canticum novum 3/2012

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CANTICUM NOVUM BULLETIN DE LIAISON DE L‘UNION SAINT PIE X 3/2012 www.piusverband.lu

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Bulletin de liaison de l'Union Saint-Pie X

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Page 1: Canticum Novum 3/2012

CANTICUM NOVUMBULLETIN DE LIAISON DE L‘UNION SAINT PIE X

3/2012

w w w . p i u s v e r b a n d . l u

Page 2: Canticum Novum 3/2012

SOMMAIRE

COMITE CENTRALDE L‘UNION SAINT PIE X

(2012-2016)

PRESIDENT

ALBERT BRAUCHL-8522 BECKERICH • 15, SCHONK

TÉL.: 23 62 06 88 - [email protected]

VICE-PRESIDENTS

PIERRE MAJERUSL-7640 CHRISTNACH • 10A, FIELSERSTROOSS

TÉL.: 87 94 59 - [email protected]

CHARLOTTE CHRISTOPHORY-JUNGL-4980 RECKANGE-SUR-MESS • 27, HUELSTROOSS

TÉL.: 37 91 40 - [email protected]

MARC BOEVERL-9748 ESELBORN • 11, MECHERWEETÉL.: 92 0 0 23 - [email protected]

SECRETAIRE GENERALE

LYDIE JUNG-JUNGBLUTL-4499 LIMPACH • 19, RUE DE RECKANGE

TÉL.: 37 87 73 - [email protected]

TRESORIER GENERAL

JOHN DUSSELDORFL-9090 WARKEN • 85, RUE DE WELSCHEID

TÉL.: 81 92 18 - [email protected]

CONSEILLER ECCLESIASTIQUE

CLAUDE BACHEL-5322 CONTERN • 2, RUE DES SPORTS

TÉL.: 35 01 10 - [email protected]

REDACTEUR DU CANTICUM NOVUM

LAURENT WILLKOMML-1335 LUXEMBOURG • 3, RUE J.-G. DE CICIGNON

TÉL.: 48 13 22 - [email protected]

REPRESENTANT DES ORGANISTES

PATRICK DE RONDL-4649 OBERKORN • 14, RUE PROMMENSCHENKEL

TÉL.: 661 55 94 89 - [email protected]

MEMBRES

JEANNY BECKIUS-GIRAL-5434 NIEDERDONVEN • 7, RUE DE LA MOSELLE

TÉL.: 76 80 63 - [email protected]

ALPHONSE BOCKL-9976 SASSEL • MAISON 24

TÉL.: 99 88 58 - [email protected]

MARIE-SUZETTE MAYERL-8821 KOETSCHETTE • 9, RUE DE MARTELANGE

TÉL.: 23 64 0 0 25 - [email protected]

ROBY MULLERL-5312 CONTERN • 8, AN DE LEESSEN

TÉL.: 26 70 17 79 - [email protected]

Sommer, Sonne, Urlaub

Mehr als nur ein Fest der Musik

Förderpreis für Musikstudentin Isabelle Nouviaire

Die Orgel in der Liturgie

Ils ont rejoint les choeurs célestes

Les consonnes à la carte

Agenda

Notenstich

Venezianische Schule

Regionalversammlungen 2012

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UNION SAINT PIE XFédération Nationale des Chorales d’Eglise de l’Archidiocèse de Luxembourg

Association sans but lucratif • Etablissement reconnu d’utilité publique

64, rue Charles Martel • L-2134 Luxembourg

Téléphone: 26 20 18 99

Fax: 26 20 18 98

Secrétariat: [email protected]

Centre de documentation: [email protected]

Sites internet: www.piusverband.lu - www.chorales.lu - www.orgues.lu

Heures d’ouverture:Secrétariat: lundi au vendredi 8h30 à 11h30

Centre de documentation: lundi au vendredi 9h00 à 12h30 et sur rendez-vous

CCPL: IBAN LU97 1111 0404 8637 0000

L‘Union Saint Pie X bénéficie du soutien financier du Ministère de la Culture.

Tirage: 2500 exemplaires

Le bulletin est distribué gratuitement aux

chorales de l’Archidiocèse de Luxembourg affiliées à l’Union Saint Pie X.

Abonnement pour les non-membres: 7 € par an

Les articles signés reflètent l’opinion de l’auteur.

L’Union Saint Pie X n’y est nullement engagée.

CANTICUM NOVUMBulletin trimestriel de l‘Union Saint Pie X

Couverture:

Vitrail Sainte-Cécile, Gustave Zanter 1952, Eglise de Machtum

Photo: Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V.

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EDITORIAL

Schon ist sie wieder vorbei, die schönste Zeit des Jahres. Ausspan-nen, nichts tun, vom Alltag abschal-ten. Kein Mensch kann immer nur arbeiten. Der Sommer – die Urlaubs-zeit – ist eine gute Gelegenheit, un-sere Batterien wieder aufzuladen.

„Ferien!“ Das Wort stammt aus dem Lateinischen „feriae“ und bedeutet soviel wie „Festtage, Feste“. Der Vater meiner Frau hat es, gewitzt und mar-kant wie er sein kann, vor kurzem so ausgedrückt: „Ferien kommt aus dem Französischen, von ‚faire rien - nichts tun‘!“ Auch das trifft es genau auf den Punkt. Das Wort aus dem Englischen ist uns allen geläufig: „Holidays!“ Jedes Kind weiß, dass hier „Ferien“ gemeint sind, genauer übersetzt müsste ich so-gar sagen: „Heilige Tage“. Ja, das trifft es am besten, wie ich finde! Ferienta-ge sind ein Geschenk, dürfen so etwas sein wie „heilige Zeit“, die Schöpfung, die ich wahrnehme, die Kultur, die ich erlebe, die Menschen, denen ich be-gegne, und und und …..

Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, ein-mal ausbrechen zu können, Neues zu beginnen, einfach mal „weg“ zu sein und aus gewohnten Zwängen zu flie-hen. Viele fahren weg in Urlaub Rich-tung Norden, Süden, Osten oder Wes-ten, andere genießen freie Tage zu Hause in gewohnter Umgebung, ohne Stress und ohne Termindruck, und las-sen die Zeit einmal bewusst „leer“.

Sommer, Sonne, Urlaub –neue Kraft tanken für neue Herausforderungen

Jeder Mensch braucht solche Zeiten, die wir Ferien nennen, auf die wir als Urlaub einen Anspruch haben. Jeder Mensch braucht Zeiten, um sich zu erholen, um sich selbst zu begegnen, um mit anderen auf neue Weise zu-sammen zu sein. Und jeder Mensch verbringt seine Ferien, seinen Urlaub auf seine ganz persönliche Weise.

‚Urlaub machen‘ ist nicht eine Frage des großen Geldes, der weiten Reise, der ausgefallensten Abenteuer. Das ist eine Frage, wie ich mit mir selbst und den anderen umgehe. Dass ich spüre, wo mein Leben und ich alleine von der Arbeit bestimmt werden und wo nicht. Dass ich erfahre, wo ich offen bin für Unerwartetes, für Erlebnisse und Er-eignisse, die ich nicht vorausgeplant habe. Dass ich mehr Mensch werde, weil ich mich nicht selbst bewerte nur aufgrund der Leistungen meiner Arbeit.

Urlaub – das ist eine wichtige Zeit im Rhythmus des Lebens. Das ist eine ge-schenkte und eine verdiente Zeit. Ur-laub – das ist die Chance, sich selbst von einer anderen Seite kennenzuler-nen. Und dazu braucht man nicht das große Geld und muss nicht weit von zu Hause weg sein.

Aber auch die schönsten Ferien gehen nun mal vorüber und mit der soge-nannten „rentrée“, dem Wiederbeginn der Gesangproben nach der Sommer-pause, tritt der Alltag mit seinen Sor-

gen, Belastungen und Aufgaben wie-der ein. Die „rentrée“ ist die Einladung an jeden von uns, mit Leib und Seele in die neue Saison durchzustarten. Hoffentlich reicht uns hierbei strahlen-de Herbstsonne das Wohlfühl-Klima nach, das uns der Sommer in diesem Jahr sträflich vorenthalten hat.

Was gibt es Schöneres, als wöchent-lich einmal der Hektik des Alltags zu entfliehen und im kameradschaftlichen Kreis dem Gesang zu frönen! „Es ist nicht übertrieben: Singen ist gesund, macht glücklich und vital“, schreibt Dr. Karl Adamek in einem deutschen Ge-sundheitsmagazin. – Deshalb wollen wir uns, liebe Sängerinnen und Sän-ger, jede Woche wieder treffen, um gemeinsam unserer Stimme Raum zu geben. Der Klang unserer eigenen Stimme belebt und öffnet das Tor zur Lebensfreude.

Im diesjährigen Urlaub habe ich in der Frauenkirche in Dresden auf ei-ner Spruchkarte gelesen: „Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe“. Also denn: erwa-chen Sie aus der Sommerpause und singen Sie! Daheim und anderswo...

Albert BRAUCHPräsident des Piusverbandes

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FÊTE DE LA MUSIQUE 2012

Die „Fête de la Musique“ zieht jedes Jahr Tausende von Musikbegeis-terten sowohl als Ausführende als auch als Zuhörer und Zuschauer in ihren Bann. Dabei nimmt die Zahl der Darbietungen und Mitwirken-den jährlich zu. In 17 Gemeinden des Landes fanden zwischen dem 15. und 21. Juni rund 230 Veranstal-tungen statt, zu denen der Eintritt wie immer kostenlos war.

Die „Fête de la Musique“ wird als eu-ropaweites Musikfest seit dem Jahr 2000 in Luxemburg organisiert. Ur-sprünglich kommt dieses Musikfest aus Frankreich (geht zurück auf eine Initiative des damaligen französischen Kulturministers Jack Lang im Jahre 1981), ist mittlerweile durch seine Be-liebtheit auch in Belgien, Deutschland, der Schweiz, in anderen europäischen Ländern und sogar den USA zu Hau-se.

Mehr als nur ein Fest der Musik

Zahlreiche Konzerte werden als mul-tikulturelles Zusammentreffen – über alle Musikstile hinweg – gedeutet. Das Musikfest versteht sich nicht als Fes-tival im eigentlichen Sinne, vielmehr geht es im Rahmen der Veranstaltun-gen um Demonstration von kultureller Vielfalt und von interkulturellem Dia-log. Mit diesem internationalen Fest steht nicht nur die Musik, sondern auch das soziale Miteinander im Zen-trum der Überlegungen.

Im Laufe der Zeit hat dieses Musik-fest eine enorme Eigendynamik ent-wickelt. Landesweit wird bei den zahl-reichen Konzerten, DJ-Animationen und Auditionen musiziert, gesungen, Jazz und Rock gespielt, Hip-Hop, Rap und Salsa getanzt. Im umfangreichen Programmangebot für alle Generatio-nen kommt auch sakrale Musik nicht zu kurz.

Sängertreffen im Kultur-zentrum in Wintger

Zum zweiten Mal beteiligte sich der Piusverband mit einem eigenen Sän-gertreffen an der „Fête de la Musique“. Sechs Kirchenchöre aus der „région pastorale Nord“ huldigten Gott im ge-meinsamen und freundschaftlichen Musizieren.

In Zusammenarbeit mit dem Piusver-band lud der Gesangverein „Saassel-Maulusmillen“, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, fünf Kirchenchöre aus der Nordspitze des Landes zum traditionellen Sän-gertreffen ein. Im bis auf den letzten Platz besetzten Kulturzentrum konnte Alphonse Bock, Präsident des orga-nisierenden Kirchenchors „Saassel-Maulusmillen“ und Mitglied des Zen-tralvorstandes der „Union Saint Pie X“, über 150 begeisterte Sängerin-nen und Sänger begrüßen und sie zu der spontanen Teilnahme an diesem reizvollen Treffen beglückwünschen. Aumônier Gerry Schumacher führte mit passenden Texten gekonnt durch das Programm.

Nacheinander traten die Gesangver-eine Aasselbur-Saassel (mit Monique Palzer-Weber als Dirigentin), Wäicher-dang (Myriam Krenckes-Mettendorf), Clierf (Viviane Bissener-Thelen), Léiler (Jean-Paul Reitz), Uewerwampech-Nidderwampech (Francis Hoffmann) und Huldang&Ëlwen (Ferdi Kreins) auf das Parkett und legten mit je zwei Kirchenliedern aus ihrem Repertoire Zeugnis ab von ihrem hohen musikali-schen Können. Sie wurden dabei her-vorragend auf dem Keyboard begleitet von Anne Weis.

Blick in das bis auf den letzten Platz besetzte Kulturzentrum (1. Reihe von rechts nach links: Alphonse Bock, Regionaldelegierter des Piusverbandes und Haupt-organisator des Sängertreffens; Albert Brauch und Marc Boever, Präsident beziehungsweiseVizepräsident des Piusverbandes) Photo: Marc Kails

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Im Anschluss an den gesanglichen Teil überbrachte Albert Brauch, Präsident der „Union Saint Pie X“, die besten Grüße und bedankte sich für diesen imposanten Sängertag beim Organi-sator und allen Kirchengesangverei-nen, die diesem Treffen den hervorra-genden musikalischen Inhalt gaben. In Vertretung des Erzbischofs Jean-Claude Hollerich zeigte sich Dechant Joseph Roemen denn auch begeistert von der Vielfalt und dem Können der Gesangvereine aus der „région pasto-rale Nord“. Diesen Worten des Lobes schloss sich auch Bürgermeister Mar-cel Thommes beim anschließenden Empfang durch die Gemeindeverwal-tung an.

„Concert spirituel“ in der Pfarrkirche von Reckin-gen/Mess

Sollte die „Fête de la Musique“ nicht der Tag sein, an dem sich die Menschen auf die Straße wagen, ohne dass sie dazu aufgefordert werden? Sollte der internationale Tag der Musik nicht der Tag im Jahr sein, an dem sich Musiker

und Musikliebhaber ganz spontan an verschiedenen Orten versammeln, um gemeinsam zu musizieren, zwanglos und ohne jegliche Verpflichtung?

So gesehen fassten die Gesangver-eine aus Ehlingen/Mess und Rüme-lingen sich ein Herz und erarbeiteten ein feines Programm mit klangschö-nen Werken für Chor und Orgel, das zahlreiche Sympathisanten nach Re-

ckingen/Mess lockte. Im dicht besetz-ten Gotteshaus konnte René Heisch-bourg, Präsident des Kirchenchors aus Ehlingen/Mess, die Zuhörer begrüßen und sie zu der Teilnahme an diesem ‚Concert spirituel‘ beglückwünschen. Unter den Anwesenden befanden sich Pfarrer Laurent Fackelstein, Bürger-meister Carlo Muller sowie mehrere Mitglieder des Zentralvorstandes der „Union Saint Pie X“.

Die vereinigten Chöre Aasselbur-Saassel Photo: Marc Kails

Der Chor aus Rümelingen Photo: Jos Neu

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Im ersten Teil des Programms wuss-te die Chorale Ste-Cécile Rumelange unter der Leitung von Hervé Mathieu (mit Colette Daxhelet-Dereppe an der Orgel) zu begeistern. Im zweiten Teil verstand es die Chorale Ste-Cécile Ehlange/Mess unter der Führung von Fernand Scheller (mit Léon Marx an der Orgel), die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen. Das Konzert erreich-te seinen Höhepunkt, nachdem alle Sängerinnen und Sänger zu einem einzigen großen Chor Aufstellung ge-nommen hatten, um ihr Können noch einmal bestens unter Beweis zu stel-len. Den musikalischen Schlussak-zent setzte Organist Léon Marx mit dem klanglichen Charme der Orgel.

Anschließend folgten Worte der An-erkennung und des Dankes von Lau-

rent Fackelstein (Pfarrer in Rüme-lingen), Gilbert Stull (Präsident der Reckinger Kirchenfabrik) und Lydie Jung-Jungblut (Generalsekretärin des Piusverbandes), bevor Carlo Muller (Bürgermeister der Gemeinde Re-ckingen/Mess) zum Ehrenwein einlud und Christian Tolksdorf (Präsident der kommunalen Kulturkommission) das Schlusswort sprach.

Im Rahmen der „Fête de la Musique 2013“ (und zwar am 16. Juni) organi-siert die Chorale Ste-Cécile Limperts-berg ein Sängertreffen angesichts ih-rer Hundertjahrfeier.

Albert BRAUCH

Der Gastgeber: Die Chorale Ste-Cécile Ehlange Mess, unter der Leitung von Fernand Scheller. Photo: Jos Neu

Plan d’accès

Renseignements et inscriptionMarie-Anne WERNER

9 avenue du Bois1251 LuxembourgTél : +352 47 18 43

Fax : +352 26 20 18 [email protected]

Lieu de la sessionMaison d’accueil des Sœurs

Franciscaines50, avenue Gaston Diderich

L-1420 LuxembourgLieu de la messe dominicale

LLLieu des vêpres dominicales

LL

Ici plan de la ville avec les lieux concernés.

Renseignements et inscriptions

Marie-Anne WERNER9 avenue du Bois

L-1251 LUXEMBOURG+352 47 18 43

[email protected]

LUXEMB16 et 17

en collaboration avec l’Union Saint Pie Xl’INECC

et les services liturgiques du diocèse

SESSION DE CHANT LITURGIQUEANIMÉE PAR LE

PÈRE ANDRÉde l’ABBAYE DE SYLVAN

Lieu de la sessionMaison d’accueil des Sœurs

FranciscainesGaston Diderich

1420 LuxembourgLieu de la messe dominicale

LLLieu des vêpres dominicales

LL

Renseignements et inscriptions :

Anne WERNER9 avenue du Bois

1251 LUXEMBOURG+352 47 18 43

[email protected]

UXEMBOURG17 mars 2013

en collaboration avec l’Union Saint Pie X,l’INECC

et les services liturgiques du diocèse

SESSION DE CHANT LITURGIQUEANIMÉE PAR LE

NDRÉ GOUZESABBAYE DE SYLVANÈS

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„PRIX D’ENCOURAGEMENT 2012“ DES PIUSVERBANDES

Förderpreis für Musikstudentin Isabelle Nouviaire

Vor drei Jahren fasste der Zentral-vorstand des Piusverbandes den Entschluss, jedes Jahr den besten Schüler beziehungsweise die beste Schülerin der Musiksektion F im Abschlussexamen der klassischen Lyzeen mit einem sogenannten „Prix d’encouragement“ zu beloh-nen.

Dieser Förderpreis, der ertsmals 2009 verliehen wurde, ging an Noémie Deitz aus Greisch, Studentin am „Athénée de Luxembourg“; 2010 erhielt diesen Preis Max Asselborn aus Beles, Stu-dent am „Lycée de Garçons d‘Esch/

Alzette“ und im vergangenen Jahr wurde er an Jenny Spielmann aus Die-kirch, Studentin am „Lycée classique de Diekirch“, vergeben. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Isabelle Nouviaire aus Muenschecker, Schülerin der 1ère F am „Athénée de Luxembourg“.

Im Rahmen der traditionellen „Remise des diplômes de fin d’études secon-daires“ im Festsaal des „Stater Kol-léisch“ überreichte am Freitag, den 6. Juli 2012, eine Delegation des Comité Central des Piusverbandes (Albert Brauch, Pierre Majerus, Lydie Jung-Jungblut) den Förderpreis, bestehend

aus einem gediegenen Diplom und ei-nem Einkaufsgutschein im Betrag von 100 Euro, an die Laureatin, die sich recht herzlich für die erwiesene Ehre nebst Anerkennung bedankte.

Albert BRAUCH

L’Union Saint Pie X en collaboration avec l’INECC et le Service de la Pastorale de l’Archidiocèse de Luxembourg invite à un atelier de chant liturgique :

Chanter en choeur et en assembleeCélébrer la foi dans l’esprit du Concile Vatican II

Le chant et son importance dans la liturgieLes différents rôles au niveau du chant liturgiqueL’animateur liturgique, un ministère à approfondir

Samedi 6 octobre 2012Accueil 14:001ère séance 14:15 – 15:45 Pause-café 15:45 – 16:152ème séance 16:15 – 17:45Clôture 17:45 – 18:15

L’approfondissement d’un répertoire liturgique spécifique (temps de l’Avent et temps de Noël)Intervenants : Camille Kerger, Renée Schmit, Paul Breisch (orgues), Raphaël Weickmans (keyboard)Lieu: Sœurs Franciscaines, 50 avenue Gaston Diderich, Luxembourg/Belair

INSCRIPTIONS: www.piusverband.lu ou tél: 26 20 18 99 Pour tout renseignement supplémentaire, veuillez vous adresser au secrétariat de l’Union Saint-Pie X (9h00 - 12h00): Tél: 26 20 18 99 / Fax: 26 20 18 98 / E-mail: [email protected] de participation: néant

«La chaleur communicative a déserté nos assemblées liturgiques; le peuple a froid dans nos églises; il s’y ennuie; y vient par corvée, a hâte d’en sortir; tout dans son attitude dénote que son âme est ailleurs; il ne prie plus.» (La piété liturgique, Paris, Fides, 1914 p.36-37), Dom Lambert Beaudoin, artisan du mouvement liturgique

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AMIS DE L‘ORGUE - LUXEMBOURG

Die Orgel in der Liturgie

Auch wenn in der lateinischen Über-setzung der Bücher der Chronik, des Buches Hiob und der Psalmen rund 15 Mal das Wort órganum vorkommt, und im 4. Kapitel des Buches Genesis Jubal, ein Enkel Adams‚ sogar als ‚pa-ter canéntium cíthara et órgano‘ (Va-ter der Zither- und ‚Orgel‘-spieler) be-zeichnet wird, so bedeutet dies nicht, dass die Orgel im Alten Testament bekannt gewesen wäre, oder gar als li-turgisches Instrument benutzt worden wäre. Vielmehr steht das Wort órga-num hier als allgemeine Bezeichnung für ‚Musikinstrument‘, wie auch Isidor von Sevilla um 630 im 3. Buch seiner Ethymologiae zu erklären weiß: ‚órga-num vocábulum est generále vasórum ómnium musicórum‘ (‚Orgel‘ ist der all-gemein übliche Begriff für alle Musikin-strumente). Auch im Neuen Testament wird die Orgel nie erwähnt, und Paulus benutzt ‚leblose Musikinstrumente‘ wie das ,dröhnende Erz‘ oder die ‚lärmen-de Pauke‘ (1. Kor.) bestenfalls als Ver-gleichsbilder für die Oberflächlichkeit eines unchristlichen Lebens. Genauso lehnen auch die Kirchenväter der ers-ten Jahrhunderte jegliche Instrumen-talmusik im Gottesdienst entschieden ab, als Inbegriff heidnischer Kulte und als Symbol des Weltlichen schlechthin. Wie aber ist dann zu erklären, dass die Orgel, rund 500 Jahre nachdem sie als Palastorgel nach Europa zurück-gekehrt ist, fast wie selbstverständlich zum christlichen Kircheninstrument geworden ist, und ihre weltliche Wei-terexistenz seither nur noch als Rand-erscheinung wahrgenommen wird?

Die Ursprünge der Orgel als Kircheninstrument

Die Ursprünge der Orgel als Kirchen-instrument liegen weitgehend im Dun-keln; schriftliche kirchliche Dekrete zu einer offiziellen Einführung der Orgel in die Liturgie existieren nicht. Daher kann man nur Vermutungen über die Umstände des Einzugs der Orgel in die christlichen Gotteshäuser anstellen. Die ersten abendländischen Orgelbau-er waren Mönche oder Geistliche; es ist anzunehmen, dass diese die von ihnen gebauten Orgeln in ihren Klöstern und Kirchen selbst genutzt haben, anfangs wahrscheinlich als Hilfe zum Einstu-dieren von Melodien und Gesängen, später dann auch zur musikalischen Verschönerung der Liturgie selbst. Be-legt ist lediglich, dass Papst Johannes VIII im Jahre 873 vom Erzbischof von Freising eine Orgel samt Organisten zum Musikunterricht in Rom erbat. Also liegt die Vermutung nahe, dass die Orgel sich über Umwege als pä-dagogisches Instrument in die Kirche ‚eingeschlichen‘ hat, fernab des immer noch instrumentenfeindlichen Roms.

Die erste schriftlich belegte Kirchen-orgel scheint die der Kathedrale von Winchester in England gewesen zu sein (um 950); ungefähr zur selben Zeit stiftet der Hl. Dunstan, der spä-tere Erzbischof von Canterbury, dem Kloster von Malmesbury eine Orgel. Im Laufe des 11. Jahrhunderts tau-chen dann auch die ersten Kirchenor-

geln auf dem europäischen Festland

auf, so zum Beispiel in den Klöstern

von Fécamp (Normandie), Welten-

burg (Bayern) oder Cava (Kampanien,

Süditalien). Allerdings dauert es noch

bis ins 13. Jahrhundert, ehe sich die

Idee der Kirchenorgel in ganz Europa

durchsetzt und die Orgel alle großen

Kirchenbauten erobert: Erfurt (1226),

Prag (1255), Exeter (1256), Barce-

lona (1259), Straßburg (1292), Paris

(1299), Basel (1303)… Die Einstellung

der Kirche zur ‚Orgelfrage‘ allerdings

bleibt ungeklärt: während zum Beispiel

die Synode von Mailand die Orgel

1287 als einziges Kircheninstrument

zulässt, verbietet das Generalkapitel

von Ferrara 1290 ihren Gebrauch im

Gottesdienst. In Rom hingegen scheint

der Frage nach dem Gebrauch der Or-

gel als Kircheninstrument zu der Zeit

keine große Bedeutung beigemessen

zu werden; eine offizielle Stellungnah-

me scheint es nicht gegeben zu haben.

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhun-

derts sind es die großen Reformato-

ren, die sich mit der Kirchenmusik im

Jubal ‚Vater der Harfen- und Flötenspieler‘

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Allgemeinen und der Rolle der Orgel im Besonderen auseinandersetzen, auch wenn hier die einzelnen Ansich-ten weit auseinander gehen. Während Martin Luther dazu auffordert, zur Ehre Gottes‚ mit allen Glocken [zu] läuten und mit allen Orgeln [zu] pfei-fen und alles klingen [zu] lassen, was klingen könnte‘, verbannt Jean Calvin die Orgel als ‚des Teufels Wind- und Pfeifenstuhl‘ ganz aus der Kirche und erlaubt, dem Beispiel der frühen Kir-chenväter folgend, ausschließlich den einstimmigen Psalmengesang in der Liturgie. Als Antwort auf die Reforma-tion zu verstehen ist das Tridentiner Konzil (1545-1563), in dessen Tex-ten die Katholische Kirche sich erst-mals zur Orgel bekennt; es wird hier allerdings nicht die Frage nach dem Gebrauch der Orgel in der Liturgie gestellt, es wird lediglich festgelegt wann und wie die Orgel während des Gottesdienstes zu spielen hat; die Or-gel hat also somit endgültig den Kir-chenraum erobert und ist zu DEM Kir-cheninstrument schlechthin geworden.(Fortsetzung folgt)

Paul BREISCH

De Canticum Novum kënnt eraus:

• Mëtt Mäerz• Mëtt Juni• Mëtt September• Mëtt Dezember

Redaktiounsschluss fir Artikelen a Beiträg an der Agenda: • 1. Mäerz• 1. Juni• 1. September• 1. Dezember

HONNEUR À LEUR MÉMOIRE

Ils ont rejoint les chœurs célestes

AUST-BERGHMANS Anne-Marie – membre actif de longue date de la Chorale Ste-Cécile Weimerskirch

GOEDERS Raymond – membre actif (1994-2001) de la Chorale Ste-Cécile Redange/Attert

KELLNER Edmond – président d’hon-neur, président(1972-1995), membre actif depuis 1943 de la Chorale Ste-Cécile Burmerange

LASCH Anny – membre actif de longue date de la Chorale Ste-Cécile Pfaffen-thal

LEY Joseph – ancien membre de longue date de la Chorale Sängerbond Fouhren

MAJERUS-THILGES Anna – marraine du drapeau de la Chorale Ste-Cécile Bettendorf

SCHMIT-KOHL Maria – ancien membre de la Chorale Ste-Cécile Flaxweiler

SCHOLER Pierre – membre actif de longue date de la Chorale Ste-Cécile Wilwerdange

SINNER Joseph – président d’honneur de longue date, parrain du nouveau drapeau de la Chorale Ste-Cécile Wei-merskirch

SPELTZ Remy – membre actif pen-dant 70 ans de la Chorale Ste-Cécile Greiveldange

STEINMETZ Henri, Dr. – directeur mu-sical de longue date de la Chorale The Voices Niederanven; directeur musical (2001-2009) de la Chorale Ste-Cécile Limpertsberg

D’Chorale Ste-Cécile Réiser-Krautem sicht en(g) Dirigent(in). Interessente kënne sech mellen beimPresident Marcel DOSTERT Tel.: 368 584; Gsm: 621 505 458 E-Mail: [email protected]

D’Chorale Ste-Cécile Mompech (32 Sängerinnen a Sänger) sicht en(g) Dirigent(in) ab Mäerz 2013.Kontakt iwwer Tel.: 728 034; E-Mail: [email protected] Tel.: 729 739 E-Mail: [email protected]

D’Chorale „Les Villageois“ Contern an d’Chorale „Sainte-Cécile“ Éiter-Schraasseg sichen zesummenen(g) Dirigent(in). Interessente kënne sech mellen bei deem engen oder anere President:Roby MULLER, 8 an de Leessen, L-5312 Contern Tel.: 661 510 117; E-Mail: [email protected] Rosy SCHMIT, 7 cité Raoul Follereau, L-5352 Oetrange Tel.: 357 105E-Mail: [email protected]

Postes vacantsCHEF DE CHŒUR

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Les consonnes à la carte

Pour clore le chapitre complexe des consonnes, je vous présente un ta-bleau qui résume toutes les consonnes en les présentant sous forme d’un ta-bleau. Comme pour les voyelles, les signes y utilisés correspondent à ceux de l’API, l’alphabet phonétique interna-tional, utilisé pour la transcription pho-nétique des sons du langage parlé.

«Contrairement aux nombreuses autres méthodes de transcription qui se limitent à des familles de langues, l’API est prévu pour couvrir l’ensemble des langues du monde. Développé par des phonéticiens britanniques et fran-çais sous les auspices de l’Association phonétique internationale, il a été pu-blié en 1888. Sa dernière révision date de 2005.

L’API a été développé au départ par des professeurs de langue britan-niques et français sous la direction de Paul Passy dans le cadre de l’Associa-tion phonétique internationale, fondée à Paris en 1886 sous le nom de Dhi Fonètik Tîcerz’ Asóciécon. La première version de l’API, publiée en 1888, était inspirée de l’alphabet romique d’Henry Sweet, lui-même élaboré à partir de l’alphabet phonotypique d’Isaac Pit-man et Alexander John Ellis.L’API a connu plusieurs révisions en 1900, 1932, 1938, 1947, 1951, 1989, 1993, 1996 et 2005. »

Pour bien situer les différents points d’articulation (lignes du tableau), considérons en premier lieu la « carte physiologique » suivante.

Il est en effet d’une importance capi-tale de connaître la cartographie de la cavité buccale pour comprendre le

VOIES VERS LA VOIX

tableau suivant, que j’ai adapté en me basant sur le tableau récapitulatif de l’API2.

Les signes utilisés étant les mêmes, ce tableau a pourtant le grand avantage de présenter les consonnes sonores et sourdes en utilisant un code couleur.

Le « chant à la carte »

Pour un chanteur, il est d’une impor-tance capitale de se rendre compte des points d’articulation des consonnes qui

introduisent les phonèmes qu’il chante. Ainsi par exemple le phonème « ma » est-il préférable, pour des exercices d’échauffement vocal, au phonème « ha ». Le « a » étant une voyelle anté-rieure, une consonne initiale située dans les lignes supérieures du tableau l’introduit bien mieux et d’une manière plus naturelle qu’une consonne qui trouve son obstacle dans les parties vélaire, uvulaire, pharyngale, voire glottale. Ce dernier type d’exercice demande au chanteur de projeter sa voix vers l’avant, après avoir été obligé de l’initier dans la partie arrière de sa cavité buccale. Ce type de « a » aura presque nécessairement un timbre plus sombre qu’un « a » catalysé par une « consonne antérieure ».

Si nous pouvons choisir les voyelles et consonnes dans les phonèmes de nos exercices, nous sommes bel et bien obligés de les accep-ter tels qu’il appa-raissent dans les pièces de notre ré-pertoire. Il va sans dire, qu’une bonne connaissance des mécanismes phoné-tiques permet autant de prévoir que de résoudre la majeure partie des problèmes

directement liés au chant avec texte.

Arthur STAMMET, professeur de chant

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VE 21.09. Clervaux Eglise décanale 20h00 Conférence-débat Org.: C.O. Centenaire Eglise « Haut Kierch sin – 50 Joer no Vatican II » ‘Rév. Père J-J Flammang S.C.J.’

VE 28.09. Clervaux Eglise décanale 20h30 Concert Org.: C.O. Centenaire Eglise Orgues et trompette

SA 29.09. Munshausen Eglise 18h30 Messe solennelle Org.: Chorale Munshausen 100ème Anniversaire de la Chorale Ste-Cécile Munshausen

DI 30.09. Consdorf Journée des Anciens Org.: Chorale Consdorf Fête du village

SA 06.10. Luxembourg Soeurs Franciscaines 14h00 Atelier de Org.: Union Saint Pie X 50, av. G. Diderich chant liturgique Inscriptions: Tél.: 26 20 18 99 // www.piusverband.lu

SA 13.10. Gasperich Eglise 20h00 Concert Org.: Chorale Gasperich ‘Les Amis du Chant’ Luxbg. 80ème Anniversaire de la Chorale Les Chantres de Ste-Thérèse Gasperich

VE 19.10. Consdorf Eglise Orgue & Cinéma Org.: Chorale Consdorf ‘Paul Kayser & Arthur Stammet’

VE 19.10. Dudelange Veräinshaus Concert anniversaire Org.: Chorale St Martin Dud. ‘Chorale St Martin Dud.’ 75ème Anniversaire de la Chorale St Martin Dudelange

SA 20.10. Fünfbrunnen Couvent 18h00 Messe commémor. Org.: Chorale Saassel-Maulusmillen 50ème Anniversaire de la Chorale Sängerfrënn Saassel-Maulusmillen

MA 30.10. Luxembourg Bëschofshaus 16h00 Remise de diplômes Org.: Union Saint Pie X Diplômes pour les choristes ayant au moins 60 ans d’activité dans une chorale

SA 10.11. Consdorf Centre polyvalent Concert Org.: Chorale Consdorf ‘Kanner- a Jugendchouer Consdorf’

SA 08.12. Consdorf Eglise Gloria Deo Org.: Chorale Consdorf Concert spirituel

DI 09.12. Gasperich Eglise 16h00 Concert anniversaire Org.: Chorale Gasperich Avec la participation des anciens choristes 80ème Anniversaire de la Chorale Les Chantres de Ste-Thérèse Gasperich

DI 16.12. Walferdange Eglise Concert spirituel Org.: Chorale Walferdange

DI 23.12. Clervaux Eglise décanale 16h00 Concert de Noël Org.: Chorale Clervaux

Agenda

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Ende der Ferienzeit, Beginn der Pro-bensaison. In freudiger Erwartung blicken die Sänger auf den Chorlei-ter, der ihnen die Früchte des Som-mers, seine neuen Kompositionen und Arrangements, überreicht. Wie erwartet, verteilt er keine handge-schriebenen Zettelchen, sondern übersichtliche, gut lesbare Musika-lien, die sich von den Druckerzeug-nissen der großen Musikverlage kaum unterscheiden.

Als Ottaviano dei Petrucci und Pierre Attaingnant im 16. Jh. die Technik des Buchdrucks mit beweglichen Lettern für die Produktion musikalischer Wer-ke einsetzten, entstand das musikali-sche Verlagswesen: konnte man bis-her Musik nur abschreiben (was zum Teil auch in größeren Kopierateliers geschah), so setzte nun der Musikali-enhandel und damit die großräumige Verbreitung der jeweils aktuellen Mu-sik ein. Ab dem 18. Jh. wurden No-ten „gestochen“, d.h. mit Sticheln und Stempeln in Metallplatten graviert; der Beruf des Notenstechers mit hohen handwerklichen Anforderungen und langen Ausbildungszeiten bildete sich heraus, die Herstellung von Musikdru-cken war nur spezialisierten Verlags-häusern möglich.

1967 begann der Stanford-Professor Leland Smith mit der Arbeit an ei-nem Computerprogramm, das in den 1980er Jahren als „Score“ den No-tenstich auf gewöhnlichen DOS-PCs erlaubte und mit der Verfügbarkeit kostengünstiger Laserdrucker die ma-

nuelle Gravur schnell ver-drängte. Es folgten leich-ter zu bedie-nende und schneller zu e r l e r n e n d e Konkurrenz-produkte für den Hausge-brauch, und seither strei-ten auch die Kirchenmusiker, welches Programm denn nun das beste sei. Sollten Sie sich noch nicht für ein La-ger entschieden haben, hier einige der beliebtesten Streitpunkte:Wie einfach ist das Programm für den Anfänger zu erlernen? Wie schnell und wie flexibel ist das Programm nach der Einarbeitungszeit zu bedienen? Bei welchem Programm sieht die Partitur am besten aus?

Und speziell für Kirchenmusiker:Kann ich einen Psalmvers in halslosen Noten ohne Taktstriche schreiben? Kann ich in Alter Musik Notenwerte schreiben, die über den Mensurstrich oder sogar den Zeilenumbruch hinaus-ragen? Kann ich auch Quadratnotation für die Gregorianik schreiben?

Beantworten können wir die Frage nach dem besten Programm hier si-cher nicht, dazu sind die Anforderun-gen (aber auch die Preise) zu verschie-den, aber einige Anlaufstellen können wir Ihnen bieten:http://de.wikipedia.org/wiki/Notensatz-

TELA TOTIUS TERRAE: KIRCHENMUSIK IM NETZ

Notenstich

programm bietet u.a. eine Tabelle mit Preisen und Betriebssystemabhängig-keiten,http://www.acadiau.ca/~gcallon/www/others.htm dürfte auch für diejenigen, die sich schon besser auskennen, ei-nige Überraschungen bereithalten,http://www.music-notation.info/ liefert Informationen über die unterstützten Dateiformate und damit über Aus-tauschmöglichkeiten zwischen den Programmen, aber auch viel Material über allgemeinere Notationsfragen.

Die Frage, wie viel handwerkliche Kunst und tradiertes Wissen mit dem Übergang vom Notenstich zum Com-puternotensatz in kurzer Zeit verloren ging und wie die traditionellen Regeln in heutige Software einzubinden sind, untersucht u.a. http://lilypond.org/doc/v2.16/Documentation/essay.pdf.

Laurent Willkomm

Der Beginn von Hasslers Motette „Cantate Do-mino canticum novum“ im traditionellen Stich der Denkmäler Deutscher Tonkunst (über imslp frei zugänglich) und im Satz von lilypond, Finale und capella.

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Venedig erlebte im 16. Jh. eine außer-

gewöhnliche kulturelle Blütezeit. Ob-

wohl der politische Einfluss der unter

Leitung des Dogen stehenden Repub-

lik seit dem Fall Konstantinopels 1453

und der Entdeckung des Seewegs

nach Indien gesunken war, lebten die

Künste auf. 1501 erschien in Venedig

Petruccis erster Druck mehrstimmi-

ger Musik mit beweglichen Typen; die

Stadt wurde zum Zentrum des Musik-

verlagswesens, hier kannte man alle

musikalischen Neuerungen. Wir erin-

nern in dieser Ausgabe an den Begrün-

der der Venezianischen Schule, Adrian

Willaert, und ihren Vollender Giovanni

Gabrieli, die vor 450 bzw. 400 Jahren

verstorben sind.

Adrian Willaert wurde zwischen 1485

und 1490 in Brügge geboren, ging in

Paris vom Rechts- zum Musikstudium

über und wurde nach Aufenthalten in

IUBILAEUM

Venezianische Schule

Rom, Ferrara und Mailand 1527 Ka-pellmeister des Markusdomes. In den 35 Jahren seiner Tätigkeit als Kom-ponist, Lehrer und Organisator entwi-ckelte sich Venedig zum musikalischen Zentrum, das stets seine Unabhän-gigkeit von Rom zu bewahren suchte und verstand. Willaert gelang es, den Konstruktivismus und die komplexen Kanontechniken der flämischen Vokal-polyphonie mit den volkstümlicheren italienischen Formen und Klangvor-stellungen zu verbinden. Sein großer Schülerkreis verbreitete diese „Musica nova“; vor allem Zarlino, der wichtigs-te Theoretiker der Renaissancemusik, lobte das neue Zeitalter, in dem die Musik wieder zur Höhe der antiken griechischen Kunst zurückgefunden habe.

Willaerts vier- bis siebenstimmige Mo-tetten sind vielgestaltig, sie verbinden archaisierende Kanontechniken mit

reichen Klangwirkungen. In seinen „Salmi spezzati“ von 1550 überträgt Willaert das alte Prinzip des anti-phonalen Psalmengesangs auf zwei mehrstimmige Chöre, die im Markus-dom mit seinen zwei Orgeln auf zwei Emporen auch getrennt aufgestellt werden können, um den Chordialog mit Raumklangwirkungen zu berei-chern.

Ihren Abschluss findet diese venezia-nische Kirchenmusik in Giovanni Gab-rieli, der um 1555 in Venedig geboren wurde und seine Ausbildung zuerst bei seinem Onkel Andrea, dann 1575 bis 1579 bei Lassus an der Münchner Hof-kapelle erhielt. 1585 zum Ersten Or-ganisten des Markusdomes gewählt, wurde er der einflussreichste der Ve-nezianer. Seine Schüler kamen eher aus dem Norden (deutschsprachige Länder, Niederlande, Dänemark), Musikdrucke erschienen in Nürnberg, seine „Sacrae Symphoniae“ von 1597 bewirkten eine Welle gleich benannter Publikationen in den deutschen Län-dern. Als heute bekanntester Schüler dürfte Heinrich Schütz gelten, des-sen „Psalmen Davids“ von 1619 Ga-

Gentile Bellini (1429-1507) Processione della Vera Croce 1496Photo: wikimedia commons

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brielis Nachwirkung in der deutschen Kirchenmusik sicherten, während in Venedig Monteverdis Amtsantritt als Kapellmeister 1613 schnell eine neue Musik ins Rampenlicht rückte. 1834 war es Carl von Winterfelds Studie „Johannes Gabrieli und sein Zeitalter“, die Schütz wiederentdeckte, ins Zent-rum der deutschen Musikwissenschaft stellte und damit auch zur Neubele-bung der evangelischen Kirchenmusik am Beginn des 20. Jahrhunderts bei-trug.

Nach dem Tod des Onkels wurde Gio-vanni Gabrieli zum Hauptkomponisten für Staats- und Kirchenfeste; seine Werke waren daher meist für große, anderswo kaum verfügbare Beset-zungen (bis 19 Stimmen in vier Chö-ren) gedacht und sind oft ungedruckt geblieben. Gabrielis Kirchenmusik ist überwiegend mehrchörig, er entwi-ckelt die Technik der geteilten Chöre („cori spezzati“) weiter, indem er nicht gleiche, sondern verschieden starke und verschieden besetzte Gruppen gegeneinander stellt. Die kontrapunk-tische Satzweise mit ihren kunstvoll verschlungenen Stimmen tritt zurück, eine akkordische, harmonisch ver-gleichsweise einfache Satztechnik erlaubt klare dynamische und klangli-che Kontraste, der Chordialog wandelt sich von der wiederholenden zu einer

fortspinnenden Beantwortung. In den dreichörigen Werken begegnet uns eine Aufteilung in vierstimmigen Vokal-chor und hohes und tiefes Ensemble, wobei letztere teils instrumental zu be-setzen sind. Michael Praetorius lehrt dies später (1614-1620) in seinem „Syntagma musicum“ ausführlich: die homogenen Gruppen bestehen etwa aus Streichern, Flöten, Zinken oder Posaunen, eine Vokalstimme in jedem Ensemble gewährleistet den Textvor-trag. Bei Gabrieli finden sich vielfältige Möglichkeiten der Kombination von Vokal- und Instrumentalstimmen, wo-bei entgegen früherer Gewohnheiten („zum Singen und Spielen auf man-cherlei Instrumenten“) auch explizite Besetzungsangaben gemacht werden, die Instrumente also obligat werden.

Später, etwa ab 1605, wandelt sich der Stil; es entwickelt sich das konzertie-rende Prinzip mit der Gegenüberstel-lung von kleinen und großen, unter-schiedlich besetzten und behandelten Ensembles, die nicht mehr dialogisch, sondern abschnittsweise eingesetzt werden. Orchestereinleitungen und -zwischenspiele, orgelbegleitete Vokal-soli, ritornellartig eingesetzte Tuttiant-worten zeigen den Weg zur Kantate. In der Instrumentalmusik, die sich bei Ga-

brieli völlig verselbständigt, findet sich auch eine rein instrumentale Mehrchö-rigkeit mit getrennten Bläsergruppen. An weltlicher Vokalmusik sind einige Madrigale überliefert, die leichteren, liedhafteren Formen scheint Gabrieli nicht gepflegt zu haben.

Venedig hatte als erster Staat die Be-schlüsse des Konzils von Trient (1545-1563) angenommen, bei welchem sich die Befürworter der mehrstimmigen Kirchenmusik und die Verfechter einer Rückkehr zum alleinigen gregoriani-schen Choral gegenüberstanden. Das Konzil blieb recht allgemein: der litur-gische Text muss frei von Kürzungen, Erweiterungen und Überlagerungen sein, die Textverständlichkeit muss für jedermann gewahrt bleiben, Details bleiben den Provinzialsynoden und Diözesanbischöfen überlassen. Ga-brielis Musik zeigte wohl auch einen Weg, die Forderungen des Konzils mit den Bedürfnissen einer prunkvollen Kirchenmusik für die zunehmenden staatlichen Repräsentationsansprü-che zu versöhnen.

Literatur: außer den Artikeln zu Gabri-eli, Willaert, Venedig in den gängigen Nachschlagewerken, vor allem „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ und „The New Grove Dictionary of Mu-sic and Musicians“ konsultiere man Carl von Winterfelds „Johannes Gab-rieli und sein Zeitalter“ (Berlin 1834), frei zugänglich etwa über http://open-library.org.

Freie Notenausgaben finden sich im Netz bei imslp.org und www.cpdl.org; wir verzichten hier auf ein Notenbei-spiel, das wegen der Mehrchörigkeit viel Platz erfordern würde.

Laurent WILLKOMM

Annibale Carracci (1560-1609) Giovanni GabrieliPhoto: wikimedia commons

Ardian Willaert 1527Photo: wikimedia commons

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INVITATIOUN

Regionalversammlungen 2012

Léif Sängerinnen a Sänger,

De Comité Central vum Piusverband invitéiert Iech ganz häerzlech op déi verschidden ’Regionalversammlungen 2012’ dësen Hierscht. Et ass de Chéier fräi gestallt, an déi Versammlung ze goen, déi am kammoudste läit. Ufank all Kéier ëm 19:30 Auer …..

Pastoralregioun ‘Norden’ Méindes, 8. Oktober 2012 zu Wooltz (Home Saint Sébastien, 2 rue du Pont)

Pastoralregioun ‘Zentrum’ Dënschdes, 9. Oktober 2012 zu Nidderfeelen (am Hennesbau, 15C rue de la Fail)

Pastoralregioun ‘Osten’ Mëttwochs, 10. Oktober 2012 zu Steenem (Centre polyvalent Fräihof, 3A rue de la Montagne)

Pastoralregioun ‘Süden’ Méindes, 15. Oktober 2012

zu Monnerech (Home Saint Willibrord, Baeschgaessel)

Pastoralregioun ‘Lëtzebuerg‘ Donneschdes, 18. Oktober 2012 zu Uespelt (Hall polyvalent, Schoulstrooss)

ORDRE DU JOUR

• Begréissung vum President vun der lokaler Chorale • Usprooch vum Albert Brauch, President vum Piusverband • De Piusverband um Wee bei d’Sängerinnen an d‘Sänger! Informatiounen, Diskussioun, fräi Aussprooch • Message vun engem Kierchevertrieder • Message vun engem Gemengevertrieder • Gemittlecht Zesummesinn beim Patt

Lydie JUNG-JUNGBLUT Albert BRAUCH Generalsekretärin President

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