„bundeswehr im einsatz - panzertruppe

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DAS SCHWARZE BARETT NR.42 9 Generalleutnant Rainer Glatz Generalleutnant Glatz, Befehlshaber des Ein- satzführungskommandos aus Potsdam, infor- mierte die rund 200 hochrangigen Gäste im Rah- men des „Tages der Panzertruppen“ am Ausbil- dungszentrum MUNSTER über die aktuelle Lage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr.Zu Beginn seines Vortrages brachte der General sei- ne Freude darüber zum Ausdruck als „gelernter“ Panzergrenadier, (KpChef im PzGrenBtlt 72 und Kommandeur PzGrenBtl 12), an der Alma Mater der Panzertruppen zu den Einsätzen, die ja in ganz besonderem Maße die Kampftruppen fordern, vor diesem Gremium sprechen zu dürfen. Einsatzplanung und Führung Z u Beginn erläuterte Generalleut- nant Glatz den allgemeinen Auf- trag des Einsatzführungskom- mandos, die Nationale Einsatzplanung und Führung auf operativer Ebene.„Wir kümmern uns um alle Führungsangelegen- heiten auf nationaler Ebene“, so der Ge- neralleutnant. In diesem Zusammenhang ging er auf die Organisation des Einsatzführungskom- mandos ein und erläuterte dem Auditori- um, dass zusätzlich zu den tatsächlich im Einsatz befindlichen Soldaten noch fast zweimal so viel Personal mit der Einsatz- vorbereitung-, Nachbereitung und Unter- stützung beschäftigt sei. Es handele sich um: „... fast 32.000 Soldaten, die durch Einsatz oder Einsatzunterstützung ge- bunden sind“. Im Anschluss ging Generalleutnant Glatz auf die verschiedenen Einsatzgebiete der Bundeswehr näher ein. KOSOVO- Eine europäische Angelegenheit Die deutschen Einsatzkontingente auf dem BAlKAN umfassen derzeit knapp 2.250 Soldatinnen und Soldaten. Zudem „Bundeswehr im Einsatz “ stellt DEU zusammen mit AUT ein Reser- vebataillon in Stärke von 650 Soldatinnen und Soldaten bereit, welches kurzfristig in die Einsatzgebiete verlegt werden kann.Die Bundeswehr ist hier seit 1999 im Einsatz. Im KOSOVO stellt DEU mit ca. 2.100 Soldatinnen und Soldaten das größte Kon- tingent vor ITALIEN (1.900) und den USA (1.400). Im Einzelnen führte er dazu aus: Grundsätzlich hat sich nach der Unabhän- gigkeitserklärung vom 17. Februar 2008 die Lage im KOSOVO positiv entwickelt. Dennoch zeigen jüngste, zum Teil auch gewaltsame, Auseinandersetzungen im Norden des Landes, dass das KOSOVO weiterhin auf die Unterstützung durch die Internationale Gemeinschaft angewiesen bleibt. Insbesondere KFOR bleibt unverändert ein wichtiger Garant für Frieden und Stabi- lität im KOSOVO und der Region. Als militärische Säule im System des vernetzten Ansatzes (comprehensive approach) zum Aufbau und zur Festigung eigenstaatlicher Strukturen sichert KFOR das dazu erfor- derliche sichere Umfeld. Die generell positive Sicherheitslage im Kosovo, die bereits erzielten Fortschritte beim Aufbau der europäischen Polizeitrup- pe EULEX und der fortschreitende Auf- bau der kosovarischen Sicherheitsstruktu- ren erlauben auch nach DEU Bewertung nunmehr den Übergang von KFOR in ein reduziertes Einsatzprofil noch in diesem Jahr. Vor dem geschilderten Hintergrund der verbesserten Gesamtlage und einer durchaus positiven Prognose für die weite- re Entwicklung, hat auch DEU im Rahmen BUNDESWEHR IM EINSATZ Die Befehlsstruktur der Bundeswehr

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DAS SCHWARZE BARETT NR.42 9

Generalleutnant Rainer Glatz

Generalleutnant Glatz, Befehlshaber des Ein-satzführungskommandos aus Potsdam, infor-mierte die rund 200 hochrangigen Gäste im Rah-men des „Tages der Panzertruppen“ am Ausbil-dungszentrum MUNSTER über die aktuelleLage in den Einsatzgebieten der Bundeswehr.ZuBeginn seines Vortrages brachte der General sei-ne Freude darüber zum Ausdruck als „gelernter“Panzergrenadier, (KpChef im PzGrenBtlt 72und Kommandeur PzGrenBtl 12), an der AlmaMater der Panzertruppen zu den Einsätzen, dieja in ganz besonderem Maße die Kampftruppenfordern, vor diesem Gremium sprechen zu dürfen.

Einsatzplanung und Führung

Zu Beginn erläuterte Generalleut-nant Glatz den allgemeinen Auf-trag des Einsatzführungskom-

mandos, die Nationale Einsatzplanungund Führung auf operativer Ebene.„Wirkümmern uns um alle Führungsangelegen-heiten auf nationaler Ebene“, so der Ge-neralleutnant.

In diesem Zusammenhang ging er auf dieOrganisation des Einsatzführungskom-mandos ein und erläuterte dem Auditori-um, dass zusätzlich zu den tatsächlich imEinsatz befindlichen Soldaten noch fastzweimal so viel Personal mit der Einsatz-vorbereitung-, Nachbereitung und Unter-stützung beschäftigt sei. Es handele sichum: „... fast 32.000 Soldaten, die durchEinsatz oder Einsatzunterstützung ge-bunden sind“.Im Anschluss ging Generalleutnant Glatzauf die verschiedenen Einsatzgebiete derBundeswehr näher ein.

KOSOVO-Eine europäische Angelegenheit

Die deutschen Einsatzkontingente aufdem BAlKAN umfassen derzeit knapp2.250 Soldatinnen und Soldaten. Zudem

„Bundeswehr im Einsatz “

stellt DEU zusammen mit AUT ein Reser-vebataillon in Stärke von 650 Soldatinnenund Soldaten bereit, welches kurzfristig indie Einsatzgebiete verlegt werden kann.DieBundeswehr ist hier seit 1999 im Einsatz.Im KOSOVO stellt DEU mit ca. 2.100Soldatinnen und Soldaten das größte Kon-tingent vor ITALIEN (1.900) und denUSA (1.400).Im Einzelnen führte er dazu aus:Grundsätzlich hat sich nach der Unabhän-gigkeitserklärung vom 17. Februar 2008 dieLage im KOSOVO positiv entwickelt.Dennoch zeigen jüngste, zum Teil auchgewaltsame, Auseinandersetzungen imNorden des Landes, dass das KOSOVOweiterhin auf die Unterstützung durch dieInternationale Gemeinschaft angewiesenbleibt.Insbesondere KFOR bleibt unverändertein wichtiger Garant für Frieden und Stabi-lität im KOSOVO und der Region. Alsmilitärische Säule im System des vernetztenAnsatzes (comprehensive approach) zumAufbau und zur Festigung eigenstaatlicherStrukturen sichert KFOR das dazu erfor-derliche sichere Umfeld.Die generell positive Sicherheitslage imKosovo, die bereits erzielten Fortschrittebeim Aufbau der europäischen Polizeitrup-pe EULEX und der fortschreitende Auf-bau der kosovarischen Sicherheitsstruktu-ren erlauben auch nach DEU Bewertungnunmehr den Übergang von KFOR in einreduziertes Einsatzprofil noch in diesemJahr.Vor dem geschilderten Hintergrund derverbesserten Gesamtlage und einerdurchaus positiven Prognose für die weite-re Entwicklung, hat auch DEU im Rahmen

BUNDESWEHR IM EINSATZ

Die Befehlsstruktur der Bundeswehr

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der NATO für die Einleitung einer erstenReduzierung von KFOR zugestimmt.Dieser Anpassungsprozess bedeutet imKern eine signifikante Reduzierung derpräsenten Einsatzkräfte bei gleichzeitigerVerdichtung des Netzes zur Bestimmungeines aktuellen Lagebildes im Sinne einesFrühwarnsystems, um auf mögliche kri-senhafte Entwicklungen gezielt reagierenzu können. KFOR rückt damit nach derKOSOVO Police (KP) und EULEXinsgesamt weiter deutlich in den Hinter-grund (third responder).

Die Truppenstärke von derzeit ca. 14.000Soldatinnen und Soldaten soll in einemersten Schritt bis Ende Januar 2010 aufunter 10.000 zurückgeführt werden. Bezo-gen allein auf deutsche Soldaten hieße dies,die Truppe vor Ort von ca. 2.100 auf ca.1.400 Mann zu verkleinernAllerdings betonte der General, dass so-wohl der jetzt durch die NATO entschie-dene Übergang in ein reduziertes Einsatz-profil für KFOR als auch mögliche weitereAnpassungsschritte in Richtung einer ab-schließenden Beendigung des militärischenEinsatzes ausschließlich auf Grundlage ei-ner politischen Entscheidung erfolgen. Vorweiteren Zwischenschritten sollen gemäßeinhelliger Entscheidung der NATO klareBedingungen erfüllt werden, die sich angemeinsam zwischen den Partnern klar de-finierten Kriterien orientieren, die den ver-netzten Ansatz berücksichtigen. Jede wei-tere Reduzierung ist daher nach Erfüllungder jeweiligen Bedingungen durch denNATO-Rat zu autorisieren.

Abschließend bekräftige der Vortragende,dass Deutschland unverändert zu seineneingegangenen Verpflichtungen stehenwird. Dies wird durch den breiten parla-mentarischen Konsens zum neuen natio-

nalen KFOR-Mandat deutlich unterstri-chen.Am 08. September 2009 hat DEU zumnunmehr vierten Mal die Führungsverant-wortung über die KFOR Kräfte übernom-men. Auch dies unterstreicht das starkeDEU Interesse und die Verantwortung fürdie weitere positive Entwicklung des KO-SOVO, aber auch der Region insgesamt.DEU wird sich auch in Zukunft mit einemsichtbaren Kräftebeitrag an KFOR beteili-gen.Die Entwicklung und Zukunft des Koso-vo ist eine zutiefst europäische Angelegen-heit.Sicherheit und Stabilität sind mit militäri-schen Mitteln allein nicht dauerhaft zu ge-währleisten.Die International Gemeinschaft muss be-reit sein, alle ihr zur Verfügung stehendenInstrumente einzusetzen, um die Repub-lik Kosovo bei der Verwirklichung seinereuropäischen Perspektive zu unterstützen.- „Blueprint KOSOVO“ basiert auf der

Geberkonferenz 2008 und soll u.a.sämtliche Maßnahmen unter Einbin-dung der Institutionen im KOSOVOkoordinieren. Nicht nur Finanzmittelfür die sozioökonomische Entwick-lung im Kosovo müssen mobilisiertwerden. Die Förderung von Wachstumund Wohlstand im ärmsten Teil Euro-pas wird zur Sicherung der Stabilität imwestlichen Balkan beitragen. Die Behör-den des Kosovo haben ihr eigenes Pro-gramm zur Förderung der sozioöko-nomischen Entwicklung erstellt, dasu.a. auf folgende prioritäre Ziele ausge-richtet ist:

- Ausbau der Infrastruktur, um den Ko-sovo besser an den Rest der Region an-zubinden,

- Verbesserung der Bildungsbedingun-gen für die sehr junge Bevölkerung des

Kosovo (in manchen Schulen erfolgtder Unterricht in drei Schichten am Tag)sowie

- Festigung von Demokratie und Rechts-staatlichkeit in einer multiethnischenGesellschaft durch den weiteren Aus-bau der Institutionen des Kosovo.

Entsprechend des „vernetzten“ Ansatzessind zahlreiche Organe ziviler Organisatio-nen und Institutionen im Kosovo tätig.Bereits am 14.12.2007 hatten sich die EU-Mitgliedstaaten bereit erklärt, das Kosovoaktiv beim Aufbau rechtsstaatlicher Institu-tionen zu unterstützen und zu diesemZweck eine Rechtsstaatlichkeitsmission(EULEX Kosovo) zu entsenden.Im Kosovo stabilisiere sich die Lagezusehends, sodass die NATO entschied,die Einsatzstärke des KFOR Kontin-gents dort in drei Schritten zu reduzie-ren. Im ersten Schritt solle bis ende Ja-nuar 2010 die Stärke des Gesamtkontin-gents von ca.14.000 auf 10.000 Mann ver-ringert werden. Man dürfe jedoch nichtvergessen, dass die Entwicklung der Regi-on eine „zutiefst europäische Angelegen-heit“ sei.

LIBANON – Unterbindung des Waffen-schmuggels durch maritime SicherheitAufgabe dort sei der Küstenschutz, sowieeine Blockade des Waffenschmuggels unddie Ausbildung der Libanesischen Seestreit-kräfte. Zu den kritischen Stimmen derFachwelt, die einwenden, dass der Waffen-schmuggel problemlos auf dem Landwegabgewickelt werden könne und der Erfolgder Operationen dort somit fraglich wäre,sagte der Generalleutnant, dass zwar derWaffenschmuggel nicht völlig unterbun-den werden könne, dennoch aber „durchden Schutz der Küstenlinie und der Seewe-ge ganz klar ein mittelbarer Effekt ausge-he“.Ohne maritime Sicherheit wäre in einemLand wie dem Libanon, dessen Wirtschaftzum großen Teil auf den Seehandel ange-wiesen sei, keine Entwicklung hin zu mehrwirtschaftlicher Stabilität möglich, sagteGlatz.

Operation ATALANTAam HORN von AFRIKA

„Im Juni 2008 wurde das Projekt ATA-LANTA aus der Taufe gehoben.“ Auftragder durch die EU geführten Operation seider Schutz von Schiffen, im Speziellen desWorld Food Programms, welches sich umdie humanitäre Versorgung der somali-schen Bevölkerung kümmere, sowie Maß-nahmen zur Verhinderung von Piraterie,verkündete Generalleutnant Rainer Glatz.Im Großen und Ganzen könne man sagendiese Operation verlaufe erfolgreich. Zwar

Aktuell im Einsatz befindliche Soldaten

BLICKRICHTUNG ZUKUNFT

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seien die Überfälle zahlenmäßig nicht we-niger geworden, jedoch aber verliefen sienicht annähernd mehr so erfolgreich für diePiraten, wie vor dem Einsatz.

ISAF-Kontingentin AFGHANISTAN

Der eindeutige Schwerpunkt der Ausfüh-rungen von Generalleutnant Rainer Glatzbezog sich aber auf das deutsche(DEU)Engagement in Afghanistan (AFG).

Am heutigen Tag befinden sich etwa 4.500Soldatinnen und Soldaten unter Führungdes Einsatzführungskommandos imDeutschen Einsatzkontingent ISAF.Die personelle Obergrenze wird aufgrunddes derzeitigen Kontingentwechsels man-datskonform leicht überschritten.Der Trend der vergangenen Jahre mit ei-nem jährlichen Zuwachs an sicherheitsrele-vanten Zwischenfällen setzt sich weiter fort.Allerdings müssen wir seit Mitte 2008 eineBeschleunigung dieses Prozesses konstatie-ren, die sich in 2009 verstetigte und – auchwahlbedingt – in den vergangenen Mona-ten bedenkliche Ausmaße angenommenhat.

Der Blick in den Verantwortungsbereichdes Regionalkommandos Nord (RCN)hinein zeigt grundsätzlich den gleichenTrend wie der für Gesamt AFG. Dabei ra-gen die Provinzen FARYAB und KUN-DUZ heraus, in denen eine signifikanteLageverschärfung eingetreten ist.

Während in FARYAB der Negativtrendinsbesondere auf die Übernahme der Ver-antwortung für den Distrikt GHOWR-MACH mit Beginn dieses Jahres zurückge-führt werden kann, ist die Lage in KUN-DUZ, der ehemaligen TALEBAN-Hoch-burg im Norden, deutlich vielschichtigerund n.B. des EinsFüKdos auch deutlichkritischer.Neben einer quantitativen Vervielfachungder Zwischenfälle ist für den GroßraumKUNDUZ seit Ende April dieses Jahresauch eine qualitative Lageänderung zu kon-statieren.

Allein im Großraum KUNDUZ treffenunsere Kräfte auf das gesamte Spektrumdes asymmetrischen Kampfes vom altge-wohnten „Hit & Run“ über improvisierteSprengsätze, Raketenangriffe, Selbstmord-anschläge und seit Frühjahr diesen Jahresauch sogenannte komplexe Angriffe.Gerade diese komplexen Angriffe stellennach Bewertung EinsFüKdos die neueQualität im RC N dar. Diese neue Qualitätist gekennzeichnet durch sorgsam vorberei-tete Angriffe mit mehreren DutzendKämpfern, welche taktisch geordnet vorge-

hen, die verschiedene Kampfmittel kombi-nieren (z.B. IED, RPB, Mrs, RAK), denenrasch Verstärkungskräfte zugeführt wer-den, und die zu Kampfhandlungen übermehrere Stunden befähigt sind.Ursache dieser Entwicklung ist u.a. einerecht erfolgreich aus Pakistan gesteuerteKooperation der lokalen Militanten in Ver-bindung mit einem zunehmenden Ein-fluss der IMU (Islamic Movement ofUZB), welche im Raum KDZ bereitsvormals eine bedeutende Rolle spieltenund welche nunmehr mittels ausländischerKämpfer die lokalen Aufständischen zu-nehmend professionalisieren.

Die örtlichen Wiederaufbauteams, diePROVINCAL RECONSTRUCTIONTEAMs, PRTs, wurden auf Grundlage dessogenannten “comprehensive approach”geschaffen. Ziel dieses umfassenden, ver-netzten Ansatzes ist es, militärische, politi-sche und entwicklungspolitische Kompo-nenten miteinander zu verbinden, um Af-ghanistan schnellstmöglich in die Lage zuversetzen, die Verantwortung für das Landin eigene Hände zu nehmen.Der interministerielle Ansatz des deutschenAfghanistan Konzepts manifestiert sich inden örtlichen Wiederaufbauteams inKUNDUZ und FEYZABAD.In bisher weniger berücksichtigten Provinz-hauptstädten der Provinzen im NordenAfghanistans, ohne örtliche Wiederaufbau-teams, ist es dennoch Ziel eines durchDeutschland entwickelten Konzeptes, einedauerhafte Präsenz sicherzustellen. Ein ers-tes dieser sogenannten örtlichen Unterstüt-zungsteams, den Provincial AdvisoryTeams, PAT, ist in TALOQAN, der Haupt-stadt der Provinz TAKHAR, durch dasörtlichen Wiederaufbauteam KUNDUZim Februar 2008 aufgestellt worden.

Eines der besten Beispiele für eine wirksa-me ressortgemeinsame Unterstützung inAFG ist der sogenannte Provincial Deve-

lopment Fund (PDF).Dieser wurde im Dezember 2006 für denNorden AFG eingerichtet und ist derzeit -für Ausgaben im Jahr 2009 – durch dieDEU Regierung mit 1.5 Millionen EURObefüllt. Der Fund finanziert Projekte, dieentweder durch DEU, vor allem aber auchdurch AFG Entscheidungsträger, wie dasAFG Provincial Department of Rehabilita-tion and Rural Development, CommunityDevelopment Committees oder auchDorfälteste, vorgeschlagen werden. Überdie Finanzierung und Realisierung der Pro-jekte wird in einem gemeinsamen Gremi-um (Decision Board, bestehend aus 4 DEUund 4 AFG Mitgliedern) beraten und ent-schieden.Die Durchführung von Projekten erfolgtgrundsätzlich durch AFG Auftragnehmerund wird durch DEU Experten beratendunterstützt.

Der Aufbau der nationalen afghanischenSicherheitskräfte geht weiter voran und wirdauch unverändert Schwerpunkt der interna-tionalen und damit auch unserer Anstren-gungen sein.Die Unterstützung der nationalen afghani-schen Sicherheitskräfte bei dem Aufbaufunktionstüchtiger Sicherheitskräfte bleibtSchwerpunktauftrag im Regionalkomman-do Nord. Hier werden alle bereits aufge-stellten nationalen afghanischen ArmeeKandaks durch operative Mentoren- undVerbindungsteams begleitet. Hier werdennicht – wie oft missverstanden – Afghan-ische Truppen ausgebildet, sondern es wer-den afghanische Ausbilder ausgebildet. Zudiesem Zweck ist die Teilnahme deutscherAusbilder an Operationen der Afghan-ischen Nationalen Armee erforderlich. „Dastoßen Kulturen aufeinander, die afgha-nischen Militärführer legen bei ihrenOperationen eine für deutsche zum Teilsehr überraschende Spontaneität an denTag“, so der General.

BUNDESWEHR IM EINSATZ

Deutsche Beteiligung in Afghanistan

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Zur Zeit engagiert sich Deutschland ininsgesamt 8 operative Mentoren- und Ver-bindungsteams.Kurz- und mittelfristig wird dieses Enga-gement um 4 operative Mentoren- undVerbindungsteams erhöht. Gleichzeitigwird dem Wunsch Schwedens entsprochenund ein operatives Mentoren- und Verbin-dungsteam an Schweden abgegeben.Somit wird sich das Engagement Deutsch-lands auf insgesamt 11 operative Mento-ren- und Verbindungsteams erhöhen.

Die Logistikschule der nationalen afghani-schen Armee wird unverändert weiter un-ter deutscher Führung ausgebaut. DerLehrbetrieb konnte Anfang des Jahres auf-genommen werden. Mit Beginn des 3.Quartals wird Deutschland seine Anzahlder Mentoren weiter, auf dann 35 Dienst-posten, erhöhen und den Ausbau desLehrbetriebes sicherstellen.Seit Oktober 2009 beginnt der Aufbau derPionierschule in Mazar-e Sharif. DEU hatdie Übernahme der Führungsverantwor-tung gegenüber der NATO angezeigt undstellt mit 8 Partnernationen aus dem RCNorth das Mentorenteam auf. Deutsch-land beteiligt sich hier mit etwa 30 Solda-ten.Zusätzlich beteiligt sich Deutschland mitMentoren an der afghanischen Verteidi-gungsakademie, an dem von Kanada ge-führten Junior Staff Officers Course unddem unter französischer Führung stehen-den Higher Command Staff Course.Im April 2009 begann ebenfalls die Unter-stützung des nationalen afghanischen Ar-mee Musik Corps.Um zusätzlich Einfluß auf den Aufbau dernationalen afghanischen Sicherheitskräfte,hier insbesondere der nationalen afghani-schen Armee zu erhöhen, wird Deutsch-land sich bei dem Kommando für dieTransformation der verbundenen Sicher-heit in Afghanistan beteiligen.

Dem Einsatzführungskommando derBundeswehr kommt es im Laufe diesesJahres insbesondere darauf an, die Voraus-setzung dafür zu schaffen, dass die Ein-satzkontingente die operative Initiative be-halten und, wo erforderlich, zurückgewin-nen.Der Aufbau der nationalen afghanischenSicherheitskräfte geht voran; der Ansatzvon „partnering“ mit ISAF-Einheiten und„mentoring“ durch operative Mentoren-und Verbindungsteams haben sich bestensbewährt.Nur durch gemeinsame Operationen, so-wie durch die Unterstützung von Aufbauund Ausbildung, können die afghanischenSicherheitskräfte zur eigenständigen und

selbstbewussten Wahrnehmung von Si-cherheitsaufgaben befähigt werden.Die Menschen in Afghanistan müssen„ihre“ Sicherheitskräfte positiv erleben undSicherheit als eine Herausforderung für allebegreifen. Operationen zur Verbesserungder Sicherheit müssen daher zunehmendein „Afghan Face“ erhalten.Allerdings sei es ein großes Problem, dassnach erfolgreich abgeschlossenen Operati-onen unsererseits nicht genug AfghanischePolizeikräfte vorhanden seien, um die je-weiligen Gebiete ausreichend zu sichernund Schutz durch Präsenz zu gewährleis-ten.

Die Unterstützung von Aufbau und Aus-bildung der nationalen afghanischenArmee ist und bleibt damit Schwer-punktaufgabe des deutschen Einsatz-kontingent ISAF.Eine positive Entwicklung insgesamt istjedoch nur möglich im Rahmen eines um-fassenden, kohärenten Vorgehens unterVerzahnung aller vorhandenen Instrumen-te.Dieses Ziel konsequent zu verfolgen, isteine der größten Herausforderungen desdeutschen Afghanistan Engagements.

Im Anschluss an den Vortrag stellte sichGeneralleutnant Glatz der Diskussion, diesich im Schwerpunkt um die Frage rankte,wie im DEU-Verantwortungsbereich dieoperative Initiative gewonnen und gehaltenwerden könne und welche Kräfte dazu er-forderlich wären. Eindrucksvoll machte derBefehlshaber klar, dass das Gelände ent-scheidenden Einfluss auf die Operations-führung nähme und der Einsatz schwererWaffen nur sehr bedingt Erfolg versprechenwürde. Der SPz Marder hätte sichinsgesamt bewährt, aber eine große opera-tive Bedeutung könne er durch seine be-grenzten Bewegungs- und Wirkungsmög-lichkeiten auch nicht zugesprochen bekom-men, obwohl eine moderate Verstärkungdurchaus sinnvoll sei. Auch seine psycho-logische Wirkung dürfe nicht außer Achtgelassen werden. Abzulehnen sei aber zumBeispiel der Einsatz der PzH 2000, die nursehr eingeschränkt überhaupt zur Wirkunggebracht werden könne und dann, wenn sieüberhaupt zum Einsatz käme, voraus-sichtlich größeren Kollateralschaden bewir-ken würde, was wiederum der politisch/militärischen Absicht eindeutig widersprä-che. Auch der Einsatz von KPz kommtaufgrund der Geländegegebenheiten nichtin Betracht. Der Hinweis auf den Einsatzderatiger Waffensysteme bei den alliertenKräften ist hier nicht erfolgversprechend,da dort die Gegebenheiten völlig anderssind.Helmand z.B. ist eben nicht Kunduz.

Allerdings räumte General Glatz ein, dassdie DEU-Kräfte hinsichtlich ihrer Konfi-guration für das Gefecht nicht immer opti-mal ausgerichtet seien. So habe man sichmöglicherweise in einer früheren Phase desEinsatzes zu sehr auf „Schutz“ und nichtausreichend auf „Bewaffnung“ konzent-riert, was sich nun nachteilig bemerkbarmache. Aber derzeit werde mit Hochdruckan der Beseitigung dieses „Handycaps“ ge-arbeitet. Hinsichtlich der taktisch-operati-ven Fähigkeiten bei den Operationen derverbundenen Kräfte war der Generalallerdings voll des Lobes über die Füh-rungsfähigkeiten der Zugführer und Kp-Chefs. Hier hat sich unsere Ausbildungnachhaltig bestätigt.

Fazit: Ein klasse Vortrag und eine hochin-terssante Diskussion, die allen Teilnehmerdie gegenwärtige Situation und Problema-tik des Einsatzes in AFG verdeutlichte. EinTeilnehmer im Range eines aktiven Obers-ten bemerkte am Rande: Das hat mich vollüberzeugt. Herr General, ein bemerkens-wertes Lob, dem sich die Redaktion vollum-fänglich anschließt.Oberst Bernd-Günter Köpcke

BLICKRICHTUNG ZUKUNFT

Zwischenruf

Alle sind sich einig: Der Bundesmi-nister des BMVg ebenso wie die mi-litärische Führung, die operativen

Befehlshaber und die Kommandeure vorOrt. „ In der Nordregion in Afghanistan,herrschen, ebenso wie in weiten Teilen desLandes, für unsere Soldaten in deren sub-jektiver Wahrnehmung kriegsähnlicheZustände. Der Inspekteur des Heeresführte u.a. aus: „In Afghanistan, auch inunserem Zuständigkeitsbereich im Nordendes Landes, werden unsere Soldaten durchaufständische Kämpfer in regelrechte Ge-fechte verwickelt – der Umfang und die Artder Zwischenfälle dort gehen weit über dieHerausforderungen der Vergangenheit hi-naus. …Dort sind es vor allem die Solda-ten des Heeres, die einerseits in direktemKontakt mit der Bevölkerung stehen,andererseits aber auch unmittelbar durchgegnerische Kämpfer – ohne schützendeDistanz – bedroht sind.Die Lage scheint einhellig beurteilt zuwerden, jetzt stellt sich nur noch die Frage,ob mit dem gegenwärtigen Kräftedisposi-tiv unsere Soldaten noch in der Lage sind,ihren Auftrag durchzuführen ohne dabeiübermäßigen Gefahren ausgesetzt zu wer-den. Die beiden letzten COM RC NOTH,(zuständige Kommandeure für dieNordregion), Deutsche Brigadegenerale,beurteilen die Lage übereinstimmende da-hingehend, dass eine sofortige und raum-greifende Lageverbesserung mit den derzei-

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BUNDESWEHR IM EINSATZ

tigen Kräften nicht zu erreichen ist. Esdroht die operative Handlungsfähigkeitverloren zu gehen, was den Auftrag gefähr-det und die Bedrohung für das deutscheKontingent deutlich erhöht.Wenn es denn politisch gewollt ist, dass dieRegion stabilisiert werden soll (übrigensVoraussetzung für einen zivilen Wiederauf-bau) und dazu die Niederringung von„Aufständischen“ erforderlich ist, danndrängen sich doch ganz elementare Fragenauf. Wie kann eine Verbesserung des Schut-zes unserer Kräfte durch passive und akti-ve Maßnahmen erreicht werden und mussnicht genauso dringlich eine neue operati-ve/taktische Strategie/Vorgehensweiseangewendet werden und benötigen wirdazu nicht ein anderes Kräftedispositiv?.Man kann getrost davon ausgehen, dass dieDeutungs- und Handlungshoheit in Fra-gen der Truppenerhöhung und der mögli-chen neuen Strategie durch die Politik vor-gegeben wird. Aber eine Erhöhung derKampftruppenanteile ist ja wohl das Min-deste.In Fragen der Zusammensetzung der Kräf-te ergeben sich für die militärische Führungdurchaus Gestaltungsmöglichkeiten. DerZwischenruf will die Faktoren Wirksam-keit im Einsatz, Durchsetzungsfähigkeitund Überlebensfähigkeit vorrangig betrach-ten.

Personal der Panzertruppen wird nebender Infanterie und Heeresaufklärungs-

kräften in Afghanistan vorrangig bei den„Manöverelementen“ eingesetzt, also denca. 12-19 % des dort eingesetzten Personals,das außerhalb der Feldlager operiert, um zukämpfen, zu schützen, zu vermitteln undzu helfen, wie es der Inspekteur des Heeresmit den vier „Heeresverben“ erklärt. Undgerade diese Kräfte bedürfen des besonde-ren Schutzes.

Dann fragt man sich doch, warum leis-tungsfähige Waffensysteme, die Abstands-fähigkeit (z.B. beim Ausschalten einesmöglichen Gegners) ermöglichen und sig-nifikant höheren Schutz für unsere Solda-ten bedeuten würden, nicht zum Einsatzkommen.Der SPz Marder hat sich im Einsatz be-währt, unterstütz den Feuerkampf mittels„fleckschießender“ Waffen äußerst wir-kungsvoll, gewährt deutlich höherenSchutz, ist taktisch mobiler als alle RadKfzund verursacht mit seinen Waffen keinenKollateralschaden. Aussage eines der letzenKommandeure: „Ein paar mehr wärenschon hilfreich“. Das immer wieder ge-hörte Argument der eingeschränktenNutzbarkeit im Gelände sollte nicht über-strapaziert werden, gilt es doch ohne Ab-

striche auch für die im Einsatz befindlichenRadKfz. Wo z.Z. fünf Marder eingesetztwerden können, könnten doch auch mehroperieren? Der KPz Leopard 2 A 6 M istnicht sehr viel breiter als ein SPz, Fuchsoder GTF. Ein SPz ist nur unwesentlichbreiter als der Dingo. Die Radfahrzeugekönnen in bestimmtem Gelände nicht odernur sehr langsam fahren, in dem aber Ket-tenfahrzeuge – vor allem bei Feindberüh-rung – mit hinreichender Geschwindigkeitfahren können. Im Focus 39/09 wurden dieletzten Kommandeure des RCN dahinge-hend zitiert, dass Dingo, Fuchs und ähnli-che oder größere, längere Fahrzeuge nur aufder Hälfte der Straßen in Afghanistan ein-zusetzen seien – mindestens dort könntensich auch die Gefechtsfahrzeuge gut bewe-gen. Die taktische Durchsetzungsfähigkeit,Beweglichkeit und Wirküberlegenheit fürdas Gefecht, würde sich dadurch deutlichverbessern. Die gepanzerten Kräfte könn-ten für den Nahbereich Kundus als gep.Reserve oder zusammengefasst im Ver-bund besonders wirkungsvoll zum Ein-satz kommen. Für das Freihalten der Rou-te Jupiter von Kundus nach Tadschikistan(ein entsprechender Auftrag führte zu derOperation Argon im September 2009),könnten in bestimmten Bereichen KPzund SPz auf Grund ihrer Durchsetzungs-kraft und Abstandsfähigkeit gute Diensteleisten.

Auch über artilleristische Unterstützungsollte dringlich nachgedacht werden. Wennschon nicht die Panzerhaubitze 2000 (PzH2000) , die von der militärischen Führungaus taktischen Erwägungen nicht vorgese-hen ist, weil durch die Munitionsart be-dingt zu hohe Kollateralschäden befürch-tet werden und darüber hinaus eine zu ge-ringe Aufklärungsfähigkeit gegeben ist, umdie PzH wirkungsvoll und effektiv einset-zen zu können, sollte zumindest das be-wegliche MrsKampfsystem mit höchsterPriorität in den Einsatz gebracht werden.Im Verbund mit KZO und sonstigen Auf-klärungsmittel könnte hier ein wirkungs-volles Mittel zur Erringung der Feuerüber-legenheit und Steigerung des Gefechtswer-tes für unsere Kräfte zur Verfügung gestelltwerden.Der Schutz der PRT, (wir erinnern uns, derLuftschlag am 04.September wurde maß-geblich deshalb geführt, weil man befürch-tete, dass die gestohlenen Tanklaster alsrollende Bomben mit Zielrichtung PRTeingesetzt werden könnten), würde sichdeutlich erhöhen, wenn in den PRT gepan-zerte Kräfte mit hoher Abstandsfähigkeitverfügbar wären, um als mobiler Lager-schutz eingesetzt zu werden oder aus über-höhten teilgedeckten Stellungen (auf Ram-

pen o.ä.) aus den Lagern treffsicher wirkenzu können.Nur Wolf und Eagle IV mit ihrer erheblichgeringeren Breite und Höhe können in vielmehr Fällen effektiv eingesetzt werden.Diese sollten für ihre Einsätze in ganzenTeileinheiten als „System Patrouille“ op-timal ausgerüstet werden, um effektiv agie-ren und sich behaupten zu können – auchbei längerer Standzeit im Zielgebiet unddamit Abwesenheit von den Feldlagern.Hierzu wird im nächsten Heft berichtet.Natürlich müssen im „System Patrouille“so bald als möglich bessere Aufklärungs-sensoren, noch größere Durchsetzungsfä-higkeit sowie um Kollateralschäden nochbesser vermeiden zu können, ergänzendeSensoren eingesetzt werden um damit einenahezu echtzeitfähige „innere Vernetzung“der eingesetzten Fahrzeuge zu erreichen.Dies bedeutet, dass die Module innerhalbder Fahrzeuge optimal miteinander ver-bunden werden, u.a. um die gute Beobach-tung, Zielaufklärung und - Zuweisung -u.a. mit Treckern, reaktionsschnelle Ein-satzführung mit Feuerleitung, effektiveWaffenwirkung, sehr schnelle graphisch un-terstütze Informationsverarbeitung und -übermittlung sowie indirekte Gefechtsfeld-kennung („Blue Force Trecking“) zu er-möglichen bzw. zu unterstützen. Dienahezu echtzeitfähige „innere Vernetzung“innerhalb der operierenden Teileinheiten(z.B. für Patrouillen) ist gleichzeitig zu rea-lisieren und schließt die Verbindung zu denin einem Gebiet möglicherweise gemein-sam operierenden anderen Teileinheitenmit ein. Die Forderung muss lauten: bes-sere Beobachtungs- und Wirkungsmög-lichkeiten im Vergleich zum Gegner,innere Vernetzung im Fahrzeug und fürden horizontalen Infoaustausch inner-halb der Teileinheit bzw. zwischen die-sen. Diese Maßnahmen können wesentlichdazu beitragen, dass Überraschungsmo-mente der Gegner und damit deren Wir-kung wesentlich reduziert werden und da-mit der Schutz der eigenen Kräfte erheblichverbessert wird. Die technischen Möglich-keiten sind vorhanden.Die Streitkräfte verfügen bereits heute übereine Vielzahl von Mitteln, um unsere Sol-daten besser auszustatten und technischsind die aufgezeigten Möglichkeiten schnellzu realisieren. Man muss es nur wollen.Auf Deeskalation wurde lange gesetzt, da-mit ist unseren Soldaten aber nicht mehrgeholfen, sie brauchen jetzt die Mittel, umsich behaupten zu können. Ansonstensollte man sie abziehen, denn mit denmomentanen Mitteln ist ein weiterer Ein-satz nicht verantwortbar. Ein bisschenKrieg geht eben nicht!Redaktionsteam