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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Chancen und Grenzen
für Lärmminderung
aus eigener Hand
Workshop Lärmaktionsplanung - Erfahrungsaustausch zum Start der zweiten Stufe - 26.10.12 BezReg Düsseldorf
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
… Die Aufgabe und ihre Bestandteile
… Die Herangehensweise – warum so und nicht anders?
… Die Erfahrungen und Lernfelder – welche Chancen und Grenzen spielen eine Rolle?
… Die Impulse für eine eigene Planfortschreibung – was kann bleiben und was nicht?
… Der Ausblick:
Hilfe zur Selbsthilfe bei der Aufgabengestaltung und -umsetzung
Die nächsten dreißig Minuten …
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Gründe und Grundsätze für den Lärmaktionsplan
Einheitliches Gesamtkonzept der Europäischen Union
Schritte: Lärmkarten, Maßnahmenplan, Öffentlichkeitsbeteiligung, Informationsübermittlung an die Europäische Union
Gesetzliche Verpflichtung mit Fortschreibung alle 5 Jahre
Informelles strategisches Planwerk ohne individuellen Rechtsanspruch auf Maßnahmenumsetzung, aber abwägungserheblich
Keine Grenzwerte
Bündelung von Zielen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen
Einvernehmen der Prozessbeteiligten
Umsetzung von Maßnahmen durch zuständige Planungsträger
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Aufgabenverständnis
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Herangehensweise: Unlösbar oder erreichbar?Ausgangssituation
Federführung und Koordination UmweltamtFremdbestimmte Fristen und TermineBegrenzte Ressource „Kümmerer“ und BudgetEinzelzuständigkeiten Umweltdezernat und Bau(Verkehrs)dezernat
Beim Start noch keinen von Prozessanfang bis Prozessende fertigen Ablaufplan!Aber Ziele und Eckpunkte für den einzuschlagenden Weg und Arbeitsaufteilungen
Rahmenkonzept…Pflichtinhalte…Arbeitsbaustellen…Lärmminde-rungskonzept als Gesamtprozess
Öffentlichkeit unterrichten, informieren und bezirksbezogen beteiligen
Kombination Eigen- mit Fremdleistung
Wunsch nach Gestaltung eigener Methoden und Planinstrumente (Muster) für zielgerichtete Fortschreibungsarbeit
Notwendige Hilfe von innen und außen für akustische Aufgabenerledigung, aktuelles Verkehrsmodell, Modellierungen, Berechnungen, GIS-Anwendungen, Moderation, Expertensachverstand, Referenten
Notwendige Kooperation mit Prozessbeteiligten und Wunsch des gemeinsamen Auftretens mit Fachdienststellen
Eigene Erwartung
Pflichtinhalte der Aufgabe verstehen und erfüllen
Basis vorbereiten für zukünftige Fortschreibungen
Erstmalig gesamtstädtisches Lärmminderungskonzept
Informations-, Ergebnisauf-bereitung für Nutzung im laufenden Planungsalltag
Erwartung Anderer
Lösung Einzelprobleme vor der Haustür für Öffentlich-keit
Stark polarisierende Dienststellen und Politik
Verantwortliche Entschei-dung und Leistungserbrin-gung bei Kommune seitens Land NRW (EU), DB, Landesbetrieb…
Wachsende Erfahrungen und Lernfelder
Arbeitskreise, Experten-/Kollegenaustausch –„learning by / and doing“
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Pflichtinhalte
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Umgebungslärmkarten u.a. grafische Darstellung der Lärmsituation
Bielefelder Situation
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
u.a. tabellarische Angaben über die geschätzte Zahl belasteter Menschen
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Öffentlichkeitsbeteiligung
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Eigene Arbeitsbaustellen: Chancen oder Probleme?…breiter Einstieg in langfristigen Prozess zur Lärmminderung
Arbeitsbaustellen Bisher (Stufe 1) Zukünftig (Stufe 2)
„Lärminformation und
-beurteilung“
Lärmkarten mit ……Planungsinformationen zur Lärmminderung für Bauleitplanung
…Informationen über betroffene Gebäude, belastete/unbelastete Freiräume, ruhige Gebiete
…Gebieten zur Prüfung von Lärmsanierungsansprüchen
…potenziellen Handlungsräumen und Lärmschwerpunkten (Hauptverursacher)
Über Fortschreibungen können schrittweise Veränderungen der Lärmsituation, Bearbeitungserfolge, Entlastungsfortschritte aufgezeigt werden
„Reale Erfolge und Lärmminderungswirkung“
Listung Lärmminderungsmaßnahmen mit wahrnehmbarer Entlastungswirkung
Aktualisierung Lärmschutzbauwerke etc.
Kartierung Gebiete lärmoptimierter Asphalt vorher/nachher
Auswertung max. Lärmbetroffenerhinter schallgedämmten Fenstern (Größenordnung seit Beginn Förderung Lärmschutzfenster)
Beteiligung + SN zuständiger Baulastträger zu Lärmschutz-
bauwerken und Pufferzonen
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Eigene Arbeitsbaustellen: Chancen oder Probleme?…breiter Einstieg in langfristigen Prozess zur Lärmminderung
Arbeitsbaustellen Bisher (Stufe 1) Zukünftig (Stufe 2)
„Lärminformation und
-beurteilung“
Lärmkarten mit ……Planungsinformationen zur Lärmminderung für Bauleitplanung
…Informationen über betroffene Gebäude, belastete/unbelastete Freiräume, ruhige Gebiete
…Gebieten zur Prüfung von Lärmsanierungsansprüchen
…potenziellen Handlungsräumen und Lärmschwerpunkten (Hauptverursacher)
Über Fortschreibungen können schrittweise Veränderungen der Lärmsituation, Bearbeitungserfolge, Entlastungsfortschritte aufgezeigt werden
„Reale Erfolge und Lärmminderungswirkung“
Listung Lärmminderungsmaßnahmen mit wahrnehmbarer Entlastungswirkung
Aktualisierung Lärmschutzbauwerke etc.
Kartierung Gebiete lärmoptimierter Asphalt vorher/nachher
Auswertung max. Lärmbetroffenerhinter schallgedämmten Fenstern (Größenordnung seit Beginn Förderung Lärmschutzfenster)
Beteiligung + SN zuständiger Baulastträger zu Lärmschutz-
bauwerken und Pufferzonen
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Eigene Arbeitsbaustellen: Chancen oder Probleme?…breiter Einstieg in langfristigen Prozess zur Lärmminderung
Arbeitsbaustellen Bisher (Stufe 1) Zukünftig (Stufe 2)
„Lärminformation und
-beurteilung“
Lärmkarten mit ……Planungsinformationen zur Lärmminderung für Bauleitplanung
…Informationen über betroffene Gebäude, belastete/unbelastete Freiräume, ruhige Gebiete
…Gebieten zur Prüfung von Lärmsanierungsansprüchen
…potenziellen Handlungsräumen und Lärmschwerpunkten (Hauptverursacher)
Über Fortschreibungen können schrittweise Veränderungen der Lärmsituation, Bearbeitungserfolge, Entlastungsfortschritte aufgezeigt werden
„Reale Erfolge und Lärmminderungswirkung“
Listung Lärmminderungsmaßnahmen mit wahrnehmbarer Entlastungswirkung
Aktualisierung Lärmschutzbauwerke etc.
Kartierung Gebiete lärmoptimierter Asphalt vorher/nachher
Auswertung max. Lärmbetroffenerhinter schallgedämmten Fenstern (Größenordnung seit Beginn Förderung Lärmschutzfenster)
Beteiligung + SN zuständiger Baulastträger zu Lärmschutz-
bauwerken und Pufferzonen
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Arbeitsbaustellen Bisher (Stufe 1) Zukünftig (Stufe 2)
„Transparenz strategischer Erfolgserwartungen“
Absichtserklärungen, Zielvereinbarungen, Strategieziele im ersten Lärmaktionsplan (Kapitel 4)
Absichtserklärungen, Zielvereinbarungen des ersten Lärmaktionsplans nachhalten, Strategieziele erinnern
Veränderungsfortschritte innerhalb Prioritätenlisten, Verkürzungen Wartezeiten, beauftragte Untersuchungs-schritte bzw. -ergebnisse, getroffene Projektentscheidungen sichtbar machen
z.B. Priorität DB, Rasengleis / Lärm-, Sichtschutz Stadtbahn, Verkehrsmodell, Variantenprüfung Knotenpunkte, Straßenumbauabsichten
„Interdisziplinäre Kooperation“
Gemeinsames Motto
Gemeinsame DurchführungÖffentlichkeitsbeteiligung, d.h. Verwaltung „mit einem Gesicht“ und verschiedenen Zuständig-keiten
Eigene Beiträge oder SN durch Prozessbeteiligte
Mitwirkung an Terminen und Ausschussarbeit eingefordert, aktive Beteiligung organisiert
Investoren, Träger oder beauftragte Büros erhalten auf Anfragen mit Hinweis auf den Lärmaktionsplan Daten, Informa-tionen, Handlungsempfehlungen etc.
z.B. städtebauliche Entwicklung Paderborner Straße, Masterplan Innenstadt, ruhige Gebiete –Fortschreibung Zielkonzept Grün/Freiraum, Automatisierte Fortschreibung der Listung Straßensanierung mit Lärm
mindernden Straßenbelägen
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Viele Ergebnisse: Transparenz und Glaubwürdigkeit?Bestandsaufnahme (Lärmkarten, Belastungsanalyse + Planungsinformationen)
Einheitliche Datengrundlage (z.B. Verkehrsdaten, -modell)Einheitliche Bewertungsgrundlage (z.B. Auslösewerte NRW, Auslöseschwelle Lärmsanierung)Reale Korrekturwerte für Lärmentlastung (z.B. Korrekturwerte Straßenoberflächen trotz Unterschiede beiVBUS, RLS-90)Erklärung, Begründung für Unterschiede der Berechnungsmethoden (Umgebungslärmkarten, Schallimmissionspläne)
Handlungsprogramm (Lärmaktionsplan)
Unterscheidung operativ und strategischUnterscheidung kurz-, mittel- und langfristigErklärung, Begründung „berücksichtigt“, weil… und nicht berücksichtigt, weil…Aktuelle PotenzialeProzesseinstieg und es geht langfristig in Schritten gezielt weiter
Maßnahmenumsetzung (Verantwortlichkeiten nach Fachrecht)
Zuständigkeit (z.B. Baulastträger)Schon erreicht wurde…Nicht möglich ist…Aktuelle Grenzen der Themenhandhabung (z.B. Verkehr, ruhige Gebiete)
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Wenig schnelle reale Erfolge aber große Erwartungshal-tungen: Vermittlungsschwierigkeiten?
Lernfelder
Der Lärmaktionsplan ein „Papiertiger“ oder Aktionismus oder sogar Mobilisierung der Öffentlichkeit – Gradwanderung in der Vermittlung
Aufgabenwahrnehmung so schnell, wie es erforderliche Grundlagenbereitstellung erlaubt – keine Alleinverantwortung für
Verzögerungen, Erklärung, Beratung und Verständnis schaffen, statt entschuldigen oder rechtfertigen
Ergebnisse nur so gut , wie der beste Datensatz und so aktuell, wie die letzte Zählung - Unterschiede der Planwerke offen
legen, Gründe nennen, aktuelle Grenzen für Veränderungen und damit Diskussionen aufzeigen
Informationstransfer und Umsetzungsentscheidung, wie es Zuständigkeiten und Rollenverteilungen ermöglichen
Spiegelung der mitgenommenen Probleme, Anregungen und Vorschläge der Öffentlichkeit direkt vor Ort im Rahmen der Beteiligung sowie Veröffentlichung
Maßnahmenumsetzung, so erfolgreich und zeitnah, wie politisch polarisierend diskutiert und entschieden
Lösungen
Umsetzungsstellen jeweils da abholen, wo sie stehen und ihre Aktionsfelder bzw. Maßnahmen gemeinsam weiter bearbeiten; Unterscheidung zwischen realen Erfolgen und wertvollenStrategien für die zukünftige Lärmminderung von Anfang an bewusst machen und offensivvertreten; Politik und Kritiker aktiv mit eigenen Polarisierungen in der Ausschuss(entscheidungs)-arbeit konfrontieren, hierdurch in Mitverantwortungsposition stellen.
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Kooperationsansätze: Vorteil oder Umsetzungshemmnis?Das Motto „gemeinsam Lärmprobleme regeln“ bedeutet langfristig
Ziele zusammen tragen, verantworten, Daten gemeinsam nutzen und Maßnahmen interdisziplinär integrieren (berücksichtigen, abwägen und umsetzen)
Aufgenommene Handlungsfelder und -beispiele im Lärmaktionsplan sind Konsens der Prozessbeteiligten
Einsatzbereiche, Einzelziele, Entlastungspotenziale, Umsetzungsanforderungen und Zeitpläne unterscheiden sich
Kooperation beinhaltet Vorteile aber auch Umsetzungserschwernisse!Viele Interessenkonflikte und Schwierigkeiten können selbst aus eigener Hand im Aufstellungsverfahren bearbeitet und mit entschieden werden.Kooperation bedeutet dann, gemeinsam Ermessensentscheidungen treffen!
Beispiele…
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Lärmoptimierter Asphalt (LOA)
Einsatzbereich: Dicht bewohnte Hauptverkehrsstraßen (HVS) mit Innerortsge-schwindigkeiten ab 50 km/h und schlechtem Fahrbahnzustand
Ziele des LAP: Sanierung der Decken von HVS mit LOA; Berücksichtigung der Lärmpegel,-betroffenheit, baulicher Kriterien bei Festlegung der Straßendeckschicht
Beispiele:
Vorteile: Hoch wirksam bei niedrigeren Fahrgeschwindigkeiten, positive Synergien bei baulicher Straßendeckenerneuerung
Lärmentlastung: LOA statt Asphalt (schlechter Fahrbahnzustand) um 3-4 dB(A)
Umsetzung: Kostenintensiv, temperatur- und jahreszeitabhängig, vollständige Deckenerneuerung nötig, schlechter Zustand und Erfüllung baulicher Bedingungen nicht immer an Lärmkorridoren mit vielen Betroffenen
Handlungsbeispiele aus dem Lärmaktionsplan (LAP)
Beckhausstraße vorher nachher Querschnitt
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Kreisverkehrsanlagen
Einsatzbereich: Ampelknotenpunkte mit hohen Belastungen und Wohnumfeld
Ziele des LAP: Vermehrter Ausbau von Kreisverkehrsanlagen; Prüfung potenziell geeigneter Knotenpunkte
Beispiele:
Vorteile: Reduzierte und gleichmäßige Geschwindigkeit, stetiger Verkehrsfluss besonders nachts, weniger Kraftstoffverbrauch und versiegelte Fläche, leichte Verkehrsführung bei Einspurigkeit
Lärmentlastung: Kreisel statt Ampelanlage um 1-3 dB(A)
Umsetzung: Leistungsfähigkeit, Flächenverfügbarkeit, Knotenpunktgeometrie, Finanzierbarkeit, Stadtgestaltung, Stadtbahn, Lärmbetroffenheit
nachher
Detmolder Straße / Oerlinghauser Straße
vorher
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Geschwindigkeitsreduzierung – z.B. Tempo 30
Einsatzbereich: Besonders Wohngebiete und Straßen kommunaler Baulast außerhalb Hauptverkehrsstraßennetz
Ziele des LAP: Anordnung Tempolimits im Einzelfall unter Berücksichtigung hoher Lärmbelastungen, Betroffenheiten und vieler weiterer Kriterien
Beispiele:
Vorteile: Geringere Abroll- und Motorgeräusche, weniger Feinstaub, Kraftstoffver-brauch und CO2, sinkende Unfallgefährdung, relativ kostengünstig, zeitnah
Lärmentlastung: Tempo 30 statt 50 auf Pflaster um 3-5 dB(A)Tempo 30 statt 50 auf Asphalt um 2-3 dB(A)
Umsetzung: Notwendiger Wirtschafts- und Busverkehr; Verkehrsverlagerungen und unerwünschte Verdrängungseffekte
Übersicht Tempo 30 Beschilderung
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Verkehrsberuhigung – z.B. Reduzierung des MIV
Einsatzbereich: Städtebauliche Aufwertung von Plätzen und Multifunktionsflächen mit guter Verkehrserschließung und hohem -aufkommen
Ziele des LAP: Frühzeitige Berücksichtigung der Lärmpegel und -empfindlichkeit bei Nutzungskonzepten oder z.B. planerischen Wettbewerben
Beispiele:
Vorteile: Verkehrsrückgang, Platzteile werden beruhigt, Nutzung ruhigerer Platzteile für Gestaltung, Aufwertung, Aufenthalt; Nutzung besonders lauter Platzteile für bündeln von Lärmquellen; gute Erschließung, zentrumsnah
Lärmentlastung: Verkehrsabbindung um 9-12 dB(A)Verkehrsrückgang ab 1 dB(A)
Umsetzung: Interessenkonflikte möglich, politische Spielräume
Kesselbrink
Verkehrslärm tags
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz„Ruhige Gebiete“ – z.B. Freiräume mit Bedeutung für die ErholungEinsatzbereich: Grün- und Spielflächen, Friedhöfe und Kleingärten, Wald, landwirtschaftliche
Flächen mit Erholungsbedeutung und geringer Lärmbelastung
Ziele des LAP: Berücksichtigung „ruhiger Gebiete“ u. a. in Stadt-, Feiraumplanung (z.B. FNP, Strukturplanung, Grünplanung)
Beispiele:
Vorteile: Ausgleich für laute Siedlungsbereiche, gut erreichbar mit alternativenVerkehrswegen (Fuß/Rad); hohe Aufenthalts- und Wohnumfeldqualität, Angebot zur Regeneration, Kommunikation, Erholung, Nutzungsvielfalt; gutes Stadtimage, viele Synergien
Lärmentlastung: Mit Lärmpegeln ≤ 55 dB(A) tags mindestens 15 dB(A) leiser als problematische Lärmkorridore bzw. Sanierungsbereiche
Umsetzung: Langfristige Freiraumplanung, Interessenkonflikte zur Stadt- und Verkehrsplanung, unterschiedliche Nutzungsansprüche
Bultkamp Grünzug Landschaftsraum Schelphof
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Einsatzbereich: Innenstadt z.B. Nachverdichtung, Innenentwicklung, Baulückenschließung;Außenstadt z.B. Arrondierung, Anbindung ÖPNV, Erreichbarkeit ruhiger, schadstofffreier Ausgleichsräume (Umfeldqualität)
Ziele des LAP: geeigneten Wohnstandort finden, Eindringen von Außenlärm und Schad-stoffen in Gebäuden vermeiden bzw. minimieren, ruhige Gärten, Terrassen, Balkone (Wohnqualität)
Beispiele:
Vorteile: gute Wohnqualität und hoher Wohnwert im Bestand und Neubau durch Lärm und Schadstoffe abschirmende Bebauung, Grundrissveränderungen, Anbau Balkone und Terrassen, Fassadengestaltung, schalldämmende Fenster und Außenhülle des Gebäudes; viele Synergien zwischen Lärmschutz, Luftrein-haltung, Energieeffizienz, Wohnwert, Flächeninanspruchnahme
Lärmentlastung: wohngebietstypische Lärmpegel ≤ 55 dB(A) tags außen und gesundheitsverträgliche Lärmpegel ≤ 30 dB(A) innen
Umsetzung: Interessenkonflikte zwischen Lärmabschirmung, Belüftung, Verschattung, Wohndichte, Grundstücksnutzung, Investitionskosten
„Städtebau/Wohnungsbau“ – z.B. lärmarm planen, bauen, sanieren
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Grenzen des Lärmaktionsplans: Welche Probleme erfordern Hilfe von außen?Maßnahmenumsetzung bleibt schwierig
Akzeptanz Bindung Zuständigkeit Zeit … … … …
…rechnen oder messen
… Anwendung unterschiedlicher Methoden, Verfahren
…Definition erheblicher und problematischer Umgebungslärm
…Berücksichtigung strengerer Lärmstandards inVerkehrsplanung durch Gesetzeslage erschwert … Interessenkonflikte unterschiedlicher Konfliktverursacher
… hoher Prüfaufwand
… Sorge vor Einschränkungen, Verlagerungs- und Verdrängungseffekten
…Kein Rechtsanspruch auf Umsetzung von Maßnahmen
…Maßnahmen im Aktionsplan sind in Planverfahren nur zu berücksichtigen (z.B. Bauleitplan, Planfeststellung)
…Lärmaktionsplan nimmt i.d.R. realisierbare Maßnahmen auf
…Für Aufnahme einer Maßnahme in den Plan ist Konsens der Beteiligten erforderlich
…Aufstellung und Umsetzung vonMaßnahmen nicht in einer Hand
…Maßnahmen über Gemeindegebiets-grenzen hinausnotwendig
…Maßnahmenumset-zung durch viele Beteiligte
…Maßnahmenbündel verteilen die Lasten unterschiedlich auf Zuständigkeiten
…technischer Fortschritt und neue Grenzwerte über bundespolitische Entscheidung
…langfristiger strate-gischer Management-ansatz
…Übernahme in Planverfahren erst nach Fertigstellung …Maßnahmenbündel nur mittel- bis längerfristig umsetzbar
…Entlastungseffektebei Förderung umweltfreundlicher Verkehrsträger langfristig
…Voraussetzungen für Realisierung sind Ratsbeschluss und Geld
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Planfortschreibung aus eigener Hand oder lieber nicht?Weiterentwicklung von Stufe 1 zu Stufe 2 zu späteren Fortschreibungen…
Vorgehensweise und Arbeitsphasen: im Grundsatz bewährt, bleibt bestehen
Beteiligung Öffentlichkeit und Politik: Grundstruktur und Bündelungsprinzip für Bezirke beibehalten, Potenzial für Vereinfachung und Beschleunigung bei Planfortschreibung (Mustervorlagen etc.) nutzen
Eigene Methoden und Planinstrumente: gewinnbringend, effektiv, fortschreiben
Fremdvergaben: fortsetzen, intensivieren und Aufgabenstellungen anpassen
Externe Moderation und Referenten: Akzeptanz fördernd, Konflikt lösend, auflockernd, informativ, Einsatz gezielt fortsetzen
Kooperation Arbeitsschnittstellen: z.B. DB, Träger Straßenbaulast und Planungenfrühzeitig schriftlich einbinden, über Fortsetzung unterrichten, zur Terminmitwirkung einladen, an bisherige Absichtserklärungen erinnern, Veränderungen abfragen, (Über)Prüfungen anstoßen, SN einfordern …
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Ausblick:Rahmenbedingungen und Selbsthilfe organisieren
Checkliste
Welche Rahmenbedingungen sollten vorliegen?
Welche Orientierungshilfen und Handreichungen können genutzt werden?
Welche Klärungen, Prüfungen, Stellungnahmen sind einzufordern?
Welche Erfahrungen sind nützlich und profitabel?
Welche Schwierigkeiten können umgangen werden?
Welche Netzwerke helfen weiter?
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Dezernat 3 / Umwelt und Klimaschutz
Danke für Ihr Zuhörenund
viel Erfolg für Ihre Lärmaktionspläne
Kontakt
Umweltamt/Abschnitt 360.22 Ravensberger Straße 12 33602 Bielefeld Fax: 0521/51-3395
Tel.: 0521/51-6572 E-Mail: [email protected]