricarda Wesener

82. Svenja Wilden

83. Leon Wörmann

84. Isabelle Wydorski (Fachschaft Physik)

Unsere Kandidierenden für den Senat (Liste 4):

behindert, verantwortlich, produktiv und kooperativfür die Lösung gesellschaftlicher Probleme solida­risch zu lernen und zu arbeiten.

Wir geben daher der Politik der Zerstörung sozialerErrungenschaften entschieden Kontra. Befreiendist, dem Anspruch einer sinnstiftenden Tätigkeitund solidarischen Entwicklung aller Lebensberei­che neu nachzugehen, statt runterzuschlucken. Da­für wirken wir.

Uns verbindet das Engagement für Frieden und ge­gen Rechts, für Bildung für alle, für eine solidari­sche und kritische Alltagskultur und die entspre­chenden Studien­ und Arbeitsbedingungen, für dieReflexion von (welt)bewegenden Fragen und fürdie Erweiterung demokratischer Partizipation.

Der Senat hat für die Entwicklung der Universitätgroße Bedeutung. Das höchste gewählte Gremium

der Uni ist aus allen Mitgliedergruppen zusammen­gesetzt. Dieses Gremium reflektiert und verwirk­licht im besten Fall die Grundlagen für Verbesse­rungen in Lehre und Forschung sowie für eine ge­sellschaftlich verantwortliche Wissenschaft. Imkommenden Jahr wird das Engagement für eine öf­fentliche, unbefristete und bedarfsgerechte Finan­zierung der Hochschulen – entgegen der geplantenKürzungen an allen Fakultäten – zentral sein.

Dafür wollen wir im kommenden Jahr im Senatwirken.

Kontakt: linkeaktive@uni­koeln.de – V.i.S.d.P.: Senta Pineau, Melatengürtel 108, 50823 Köln

Kritische Uni­Führungam Mittwoch, den 11.12. um 12:00 Uhr

Treffpunkt: Eingangshalle vom Uni­Hauptgebäude

Bitte meldet Euch an unter: linkeaktive@uni­koeln.de