braunschweiger jakobsweg experten · mittwoch, 9. april 2014 e rbraucher braunschweiger jakobsweg...
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VERBRAUCHER
Braunschweiger Jakobsweg
Warum liegt Ihnen so viel da-
ran, den Jakobsweg in unse-
rer Region wiederzubeleben?
Der Braunschweiger Jakobsweg ist al-
tes Kulturgut aus einer Zeit, in der un-
sere Kirchen noch nicht getrennt wa-
ren und die meisten der großartigen
Dome und Stifte entstanden, die sich
wie Perlen an ihm auffädeln. Also ein
ökumenisches Symbol mit großer
Kraft! Außerdem verbindet der Ja-
kobsweg Ost und West und bindet
das Braunschweiger Land ein in das
Europa der Regionen. So erinnert uns
seine Wiederbelebung nun gerade
auch in diesem 25. Jahr des Mauer-
falls an das kostbare Gut des Frie-
dens.
Am Jakobsweg zwischen Magdeburg
und Hildesheim liegen vier Dome, be-
deutende Stifte, Klöster und zahlrei-
che romanische Dorfkirchen, die bis in
die Siedlungsgeschichte zurückrei-
chen. Der Jakobsweg führt durch
braunschweigisches Kernland. Seine
Wiederbelebung verstehen wir da-
rum auch als einen Beitrag zur kultu-
rellen Identität unserer Region.
Was versprechen Sie sich
von der Erschließung dieses
Pilgerweges?
Ich erhoffe mir, dass die Kirchen und
Kommunen am Weg gerne und offen
Gastfreundschaft üben. Dass sich vie-
le Menschen aufmachen, den
Charme dieser Landschaft zu entde-
cken. Und natürlich wäre es schön,
wenn es auch ein Anstoß für die Regi-
on werden könnte, sich wieder mehr
über ihre kulturellen Schätze zu defi-
nieren.
Pilgern scheint bei vielen
Menschen ein Bedürfnis zu
stillen. Woran liegt das?
Beim Pilgern geht es um Wegerfah-
rungen mit Gott, mit sich selbst und
dem Nächsten. Innere und äußere
Räume treten in ein Wechselspiel; wo
uns Bücher, Predigten und Rituale
manchmal verschlossen bleiben, öff-
nen sich dem Pilger auf seinem Weg
oft neue Zugänge zu Grundfragen sei-
ner Existenz und er wird empfänglich
für die Urkunden des Glaubens.
Schon das Lukasevangelium berich-
tet darüber: „Auf dem Weg von Jeru-
salem nach Emmaus legten sie ei-
nander die Schriften aus, und ihnen
wurden die Augen geöffnet für das
österliche Geheimnis.“
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DREI FRAGEN AN
Dome, Klösterund Stifte –Perlen des Weges
Dieter Rammler, Direktor der
Evangelischen Akademie
Abt Jerusalem in Braunschweig
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KlosterRiddagshausen Kaiserdom
Stadtkirche mitJakobspilger-Grab
Brüdern-klosterKreuzkirche
St. Aegidien
St. Michaelis
St.-Jakobi-Kirche
KlosterSt. Ludgerus
KlosterMarienborn
KlosterSt. Marienberg
St. Jacobus-Kirche
Dreileben
Peter-und-Paul-Kirche& Mauritiushaus
Niederndodeleben
KathedraleSt. Sebastian
Dom
Walloner Kirche/
Augustiner-kloster
KlosterUnser Lieben
Frauen/Kunstmuseum
Jakobi-KircheBronze-Modell
Veltheim
DomJakobikirche
Jakobskirche
WallfahrtsortOttbergen
Dom
E L M
SalzgitterSalzgitter
PeinePeine
HohenhamelnHohenhamelnAlgermissenAlgermissen
SchellertenSchellerten
NettlingenNettlingen
IlsedeIlsede
LahstedtLahstedt
LengedeLengede
VecheldeVechelde
CrammeCramme
CremlingenCremlingen
SickteSickte
Süpplingen-burg
Süpplingen-burg
SchöppenstedtSchöppenstedt
RemlingenRemlingenHötensleben Hötensleben
SchöningenSchöningenDahlumDahlum
Hohen-wars-leben
Hohen-wars-leben
HaldenslebenHaldensleben
WolmirstedtWolmirstedt
RichtungStendalRichtungStendal
RichtungSchönebeckRichtungSchönebeck
HohenwartheHohenwarthe
EislebenEisleben
ErxlebenErxleben
Neu Ummendorf
Neu Ummendorf
ÖvelgünneÖvelgünneHemsdorfHemsdorf
WellenWellen
DiesdorfDiesdorf
Wefens-leben
Wefens-leben
BebertalBebertal
AckendorfAckendorf
NiedereBördeNiedereBörde
RogätzRogätz
LoitscheLoitsche
BregenstedtBregenstedt
BülstringenBülstringenFlechtingenFlechtingen
WalbeckWalbeck
WeferlingenWeferlingen
SüpplingenSüpplingen
Königs-lutterKönigs-lutter
RäbkeRäbkeSöhldeSöhlde
WöhleWöhle BurgdorfBurgdorfHildes-heimHildes-heim
WolfenbüttelWolfenbüttel
Braun-schweigBraun-schweig Helm-
stedtHelm-stedt
MagdeburgMagdeburg
Grafik: Jürgen RunoGrafik: Jürgen Runo
Anschluss anJakobsweg
Via Scandinavica
Anschluss anSt.-Jakobus-
PilgerwegSachsen-Anhalt
245
189
71
Von Cornelia Steiner
Braunschweig. Wohl seit mehr alstausend Jahren pilgern Christenzum Grab des heiligen Jakobus inder spanischen Stadt Santiago deCompostela. Der Ort war im Mit-telalter neben Rom und Jerusalemein Hauptziel der Wallfahrten. Inganz Europa entstand daher eindichtes Netz von Wegen in Rich-tung Santiago – und eine der Stre-cken verlief durch unsere Region:Sie führte entlang der heutigenBundesstraße 1, einer alten Han-delsroute. Dieser historische, re-gionale Jakobsweg wird nun wie-derbelebt und erschlossen.
Vor vier Jahren hatte sich unse-re Zeitung erstmals mit dem Ja-kobsweg im Braunschweiger Landbefasst: Unser ehemaliger Redak-teur Uwe Hildebrandt trug Belegefür dessen Existenz zusammen.Sowohl 2010 als auch 2012 pilger-te er mit Lesern und dem Gifhor-ner Pilgerbegleiter Dieter Prü-schenk in mehreren Etappen vonMagdeburg bis Hildesheim.
Dies war der Anstoß für das En-gagement weiterer Akteure in un-serer Region: Die EvangelischeAkademie Abt Jerusalem und dieStiftung Braunschweigischer Kul-turbesitz treiben das Vorhabennun voran – weiterhin in enger Zu-sammenarbeit mit unserer Re-daktion.
Warum? Akademie-DirektorDieter Rammler formuliert es so:„Pilgern ist gewissermaßen Spiri-tualität auf zwei Beinen – es gehtum Wegerfahrungen mit Gott, mitsich selbst und dem Nächsten.Danach haben viele Menschengroßes Verlangen.“ Stiftungsdi-rektor Tobias Henkel sieht das ge-nauso: „Unser Alltag besteht auspermanenten Ablenkungen – esgibt kaum Ruhe. Das Pilgern er-möglicht es, umzuschalten undsich auf das Wesentliche zu kon-zentrieren.“
Zudem hält Henkel es für eineVerpflichtung, den geschichts-
trächtigen Besitztümern der Stif-tung mit zeitgemäßen Komponen-ten noch mehr Aufmerksamkeitzuteil werden zu lassen. Dazu ge-hören zum Beispiel der Kaiser-dom in Königslutter, das Zister-zienserkloster Riddagshausenund das Helmstedter Kloster Ma-rienberg.
Das langfristige Ziel von Aka-demie und Stiftung ist ein ausge-schilderter Jakobsweg zwischenMagdeburg und Hildesheim.Durch diese beiden Städte verlau-fen bereits andere Jakobspilger-wege, die jeweils gen Süden füh-ren, so dass der BraunschweigerJakobsweg eine Lücke schließenwürde. Auf dem hiesigen Wegkönnen Pilger künftig eigenstän-dig losziehen, zugleich werden ge-führte Touren mit spirituellemProgramm angeboten. Dafür sol-len auch Pilgerbegleiter ausgebil-det werden.
Die Projektpartner wollenSchritt für Schritt vorgehen. Der-zeit laufen die Planungen für denAbschnitt zwischen Helmstedtund Braunschweig. Es gilt, ge-meinsam mit Anliegern und Ei-gentümern den exakten Strecken-verlauf festzulegen sowie evange-lische und katholische Kirchen-gemeinden, Bürgermeister, Hei-matpfleger und andere Interes-sierte einzubinden.
„Seit November laufen die Ge-spräche – und die Resonanz istsehr gut“, sagt Dieter Prüschenk,der für die Akademie die ehren-amtliche Projektleitung über-nommen hat. „Es gibt sogar Ange-bote, in Räbke, Königslutter undVeltheim Pilgerherbergen einzu-richten. Und die erste geführtePilgertour Anfang Mai ist schonausgebucht, obwohl wir bislangkaum Werbung dafür gemacht ha-ben.“
„Pilgern istSpiritualitätauf zwei Beinen“Der historische Jakobsweg durchs
Braunschweiger Land wird wiederbelebt.
Vor vier Jahren hatte unsere Zeitung Leser zur Pilgertour auf dem regionalen
Jakobsweg von Helmstedt nach Königslutter eingeladen. Das Foto zeigt die
Pilger kurz vorm Ziel mit dem Kaiserdom im Hintergrund. Archivfoto: Uwe Hildebrandt
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Ein Pilger-Symposium findet
am Freitag, 11. April, von 16 bis
21 Uhr statt. Das Programm:
• Vortrag: „Spirituelles Wan-
dern – Einübung von Gelassen-
heit“ (Publizist Ulrich Gröber).
• Podiumsgespräch: „Pilger-
traditionen“ mit Vertretern ver-
schiedener Religionen und Kon-
fessionen (u.a. Armin Kraft,
Propst i.R., Braunschweig; Mo-
hamed Ibrahim, Islamisches Kul-
turzentrum Wolfsburg).
• Vortrag: „Pilgern und Gesund-
heit“ (Dr. Wolfgang Kämmerer,
Facharzt für Psychosomatische
Medizin; André Zerwas, Dipl.-
Physiotherapeut).
• Vorstellung des Projekts zur
Wiederbelebung des Braun-
schweiger Jakobsweges.
Ort: Evangelische Akademie Abt
Jerusalem, Alter Zeughof 2/3 in
Braunschweig. Eintritt frei.
Pilgertouren mit spiritueller
Begleitung sollen auf dem
Braunschweiger Jakobsweg re-
gelmäßig stattfinden. Folgende
Termine sind vorerst geplant:
Königslutter – Riddagshau-
sen: Samstag, 17. Mai, und
Samstag, 30. August.
Helmstedt – Königslutter:
Samstag, 12. Juli, und
Samstag, 19. Juli.
Die Touren beginnen jeweils um
7.30 Uhr und enden gegen
17.30 Uhr. Die Tourlänge beträgt
rund 25 Kilometer; Rucksackver-
pflegung. Beitrag: 10 Euro.
Anmeldungen
Wenn Sie sich für das Symposi-
um oder eine geführte Pilgertour
interessieren, melden Sie sich
bitte unter ò (0531) 12 05 40
oder per E-Mail an:
SYMPOSIUM UND PILGERTOUREN
„Mit dem Braun-schweiger Jakobs-weg erfüllen wireinen Bedarf und
betreiben Traditionspflege.“
Tobias Henkel, Direktor der Stiftung
Braunschweigischer Kulturbesitz
Jakobsmuscheln sind seit Jahrhun-
derten das Symbol der Jakobspilger.
Foto: dpa
Von Anja-Carina Riechert
Wolfsburg. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Krankheiten die zweit-häufigste Todesursache inDeutschland. Laut dem Robert-Koch-Institut sind im Jahr 2010 inDeutschland 252 400 Männer und224 900 Frauen an Krebs er-krankt. Am Samstag, 26. April,veranstalten die NiedersächsischeKrebsgesellschaft und krebsma-gazin.de (Verlag Maconet) denNiedersächsi-schen Krebsin-formationstagzum ersten Malin Wolfsburg.
Unter demMotto „Diagno-se Krebs: denbesten Wegwählen!“ wer-den von 10 bis 17Uhr im Congress-Park Wolfsburg50 Krebs-Experten versammeltsein, wovon viele aus unserer Re-gion sind. Sie werden kostenloseVorträge halten, und Betroffenekönnen ihre Fragen zu den ver-schiedenenKrebserkran-kungen stellen.
Drei der Ex-perten, die amKrebsinforma-tionstag teil-nehmen, beant-worten vorabdie Fragen derLeser unsererZeitung in einem Expertentelefon.Haben Sie Fragen zu Prostata-krebs? Diese beantwortet Profes-sor Dr. Peter Hammerer, Chefarztder Urologischen Klinik des Städ-tischen Klinikums Braunschweig.Bei Fragen zumThema Brust-krebs wendenSie sich an Pro-fessor Dr. KarlUlrich Petry,Chefarzt derFrauenklinikdes KlinikumsWolfsburg.Wenn Sie Fra-gen haben, wie sich die Krankheitpsychisch bewältigen lässt, ist Dr.Andreas Schulze, Psychologe ausWolfsburg, Ihr Ansprechpartneram Expertentelefon.
Morgen gibt es
eine Telefonaktion
zum Thema Krebs.
ExpertenbeantwortenIhre Fragen
Professor Dr.
Karl Ulrich Petry
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Wann: Donnerstag, 10. April
Wer: Professor Dr. Peter
Hammerer, Chefarzt der Kli-
nik für Urologie und
Uroonkologie des Städti-
schen Klinikums Braun-
schweig, Professor Dr. Karl
Ulrich Petry, Chefarzt der
Frauenklinik des Klinikums
Wolfsburg, und Dr. Andreas
Schulze, Psychologe in
Wolfsburg.
Wann: 18 bis 19 Uhr
ò (05 31) 3 90 04 75
Oder schicken Sie uns Ihre
Fragen vorab per E-Mail an
EXPERTENTELEFON
Dr. Andreas
Schulze
Professor Dr.
Peter Hammerer
Redaktion der Seite:
Anja-Carina Riechert
Mittwoch, 9. April 2014 15