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BOTSWANA Mit Safaris Tiere schützen PAPUA-NEUGUINEA Narben für die Ewigkeit MAGAZIN FÜR REISEN, LIFESTYLE UND GENUSS | 3/2018 | CHF 8.50 ISSN 1662-8551 03 9 771662 855000

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BOTSWANAMit Safaris Tiere schützen

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ARTUNDREISE 3/2018 EDITORIAL 5

LICHT UND SCHATTENVON MARKUS WEBER

Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Pünktlich zu jedem grossen Ferien anfang wird im schweizerischen Blätterwald das Lied des Touris-mus-Bashing angestimmt. «Overtourism» heisst die jüngste Strophe des immer wieder neu arrangierten Klassikers. Halten wir ein wenig dagegen: Der Mas-sentourismus ist nicht per se etwas Schlechtes. Er ist eine Folge der gewünschten Demokratisierung des Tourismus. Und er ist einer der grössten Wachs-tumstreiber weltweit. Dazu kommt: Masse, ob es uns gefällt oder nicht, zieht Masse an, und manch-mal wird dafür sogar viel Geld ausgegeben. Unver-gessen der Taxifahrer in Ibiza-Stadt, der sich vor Lachen kaum mehr am Steuer halten konnte, als er von jungen Partygängern berichtete, die sich in die überteuerten Clubs der Stadt fahren lassen würden, um sich dann – wie Sardinen in einer Büchse – in-mitten von tausend anderen schwitzenden Körpern kaum bewegen zu können. Der Individualist mag darüber nur den Kopf schütteln. Auch das Bild end-los aneinandergereihter Liegestühle an einzelnen Stränden der italienischen Adria vermag nicht allen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und dennoch gibt es zahlreiche Fans, die darauf schwören, jeden Sommer in diese Ferienregionen zu fahren.

Freilich, der Massentourismus hat seine Schattenseiten, und sie dürfen nicht ignoriert wer-den. Auch die Bestrebungen, Mobilität permanent umweltfreundlicher zu gestalten, will kein Touristi-ker torpedieren. Im Gegenteil. «Die globale Erwär-mung ist eine ernstzunehmende Bedrohung» und «natürlich ist der Tourismus ein zweischneidiges Schwert», sagt auch Thomas Meier, der Chef von Manta Reisen. Meier setzt sich privat und geschäft-lich für den Schutz der Meere ein, nennt Beispiele, wie Umweltschutzprojekte durch Einnahmen aus dem Tourismus erfolgreich gefördert werden, und er erzählt, wie sein Unternehmen mit der Herausfor-

derung Flugreisen und Klimaerwärmung umgeht. Lesen Sie dazu das Interview auf Seite 44.

Positive Aspekte des Tourismus sind nicht nur bei der Förderung des Schutzes von Meeresgebieten sichtbar. Auch im Kampf gegen die Wilderei in Afrika ist der Tourismus der natürliche Verbündete der Tier-welt. Botswana beispielsweise ist eines der Muster-länder, die sich über die letzten Jahrzehnte sehr erfolg-reich für den Erhalt des Wildbestandes eingesetzt haben. Die Zahl der Elefanten in Botswana ist denn auch erfreulich gewachsen, weil die klugen Riesen sehr genau wissen, in welchen Regionen sie sich si-cher fühlen können. Aber auch das Vorzeigeland im südlichen Afrika ist nicht gefeit vor Angriffen auslän-discher Schlächterbanden, die mit professionellen Waffen und Flugzeugen in abgelegene Gebiete ein-dringen und Blutbäder hinterlassen. Was können wir dagegen tun? Mit Safaris Tiere schützen! Wie das geht, lesen Sie in unserem Botswana-Schwerpunkt ab Seite 24.

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3/2018 ARTUNDREISE

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INHALT

L’ART DE VIVRE

FLUSSREISEN46 Unterwegs auf Rhein und Mosel

GENUSS48 Armin Amrein: Der Star-Koch52 Piemont: Der König der Weine

HOTELS54 Chedi Montenegro56 Alhambra und Bellevue Losinj58 Waldhaus Flims

KUNST60 500 Jahre Tintoretto

JAGUAR I- UND E-PACE64 Strom oder Benzin? Schön sind sie beide

ICH PACKE MEINEN KOFFER66 So reist SWISS Captain Walter Staub

L’ART DE VOYAGER

PAPUA-NEUGUINEA14 Wo die Welt noch exotisch ist

BOTSWANA22 Mit Safaris Tiere schützen28 You’ll never walk alone

NORTH CAROLINA31 Piraten, Bier und tolle Strände

NEW YORK34 Der virtuelle Raum erobert Big Apple

ENGLAND36 Cornwall: Herz aus Stein

SCHWEDEN40 Malmö: Trendstadt am Öresund

TAUCHREISEN44 Ein Leben für Manta(s)

IMPRESSUM Erscheint vierteljährlich www.artundreise.ch

Verlag: Apalis GmbH

Herausgeber und Chefredaktor: Markus Weber, [email protected]

Redaktion: Stefanie Schnelli, stv. Chefredaktorin [email protected]; Corina Issler Baetschi, [email protected]

Freie Mitarbeiter dieser Ausgabe: Roman Elsener, Geraldine Friedrich, Günter Kast, Werner Knecht, Margit Kohl, Regula Weyermann, Reto E. Wild

Verlagsleitung: Andy Fischer, [email protected], Tel. 043 501 23 25

Verkaufsleitung: Deborah Winzenried, [email protected], Tel. 043 501 23 25

Layout: Lara Stadelmann, Multicolor Print AG

Anzeigenverwaltung: [email protected]

Abonnements: Jahresabonnement (4 Ausgaben) 32 Franken, Zweijahresabonnement (8 Ausgaben) 52 Franken, Tel. 043 501 23 23, [email protected]

Total verbreitete WEMF-beglaubigte Auflage: 22 620 Expl.

Verlags- und Redaktionsadresse: artundreise, Apalis GmbH, Hofenstrasse 82 C, 8708 Männedorf, Tel. 043 501 23 23

Redaktionsmail: [email protected]

Druck: Multicolor Print AG, Baar

Titelbild: Zebras in Botswana Foto: Wilderness Safaris/David Crookes

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3/2018 ARTUNDREISE8 AK TUELL

Weit abgelegen vom Rest der Welt gibt es einen kleinen Ort an der Südostküste Tahitis, der Weltruhm geniesst. Regelmässig flimmert er in Wohnzimmern auf dem ganzen Planeten über Fernseh- oder Computerbildschirme, und viele sportliche Männer und Frauen träumen von ihm: Teahupo’o. Doch es ist nicht das kleine Dorf, das Menschen von überall hierherzieht, sondern gewaltige Wassermassen: die riesige, starke Welle, die hohl über das Riff bricht und für Surfer, die sich hier ins Wasser trauen, schönste Barrels, also Tunnels, bildet. Vor we-nigen Wochen noch massen sich am jährlichen Tahiti Pro Teahupo’o die besten Surfer der Welt. Der 24-jährige Brasilia-ner Gabriel Medina entschied den Wettbewerb für sich.

Während es die Wellen in Teahupo’o nur für professionelle und waghalsige Surfer möglich machen, ins Wasser zu stei-gen, bieten die Inseln von Tahiti so unterschiedliche und ein-zigartige Aktivitäten, dass es für jeden Reisenden ein passen-des Angebot gibt. Französisch-Polynesien, oder eben die Inseln von Tahiti, ist ein rund vier Millionen Quadratkilometer grosses Meeresgebiet im Südpazifik, das fünf Archipele um-fasst: Die Gesellschaftsinseln mit Tahiti selbst und bekannten wie Bora Bora, die Tuamotu-Inseln, die Gambier-Inseln, die Marquesas und die Austral-Inseln. Die Region ist ein Paradies wie aus dem Bilderbuch: Spektakuläre, unberührte Landschaf-

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ten mit aufragenden Vulkanen, flachen Ringatollen und kris-tallklarem Wasser. Schon der erste Blick aus dem Fenster des Flugzeuges lässt Besucher nicht mehr los. Neuankömmlinge werden mit den Worten «la Ora na, Maeva e Manava» und ei-ner Kette mit duftenden Tiaré-Blüten willkommen geheissen. Es ist die erste Begegnung mit Mana, dem Lebensgefühl der Polynesier. Das Mana steckt in allem Leben, es lässt sich in den Blumen riechen, in den Musikklängen hören, bei Berüh-rungen fühlen, in jeder Farbe sehen und in jedem Gericht schmecken. Mana macht die Destination zu einem Ort der Er-holung, der Intimität und des Wohlbefindens.

Jeder Archipel beherbergt Schätze, an Land wie auch un-ter Wasser. Auf den Gesellschaftsinseln wandern Besucher zu archäologischen Fundstätten und über hohe Berge, segeln per Katamaran von Insel zu Insel, besuchen den Perlenmarkt in Papeete und können nach Wracks tauchen. Der Tuamotu-Ar-chipel mit seinen Ringatollen, unter anderem dem Weltnatur-erbe Fakarava-Atoll, verzaubert mit einer atemberaubenden Artenvielfalt an Haien, Rochen, Delfinen, bunten Fischen und Korallen. Auf den Marquesas, dem «Land der Männer», erleben Gäste die Kultur in Form von Tanz und Tattoos. Die Austral-Inseln hingegen sind perfekt für Whale Watching. ssc

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10 AK TUELL 3/2018 ARTUNDREISE

TOLLER HOTSPOT FÜR DESIGNFANSDie amerikanische Westküste hat einen neuen Hotspot für Weltenbummler, die Tapeten, Muster und ausgefallene Kom-binationen lieben: das Proper Hotel in San Fran cisco. Ge-schickt greift die amerikanische Designerin Kelly Wearstler das Comeback der Tapete auf und kombiniert dazu weiche Teppiche und ausgefallene Textilien. Das Ergebnis ist ein ex-travaganter Mix, bei dem keines der 131 Zimmer und Suiten dem anderen gleicht. Zwischen McAllister, Market und 7th Street gelegen, wartet das neue Haus nicht nur mit einem überraschenden Design auf, sondern auch mit einer tollen Dachterrasse. Foodies lassen sich im Restaurant Villon, in der Rooftop Bar Charmaines und im Café La Bande von Küchen-chef Mikey Adams verwöhnen, der hier für eine kalifornisch-europäische Crossover-Küche sorgt. cis properhotel.com

DESIGN-JUWEL IM GRÜNENZum Jahresende wird im Südwesten Sri Lankas das «Haritha Villas & Spa» eröffnet. Haritha bedeutet auf Singhalesisch Natur, was perfekt zum neuen Resort passt: Es ist umgeben von dichtem Regenwald und zu seinen Füssen liegt ein gros-ses Reisfeld, durch das wilde Pfauen stolzieren. Der englische Architekt Gary Fell, der einige der schönsten und luxuriöses-ten Resorts in Indonesien geschaffen hat, kreierte Haritha Villas & Spa als perfekte Verbindung von Design und Natur. Die Villen werden von Tageslicht durchflutet, grosse Fenster und eine breite Terrassentür verbinden das Innere mit dem Aussen. Das nur 900 Meter entfernte Meer sorgt für eine an-genehme Brise und das hoteleigene Tuk-Tuk ermöglicht den Gästen, beliebig zwischen Dschungel- und Beach-Feeling hin und her zu wechseln. cis harithavillas.com

Das Museum Rietberg in Zürich hat die Ausstellungssaison im Herbst mit einem grossen Japan-Projekt eröffnet. Noch bis am 4. November zeigt das Haus mit «Rosetsu – Fantastische Bilderwelten aus Japan» wichtige Kultur- und Kunstgüter zum ersten Mal in Europa. Präsen-tiert werden Werke des Künstlers Nagasawa Rosetsu (1754–1799). Er gilt als einer der originellsten und faszinierendsten Vertreter der Auf-bruchsperiode in der japanischen Tuschmalerei im 18. Jahrhundert. Rosetsu malte Bilder voller Dynamik und Humor mit virtuosen Pinsel-strichen oder mit blossen Fingern, aber auch zarte, elegante Kompo-sitionen. Im Zentrum der Ausstellung stehen 48 bemalte Paneele des Zen-Tempels Muryoji, darunter der berühmte Tiger und sein Pendant, ein Drache. Die Malereien werden in einer Rekonstruktion des origi-nalen Tempelgebäudes inszeniert. sts rietberg.ch

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3/2018 ARTUNDREISE12 AK TUELL

SCHWEIZER LÖST SCHWEIZERIN ABDie Geschichte hätte Hollywood nicht besser inszenieren kön-nen: eine paradiesische Insel im Indischen Ozean, palmenge-säumte Strände, ein Resort vom Feinsten und eine ehemalige KV-Stiftin aus den Bündner Bergen, die auf den Malediven zur Inselkönigin aufsteigt. Als die Schweizerin Amy Stierli 1973 ihre kaufmännische Lehre in einem Reisebüro in Davos be-gann, konnte sie noch nicht ahnen, dass sie 2001 Besitzerin der traumhaften Malediven-Insel Mirihi werden würde. An-fang 2018 hat sie nun ihre Anteile verkauft. Für die zahlrei-chen Mirihi-Fans ändert sich aber nichts, und auch das schweizerische Element bleibt erhalten: An der Spitze der ma-ledivischen Gruppe Crown & Champa Resorts, zu der Mirihi nun vollumfänglich gehört, steht der bekannte Schweizer Ho-telier Martin Vossen. mw manta.ch

Neben dem Hafen ist die Elbphilharmonie der unbestrittene Liebling der Besucher Hamburgs. Auch dank «Elphi» erlebt die klassische Mu-sik im Moment eine richtiggehende Renaissance. Zahlreiche neue, spektakuläre Musikhäuser wurden eröffnet oder traditionelle Musik-theater renoviert. Die grosse Kunst besteht allerdings darin, an Kon-zerttickets zu kommen. Für Aufführungen im sagenhaften Musiktem-pel der Architekten Herzog & de Meuron kann die Wartezeit bis zu einem Jahr betragen. Abhilfe schafft das Schweizer Traditionsunter-nehmen Twerenbold Reisen. Der spezialisierte Musikreisen-Anbieter offeriert fixfertig geschnürte «Elphi-Pakete» mit Anreise, Hotelunter-kunft, Tickets und attraktiven Besichtigungsprogrammen. Besonders genussreich ist die Möglichkeit, das Konzererlebnis mit einer Fluss-fahrt auf einem Excellence-Schiff zu bereichern. cis twerenbold.ch

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WO DIE WELT NOCH EXOTISCH IST

Begegnungen am Sepik River, dem rund tausend Kilometer langen Strom in

Papua-Neuguinea, zählen zu den letzten grossen Abenteuern unseres Planeten.

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3/2018 ARTUNDREISE16 PAPUA-NEUGUINE A

Guide Chris Nick (57) schüttelt den Kopf. Nein, Baden wäre hier keine so gute Idee. Chris ist am Karawari River aufgewach-sen, einem grossen Nebenlauf des Sepik.

Er muss es wissen: «Im Fluss leben Leistenkrokodile, die zwischen dem Sepik und dem offenen Meer pen-deln. Das Fischangebot im Fluss ist zwar üppig, aber manchmal haben die Krokos Appetit auf etwas Neu-es.» Dann kraxelt Chris die Böschung hinab und steigt vorsichtig und mit viel Balance-Gefühl in den Bug ei-nes wackeligen Einbaums. Still schneidet das Kanu anschliessend durch das dunkle, geheimnisvolle Was-ser. Chris scannt mit seinen scharfen Augen das schilfbewachsene Ufer. Da! Nur wenige Meter von uns entfernt gleitet ein grosses Krokodil in die Fluten. Die Augen funkeln wie ein warnendes Ausrufezeichen.

Der Sepik ist wild und unberechenbar. Ihn zu be-fahren ist auch heute noch ein nicht zu unterschät-zendes Abenteuer, wenn auch nicht mehr ganz so gefährlich wie früher. Die ersten Missionare, die ihn von der Mündung flussauf-wärts erkunden wollten, wurden mehrheitlich von den an seinen Ufern leben-den Stämmen getötet. Heute ist die bequemste und sicherste Art, sich dem Sepik zu nähern, aus der Luft. Strassen, sofern sie überhaupt existieren, sind in Pa-pua-Neuguinea meist aufgeweichte Schlammpisten.

An den Nebenfluss Karawari gelangt man ebenfalls am einfachsten mit einer einmotorigen Propeller-maschine. Sie gehört dem Australier Bob Bates, der in Papua-Neuguinea oder kurz PNG als Tourismus- Pionier gilt. «Es gibt kein schöneres Land auf der Welt, um abzuheben», ist Bates überzeugt, der inzwischen mehr als 10 000 Flugstunden auf dem Buckel hat. Der Australier hat nahe seiner Karawari Lodge – der einzi-gen Unterkunft am Sepik, die westlichen Standards entspricht – den Regenwald roden lassen, um hier lan-den und starten zu können. Mit dem Boot erreicht man in einer halben Stunde bequem die Lodge, deren Hauptgebäude mehr als hundert Meter über dem Fluss

thront. Von der Veranda aus blickt man bis zum Hori-zont über Regenwald, im Inneren auf Schnitzereien, denen Schlangen aus dem Mund kriechen, und Mas-ken, die mit getrockneten, muschelbesetzten Fleder-mäusen geschmückt sind. Die Kunstwerke aus den Dörfern an den Ufern des Sepik und seiner Zuflüsse sind weltberühmt und entsprechend teuer. Man findet sie selbst in New Yorker Galerien.

Am nächsten Tag geht es schon frühmorgens hin-ab zum Ufer des 300 Kilometer langen Karawari. Ange-dockt liegt dort die «Sepik Spirit», die Bates 1989 exakt nach seinen Wünschen bauen liess, um Flusskreuz-fahrten anzubieten. Inzwischen ist sie etwas in die Jahre gekommen und wird demnächst überholt. Für unseren Ausflug zu den weiter entfernt lebenden Stämmen wäre sie ohnehin zu gross und zu langsam.

Wir steigen deshalb in ein Schnellboot und die mit Blättern der Sagopalme ge-deckten Hütten der umlie-genden Dörfer fliegen an uns vorbei. Noch liegt Ne-bel über dem Fluss. In den Baumkronen entdecken wir Tukane und Kakadus. Einige von Bates‘ Gästen kommen ausschliesslich der Paradiesvögel wegen.

Die Lodge gilt denn auch als eine der besten Adressen für Ornithologen.

Das Boot legt beim Dorf Kundiman an. 300 Men-schen leben hier. Einige von ihnen treiben mit den Or-ten in der Nähe der Küste Handel und tragen deshalb westliche Kleidung. Andere sind noch völlig ihren Tra-ditionen verhaftet. Besonders an Festtagen werfen sie sich in Schale und zelebrieren die «guten alten Zeiten», als nach erfolgreichen Kriegen und Kopfjagden Siege-stänze in voller Bemalung aufgeführt wurden. Die Fri-suren der Männer sind ein echter Hingucker, einige tragen Kuskus-Felle auf dem Kopf, einer Säugetierart, die sie regelmässig auf der Jagd erbeuten. Stolz zeigen uns die Männer ihr Geisterhaus, in dem die Schädel getöteter Feinde aufgereiht sind. Kannibalismus war weitverbreitet, sie schämen sich nicht dafür. Die Frauen demonstrieren derweil, wie sie Sago-Mehl her-

KROKODILE HABEN AM SEPIK AUCH HEUTE

NOCH EINE GROSSE BEDEUTUNG.

Kopfschmuck und Masken werden noch regelmässig zu den Tänzen getragen. B

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PAPUA-NEUGUINE A 19ARTUNDREISE 3/20183/2018 ARTUNDREISE18 PAPUA-NEUGUINE A

Narben als Schmuck: Timi geniesst als Krokodilmann besonderes Ansehen.

stellen. Die faserige Pflanze liefert nicht nur Baumate-rial, sondern spendet auch das wichtigste Grundnah-rungsmittel. Ansonsten werden den Frauen jedoch nicht viele Rechte zugesprochen, räumt Chris ein. Sie dürfen sich nur im Familienhaus aufhalten, das Geis-terhaus ist für sie tabu. Nur für westliche Touristinnen wird ab und zu eine Ausnahme gemacht.

In Tanganimbit weiter flussaufwärts lebt ein ande-rer Stamm: Die Kombrop, erzählt Chris, stammen aus den Bergen und lebten früher in Höhlen. Die Australier, die frühere Mandatsmacht in PNG, zwangen sie, an

den Fluss zu ziehen. Viele von ihnen infizierten sich im Tiefland mit Malaria. Wen das Sumpffieber be-sonders schlimm erwischt, der muss in die nächste Busch-Klinik. «Drei Tage dauert die Reise mit dem Boot», sagt Chris, «viele schaffen das nicht.»

Kopfjäger und rivalisierende ClansAbends erzählt Bates auf der Veranda seine Geschich-te. Nördlich von Sydney aufgewachsen, kam Bates als Ingenieur in den Ostteil der Insel, der von Australien als Treuhandgebiet verwaltet wurde. Der Westteil, das ehemalige Niederländisch-Indien, war 1962 von Indo-nesien annektiert worden und bildet heute dessen Pro-vinzen Papua und Papua Barat. Dort hatte sich seiner-zeit der berühmteste Fall von Kannibalismus ereignet,

für den die Insel lange Zeit berüchtigt war. Michael Rockefeller, Spross der damals zweitreichsten Familie der USA, war 1961 während einer Expedition an der Südküste spurlos verschwunden. Es gilt als so gut wie erwiesen, dass er dem Stamm der Asmat in die Hände fiel, die wegen ihrer Kopfjagd gefürchtet waren.

Tödliche Kämpfe zwischen rivalisierenden Clans im Hochland soll es bis heute geben. Port Moresby, die Hauptstadt von PNG, gilt als eine der gefährlichsten Metropolen der Welt. Wie Bates hier vor vierzig Jahren auf die Idee kam, ein Reiseunternehmen zu gründen, ist uns ein Rätsel. «Zuerst habe ich im Auftrag der aus-tralischen Regierung Strassen, Brücken und Busch-Kli-niken geplant», erzählt Bates. 1964 habe es nur zwei Flugplätze im ganzen Land gegeben. Trotzdem faszi-nierte Bates dieses Land mit seinen rund eintausend Stämmen, die 800 verschiedene Sprachen sprechen.

Was ihm gefiel, dachte er sich, könnte auch andere begeistern. Anfang der 70er-Jahre kündigte er deshalb seine Festanstellung und kaufte sich sein erstes Flug-zeug, eine Cessna 182. Mit dem Viersitzer flog er wei-terhin für die «Aussies» über die Insel, überall entstan-den jetzt rustikale Start- und Landebahnen. Parallel dazu baute er eine Reiseagentur auf. «Ich merkte aber schon bald, dass das so nicht funktioniert», erzählt er. «Es gab praktisch keine Infrastruktur.» Kurz nachdem die Australier das Land 1975 in die Unabhängigkeit entlassen hatten, liess Bates am Sepik-Fluss seine ers-te Unterkunft, die Karawari Lodge, bauen. Im Umkreis von mehreren hundert Kilometern gab und gibt es auch heute noch keine Strasse. Die Nabelschnur zur

Aussenwelt ist der Fluss. Oder der Flugstreifen mitten im Dschungel.

Stolze KrokodilmännerVon der Aussenwelt unbeeindruckt und für uns eines der Highlights der Reise sind die berühmten «Krokodil-männer» des Sepik-Beckens. Auf dem Rücken tragen sie parallele Reihen wulstiger Narben, die wie Kroko-dilschuppen aussehen. Wenn Jugendliche erwachsen werden, lassen sie sich schneiden. In die Wunden wird Schlamm gegeben, später werden sie wieder geöffnet und mit Sagomehl beschmiert. Die Verletzungen sollen sich entzünden und so besonders wulstige Narben bil-den. So will es die Tradition. Der 24-jährige Timi ist ein Krokodilmann. Er wirkt schüchtern, hat aber die Figur eines Zehnkämpfers. Timi kommt aus dem Dorf Aban-anken vom Stamm der Yokoim, so wie Chris. Das Kro-

kodil ist in seiner Religion der grosse Kreator, der Er-schaffer der Welt. Timi hat die Folter der langwierigen Narbenprozedur heil überstanden, zumindest phy-sisch. Er geniesst seinen besonderen Status, geht zu Beratungen der Dorf-Oberen mit nacktem Oberkörper, hat einen höheren Marktwert bei den Frauen, auch bei jenen anderer Stämme. «Sie sind verrückt nach Kroko-dilmännern, allerdings ist Sex nach der Prozedur für eine bestimmte Zeit verboten», erklärt Chris. «Und die Narben dürfen von den Frauen während des Aktes nicht berührt werden.» Als Chris für Timi übersetzt, was er eben erklärt hat, lacht dieser. Er will wissen, ob es auch in Europa Krokodilmänner gebe. Wir vernei-nen, fügen aber aus Rücksicht auf seinen Stolz hinzu: «Natürlich nur deshalb nicht, weil es keine Krokodile gibt.» ■

travelhouse.ch

IM GEISTERHAUS SIND SCHÄDEL

GETÖTETER FEIN-DE AUFGEREIHT.

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Tourist Board Dominikanische Republik Hochstrasse, 54 . D-60313 Frankfurt/MainTel.: +49 69 91397878 . Fax: +49 69283430 [email protected]#DominikanischeRepublikGoDominicanRepublic.com

Santo Domingo

Dominikanische Republik Tourist Board

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MIT SAFARIS TIERE SCHÜTZEN

Der Besuch der Victoria-Fälle, verbunden mit einer Safari im Okavango-Delta, zählt zu den spektakulärsten

Naturerlebnissen im südlichen Afrika. TEXT MARKUS WEBER

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Das Duma Tau Camp im Linyanti-Gebiet.

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26 BOTSWANA 3/2018 ARTUNDREISE

So mucksmäuschenstill haben wir junge Men-schen selten erlebt. Wie zu Salzsäulen er-starrt stehen die Kids in einer Reihe und bli-cken gebannt in die gleiche Richtung.

Niemand wagt zu flüstern. Vor uns zwei Breitmaul-Nashörner, in der Ferne die Gischt des «Mosi-oa-Tunya». Über 108 Meter stürzt der «donnernde Rauch» der Victoria-Fälle in die schmale Batoka-Schlucht hin-ab. Die Kinder stammen alle aus einem Dorf ausser-halb von Livingstone in Zambia. Obwohl sie nur ein paar Kilometer vom Busch entfernt wohnen, haben sie noch nie ein Nashorn gesehen.

Sue Goatley ist die Projektverantwortliche des Kinderhilfswerks «Children in the Wilderness». Die pri-vate Non-Profit-Organisation, 2001 vom Safari-Unter-nehmen Wilderness Safaris gegründet, hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen in Zambia, Botswana, Zimbabwe, Malawi, Namibia, Südafrika und auf den Seychellen für die Erhaltung der Natur und den Schutz bedrohter Tierarten zu sensibilisieren. Dafür lädt Goat-ley Schulklassen in Wildschutzgebiete und Camps ein, wo sie Kurse und Workshops absolvieren können.

Exklusive ÖkosafarisWie das Massaker an Elefanten in Botswana diesen Sommer schonungslos vor Augen geführt hat, ist die Wilderei im südlichen Afrika noch immer ein riesiges

Problem. «Wir möch- ten in den Kindern die Liebe zu den Tieren wecken und damit bewirken, dass sie als Erwach-sene den lukrativen Versuchungen kri-mineller Schlächter-banden widerste-hen», sagt die Tier- schützerin.

Wilderness Safa-ris hat sich seit seiner Gründung 1983 auf einen sanf-ten, nachhaltigen Tourismus spezialisiert. Ein beacht-licher Teil der Einkünfte der Safaris kommt denn auch den Menschen und den Tieren der Region zugute. Vier grosse «C» prägen das Leitbild des Unternehmens: Conservation, Community, Culture und Commerce stehen als Tätigkeitsgebiete des Unternehmens gleichberechtigt nebeneinander.

Um einen möglichst kleinen ökologischen Fussab-druck zu hinterlassen, versucht Wilderness Safaris mit einer geringen Zahl von Gästen eine grösstmögliche

Wertschöpfung zu erzielen. Der Weg zum Premiuman-bieter mit stilvollen Camps für nur zehn bis zwanzig Gäste ist da nur folgerichtig. Wenn exklusiver Ökotou-rismus und gediegene Luxuslodges zusammenfinden, sind auch die Schönen und Reichen dieser Welt nicht weit entfernt. Little Mombo in Botswana oder North Island auf den Seychellen beispielsweise, beide von Wilderness Safaris geführt, gelten unter Polit-, Wirt-schafts- und Showgrössen als absolute Hotspots.

Young, gifted and blackAuch wir sind von den exklusiven Unterkünften von Wilderness Safaris beeindruckt. In Zambia über-nachten wir direkt am Wasser im stilvollen Camp Toka Leya. Die Sonnenuntergänge am erhabenen Zambesi, der unweit der Lodge in die Tiefe stürzt, sind fantas-tisch. Vielleicht noch schöner ist das Duma Tau Camp am Savuti River in Botswana. Das Linyanti-Gebiet an der Grenze zum Caprivi-Strip ist der ideale Ort, um Leoparden, Löwen und die vom Aussterben bedrohten wilden Hunde zu beobachten. Allein der Flug mit der kleinen Cessna über die Victoria-Fälle in den Chobe-Nationalpark und weiter ins Okavango-Delta bietet nach der Regenzeit ein spektakuläres Erlebnis: überschwemmte Landschaften, überall kleine Insel-chen, palmengesäumte Oasen voller Leben. Auch un-sere junge Pilotin ist vom Anblick überwältigt und lässt es sich nicht nehmen, während des Fluges stän-dig Bilder zu schiessen.

Als wir im Vumbura Plains Camp im Okavango-Delta ankommen, ist George Bush junior gerade abge-reist. Wer bei so viel prominenten Gästen ein snobis-tisches oder steifes Ambiente erwarten würde, verkennt die Herzlichkeit der afrikanischen Gastgeber. Die Managerin des Camps und ihre Kolleginnen begrüssen uns mit einem berührenden Ständchen. Als das Team am Abend am Lagerfeuer mit Leidenschaft und Freude lokale Lieder singt, ist die Stimmung per-fekt. «KCI» nennt sich die Chefin von Vumbura Plains. Die drei Buchstaben stehen für Kesegofetse Kci Mo-lenga. Die sympathische Frau ist dreissig Jahre alt und erfüllt die Wünsche ihrer Gäste mit Charme, Effi-zienz und Kompetenz. Wenn wir ihr auf dem Holzsteg begegnen, haben wir ständig Nina Simones Song «To be young, gifted and black» im Ohr. «Oh what a lovely precious dream», der zweite Vers der Soul-Hymne passt nicht nur zur jungen charismatischen Chefin der Lodge – sie sagt auch alles über die Kostbarkeit des Okavango-Deltas aus. ■

childreninthewilderness.com; wilderness-safaris.com

swissafrican.ch; stohler.ch; travelhouse.ch

«WIR MÖCHTEN BEI DEN KINDERN DIE

LIEBE ZU DEN TIEREN WECKEN.»

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BOTSWANA 29ARTUNDREISE 3/2018

Beks Ndlovu

Tag 1. Das letzte Teilstück unserer Reise le-gen wir im Helikopter zurück. Unter uns Hunderte von Nilpferden, deren Leiber wie pralle Leberwürste aus dem schlammigen

Wasser ragen. Dazu Schwärme von Marabus, Schwarz-störche, eine Herde Büffel, Elefanten. Wir sind von Bo-tswanas Safari-«Hauptstadt» Maun aus mit einer Cess-na an den zu dieser Jahreszeit fast ausgetrockneten Linyanti-Fluss an der Grenze zu Namibia geflogen. Dort erwartete uns Beks Ndlovu, Gründer von African Bush Camps und für die nächsten Tage unser exklusi-ver Guide. Nun landet der Heli direkt neben dem rus-tikalen Zelt-Camp – Plumpsklo, Bucket Shower, kein Strom, kein Handynetz, aber viele gute Geister, die ei-nem feuchte Tücher reichen und das Gepäck ins Zelt tragen. So geht Glamping.

Der erste Gin & Tonic kommt genau, als der hier so wunderbar rot leuchtende Feuerball am Horizont ver-sinkt. Ein Bild von Afrika. Klischeehaft, und doch ro-mantisch. Wäre (die junge) Meryl Streep hier, man würde ihr glatt die Haare waschen wollen wie einst Robert Redford in «Out of Africa». Beks lächelt milde über unsere Fantasien. Er hat gelernt, mit den koloni-alen Safari-Zerrbildern seiner Gäste umzugehen. Am Lagerfeuer erklärt er uns das Programm für die nächs-ten Tage: Tiere gucken zu Fuss, Walking statt Driving Safari. Das Intro dazu ist dann doch etwas länger und komplexer. Als wir später unter dem Kreuz des Südens zu unseren Zelten geleitet werden, haben wir ein leicht flaues Gefühl im Magen. Denn so viel haben wir verstanden: Ein Wildtier-Reservat in Botswana ist kein Spaziergang.

Tag 2. Als wir noch vor Sonnenaufgang aufstehen, überkommt mich plötzlich eine diffuse Sehnsucht, den Park doch lieber von einem Safari-Fahrzeug aus zu er-kunden. Gleich hinter meinem Zelt streunen Hyänen herum, denen im Gegensatz zu uns ganz offensicht-lich niemand Porridge gekocht hat. Doch Beks drängt zum Aufbruch, er hat sein grosskalibriges Gewehr ent-sichert und marschiert schnellen Schrittes voran durch den Busch. Er folgt den Spuren der Büffelherde, die wir gestern aus der Luft gesehen haben.

Nicht weglaufen, niemals!Wenig später blicken uns durch die dicht stehenden Mopane-Bäume dunkle Augen an. Wir sind sehr nah, erkennen feuchte Nüstern, die unsere Witterung auf-nehmen, und massige Hörner auf den Schädeln der bis zu einer halben Tonne schweren Bullen. Beks schaut etwas angespannt. Ich kämpfe Fluchtreflexe nieder. Hinter einem Baum gehen wir in Deckung. Die Herde, es sind mehr als hundert Tiere, setzt sich trabend in Bewegung. Die Halme des Savannengrases zittern wie bei einem leichten Erdbeben. Staub und ein strenger Geruch dringen in unsere Nasen. Hatte Beks gestern nicht erzählt, dass er vor Raubkatzen keine Angst, vor Büffeln aber einen Heidenrespekt habe? Ich versuche, mich an seine Regeln zu erinnern: Nicht weglaufen, niemals! 60 Sekunden später ist der Spuk vorbei. Die Herde ist in weniger als 50 Metern Entfernung vorbei-gedonnert. Wir können aufatmen. Was für ein Auftakt!

Tag 3: So eine Adrenalin-Dusche wie gestern brau-chen wir nicht gleich wieder. Wir lassen es ruhiger an-gehen. Versuchen, um die Big Five (Elefant, Löwe, Le-

YOU’LL NEVER WALK ALONE

Foto-Safari in Afrika mit dem Geländewagen? Klingt für aktive und sportliche Menschen wie eine Drohung. Wer sich traut,

geht in Botswana zu Fuss auf die Pirsch, begleitet von Wildhütern.TEXT GÜNTER KAST

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3/2018 ARTUNDREISE30 BOTSWANA

«ES DAUERT MINUTEN, BIS WIR WIEDER FASSUNG

FINDEN.»

opard, Büffel, Nashorn) einen Bogen zu machen. Wir freuen uns an grazilen Impalas, beobachten einen Trupp Paviane. Wir pirschen uns an schlammverkrus-tete Warzenschweine heran und fotografieren einen Zebra-Hengst, der seine Girls mit einem Warnruf auf uns aufmerksam macht. Beks gibt uns eine Lektion im Spurenlesen. In einem Safariwagen kann man Afrika sehen. Zu Fuss kann man es fühlen, riechen, schme-cken und hören. Die sinnlichen Eindrücke sind inten-siver, wir werden ganz allmählich Teil der Savanne.

Natürlich: Um einen siebten Sinn für die Gefahren im Busch zu entwickeln, muss man wohl dort gross geworden sein. So wie Beks, der in der Nähe des Hwange-Nationalparks im Nordwesten Simbabwes aufgewachsen ist. Er gründet mithilfe vermögender Investoren, die er als Privat-Guide betreut hatte, sein eigenes Safari-Unternehmen. Denen gefällt Beks’ Ge-schäftsmodell: Er hat beobachtet, dass sich die Safari-Lodges in Sachen Luxus permanent zu überbieten ver-suchen. «Im Mittelpunkt sollen aber die Landschaften und die Tiere stehen», findet Beks. 2007 geht Somalisa an den Start, sein erstes Camp in Zim, Simbabwe. In Bots-wana eröffnete er sein erstes Camp am Linyanti, an des-sen Ufer wir jetzt sitzen.

Tag der SchlangenTag 4: Beks verabschiedet sich, er hat Termine. Wir zie-hen jetzt mit seinem Head-Guide Bee los. Auch er ist ein Zu-Fuss-Profi: Jedes Mal, bevor wir uns für eine Pause unter Akazien niederlassen, geht sein Control-ler-Blick nach oben auf der Suche nach Leoparden im Geäst. Den eleganten Katzen wollen wir nicht zu nahe kommen. Wenn sie Junge haben oder ihre Beute be-wachen, sind sie unberechenbar. Und die Löwen? «In 80 Prozent der Fälle laufen sie weg», beruhigt Bee. Aber sind 80 Prozent wirklich beruhigend?

Tag 5: Wieder auf Pirsch mit Bee. Schweigsam und auf leisen Sohlen durchstreifen wir den Busch, als Bee plötzlich «Mamba» ruft. Direkt vor ihm schlängelt eine Schwarze Mamba im hohen Gras, mindestens zwei Meter misst sie. Die längste Giftschlange Afrikas ist zudem deutlich aggressiver als viele ihrer Verwand-ten, und ihr Gift tödlich. Diese hier verschwindet aber so schnell, wie sie aufgetaucht ist. Später stolpern wir

fast über eine Gebänderte Kobra und beobachten fas-ziniert eine Felsenpython, die eine Fahrstrasse über-quert – nicht giftig, aber beeindruckend gross. Danach haben wir von Walt Disneys lustiger Welt der Tiere aus der Zu-Fuss-Perspektive erst einmal genug. Ausser-dem darf man nach gut 50 Wanderkilometern auf Tier-pfaden ruhig einmal ins Allradauto steigen. Bee fährt uns zu einem perfekten Sundowner-Platz an einer La-gune. Wir sind gute Schüler. Als wir aussteigen, trete ich automatisch vom Wasser zurück. Keine zehn Se-kunden später taucht ein Nil-Krokodil auf, zwanzig Meter entfernt. Um Tiere zu reissen, können sie wie Pfeile aus dem Wasser schiessen. Adrenalin durch-strömt meinen Körper, vermischt sich mit dem Alkohol im Blut. Was für ein berauschendes Hochgefühl!

Aug in Aug mit einem ElefantenbullenTag 6: Wir wechseln in Beks’ Zeltcamp am Khwai Ri-ver am Rand des berühmten Okavango-Deltas, eine der tierreichsten Ecken der Erde. Guide Dutch findet,

dass wir mit Elefanten wan-dern sollten. Eine halbe Stun-de später finden wir die Jum-bos: Bullen mit langen Stosszähnen, Babyfanten mit ihren Mamas, Halbstarke. Uns wird wieder bewusst, wie klein und schutzlos wir sind. Dutch zeigt an, dass der Wind ungünstig steht und wir uns deshalb aus ei-ner anderen Richtung anpir-schen müssen. Noch hundert

Meter, noch 80 Meter. Hinter umgestürzten Bäumen suchen wir Deckung. Einer der jungen Bullen hat un-sere Witterung aufgenommen, schaut uns direkt an. Er kommt näher. 50 Meter. Dutch beobachtet ihn genau, hat das Gewehr im Anschlag. Vor einiger Zeit musste er bei einem solchen Kerl einen Warnschuss abgeben. Gerade, als wir uns für die Idee erwärmen, dass dieser Herr sich und seine Herde nicht bedroht sieht, rennt der Dickhäuter auf uns zu. 30 Meter, 20... Dann dreht er abrupt ab. Es dauert Minuten, bis wir wieder Fas-sung finden und ich das erste Wort herausbringe. Und auch dieses ist wenig eloquent: Wow! Auf dem Rück-weg ins Camp stimmen wir die Hymne aller Fussball-Fans an, die passt auch in Botswanas Busch wie der Rüssel aufs Auge: You’ll Never Walk Alone. ■

africanbushcamps.com

NORTH CAROLINA 31ARTUNDREISE 3/2018

PIRATEN, BIER UND TOLLE STRÄNDE

Vor dreihundert Jahren terrorisierte der legendäre englische Seeräuber Blackbeard die Küste von North Carolina. Heute wird er im ganzen Bundesstaat als Hauptattraktion gefeiert.

TEXT WERNER KNECHT

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Seeräuber Blackbeard lässt North-Carolina-Besucher noch heute schaudern.

Ein bisschen Nervenkitzel kann nicht scha-den, wenn der amerikanische Bundesstaat North Carolina auf seine abenteuerliche Geschichte zurückblickt: Der sagenumwit-

terte englische Seeräuber Blackbeard hatte mit sei-nem Flaggschiff «Queen Anne’s Revenge» vor drei

Jahrhunderten die amerikanische Ostküste und die Bahamas terrorisiert, bevor er dann 1718 von der bri-tischen Kriegsmarine, der Royal Navy, enthauptet wurde. Jene blutige Zeitepoche wird nun durch eine an verschiedenen Orten gezeigte Ausstellung eindrücklich dokumentiert. Dabei lässt sich North

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3/2018 ARTUNDREISE32 NORTH CAROLINA

Carolina nicht lumpen und hat Millionen von Dollar in die Restaurierung neu aus dem Atlantik geborgener Fundstücke investiert. Erstmals werden nun diese Artefakte einer breiten Öffentlichkeit gezeigt und verbreiten wohlige Schauer. Augenzwinkernd wird dabei an Blackbeards Schicksal erinnert und den Be-suchern geraten: «Verlieren Sie Ihren Kopf nicht.»

Jene Seeräuberzeiten sind längst vorbei; stattdes-sen werden jetzt die Überseegäste nach erfrischend US-amerikanischer Art mit Vornamen und wie alte Freunde willkommen geheissen, am liebsten mit ei-nem lokal produzierten, kühlen Bier. Dutzende kleiner Brauereien buhlen um die Gunst der durstigen Seelen und überraschen mit tollen Spezialitäten, denen sie mit lokalen Ingredienzen wie Vanille, Feigen, Honig und Kaffee einen speziellen Touch verleihen. In ent-spannter Ambiance lauscht man dem Braumeister, der mit dem Humpen in der Hand über den Gersten-saft und den Zeitenlauf philosophiert und redselig das beste Bier der Welt – seines natürlich – preist.

Hier wie dort ist man überrascht über die kulina-

rische Vielfalt, die den landschaftlichen und kulturel-len Reichtum von North Carolina widerspiegelt. Von wolkenverhangenen Bergen bis hin zu sonnigen Küs-ten mit fantastischen Badestränden findet man alle Spielarten der Natur – und davon kann gerade der Feriengast profitieren. So sind die Bergregionen prä-destiniert fürs Klettern, für Mountainbiking, Pick-nicks, Wandern und Golf, wobei allein Central North Carolina mit 500 Golfplätzen aufwartet. 145 Weingü-ter stehen den Besuchern offen, und wer lieber Was-ser als Wein geniesst, findet an der Küste Dutzende nautische Zentren. Bootstrips, Schnorcheln, Tauchen, Fischen, geführte Besichtigungen von historischen Leuchttürmen und weite Badestrände – dies alles ist in typisch amerikanischen XXL-Dimensionen vorhan-den.

Allerdings zeigt sich gerade in Küstenregionen die neue Befindlichkeit für eine unversehrte Natur und den Schutz der hier lebenden Tiere. Besonders ins Auge sticht dies auf der nur tausend Bewohner zählenden Insel Ocracoke. Das abgelegene Eiland birgt das maritime Naturreservoir «Springer’s Point Reserve». Es gehört seit 2002 dem gemeinnützigen Coastal Land Trust und zeigt den ganzen Reichtum an Flora und Fauna.

Wer statt der Natur die Geschichte North Caroli-nas kennenlernen will, besucht die vielen architekto-nischen Zeugen vergangener Jahrhunderte. Überall wird dem historischen Erbe Respekt gezollt. Beispiel-haft zeigt sich das in Historic Bath, ab 1690 eine Siedlung europäischer Einwanderer. Aus dieser Sied-lung entstand Bath, die 1705 zur ersten Stadt von North Carolina avancierte und bald darauf den ersten Hafen des neuen Bundesstaates erhielt. Politische Ri-valitäten, Kämpfe mit Indianern und Piratenüberfälle markierten die ersten Jahre, doch 1746 stieg Bath zur Hauptstadt der einstigen Kolonie auf. Zwar verlor der Ort Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Wegzug der Administration seine Bedeutung, doch die histori-schen Häuser jener Zeit blieben unversehrt.

Unbedingt besuchen sollte man Raleigh: Die einst belächelte «Schlafende Hauptstadt des Südens» ist mittlerweile zur beneideten Start-up-Kapitale empor-gestiegen. Nicht weniger als 13 Colleges und Univer-sitäten bilden den Nukleus wirtschaftlicher Revitali-sierung und sorgen für eine junge Bevölkerung. Neben den boomenden neuen Quartieren existieren in Raleigh 29 historische Distrikte, die an längst ver-gangene Zeiten erinnern und die Spannweite der amerikanischen Gegenwart aufzeigen. ■

visitnc.com

GUT ZU WISSEN

Anreise: Mit Swiss täglich nach New York und von dort zahlreiche Umsteigemöglichkeiten nach Raleighs RDU International Airport. swiss.com Hotels: In Raleigh zum Beispiel das preiswerte, hübsch dekorierte Hotel Indigo Raleigh-Durham Airport. aloftraleighdurhamairport.comAls Alternative das luxuriöse Five Star und Five Dia-mond The Umstead Hotel and Spa (150 Zimmer und Suiten) inmitten einer gepflegten Parklandschaft und umgeben von Wäldern. theumstead.comRestaurants: Das Bida Manda ist ein aussergewöhnli-ches Restaurant mit exquisiter laotischer Küche, etwas laut wegen der vielen Gäste, aber die Topadresse in Raleigh. bidamanta.comDer Raleigh Beer Garden ist gemäss Guinness World Record der weltgrösste Biergarten mit der grössten Bierauswahl; gute und günstige Küche und aufgestell-tes Personal. theraleighbeergarden.comIm La Perla in Beaufort wird hervorragendes spanisch-lateinamerikanisches Essen serviert. Zudem taucht gelegentlich der legendäre Seeräuber Blackbeard samt Gattin auf. laperlabeaufort.comMuseen: Das Ocracoke Preservation Museum dokumen-tiert die Geschichte der Insel sowie des Fischfangs und enthält auch kriegerische Artefakte. ocracokepreservation.orgDas N.C. Museum of Art zeigt über 5000 Exponate aus der Antike bis in die Gegenwart. Der angegliederte Ann and Jim Goodnight Museum Park beherbergt zahlreiche grossformatige Plastiken. ncartmuseum.org

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An Bier- oder Weindegusta-tionen wird Geselligkeit gepflegt.

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3/2018 ARTUNDREISE34 NE W YORK

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Mit der rechten Hand klammere ich mich an die Aushöhlung im Felsen, mit der linken suche ich nach dem nächsten Griff in der steilen Wand. Weit unter mir

der Canyon und die Wälder. Das werde ich schon schaf-fen, andere sind hier in wenigen Minuten hochgeklet-tert! Doch mit der rechten Hand finde ich keinen Halt, die Kraft in der linken lässt nach und ich falle in den Fluss. Zum dritten Mal. Ich setze die VR-Brille ab. Mei-ne Freunde lachen, sie haben den Absturz meines Ava-tars am Grossbildschirm mitverfolgt.

Wir befinden uns in der «VR World» in Manhattan im «gröss-ten Virtual Reality Center auf dieser Seite des Planeten», gleich daneben erhebt sich das Empire State Building. Für 60 Dollar kann man hier einen Nachmittag lang Robin Hood spielen, um die Wette laufen und Monster bekämpfen. «Wir haben die Zukunft gesehen, und sie besteht darin, Zom-bies über den Haufen zu schiessen», titelte die New York Times nach einem Besuch in der VR World spöttisch.

Neben dem Gamer-Tempel in Midtown entführen auch kleinere VR-Boutiquen in Brooklyn und Queens ihre Kunden für ein paar Stunden in virtuelle Welten. Die offizielle Stadt und die Kunstbetriebe mischen ebenfalls mit. Wer einen Besuch in New York plant und sich virtu-ell schon einmal vortasten will, hat eine reiche Auswahl – von der klassischen Kutschenfahrt durch den Central Park und Eislauf beim Rockefeller Center (Jaunt VR App) über einen Stadtrundflug (YouVisit App) bis hin zum Gang durch die Bronx oder Brooklyn (NYT VR).

Museen, die mit der Zeit gehen, bieten VR-Pro-gramme an. Das Guggenheim Museum kann man vir-tuell mit dem Smartphone und dem Google Cardboard Viewer besuchen. Viel Aufsehen erregte vergangenes Jahr im Whitney Museum das schonungslos brutale VR-Stück «Real Violence» von Jordan Wolfson. Auch das New Museum, seit 2007 an Manhattans Lower East Side ein führender Ort für neue Kunst, bietet eine kostenlose Virtual-Reality-App an.

Zachary Kaplan leitet das VR-Programm des New Museums. «Die Reaktionen auf unsere VR-Präsenta-

tionen sind grossartig, diese Events sind alle ausverkauft», sagt er. Das Publikum werde al-lerdings anspruchsvoller: «Es gibt einen Hunger nach VR-Kunst, sie muss sich aber auf hoher Ebene bewegen.» Alecz Girardeau, im virtuellen Raum als Boulder Haze bekannt, sieht VR weniger als Unterhaltungs-

medium denn als ein gutes Werkzeug im Kasten der Designer. «Wäre ich Bildhauer, dies wäre mein neuer Hammer – aber so vielfältig wie ein Schweizer Sack-messer», sagt der Franzose, der in New York lebt. «VR ist ein Teil von etwas Grösserem, das wir im Moment noch nicht richtig greifen können», ist Girardeau über-zeugt. Für eine Zukunftsprognose sei sein 15-jähriger Cousin besser aufgestellt: «Frage die Kids, sie haben die besten Ideen!» ■

vrworldnyc.com; newmuseum.org; guggenheim.org

Roman Elsener lebt und arbeitet in New York. Für artundreise

berichtet er regelmässig aus der amerikanischen Metropole.

DER VIRTUELLE RAUM EROBERT NEW YORK

Der moderne Spielsalon heisst in New York heute VR-Welt. Aber auch die Stadt und die Museen machen mit bei der

Entdeckung des virtuellen Raums.TEXT ROMAN ELSENER

WER IN NEW YORK MIT DER ZEIT GEHT,

BIETET VIRTUAL REALITY AN.

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ENGL AND 37ARTUNDREISE 3/2018

Und plötzlich war sie weg. Von einem Tag auf den anderen hat der Nebel die Insel wie vom Erdboden verschluckt. Typisch Cornwall, diese Launen des Wetters. Noch

am Vortag herrschte im kleinen Ort Marazion an der Südwestspitze Englands ausgelassene Badestim-mung. Spaziergänger waren in T-Shirts unterwegs und bleichhäutige Jungen paddelten auf ihren Surf-brettern um die Insel des St. Michael’s Mount.

Steingrau ist heute der Strand und fast tinten-schwarz das Meer. Die Strandspaziergänger haben sich in dicke Fliesspullover gepackt. Statt kreischen-der Kinder, die sich vergnügt in die Fluten stürzen, krächzen nun Möwen gegen die Nebelwand an. Wenn sich der St. Michael’s Mount dann gegen Mittag wie-der vom Nebelschleier befreit hat, könnte man meinen, einer optischen Täuschung zu erliegen. Seine Silhouette sieht einer anderen Insel fast zum Verwech-seln ähnlich: dem Mont St. Michel in der Normandie.

Äusserlich gleich und doch verschiedenAuf einem begrünten Felsen draussen in der Bucht vor Marazion thront auch in Cornwall eine veritable Schloss- und Abteianlage. Und in der Tat wurde zur Zeit der normannischen Herrschaft über England der St. Michael’s Mount Ende des 11. Jahrhunderts den Benediktinermönchen des Mont St. Michel aus der Normandie übereignet. Die Mönche verfügten seiner-zeit über ausreichend Macht und Geld, um auch in Cornwall eine Dependance zu eröffnen. Auf dem Gip-fel des Inselberges war alsbald eine Kirche entstan-den, die auch St. Michael’s Mount zu einer grossen Pil-gerstätte werden liess. Jedoch blieb die strategisch-

politische Bedeutung des Felsens immer wichtiger als seine religiöse. Den Mönchen half bald nur mehr das Beten, als in den folgenden Kriegen erbitterte Kämpfe ausgetragen wurden. Der Inselhafen war auch wirt-schaftlich wichtig, um Zinn aus den nahen Minen zu verschiffen, welches Cornwall einst zum weltgrössten Zinn-Exporteur werden liess und der Grafschaft Mitte des 19. Jahrhunderts zu grossem Reichtum verhalf.

Im Gegensatz zu seinem französischen Geschwis-terberg leben auf dem St. Michael’s Mount heute keine Mönche mehr. Hingegen bewohnt die St.-Au-byn-Familie schon in zwölfter Generation die Schloss-anlage. Als der Gezeitenplan für kurz vor zehn Uhr Ebbe ankündigt, ist es höchste Zeit, den St. Aubyns einen Besuch abzustatten. Durch den einsetzenden Rückzug des Meeres verliert der St. Michael’s Mount allmählich seinen Inselcharakter und man kann auf dem langsam aus den Fluten auftauchenden Damm-weg bald trockenen Fusses hinüber laufen.

Oben auf dem Schlossberg öffnet einem ein dezent auftretender Mann in dunkelblauem Anzug die Tür und stellt sich als James vor. Nein, nicht James der Butler, sondern James St. Aubyn, der 5. Lord St. Levan und Schlossherr auf St. Michael’s Mount. Leise Stim-me, sanfter Händedruck. «Down to earth» sei der 67-jährige Lord, sagen die Einheimischen.

Zur Besichtigung eilt der leise Lord schon mal vo-raus, denn ein Teil des Schlosses ist heute Museum. Durch ein ockergelbes Treppenhaus führen viele Steintreppen vorbei an Kommoden und Gesimsen, voll von Fotos einer langen Familientradition. Die vier Kin-der sind längst aus dem Haus und auch James’ Frau Lady Mary ist verreist. So steht der Lord nun alleine im

HERZ AUS STEINDer St. Michael’s Mount in Cornwall sieht dem berühmten

Mont St. Michel in der Normandie zum Verwechseln ähnlich und könnte dennoch verschiedener nicht sein.

TEXT MARGIT KOHL

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38 ENGL AND 3/2018 ARTUNDREISE

Chevy Chase Room, dem ehemaligen Speisesaal der Klosterbrüder, wo sich auch an Festtagen die St. Aubyns zum Essen einfinden. Die filigranen Stuckfriese mit exotischen Jagdsze-nen mussten erst aufwendig restau-riert werden. «Eine recht kostspielige Angelegenheit bei denkmalgeschütz-ten Gebäuden», sagt der Schlossherr. Wie ein Schlosshund heulen muss er deshalb noch lange nicht, denn sein

Grossvater ging vor mehr als sechzig Jah-ren eine vorausschauende Kooperation

mit dem National Trust ein, einer gemeinnützigen Or-ganisation für Objekte von historischem Interesse. Ihr hat er seinerzeit den St. Michael’s Mount samt einer nicht unerheblichen Spende vermacht. Schlau daran war, dass er seiner Familie damals auch ein Wohn-recht im Schloss auf 999 Jahre gesichert hat. Inklusive dem Recht, das Tourismusgeschäft zu führen.

Immerhin 30 000 Besucher hat St. Michael’s Mount jedes Jahr. Im Gegensatz dazu kann der französische Geschwisterberg, der obendrein auch noch Unesco-Welterbestatus besitzt, mit mehr als 3,5 Millionen Gästen aufwarten. «Mehr Besucher, aber auch mehr Probleme», sagt James. Während in der Normandie Kommune, Hotel- und Restaurantbesitzer sowie die

Unesco mitzureden ha-ben, ist James froh, dass er sich nur mit dem National Trust verständigen muss.

Lord James lächelt und schüttelt fas-sungslos den Kopf, als er hinunter in den Park schaut. Zu sehen sind dort zwei Lehrerinnen, die den Lageplan stu-dieren. Ihre Schüler sind ungeduldig: «Wir wollen das Herz des Riesen sehen!» Der Le-gende nach lebte in grauer Vorzeit ein Rie-se auf der Insel, der re-gelmässig hinüber aufs Festland watete, um seinen Hunger mit Rindern und kleinen Kindern zu stillen. Bis

ein mutiger Einheimischer ihn in eine Grube lockte und auf der Insel tötete. Den Herzschlag des Riesen könne man heute noch unter den Füssen spüren, heisst es. Deshalb betrachten nun auch andere Besu-cher irritiert jenen wild zusammengewürfelten Felsen-haufen am Wegesrand, auf dem das Schild «Giants Heart» angebracht ist. «Sie werden kein Herz finden», sagt der Lord und scheint sich darüber zu amüsieren. Die meisten könn-ten das steiner-ne Herz nicht erkennen, weil sie auf jenem herzförmigen Stein stünden, der direkt ins Pflaster des Fussweges ein-gelassen ist, er-klärt der Lord.

Von hier oben im Schloss ist auch der über 250 Jahre alte Garten gut einzusehen. Daniel hängt dort schon den ganzen Morgen in den Seilen. Und das nicht etwa, weil er am Vorabend zu lange im Pub war. Daniel ist Gärtner. Klettergestell und Helm gehören in den steilen Terrassenhängen zu seiner Ausrüstung. Seit fast acht Jahren lebt er mit seiner Familie schon auf St. Michael’s Mount. Zwei seiner vier Kinder sind hier zur Welt gekommen, die ersten Inselgeburten seit fünfzig Jahren. Für seine Kinder sei es hier eine recht behütete Kindheit gewesen, sagt Daniel. Doch je älter sie nun werden, umso wichtiger sei es, auch andere Freunde zu finden. Seine Familie will den Berg des-halb bald verlassen: «Es soll auch jemand anders die Chance bekommen, hier arbeiten zu dürfen», sagt der Gärtner und drückt einem zum Abschied noch einen Strauss Medicago in die Hand. Der soll noch rauf ins Schloss, weil morgen Lady Mary zurückerwartet wird.

Wieder öffnet James die Tür. Jetzt wirkt er ange-spannt. «Sie müssen jetzt gehen», sagt er. Alles klar, der Schlossherr will wohl endlich Feierabend machen. Vermutlich schaut er auch deshalb so ungeduldig auf die Standuhr im Arbeitszimmer. Über dem Ziffernblatt zeigt ein Mondgesicht exakt auf 16 Uhr, was sich bei genauerer Betrachtung jedoch als ausgeklügelte Ge-zeitenuhr entpuppt. «Wenn Sie noch zu Fuss aufs Festland zurück wollen, sollten Sie jetzt wirklich los.» Alle Besucher müssen die Insel für heute verlassen. Die St. Aubyns dürfen noch 935 Jahre bleiben. ■stmichaelsmount.co.uk/de

IMMERHIN 30 000 BESUCHER ZÄHLT

ST. MICHAEL’S MOUNT JEDES JAHR.

DER TIPP DER SPEZIALISTIN

Janine Hunziker, Product Manager Northern Europe bei Travelhouse

Um die Region Cornwall zu entdecken, ist ein Mietwagen nötig. Für die Fahrt nach St. Michael’s Mount sollten von London aus rund sechs Stunden eingerechnet wer-

den, da der letzte Teil nicht mehr über eine Autobahn führt. Unterwegs empfiehlt sich deshalb eine Über-nachtung, zum Beispiel im Ilsington Country House im Dartmoor National Park. In der Nähe vom St. Michael’s Mount gibt es vieles zu entdecken. Die Klassiker sind Land’s End, der westlichste Punkt Englands, und der Trebah Garden. Besonders schön ist auch ein Ausflug auf die Scilly Isles vor Land’s End. Die Inseln sind ein noch wenig bekanntes, kleines Paradies, wo Besucher reiten, spazieren oder schnorcheln können. Unbedingt über Nacht bleiben!

Weitere Informationen: travelhouse.ch Tel. 058 569 95 03

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James St. Aubyn.

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Great South West Edge – Mal kurz um die EckeDiese 2450 Kilometer lange Strecke führt von Perth über die südwestlichen Küstenstädte Albany und Esperance nach Kalgoorlie ins Goldene Outback und von dort zurück nach Perth. Unterwasserbegegnungen mit Delfinen, grossartige Surfspots, erstklassige Weine, riesige Eukalyptuswälder, der «Valley of the Giants Tree Top Walk», Buckelwale und Kängurus am Strand sind nur einige der Erleb-nisse, die hier auf Besucher warten. Auf dem Rückweg folgen Selbstfahrer den Spuren der Goldsucher in Kalgoorlie und halten an Westaustraliens höchster Welle, dem Wave Rock.

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3/2018 ARTUNDREISE40 SCHWEDEN

Der Steg über das Meer scheint unendlich und führt kerzengerade Richtung Däne-mark. Dazwischen schwebt nur noch ein Gebäude auf Stelzen: Es ist das Riberborgs

Kallbadhus und beheimatet die grösste Sauna der Regi-on. Besucher betreten das Jugendstilbad durch ein Café. Rechts geht es zu den Frauen, links zu den Män-nern, Familien können sich in der Mitte in einer meist proppenvollen Gemeinschaftssauna treffen. Besser: Frau bleibt bei ihren Geschlechtsgenossinnen, lässt Mann und Sohn separat schmoren und geniesst in der heissen Luft den Blick durch das Panoramafenster auf den Öresund, die Meer-enge zwischen Dänemark und Schweden, die eine fast acht Kilometer lange Stras-sen- und Zugbrücke über-spannt. Sie gilt als die welt-weit längste kombinierte Schrägseilbrücke.

«Du hast hier den bes-ten Ort Malmös entdeckt», sagt eine ältere Frau, die vor der Sauna auf einer Holzbank sitzt. Die Ursprünge des Badehauses gehen auf das ausgehende 19. Jahrhundert zurück, vor 15 Jahren wurde das Jugendstilgebäude nach einem Brand renoviert. Das Beste: Saunafans kön-nen sich nach dem Saunagang direkt im Meer abkühlen und dabei noch die Skyline Malmös im Westhafen, dem Västra Hamnen, bewundern. Allem voran reckt sich der 190 Meter hohe, in sich gewundene «Turning Torso» des spanischen Architekten Santiago Calatrava empor.

Industriestadt wird Ziel fur KulturreisendeNach einer schweren Werftenkrise in den 1980er Jah-ren, verbunden mit hoher Arbeitslosigkeit, hat sich Schwedens drittgrösste Stadt zu einer schicken Met-ropole gemausert. Seit Malmö per Brücke mit Däne-marks Hauptstadt Kopenhagen verbunden ist, hat sich die Industriestadt zu einem beliebten Ziel für Kultur-reisende entwickelt, denn die Fahrt mit dem Zug vom Flughafen Kopenhagen nach Malmö dauert gerade einmal 25 Minuten. Die Austragung des Eurovision Song Contest 2010 tat ihr Übriges. Seit Beginn der

2000er ist der Westhafen mit seinen schicken Glas-bauten und Holzterrassen direkt am Meer ein Anzie-hungspunkt für Einheimi-sche und Touristen ge-worden.

Dort gibt es auch mehrere von den soge-nannten Tiefbadestellen, also am Meer gelegene

Holzterrassen, von denen Badefreudige kurzerhand ins Wasser springen können. Der Vorteil: Der Käl-teschmerz fällt so bei knapp 20 Grad Wassertempera-tur auch im Sommer wesentlich kürzer aus, als wenn Badende langsam ins flache Meer schreiten.

Malmö vereint, was viele Reisende mögen: Eine moderne Stadt am Meer, der man ihre Arbeiterge-schichte noch ansieht, die sich aber weiterentwickelt hat und dabei mit knapp 300 000 Einwohnern übersichtlich geblieben ist. Der Mix aus bodenständi-

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DIE EHEMALIGE INDUSTRIESTADT IST

EIN ZIEL FÜR KULTUR-REISENDE GEWORDEN.

TRENDSTADT AM ÖRESUND

Schwedens südlichste Grossstadt Malmö kombiniert Industrieromantik mit Strand, Sauna und schicken Museen.

TEXT GERALDINE FRIEDRICH

Der Turning Torso von Santiago Calatrava ist das neue Wahrzeichen von Malmö.

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gen Beschäftigungen wie Fischen, Baden und Spaziergängen am Meer und der lieblichen Landschaft in Kombination mit Kultur und In-dustrieromantik machen Malmö und die Region Schonen attraktiv. Bekannte schwedische Bands wie die Cardigans oder The Ark kommen aus Malmö.

Für einen Tageseintritt von rund fünf Fran-ken können Erwachsene vier Museen besuchen: ein Stadtmuseum samt Siedlungsgeschichte, ein Kunstmuseum, das bei Kindern beliebte Na-turkundemuseum mit Aquarium und ein span-nendes Technik- und Seefahrt-Museum. Über-haupt das Technikmuseum: Riesige Hallen, in denen Besucher unter anderem Flugzeugcock-pits und U-Boote betreten können. Wer also je darüber nachdenkt, per U-Boot zur See zu fah-ren, kann dort testen, ob er klaustrophobisch veranlagt ist.

Flauer Magen, reiche BeuteBing! Schon hat sich Papa Micha den Kopf ange-hauen. Bing! Und gleich noch eimnal. Als lange Familie stellen wir schnell fest: Unser bevorzug-

tes Fortbewegungsmittel wird die U3 nicht. Die-ses Problem kennt der 1,68 m grosse Bengt Malmborg nicht. Der 80-Jährige arbeitete als junger Soldat Ende der 1950er Jahre als Ingeni-eur auf dem U-Boot und erzählt Museumsbesu-chern, wie damals das Leben an Bord war: «Das Klo war ein grosses Problem, nicht jeder konnte die Spülung bedienen.» Anders formuliert: Wer technisch überfordert war, dem flogen gewisse Stoffwechselprodukte um die Ohren. So vermied ein jeder, sein grösseres Geschäft an Bord zu er-ledigen und hoffte auf baldigen Landgang.

Letzteren wünscht man sich vielleicht auch nach einer Angeltour mit hohem Wellengang im Öresund. Der Magen ist flau, doch die Tour mit Kapitän Björn Tungsten ist äusserst ergebnis-reich: Sechs Heringe, drei Dorsche und ein klei-ner Wittling.

Auch hier bewegen sich Reisende am Nadel-öhr zwischen Dänemark und Schweden, teilwei-se fährt man direkt unter der Öresundbrücke. Egal ob Baden, Sauna, U-Boot oder Angeln, egal ob im, unter oder auf dem Wasser – der Öresund ist in Malmö allgegenwärtig. ■

3/2018 ARTUNDREISE42 SCHWEDEN

NÜTZLICHE ADRESSEN:

Allgemeine Informationen: visitsweden.com; malmotown.comShopping: Ein Gang durch Schwe-dens Boutiquen und Modeketten wie Åhléns, Kappahl und Lindex lohnt sich immer. Jede Menge All-tagsutensilien im skandinavischen Design gibt’s im Designtorget. designtorget.seMalmö-Limhamn: Die Angeltour mit Björn Tungsten im Öresund dauert drei bis vier Stunden. Absolut empfehlenswert: oresundsfiske.seRestaurant: Gutes Fischrestau-rant in Malmös Innenstadt: johanp.nuWer sich gerne bei guter Küche unter Hipstern aufhält, ist im Bastard gut aufgehoben. bastardrestaurant.com

Informationen und Buchungen:travelhouse.ch

Malmö liegt am Nadelöhr zwischen Dänemark und Schweden.

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Haben Sie kein schlechtes Gewissen, dass Sie mit dem Tourismus die letzten Paradiese dieser Welt zerstören?Natürlich ist der Tourismus ein zwei-schneidiges Schwert. Aber man muss die positiven Seiten auch betrachten. Zum Beispiel die vielen Tauchresorts, die sich mit grossem Engagement für den Schutz der Meere einsetzen. Es gibt zahlreiche Regionen, die dank dem un-ermüdlichen Einsatz von engagierten Tauchanbietern zu Meeresschutzgebie-ten erklärt worden sind. Dadurch kön-nen Korallenriffe besser geschützt und die illegale Fischerei massiv reduziert werden. In Misool, Raja Ampat, bei-spielsweise hat sich die Biomasse dank den rigorosen Schutzmassnahmen des privaten Marineparks mehr als verdop-pelt. Die Haipopulation innerhalb des Schutzgebietes ist heute rund zwanzig Mal höher als ausserhalb der geschütz-ten Meereszone.

Wie hat man das gemacht?Allein durch die Verhinderung des Fi-schens mit Netzen oder Dynamit und der Eindämmung illegaler Fischerei kön-nen schon riesige Fortschritte erzielt werden. Mit dem Geld, das mit dem Tourismus erwirtschaftet wird, können Massnahmen dagegen mitfinanziert

werden. Da und dort sind aus Fischern Tauchguides geworden.

Einerseits wollen Sie den Schutz der Meere fördern, aber mit jedem verkauf-ten Flugticket fördern Sie auch die Ko-rallenbleiche, die eine direkte Folge der Klimaerwärmung ist. Ein Widerspruch.Die globale Erwärmung ist zweifellos eine ernst zu nehmende Bedrohung. Und auch die sogenannte Übersäuerung der Ozeane durch die Aufnahme von freige-setzten Kohlendioxiden aus der Atmo-sphäre setzt den Korallen zu. Wir moti-

vieren unsere Kunden deshalb, die CO2-Emissionen ihres Fluges bei Mycli-mate zu kompensieren. Auch der Abfall ist ein riesiges Problem. Jedes Jahr ge-langen rund neun Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die Ozeane. Auf schreckliche Art verenden dadurch Mee-

restiere, die grössere Plastikteile mit Nahrung verwechseln. Hier ist vor allem Aufklärung und Sensibilisierung gefragt, sowohl beim Reisenden als auch bei der lokalen Bevölkerung.

Was tut Manta Reisen dagegen?Manta Reisen unterstützt die Bemühun-gen von Ocean Care, einer Schweizer Non-Profit-Organisation, die sich gegen Überfischung, Verschmutzung und Kli-maerwärmung einsetzt. Bei all unseren Reisen bitten wir unsere Kunden um ei-nen Solidaritätsbeitrag von 5 Franken pro Buchung. Erfreulich ist, dass 90 Pro-zent unserer Reisenden dem Anliegen positiv gegenüberstehen und den Fünf-liber spenden oder den Betrag gar erhö-hen. Da kommt ein schöner Batzen zu-sammen, der durch Ocean Care für den nachhaltigen Schutz der Meere inves-tiert werden kann.

Nach so vielen Jahren bei Manta Reisen muss der Manta Ihr Lieblingsfisch sein. Ist das so?Natürlich. Die Begegnung mit einem Manta ist jedes Mal ein unbeschreibli-ches Erlebnis, das mich immer wieder fasziniert und neu motiviert, mich für den Schutz der Meere einzusetzen. ■

manta.ch

3/2018 ARTUNDREISE44 INTERVIE W

Herr Meier, 1997 sind Sie als junger Mann in die Malediven-Abteilung von Manta-Reisen eingetreten. Zwanzig Jah-re später sind Sie nun zum Chef beför-dert worden. Haben Sie diese Karriere geplant?Nein, ich habe mich nie allzu stark mit Karriereplanung befasst. Ich liess mich mehr von meiner Leidenschaft fürs Reisen und fürs Tauchen leiten. Als ich 2001 das Product Management für die Sparte Tauchreisen bei Manta übernehmen durf-te, konnte ich gewissermassen mein Hob-by zum Beruf machen.

Deshalb Ihre Loyalität zum Unterneh-men? Fast die Hälfte Ihres Lebens haben Sie nun fur Manta Reisen gearbeitet. Haben Sie nie daran gedacht, in eine an-dere Firma zu wechseln?Ich habe tatsächlich meinen Traumjob. Dies gilt für 2001 genauso wie für die neue Aufgabe von heute. Dabei darf man nicht vergessen, wie stark sich die Reisebran-che seither entwickelt und verändert hat. Auch im Unternehmen habe ich ausserge-wöhnlich spannende Jahre erlebt. Ich war schon dabei, als Manta Reisen 1998 an Ku-oni verkauft wurde, und natürlich habe ich 2015 auch den Schritt von Kuoni Schweiz zu DER Touristik Suisse AG hautnah mit-erlebt. Um zahlreiche, neue Herausforde-

rungen und Stürme zu meistern, musste ich also nie die Firma wechseln (lacht).

Sind Sie zufrieden, wie sich das Geschäft unter dem neuen Dach von DER Touris-tik Suisse entwickelt?Ja, die Entwicklung ist positiv. Wir können von diversen Synergien und neuen Mög-lichkeiten profitieren. Die aktuellen Resul-tate sind erfreulich, wir verzeichnen einen leichten Anstieg sowohl im Umsatz als auch bei den Passagierzahlen.

Sprechen wir vom Tauchen, Ihrem beson-deren Steckenpferd. Welche Tauchdesti-nationen liegen besonders im Trend?Von den drei grossen klassischen Tauchre-gionen – Malediven, Südostasien und Ägyp-ten – erlebt das Land der Pharaonen nach einer langen Durststrecke gegenwärtig eine Renaissance. Das Rote Meer ist durch die Nähe zu Europa, dem attraktiven Preisni-veau und dank der Qualität der Tauchgrün-de denn auch durch kein anderes Tauchrei-seziel ersetzbar. Es ist das nördlichste Korallenmeer der Erde. Die Korallen hier sind prächtig und bunt. Dank der ver-gleichsweise kühlen Wassertemperatur sind die Riffe kaum der Gefahr einer Korallenblei-che ausgesetzt. Auch der Fischreichtum ist beeindruckend. Man hat das Gefühl, in ei-nem tropischen Aquarium zu tauchen.

Die Korallenbleiche ist dagegen auf den Malediven ein grosses Thema.Ja, die wiederkehrenden aussergewöhn-lichen Wetterereignisse haben die Riffe bis auf eine Tiefe von durchschnittlich zwölf Metern leider stark in Mitleiden-schaft gezogen. An exponierten Stellen und in grösseren Tiefen hingegen sieht es viel besser aus. Im Gegensatz zu vie-len anderen Tauchspots der Welt gibt es in den Gewässern der Malediven dafür massiv mehr Schwarm- und Grossfische. Wer Wolken von Fischlaiben, Schildkrö-ten, Haie, Rochen, Mantas und Walhaie sehen will, der findet auf den Malediven nach wie vor einige der faszinierendsten Tauchspots weltweit.

Und Ihre Lieblingstauchdestination?Die zahlreichen Reisen in abgeschiede-ne Inselwelten von Indonesien haben mich stark geprägt. In Raja Ampat habe ich einige meiner schönsten Tauchgän-ge erlebt. Die Riffe vor West-Papua ha-ben einfach alles, was das Taucherherz begehrt – die wohl grösste Artenvielfalt der Weltmeere, eine unglaubliche Fülle an Fischen, bizarre Kleinstlebewesen, Grossfische en masse, wunderschöne Korallen. Hier staunt man nur, wie wun-derschön, aber auch zerbrechlich die Natur ist.

EIN LEBEN FÜR MANTA(S)

Der Veranstalter Manta Reisen feiert 2019 sein 40-jähriges Bestehen. Thomas Meier, seit Januar 2018 Geschäftsführer, ist dem

Unternehmen seit mehr als zwei Jahrzehnten treu.INTERVIEW MARKUS WEBER

«WIR ENGAGIEREN UNS FÜR

DEN SCHUTZ DER MEERE.»

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3/2018 ARTUNDREISE46 FLUSSREISEN

Armin Amrein hat die Gäste auf der Excellence Queen mit seiner Kochkunst verwöhnt.

Zwischen Koblenz und Trier zieht die Mosel mehrere eindrückliche Schleifen.

Aus den Lautsprechern der Ex-cellence Queen erklingt das Loreleylied. «Die schönste Jungfrau sitzet dort oben

wunderbar, ihr goldenes Geschmeide blit-zet, sie kämmt ihr goldenes Haar.» Auf dem tänzelnden Rhein glitzert das Mor-genlicht. Das Schiff des Reisebüros Mittel-thurgau fährt erhaben am Loreleyfelsen entlang. Die Stimmung an Bord ist feier-lich. «Den Schiffer im kleinen Schiffe er-greift es mit wildem Weh. Er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh.» Heinrich Heines Text aus dem Jahre 1823 verbreitet Sehnsucht und süsse Me-lancholie. Schiffsromantik pur. Das obere Mittelrheintal ist eine der ältesten Kultur-landschaften Europas. Nirgends ist der Rhein romantischer.

Schweizer Winzer im RheingauLandschaftlich genauso spektakulär – und vielleicht sogar noch schöner – ist nur die Mosel. Bei Koblenz erreichen wir deren Mündung. Sanft gleitet die Excellence Queen an den steilen Rebhängen vorbei, während in der Lounge des Schiffes Janina Schmitt und Urban Kaufmann ihre Weine aus der Region vorstellen. Urban Kauf-mann ist neben Daniel Vollenweider der einzige Schweizer, der in Deutschland ei-nen Winzerbetrieb führt. Seine Reben be-finden sich im Rheingau, die Weinberge der Jungwinzerinnen Janina Schmitt und Rebecca Materne an den Steilhängen der Mosel. Eine Degustation an Bord der Ex-

cellence Queen bringt die geschmackli-chen Nuancen der verschiedenen Lagen zutage. Während die Weine des Rheingaus für frische Säure und Frucht stehen, sind die Rieslinge von Materne und Schmitt aufgrund des schieferhaltigen Terroirs mi-neralisch geprägt. Von beeindruckender Qualität sind die Produkte beider Weingüter.

Gourmetfestival mit SpitzenköchenDer unbestrittene Star der Reise von Strassburg nach Trier ist aber Armin Am-rein. Der sympathische Luzerner, der 2015 in Davos das Restaurant Glow eröffnet hat, lässt an zwei Abenden seine ganze Koch-kunst aufblitzen. Das Basilikumsüppchen mit Tomatenchutney und Büffelmozzarella etwa ist ein Traum, und auch das zart ge-garte Lachsfilet mit Capuns, Pankobrösel und Zitrone begeistert die anspruchsvollen Gäste. Das Reisebüro Mittelthurgau ist be-kannt für seine Genussreisen. Im Oktober und November findet jeweils das grosse Excellence-Gourmetfestival mit mehr als dreissig Spitzenköchen statt. Und auch während des Jahres organisiert der inno-vative Flussreisespezialist zahlreiche Fahr-ten mit Spitzenköchen.

Aber auch Geniesser leben nicht vom Brot allein: Zum Abschluss unserer Reise erleben wir in Trier eine spannende Be-gegnung mit dem römischen Weltreich. Die älteste Stadt Deutschlands wurde im Jahr 18 vor Christus als «Augusta Trevero-rum» gegründet. Während der Blütezeit

des römischen Reiches war sie die bedeu-tendste Stadt nördlich der Alpen. Wir ste-hen in der Audienzhalle Kaiser Konstan-tins, des Mannes, der vor rund 1700 Jahren dem Christentum zum weltweiten Durch-bruch verholfen hat. Wir fragen uns, wie sich das junge Christentum ohne die kai-serliche Förderung zur privilegierten Reli-gion des römischen Weltreichs entwickelt hätte. Wäre sie nur eine Randnotiz in der Religionsgeschichte geblieben? Karl Marx, der bekannteste Sohn der Stadt Trier, hätte wohl nichts dagegen gehabt. Das mittler-weile geflügelte Wort, wonach Religion das Opium des Volks sei, stammt bekanntlich von ihm. Am 5. Mai 2018 wäre der Philo-soph und Gesellschaftstheoretiker 200 Jah-re alt geworden. Die Volksrepublik China hat Trier zu diesem Anlass eine über fünf Meter grosse Bronzestatue geschenkt. Nicht zur Freude aller Einwohner. ■

WENN GENIESSER REISENArmin Amrein begeistert auf einer Gourmetreise auf Rhein und Mosel mit seiner Kochkunst. Das Schiff zieht dabei durch eine

der ältesten Kulturlandschaften Europas.TEXT MARKUS WEBER

ZWEI NEUE FLUSSSCHIFFE

Die Twerenbold Gruppe, zu der das Reisebüro Mittelthurgau zählt, baut seine Flotte von Flussreiseschiffen weiter aus. Bereits ange-kündigt wurde der Luxusliner Excellence Countess, der zurzeit in Serbien gebaut wird und 2019 ins Wasser sticht. Nun wurde bekannt, dass ebenfalls 2019 noch ein elftes Schiff zur Flotte stösst. Die Excellence Baro-ness kreuzt ab April 2019 auf Rhein, Main und Donau.

mittelthurgau.ch

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GENUSS 4948 GENUSS ARTUNDREISE 3/20183/2018 ARTUNDREISE

Reis 125 g Acquerello Reis 250 g Wasser 30 g Zucker 36 g Reisessig 7 g Salz Rauchlachs-Scheibe

Den Reis wässern, bis keine Stärke mehr vorhanden ist. Mit dem Wasser weichkochen. Zucker, Reisessig und Salz dazugeben, alles an Flüssigkeit wegkochen.In eine Form geben und gut pressen.

Den Reis mit Rauchlachs-Scheibe belegen.

Passionsfrucht-Mousse 100 g Passionsfruchtpüree (Boiron) 50 g Zucker-Sirup 2 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht 100 g Rahm, geschlagen

Passionsfruchtpüree mit Zucker-Sirup leicht erwär-men und die eingeweichte Gelatine darin auflösen. Auf Eiswasser abkühlen und zum Schluss den ge-schlagenen Rahm vorsichtig unterheben. Die Passi-onsfrucht-Mousse auf den Räucherlachs geben und gut durchkühlen.

SUSHI-SCHNITTE Lachs, Passionsfrucht, Gurke

REZEPT VON ARMIN AMREIN

Gurkengelee 1 Stück Gurke Salz 0.5 g Agar-Agar ½ Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht

Die Gurke fein mixen, mit Salz abschmecken und durch ein feines Sieb passieren.

100 g Gurkensaft mit Agar-Agar 2 Minuten köcheln lassen. Vom Herd wegnehmen und die eingeweichte Gelatine darin auflösen. Leicht abkühlen lassen und auf das Passionsfrucht-Mousse giessen.

Form 27 cm/8 cm ergibt 52 Stück 2 cm auf 2 cm.

Nun kennt man Armin Amrein auch in China. Vor wenigen Wochen hat die Schweizer Botschaft in Peking den Lu-

zerner Koch einfliegen lassen, um an ei-nem besonderen Jubiläumsfest zu kochen. Eine Woche lang gab es grosse Empfänge und wichtige Events, zum Abschluss in ei-ner Shoppingmall waren 6000 Gäste gela-den. Amrein war für die VIPs zuständig. Mit dabei: Verschiedene TV-Stationen und die Presse. «Die Medienpräsenz war enorm und die Einschaltquoten lagen bei sieben bis acht Millionen.»

Amrein versteht nicht nur viel vom Ko-chen, sondern auch vom TV-Business. Er war hierzulande einer der ersten Fernseh-köche, kochte zwölf Jahre lang mit Promis im «Coop-Mittwochstudio» des Schweizer Fernsehens. Besonders in Erinnerung ge-blieben ist ihm sein Gast Walter Andreas

Müller, bekannt als WAM. «Wir haben wäh-rend der Sendung Tränen gelacht», sagt Amrein. «Nicht zur Freude der Maske. Die hat mehrmals nachgepudert.»

1955 in Lurzen geboren, hat Armin Amrein eine klassische Koch-Ausbildung absolviert und sich zum Küchenchef des Restaurants «Le Club» im Fünf-Sterne-Re-sort Bürgenstock hochgearbeitet. 32 Jahre lang blieb er der Adresse treu, bewirtete Grössen wie Kofi Annan, Jimmy Carter oder Henry Kissinger. Auch im Hotel Wal-serhof in Klosters, das er später mit seiner Frau leitete, hatte er prominente Gäste: Das Relais & Châteaux Haus durfte regel-mässig die englische Königsfamilie will-kommen heissen. Nach Klosters zog es Amrein ins Seehofstübli in Davos, bis er dort Ende 2015 schliesslich sein eigenes Restaurant «Glow» eröffnete, das mit 17 Gault-Millau-Punkten und einem Miche-

lin-Stern dekoriert ist. An einem ATP-Tur-nier in Moskau, bei dem übrigens auch Bo-ris Jelzin anwesend war, gewann Amrein und seine Crew die Auszeichnung als weltweit beste Players-Lounge.

Amrein zelebriert höchste Kochkunst zwischen Tradition und Moderne. Die Aus-erlesenheit der Produkte geht dabei Hand in Hand mit dem Können und dem An-spruch an Virtuosität und Qualität. Die Kombination der Zutaten, ihre Aromen und die Präsentation der Gerichte ver-schmelzen zu einem Gesamterlebnis.

Die Zwischensaison in Davos nutzt der Meisterkoch gerne für Gastspiele am jähr-lichen Gourmetfestival vom Reisebüro Mit-telthurgau oder Projekte wie dem in Pe-king. Seinen Antrieb, auch nach dreissig Jahren, hat er rasch erklärt: «Die Liebe zum Beruf, zum Gast und zum Essen.» ■

glow-davos.ch

DER STAR-KOCHArmin Amrein war einer der ersten Fernsehköche der Schweiz. Er

hat Könige und Prominente bekocht und heimste mit seinem Restau-rant Glow 17 Gault-Millau-Punkte und einen Michelin-Stern ein.

TEXT STEFANIE SCHNELLI

« Was glühen und strahlen soll, muss mit Leidenschaft entfacht und mit viel Sorgfalt gepflegt werden: das Glow als Begegnungsort für hochstehenden Genuss. »

Armin Amrein, Inhaber Restaurant Glow Davos

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Programm· Kartenpaket Kategorie 3

Pro Person Katalog-Preis* Sofort-PreisSofort-Preis

Mitteldeck2-Bett-Kabine, frz. Balkon 1550 13951395Oberdeck2-Bett-Kabine, frz. Balkon 1775 15951595Zuschlag Mini-Suite 80 Zuschlag 2-Bett-Kabine zur Alleinbenutzung– Mittel- & Oberdeck 525

5 Tage ab Fr. 1395.–Ihr Musikprogramm

Weihnachtsschiff auf dem RheinFlussreise mit der Excellence Queen

iwfquee

✔✔ «La Bohème» in Würzburg✔✔ «A Midsummernight´s Dream» in Nürnberg

1. Tag: Schweiz–Würzburg.Anreise nach Würzburg und Besuch auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt. Anschliessend Einschiffung auf unser Flussschiff Excellence Melodia.2. Tag: Würzburg.Geführte Besichtigung durch Würzburg und die fürstbischöfliche Residenz, eines der bedeu-tendsten Barockschlösser Europas. Am Abend erster musikalischer Höhepunkt mit der Oper «La Bohème» von Giacomo Puccini im Mainfranken Theater Würzburg.3. Tag: Flusstag.Geruhsamer Tag an Bord unseres schwimmen-den Hotels. Den Heiligabend feiern wir bei ei-nem festlichen Weihnachtsessen auf der Excel-lence Melodia.4. Tag: Nürnberg.Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkei-ten der geschichtsträchtigen Stadt. Später krö-nender Abschluss im Staatstheater Nürnberg mit dem Ballett «A Midsummernight´s Dream». 5. Tag: Kelheim–Schweiz.Ausschiffung und Rückfahrt in die Schweiz zu den Einsteigeorten.

Programm- und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten.

Reisedatum 2018 (Sa – Mi)

22.12.–26.12.

Unsere Leistungen

· Fahrt mit Komfortklasse-Bus· Reise in gebuchter Kabinenkategorie· Vollpension an Bord· Ausflüge und Besichtigungen gemäss

Programm· Kartenpaket Kategorie 3

Pro Person Katalog-Preis* Sofort-PreisSofort-Preis

HauptdeckDeluxe 2-Bett-Kabine 1160 10451045MitteldeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 1495 13451345OberdeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 1720 15451545– Reduktion Standardkabine – 200– 200Zuschläge Kabine zur Alleinbenutzung:– Hauptdeck Deluxe 250– Mittel- & Oberdeck 495

5 Tage ab Fr. 1045.–Ihr Musikprogramm

Weihnachtsschiff auf dem MainFlussreise mit der Excellence Melodia

iwfmelo

✔✔ «Mamma Mia!» in Frankfurt✔✔ «Ludwigs Leidenschaften» in Würzburg✔✔ Silvesterkonzert in Bamberg

1. Tag: Schweiz–Frankfurt a. M.Anreise nach Frankfurt am Main. Einschiffung auf der Excellence Allegra.2. Tag: Frankfurt.Stadtrundfahrt Frankfurt. Am Abend erwartet uns die Alte Oper Frankfurt mit dem Musical «Mamma Mia!». Anschliessend Weiterfahrt Richtung Miltenberg.3. Tag: Frankfurt–Miltenberg.Rundgang durch die Altstadt von Miltenberg. Weiterfahrt in Richtung Würzburg.4. Tag: Würzburg.Ankunft in Würzburg und geführter Stadtrund-gang. Am Abend dürfen wir im Theater Würz-burg das Ballett «Ludwigs Leidenschaf-ten» geniessen.5. Tag: Würzburg–Bamberg.Freizeit in Würzburg oder auf dem Hotelschiff. Weiterfahrt Richtung Bamberg.6. Tag: Bamberg. Geführter Stadtrundgang in Bamberg. Am Abend lauschen wir in der Konzerthalle Bam-berg dem grossartigen «Silvesterkonzert der Bamberger Symphoniker». Den Jahreswechsel verbringen wir an Bord. 7. Tag: Bamberg–Nürnberg.Wir unternehmen eine Stadtrundfahrt sowie ei-nen geführten Altstadtspaziergang in Nürnberg. 8. Tag: Nürnberg–Schweiz.

Programm- und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten.

Reisedatum 2018/2019 (Mi – Mi)

26.12.–02.01.

Unsere Leistungen

· Fahrt mit Komfortklasse-Bus· Reise in gebuchter Kabinenkategorie· Vollpension an Bord· Ausflüge und Besichtigungen gemäss

Programm· Kartenpaket Kategorie 3

Pro Person Katalog-Preis* Sofort-PreisSofort-Preis

HauptdeckDeluxe 2-Bett-Kabine 2085 18751875MitteldeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 2530 22752275OberdeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 2860 25752575– Reduktion Standardkabine – 300– 300Zuschläge Kabine zur Alleinbenutzung:– Hauptdeck Deluxe 595– Mittel- & Oberdeck 995

8 Tage ab Fr. 1875.–Ihr Musikprogramm

Silvesterschiff auf dem MainFlussreise mit der Excellence Allegra

isfalle

✔✔ «Der Nussknacker» in Wien✔✔ «Die Fledermaus» in Bratislava✔✔ «Beethovens 9. Symphonie» in Wien

1. Tag: Schweiz–Regensburg.Anreise nach Regensburg und Einschiffung auf unser Flussschiff Excellence Melodia.2. Tag: Flusstag.Den heutigen Tag verbringen wir an Bord unse-res schwimmenden Hotels. 3. Tag: Wachau–Wien.Wir durchfahren eines der bezauberndsten Flus-stäler Europas: die Wachau. Am Nachmittag geführter Spaziergang durch Krems und Wein-degustation.4. Tag: Wien. Geführter Stadtrundgang durch die Altstadt. Am Abend lassen wir uns von dem märchenhaften Ballett «Der Nussknacker» in der Wiener Staatsoper verzaubern.5. Tag: Wien–Bratislava.Stadtrundfahrt durch Wien. Am Abend Schiff-fahrt Richtung Bratislava.6. Tag: Bratislava. Stadtführung durch Bratislava. Den Jahreswech-sel feiern wir mit einem Besuch der Operette «Die Fledermaus» in der Neuen Oper Bra-tislava und später an Bord. Um Mitternacht be-staunen wir das Feuerwerk über der Donau.7. Tag: Bratislava–Wien.Zum krönenden Abschluss unserer Reise erwar-tet uns «Beethovens 9. Symphonie» im Wiener Konzerthaus. 8. Tag: Melk–Schweiz.

Programm- und Fahrplanänderungen bleiben vorbehalten.

Ihr Musikprogramm

Silvesterschiff auf der DonauFlussreise mit der Excellence Melodia

isfmelo

Reisedatum 2018/2019 (Mi – Mi)

26.12.–02.01.

Unsere Leistungen

· Fahrt mit Komfortklasse-Bus· Reise in gebuchter Kabinenkategorie· Vollpension an Bord· Ausflüge und Besichtigungen gemäss

Programm· Kartenpaket Kategorie 3

Pro Person Katalog-Preis* Sofort-PreisSofort-Preis

HauptdeckDeluxe 2-Bett-Kabine 2195 19751975MitteldeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 2640 23752375OberdeckDeluxe 2-Bett-Kabine,frz. Balkon 2975 26752675– Reduktion Standardkabine – 300– 300Zuschläge Kabine zur Alleinbenutzung:– Hauptdeck Deluxe 395– Mittel- & Oberdeck 795

8 Tage ab Fr. 1975.–

Abfahrtsorte: Burgdorf p, Basel, Pratteln p, Aarau, Baden-Rütihof p, Zürich-Flughafen p, Winterthur-Wiesendangen, Wil p.*KATALOG-PREIS: Zuschlag 10% auf den Sofort-Preis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise.

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GENUSS 5352 GENUSS ARTUNDREISE 3/20183/2018 ARTUNDREISE

Eine E-Mail genügte, um unseren Besuch beim Weingut Luigi Pira in Serralunga d’Alba anzumelden. Es gehört zu den renommiertesten im ganzen Piemont – mit einer Geschichte, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht.

Doch erst vor 56 Jahren hat Luigi begonnen, seine Weine in Fla-schen abzufüllen. Seit den 1990er Jahren führt Sohn Gianpaolo das Familienunternehmen mit seinen zwei Brüdern Romolo und Claudio. «Unsere Rebberge breiten sich auf 12 Hektaren aus und sorgen durchschnittlich für 50 000 Flaschen pro Jahr. Nebbiolo ist

die beste Traube für unsere Region mit den Kreide-Lehm-Böden und unterschiedlichen Kalksteinen», sagt Gianpaolo. Der Weinbau wird auf voralpinen, von Süden nach Norden gerichteten Hügeln auf einer Höhe von 200 bis 400 Metern über Meer zelebriert.

Aus den tanninreichen, ausdrucksstarken Nebbiolo-Reben werden bekanntlich die grossen Baroli gemacht. Der Nebbiolo ist zudem die Traube des DOCG-Gebiet Barbaresco, das die drei Dör-fer Barbaresco, Neive und Treiso umfasst. Barolo und Barbaresco brauchen rund zehn Jahre Lagerung, um eine optimale Reife zu

KÖNIG DER WEINEDie italienische Genusshochburg Piemont ist bekannt für

mittelalterliche Dörfer, authentische Küche und grossartige Tropfen. Dabei gilt der Barolo als König der Weine.

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ZU ENTDECKEN

Alba und Asti stehen fast bei jedem Piemont-Besuch auf dem Programm. Doch die 60 Kilometer nördlich gelegene Grafschaft Monferrato ist noch wenig bekannt. In die-ser Gegend haben Claudia und Alessandro Cardamone- Brombin ein Winzerhaus von 1850 in das «Country House Montessino» verwan-delt, bnb-montessino-pie-monte.com Im nahgelegenen Altavilla Monferrato befindet sich das Museo della Grappa, in Cella Monte das Ecomuseo della Pietra da Cantoni, grappaltavilla.com; ecomuseopietracantoni.itEhrliche italienische Küche und einfache Zimmer gibt es im Albergo Ristorante Italia in Serralunga d’Alba. anselmaitalia.comEin barocker Herrschaftssitz bildet das Fundament des Sunstar-Boutiquehotels Castello di Villa in Isola d’Asti, piemont.sunstar.ch

erreichen, und können, je nach Jahrgang, bis 30 Jahre im Keller aufbewahrt werden. Die Selbst-analyse von Gianpaolo Pira: «Die Stärke unseres Weinguts liegt in der Konstanz. Wir haben regel-mässig gute Weine, aber nicht Weltklasse.» Der bescheidene Piemonteser, der nur mit den roten Trauben Dolcetto, Barbera und Barolo arbeitet, untertreibt: Im Fachmagazin «Wine Spectator» werden seine Weine regelmässig mit 94 und mehr Punkten geadelt.

Ebenfalls 12 Hektaren gross ist die Rebfläche von Cadia Vini, die jedoch im Gegensatz zu Luigi Pira mit Arneis, Chardonnay und Sauvignon Blanc auch weisse Traubensorten kultivieren – und auf sechs Hektaren Haselnüsse, die zu den besten der Welt zählen.

Wir fahren weiter zur Cantina Enzo Boglietti etwas ausserhalb des kleinen, aber besonders pittoresken Dorfs La Morra. Hier wird seit 1991 auf 22 Hektaren Weinbau betrieben, was zu einer Flaschenproduktion von rund 100 000 pro Jahr führt. Enzo Boglietti ist so etwas wie ein Terroi-rist. Das Angebot umfasst Baroli von diversen Lagen, einen einfachen Nebbiolo, drei verschie-dene Barbera sowie zwei Dolcetto. Die lehmigen

Böden spiegeln sich in den schön gemachten Weinen aus bis zu 80 Jahre alten Rebstöcken wi-der. Der Barolo aus La Morra zeigt sich weicher als ein säurebetonter Barolo aus Serralunga oder ein gerbstoffbetonter Barolo aus Monforte.

Wir schliessen unsere vinologische Entde-ckungsreise bei der Azienda Agricola Adriano Marco e Vittorio ausserhalb von Alba ab. Die bei-den Brüder sind seit 1994 im Geschäft und gehö-ren ebenfalls zu den grossen und dennoch weni-ger bekannten Winzern des Piemonts. Der abermals familiengeführte Betrieb umfasst 27 Hektaren Rebberge oder 150 000 Flaschen. Auch «nocciole tostate» und der köstliche weisse Trüf-fel aus den nahgelegenen Wäldern gehören zum Angebot. Vom «Freundschaftswein» Dolcetto über den komplexen Barbera d’Alba Superiore bis zu diversen Barbaresco findet man hier alles, was der Weinliebhaber mag. Und sollte der Tag etwas gar üppig ausgefallen sein, sei zum Ab-schluss ein Glas Moscato d’Asti empfohlen. Der aromatische Süsswein aus der Muskat-Rebsorte hat nur einen Alkoholgehalt von fünf Prozent und lädt dazu ein, die Degustation beschwingt zu be-schliessen. ■

ACHT STARKE GEHEIMTIPPS AUS DEM PIEMONT

NEBBIOLO D’ALBA DOC 2016Ein schöner, unkomplizierter Nebbiolo vom Weingut Cadia ausserhalb von Roddi mit Duft nach Zwetschgenkonfi und Ge-würzen, starke Tannine. Idealer Begleiter zu rotem Fleisch und Käse. Erst ab 2022 öffnen. 10 Euro/17 Punkte.

BARBERA D’ALBA DOC SUPERIORE 2016Und nochmals ein kräftiger Wein von Cadia: Dieser Barbera wurde ein Jahr im Eichenfass ausgebaut und zeigt sich schon sehr elegant, mit einer Nase nach dunklen Früchten. Ab 2020 öffnen, kann aber auch gut bis 2027 gelagert werden. Viel Wein für wenig Geld! 9 Euro/17 Punkte.

BARBARESCO DOCG SANADIVE 2015Ein fruchtiger Barbaresco mit einer leich-ten Stahlnote vom Weingut Adriano Marco e Vittorio ausserhalb von Alba. Ein Jahr im Barrique ausgebaut, die Tannine sind schön eingebettet. Der Wein erreicht seinen Höhepunkt um 2022, kann aber maximal 20 Jahre gelagert werden. 15 Euro/17,5 Punkte.

BARBARESCO DOCG BASARIN RISERVA 2012Adriano Marco e Vittorio zum Zweiten: Aristokratischer, fruchtiger Barbaresco, der nach Zwetschgenkonfi riecht und ein Jahr lang im Barrique ausgebaut wurde. 24 Euro/17,5 Punkte.

BAROLO DOCG CASE NERE 2014Vom Weingut Enzo Boglietti aus La Morra: Der Barolo überzeugt mit feinen Tanninen, die für eine schöne Länge und einen ele-ganten Abgang sorgen. Schwarze Beeren, Sauerkirschen, Unterholz. Lagerpotenzial bis 15 Jahre, noch mindestens bis 2024 mit dem Öffnen der Flasche zuwarten. Ca. 40 Euro/17,5 Punkte.

BAROLO DOCG MARGHERIA 2015Dieser Barolo vom Weingut Pira aus Serra- lunga d’Alba besticht durch seine Eleganz und seine Fülle. Sehr fruchtig, leicht mine-ralisch, Leder, zwei Jahre in slawonischer Eiche ausgebaut. Ab März 2019 verkaufbar. Trinkreif von 2021–2045. Ca. 40 Euro/18 Punkte.

BAROLO DOCG VIGNARIONDA 2015Ebenfalls vom Weingut Pira, komplexes und elegantes Bouquet, opulent und ideal strukturiert, schöne Beerennote, angerei-chert mit süssem Tabak. Ein grosser Barolo, von dem nur 4000 Flaschen pro Jahr hergestellt werden. Ca. 60 Euro/18,5 Punkte.

MOSCATO D’ASTI DOCG 2017Dieser strohgelbe Schäumer des Weinguts Adriano Marco e Vittorio zeigt sich sehr fruchtig und passt zu Desserts oder zum Ausklingen des Abends. Unverschämt preiswert! 6 Euro/17 Punkte.

Skala:20–19 Punkte perfekt18–17 Punkte Spitzenwein 16–15 Punkte überdurchschnittlich 14–13 Punkte mit Abstrichen12–0 Punkte unterdurchschnittlich, Fehler

Selbst für ein piemontesisches Dorf besonders hübsch: La Morra.

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HOTELS 55ARTUNDREISE 3/2018

BIJOU AN DER ADRIAThe Chedi Lustica Bay an Montenegros Küste verwöhnt Gäste mit höchstem Komfort. Damit ist die erste Phase des neuen Projektes

von Samih Sawiris abgeschlossen. Geplant ist eine nachhaltige Stadt.TEXT WERNER KNECHT

DIE ARCHITEKTUR ORIENTIERT SICH AN DEN

ALTEN DÖRFERN.

Das Chedi Lustica Bay liegt direkt am Meer und bietet mehrere Restaurants (unten rechts), coole Bars sowie eine Penthouse Suite (unten links).

Samih Sawiris ist mit seiner jüngsten Realisa-tion restlos zufrieden. «Wir haben hier in Montenegro ideale Bedingungen für The Chedi Lustica Bay gefunden. Und wenn

beim Aufbau des Grossprojektes irgendwelche Fragen auftauchten, halfen uns alle zuständigen Minister – und zwar subito», schwärmt der charismatische Chair-man von Orascom Development. Wir sitzen Sawiris während des Grand Opening des Chedi-Komplexes, wo über tausend geladene Gäste einer spektakulären Gala beiwohnen und auf die gelungene erste Bauetap-pe einer eigentlichen Stadt anstossen, gegenüber.

Genauso beeindruckend wie die Multimedia-Show sind das neuste Chedi und die atemberaubende Küste Montenegros, von der einst Lord Byron schwärmte, es sei die schönste Begegnung zwischen Land und Meer. The Chedi Lustica Bay befindet sich in einer maleri-schen Bucht und umfasst 111 Zimmer und Suiten mit Kategorien vom Superior Room bis zum Penthouse. Vom Hotel aus schweift der Blick auf die elegant ge-schwungene Marina mit Platz für 176 Boote, generös bemessene Badestrände, verschiedene Strandrestau-rants, Cafés, Bars, Shops und luxuriöse Yachten. In Gehdistanz befinden sich unterschiedlich gestaltete Apartments und Strandvillen, die zum Kauf angeboten werden und angesichts des erwarteten Nachfrage-booms gute Renditen versprechen.

Zum heutigen Zeitpunkt ist die erste Phase des Projektes abgeschlossen; dereinst soll das 6,9 Millio-nen Quadratmeter grosse Terrain nicht weniger als eine der Nachhaltigkeit verpflichtete Stadt beherber-gen, samt entsprechender Infrastruktur: zum Beispiel

zwei Marinas, ein 18-Loch-Golfplatz, ein Business Dis-trict, sieben Hotels, Schulen, Sportanlagen, Ladenge-schäfte und medizinische Versorgung. Die Architektur orientiert sich am ruralen Bestand, dem Duktus und der Farbpalette der historischen Vorbilder, sodass sich die Neubauten perfekt ins Bild der umliegenden Dörfer einfügen. Den Architekten, Ingenieuren und Städte-planern schwebt ein Gesamtkunstwerk vor, in wel-chem sich Hotelgäste wie Ferienwohnungsbesitzer wohl fühlen, aber auch Rentner, die hier ihren Lebens-abend anzusteuern gedenken.

Integration statt Sepa-ration ist unbestritten der Hauptfokus, wie CEO Dar-ren Gibson immer wieder betont. «Unser Projekt schliesst die lokale Ge-meinschaft mit ein und strebt eine enge Verbin-dung mit ihr an.» Diese Grundhaltung zeigt sich ebenfalls durch sanften Umgang mit den Ressour-cen, die Schonung von Flora und Fauna sowie die Ver-wendung lokaler Baumaterialien. Heitere Farbtöne passen zum modernen, von der Umgebung inspirier-ten Design. So fühlt sich der Hotelgast sofort aufge-nommen und integriert in eine grandiose und erstaun-lich intakte Naturkulisse. Dass dieses Setting ein sehr seltenes, kostbares Bijou bildet, macht The Chedi im wahrsten Wortsinn einzigartig. ■lusticabay.com/the-chedi

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56 HOTELS 3/2018 ARTUNDREISE56 HOTELS

Wer im Oktober nochmals Sonne tanken möchte, der muss nicht zwingend weit reisen. Die kroatischen In-

seln der Kvarner-Region können es mit ih-rem kristallklaren, vom Sommer noch schön gewärmten Meer auch mit den Pa-radiesen in Übersee aufnehmen.

Nur gut eine Stunde dauert der Flug von Zürich oder München nach Rijeka, der kroatischen Hafenstadt an der Kvarner- Bucht in der nördlichen Adria. Ruckzuck geht auch die Gepäckabfertigung im klei-nen Flughafen und schon fährt man im Taxi vorbei an üppig-grüner Vegetation und schmucken Ortschaften in Richtung Fährenterminal zur rund 20-minütigen Überfahrt auf die Insel Cres. Der Transfer

ist abwechslungsreich und mit knapp zwei Stunden gerade lang genug, um den Alltag gänzlich hinter sich zu lassen und bereits auf Ferien eingestimmt auf der karibisch anmutenden Insel Lošinj anzukommen. Wer es lieber noch direkter mag, der kann das kroatische Inselparadies auch ab Lu-gano anfliegen. Der Flughafen auf Lošinj ist allerdings mit seiner 900 Meter langen Start- und Landebahn vorläufig nur für Kleinflugzeuge geeignet. Grössere Vögel müssen warten, bis die geplante Verlänge-rung durch alle Bewilligungsinstanzen ist. Genauso der Golfplatz, der den beiden Fünf-Sterne-Hotels Bellevue und Alhambra an der ikat-Bucht in Zukunft noch mehr Gäste bringen soll, damit sie – so erhoffen es sich sowohl Management als auch An-gestellte der Lošinj Hotels und Villas – demnächst das ganze Jahr über geöffnet bleiben können.

Qualität wird grossgeschriebenKein anderer als Ernie Els wurde für die Planung des Golfplatzes gewonnen. Dies wundert aber nicht, denn wer das Hotel Bellevue oder das Boutiquehotel Alhambra besucht, der sieht sofort, dass auf Qualität und gutes Design höchsten Wert gelegt wird. Von den Wandplatten mit wunder-

schönen Versteinerungen in der Lobby des Hotels Bellevue, über die schmucken De-tails in den liebevoll renovierten Villen des Boutiquehotels Alhambra bis hin zur ein-zigartigen Beleuchtung der Strandprome-nade – hier wurde alles mit Sinn für Ästhe-tik ausgesucht und wo immer möglich heimisches Handwerk berücksichtigt. Für die Gestaltung des Neubaus im Boutique-hotel Alhambra und dessen Inneneinrich-tung zeichnet denn auch die kroatische Designerin Amira auševi verantwortlich. Sie komme regelmässig vorbei und prüfe, ob noch alles an seinem richtigen Platz sei, so der stolze Chef de Réception. Vom ur-sprünglichen Bau der Sechzigerjahre sind im Hotel Bellevue noch die schlichten, schnörkellosen Linien zu spüren, während das benachbarte Boutiquehotel Alhambra an den 120-jährigen Kurtourismus erin-nert, der hier in der ikat-Bucht auf Initia-tive von Professor Ambroz Hara i seinen Anfang nahm. Ein wunderschöner Kiefern-wald sorgt noch heute für gesunde Luft und lädt zum Spaziergang nach dem Essen im Gault-Millau-Restaurant Alfred Keller, im japanisch-angehauchten Matsu-noki oder im mediterranen Borik – auch diese in inseltypischer 1a-Qualität. ■

losinj-hotels.com

BOUTIQUEHOTEL ALHAMBRA UND HOTEL BELLEVUE LOŠINJ

DENN DAS GUTE LIEGT SO NAHTEXT CORINA ISSLER BAETSCHI

250 000 KIEFERN WAREN DER AN-FANG FÜR DEN

KURTOURISMUS.

Hotel BellevueBoutiquehotel Alhambra

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3/2018 ARTUNDREISE58 HOTELS

Idyllischer geht’s kaum: Auf dem Spa-ziergang durch den wunderschönen alten Park zum Naturschwimmteich begegnen wir einem Eichhörnchen.

Verspielt und geschäftig zugleich, knab-bert es an einer Nuss. Das Tier lässt sich nicht von uns stören, im Gegenteil, es scheint, als möchte es uns den Weg zum hoteleigenen Schwimmteich weisen. Auch die Kois, die uns beim morgendli-chen Bad im Flimser Bergquellwasser neu-gierig begrüssen, sind überaus freundlich.

2016 komplett renoviertIm Waldhaus Flims können anspruchsvolle Gäste erholsame Tage im Einklang mit der Natur verbringen, ohne dass sie auf die Annehmlichkeiten ihres gepflegten Le-bensstils verzichten müssen. Von einer majestätischen Landschaft umgeben, zele-briert das Hotel einen erfrischenden Luxus im Gleichschritt mit dem Puls der wunder-schönen Umgebung. Der «Back-to-Nature»-Ansatz im 2016 komplett renovierten Hotel kommt an. Das Credo des neuen Direktors des Hotels, Burkhard Wolter, lautet denn auch: «Aktiv sein und dabei zur Ruhe kom-men. An den Alltag denken und sich nicht erinnern können.» Der kreative Hotelier ist nicht nur langjähriger Tourismusprofi, er ist vor allem geborener Gastgeber. Sogar am Sonntag trifft man ihn im Restaurant

an. Da und dort schüttelt er Hände, erfüllt auch die ausgefallensten Wünsche. «Es ist unsere Mission, Gäste glücklich zu ma-chen, sich immer wieder neu zu erfinden, Spass zu haben und damit unvergesslich zu bleiben. Die Entfaltung von Körper, See-le und Geist ist uns wichtig.» Burkhard Wolter hat über 22 Jahre Management- erfahrung in führenden Hotelgruppen in Europa, Asien und im Nahen Osten. Zu-letzt war er Direktor bei den Oberoi Hotels & Resorts.

Obwohl er in Flims erst vor Kurzem die Leitung übernommen hat, konnte er be-reits einen renommierten Preis entgegen-nehmen. Vor wenigen Wochen hat das Waldhaus Flims den ersten Preis beim Eu-ropean Health & Spa Award 2018 gewon-nen. Das Waldhaus bietet eine moderne Wellness-, Fitness- und Erlebniswelt, die sich mit E-Mountainbikes, River Rafting,

Skifahren, Snowboarden, Golfen, Wandern, Yoga und Meditation auch an jüngere Gäs-te und Familien richtet.

Ein Beispiel für ein Erlebnisprogramm in der Natur ist ein dreitägiges Outdoor-Angebot, welches Wolter für den diesjähri-gen Herbst zusammengestellt hat. Dazu zählen Wanderungen im Unesco-Welterbe Tektonikarena Sardona, Ausflüge zum Swiss Grand Canyon, Touren mit dem Mountainbike, River Rafting auf dem Rhein sowie der Besuch einer Ausstel-lungstrilogie zum Thema Luftseilbahnen.

Schlemmen in vier RestaurantsBei Gästen sehr beliebt ist auch die Jog-gingrunde bei Sonnenaufgang um den Caumasee oder das Schwimmen im 30 Grad warmen Aussenpool. Beeindruckend auch die vier hervorragenden Restaurants, welche vom 34-jährigen Spitzenkoch Pa-trick Hetz geleitet werden. Zuletzt arbeite-te der begabte Österreicher im Dolder Grand in Zürich, wo seine Leistung mit 14 Gault-Millau-Punkten belohnt wurde.

Kein Zweifel: Der Spagat zwischen Tradition, Luxus und Innovation ist dem 1877 eröffneten Waldhaus Flims, das zu den Leading Hotels of the World, zählt, sehr gelungen. sww ■waldhaus-flims.ch

Tel. 081 928 48 48

LUXUS UND NATUR HARMONISCH VEREINT

Caumasee, Swiss Grand Canyon und die Tektonikarena Sardona bilden die beeindruckende Naturkulisse des Fünfsternehotels Wald-haus Flims. Vor Kurzem wurde der Spa des Hauses ausgezeichnet.

DER BADETEICH BIETET NACH DER SAUNA

ABKÜHLUNG.

Das Waldhaus Flims liegt in einem grossen Park mit altem Baumbestand.

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3/2018 ARTUNDREISE ARTUNDREISE 3/201860 KUNST KUNST 61

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BEWEGTE BILDERAuch alte Meister waren einst junge Wilde. Innovativ, dynamisch,

gewieft: So lernen wir Tintoretto in einer hochkarätigen Schau kennen, die ihm Venedig und Washington D. C.

zum 500. Geburtstag ausrichten.TEXT REGULA WEYERMANN

Die Bergung des Leichnams des heiligen Markus. 1562–66. 398 × 315 cm.

Selbstporträt. 1546–48. 45 × 38 cm.

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3/2018 ARTUNDREISE62 KUNST

Das Prestige eines Künstlers lässt sich (auch) am Namen ablesen. Wer nur mit Vornamen genannt wird, zählt zu den Grossen der Kunstgeschichte: Raffael, Michelangelo,

Tizian, Rembrandt. Zu dieser illustren Gruppe gehört auch Tintoretto, vor 500 Jahren als Jacopo Robusti in Venedig geboren (1518/19–1594). Den Rufnamen Tin-toretto, das «Färberchen», verdankt er dem Beruf des Vaters.

Tintoretto war ein Zeitgenosse – und Rivale – von Tizian und Veronese, den beiden anderen grossen Ma-lern im Venedig des 16. Jahrhunderts. Gegen die star-ke Konkurrenz behauptete er sich mit Talent, Ehrgeiz und Geschäfts-sinn. Das zeigen zwei Ausstellun-gen zu seinem 500. Geburtstag in Venedig; 2019 reisen sie, zu einer Schau zusammengefasst, nach Washington D. C. weiter. Sie verei-nigen eine Reihe prächtiger Ge-mälde aus Museen in ganz Europa und Nordamerika und gehen span-nenden Fragen nach. Was war neu an Tintorettos Malerei? Wer inspirierte ihn? Was machte ihn trotz gewichtiger Konkurrenz so erfolg-reich?

Wir lernen den jungen Tintoretto als Maler kennen, der das Vorbild toskanischer Meister wie Michelange-lo, Jacopo Sansovino und Francesco Salviati aufnahm und daraus einen eigenen Stil entwickelte. Prägende Elemente sind dynamische Kompositionen, bewegte Figuren und starke Hell-Dunkel-Kontraste. Sie zeigen sich am deutlichsten in den Gemälden zu religiösen und mythologischen Sujets, die für Dogen, Kirchen, Bruderschaften und führende Familien entstanden. Tintoretto war zudem ein begabter Porträtmaler. Auch

hier gestaltete er das Bild lebendig: Oft hielt er die Por-trätierten in einer Bewegung fest, mit direktem Blick-kontakt zum Betrachter.

Zum innovativen Stil kamen Tintorettos Talent, sich selbst zu vermarkten, und seine effiziente Ar-beitsweise. Er hielt sich selten lange mit Vorzeichnun-gen auf, sondern entwarf seine Gemälde direkt auf der Leinwand. Danach malte er mit flüchtigen, oft noch gut sichtbaren Pinselstrichen. Das unterstrich die Dy-namik und Lebendigkeit seiner Kompositionen – und es ging schneller. Auch nützte er Figurenstudien für mehrere Gemälde oder übermalte und zerschnitt seine

Werke, um mit wenig Aufwand neue daraus zu machen.

So gelang es Tintoretto, unter-stützt von einer grossen Werkstatt, ein umfangreiches und im Wort-sinn bewegendes Œuvre zu schaf-fen. Davon zeugen die vielen Wer-ke, die bis heute Kirchen und Palazzi in Venedig schmücken, etwa den Dogenpalast, die Scuola Grande di San Rocco oder die Kir-

che Madonna dell’Orto. Die Chance, diese und über zwanzig weitere Orte zu besuchen, an denen Tintoret-tos Werke seit ihrer Fertigung hängen, sollte man un-bedingt nutzen: Sie verleiht diesem Geburtstagsfest in Venedig besonderen Reiz. ■

Tarquinius und Lucretia. 1578–80. 175 × 151 cm. The Art Institute, Chicago.

Il giovane Tintoretto. Bis 6.1.2019. Gallerie dell’ Accademia,

Venedig. gallerieaccademia.it/

Tintoretto 1519–1594. Bis 6.1.2019. Dogenpalast, Venedig.

palazzoducale.visitmuve.it/

Tintoretto. Artist of Renaissance Venice. 10.3.–7.7.2019.

National Gallery of Art, Washington D.C.

nga.gov/

TINTORETTO HATTE TALENT, EHRGEIZ UND

GESCHÄFTSSINN.

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3/2018 ARTUNDREISE64 AUTOWolfgang Ziebert, Vater des I-PACE

Eigentlich wäre er schon längst pensioniert. Doch die gegenwär-tige Entwicklung im Automobil-bau im Bereich der Elektrifizie-

rung und des autonomen Fahrens ist so spannend, dass Wolfgang Ziebert, der Vater des neuen elektrischen Jaguars I-PACE, keine Musse findet, um sich seinem Ruhe-stand zuzuwenden.

Verständlich. Denn wer hat schon das Privileg, auf einem weissen Papier von Grund auf ein neues Fahrzeug zu entwer-fen? Die Idee für einen vollelektrischen Ja-guar entstand Ende 2013, als der CEO von Jaguar Land Rover, Ralph Speth, seinen al-ten Freund aus BMW-Zeiten, Wolfgang Zie-bert, zu einem Gedankenaustausch traf. «Ralph Speth brauchte nur 30 Sekunden Be-denkzeit, um einen Entscheid zu fällen.» Bereits am Morgen nach dem Treffen be-gannen die Planungsarbeiten. Die Zeit-spanne von vier Jahren von der Idee bis zum fertigen Produkt ist auch für die Auto-mobilbranche extrem sportlich. «Der Jaguar I-PACE ist das mit Abstand aufregendste Projekt, das ich in meiner beruflichen Karri-ere realisieren durfte», sagt Ziebert denn auch voller Stolz.

In 4,8 Sekunden von 0 auf 100Zu Recht, wie die Eckdaten des neuen Ja-guars zeigen. Der I-PACE ist als reines Elektrofahrzeug konzipiert und bietet Platz für fünf Erwachsene. Der elektrische All-

radantrieb auf Basis zweier von Jaguar entwickelter Elektromotoren leistet total 400 PS. Auch das maximale Drehmoment von 696 Nm ist beindruckend. Genauso die Beschleunigung. Für den Sprint von 0 auf 100 braucht der Elektro-SUV nur gerade 4,8 Sekunden. Nicht ganz so rasant, aber durchaus beachtlich verläuft das Schnell-laden an öffentlichen Säulen (mit 100kW/h DC-Ladegerät). In vierzig Minuten ist die Batterie zu 80 Prozent voll. Die 90-kWh-Li-thium-Ionen-Batterie von LG soll eine Reichweite von bis zu 470 Kilometern er-möglichen (nach WLTP).

Auch die Formensprache vermag zu be-geistern. Ian Callum, der Star-Designer im Hause Jaguar Land Rover, hat eine Jaguar-typische Linie gezeichnet, aber durchaus einen Hauch von Avantgarde, welche Elek-tro-Fahrzeuge auszeichnen sollen, in sein Design einfliessen lassen.

Der Elektro-SUV wird wie der mit kon-ventionellen Motoren ausgerüstete Jaguar E-PACE im österreichischen Graz gefertigt. Sowohl für den E-PACE als auch für den I-PACE laufen die Bestellungen gegenwär-tig äusserst gut. Allein die Google-Tochter Waymo (ehemals Google Driverless Car Pro-ject) soll 20 000 Elektro-SUVs von Jaguar bestellt haben. Jaguar Land Rover und Waymo arbeiten seit Kurzem bei der Ent-wicklung und Konstruktion selbstfahrender Fahrzeuge zusammen. Die ersten Autos aus dieser Kooperation werden – ausgestattet

mit Waymos Technik für autonomes Fahren – noch in diesem Jahr in den Testbetrieb gehen. Natürlich wissen die britischen Au-tomobilbauer, dass für die Mehrheit ihrer Kunden Elektro-Motoren und autonomes Fahren noch nach ferner Zukunftsmusik klingen. Jaguar Land Rover setzt deshalb auf die Koexistenz unterschiedlicher An-triebssysteme.

Der Schönste im ganzen LandWer einen Design-SUV von Jaguar haben möchte, muss also auch künftig nicht auf einen konventionellen Antrieb verzichten. Die neuen Ingenium-Motoren von Jaguar sind im Vergleich mit den früher von Ford übernommenen Aggregaten nochmals deutlich sparsamer und leistungsfähiger geworden. Ein Beispiel: Der Zweiliter-Ben-ziner im Jaguar E-PACE P250 AWD, R-Dy-namic, leistet 249 PS, und der Verbrauch kann bei vernünftiger Fahrweise unter acht Liter gedrückt werden. Der E-PACE wird wohl für längere Zeit der bestverkaufte SUP-Schönling von Jaguar bleiben.

Und: Auch beim E-PACE hat Ian Callum eine Formensprache gefunden, die offen-sichtlich ankommt. Die Leserinnen und Le-ser der Fachzeitschrift «auto motor und sport» haben den Beau in der Kategorie «kompakte Geländewagen und SUV» zum Sieger des diesjährigen Designpreises «au-tonis» gekürt. ■

jaguar.ch

STROM ODER BENZIN? SCHÖN SIND SIE BEIDE

In der SUV-Familie von Jaguar liegen Gegenwart und Zukunft gleichberechtigt nebeneinander. I- und E-PACE stehen

für die Koexistenz unterschiedlicher Antriebstechnologien.TEXT MARKUS WEBER

JAGUAR I-PACE EV 400

Motor: Zwei von Jaguar entwickelte Elektromotoren Batterie: 90-kWh-Lithium-Ionen-Batterie von LGLeistung: 400 PS, Max. Drehmoment: 696 NmReichweite: 470 Kilometer (WLTP)Schnellaufladung: 80 Prozent in 40 Minuten Preis: ab CHF 82 800

JAGUAR E-PACE P250 AWD, R-DYNAMIC

Hubraum 1997 cm3

Leistung: 249 PS, Max. Drehmoment 365 Nm bei 1300 U/minVerbrauch: 8,3 LiterTestfahrzeug: CHF 74 080E-Pace ab: CHF 39 500

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3/2018 ARTUNDREISE ARTUNDREISE 3/201866 ICH PACKE MEINEN KOFFER

Herr Staub, fliegen Sie privat in die Ferien oder bleiben Sie in Ihrer Frei-zeit lieber auf dem Boden?Walter Staub: Tatsächlich bin ich wirklich manchmal froh, einfach zu Hause zu sein und Boden unter den Füssen zu haben (lacht). Als unsere Kinder klein waren, wollte ich sie nicht in einen Flieger drän-gen. Dafür hatte ich schon zu viele ge-stresste Eltern gesehen. Aber inzwischen sind wir auch privat wieder öfter mit dem Flugzeug unterwegs.

Sind Sie dann wie eine Art Beifahrer und prüfen insgeheim, wie gut der Pilot startet und landet?Nein, ich kann mich entspannen. Natür-lich würde mir auffallen, wenn etwas nicht ganz rund läuft, und ich denke auch mit. Aber grundsätzlich ist es ein ganz anderes Gefühl, hinten in der Kabine zu sitzen wie vorne im Cockpit. Was ich im-mer mache: Ich stelle mich dem Maître de Cabine vor, damit er weiss, dass sozu-sagen noch ein Extrapilot an Bord ist.

Können Sie sich an Ihren ersten Flug als Linienpilot erinnern?Ja, ich glaube, das kann jeder Pilot. Das ist ein sehr intensives Erlebnis und mit sehr viel Respekt vor der Verantwortung für die Passagiere verbunden. Mein erster Linienflug führte nach Wien. Ich war an-gespannt und hoch konzentriert. Bis der Captain mir sagte, ich soll einmal die

Alpen anschauen. Es war Sonnenunter-gang, eine wunderschöne Stimmung. Das löste ein grosses Glücksgefühl und ein bisschen Entspannung in mir aus. Heute erinnere ich selber junge Co-Piloten dar-an, trotz all der Daten und technischen Details einmal mit dem Auge für das Schöne aus dem Fenster zu schauen.

Sie fliegen seit mehr als zwanzig Jahren. Hatten Sie schon schwierige Situationen in der Luft?Ich hatte ziemlich am Anfang meiner Kar-riere einmal einen Druckabfall in der Ka-bine. Die Piloten müssen das Flugzeug in einem solchen Fall so rasch wie möglich auf eine Höhe bringen, auf welcher der Druck kein Problem darstellt, also auf rund 3000 Meter über Meer. Wenn ein

Druckabfall eintritt, wird also sofort ein ungewohnt steiler Sinkflug eingeleitet. Für die Passagiere in der Kabine ist diese Situation höchst unangenehm. Zuerst fal-len die Sauerstoff-Masken von der Decke, dann sinkt auch noch das Flugzeug mit der Nase voran. Aber an sich ist das Ma-növer nicht gefährlich.

Wie beruhigen Sie jemanden mit Flugangst?Das Gefährlichste am Fliegen ist die Rei-se mit dem Bus oder Auto zum Flughafen. Das klingt abgedroschen, entspricht aber der Realität. SWISS bietet Flugangst-Kur-se an. Man versucht, den Passagieren die Geräusche und die technischen Details zu erklären. Turbulenzen beispielsweise, sind zwar unangenehm für die Passagie-

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«ARTUNDREISE» FRAGT SWISS CAPTAIN WALTER STAUB

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re, aber absolut ungefährlich. Zudem wird die Technik immer besser und Piloten werden laufend geschult. Wir sind alle sechs Monate im Simulator, spielen un-terschiedliche Situationen durch und üben Manöver. Vor rund einem Jahr hat SWISS zusätzlich zu allen anderen Sicher-heitsvorkehrungen den Mission Support eingeführt. Das bedeutet, wir sind wäh-rend des gesamten Fluges auch mit dem Operation Center in Zürich in Kontakt. Das Team dort berät uns, schaut beim Wetter mit und ist als Ansprechpartner da. Das zeigt, dass auch beim Thema Si-cherheit ständig dazugelernt und moder-nisiert wird. Aber ich weiss, dass jemand mit Flugangst, über den Verstand oft schwierig zu beruhigen ist. Meist hilft vor allem Routine, also oft zu fliegen.

Was fasziniert Sie bis heute an ihrem Beruf als Pilot?Vieles! Da sind zum einen natürlich die Flugzeuge, die Technik. Bedenken Sie, wir fliegen erst mit der vierten Generation von Flugzeugen. 1903 schafften es die Brüder Wright zum ersten Mal, mit einer Maschine für rund hundert Meter vom Boden abzuheben. Heute fliegen wir mit einer Boeing 777 rund 340 Passagiere über den halben Globus. Es ist unglaub-

lich, welche Fortschritte in dieser kurzen Zeit erzielt wurden. Zudem ist der Start auch nach mehr als zwanzig Jahren im-mer noch ein absolut magischer Moment. Auch während eines Fluges erleben wir unzählige schöne Augenblicke. Wir ha-ben eine perfekte Aussicht. Und es bleibt phänomenal, immer wieder andere Län-der und andere Sitten kennenzulernen und in fremde Kulturen und Landschaften eintauchen zu können. Ich geniesse das sehr, auch wenn das Bild falsch ist, dass wir vor Ort Ferien machen.

Wie verbringen Sie die Tage vor Ort?Vor Ort hat die Erholung und Vorberei-tung auf den nächsten Flug die höchste Priorität, damit wir wieder ausgeruht und fit ins Cockpit steigen. Aber natürlich bleibt da zwischendurch auch Zeit, sich kulturell und kulinarisch umzuschauen und das Angebot zu geniessen. Das ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Faszinati-on an der Fliegerei: fremde Kulturen und Sitten hautnah erleben zu dürfen.

Welche Destinationen würden Sie sich auf dem SWISS-Streckennetz noch wünschen?Rio de Janeiro wäre toll, aber auch Alaska, Toronto und Vancouver. Nach Alaska flog

Swissair übrigens früher. Privat würde ich gerne nach Australien reisen. Das heben meine Frau und ich uns noch auf.

Was haben Sie auf Reisen immer dabei?Nichts Spezielles. Aber ich packe meinen Koffer nie ganz aus. Er wird auch zu Hau-se nicht weggeräumt. Interview: Stefanie Schnelli

Walter Staub, 51 Jahre alt, be-zeichnet sich als «Spätzünder», was seinen Beruf als Pilot betrifft. Lange hatte ihn vor allem die technische Seite der Airlinebran-che fasziniert. Staub hat Elektrik-Ingenieur studiert und bei SR Technics gearbeitet, unter ande-rem bei der Einführung der MD-11. Ein Kollege, der mit Staub in der gleichen Klasse zum Elektro-Ingenieur HTL sass, hat ihn eines Tages zu einem Informationsan-lass für die Pilotenausbildung überredet. Dort hat es Staub den Ärmel reingezogen und er hat ohne Erfahrung im Fliegen von Privatflugzeugen die Pilotenschu-le absolviert. 1994 begann er bei Swissair als Pilot zu arbeiten, heute ist er Captain auf Langstre-ckenflügen von SWISS. swiss.com

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Walter Staub im Cockpit einer Boeing 777 von SWISS.

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Das Liforma-Federelement ist seit über 35 Jahren das Herzstück eines jeden Hüsler Nests. Es passt sich durch die einzigartige, zweilagige Lättchen-Konstruktion (Trimellen) dem Körper unabhängig von Grösse, Gewicht oder Körperbau perfekt an. Die obere Lage ist mit ihren 40 Trimellen der menschlichen Anatomie nachempfunden und sorgt für eine orthopädisch optimale Position der Wirbelsäule. www.huesler-nest.ch

Von schwergewichtigbis schwerelos.Ariella Käslin, Vize-Weltmeisterin (Pferdsprung)Matthias Sempach, Schwingerkönig

00-00_Umschlag_Cover_2018-03_ArtundReise 3 02.10.2018 11:18:09